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GAG494: Der Serumlauf nach Nome

2025/3/12
logo of podcast Geschichten aus der Geschichte

Geschichten aus der Geschichte

AI Deep Dive AI Chapters Transcript
People
D
Daniel
软件开发专家,专注于编程和技术博客写作。
R
Richard
Topics
Richard: Nome是一个位于阿拉斯加边缘的小镇,地理位置极其偏远,冬季极其寒冷,居民们必须为七个月的严冬做好准备。1925年,一场白喉疫情爆发,Nome的居民们面临着巨大的挑战。白喉是一种极其危险的疾病,尤其是对儿童来说几乎是致命的。Nome的医生Welch意识到必须迅速采取行动,但由于Nome的孤立性,抗毒素的运输变得极其困难。最终,当局决定使用狗拉雪橇来运输抗毒素,这是一场与时间赛跑的救援行动。

Deep Dive

Chapters
Im Winter 1925 bricht in Nome, Alaska, eine Diphtherie-Epidemie aus. Die Krankheit befällt zunächst Kinder und zeigt sich zunächst als harmlose Halsschmerzen, entwickelt sich aber schnell zu einer lebensbedrohlichen Erkrankung. Die Stadt ist durch die Isolation und den Wintereinbruch besonders gefährdet.
  • Diphtherie-Epidemie in Nome
  • Isolierte Stadt
  • Tödliche Krankheit, besonders für Kinder
  • Schwierige Behandlungsmethoden

Shownotes Transcript

Lernt ein bisschen Geschichte, dann werdet ihr sehen, wie der Reporter sich damals entwickelt hat. Hallo und herzlich willkommen bei Geschichten aus der Geschichte. Mein Name ist Daniel. Und mein Name ist Richard. Wir sind zwei Historiker, die sich Woche für Woche eine Geschichte aus der Geschichte erzählen. Immer abwechselnd und immer so, dass der eine nie weiß, was der andere ihm erzählen wird. Genau so ist es.

Bevor es hier jetzt aber weitergeht, kommt noch eine kleine Werbeeinschaltung. Daniel. Richard. Kennst du das? Du schreibst den ganzen Tag in einer Folge, plötzlich ist es Abend und du so, was soll ich jetzt essen? Ich möchte nicht schon wieder nur ein Grilled Cheese Sandwich essen, sondern vielleicht ein bisschen was Gehaltvolleres und Raffinierteres. Bei mir sind es immer Nudeln mit Pesto. Nudeln mit Pesto. Naja, was macht man in so einer Situation, Daniel?

Äh, hilf mir. Daniel, da kommt unser heutiger Werbepartner ins Spiel. Mit HelloFresh. Da habe ich mein Abendessen locker im Griff. HelloFresh liefert mir nämlich nicht nur die frischen Zutaten, sondern auch gleich die Rezepte dazu. Jede Woche kann man daraus über 45 Rezepten wählen. Für all jene, deren präferierte Zubereitungsmethode der Thermomix ist, viele dieser Rezepte, die sind auch auf dieses Wunderwerk der Technik abgestimmt.

Die Zutaten werden grammgenau geliefert. Planen kannst du das Ganze dann innerhalb weniger Minuten mit der HelloFresh-App. Gestern zum Beispiel habe ich einen Linsen-Pilz-Ragout mit Salat genossen. Ich finde Linsen schon vom Prinzip her eine super Zutat, weil sie Stickstoffe aus der Luft binden können. Haben also nicht nur geschmacklich, sondern auch naturwissenschaftlich betrachtet meine volle Unterstützung. Für alle, die es jetzt auch ausprobieren wollen.

Für die haben wir ein Extra. Mit dem Code FRESHGESCHICHTEN. Alles groß geschrieben. Also FRESHGESCHICHTEN sparst du in Deutschland bis zu 120 Euro. Das geht für neue und ehemalige Kunden.

Und nur noch für kurze Zeit. Neukunden erhalten außerdem für ein Jahr ein Gratis-Dessert in jeder bestellten Box. Auch in Österreich warten Rabatte, mehr Infos und die Links zum Einlösen des Codes FRESHGESCHICHTEN. Die gibt es natürlich wie immer direkt in unseren Show Notes. Fantastisch. Ende der Werbung. Und Richard, weißt du was?

Ähm, was denn? Ich habe gute Nachrichten. Wir sind bei Folge 494. Das sind hervorragende Nachrichten. 494. Das heißt noch sechs Folgen zur 500. Alle Infos zur 500 gibt es in einem Blogpost, der hier auch in den Shownotes verlinkt wird. Das wird nämlich eine Sonderfolge werden. Genau. Mit der hochgeschätzten Suse Lichtenberger als, wie soll ich sagen, Moderatorin.

Tja, und weißt du noch, worüber wir letzte Woche gesprochen haben? Ja, natürlich. Du hast eine Geschichte erzählt und zwar über eine Sabotage. Also eigentlich hast du über die Anfänge der Kernphysik gesprochen. Ja. Und im Zuge dessen auch über die Schwerwassersabotage in Norwegen im Laufe des Zweiten Weltkriegs.

richtig, die Alliierten versucht haben zu verhindern, dass die Deutschen an schweres Wasser gelangen. Sehr spannende Geschichte, sehr spannend. Und ich habe auch gesehen, ein sehr großes Lob, was zu erhalten dafür von unterschiedlichen Seiten. Ja, es gab schönes Feedback. Vielen, vielen Dank. Freut mich sehr. Setzt dich jetzt natürlich ein bisschen unter Druck, Richard. Sowas setzt mich nicht unter Druck. So ein gemeinsames Werk, dein Erfolg ist mein Erfolg. Ah, fantastisch. Ja, genau. Das ist gut.

Es zählt nur das Team. Mein Misserfolg ist dein Misserfolg. Das ist die Kehrseite dieser Medaille. Fantastisch. Aber ich freue mich schon auf die Geschichte und würde mich ja dann mal langsam zurücklehnen. Ja, hervorragend. Daniel, stell dir einen Ort am Rande der Welt vor. Der Ort heißt Nome. So eine kleine Stadt, die sich gegen die Elemente stemmt. Eingeklemmt zwischen der eisigen Beringsee und der schier endlosen Leere Alaskas.

Der Winter hat eingesetzt und bald wird diese kleine Stadt auf sich allein gestellt sein. Noch bis zum letzten Moment, bevor im Herbst 1924 das letzte Passagierschiff, die Alameda, abgelegt hat, herrscht in dieser kleinen Stadt Registreiben.

Das Schiff wird bis zum Rand beladen. Kisten voller getrockneter Früchte, gefrorener Truthähne, Kohle, Butter und Tee stapeln sich so entlang der Hafenfront. Die Händler feilschen noch um die letzten Vorräte, während auf den Straßen die Menschen noch oft recht hastig Abschied voneinander nehmen. Fast die Hälfte der Bewohner und Bewohnerinnen verlässt Nome mit diesem Schiff, um dann in der wärmeren Jahreszeit wieder zurückzukehren.

Wer bleibt, weiß, was kommt. Für die nächsten sieben Monate, da gibt es nur noch Schnee, Eis und, wie soll ich sagen, das unaufhörliche Heulen des Windes. Sieben Monate. Sieben Monate. Die Häuser in der Stadt, die werden gegen die eisigen Stürme abgedichtet. Letzte Reparaturen werden durchgeführt, bevor die ersten Schneefälle alles unter sich begraben. Die Moonsprings Water Company stellt die Wasserversorgung ab. Rohre würden ohnehin einfrieren.

Langsam verwandeln sich auch Flüsse in träge Eispanzer. Der Ozean wird zu einer undurchdringlichen weißen Wüste. Ein Naturforscher namens Frank Dufresne, der die Winter in Nome erlebt hat, beschreibt es als das Gefühl, auf einer treibenden Eisscholle vergessen worden zu sein.

Und dann kommt da noch die Stille. Stille, die so tief ist, dass das Knirschen der Rentierhufen über den Schnee kilometerweit zu hören ist. Und in den Nächten reißt das Krachen von brechenden Packheiß die Bewohner aus dem Schlaf. Und wenn die Stürme aufziehen, dann verwandelt sich die Stadt in ein einziges schneeverwehtes Labyrinth. Wie der Autor Gay Salisbury schreibt, muss es sich angefühlt haben, als sei die Eiszeit zurückgekehrt.

Aber Norm ist nicht nur eine Stadt des Winters. Es ist vor allem eine Stadt der Überlebenden. Eine Stadt, die es gewohnt ist, sich gegen die Natur zu behaupten. Trotzdem kann im Winter 1924 noch niemand ahnen, dass dieser Winter eine Gefahr birgt, gegen die selbst die klirrende Kälte harmlos erscheint. Daniel.

Wir werden in dieser Folge über eine Epidemie sprechen, die die Bewohnerinnen und Bewohner dieser ohnehin schon schwer bewohnbaren Stadt nochmal auf die Probe stellen wird. Eine Epidemie, die die Verwaltung der Stadt aufgrund ihrer Abgeschiedenheit einen Plan fassen lässt, der tollkühn eigentlich nicht sein könnte, aber eben auch tatsächlich die letzte mögliche Rettung vor einer Katastrophe darstellen wird.

Ja, fantastisch, Richard. Ich muss sagen, das ist eine Geschichte, die hat uns wahrscheinlich schon als Hinweis von vielen Leuten erreicht oder uns beide schon häufig erreicht. Ich muss aber sagen, ich habe tatsächlich mich noch überhaupt nicht eingelesen. Also ich habe keine Ahnung, was tatsächlich passiert. Ich kenne nur die Rahmenbedingungen. Insofern freue ich mich jetzt auf deine Geschichte. Sehr gut. Naja, Daniel, alles beginnt mit Halsschmerzen. Ja.

Es ist kurz nach Ablegen dieses letzten Schiffs, das ich vorhin erwähnt habe, als eine Inupiat-Familie, also die indigene Bevölkerung dieses nördlichen Alaskas, aus Holy Cross, einer kleinen Ortschaft am Munde des Yukon Rivers, in Nome eintrifft. Und ihr jüngstes Kind, das leidet an Halsschmerzen. Und es hat auch Fieber.

Dr. Curtis Welch ist der einzige Arzt im Maynard Columbus Krankenhaus in Nome und er schaut sich das zweijährige Kind an, das auch ausgezehrt und geschwächt wirkt. Welch hält das Leiden des Kindes anfangs für eine harmlose Tonsillitis, also nichts Ungewöhnliches in den eisigen Wintern Alaskas.

dass keines der Geschwister des Buhm ähnliche Symptome aufweist, es also nichts Ansteckendes zu sein scheint, das bestätigt seine Diagnose. Das heißt, Tonsillitis ist eine Mandelentzündung? Genau. Kurz darauf trifft dann auch Margaret Solveig-Eid, ein siebenjähriges Mädchen mit starken Halsschmerzen und leichtem Fieber, in seiner Klinik ein. Seine Diagnose ist dieselbe, Mandelentzündung.

Als diese zwei Inupiat-Kinder sterben und sich in den nächsten Wochen die Tonsillitis-Fälle in der Region häufen, der Damans Welch, der sich da was Schlimmeres anbahnt. Die entscheidende Wende kommt dann schließlich mit Billy Barnett, einem dreijährigen Jungen, der Anfang Jänner 1925 mit hohem Fieber, Schwäche und einer seltsamen, gräulichen Membran im Hals im Krankenhaus eintrifft.

Welch erkennt jetzt auch den tödlichen Ernst der Lage. Es ist keine relativ harmlose Tonsillitis, es ist tatsächlich Diphtherie. Jetzt haben wir im Laufe unseres Podcasts ja schon über einige Krankheiten gesprochen, auch über sehr ansteckende Krankheiten. Und Diphtherie ist sicherlich eine der schlimmsten. Nicht zuletzt, weil sie vor allem auch für Kinder so tödlich enden kann. Und das lange Zeit auch in fast 100% der Fälle getan hat.

Diphtherie ist nämlich eine sehr tückische Krankheit. Es ist ein Bakterium, übertragen durch die Luft, das sich in den feuchten Schleimhäuten von Rachen und Nase einnistet und dann ein Gift freisetzt, das langsam aber gnadenlos den Körper schwächt. Zuerst sind es also nur Halsschmerzen, leichtes Fieber, geschwollene Drüsen, auch so ein Unwohlsein, wie man es halt von einer Erkältung kennt. Dann allerdings verschlechtert sich der Zustand rapide.

Am Gaumen und im Rachen bilden sich so rötliche Geschwüre, das Atmen fällt schwerer und schließlich entsteht dann eben diese dicke, gräuliche Membran, so eine zähe Schicht aus abgestorbenem Gewebe, die die Atemwege verstopfen kann. Das ist ein Krankheitsbild, das so furchteinflößend ist, dass Diphtherie früher den Beinamen der Würger gehabt hat, oder im Englischen der Strangler, und das zu Recht genannt.

Wer nicht erstickt, der hat dann auch noch eine andere Gefahr zu fürchten, nämlich dieses Gift, das gelangt ins Blut, greift das Herz an, die Nerven, die Organe. Und lange Zeit gab es kaum wirksame Behandlungen dafür. Und eben besonders für Kinder hat so eine Infektion oft den sicheren Tod bedeutet. Es ist lange Zeit so gewesen, dass Eltern und Ärzte jedes harmlose Halsweh eigentlich gefürchtet haben. Weil was anfangs so als eine harmlose Infektion daherkommt, das kann sich schnell zu

eben dieser tödlichen Bedrohung auswachsen. Die Versuche, die Krankheit zu behandeln, die waren

wie soll ich sagen, in erster Linie verzweifelt und deswegen oft auch ziemlich grausam. Also manche Ärzte haben Quecksilber gespritzt oder die betroffenen Stellen mit Carbolsäure beschmiert. Andere haben versucht, diese Zellhaufen, die zum Ersticken führen, mit einer Zange zu entfernen und reißen dabei aber auch die Schleimhäute auf. Was wiederum dann ein idealer Nährboden für die Bakterien ist. Mhm.

Also das Ganze, diese Behandlung schmerzhaft ohne Ende und meistens eben nicht von Erfolg gekrönt. Also diese Verzweiflung, die war sehr groß, nicht zuletzt, weil 1735 zum Beispiel in den amerikanischen Kolonien, da wütet eine Diphtherie-Epidemie. Die Seuchenplage im Hals, wie sie es bezeichnet haben. Und die entvölkert ganze Städte, reißt Familien auseinander und in manchen Orten, da stirbt fast die Hälfte aller Kinder.

Ab den 1820er Jahren wagen sich dann Ärzte eine neue, aber auch sehr riskante Technik, die Tracheotomie, also ein Schnitt durch den Hals direkt in die Luftröhre. Die Überlebenschancen waren trotzdem recht gering. Es wird dann auch ein eigener Tubus dafür entwickelt, der Outwire-Tubus, der dann so reingesteckt wird, um das Atmen zu ermöglichen. Sorgt dafür, dass die Sterblichkeit bei so einer Kehlkopfdifterie von

fast 100%, zumindest auf 75% gesenkt wird. Wir haben ja auch schon öfter über Louis Pasteur gesprochen und Menschen schreiben Louis Pasteur flehendliche Briefe, bitten ihn Heilmittel für diese Krankheit zu finden. Es sollte aber noch einige Zeit dauern, bis dann tatsächlich ein Gegenmittel gefunden wird.

1884 wird das für die Krankheit verantwortliche Bakterium von Edwin Krebs entdeckt. Ein Jahr später kann dann Friedrich Löffler bestätigen, dass dieses Toxin von diesem Bakterium produziert wird. Und ein Antitoxin wird nicht lang danach vom deutschen Arzt Emil von Behring gemeinsam mit Shibasaburo Kitazato entwickelt. Anfangs gewonnen aus dem Blut immunisierter Schafe, später dann Pferde,

die dieses tödliche Gift dann auch neutralisieren, wenn es denn rechtzeitig verabreicht wird. Und das ist hier enorm jetzt der springende Punkt, weil Welch, dem fehlt es an genau diesem Antitoxin.

Wie ansteckend ist denn Diphtherie? Kann man davon ausgehen, jetzt wo es diese Fälle dort gibt, dass es bald auf die ganze Stadt übergreift? Absolut. Es ist sehr ansteckend. Es wird über die Luft übertragen und es überlebt auch lang auf Gegenständen und auf Flächen. Also es ist wirklich eine große Gefahr. Jedenfalls Welch, habe ich ja gesagt, empfiehlt es an diesem Antitoxin.

Obwohl, es stimmt nicht ganz. Welch hat in seiner Klinik noch Antitoxin. Der letzte Fall von Diphtherie war in Norm zu diesem Zeitpunkt schon so lange her, dass selbst Welch, der seit 18 Jahren in dieser Gegend der Halbinsel Arzt war, dass er noch keinen einzigen Fall von Diphtherie mitbekommen hat. Und dieses Antitoxin, das in Norm vorrätig war, das war abgelaufen.

Und Welch hat zu dem Zeitpunkt eigentlich schon eine neue Charge bestellt, nur war die nicht rechtzeitig vor Wintereinbruch angekommen. Und ich glaube, jetzt ist vielleicht ein guter Zeitpunkt, einmal kurz darüber zu sprechen, was es mit dieser Stadt, Nome, der nördlichsten Stadt der USA zu jener Zeit, eigentlich auf sich hat. Ich habe es anfangs schon erwähnt, Nome liegt an der Küste zur Beringsee. Westlich davon ist die Beringstraße, über die ich vor allem auch in unserem Buch geschrieben habe.

Also dieser Seeweg, der zwischen dem amerikanischen und dem asiatischen Kontinent verläuft. Über den Ursprung der Stadt Nome, beziehungsweise den Namen Nome, gibt es mehrere Theorien. Die wahrscheinlichste ist eine, die auch ein bisschen was mit einer Folge zu tun hat, die ich schon gemacht habe. An Bord der HMS Harold, einem Schiff, das Mitte des 19. Jahrhunderts nach der verschollenen Franklin-Expedition sucht, über deren Schicksale ich in GAG 126 gesprochen habe,

Da soll ein Kartografer Karte angefertigt haben, dieser Gegend, und als dann das Schiff von einem unbekannten Kap eben direkt bei dieser Seward-Halbinsel Alaskas vorbeikommt, da notiert er an dieser Stelle ein Fragezeichen und Name. Ein Hinweis darauf, dass dieser Ort noch nicht bekannt war. Später, als dann die Karte sauber übertragen wurde, da macht der Kartograf wohl einen recht folgenschweren Fehler. Er deutet das Fragezeichen als ein C für Cape,

und liest aus Name dann den Namen Noam. Und so erhält dieses Cap seinen Namen. Schlichte Verwechslung, die sich dann einfach auf den Offiziellenkarten fortsetzt. Warum aber entsteht die Stadt, die dann diesen Namen trägt? Seinen Ursprung als Stadt verdankt Noam einer Entdeckung,

die das Schicksal der gesamten Region verändern sollte. Im Jahr 1898 stoßen nämlich die drei glücklichen Schweden, wie sie später genannt wurden. Eigentlich sind es zwei Schweden und ein Norweger, aber Norwegen damals unter der Verwaltung Schwedens, also passt es irgendwie schon. Jedenfalls stoßen die in einem Bach nahe der Küste auf Gold.

Und sie lösen einen Goldrausch aus. Innerhalb weniger Monate wächst aus dieser unberührten Landschaft eine Siedlung voller Glücksritter. Das Gebiet wird als Cape Nome Mining District bekannt. Die Siedlung selbst wird zuerst einmal Anvil City genannt. Nach einem markanten Felsen in der Nähe, der ungefähr die Form von einem Amboss hat.

Als die US-Post dann aber vor der offiziellen Namensvergabe steht und ein anderer Stützpunkt in Alaska schon den Namen Anvil City hat, da erhält die Stadt dann den Namen Norm. Und dieser Boom, dieser Goldboom, der ist gewaltig. Im Jahr 1900 strömen Tausende von Goldsuchern herbei. Nicht zuletzt, weil auch an den Stränden der Stadt Gold gefunden wurde.

Und so ein Goldrausch, wie wir wissen, der geht üblicherweise ja ohnehin einmal vorbei. Das sind so Wellen. Im Fall von Norm ist es dann auch noch eine Naturkatastrophe, die mithilft, diesen Goldrausch, wie soll ich sagen, wieder einzudämmen. Also ein verheerender Sturm zerstört im September 1900 große Teile von Norm. Viele dieser Leute, die dort hinkommen und sehen, um ihr Glück zu finden, die geben auf, ziehen weiter.

Es bleiben aber ungefähr 5000 Menschen dort, die weiterhin Gold suchen wollen, die weiterhin ihr Glück finden wollen. Die bauen ihre Häuser wieder auf und machen Norm jetzt also zu einer fixen Siedlung. Und diese kleine Stadt Norm, die entwickelt sich recht schnell zum Knotenpunkt in Alaska. Wahrscheinlich zu einem der wichtigsten in Alaska jener Zeit.

Die Goldfunde in Klondike, also im Nordwesten Kanadas, so an der Grenze zu Alaska und eben auch die Goldfunde in Nome, die verdoppeln innerhalb eines Jahrzehnts die gesamte Bevölkerung Alaskas. Also es werden diese Trails ausgebaut, auf denen sie reisen, es werden Militärposten errichtet, es werden Telegrafenleitungen gespannt.

1903 wird Nome in das Telegraphennetz des US Army Signal Corps eingebunden und im Winter wird dann die Post per Hundeschlitten zugestellt. Und Hunde, die sind die Lebensader der Stadt. Also sie transportieren Briefe, Medikamente, Fracht und manchmal auch Verletzte.

1907 wird deshalb auch der Nome Kennel Club gegründet, also quasi ein Hundeclub und dieser Club ruft dann auch das erste große Hundeschlittenrennen in Alaska ins Leben, das All Alaska Sweepstakes. Etwas, das im Laufe unserer Geschichte nicht ganz unerheblich sein wird.

Die wilden Jahre allerdings dieser Stadt, die gehen vorbei. Also 1924, Winter 1924, 1925, wo wir uns jetzt befinden, da ist Norm schon ruhiger geworden. Die Bevölkerung ist geschrumpft. Insgesamt wohnen jetzt ungefähr so 1500 Leute noch dort. Der Goldabbau ist jetzt von einem Konzern organisiert. Hammond Consolidated Goldfields heißt es. Der eigentliche große Goldrausch, der ist jetzt vorbei. Mhm.

Sehr oft, sondern das dann irgendwann übernehmen dann die großen Firmen, die da die Minen betreiben und dann sind die einzelnen Leute im Grunde raus. So ist es. Gehört das, weil es gibt ja diesen bekannten Klondike-Goldrausch. Ist das dieselbe Ecke?

Nicht dieselbe Ecke, aber es hat miteinander zu tun, weil Klondike ist in Kanada und relativ nah, wenn man hier von Nähe sprechen kann, aber relativ nah an Alaska. Und viele, die zum Klondike gekommen sind, die versuchen weiterzureisen nach Norm. Also der erste Goldrausch ist tatsächlich so gewesen, dass hier massive Mengen an Goldsuchern nachgekommen sind.

nach Alaska gereist sind und viele haben es aber nicht einmal bis nach Nome geschafft. Weil es halt einfach eine wahnsinnig mühsame und beschwerliche Reise dorthin ist. Jedenfalls, was Nome nie verliert, das ist seine Isolation. Und genau das ist jetzt das Problem. In Nome greift jetzt nämlich zuerst einmal der Notfallplan. Also direkt nach der Bestätigung durch Dr. Welch, dass es sich tatsächlich um Diphtherie handelt, da verhängen die Stadtbehörden Quarantänemaßnahmen.

Das Dream Theater, das Theater in der Stadt, das schließt. Öffentliche Veranstaltungen werden abgesagt. Die Schulen entlassen ihre Schüler und Schülerinnen nach Hause. Und die Bewohnerinnen und Bewohner werden angewiesen, soziale Kontakte zu meiden. An Türen erscheinen diese Quarantäneschilder. Also wer infiziert ist oder im Verdacht steht, die Iftarie zu haben, wird isoliert. Und niemand darf diese betroffenen Häuser betreten.

Kinder dürfen diese Trails nicht mehr benutzen und Reisen wird auch eingeschränkt. Welch weiß allerdings, dass all das nur die erste Verteidigungslinie ist. Die Krankheit könnte sich trotzdem weiter verbreiten, von Noam aus dann auch in die abgelegenen Küstendörfer. Das weiß Welch vor allem, weil nur wenige Jahre vorher eine andere Epidemie diese Gegend beinahe komplett entvölkert hat. Kannst du dir vorstellen, was für eine Epidemie das ist?

Also Cholera oder Polio? Wir befinden uns im Winter 2024. Dann ist es also ab 1918 die Spanische Grippe. Ganz genau. In GAG 144.

hast du darüber gesprochen. Und die spanische Grippe, die hinterlässt in Nordwest-Alaska eine Spur der Verwüstung. Also besonders die Inupiat, also die indigene Bevölkerung, die sind, was ihr Immunsystem angeht, der spanischen Grippe schutzlos ausgeliefert. Also die Krankheit trifft sie mit einer Wucht, die ganze Dörfer auslöscht. Und auf der Seward-Halbinsel, da sterben in diesen Jahren so viele Menschen, dass ganze Siedlungen einfach aufgegeben werden.

Bis zum Ende der spanischen Grippe oder dieser Pandemie waren 8% der gesamten indigenen Bevölkerung Alaskas und die Hälfte der enorm Lebenden in Jupiat gestorben. Die Überlebenden waren so geschwächt, viele von ihnen mit dauerhaft geschädigtem Immunsystem. Also die Zahlen, die ich gelesen habe, mindestens 1000 Menschen in Norm und Umgebungen, mehr als 2000 in ganz Alaska verliehen ihr Leben.

Klingt jetzt nicht wahnsinnig viel, aber wenn man sich überlegt, wie wenig Menschen tatsächlich in diesem Gebiet gelebt haben, sind das massive Zahlen. Und die Verwüstung, die diese spanische Grippe hinterlassen hat, die hinterlässt nicht nur Lücken in den Familien, sondern auch eine tiefe Angst vor Krankheiten. Und für Welch ist deshalb im Winter 1925 klar, er braucht das Antitoxin und zwar sofort.

Am 21. Januar schickt er Funksprüche an die großen Städte Alaskas, an Governor Scott Bone in Juneau, der Hauptstadt, und an den US Public Health Service in Washington, D.C. Und sein verzweifelter Hilferuf, er braucht mindestens eine Million Einheiten dieses Serums.

Nur wie? Per Schiff ist es unmöglich. Also die Beringsee ist mittlerweile von dickem Eis bedeckt, jeder Hafen ist blockiert. Das nächste verfügbare Schiff, die vorhin schon erwähnte Alameda, die wird frühestens am 31. Jänner in Seward, also im Süden Alaskas, eintreffen und selbst dann wird die Weitereise noch mindestens eine Woche dauern. Und das wäre viel zu spät. Per Flugzeug?

Es ist einfach zu gefährlich. Also Norms-Bürgermeister Maynard, der setzt zwar große Hoffnungen auf die Luftfahrt, also er sieht auch damit ein bisschen so die Chance, die Isolation Alaskas bzw. Norms zu durchbrechen, wenn Flugzeuge verwendet werden. Auch Dan Sutherland, der Delegierte Alaskas im US-Kongress, der drängt drauf, das Serum per Flugzeug zu transportieren.

Die Realität sieht aber halt anders aus. Also die einzigen verfügbaren Maschinen, die stammen aus dem Ersten Weltkrieg, offene Cockpits, wassergekühlte Motoren, einfach viel zu unzuverlässig in dieser eisigen Kälte. Und der einzige Pilot, der auch zur Verfügung stünde, der ist viel zu unerfahren. Also so ein Flug, der wäre nicht nur riskant, das wäre im Grunde so ein Spiel mit dem Tod. Ja, dann bleiben also nur noch die Zeppeline oder die Luftschiffe, oder? Ja, ich glaube, die waren zu der Zeit noch nicht so weit.

Ich bilde mir ein, dass die Italien Luftschiff als erstes den Nordpol erreicht hat, aber ich sehe gerade, das war 1928. Ja, ein paar Jahre noch. Während all diese Überlegungen stattfinden, da läuft Welch und den Menschen enorm halt die Zeit davon. Immer mehr und mehr Infektionsfälle werden bestätigt und es wird klar, dass diese Epidemie immer schwerer in den Griff zu kriegen ist.

Nach hektischem Hin und Her fällt dann am 26. Jänner die Entscheidung. Governor Scott Bone, der setzt auf die einzige Methode, die sich in der Wildnis Alaskas bewährt hat, nämlich Hundeschlitten. Von welcher Strecke reden wir da? Also wie viele Kilometer sind das? Es sind über 1000 Kilometer. Ich werde da noch ein bisschen ausführen, warum das, wie soll ich sagen, ein tollkühner Plan ist mit diesen Hundeschlitten.

Vorher müssen wir aber noch zwei Fragen klären. Woher soll das Serum überhaupt kommen und wer soll jetzt auch diesen Transport übernehmen? Wer soll diese Schlitten führen? Schauen wir uns zuerst an, woher es kommen soll. Die Bestände für dieses Serum, für dieses Antitoxin, die sind nämlich begrenzt. Also 300.000 Einheiten davon, die liegen im Alaska Railroad Hospital in Anchorage. Näher an Norm als jede andere verfügbare Lieferung.

Allerdings reichen 300.000 nicht aus. Weitere 125.000 Einheiten, die befinden sich in mehreren Städten in der Nähe von Chounau, die werden zusammengeführt und auch jetzt für den Versand vorbereitet. Die größte Reserve, die ist aber sehr weit entfernt. 1,1 Millionen Einheiten, die sind in Krankenhäusern entlang der Westküste verstreut. Die werden dann nach Seattle gebracht.

und dort auf ein Schiff verladen. Also es sind drei Lieferungen, drei unterschiedliche Wege. Für Nome zählt aber nur eines, nämlich diese vorhin erwähnte erste Lieferung aus Anchorage. Die muss die Stadt rechtzeitig erreichen, bevor die Krankheit wirklich so komplett unaufhaltsam um sich greift. Und hier kommen wir jetzt auch zur Beantwortung der zweiten Frage, nämlich wer soll das überhaupt schaffen?

Es ist ja so, selbst das Serum, das am nächsten liegt in Anchorage, das muss, nachdem es mit dem Zug nach Nenana geschickt worden ist, noch über 1000 Kilometer nach Nome transportiert werden und zwar über Eis. Und weil ich ja gesagt habe, sie entscheiden sich dafür, dass es mit dem Hundeschlitten passieren soll,

Die durchschnittliche Distanz, die an Hundeschlitten zu jener Zeit zurückliegen konnte, lag abhängig natürlich von der Witterung und der Ladung bei circa 50 Kilometern pro Tag. Das heißt, da braucht es entweder sehr schnelle Schlitten oder eine andere Lösung. Und tatsächlich wird so eine Mischung aus beiden. Also wir haben 1000 Kilometer und die schaffen 50 Kilometer am Tag. Ungefähr. Also kannst du ausrechnen, wie lang das dauern wird.

Mark Summer, Leiter des Territorialen Gesundheitsamts, der schlägt vor, zwei schnelle Teams einzusetzen. Also eines von Nenana aus und eines von No. Die treffen sich quasi in der Mitte. 20 Tage. Hast du jetzt fertig ausgerechnet? Ja.

Jedenfalls, Summer schlägt vor, falls du das jetzt während du nachgerechnet hast verpasst hast, er schlägt vor, zwei schnelle Teams einzusetzen. Eines von Nenana, wo Serum mit dem Zug landet und eines von Norm. Das heißt, sie sollten sich dann so in der Mitte treffen. Und für das gefährlichere und schwierigere Stück, also von Norm und wieder zurück, da brauchen sie den besten Mascher. Mascher ist der Name für einen Hundeschlittenführer,

wahrscheinlich vom Französischen für Marché abgewandelt. Warum im Norden des amerikanischen Kontinents so viel Französisch gesprochen wird, das habe ich in meiner Folge zu Pammy Khan erklärt. GHG 453. Ich habe ja vorhin erzählt, dass der Kennel Club in Nome dieses All-Alaska-Sweepstakes-Rennen ins Leben gerufen hat.

Und jener Mann, der dieses Rennen dreimal hintereinander gewonnen hat, den wählen sie jetzt für dieses schwierige Stück aus. Es ist ein Mann namens Lennart Seppala, eigentlich ein Norweger.

Und in Alaska kennt man ihn als den King of the Trail. Ein Mann, der mit seinen Hunden Rekorde bricht und Strecken bewältigt, an denen andere scheitern. Sein Leithund Togo, der ist ebenso berühmt wie er selbst. Ein Hund mit außergewöhnlicher Ausdauer, Intelligenz und auch sehr guten Instinkten. Gemeinsam haben die meisten Rennen in Nome und im Inneren Alaskas gewonnen, zahlreiche Langstreckenrekorde aufgestellt. Und es ist klar,

Wenn einer diese Strecke in der dafür benötigten Zeit schafft, dann ist es Seppala. Seppala arbeitet zu diesem Zeitpunkt schon seit einiger Zeit für die vorhin erwähnte Hammond-Goldgesellschaft. Also er kümmert sich da um die kilometerlangen Wassergräben, die die Minen versorgen. Er transportiert Fracht, Passagiere, bringt auch Geschäftsleute zu den oft sehr weit entfernten Außenposten und die Verbraucher.

Die vorhin erwähnten durchschnittlichen 50 Kilometer pro Tag, die sind für ihn eher wenig. Er fährt regelmäßig 80 Kilometer, wenn es nötig ist, dann auch schon mal 100. Und zwölf Stunden unterwegs zu sein, das ist für ihn nichts Außergewöhnliches. Es heißt, dass er in einem Winter schon mal über 11.000 Kilometer zurückgelegt hat.

Und er soll jetzt also die 500 Kilometer von Nulato fahren, wo er das Serum von jenem übernimmt, der aus Nenana gekommen ist. Es ist eine Strecke, die ihn über das berüchtigte Packeis des Nordens summt, also so am Meeresarm der Beringsee führen wird. Und es ist eine der riskantesten Strecken überhaupt. Aber...

Es ist wirklich niemand besser für diese Aufgabe geeignet als Seppala. Seppala kennt dieses Meereis wie Kanz weiter und auch Togo, sein Hund, sein Leithund, der ist ideal für diese Strecke geeignet. Während er also jetzt von den entsprechenden Stellen in Nome losgeschickt wird, koordiniert dann die Northern Commercial Company dieses Rennen gegen die Zeit. Also die stellen Telegrafenstationen entlang der Strecke zur Verfügung, die dann zu so einer Art Kommandozentrale werden.

Allerdings gibt es jetzt noch eine Planänderung und das ist eine, die, wie sich zeigen wird, beinahe katastrophale Konsequenzen hat. Governor Bone will nämlich auf Nummer sicher gehen. Er will nicht zwei Teams schicken, sondern er will eine Staffel ausmaschern. Und die sollen das Serum dann tatsächlich nach Norm bringen. Also kürzere Strecken, frische Hunde und damit auch eine schnellere Lieferung.

Seppala bleibt zwar im Plan, aber eben nicht für die gesamte Strecke. Er soll nur noch diese gefährlichste Passage übernehmen, also die doppelte Überquerung dieses Nordensund. Und dieser neue Plan soll also Zeit sparen, aber es gibt jetzt halt ein großes Problem.

Seppala ist nämlich schon unterwegs. Er hat Norm verlassen, ohne zu wissen, dass er sich jetzt in so eine Staffel einfügen muss. Und sein Kurs, der führt ihn vorbei an diesen Dörfern, die mit Telegraphen und Telefonen ausgestattet sind. Er weiß also nicht, dass er nicht bis nach Nulato fahren soll, sondern im Ort Schaktulik, circa 190 Kilometer von Nulato entfernt, dass er dort warten soll. Die einzige Hoffnung ist,

dass der Mascher, der aus der anderen Richtung kommt, Seppler irgendwo am Trail abfangen kann. Dieser Trail, ist es so eine Art Straße? Also ist die präpariert? Nicht wirklich. Okay. Nicht wirklich. Also ist auch, wie wir gleich hören werden, was die Witterung angeht, eigentlich eh fast irrelevant. Mhm.

Aber wie finden die dann den Weg? Also gibt es irgendwelche Markierungen, an die sie sich halten können? Naja, die Landschaft und vor allem auch die Hunde. Also das ist vor allem auch Aufgabe dieser Leithunde.

Dieser Serumlauf beginnt dann am 27. Jänner. Er verlässt dann kleiner isolierter Metallzylinder Anchorage und darin sind die ersten 300.000 Einheiten des Diphtherie-Antitoxins. Also eingewickelt in eine Decke, um das Einfrieren zu verhindern, wird das Serum dem Zugbegleiter Frank Knight übergeben und von hier aus beginnt jetzt sein Weg zuerst einmal über die Schienen Richtung Nenana und Trollhäuser.

Dort wartet jetzt der erste Mascher der Staffel, William Wild Bill Shannon.

Es ist 21 Uhr, als Shannon dieses Serum entgegennimmt und mit seinem Light-on-Black hier aufbricht. Temperatur bei minus 50 Grad. Er läuft neben seinem Schlitten her, um sich warm zu halten. Das reicht aber nicht aus. Die Kälte ist einfach unerbittlich. Seine Finger erfrieren, seine Haut beginnt taub zu werden und er muss dann in Minto anhalten, um Feuer zu machen, damit er nicht erfriert. Vier Stunden später kann er dann seinen Weg fortsetzen bis nach Tolonana.

Und von hier beginnt jetzt die Staffel. Also ein Fahrer nach dem anderen, jede Strecke circa 50 Kilometer. Edgar Callens übernimmt und bringt das Serum nach Manly Hot Springs. Dann geht es weiter. Dan Green, Sam Joseph, Titus Nicolli, jeder von ihnen kämpft gegen die Kälte, gegen die Dunkelheit und eben gegen die Winterstürme, die hier einfach ständig übers Land fegen. Am dritten Tag erreicht das Serum dann Bishop Mountain, wo Charlie Evans übernimmt.

Charlie Evans kommt mit zwei toten Hunden dann in Nolato an. Die sind auf der Strecke erfroren. So kalt ist es. Tommy Patsy wartet dort. Mit ihm geht das Serum dann weiter in Richtung Caltech, wo dann ein Musher namens Jack Screw, also sein Spitzname, übernimmt. Dann geht es weiter zum Musher Victor Anagig und schließlich mit ihm dann zum Ort Unalakleet.

In Junalaklit, der nächste Mascher ist ein gewisser Miles Garnagnan und der steht jetzt vor einer wichtigen Entscheidung. Will er über den südlichen Teil des Nordensund fahren, äußerst gefährlich, oder will er außenrum fahren?

Eine Abkürzung über diesen Teil des Meeres, das könnte wichtige Zeit sparen, aber es ist halt auch lebensgefährlich, vor allem wenn hier ein Sturm über diesen Nordensund fegt und wird halt auch nichts bringen, wenn er mit diesem Serum untergeht. Und deswegen Gaunagnen entscheidet sich für den Umweg. Kommt dann schließlich im Ort Schaktulik komplett erschöpft an. Es ist jetzt der 31. Jänner.

Drei Uhr nachmittags, die Temperaturen irgendwo bei minus 70 Grad, Schneesturm. Man sieht im Grunde die Hand vor Augen nicht. Und hier wartet jetzt ein gewisser Henry Ivanov. Henry Ivanov ist quasi der Ersatzmann für Seppala, der noch immer nicht weiß, dass er hier Halt machen muss. Also falls die Seppala verpassen, muss Ivanov sich auf den Weg nach Nome machen.

Und Seppala, der ist jetzt ja gerade auf dem Weg in die entgegengesetzte Richtung. Also er hat zu dem Zeitpunkt schon hunderte Kilometer zurückgelegt und ist gerade im Begriff eben diesen Nordensund zu überqueren, wo seinen Berichten nach Eisplatten unter den Kufen brechen. Der Wind peitscht über diese zugefrorene Beringsee, aber sein Hund Togo führt sie eben durch diese beinahe endlos scheinende weiße Wüste.

Als er dann außerhalb von Schaktulik wieder Land betritt, da will er schon weiter rasen, weil sein Ziel ist ja eigentlich nur Latubo. Er denkt, dass er dieses Serum abholen soll. Und es ist dem Zufall zu verdanken, dass sich Henry Ivanov, der jetzt das Serum hat und sich schon auf dem Weg in Richtung Norm gemacht hat, dass er mit seinem Schlitten ein bisschen außerhalb von Schikta-Luk sich im Gelände verfangen hat. Er steht jetzt dort, Seppala rast an ihm vorbei und Ivanov schreit ihm zu, das Serum, das Serum, ich hab's hier.

Was dann tatsächlich dafür sorgt, dass Seppala umkehrt. Seppala hat jetzt also das Serum und er könnte jetzt auch den sicheren Weg nehmen entlang der Küste, würde allerdings einen ganzen Tag kosten. Er hat Zeit, die Noam einfach nicht hat. Also entscheidet er sich jetzt für den riskanten Weg wieder zurück über das Parkkreis des Nordens und

Wieder führt Togo ihn und das Schlitten-Team auf dieses gefrorene Meer. Dunkelheit setzt ein, der Sturm wird stärker, Wind peitscht jetzt übers Eis, Schneeflocken schlagen Seppala ins Gesicht. Er sieht eigentlich kaum mehr als die Umrisse seiner Hunde vor sich, aber sein Hund Togo, der weiß, wo er hin muss.

Nach mehreren Stunden auf diesem schwankenden Eis erreichen sie dann schließlich das andere Ufer. Wieder hat Seppeler etliche Kilometer zurückgelegt. Zum Ausruhen bleibt jetzt aber keine Zeit. Um 20 Uhr erreicht er Isaacs Point Roadhouse. Da gönnt er sich und den Hunden ein paar Stunden Pause, aber um zwei Uhr in der Früh, am 1. Februar, da bricht er wieder auf. Draußen tobt noch immer der Sturm.

Die nächste Etappe führt ihn dann nach Golovin, wo ein gewisser Charlie Olsen das Serum übernehmen soll. Und diese Strecke, die verläuft wieder über Eis, parallel zur Küste. Sehr unwegsam. Seppler bleibt aus Sicherheitsgründen in Ufernähe. Diese Eisdecke, die er gerade erst am Vortag überquert hat,

Die beginnt jetzt schon zu brechen, also um ihn herum klaffen überall schon dunkle Risse, Wasser spritzt aus den Spalten, Schollen driften auseinander und es gibt da Momente, da trennt ihn im Grunde eigentlich nur ein einziger falscher Schritt vor der eisigen Tiefe unter ihm. 13 Stunden nach dem Aufbruch von Isaacs Point erreicht Zeppela dann endlich Golovin und er übergibt das Serum an Charlie Olsen, der sich jetzt auf den Weg macht.

Aber der Sturm, der wird immer schlimmer, beißt sich so durch die Kleidung. Die Kälte kriecht jetzt auch in jede Faser. Olsen kämpft sich durch die Dunkelheit. Er leidet Frostbeulen, aber er hält durch. Und am 1. Februar um 19 Uhr erreicht er dann Bluff. Und in Bluff wartet Gunnar Carsten auf seinen Einsatz.

Aber die Bedingungen, die sind einfach unmenschlich. Also drei Stunden lang muss er warten, bis er überhaupt aufbrechen kann, weil der Sturm so stark ist und dann macht er sich auf den Weg. Sein Leithund ist Balto, ist ein Hund aus dem Kennel von Seppala und der führt jetzt sein Team an.

Kaum ist Carson unterwegs, schlägt der Sturm schon wieder zu. Also die Sicht verschwindet, Schnee peitscht quasi waagerecht über den Trail und Carson erkennt kaum noch den Weg, fährt blind durch dieses weiße Nichts, wenn man so will. Er verpasst deshalb Solomon, den nächsten geplanten Übergabepunkt. Und dann schlägt der Wind noch einmal mit voller Wucht zu. Und zwar so, dass sein Schlitten umkippt.

Das Serum, das fliegt in Schnee und Karsten mit bloßen Händen gräbt er jetzt, trotz Eiseskälte im Schnee, um dieses Serum wiederzukriegen. Seine Finger erfrieren dabei.

Aber Carson gibt nicht auf. Am 2. Februar um 3 Uhr in der Früh erreicht er Point Safety. Hier soll Ed Rohn das Serum übernehmen. Dieser Mascher schläft aber noch, weil Carson schneller als erwartet angekommen ist. Und es wird jetzt zu lange dauern, bis Rohn und sein Team abfahrbereit sind. Die Zeit läuft ja weiterhin gegen sie. Also trifft Carson jetzt eine Entscheidung. Er fährt weiter.

Noch einmal ungefähr 30 Kilometer bis nach Nome und erschöpft bis ins Mark trifft Carsten dann um 5.30 Uhr am 2. Februar in Nome ein. Die Stadt schläft noch, als er einfährt. Nach über 1000 Kilometern, nach Stürmen, Frostballen, umgestürzten Schlitten und dieser tödlichen Kälte, da ist das Serum jetzt aber endlich da.

Und es ist auch nicht kaputt gegangen durch den Sturz? Genau, das ist die Frage. Ist es überhaupt noch zu verwenden? Es ist kurz nach Sonnenaufgang, als Dr. Welch dieses Paket entgegennimmt. Das Serum ist tiefgefroren. Ein Beweis dafür, wie sorgfältig es in Anchorage verpackt worden ist und mit welcher extremen Kälte die Mascher zu kämpfen gehabt haben. Die Fläschchen allerdings, die sind unversehrt. Das ist schon mal ein gutes Zeichen.

Welch bringt das Serum dann gleich ins Krankenhaus, gibt es in einem etwas wärmeren Raum, 7 Grad ungefähr habe ich gelesen, wo es dann langsam auftauen soll. Um 9 Uhr ist es teilweise schon verflüssigt und um 11 Uhr ist es dann vollständig einsatzbereit. Die Nachricht verbreitet sich auch sehr schnell und Welch beginnt jetzt die schwersten Fälle zu behandeln, während die Krankenschwester Emily Morgan sich auf dem Weg in die Umgebung macht, um die dortigen Patienten und Patientinnen zu behandeln.

Am frühen Nachmittag sind über 10% der 300.000 Einheiten verabreicht. Viele Patientinnen und Patienten erhalten auch gleich eine zweite Dosis. Am 3. Februar, also am nächsten Tag, zeigen dann selbst schwer erkrankte Besserungen. Also die Befürchtung, dass die Art und Weise, wie dieses Serum transportiert worden ist, das Einfrieren und Wiederauftauen, dass es das unbrauchbar gemacht hat, die bewahrheiten sich nicht. Dieses ganze Rennen gegen die Zeit war nicht umsonst.

Es dauert allerdings noch bis zum 15. Februar, dass der Rest dieses Antitoxins in Nome eintrifft. Und nach und nach aber löst sich der Würgegriff dieser Epidemie um Nome. Am 21. Februar wird die Quarantäne aufkommen und obwohl immer wieder ein paar Fälle auftauchen, ist die Epidemie hiermit vorbei.

Das Ganze ist natürlich eine äußerst heroische Angelegenheit, aber die Implikationen dieser Aktion, die sind noch weit größer tatsächlich. Weil in den Medien der USA, da ist diese Epidemie am Rande des Landes eine riesige Sache. Also der Schock sitzt tief. Millionen verfolgen diese Schlagzeilen, in denen Noam ums Überleben kämpft. Und diese Epidemie, die schärft jetzt auch das Bewusstsein für diese tödliche Gefahr, die die Difterie halt darstellen kann.

Es ist nämlich so, es gibt zu jenem Zeitpunkt schon eine Lösung. Abgesehen von der Behandlung mit diesem Antitoxin entwickelte nämlich 1923 schon ein Forscher am Pasteur-Institut einen neuen Diphtherie-Impfstoff, der mehrjährige Immunität bringt. Das ist anders als dieses Antitoxin, das nur kurzfristig wirkt. Das Prinzip dabei, das Toxin wird chemisch entschärft, sodass der Körper dann auch selbst Antikörper bilden kann.

Die Akzeptanz in der Bevölkerung für diese Art der Impfung, die bleibt allerdings gering. Und dann kommt die Epidemie in Norm und dieser von den Medien atemlos begleitete Serumlauf.

Die Bilder der erschöpften Mascher, dieser eisverkrusteten Hunde und auch der geretteten Kinder in Norm, die bleiben in den Köpfen der Menschen. Und die Impfkampagne, die nimmt Vater auf und zeigt Wirkung. Also wenn wir uns die Zahlen anschauen, im Jahr 1925 gibt es noch zehntausende Diphtherie-Infektionen jährlich.

Im Jahr 1945, 20 Jahre später, sind es dann nur noch 19.000 Fälle und 1960 weniger als 1.000. Heute ist Diphtherie in den USA fast ausgerottet. Also seit den 1940er Jahren gehört dieser Impfstoff ja zur DPT-Kombinationsimpfung, die auch gleichzeitig vor Keuchhusten und Tetanus schützt. Es ist daher nicht falsch zu sagen, dass die Epidemie in Norm zwar eine Katastrophe war,

die aber am Ende Millionen von Leben gerettet hat.

Die Mascher und ihre Hunde, die wurden nach dieser monumentalen Leistung dann auch entsprechend geehrt oder wie eben gern geehrt wird. Also Präsident Kulic, der vergibt an jeden dieser Mascher eine Goldmedaille. Das Territorium Alaska gibt eben 25 Dollar. Auch inflationsbereinigt wahrscheinlich viel zu wenig gemessen an dem, was sie tatsächlich vollbracht haben. Naja, das klingt so 25 Dollar. Ja.

Und weil Gunnar Carsten dieses Serum nach Nome bringt, fällt das Rampenlicht dann auch auf ihn und seinen Leithund Balto. Also die beiden werden als die großen Helden dieses Rennens gefeiert. Im März 1925 trifft Balto in Seattle ein, wo er vor dem Empfangskomitee begrüßt wird. Dann geht es auch noch weiter nach Los Angeles, wo ihm der Bürgermeister einen Schlüssel zur Stadt in Form eines Hundeknochens überreicht. Hahaha.

Und so als kleine Verknüpfung zu GRG 464, meiner Folge über den Central Park. Im Dezember 1925 wird eben dort eine Statue von Balto enthüllt. Ich werde nachher noch ganz kurz über diese Sache sprechen, weil da kommt noch ein anderer Aspekt dazu, den ich auch sehr interessant gefunden habe. Verstehe. Aber die steht noch. Die gibt es noch immer. Im Central Park gibt es vor diesen Hunden eine Statue. Ja. Fantastisch.

Balto wird dann auch durchs ganze Land geführt. Also so ein Star, der in Zirkusshows auftritt, der findet dann schließlich sein letztes Zuhause im Cleveland Zoo. Ohne Kontroverse ist das Ganze natürlich nett, weil zu Recht wird Seppala, der, der eigentlich, kann man sagen, die schwierigste Strecke zurückgelegt hat, er wird beklagen, dass erstens natürlich er derjenige war, der eben diesen schwierigen Teil zurückgelegt hat und dass es in Wirklichkeit sein anderer Hund Togo war, dem all diese Ehre gebührt. Mhm.

Ich habe diesbezüglich, und das ist jetzt irgendwie etwas Interessantes, über das ich nirgendwo gelesen habe in den Geschichten zu diesem Serumlauf, ich habe in den New York Times Archiven gegraben, um herauszufinden, was geschrieben worden ist über Balto zu jenem Zeitpunkt. Und ich bin dann auf einen Artikel gestoßen.

Ich lese den jetzt einfach einmal kurz vor, weil der ist nicht wahnsinnig lang. Da steht, to the editors of the New York Times, dieser Artikel ist aus dem April 1925 und ich habe gesagt, aufgestellt wird die Statue von Balto dann im Dezember.

In diesem Text steht, »The Committee for the Erecting of a Statue to Balto in Central Park feels that a great deal of unfortunate interpretation is being placed upon this project. None of us is or has been interested in the subject of Serum. The heroism of Balto remains the same, had it been Peanuts that he was carrying to Nome.«

Das Monument, das wir errichten wollen, ist, Balto als einen der großen heroischen Hunde unseres Tages und jederzeit zu erinnern. Wir sagen ehrlich, dass es eine sentimentale Proposition ist und nur den Hunde-Liebhabern interessiert. Was wir überaus nicht mag, ist die falsche Imputation, dass unser Plan in jedem Fall mit irgendeiner Propaganda verbunden ist.

Habe ich weird gefunden, dass hier so eine Klarstellung kommen muss. Und dann habe ich noch ein bisschen weiter gesucht. Aber mach mal eine kurze Übersetzung. Kurze Übersetzung. Im Grunde schreibt ja das Komitee, das den Vorschlag gemacht hat, dass eine Statue von Balto im Central Park aufgestellt werden soll. Sie schreiben hier, dass ihnen vorgeworfen wird, dass sie Propaganda für das Serum machen. Also quasi für eine Impfung.

Und sie schreiben, darum geht es in Wirklichkeit gar nicht. Tatsächlich hätte Balto auch Erdnüsse transportieren können und seine Leistung wäre genau so bewundernswert gewesen. Und dass sie eben auf keine Art und Weise hier verknüpft werden wollen mit irgendeiner Art von Propaganda. Und ich habe mir dann gedacht, okay, was wird ihnen da vorgeworfen oder wer wirft ihnen da was vor? Und dann habe ich noch ein bisschen weiter gesucht. Dann habe ich gesehen, dass einige Tage zuvor in den New York Times ein Artikel veröffentlicht worden ist,

wo sich eine Antitoxin- bzw. Anti-Impfgruppe namens The Citizens Medical Reference Bureau gegen eben diese Balter-Statue ausspricht, beziehungsweise gegen eine Diphtherie-Impfung. Und sie zitieren dann auch einen Medical Man, wie es in diesem Artikel steht, der sagt...

Es gibt fünf oder sechs Serums und vier oder fünf Vakzinen, die in der Behandlung von Krankheiten eine unglaubliche Wertung haben. Für andere Krankheiten haben Remedien dieser Art so weit keine oder keine Wertung. In diesem Sinne ist es wahr, dass die Mehrheit solcher Remedien von glaubwürdigem Wert ist. Die effektiven, die im Allgemeinen genutzt werden, haben von der Menschheit einen großen Vorteil.

Im Grunde ist es eine Anti-Impf-Gesellschaft, die einen Mediziner zitiert, der mehr oder weniger sagt, wir haben im Grunde schon alle Impfungen, die sinnvoll sind und wir brauchen keine zusätzlichen.

Es ist interessant, dass es zu dem Zeitpunkt diese Diskussion ums Impfen gibt. Richtig. Und zwar mehr oder weniger dieselbe, wie wir sie heutzutage auch haben. Also, goes to show, die Zeiten ändern sich, die Leute aber nicht wirklich. Und auch interessant, dass es jetzt um diesen Diphtherie-Fall geht. Weil ich meine, dass sich das dann an dieser Statue entzündet, die ja diesen, also wird da nur der Hund geehrt oder auch der Mascher?

Also der Hund, es ist eine Statue des Hundes, aber es steht natürlich dort, dass er der Lead Dog war bei diesem Rennen. Und natürlich wird damit, wie soll ich sagen, Pass pro Toto auch diese ganze Leistung geehrt. Ja, ja.

Tja und das, lieber Daniel, war meine Geschichte über das Great Race of Mercy, wie es schließlich dann genannt wurde in den Medien. Rennen um die Zeit, das nicht nur eine Katastrophe vermieden hat, sondern wohl auch dafür gesorgt hat, dass die Impfakzeptanz in den USA massiv gesteigert wurde.

Fantastisch, Richard. Also wie gesagt, die Grundstory kannte ich, dass das Serum dringend nach Alaska gebracht werden musste. Alles andere, von allem anderen hatte ich keine Ahnung. Vielen, vielen Dank. Sehr, sehr spannend. Auch diese Geschichte jetzt am Ende mit der Impfkritik und der Diskussion um die Statue, die fand ich sehr spannend.

Ich bin überrascht, dass du die in keinem der Bücher gefunden hast, sondern dass man die dann nur im Archiv quasi nachlesen konnte. Also ich muss dazu sagen, die Literatur für, und dann kann ich gleich über die Literatur sprechen, also die gründlichste Aufarbeitung dieses Ganzen ist ein Buch von Gay Salisbury und Laney Salisbury aus dem Jahr 2002. Das heißt The Cruelest Miles, The Heroic Story of Dogs and Men in a Race Against an Epidemic.

Und das ist ein sehr ausführliches Buch. Aber ich meine, ich kann mir vorstellen, dass das dann einfach noch ein zusätzlicher Aspekt war, der hier nicht so wahnsinnig wichtig war. Aber es bestätigt im Grunde, was in diesem Buch steht, nämlich dass die Impfskepsis recht groß war und dass es wohl auch tatsächlich sowas gebraucht hat, wie eben diese Epidemie in Nome, um die Leute davon zu überzeugen, dass es tatsächlich sinnvoll ist, sich gegen die Lifterie impfen zu lassen. Ja.

Ich gehe mal davon aus, dass du, wie ich, schon einige Hinweise dazu bekommen hast. Ja, über die Jahre habe ich einige gekriegt und jetzt in den letzten Tagen habe ich mehrere gekriegt. Und einer dieser Hinweise hat dann aufgeklärt, warum. Es hat einen Artikel in der Zeit gegeben über dieses Rennen. Deswegen habe ich mir jetzt gedacht, gut, jetzt mache ich es einmal. Ich habe tatsächlich gestern, während ich meine Folge geschrieben habe,

Ist von Thomas ein Mail kommen mit der Frage, ob ich eine Geschichte darüber machen will. Ein paar Tage vorher von Benedikt und dann über die Jahre verteilt Beatrice, Niklas, Randall hat 2021 den Hinweis geschickt und Alexander schon im Jahr 2020. Ja, ich habe jetzt mal kurz überflogen. Also ich habe auf jeden Fall Hinweise bekommen von Andrea, Yannick und Moritz.

So kann man mit einem Schlag insgesamt fast zehn Hinweisgeber und Geberinnen zufriedenstellen. Sehr gut. Ja, Richard, hast du dieser Geschichte noch was hinzuzufügen? Nein. Also wer das Ganze noch viel detaillierter nachlesen will, dem kann ich dieses Buch empfehlen. Geht wirklich sehr ins Detail und liefert auch noch Menge Hintergründe, vor allem auch zu Schlittenhunden in Alaska und deren Wichtigkeit. Also Setsbury ist ein bisschen wie ich.

und macht gerne Exkurse. Okay. Und es gibt einige Exkurse in diesem Buch, aber sehr lesbar, gutes Buch.

Ja, verstehe. Ich meine, es ist ja auch faszinierend, sich vorzustellen, dass sie diese enormen Strecken zurücklegen und bei dieser heißen Kälte die letzten Tage, was bei uns in der Früh auch Minusgrade und da war Fahrradfahren unangenehm. Aber sich vorzustellen, bei Minus 70 Grad mehrere Stunden mit so einem Schlittenhund unterwegs zu sein, ist, glaube ich, hui. Ja, ich will es mir auch nicht vorstellen. Also, ich sage es ja wie es ist, ich würde sterben.

Ja, wahrscheinlich. Also ich würde das nicht überleben. Deswegen habe ich wenig Interesse, es auszuprobieren. Aber auch diese, da sind ja auch so Sachen dabei, wie dann fahren sie fast aneinander vorbei zum Beispiel. Hätte ja auch locker sein können, dass die sich gar nicht sehen. Ja, dann hätte halt Ivanov diesen Weg zurücklegen müssen über den Norden Sund und ja,

Wer weiß, ob das so gut gegangen wäre. Der Beste ist halt tatsächlich Zeppela gewesen, aber vielleicht ist das Ganze auch ein bisschen seine Fähigkeiten und so weiter, so ein bisschen methodisiert worden und es hätte mit den anderen auch funktioniert, aber das stimmt. Aber auch das Serum dann zu verlieren durch diesen Unfall. Weil es den Schlitten umkippt. Also es ist eine außergewöhnliche Geschichte und wir können froh sein, dass es funktioniert hat. Ist es verfilmt worden schon?

Ja, es gibt unterschiedliche Verarbeitungen, also auch in Romanform zum Beispiel und es gibt auch einen Film, der heißt The Great Alaskan Race aus dem Jahr 2019 und dann gibt es einen Film, der heißt Togo, produziert von Disney, der auch aus dem Jahr 2019 ist.

Also ja, da war wohl die Zeit reif, was drüber zu machen. Und dann haben wir jetzt noch einen Grund mehr, den Central Park zu besuchen. Absolut. Sehr gut. Weißt du, in welcher Ecke des Central Parks das steht? Ja, ihr habt nachgeschaut. Es ist, glaube ich, wenn ihr jetzt die Dinge richtig im Kopf habt, an der südöstlichen Ecke ungefähr. Okay.

Ich habe jetzt im Kopf die Straßen, weil die machen das ja immer mit diesen Eingängern basierend auf den Straßen, aber ja, da ungefähr. Okay. Die haben nachgeschaut in Google Earth. Was ich auch gemacht habe übrigens, weil ihr das für mich visualisieren wollt,

Habe ich so ein KML gebaut aus den unterschiedlichen Orten, wo sie übergeben haben an die unterschiedlichen Mascher. Ich schaue mal. Ich kann das, glaube ich, aus Lizenzgründen kann ich nicht einfach einen Screenshot davon machen von Google Earth, aber ich könnte das KML zumindest dann zur Folge posten und dann muss man es nur anklicken und kann es in seinem eigenen Map posten.

Tool of Choice sich anzeigen lassen. Lässt sich es eventuell übertragen auf OpenStreetMap? Weil dann könnte man es verwenden. Wahrscheinlich. Muss ich mal schauen. Meinen OpenStreetMap-Account wieder aktivieren. Er ist ja immer aktiv, aber wieder mal reinschauen. Sehr gut. Gut. In diesem Fall würde ich sagen, gehen wir weiter zum Feedback-Hinweis-Blog, nicht? Jawohl. Wer Feedback geben will zu dieser Folge oder anderen, kann das per E-Mail machen. Feedback at Geschichte.fm

Kannst auf den diversen Social-Media-Plattformen turnen, da heißen wir gemeinhin Geschichte.fm.

Außer bei Mastodon und ich wurde darauf hingewiesen, am Ende der letzten Folge habe ich gesagt, man muss einfach auf mastodon.social gehen. Stimmt natürlich nicht. Das gehört uns nicht. Was uns gehört ist Geschichte.social. Einfach auf Geschichte.social gehen und dann landet man direkt auf unserem Mastodon-Profil im Fediverse. Und wer uns reviewen will, Sterne vergeben und solche Dinge, kann es zum Beispiel auf Apple Podcasts machen oder grundsätzlich einfach überall, wo man Podcasts bewerten kann.

Man kann uns auch lesen, nicht nur hören. Wir haben ein Buch geschrieben, das heißt Geschichten aus der Geschichte. Es gibt Merch unter Geschichte.shop und zwei Möglichkeiten, diesen Podcast werbefrei zu hören. Die eine bei Apple Podcasts, da gibt es den Kanal Geschichte Plus zu abonnieren und bei Steady kann man sich den Feed kaufen für 4 Euro im Monat. Da gibt es alle Infos unter Geschichte.fm.

Wir bedanken uns in dieser Woche bei Achim, Lars, Sebastian, Dirk, Florian, Nikola, Oliver, Christopher, Sarah, Carsten, Janosch, Fabian, Laura, Günther, Judith, Sophie, Henning, Tobias, Irene und Guido. Vielen, vielen Dank für eure Unterstützung.

Ja, vielen herzlichen Dank und danke an Lene Kieberl fürs Schneiden dieser Folge. Und dann, also ich glaube, mir bleibt nichts mehr und bleibt dir noch was übrig zu sagen, Richard? Nein, wir machen einfach nur das, was wir immer tun und geben dem einen das letzte Wort, das er immer hat. Bruno Kreisky. Lernt ein bisschen Geschichte, dann werdet ihr sehen, wie der Reporter sich damals entwickelt hat.

wie das sich damals entwickelt hat. Und Stop. Serum Run. Es ist aufgenommen. Aufgenommen. So.