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GAG503: Die Schlacht bei Kadesch

2025/5/14
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Geschichten aus der Geschichte

Transcript

Shownotes Transcript

Lernt ein bisschen Geschichte, dann werdet ihr sehen, wie der Reporter sich damals entwickelt hat. Hallo und herzlich willkommen bei Geschichten aus der Geschichte. Mein Name ist Daniel. Und mein Name ist Richard. Wir sind zwei Historiker, die sich Woche für Woche eine Geschichte aus der Geschichte erzählen. Immer abwechselnd und immer so, dass der eine nie weiß, was der andere ihm erzählen wird. Genau so ist es.

Bevor es hier jetzt aber weitergeht, kommt noch eine kleine Werbeeinschaltung. Richard. Daniel. Der Sommer steht endlich vor der Tür und es ist die Zeit, in der du für deinen täglichen Spaziergang durch die Stadt, von dem ich weiß, dass du ihn wirklich machst, es ist die Zeit, wo du Kleidung brauchst, die dir sommerliche Lebensgefühle unterstützen. Ja.

Absolut, weil du weißt ja auch, mir wird schnell mal zu heiß. Ich brauche ja nicht perfekt für den Sommer geeignete Kleidung. Aber ich trage ja auch Hunger an kurze Hosen. Dazu kommen wir gleich. Also du brauchst Kleidung, die atmungsaktiv und bequem ist. Richtig. Und wir unterscheiden uns ja doch sehr, was unsere Kleidungspräferenzen angeht.

Also du suchst im Sommer eher nach Stoffhosen und Leinenhemden, während ich kurzhosig mit T-Shirt unterwegs bin. Aber Richard, es gibt einen Ort, an dem wir beide unsere atmungsaktive und coole Sommerkleidung finden. Nämlich bei Armed Angels, ein Kölner Modelabel, das seit 18 Jahren die Mission verfolgt, Produkte herzustellen, die Menschen lieben und dabei die Auswirkungen auf den Planeten so gering wie möglich zu halten.

Also die Produkte werden hergestellt mit nachhaltigeren Materialien. Je nach Produkt kommen zum Beispiel Bio-Baumwolle oder recycelte Baumwolle zum Einsatz. Und Armed Angels bietet dabei absolute Vielseitigkeit. Und das ist auch der Grund, warum wir beide dort fündig werden. Da gibt es alles von stylischen Alltagslooks bis hin zu gehobenen saisonalen Stylings.

Übrigens haben die auch eine sehr große Jeans-Auswahl. Und wer sich jetzt denkt, oh ja, mir fehlt noch Sommerkleidung für diese Saison, bei Armed Angels gibt es perfekt für die anstehenden heißen Tage eine große Leinen-Kollektion. Und es gibt auch ein Extra. Mit dem Code GESCHICHTEN-15, also GESCHICHTENGROß-15, gibt es 15% ab einem Mindestbestellwert von 50 Euro Abstand.

auf alles außer auf bereits reduzierte Artikel. Der Code ist gültig bis zum 08.06.2025 und alle Infos gibt es immer natürlich auch in unseren Shownotes. Und ich würde sagen, Richard, der Sommer kann kommen. Ja, absolut. Ende der Werbung. Der Richard, wir sind angelangt bei Folge 503. Ja.

503 und gibt es irgendwas Neues? Irgendwas Berichtenswertes? Es gibt tatsächlich was Berichtenswertes. Es ist Folgendes. Wir legen ja immer großen Wert drauf, mit euch, unseren Hörerinnen und Hörern, in den Austausch zu kommen. In einen Austausch. Und es gibt auch unterschiedliche Möglichkeiten. Die sagen wir ja immer am Ende unserer Folge im Feedback-Hinweis-Blog. Es gibt jetzt aber auch was Neues. Es gibt jetzt was Neues.

Und das hört auf den schönen Namen Campfire. Campfire. Campfire ist eine App für Smartphones. Und es ist im Grunde sowas wie ein sozialer Podcast-Player. Also dahingehend, dass man sich dort ganz normal unsere Folgen anhören kann und abonnieren kann.

Aber es gibt die Möglichkeit, diese Folgen anzureichern und zwar mit Bildmaterial, mit Zitaten, mit Kommentaren und zwar nicht nur durch uns. Also wir können dort dann Dinge hinzufügen, zum Beispiel Bebilderungen von Sachen, über die wir sprechen während dem Podcast. Es gibt auch die Möglichkeit für alle, die sich das anhören und Mitglied der Community sind,

zu kommentieren und zwar immer direkt an diesen Stellen, wo sie finden, dass es kommentierwürdig ist. Zum Beispiel, wenn wir einen Namen falsch aussprechen, kann man wirklich direkt an der Stelle kommentieren, wo das Corpus Delicti liegt. Daniel, bitte, du sollst es nicht ermutigen.

Es ist wirklich großartig. Es ist so ein digitales Lagerfeuer, an dem wir alle sitzen und uns austauschen können. Ganz genau. Und man kann sich das runterladen und da wird man dann auch verwiesen an die jeweiligen App-Stores, kann sich das runterladen und kann unsere Community unterstützen.

Wir hauen den entsprechenden Link, der dann auch direkt zu unserem Podcast führt, wenn man so will, in die Schaunots. Also es wird in Zukunft dann ja auch immer in unseren Schaunots stecken. Richtig. Und jetzt haben wir auch endlich den Ort. Wir haben ja schon öfter von einer technischen Lösung gesprochen, die wir für die Postkarten im Blick haben. Und das ist jetzt genau der Ort, wo die dann auch landen können. Genau. Also wir werden viele Fotos posten im Stream dieser App.

Jedes Mal, wenn Postkarten kommen und das Selektionen, werden wir auch weiterhin dann in den Feed Gags erwähnen. Aber das Problem ist ja immer, in den Feed Gags geht dann immer noch all diese Postkarten durch und muss irgendwie erklären, wie sie ausschauen. Und naja, wenn wir ein Foto hochladen können in diese App, dann kann man sich selber ein Beten machen davon. Genau. Also wer Lust hat, mit uns am Lagerfeuer zu sitzen, wir würden uns freuen. Also schaut mal vorbei auf campfire.fm.

Genau. Also wir würden uns freuen, wenn ihr mal vorbeischaut, um in unserem Lager vorher zu sitzen. Also joincampfire.fm. Genau. Ist der Link. Gut. Und jetzt zurück zu unserem üblichen Programm, Daniel. Und weißt du noch, was ich dir letzte Woche erzählt habe? Ja, natürlich. Du hast einige Wissenslücken gestopft. Vor allem, wenn es um das Leben eines Rosshändlers namens Kohlhase geht. Richtig. Kohlhase. Du hast die

Die Geschichte dieses Rosshändlers erzählt, dem Unrecht getan wurde und, wie soll ich sagen, das hat einen gewissen Rattenschwanz mit sich gezogen.

Richtig. Und ich fand es sehr schön, es gab ganz viel Feedback auch von ganz vielen Leuten, die gesagt haben, sie fühlen sich erinnert an die Schule, weil sie eben den Kohlhaas in der Schule gelesen haben. War ähnlich, als ich die Folge über die Jeans gemacht habe und es begonnen habe mit dem neuen Leiden des jungen W, weil das auch viele in der Schule gelesen haben. Das ist lustig, dass das jetzt zufälligerweise so hintereinander war. Daher bin ich jetzt mal gespannt, wie das Deutschseminar heute weitergeht. Lieber Daniel, ich muss dich enttäuschen.

Heute gibt es kein Deutsch-Seminar. Wie soll ich sagen, der Zeitraum, über den ich sprechen werde, da hat noch niemand was vom Deutsch gehört. Sehr gut, da bin ich mal gespannt. Dann legen wir los. Daniel, wir springen in den Mai des Jahres 1274 vor der Zeitenwende. Und die Erde bebt. Ein gewaltiges Dröhnen rollt über staubigem Boden, während die Sonne unbarmherzig niederbrennt.

Tausende Hufen schlagen im Takt, Räder kreischen, Metall klirrt und Schreie vermischen sich mit dem Schnauben von Pferden. Aus dem aufgewirbelten Staub tauchen jetzt schemenhafte Formen auf. Schnell, schwer zu fassen und tödlich. Es sind aber keine Reiter, es sind auch keine Fußsoldaten, es sind Streitwagen.

Dutzende, Hunderte, vielleicht sogar Tausende. Und sie jagen wie Sturmwolken über dem Boden, der von einem Moment zum anderen zum Schlachtfeld wird. Ein Mann springt zur Seite, gerade noch rechtzeitig, um nicht von einem der Wagen erfasst zu werden. Ein anderer hebt seinen Schild, aber zu spät. Die Wagen brechen durch, sie pflügen sich durch Fußsoldaten, vor allem aber auch durch andere, leichtere Streitwagen. Und irgendwo mittendrin, in dieser Hölle aus Geschwindigkeit, Lärm und Staub,

Da steht ein König. Es ist Ramses II., Pharao von Ägypten, Sohn des Reh, Liebling des Gottes Amun, Herr über ein Reich, das sich vom Nil bis in die Levante erstreckt. Er steht auf seinem Streitwagen, hoch erhoben, den Bogen gespannt, den Blick starr nach vorn gerichtet. Um ihn herum tobt das Chaos, seine Leibgarde ist weit entfernt, seine Armee in Auflösung.

Was gerade noch wie ein sicherer Triumph gewirkt hat, das kippt. Die Streitwagen der Feinde kreisen, greifen an, verschwinden, schlagen noch einmal zu und Ramses steht allein. Noch weiß es niemand, dass genau hier an einem Fluss namens Orontes, mitten in einem Gebiet, das wir heute als Syrien kennen, etwas passieren wird, das Geschichte schreiben wird. Daniel, wir werden in dieser Folge über die Schlacht bei Kadesh sprechen.

Eine Schlacht, die aus mehreren Gründen als eine der wichtigsten Schlachten der Bronzezeit betrachtet wird und die aufgrund der machtpolitischen Umstände von manchen Forschern auch als sowas wie der Erste Weltkrieg überhaupt betrachtet werden kann. Es ist nämlich eine Schlacht, die zwei der größten Weltreiche der Zeit gegenüberstellt. In einem Konflikt, der nicht nur schon seit mehreren Jahrzehnten schwelt, sondern schließlich auch in einem beispiellosen Friedensabkommen münden wird.

Bin ich dran? Ja, das war das Intro. Du kannst was sagen. Entschuldigung. Ich wusste nicht, ob du noch was sagst. Wow, Richard. Also ich muss sagen, erstens mal habe ich noch nie von der Schlacht bei Kadesh gehört und bin sehr gespannt, was da kommt und wie das so als der erste Weltkrieg zustande kam. Und das zweite ist, nicht schlecht, was du da bei dem Intro, also ich meine, hast du mal überlegt, ein Buch zu schreiben? Ja.

Nur Sachbuch. Sehr schön. Also hat mir sehr, sehr gut gefallen. Sehr gut. Bevor wir uns dieser Schlacht widmen können, lass mich dir ein bisschen vermitteln, wo wir uns zeitlich, geografisch und politisch überhaupt befinden. Es ist die späte Bronzezeit. Also wir sind jetzt in der Mitte des 13. Jahrhunderts vor unserer Zeitrechnung.

Und auf der Bühne stehen mehrere Großmächte, die in diesem Gebiet um Vorherrschaft ringen. Zwei von ihnen geraten dabei unweigerlich aneinander. Das eine ist Ägypten und das andere ist das Hittiterreich. Und beide Reiche treffen in Syrien aufeinander. Am fruchtbaren, strategisch bedeutsamen Gebiet hier verlaufen Handelsrouten. Hier gibt es Rohstoffe, hier gibt es Macht, hier gibt es Einfluss.

Und sowohl die Hittiter als auch die Ägypter, die beanspruchen diese Region für sich. Sie schicken Truppen, sie schmieden Bündnisse, sie errichten Festungen. Das Hittiterreich, das Gebiet selbst wird Hatti genannt. Das Hittiterreich, das hat seinen Ursprung in Zentralanatolien, also im Gebiet der heutigen Türkei.

Und zur Zeit, in der wir uns jetzt gerade befinden, erstreckt sich der Einfluss dieses Reichs sehr weit über das anatolische Hochland bis tief in den Norden Syriens. Die Hauptstadt des Reichs ist Hattusha und regiert wird von einem Großkönig und zu jenem Zeitpunkt der Schlacht ist es Muwatallis II.

Und das Hittiterreich, das stützt sich auf so ein System aus Vasallenstaaten, lokalen Dynastien und Klientelkönigreichen. Also viele dieser Herrscher, die verdanken ihre Macht militärischen Eroberungen und die wechseln ihre Loyalität je nach Lage. Manchmal unterwerfen sie sich Hatti, also dem Hittiterreich, und dann wieder Ägypten. Es ist so ein bisschen, wie soll ich sagen, so ein Wechselspiel aus Drohung, Belohnung

Und auch jede Menge Opportunismus. Das ägyptische Reich, das liegt südlich von Syrien. Und vielleicht zur Auffrischung, das ägyptische Reich ist zu jener Zeit schon sehr alt. Wir teilen es heute in mehrere Abschnitte ein, vom alten Ägypten ab ca. 3100 vor unserer Zeitrechnung. Das ist so jene Zeit, in der die großen Pyramiden gebaut werden.

dann über das Mittlere Reich, wo Ägypten zum ersten Mal durch den Einfall der Hyksos in so eine richtige Krise schlittert. Und dann bis in die Zeit, in der wir uns jetzt befinden, die Zeit des Neuen Reichs, also jener Epoche, die heute als Zeitalter der ägyptischen Expansion gilt. Und

Ägypten befindet sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Höhepunkt seiner Macht. Also wir sind jetzt im Jahr so 1270 vor der Zeitenwende? 1274. Und das alte Reich sind, was hast du gesagt, 3000? 3100, da beginnt es ungefähr. Aber das heißt, da werden die großen Pyramiden gebaut? Ja. Da stehen die zu dem Zeitpunkt schon seit 2000 Jahren? Auf der Zeit, ja. Krass, okay.

Und der Machthaber zu jener Zeit, Pharao Ramses II., der herrscht mit göttlichem Anspruch. Gestützt durch eine zentrale Verwaltung, ein schlagkräftiges Heer. Und er hat auch eine neue Hauptstadt eingerichtet. Pyramis. Ein Bauprojekt mit strategischer Bedeutung. Wir werden nachher auch noch hören, weshalb. Und Ramses...

der verfolgt zu jener Zeit ein sehr klares Ziel, nämlich die Wiederherstellung der ägyptischen Autorität in Syrien. Also

Also du musst dir das so vorstellen, im Norden hast du Anatolien mit dem Hittiterreich, dann gehst du südlicher und da hast du dann Syrien und wieder südlicher von Syrien ist Ägypten. Und dieses Mächte-Gleichgewicht besteht im Grunde daraus, dass die Hittiter und die Ägypter sich Syrien so immer wieder aufteilen. Aber da, wie ich es vorhin erwähnt habe, die Loyalitäten, die wechseln und es ist, wie soll ich sagen, ein ständiger Spielball dieser Großreiche.

Und eigentlich war es lange Zeit so, dass die Reiche sich direkt nie bekriegt haben, sondern immer nur über diese Stellvertreterkriege. Aber zur Zeit der Schlacht von Kadesh, da ist dieser Konflikt ein bisschen brennender. Und es ist ein Konflikt, der zu diesem Zeitpunkt tatsächlich schon um einiges weiter zurückliegt, nämlich knapp 50 Jahre her.

Und wir müssen deshalb ins Jahr 1323 springen. Nur zur Erinnerung, wir sind vor der Zeitenwende, das heißt, das ist jetzt eine höhere Zahl als vorher. Nur falls jemand verwirrt ist. Das ist wirklich verwirrend, ja. Wir springen zurück ins Jahr 1323. Großkönig der Hethiter ist Schubiljoma I., der gerade seine Truppen für einen Angriff auf die Festung Karkemisch in Syrien sammelt.

Was an sich noch kein Problem darstellt, weil das Ganze ist zu diesem Zeitpunkt mehr so ein Stellvertreterkrieg. Also zu jener Zeit besteht so eine Art Waffenstillstand zwischen diesen Großmächten, der sogenannte Kurustama-Vertrag. Das heißt kein Einmarschieren oder keine direkte Konfrontation in den vom jeweils anderen dominierten Gebiet.

Der Schauplatz ist trotzdem sehr brisant. Es ist nämlich so, hier im nördlichen Syrien, da liegt das ehemalige Kerngebiet eines Dritten Reichs, nämlich Mitanni. Mitanni war selbst einmal eine Großmacht, jetzt aber zerrieben zwischen den Hittitern und den Ägyptern.

Der ehemalige Königspalast von Mitanni, der ist schon gefallen. Das Reich existiert jetzt mehr oder weniger nur als Schatten seiner selbst. Und seine Vasallen, die schwanken, je nachdem, wer gerade mehr Druck ausübt. Die Hethiter oder die Ägypter. Und der Kampf um die Reste von Mitanni, das ist so ein bisschen der unsichtbare Hintergrund für alles, was jetzt kommen wird. Und dann...

Gerade als Schubil Juma I. sich bereit macht, diese Festung anzugreifen, da erreicht ihn eine Nachricht, die alles verändern wird. Ein ägyptischer Bote, der überbringt einen versiegelten Brief und zwar von einer Königin. Als der Großkönig dieses Schreiben öffnet, ist er erst einmal recht erstaunt, weil die Botschaft beginnt recht nüchtern. Mein Gemahl ist tot.

Was dann aber folgt, das hat sie in sich. Die ägyptische Königin, in den hittitischen Quellen wird sie nur Dahamunzug genannt, was im Grunde so viel bedeutet wie Gemahlin des Königs. Die äußert eine Bitte, eine Bitte, wie sie ein hittitischer Großkönig zu jener Zeit noch nie bekommen hat.

Sie schreibt, sie hätte keinen Sohn, keinen Erben und sie will keinen ihrer Untertanen als Gemahl nehmen. Und stattdessen bittet sie Shubil Juma, ihr einen seiner Söhne zu schicken. Einen Prinzen aus Hatti. Und der soll ihr Ehemann werden und er soll mit ihr den Thron von Ägypten besteichen.

Die Forschung diskutiert bis heute, wer diese Königin tatsächlich war. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um Anke Senamun, die Witwe des sehr jung verstorbenen Königs Tutankhamun. Und Schopil Joma, der ist jetzt natürlich verblüfft und zwar zu Recht. Laut seines Sohns Moschilis II. soll er ausgerufen haben, so etwas ist mir in meinem ganzen Leben noch nicht passiert. Ja, genau.

Heiratsallianzen, die sind gängige Praxis. Aber dass ein Sohn des Großkönigs mit der Königin des Erzfeindes vermählt werden soll, das ist beispiellos. Und auch ein bisschen gefährlich. Die Frage ist natürlich, ist diese Bitte echt?

Oder ist es nur ein Trick? Schubiljuma zögert deshalb. Er beruft seinen Rat ein und es wird dann schließlich entschieden, man schickt einen erfahrenen Kämmerer namens Hattusha Ziti nach Ägypten, um diese Sache zu prüfen. Er wird also losgeschickt und im Frühling kehrt er zurück. Zusammen mit einem hochrangigen ägyptischen Gesandten namens Hani.

Und am zweiten Brief der Königin. Und diesmal klingt sie ein bisschen gereizt, verärgert darüber, dass man ihr nicht glaubt. Sie schreibt, sie hätte einfach keine andere Wahl gehabt. Hätte sie einen Sohn, hätte sie nie geschrieben. Und noch einmal bittet sie darum, ihr einen Sohn des Großkönigs zu schicken, damit sie sich mit ihm verheiraten kann.

Jetzt geht es quasi um das Erbe von Tutankhamun. Es geht quasi um ganz Ägypten. Aber er war eigentlich der Herrscher vorher. Er war eigentlich der Herrscher vorher. Er ist 1819 gestorben. Interessant.

Weil er ja eine der bekanntesten Herrscher überhaupt ist. Vor allem, weil wir eben so viel von seinem Grab haben. Das Lustige ist ja, das Grab ist so prächtig dabei. Tutankhamun selber gar nicht so ein wichtiger Pharao gewesen. Also kann man sich ein bisschen ein Bild machen vom Reichtum Ägyptens zu jener Zeit, wenn man sich anschaut, wie sogar bei ihm. Wir werden nachher noch ganz kurz ein bisschen drüber sprechen, was man auch gefunden hat in seiner Grabkammer. Aber zurück zu Schubil Juma und diesen Problemen, das er jetzt hat. Ja.

Er liest jetzt diesen zweiten Brief oder bekommt ihn vorgelesen und jetzt zögert er nicht mehr. Er beschließt gut, er schickt ihr einen Sohn. Ich meine, diese Chance, dass diese beiden Reiche jetzt vereint werden, völlig unblutig, nur indem er einen seiner Söhne schickt. Die Frage ist, welchen Sohn soll er schicken? Er hat fünf zur Auswahl. Drei davon sind aber bereits, wie soll ich sagen, gebunden.

Der Älteste ist Kronprinz, also das geht schon einmal nett. Zwei andere sind Vizekönig in wichtigen Provinzen. Und der Jüngste, der ist zu jung. Das heißt, es bleibt nur der Vierte über, ein gewisser Zernanza. Und der wird ausgewählt. Wird ausgewählt, wird losgeschickt nach Ägypten. Er bricht auf, erreicht Ägypten aber nie. Einige Wochen später trifft er Nachricht am Hof in Hattusha ein.

Sananza ist tot. Ist er ermordet worden? Ist er an Krankheit gestorben? Man weiß es nicht. Aber für die Hittiter ist die Sache klar. Das ist Verrat gewesen. Und Schopiljoma, der ist natürlich außer sich. Es gibt so Gebete, der klagt vor den Göttern. Er hätte kein Unrecht getan, aber die Ägypter hätten seinen Sohn ermordet. Und er schreibt jetzt einen Brief an den neuen Pharao, nämlich Pharao Ai. Und der weist jede Verantwortung von sich.

Frieden, Brüderlichkeit, das sind so die Worte, die I jetzt verwendet. Aber Schubil Juma, der glaubt ihm kein Wort. Und vielleicht hat er recht. Wir wissen es nicht. Weil I, der ist, wie soll ich sagen, der ist ein Machtkompromiss. Der ist ein hoher Beamter gewesen, der nach dem Tod Tutankhamuns auf den Thron geraten ist. Es gibt auch noch den General Hohem Hebb, der wäre ein möglicher Konkurrent für die Nachfolge gewesen.

Wir wissen tatsächlich nicht viel mehr über diese Machenschaften, außer über diesen Brief und die Tatsache, dass Ai dann eben Pharao ist. Vielleicht ist Ai verantwortlich gewesen für die Verhinderung dieser Heiratsallianz. Vielleicht hat man auch in Ägypten nie die Absicht gehabt, an Hittiter Prinzen abzuhalten.

auf dem Thron zu sehen. War denn die Thronfolge so geregelt? Die Thronfolge war so geregelt, wenn es kein Nachkommen gibt, dann ist quasi der designierte Nachfolger der, der auf den Thron steigt. Und da war aber eben auch nicht klar, ob das I oder H im Hept ist. Aber hätte die Witwe von Tutankhamun einen neuen Mann gefunden, der ihrem Status entsprochen hätte, dann wäre der halt der Pharao geworden. Wie auch immer Zananza jetzt ums Leben gekommen ist,

Sein Vater, der antwortet nicht mit Diplomatie, er antwortet mit Rache. Die hittitische Armee marschiert unter Kronprinz Anuvanda, also dem ältesten Sohn des Großkönigs, in Südsyrien ein. Dieser vorhin erwähnte Kurushtama-Vertrag, dieser Waffenstillstandsvertrag, der wird hiermit gebrochen. Und der Plan, die beiden Großreiche über eine Ehe zu verbinden, der ist hier jetzt ganz kolossal gescheitert.

Und damit beginnt eine neue Phase im Konflikt um Syrien. Also diese Zernanza-Affäre, eigentlich eine Art diplomatischer Hoffnungsschimmer, hier diese beiden Reiche zu vereinen, der wird zum Wendepunkt. Mitani, das ehemalige Großreich, ist aufgeteilt, Syrien ist zerrissen und zwischen den Hittitern und Ägypten, da beginnt jetzt ein Kurs, der unausweichlich in den Krieg führt.

Der Preis dieses Vergeltungsschlags durch die Hittiter, der ist aber hoch. Sie fallen in die ägyptischen Teile Syriens ein, machen dabei auch viele Gefangene. Sie bringen dann aber nicht nur die Gefangenen zurück nach Hatti, sie bringen auch eine Seuche mit. Welche genau das war, wissen wir nicht. Wir wissen nur, sie greift um sich. Sie verbreitet sich vom Heer und diesen Gefangenen über das ganze Land.

Und sie trifft dann schließlich auch den Großkönig selbst. Also Schuppilium der Erste stirbt. Kurz darauf folgt ihm sein Sohn, Kronprinz Arnuvander. Er wird ebenfalls von dieser Krankheit hinweggerafft. Und der vorhin erwähnte Murschilli II., der folgt ihm jetzt nach.

Was bleibt, ist ein geschwächtes Reich und ein tiefes Misstrauen gegenüber Ägypten. Also die relativ neutralen Beziehungen zwischen Hatti und Ägypten, die sind jetzt Geschichte. Und was in den nächsten Jahrzehnten folgt, das ist Militarisierung. Eine Vorbereitung auf den unausweichlichen nächsten Konflikt.

Muwatalli ist der Zweite, den ich eingangs schon erwähnt habe. Der neue Großkönig, der ist der Sohn von Murschili II., der zieht die entsprechenden Konsequenzen.

Die Hauptstadt Hattusha, die seit den frühen Jahren des Hittiter Reichs die Hauptstadt ist, die wird verlegt. Die neue Hauptstadt ist jetzt Tahuntascha. Die liegt weiter südlich und damit näher an dieser potenziellen Front. Allerdings, es gibt unterschiedliche Erklärungen, warum er das macht. Es ist höchstwahrscheinlich nicht nur als Kriegsvorbereitung. Es heißt, dass er das vielleicht auch aus religiösen Gründen gemacht hat, um andere Gottheiten zu stärken und auch um sich damit ein bisschen mehr zu legitimieren.

Die Kontrolle über die Nordgrenze des Reichs, die übergibt er seinem Bruder Hattuschili III., damit er, Movatalis, sich voll und ganz auf das konzentrieren kann, was wichtig ist, nämlich Syrien. Und auch in Ägypten bleibt diese Zananza-Affäre, wie sie heutzutage genannt wird, nicht folgenlos. Ramses II. ist jetzt an der Macht, er ist jung, er ist ehrgeizig, er ist voller Tatendrang.

Und er verlegt ja auch die Hauptstadt nach Pyramis, das näher an der Front liegt. Er erhöht die Truppenstärke, er modernisiert die Armee und bereitet sich auf einen möglichen Konflikt vor. Und während sich die beiden Großreiche also hier, wie soll ich sagen, stärken bzw. vorbereiten auf das, was irgendwann kommen wird, passiert etwas, das alles beschleunigt. Das Katalysator, aber schlussendlich dann vor allem auch der Auslöser der Schlacht bei Kadesh sein wird.

Amuru, ein hittitischer Vasal an der syrischen Küste, wechselt die Seiten. Der dortige König Benteschina, der sagt sich von den Hittitern los und sucht jetzt, wie soll ich sagen, den Schulterschluss mit Ägypten. Und für Muwatallis ist das ein klarer Akt des Verrats. Und für Ramses II. ist es eine Gelegenheit. Die Stadt Kadesh nämlich.

Die liegt ganz in der Nähe. Ist schon seit Jahrzehnten, Jahrhunderten eigentlich Spielball dieser beiden Mächte. Also lange Zeit Hittitisch gehalten, dann von Sethi, dem ersten Vater von Ramses, wieder erobert. Jetzt allerdings wieder Hittitisch. Und diese Stadt Kadesh, die liegt in unmittelbarer Nähe von Amuru, diesem Gebiet, das sich jetzt gerade von den Hittitern wieder losgesagt hat. Und Kadesh wird zu so einer Art Symbol. Wer diese Stadt kontrolliert, kontrolliert auch dieses syrische Grenzland.

Die Stadt selbst, da scheiden sich auch die Geister in der Forschung, wie strategisch wichtig sie tatsächlich war. Aber sie liegt halt im Grenzgebiet und für Mubertalis, der Amuro zurückhaben will, ist es wichtig, diese Stadt zu halten, um auch einer möglichen Bedrohung der hittitischen Vassalen durch die Ägypter in diesem Gebiet entgegenzuwirken. Er möchte einfach nicht noch mehr an die Ägypter verlieren.

Und Ramses, der will diese Stadt zurückhaben, um die Vormachtstellung der Ägypter in Syrien auch gewährleisten zu können. Deshalb, Kadesh zu bekommen oder zu halten, das ist jetzt das Gebot der Stunde. Und die Armeen des Ramses II. und Muwatallis II., die machen sich also im Jahr 1274 auf in Richtung Kadesh.

Du erinnerst dich vielleicht, dass ich anfangs davon gesprochen habe, dass diese Schlacht, die jetzt folgen wird, auch als so eine Art Weltkrieg bezeichnet werden kann. Das hat vor allem jenen Grund, weil beide Armeen, die jetzt aufeinander zumarschieren, massiv sind und von Männern aus etlichen angrenzenden Vasallengebieten zusätzlich verstärkt werden. Wir werden jetzt ein bisschen über diese unterschiedlichen Armeen reden. Kleine Anmerkung am Rande und wir kennen das ja schon, wenn es um Zahlen aus der Antike geht.

Alle Zahlen, was Truppenstärken angeht, kommen aus ägyptischen Quellen. Und es kann gut sein, dass diese Zahlen aufgeblasen wurden. Du wirst nachher dann auch hören, warum das nicht so unwahrscheinlich ist. Okay, verstehe. Nur noch eine Verständnisfrage zu den Pharaonen. Wir sind jetzt bei Ramses II. Aber es liegen einige Pharaonen zwischen Tutankhamun und Ramses I., oder? Also der Ei und...

Genau, also Ai, der ist nur einige Jahre Pharoah. Nach ihm kommt auf den Thron Hohem Heb und nach Hohem Heb kommt Ramses I.,

Nach Ramses I. kommt dann Sethi I. und da wissen wir ja, das habe ich vorhin schon erwähnt, der ist der Vater von Ramses II. Also einige noch dazwischen. Aber es führt trotzdem dazu, dass der Streit zwischen den Ägyptern und den Heditern jetzt nicht auch vielleicht mal durch einen neuen Pfarrer oder durch einen neuen Herrscher vielleicht so ein bisschen abgeschwächt wird? Nein.

Also passiert natürlich viel in dieser Zeit. Es ist auch so, dass diese Affäre von Sananza jetzt nicht der Kasus Belli per se ist, aber es ist ein Auslöser einer neuen Zeit, wo sich der Konflikt zwischen den Hittitern und den Ägyptern einfach verschärft, sodass sie anfangen zu mobilisieren und auch beginnen diese riesigen Armeen aufzubauen.

Wir haben das ja auch schon bei Plus Ultra gesehen, wenn mal sowas ins Rollen kommt, dann ist es oft nicht mehr aufzuhalten. Schwierig. Und weil ihr jetzt gesagt habt, diese riesigen Armeen, lasst uns mal anschauen, was für Armeen sie haben, mit denen sie jetzt in Richtung Kadesh ziehen. Die Armee, die Ramses II. für diese Konfrontation mit den Hittitern versammelt hat,

die ist recht formidabel. Also im Neuen Reich hat sich Ägyptens Heer zu einer ständigen professionellen Streitmacht entwickelt. Also stehendes Heer, diszipliniert, durchorganisiert und im Grund jederzeit bereit zu marschieren. Und an der Spitze dieser Armee steht der Pharao selber. Also der ist Oberbefehlshaber im Krieg, er ist der Garant des Friedens und natürlich die Verkörperung göttlicher Ordnung. Und

Ramses II. schon während der Herrschaft seines Vaters, Sete I., erhält das Oberkommando über Infanterie und Streitwagen und er festigt dieses Verständnis, dass er hier verantwortlich ist dafür, durch seine persönliche Präsenz auf dem Schlachtfeld.

Unter ihm operieren dann auch so Offiziere mit recht klaren Rängen. Also Generäle, die direkt an den König berichten. Dann gibt es Unteroffiziere, die es so vergleichbar sehen mit so Rängen wie Oberstleutnant, Hauptmann oder Leutnant. Und diese militärische Kompetenz in Ägypten zu jener Zeit, das ist nicht nur ein Werkzeug, sondern es ist auch Teil der gesamten königlichen Ideologie.

Und zu jener Zeit hat sich auch die Rekrutierung verändert. Also früher war es so, dass Männer eingezogen worden sind für den Kriegsdienst, da war es so, dass einer von 100 angezogen worden ist, jetzt ist es einer von 10. Und zusätzlich kommen hier jetzt auch noch Söldner dazu, manchmal auch Kriegsgefangene, die dann in die Truppen eingegliedert werden.

Und diese Armee, die ist in vier eigenständige Divisionen gegliedert. Jede mit ungefähr 5000 Mann. Ursprünglich waren es nur drei Divisionen, aber Rams ist der zweite, der erweitert sie jetzt noch um eine vierte, um eben die Schlagkraft dieser Armee zu erhöhen. Allerdings, noch nie zuvor waren alle vier Divisionen gleichzeitig in einer Schlacht eingesetzt worden und das soll sich jetzt ändern.

Die ägyptischen Quellen schätzen die Größe der Armee auf ungefähr 20.000 Mann, davon 2.000 Streitwagen und 18.000 Infanteristen. Die Infanterie bildet das Rückgrat der Armee. Sie ist in unterschiedliche Kompanien gegliedert, mit eigenen Namen und Standarten. Waffenmäßig neben den Speeren ist es vor allem der Kepesh, im Englischen Kopesh, den die Fußsoldaten tragen. Vielleicht

wenn ich es dir jetzt erkläre, siehst du es vor dir, so eine recht furchteinflößende Waffe, geführt wie ein Schwert, verfügt sie über eine gebogene, sichelförmige Klinge. Also wirkt ein bisschen, als wäre es nachempfunden am landwirtschaftlichen Werkzeug, aber ist sehr furchteinflößend, ist nicht von den Ägyptern erfunden worden, wahrscheinlich über Mesopotamien nach Ägypten gekommen, aber in Ägypten dann perfektioniert und auch zum Symbol geworden. Ja.

Also wenn du dir Reliefs des Neuen Reichs anschaust, dann sind Pharaonen dort abgebildet, statt mit dem vorher üblichen Streitkolben, mit so einem Kepes. Wie schreibt man das? C-H-E-P-E-S-C-H. Oder such nach Kopesch. Ich glaube, englische Quellen gibt es mehr dazu im Internet, dann siehst du es auch gleich. Ah, okay.

Aber das ist recht kurz, oder? Das ist gar nicht so lang. Es gibt unterschiedliche. Also es gibt auch längere. Es ist so, es sieht natürlich ein bisschen aus wie so ein landwirtschaftliches Instrument. Ich habe aber auch gelesen, dass es so ein bisschen eine Weiterentwicklung einer Streitachst war. Also du hast da nicht nur die Klinge der Axt, sondern im Grunde nimmst du einen Teil raus der Axt und ersetzt es durch Klinge. Aber es ist jetzt keine Stoßwaffe, oder? Nein, damit wird gehackt. Verstehe.

Der Stolz der ägyptischen Armee allerdings, das ist natürlich ihre Streitwagentruppe, die Elite der Armee. Über den Streitwagen erzähle ich da aber ein bisschen später noch mehr.

Vorher noch was zu anderen Eliteeinheiten, die dabei sind in dieser Armee. Zum Beispiel die Sherden, das sind Söldner, die dargestellt werden mit so gehörnten Helmen, mit Schwertern, mit Speeren und Rundschilden und die kämpfen als Infanteristen oder als Streitwagenläufer, was das ist, erkläre ich nachher auch noch. Und die bilden wohl auch den Kern der königlichen Leibgarde.

Und dann sind da noch die Nearin, eine Einheit, von der wir nicht genau wissen, woher sie kommen, wer sie waren. Es gibt Theorien, dass sie aus Amuru selbst kamen, also jenem Gebiet, das jetzt Auslöser für das war, was jetzt kommen wird. Wie auch immer, wie du später noch hören wirst, werden sie eine nicht unbedeutende Rolle bei dieser Schlacht spielen. Die Armee der Hethiter unter Movatalis II., die er jetzt gegen Ägypten hier ins Feld führt,

ist die größte, die das Hethiter-Reich bis zu jenem Zeitpunkt je aufgestellt hat. Der Großkönig weiß halt, ein Sieg gegen Ramses II. braucht Masse. Und schon früh hat Movatalis erkannt, dass seine regulären Truppen für sowas nicht ausreichen würden. Deshalb lässt er zusätzliche Kämpfer aus dem gesamten Reich rekrutieren. Aus Provinzen, Vasallenstaaten, Grenzgebieten.

Und er wirbt selten an. Normalerweise umfasst das stehende Heer der Hittiter ungefähr 5.000 bis 10.000 Mann, was ausreicht für diese kleinen Feldzüge gegen aufständische oder renitente Vassalen im Grenzgebiet. Aber bei Kadesh, da steht jetzt auch mehr auf dem Spiel und die Armee, die Movatalis hier jetzt zusammenzieht, die ist recht beispiellos. Die ägyptischen Quellen, Hittitische, haben wir zu diesen Zahlen leider keine.

Die ägyptischen Quellen, die sprechen von 2500 hethitischen Streitwagen, organisiert in vier Einheiten. Dazu dann noch einmal 1000 weitere Streitwagen aus tributpflichtigen Gebieten und Bundesgenossen. Und die Infanterie in zwei Gruppen, die beziffern sich auf einmal 18.000 und einmal 19.000 Mann. Also insgesamt fast 50.000 bewaffnete Männer hier. Eine andere Quelle nennt ungefähr 39.000, abhängig davon wie man zählt.

Was wir sicher wissen, ist die Dimension dieser Armee, die überschreitet alles bisher Dagewesene. Und auch die Struktur der Armee ist ähnlich wie bei den Ägyptern. Also da ist auch der König selbst an der Spitze. Also Muvertalis ist nicht nur Herrscher, er ist Oberbefehlshaber. Er trifft Entscheidungen, er nennt Offiziere, er ist der, der die Vasallen mobilisiert. Er führt persönliche Korrespondenz mit Verbündeten und steht eben auch oft selbst im Feld.

Diese kriegerische Stärke, auch wie bei den Ägyptern, ist ein Teil der Königsideologie. Also ein König, der nicht kämpft, der ist kein König. Auch ein Grund, weshalb ein hittitischer Großkönig zu jener Zeit ungefähr die Hälfte eines Jahres unterwegs verbringt, auf unterschiedlichen Feldzügen. Unter ihm agieren dann weitere ranghohe Offiziere, die dann auch oft aus dem königlichen Umfeld kommen. Meistens sind es Brüder oder Verwandte des Königs.

Hatushili III., der Bruder des Großkönigs, der ist zu jener Zeit Galmisedi, also der Chef der Königswache. Einerseits Zeichen des Vertrauens, aber natürlich auch so ein bisschen eine strategische Arbeitsteilung.

An Rang tiefer stehen dann andere hittitische Prinzen, vor allem jene, die über die angrenzenden Gebiete herrschen, also Karkemisch, Taruntascha, Ischua, Tumanna, das sind so diese Gegenden. Kannst du diese Gebiete nochmal nennen, ohne auf dein Skript zu schauen? Karkemisch, Taruntascha, Ischua, Tumanna. Ich habe es natürlich direkt für ihn, ich kann es natürlich. Die hittitischen Namen sind ganz unkompliziert. Ja.

Und die hittitische Armee ist auch wie die ägyptische in zwei Hauptbereiche gegliedert, Infanterie und Streitwagen. Infanterie bildet wie in den meisten Armeen der Spätbronzezeit die zahlenmäßige Hauptmasse, also rund 90 Prozent dieser Streitmacht sind Fußsoldaten. Die eigentliche Geheimwaffe der Hittiter allerdings ist der Streitwagen. Und um zu erklären, warum das so ist, obwohl die Ägypter ja selbst über Streitwagen verfügen,

Lass mich einen kleinen Exkurs machen. Endlich. Wann, wenn nicht jetzt. Weil es ist ja so, ein Grund, weshalb Kadesh heute so berühmt ist, ist, dass es die wahrscheinlich größte Streitwagenschlacht der altorientalischen Geschichte ist.

Also der Streitwagen, der prägt die Kriegsführung der späten Bronzezeit wie im Grunde keine andere Waffentechnologie. Also er ist schnell, er ist wendig, dabei sehr tödlich und gleichzeitig auch so ein Symbol für Prestige, für technologische Weiterentwicklung, für militärische Überlegenheit. Was genau machen dann aber diese Wagen auf dem Schlachtfeld?

Lustigerweise streitet sich die Forschung bis heute drüber, über Details in erster Linie. Also waren sie in erster Linie mobile Schießplattformen oder waren sie so Schockwaffen für den Durchbruch durch die Reihen? Oder eher taktische Elemente, um Truppen zu koordinieren, zu retten vielleicht auch. Fest steht, sowohl die Ägypter als auch die Hittiter, die setzen ihre Streitwagen als Elite-Waffen ein. Allerdings mit recht unterschiedlichen Konzepten.

Also in Ägypten ist es so, nachdem dort das Streitwagen wahrscheinlich über die Hyksos zu ihnen kommt, also jenes Volk, das ich vorher schon kurz erwähnt habe, die sie so in die Predouille bringen, also ihnen eigentlich arge Schwierigkeiten bereitet haben, die bringen den Streitwagen wahrscheinlich nach Ägypten.

Und als Reaktion auf dieses Hintertreffen, in das Ägypten da geraten ist, übernehmen sie den Streitwagen und entwickeln ihn weiter und er wird dann schnell auch zu diesem Symbol für Prestige. Es ist zum Beispiel nicht verwunderlich, dass alle Pharaonen, schon bevor sie den Thron besteigen, Streitwagenausbildung machen. Also alle Prinzen müssen im Grunde Streitwagenausbildung machen und

Und generell werden die Ränke jener, die dann Streitwagen benutzen, aus den höheren Schichten rekrutiert. Es ist zum Beispiel kein Wunder, dass im Grab von Tutankhamun ein goldener Streitwagen gefunden wurde. Der ist auch noch.

Und wenn so ein Streitwagen gerade nicht aus Gold ist, dann setzen die Ägypter dort vor allem auf eine Leichtbauweise. Also diese Wagen, die bestehen aus Holz, sind mit zwei, sechs Speichenrädern ausgestattet. Die Achse ist so nach hinten versetzt und im Grunde ist da nur so ein flexibles U-Gelenk, das bezogen ist mit Leder oder mit einem festen Material, auf dem man stehen kann. Also warte mal, das sind also zwei Räder?

Genau, zwei Räder. Also es gibt dann diese Achse, dann gibt es diese Stange nach vorne, an denen zwei Pferde befestigt sind. Und dann nur so ein Stück gebogenes Holz, an dem Leder oder sonst was befestigt ist, dass man draufstehen kann. Also es ist wirklich eine sehr leichte Art, so einen Streitwagen zu bauen. Interessant. Ich habe nur im Kopf diese sehr stark Hollywood geprägten Stange.

Aus Ben Hur oder so. Das ist dann halt schon einige Zeit später. Ja, eben. Und die schauen auch wieder anders aus. Aber man konnte das Pferd lenken, während man da hinten drauf und konnte dann gleichzeitig, keine Ahnung, Bogen schießen oder was auch immer machen. Man war halt nicht allein drauf. Ah, verstehe. Also bei den Ägyptern sind es zwei Männer, die draufstehen. Der Lenker, der Kettchen und der Bogenschütze, Seneni. Und deren Hauptwaffe ist der Kompositbogen.

Der Kompositbogen ist sowieso ein technisches Meisterwerk. Nicht nur Holz, sondern auch Horn und das Ganze verleimt mit Fischleim wahrscheinlich. Die sind nicht wahnsinnig lang, aber verfügen über wahnsinnig viel Kraft. Du kannst sehr präzise damit feuern. Es ist so eine ideale Kombination aus Reichweite und Durchschlagskraft.

Oft begleitet dann auch ein dritter Mann dieses Gespann, aber nicht im Wagen selbst, sondern als sogenannter Läufer, ein Prö. Das ist ein Infanterist, der also nebenher läuft, um Deckung zu geben, um gegnerische Feinde zu erledigen, teilweise auch um Verwundete zu sichern oder einfach auch nur um den Rückzug zu decken.

Und diese ägyptischen Streitwagen, die übernehmen mehrere Funktionen. Also die sichern die Flanken, sie verfolgen fliehende Feinde, sie greifen gegnerische Wagen an oder sie dienen auch so als eine Art mobile Reserve, um in kritischen Situationen hingeschickt werden zu können. Also sie sind keine reine Schockwaffe. Sie agieren taktisch, relativ flexibel und sind im Grunde das Herzstück einer mobilen Kriegsführung.

Die Hethiter dagegen, die setzen auf etwas ganz Neues, eine radikale Weiterentwicklung, und zwar den Dreimann-Streitwagen. Das ist eine Innovation, die zur Zeit von Muathalis II., also dem gerade herrschenden Großkönig, ins Feld geführt wird. Also dieser Wagen, der ist schwerer, er ist robuster, er ist vor allem gebaut für Stabilität auf schwierigen Gelände. Und die Speichenräder, die verstärkten Achsen, der massive Rahmen,

Alles das ist darauf ausgelegt, nicht zu kippen, auch nicht im Nahkampf. Und der entscheidende Unterschied sind eben drei Männer, die sich im Wagen befinden. Also neben Lenker und wahrscheinlich Bogenschütze ist ein dritter Kämpfer an Bord, meistens als Schildträger oder manchmal wird er auch als Nahkämpfer beschrieben. Und der bleibt im Wagen. Und das sorgt natürlich dafür, dass sie die Feuerkraft erhöhen können, dass sie mehr Möglichkeiten haben,

Weil sie niemanden haben, der nebenher rennen muss. Das heißt, sie können über längere Distanzen schneller sein. Also dieser hittitische Wagen, der ist so ein hybrides System. Irgendwo zwischen Kampfplattform und Rambock. Manche Forscherinnen und Forscher argumentieren zum Beispiel, dass diese Wagen gezielt dafür gebaut wurden, um Infanterieformationen zu durchbrechen. Ja.

Sind die Pferde auch irgendwie besonders geschützt? Nicht immer, aber sie sind auch geschützt durch so Schuppenrüstungen. Weil sonst wäre das System ja doch sehr leicht angreifbar. Du kannst dann entweder das Pferd angreifen oder irgendwas zwischen die Speichen werfen. Na, zwischen die Speichen. Also wenn es jetzt nicht gerade ein richtiger Speer ist, ein schwerer, dann macht es diesen Speichen nicht wahnsinnig viel.

Es gibt noch immer so Debatte, was jetzt tatsächlich für Waffen verwendet worden sind. Mittlerweile ist der Konsens, dass es der Kompositbogen war, weil mit Speer, also den Speer tatsächlich zu verwenden, um ihn dann gegen Infanterie einzusetzen oder gegen andere Waffen.

Das wäre zu umständlich gewesen. Also man geht davon aus, dass es der Kompositbogen war und ich habe so Berechnungen gesehen, dass ein geübter Bogenschütze außer einem Wagen heraus alle sechs Sekunden am Pfeil abschießen hat können. Und die waren natürlich auch entsprechend trainiert. Das heißt, die haben auch getroffen, wenn sie geschossen haben.

Also egal, ob das jetzt Speer oder Lanze oder Bogen ist, das verwendet wird auf diesem Wagen. Diese Wagen bringen Wucht, sie bringen Reichweite und natürlich Geschwindigkeit auf dieses Schlachtfeld. Und die Hittiter setzen ihren Streitwagen sehr konzentriert ein, also massiert in so Wellen, häufig auch an den Flanken, um dann die gegnerischen Linien zu durchbrechen oder zu umzingeln.

Vielleicht eine kleine Anmerkung hier noch. Eine etwas ältere Theorie besagt, dass Streitwagen wahrscheinlich nur Transportmittel waren, mit denen Krieger zur Front gebracht worden sind, damit sie dann dort absteigen können und zu Fuß kämpfen. Quasi so eine Art Schlachtentaxi.

Allerdings ist die Theorie heute mehr oder weniger verworfen. Also man geht schon davon aus, dass tatsächlich von diesen Wagen ausgekämpft wurde. Tatsächlich hätte man die Wagen ja auch größer bauen müssen, weil wenn man nur zwei oder drei Leute hinbringen kann, ist das ja zu wenig. Naja, sind halt dann schneller, als wenn du sowas Großes hast. Wenn du viele von denen hast, die springen da rein und dann fahren sie wieder weg, dann kämpfen sie und können sie wieder abholen. Aber ja, die Theorie ist heutzutage eigentlich verworfen. Lieber zeugt mich ja auch nicht. Gut.

Gut, also jedenfalls, es bewegen sich jetzt beide Armeen mit ihren massiven Streitwagen-Kontingenten in Richtung Kadesh. Ramses von Pirames aus, der neuen Hauptstadt, die er im östlichen Nil-Delta gebaut hat, also näher an der Front.

Der bewegt sich von dort mit seinen vorhin erwähnten vier Divisionen. Also die erste ist die Division des Amun aus Theben, die zweite ist die des Reh aus Heliopolis, die dritte ist die des Thar aus Memphis und dann noch die Division des Sutec bzw. Seth, wahrscheinlich aus Tharnis im Nildelta. Und dieser Marsch, der verläuft nicht als geschlossener Heerwurm, sondern in so gestaffelten Kolonnen. Also diese Divisionen bewegen sich unabhängig voneinander.

Was natürlich taktisch sinnvoll ist auf engen Straßen und auch vor allem wegen des Zugangs zu Wassersteinen. Also wir haben ja gesagt, es sind 20.000 Mann, die hier unterwegs sind. Und vielleicht erinnerst du dich auch, dass ich in GAG 462 über die Schlacht bei den Thermopylen davon gesprochen habe, dass es für das riesige Heer der Perser ein großes Problem war, als sie dann dort angekommen waren und dass jetzt alle auf einem Haufen sind und das Trinkwasser einfach ein Problem wird. Und solche Dinge wollen sie halt umgehen.

indem sie jetzt nicht als gesamtes Heer marschieren, sondern die Divisionen aufteilen.

Rams ist der zweite selbst, der führt mit seinem Gefolge und der Amun-Division die Spitze an. Der erste Abschnitt des Weges führt über Sile, eine Festung an der Horusstraße entlang der Küste. Und von dort zieht es her, dann durch Gaza, Kanaan und dann wahrscheinlich über Byblos in den Libanon hinein ins Bekartal. Dort...

So heißt es in den Quellen, teilt der Pharao dann seine Kräfte. Also er selbst führt jetzt den Großteil der Armee durch das Litani-Tal weiter in Richtung Norden, um dann Kadesh vom Süden her anzugreifen. Ist aber noch nicht alles. Es gibt nämlich noch

Eine fünfte Einheit, die vorhin erwähnte Elite-Truppe der Nearin. Die werden nämlich entlang der phönizischen Küste noch weiter nach Norden geschickt. Ihr Ziel ist es, die Flanken des Landes Amuru zu erreichen und von dort dann ins Landesinnere zu marschieren, damit sie dann bei Kadesh wieder auf das Hauptheer treffen können. So ein bisschen diversifizieren hier.

Und dann, an einem Ort namens Shabtuna, das heutige Riblah, ungefähr drei Wochen nachdem sie von Ägypten aufgebrochen sind, da passiert etwas Entscheidendes für den Fortlauf dieser Geschichte. Etwas, das sich im Grunde jeder Heerführer vor einer großen Schlacht wünscht. Zwei Männer erscheinen nämlich vor dem Pharao. Es sind Shasu-Bedouinen, also Bedouinen aus diesem Gebiet, die ihm erzählen, sie seien aus dem Lager der Hittiter übergelaufen.

Und Ramses lässt sie befragen und die beiden Männer liefern genau die Information, auf die Ramses gehofft hat. Sie sagen ihm nämlich, Muvertal ist der Zweite, der sei mit seinem Heer noch weit im Norden bei Aleppo. Er sei zu ängstlich, sich überhaupt in die Nähe von Kadesh zu wagen.

Und Rams ist der Zweite, der glaubt ihnen, findet es großartig, beschleunigt den Marsch, überquert den Fluss Orontes bei Schaptuna, marschiert dann mit der Amun-Division nach Norden direkt auf Kadesh zu und als er dann dort eingetroffen ist, beginnt er sein Lager nordwestlich der Stadt aufzubauen. Aber es ist eine Falle.

Wait for it. Die Amun-Division, also seine Division, die trifft jetzt nach und nach ein. Die Reh-Division, die ist noch unterwegs, die sind ja nicht gemeinsam unterwegs, die überqueren gerade die Ebenen dort. Und die Ptah-Division, die liegt noch kilometerweit zurück. Und die Sutek-Division, die ist sogar noch weiter im Süden. Und in diesem Lager, da herrscht jetzt Ruhe. Der Pharao ist überzeugt, seinem Feind zuvor gekommen zu sein.

Und dann werden nicht unweit vom Lager zwei Männer gefasst, schauen ein bisschen verwahrlost aus und behaupten dann, sie seien Überläufer. Ja, auch weitere Überläufer aus dem Camp.

Unter Befragung und Befragung, sie foltern sie, geben sie zu, sie sind Spione und zwar im Dienst von Muwatallis, dem hittitischen Großkönig. Und naja, was sie dann verraten, es verändert alles. Also die hittitische Armee, sagen sie, die ist nicht irgendwo weit im Norden bei Aleppo, wie Ramses geglaubt hat. Die Armee ist eigentlich direkt hier und zwar auf der anderen Seite von Kadesh. Aber sag mal, hat der Ramses keine eigenen Kundschaft da unterwegs gehabt?

Würde man meinen. Wer es dann hören, er wird auch entsprechend ungehalten. Also Ramses ruft natürlich sofort einen Kriegsrat ein. Er ist außer sich, macht seinen Offizieren wegen dieser katastrophalen Aufklärung sehr schwere Vorwürfe. Es werden dann auch gleich Boten ausgesandt und zwar zur Reh-Division, die Kadesh ja am nächsten ist. Sie sollen beschleunigen.

Da ist es aber schon zu spät. Movatalis II. hat genau diesen Moment abgewartet. Also die ägyptischen Kräfte sind jetzt weit verteilt, die Amun-Division ist allein bei Kadesh. Diese Falle, von der du gesprochen hast, die schnappt jetzt nämlich zu. Ungefähr 2000 hethitische Streitwagen, die brechen jetzt aus diesem Versteck auf der anderen Seite von Kadesh hervor. Sie überqueren den Orontes und zwar in voller Geschwindigkeit.

Und treffen diese Reh-Division, die ja noch in Richtung Kardesch unterwegs ist, mitten auf der offenen Ebene. Und

Die Soldaten sind natürlich überrascht, sie sind unvorbereitet. Ich muss auch dazu sagen, viele dieser Streitwagen, die wurden auf Ochsenkarren transportiert und erst für die Schlacht zusammengebaut. Also du kannst dir vorstellen, wie unvorbereitet sie sind. Und dieser Angriff, der ist wuchtig, er ist schnell, er ist recht gnadenlos. Die Reh-Division, die bricht auseinander. Viele sterben, andere fliehen panisch nach Norden, also in Richtung Lager zur Amun-Division.

Und die hittitischen Streitwagen, diese massiven Gefährte, die lassen nicht locker. Also die verfolgen jetzt die Reste der Re-Division und stoßen dann direkt auf das ägyptische Lager, wo auch der Pharao ist. Und dort herrscht jetzt Chaos. Die Amun-Division, die ist gerade noch mit dem Aufbau beschäftigt, als die ersten Streitwagen der Hittiter durchbrechen.

Solaga ist üblicherweise mit einer Schildmauer geschützt, ist aber noch nicht richtig aufgebaut, die wird jetzt durchbrochen und diese Streitwagen, die walzen sich jetzt da durch Zelte, Vorräte, Ausrüstung und Ramses Leibwache wirft sich den Angreifern entgegen, versucht den königlichen Bereich zu schützen.

Und dann verlangsamt sich aber der Vormarsch der Hittiter. Also das Gelände im Lager macht die Wagen jetzt schwerer manövrierbar, weil sie doch sehr massiv sind. Noch dazu beginnen jetzt auch manche der Truppen der Hittiter, besonders die Söldner und die Vasallen, zu plündern. Also sie sind jetzt da in diesem Lager der Ägypter und suchen nach Gold, Silber, grundsätzlich einfach Beute und verlieren so ein bisschen den Fokus, warum sie überhaupt da sind. Und Ramses II.,

Der erkennt jetzt seine Chance. Mit seinem Wagenlenker Männer und der vorhin erwähnten Sherden-Elite-Einheit, die ja seine Leibgarde stellen, da startet er jetzt einen Gegenangriff. Ägyptische Quellen zeigen ihn dabei allein gegen die Übermacht. Von Gott Amun gestärkt mitten im Sturm dieser hittitischen Wagen. Und dann, quasi so deus ex machina, passiert es, was das Blattern schließlich komplett wenden wird.

Die Nearin, diese fünfte Einheit, die entlang der phönizischen Küste nach Amuro gekommen war, die trifft in diesem Moment ein. Und die stürzen sich jetzt auf die zweite Welle hittitischer Streitwagen, die gerade auch versuchen, in dieses Lager einzudringen.

Und dann stößt auch die dritte Division der Ägypter, die Tad-Division, dazu. Und der Druck auf die Hittiter wächst jetzt. Es bricht jetzt die Formation und dann beginnt der Rückzug. Es ist ein heilloses Durcheinander. Also Streitwagen kippen, Kämpfer ertrinken immer Rontes in diesem Fluss. Tote pflastern hier jetzt schon diesen Fluchtweg. Und einige der besten Kommandeure der Hittiter bleiben tot auf diesem Schlachtfeld zurück.

Movatal ist der Zweite, der hält seine Stellung auf der anderen Seite von Kadesh und er hat nichts von seiner Infanterie eingesetzt, den Großteil des Heeres. Warum, bleibt unklar. Vielleicht war es Vorsicht, vielleicht war es Strategie, vielleicht war es aber einfach nur so, dass er sich gedacht hat, okay, es ist genug. Und die Schlacht, die ist damit geschlagen.

Und endet mit dem Sieg von Ramses und den Ägyptern? Tja, das ist die Frage. Das ist die große Frage. Nachdem sich die letzten hittitischen Streitwagen zurückgezogen haben, kehrt Ramses II. zuerst einmal in sein verwüstetes Lager zurück. Also hier zu Schlagern, Zelte, niedergetrampelte Vorräte. Überall Spuren dieser Schlacht. Und das Feld südlich und westlich von Kadesh, wo sich all das entfalten hat, ist über Säden mit Toten. Und Ägypter wie Hittiter

liegen hier auf dem Boden. Die ägyptischen Quellen preisen Ramses tatkraftselnen Mut, seine göttliche Führung. Tatsächlich ist der Ausgang der Schlacht aber nicht eindeutig. Beide Seiten haben schwer verloren. Im Grund geht keine Armee als klarer Sieger hervor. Trotzdem gibt es nach der Schlacht so eine Geste. Ramses lässt die Leichen der gefallenen Hittiter ins gegnerische Lager zurückbringen. Vielleicht aus Pietät, vielleicht aber auch aus Kalkül.

Und er bestraft seine eigene Armee, also die, die ihn, wenn es nach ihm geht, im Stich lassen haben. Also wir wissen ja, die Reh-Division, die wird auseinandergebrochen und viele flüchten. Wir wissen nicht, wie viele er bestraft, aber die ägyptischen Quellen geben eben an, dass Ramses der zweite Kämpfer der Amun- und Ra-Division hinrichten hat lassen. Also ähnlich der

der Dezimierung, wie sie dann später bei den Römern durchgeführt worden ist. Also um schwere Vergehen zu bestrafen, also eine Kollektivstrafe und dabei wurde ja jeder Zehnte exekutiert.

Das ist interessant, weil ich bin eigentlich jetzt die ganze Zeit davon ausgegangen, dass die Schlacht deshalb so eine hohe Bedeutung hat, weil irgendeine der beiden Seiten vernichtend geschlagen wird. Eben nicht. Aber Ramses wird dafür sorgen, dass der Ausgang der Schlacht nicht vergessen wird. Er lässt Berichte anfertigen, Inschriften, Reliefstexte, darunter das sogenannte Gedicht.

Und diese Texte, die preisen seinen Mut, seinen Alleingang, seine göttlich geführte Gegenoffensive. Und diese Darstellungen, die schmücken dann Tempelwände in Luxor, Abu Simbel und werden zu einem zentralen Bestandteil der ägyptischen Erinnerung. Also es ist einerseits eine wahnsinnige PR-Maschinerie, die hier jetzt angeworfen wird.

Andererseits ist es auch so, der Historiker Boyo Okinga zum Beispiel, der gibt zu bedenken, dass Ramses II. das Ganze vielleicht auch tatsächlich als eine Art göttliche Intervention betrachtet hat. Also dass es für ihn nicht nur reine PR war, um sich hochzustilisieren, sondern dass er überzeugt davon war, dass allein die Tatsache, dass er hier wieder heil rausgekommen ist, von Amun so gewollt war, den er während der Schlacht anruft und um Hilfe bittet.

Wir haben von hittitischer Seite kaum Zeugnisse über diese Schlacht. Also die Hittiter, die haben Schlachten nur selten bildlich dargestellt und auch zu Kadesh bleiben sie recht zurückhaltend. Die wenigen Quellen, die wir dazu haben, das deutet allerdings darauf hin, dass Movatalis II. die Schlacht als Sieg verbucht hat.

Vor allem deshalb, weil er nach dieser Schlacht die Kontrolle über Amuru wieder zurückgewinnen konnte. Also das, was ja eigentlich übergelaufen war zu den Ägyptern. Wir haben keine archäologischen Funde dazu. Wir haben keine Waffenreste, keine Knochenreste, nichts, was den Schlachtverlauf physisch belegen würde.

Der Ort, den man heute mit dem antiken Kaddisch identifiziert, das ist Tel Nebi-Mend in Syrien. Der Ort bleibt, was das angeht, stumm. Alles, was wir dazu wissen, stammt fast ausschließlich aus den ägyptischen Quellen. Und die, die erzählen von einem Pharao, der siegt,

Aber bei seiner Heimkehr nach Ägypten weiß Rams, ist aber natürlich genau, Ziel dieses Feldzugs hat er nicht erreicht. Kadesh bleibt in hittitischer Hand, Amuru ist jetzt ebenfalls wieder in hittitischer Hand und

Und die Forschung tendiert heute also eher dazu, die Schlacht nicht nur als ein Papp zu betrachten, sondern eigentlich sogar als eine ziemliche Katastrophe für Ramses II. Sein Ziel, Kadesh zu erobern, ist fehlgeschlagen und die hittitische Stellung in Syrien ist sogar gestärkt worden. Aber hätte er sie nicht einnehmen können, nachdem die Hittiter sich ja zurückgezogen haben?

Nein, weil er hätte ja nochmal kämpfen müssen. Das war ja ohnehin in hittitischer Hand, das heißt, das war ja auch entsprechend befestigt und es hat höchstwahrscheinlich niemand mehr Interesse daran gehabt, nochmal auf dieses Schlachtfeld zurückzukehren.

Eine Sache habe ich dir aber am Anfang noch versprochen und zwar einen Friedensvertrag. Und der kommt, aber es wird noch eine Weile dauern und es ist, wie soll ich sagen, auch eine eher komplexe Angelegenheit. Die Spannungen zwischen den Hittitern und Ägypten, die bleiben bestehen. Nur, dass dieser Konflikt jetzt nicht mehr auf dem Schlachtfeld, sondern wieder in den Grenzregionen, in kleineren Feldzügen und vor allem diplomatisch ausgetragen wird.

Ramses II. gibt sich nach dieser Schlacht nicht komplett geschlagen. Ein paar Jahre später kehrt er mit neuen Feldzügen zurück nach Syrien, stößt dann dort das Orontestal rauf, nimmt Städte wie Tunib oder Dapur ein, die eigentlich tief im hittitischen Einflussbereich sind. Diese Vorstöße bedrohen wieder die Kontrolle der Hittiter über Amuru und Kadesh. Eine weitere Konfrontation scheint eigentlich unausweichlich.

Aber keine der beiden Seiten kann und will sich das leisten. Also die Schlacht bei Kadesh, die hat so viele Ressourcen verschlungen, so viele Männer gekostet, hat im Grunde einfach die Kräfte selbst dieser Weltreiche erschöpft. Und währenddessen hat sich auch in Hatti die Machtordnung geändert. Also Muwatallis II. ist gestorben, sein Sohn Uri Teschub, dann bekannt als Murschili III., der folgt ihm auf den Thron.

Bleibt aber nicht lang König. Sein Onkel, Hattuschili III., also der Bruder von Mobertalis, dem verstorbenen Großkönig, der erhebt jetzt den Anspruch auf den Thron und er entmachtet seinen Neffen. Und Uri Hiteschub flieht. Und was glaubst du, wohin er flieht? Naja, er flieht nach zu den Ägyptern. Richtig, an den ägyptischen Hof. Und Ramses II. nimmt ihn auf.

Hatushili III. fordert natürlich die Auslieferung seines Neffen. Ramses lehnt es aber ab. Gleichzeitig erhebt sich jetzt aber im Osten ein neuer Spieler, wenn man so will, und zwar Assyrien. Unter Adad-Nirari I. und später dann Salman-Asari I. wächst jetzt dieses Reich heran, erobert das Königreich Hanigal-Bad, überschreitet den Euphrat und wird jetzt zu einer direkten Bedrohung für die Hittiter.

Und Hattu Schilli III., der steht jetzt unter Druck. Also innenpolitisch muss er seine Legitimität sichern, nachdem er gerade seinen Neffen abgesetzt hat. Außenpolitisch muss er die Grenzen halten und seine Dynastie festigen. Er hat jetzt einfach nicht die Ressourcen für einen Zwei-Fronten-Krieg. Und Rams ist der Zweite.

der hat auch gute Gründe, den Konflikt mit den Hittitern beizulegen. Diese Kriegszüge, auch wenn es nur ins Grenzgebiet ist, die Kosten, die politischen Gewinne dabei, die sind nicht ganz klar. Aber ein diplomatischer Erfolg, also ein Pakt zwischen diesen zwei Weltmächten, das wäre natürlich etwas, das Bestand hätte.

Und dann, 15 Jahre nach Kadesh, im 21. Regierungsjahr von Ramses II., da beginnen Verhandlungen für so einen Friedensvertrag. Und diese Verhandlungen, die enden in einem historischen Moment. Der Vertrag von Kadesh wird geschlossen zwischen Ramses II. und Hattuschili III.,

Und es ist der älteste bekannte überlieferte internationale Friedensvertrag der Geschichte. Es existieren zwei Versionen davon. Die ägyptische in Hieroglyphen an Tempelwänden wie in Karnak zum Beispiel und die hittitische in Keilschrift auf Tontafeln, die aus Hattusha kommt und dort gefunden worden ist.

Und dieser Vertrag, der regelt mehr als nur einen Waffenstillstand. Der enthält ein Nicht-Angriffsabkommen, eine gegenseitige Beistandsklausel sogar, eine Auslieferungsregelung, da wahrscheinlich mit dem Hintergedanken, was passiert mit dem abgesetzten Großkönig, und vor allem einfach das formelle Ende aller Feindseligkeiten. Und

Weil all das ja auch mit einer versuchten Vermählung der beiden Großreiche begonnen hat, ist es ein bisschen Ironie des Schicksals, dass zur Verankerung dieses Friedens Ramses II. nicht nur eine, sondern gleich zwei hittitische Prinzessinnen heiraten wird. Und tatsächlich ist es so, diese Allianz hält. Also die Folge dieses Vertrags ist eine beispiellose Friedenszeit, dauert fast 80 Jahre.

In einer Region, die über Jahrhunderte von Krieg geprägt worden ist, bringt dieser Vertrag jetzt Stabilität, bringt mehr Handel, bringt Austausch. Und aus dieser blutigen Konfrontation bei Kadesh ist also etwas ganz Neues entstanden. Diplomatisches Fundament, das weit über die Schlacht hinaus Bestand haben wird.

Richtig.

Fantastisch. Also so viele Superlative. Also der erste internationale Friedensvertrag, die größte Streitwagenarmee. Fantastisch. Also ich habe tatsächlich noch nie davon gehört von der Schlacht bei Kadesh.

Und mir ist aus dieser Zeit auch wenig bekannt, also mein antikes Wissen setzt, glaube ich, auch eher mit der römischen Geschichte ein. Oder den Griechen zumindest. Ja, genau, oder den Griechen. Das sind ja die Hochkulturen, die im Grunde auch die Vorgeschichte der Bibel sind. Genau, wir sind ja auch wirklich in diesem Gebiet.

Mit Jerusalem, dann gehen wir ein bisschen weiter östlich, dann haben wir Mesopotamien, dann eben Syrien, Anatolien, weiter südlich dann Ägypten. Also das ist wirklich die Wiege im Grund der frühen Hochkulturen.

Und verschiebt sich dann alles halt ein bisschen weiter nach Westen mit den Griechen und den Römern. Aber da kommt es her. Ja, da kommt es her. Ist faszinierend. Auch diese Streitwagen, ich habe mich gefragt, die verschwinden ja dann irgendwann, oder? Also die Römer verwenden sie offenbar noch, aber irgendwie... Die werden schon weiterhin verwendet, aber eben nicht mehr so massiv wie in der späten Bronzezeit. Bin mir auch nicht ganz sicher, warum. Aber es sind wahrscheinlich Weiterentwicklungen, was Strategie oder Taktik angeht bei der Kriegsführung.

Aber bleiben schon in dieser Gegend bestehen als Teil eines Heeres. Aber ich glaube, nie wieder so massiv verwendet wie in der späten Bronzezeit. Kommt auch ein bisschen auf die Landschaft wahrscheinlich an. Also ich kann mir jetzt vorstellen, zum Beispiel, wenn man hier so...

dann in die Gegend kommen, wo wir jetzt sind, wo es sehr bewaldet war, da bringt ja wahrscheinlich so ein Streitwagen nichts. Oder wenn du noch nicht so Ebernen hast. Also Ägypten ist dafür halt geeignet wie sonst nichts. In Ägypten hast du nicht einmal Holz. Das ist auch ein Grund gewesen, warum Syrien so wichtig war für Ägypten. Oder Syrien, dieses Gebiet zumindest, also auch Libanon und diese Gegend, weil ich glaube Ramses II. ist in einem Sarg aus Zedernholz begraben. Mhm.

Und das hat es natürlich in Ägypten nicht gegeben. Das hat er sich aus dem Lebanon holen müssen. Ja, fantastisch.

Sag mal, wie hart war die Vorbereitung für diese Folge? Ich kann mir vorstellen, allein die Aussprache der unterschiedlichen Namen war nicht ganz einfach. Ich habe mir ein bisschen Hilfe geholt von einem Hittiter. Nein, natürlich nicht mehr. Aber es ist ganz gut, weil es gibt, also es ist eine Schlacht, die recht bekannt ist, über die viel geschrieben worden ist, aber in letzter Zeit nicht so wahnsinnig viel. Aber ich habe so ein paar aktuellere Sachen auch gefunden und ich habe auch

auch einen sehr guten Vortrag gefunden. Habe ich vorhin erwähnt, Boyer Okinga, der Historiker, der hat fürs Australian Museum hatte so einen Vortrag gehalten, die Saturday Lecture Series. Da spricht er über die Schlacht bei Kadesh. Und ich habe auf YouTube eine hervorragende Sache gefunden, nämlich auch so eine Lecture über die Schlacht bei Kadesh und zwar von einem Ägyptologen und einem Experten für die Hittiter. Und

Da habe ich die Aussprachen auch für die Namen der Hittiter her. Danke Theo van den Hout, der niederländisch-amerikanische Historiker. Der Ägyptologe ist Robert Reitner oder Rittner gewesen.

leider vor vier Jahren verstorben. Das Video ist aus dem Jahr 2016. Ist aber sehr gut, weil man da wirklich auch, da wird dann auch ganz klar, was haben die Ägyptologen für Quellen zur Verfügung und was haben jene, die die hittitische Seite betrachten. Und da gibt es vergleichsweise wenig.

Interessant.

So eine neue Aufarbeitung der Schlachter, vor allem weil es sich auch so ein bisschen gewandelt hat, wer ist jetzt tatsächlich Gewinner gewesen, weil zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist es immer so transportiert worden, dass die Inschriften der Ägypter einfach so übernommen wurden. Das war ein großer Erfolg für die Ägypter. Das hat sich ein bisschen verändert, auch relativ.

Neuere Betrachtung dessen ist von Antonio Santos Suoso, wo er noch einmal dekonstruiert. Das ist ein Beitrag im Journal of Military History aus dem Jahr 1996. Und ich habe eine Dissertation auch verwendet und zwar von Dorothy Natalie Witham aus dem Jahr 2020 und

Und in dieser Dissertation, da habe ich im Grund vor allem auch diese Sananza-Affäre als möglichen Auslöser, der das Ganze ins Rollen bringt, übernommen. Also die vertritt als These in dieser Dissertation eben, dass vor allem auch das so dieser Wendepunkt war, der dafür gesorgt hat, dass hier das Aufrüsten beginnt und dass das dann schlussendlich in der Schlacht von Kadesh kulminiert. Mhm.

Aber es ist schon faszinierend auch, also wenn man sich vorstellt, wie man diese Geschichte rekonstruiert, weil so wie du es jetzt erzählt hast, hat man schon das Gefühl, dass es sehr detailreich überliefert ist. Ja,

Es ist sehr detailreich überliefert, weil es eben so viele, es gibt bildliche Darstellungen, es gibt textliche Darstellungen, entweder einfach nur als relativ nüchterne Darstellungen, was passiert ist oder eben auch in poetischer Form, aber eben alles auf Seiten der Ägypter. Aber eben deswegen ist diese Schlacht auch so interessant, weil es eben wirklich die erste Schlacht Antik ist, über die wir so viele detaillierte Informationen über Logistik, über den Schlachtverlauf, über die Taktik und so weiter haben.

Du hast uns allerdings noch nichts erzählt von den berühmtesten Nachkommen aus Kadesh. Wer sind die berühmtesten Nachkommen aus Kadesh? Die Kardashians.

Oh mein Gott, tatsächlich glaube ich, ist das armenisch. Bist du auf diesen Gag jetzt während der Vorbereitung gar nicht selber gekommen? Ja, ich muss sagen, die Kardashians sind wenig in meinem Kopf. Das schreibt sich auch anders. Ja, aber allein schon, das war tatsächlich mein erster Gedanke, als du Kardashian gesagt hast. Ja, bin ich nicht so bewandert tatsächlich, denke wenig darüber nach.

Gibt es eigentlich einen Hinweisgeber oder eine Hinweisgeberin? Zwei sogar. Im Jahr 2020 von Ruben und jetzt vor nicht allzu langer Zeit hat Rudi auch nochmal den Hinweis geschickt. Sehr cool. Ich bin sicher, du hast noch ganz, ganz viel dazu zu sagen. Ja, gibt noch. Du kannst eine ganze Plus-Ultra-Staffel über die Schlacht bei Kadesh machen. Aha, der Weg in die Schlacht von Kadesh.

Ansonsten würde ich sagen, lassen wir es gut sein für heute. Gut, machen wir Feedback-Hinweis-Blog. Wer Feedback geben will zu dieser Folge oder anderen, kann es per E-Mail machen, feedback-at-geschichte.fm. Kann es auf den diversen Social-Media-Plattformen tun.

Dort heißt man Geschichte.fm, außer bei Mastodon, da gibt man einfach Geschichte.social in einen Browser ein und landet dann auf unserem Profil. Und ab jetzt kann man uns natürlich auch bei Campfire.fm Feedback geben, einfach die App installieren und entsprechend kommentieren, wo auch immer man will in der Folge. Und wer uns reviewen will, Sterne vergeben und all solche Dinge, kann es zum Beispiel auf Apple Podcasts tun oder einfach grundsätzlich überall, wo man Podcasts bewerten kann.

Wir haben ein Buch geschrieben, das heißt Geschichten aus der Geschichte. Dann gibt es Merch unter Geschichte.shop und es gibt zwei Möglichkeiten, diesen Podcast werbefrei zu hören. Bei Apple Podcasts gibt es den Kanal Geschichte Plus zu abonnieren und bei Steady kann man sich den Feed kaufen für vier Euro im Monat. Da gibt es alle Infos unter Geschichte.fm. Steady.

Wir bedanken uns in dieser Woche bei Martin, Floris, Marius, Christian, Sophie, Henning, Joel, Tobias, Irene, Benedikt, Paul, Dario, Oliver, Nikolas, Nadja, Susanne, Laura, Katharina, Achim, Lars,

Sebastian, Dirk, Steve, Nikola, Florian und Christoph. Vielen, vielen Dank für eure Unterstützung. Ja, vielen herzlichen Dank. Und danke an Lene Kieberl fürs Schneiden dieser Folge. Tja, Richard, dann keine Ahnung. Keine Ahnung. Machen wir das, was wir immer tun am Ende einer Folge. Geben wir dem einen das letzte Wort, das ich immer habe. Ah, Bruno Kreisky. Lernen wir ein bisschen Geschichte.

Lernt ein bisschen Geschichte, dann werdet ihr sehen, wie der Reporter sich damals entwickelt hat. Wie der sich damals entwickelt hat. Martin muss einen Schluck trinken. Ich bin so trocken im Hals.