Lernt ein bisschen Geschichte, dann werdet ihr sehen, wie der Reporter sich damals entwickelt hat. Hallo und herzlich willkommen bei Geschichten aus der Geschichte. Mein Name ist Daniel. Und mein Name ist Richard. Tja, und wir sind zwei Historiker, die sich Woche für Woche eine Geschichte aus der Geschichte erzählen, immer abwechselnd und immer so, dass der eine nie weiß, was der andere ihm erzählen wird. So ist es.
Richard, wir sind angelangt bei Folge 505. Und weißt du, warum wir schon bei Folge 515? Weil du so schnell redest. Wir hätten es viel schneller schaffen können. Wir hätten es auch schon in drei Jahren schaffen können.
Schneller reden heißt zwei Folgen pro Woche. Richtig. Also wieder in Normalgeschwindigkeit. Wir sind angelangt bei Folge 505. Und weißt du noch, worüber wir letzte Woche gesprochen haben? Natürlich. Du hast über ein Tier gesprochen. Du hast über ein großes Tier mit einem Horn auf der Nase gesprochen. Clara.
Clara und ihre Grand Tour. Richtig, Clara. Und wie sie das Bild des Rhinoceros in Europa revolutioniert hat. Ja. Weil bis zu jenem Zeitpunkt alle gedacht haben, es schaut aus wie das, was der Dürer gezeichnet hat. Apropos Dürer. Du hast mich darauf hingewiesen, dass Dürer am Tag der Veröffentlichung Geburtstag hatte. Ja, ich wurde durch Hinweise unseres Publikums darauf hingewiesen. Ich habe es auch nicht gewusst.
Aber ja, wir wurden darauf hingewiesen, dass das Geburtsdatum des Herrn Dürer am 21. Mai 1471 ist. Und das macht ihn 554 Jahre alt. Ja, das ist mir tatsächlich durchgerutscht, aber ein sehr schöner Zufall. Ja, ist lustig, gell? Das glaubt uns niemand. Nee. Das glaubt uns niemand, dass es Zufall ist, aber tatsächlich. Schön. Sehr gut. Dann würde ich sagen, Richard, hast du was vorbereitet für die Folge 505? Natürlich.
Natürlich. Sehr gut. Dann lehne ich mich zurück und genieße meinen Kaffee und lasse dich erzählen. Gut, Daniel, wir springen nach Heidswehr. Heidswehr, ein kleines Café im Norden des US-Bundesstaats New York. Und das Jahr ist das Revolutionsjahr 1848. Und in einem unscheinbaren Holzhaus
Beginnt hier eine ganz eigene Revolution, eine Geschichte, die sich tief ins kulturelle Gedächtnis der USA einbrennen wird. In diesem kleinen Holzhaus, da wohnt nämlich die Familie Fox. Und in diesem Holzhaus ist eines Tages ein Klopfen zu vernehmen. Ein Klopfen, so ein bisschen ein Schaben auch. Es kommt aus den Wänden, es kommt aus dem Boden, es kommt aus der Decke. Es ist leise, aber regelmäßig. Aha.
Und die jüngsten Töchter der Fox-Familie, Kate und Margaret, die sind 13 und 15 Jahre alt, die behaupten, ein Geist sei am Werk. Ein Toter und er will sich bemerkbar machen. Die Eltern winken zuerst einmal ab. Nur die ältere Schwester, Leah, 34 Jahre alt, die hört ihnen zu. Und die drei beginnen jetzt mit diesem Wesen zu kommunizieren. Über einfache Klopfzeichen, so Frage-Antwort.
Und die Reaktion darauf, die ist recht eindeutig. Ein Mann sei hier ermordet worden, in diesem Haus. 31 Jahre alt, verheiratet, Vater von fünf Kindern. Begraben, so heißt es, unter der Erde im Keller. In der Nacht drauf wird das Geräusch dann lauter. Es klopft jetzt auch an Türen, an Fenstern. Es kommt aus der Decke. Mr. Fox, der Vater der Familie, der sucht das ganze Haus ab, findet aber keine Erklärung dafür.
Und diese Rappings, wie sie genannt werden, die setzen sich durch. Die Schwestern stellen Fragen, der Geist antwortet. Die Nachricht, dieses Geist in den Wänden oder aus dem Boden, die verbreitet sich sehr schnell. Erst kommen Nachbarn, dann weitere Neugierige. Anfangs sind es Dutzende, dann sind es Hunderte. Und diese Klopfzeichen, die hören auch nicht auf. Also dieses Phänomen, das scheint ihnen auch zu folgen.
Die Tochter Lia wird später einen Abend beschreiben, an dem sie am Klavier sitzt und singt und begleitet wird vom dumpfen Pulsieren der Unsichtbaren, die den Takt mitklopfen. Später wird sie des Nächten auch von einem Geisterpantomimen geweckt. Sie beschreibt viele Schauspieler, unsichtbares Publikum. Unterschiedlichste Geister heißt, erzeugen hier jetzt unterschiedliche Klänge, manchmal schneller, manchmal langsamer, manchmal laut und manchmal auch nur sehr leise.
Heidsville, dieser Ort, der bleibt der Ursprung der Geschichte dieser Fox-Schwestern. Entscheidend wird aber jetzt ein anderer Ort, nämlich die Corinthian Hall in Rochester, damals das größte Theater der Stadt. Und am 14. November 1849, da treten diese Fox-Schwestern in diesem Theater zum ersten Mal öffentlich auf. 400 Menschen zahlen jetzt je 25 Cent, um diese Heidsville Rappings zu erleben.
Es ist der Beginn einer neuen Art von Show, eine Seance als Massenveranstaltung. Es verschmilzt jetzt hier religiöse Überzeugung mit öffentlicher Unterhaltung. Es wird sogar ein eigenes Lied für die Bewerbung dieser Show geschrieben.
Und ab Juni 1850 treten diese Fox-Schwestern dreimal täglich in Barnums Hotel auf. Der Eintritt ist ein Dollar. Das Hotel hat zwar nichts mit Petey Barnum zu tun, aber die Nähe zur Unterhaltungsindustrie, die ist jetzt schon sehr offensichtlich. Also diese Verbindung von Glaube und Showgeschäft, die ist jetzt schon gemacht. Und aus diesem kleinen Familienphänomen ist jetzt ein Geschäftsmodell geworden. Die Fox-Schwestern, die werden die ersten Stars des Spiritismus in den USA.
Es werden noch andere Folgen, meistens junge Frauen, oft vom Land, oft ähnliche familiäre Hintergründe. Was als seltsames Klopfen in einem kleinen Farmhaus beginnt, das entwickelt sich sehr schnell zu einer Bewegung. Wir haben über den Spiritismus an sich bisher noch nicht so spezifisch gesprochen. Am ehesten noch in GAG 422.
als uns Diana Massona über die Anfänge der Parapsychologie in Österreich erzählt. Dort allerdings nur dahingehend, dass die Parapsychologie mit dem Spiritismus eigentlich gar nichts zu tun haben will, weil nicht wissenschaftlich genug. Der zentrale Gedanke des Spiritismus ist nämlich Geister und
die den menschlichen Körper verlassen haben, die können sich bemerkbar machen. Durch Zeichen, durch Präsenz, durch direkte Kommunikation auch. Und die Welt der Toten, die spricht also mit den Lebenden. Und manche Lebende, die verstehen eben diese Sprache. Und deshalb greifen schon sehr früh Spiritisten und Spiritistinnen zu unterschiedlichen Techniken, um das Unsichtbare erklärbar zu machen.
Die Vogtschwestern gelten für viele als erst ein geistiger Telegraph überhaupt. Ein lebendiges Medium, das Klopfzeichen in Sprache übersetzt. Für manche ist es nicht einmal eine Metapher, sondern ein tatsächliches Instrument aus dem Jenseits. Erfunden von Geistern, von verstorbenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, um den Lebenden Botschaften übermitteln zu können. Ein Medium, das wie der Telegraph Raum und Zeit überwindet, bringt es dann zu den Lebenden.
Aber bei den Klopfzeichen, die die Fox-Schwestern hören, sind diese Klopfzeichen auch für alle anderen zu hören oder hören nur die? Nein, nein, die sind schon auch für alle anderen zu hören. Aber was diese Klopfzeichen bedeuten, das haben die sich dann überlegt? Das sagen sie, ja. Also, dass dreimal klopfen Ja heißt oder solche Dinge? Ja, ja.
Und so eine Entwicklung, wie sie jetzt stattfindet, mit dem Aufkommen dieses Spiritismus, das passiert natürlich nicht in einem Vakuum. Also der Spiritismus, der entwickelt sich in einer Zeit religiöser Umbrüche. Vielleicht erinnerst du dich noch an das Second Great Awakening. Das ist so eine jahrzehntelange Welle radikaler Prediger, vor allem Erweckungsprediger,
Dieses Second Great Awakening neigt sich in den 1830ern dem Ende zu. Nicht zuletzt wird das Ende dieses Second Great Awakenings vorangetrieben durch Ereignisse wie die große Enttäuschung von 1844. Über die habe ich in GHG 231 gesprochen. Da gibt es Anhänger eines Predigers namens Miller, der das Ende der Welt vorhersieht.
Das dann aber nicht kommt. Und zwar gleich mehrere Male nicht. Was dann zu dieser großen Enttäuschung führt.
Jedenfalls bleiben jetzt viele Kirchenbänke leer. Alte Dogmen, die verbreitet worden sind, die verlieren an Zugkraft und der Spiritismus, der füllt jetzt der Lücke mit einem recht flexiblen System. Offen für persönliche Auslegung und da kommen wir auch zu dem, was du gesagt hast. Wer bestimmt, was was bedeutet. Es ist offen für Experimente. Es ist offen für neue Stimmen und
Viele Anhängerinnen und Anhänger, die suchen auch nach einer Religion, die den Tod nicht als Grenze, sondern als Übergang begreift. Also eine Religion, die nicht nur tröstet, sondern die auch antwortet. Gleichzeitig öffnet der Spiritismus jetzt auch Räume, die Frauen lange verschlossen blieben sind.
Die Historikerin Anne Broad schreibt, dass die Entwicklung des Spiritismus und die Entwicklung der Frauenrechtsbewegung ziemlich parallel ablaufen und mit vielen Verbindungen. Wenn man die beiden Bewegungen auch vergleicht, dann sieht man, es sind Reaktionen auf die Kontrolle, auf die Unterdrückung von Frauen durch Kirche und durch Staat. Und es sind jetzt vor allem eben diese weiblichen Medien, also Medien als Mehrzahl von Medium,
die diese Personen sind, es sind jetzt vor allem weibliche Medien, die öffentlich sprechen, die spiritistische Sitzungen leiten, die diese Botschaften aus dem Jenseits interpretieren. Also was ihnen auf den Kanzeln und auf den Rednerbühnen verwehrt blieb, das ist jetzt plötzlich möglich. Also in so einer Seance, wie man es auch bei den Fox-Schwestern sieht, da spricht nicht nur ein Geist, sondern es spricht auch eine Frau.
Ein früher Vordenker der Bewegung ist ein gewisser Andrew Jackson Davis, bekannt als »Der Seher von Poughkeepsie«.
Und der ist von diesen Manifestationen der Fox-Schwestern begeistert. Er begrüßt das als einen Teil einer Philosophie des geistigen Austauschs. Dieser Davis, der tritt selbst auch öffentlich auf. Er tritt vor allem mit einem Magnetiseur auf. Er ist nämlich Anhänger des animalischen Magnetismus nach Messmer.
In dieser Geschichte, Richard, verbindest du so alle deine Geschichten sehr gut. Über Messmer habe ich vor einiger Zeit in GHG 237 gesprochen. Und diese Lehre, die hat sich auch Andrew Jackson Davis zu eigen gemacht. Also der Spiritismus, der scheint sich in diesen Jahren als eine ernstzunehmende Alternative zu den bisherigen Religionen zu entwickeln.
einher, nicht nur eben mit der Frauenrechtsbewegung, sondern grundsätzlich auch mit den Reformbewegungen dieser Zeit, um
Um jetzt noch eine andere Folge zu erwähnen, die ich auch schon gemacht habe, und zwar die Anfänge des Vegetarismus, GHG 402. Da erwähne ich ja, dass der Vegetarismus vor allem auch über religiöse Bewegungen vorangetrieben wurde. Und eine davon ist eine Kirche, die sich auf die Lehren eines Mystikers namens Emanuel Swedenborg stützt. Und
Und der wiederum ist der spirituelle Führer aus dem Jenseits des vorhin erwähnten Andrew Jackson Davis. Aber diese neue Bewegung, die sich mittlerweile auch über den Atlantik nach Großbritannien ausgebreitet hat, auch mit ständigen Besuchen der amerikanischen Medien in Großbritannien und umgekehrt, diese Bewegung, die beginnt nach einigen Jahren zu stocken. Also dieser große öffentliche Hype,
Der flaut ab, nicht zuletzt, weil die Stimmen der Skeptikerinnen und Skeptiker immer lauter werden. Und das Ganze kulminiert in einer recht kuriosen Veranstaltung. Eine Veranstaltung geleitet von einem gewissen Dr. H.F. Gardner. Der ist ein prominenter Arzt und er ist überzeugter Spiritist in Boston. Und er will das Übernatürliche jetzt beweisen. Und zwar öffentlich gegen ein Preisgeld.
Der bringt zwei der Fox-Schwestern und mehrere lokale Medien, also jetzt nicht Zeitungen, sondern wirklich auch wieder Personen, die die Stimmen aus dem Jenseits hören. Er bringt die zusammen und der Rahmen ist eine streng kontrollierte Seance, organisiert von skeptischen Professoren der Harvard-Universität, die das Ganze so ein bisschen ansetzen, also Demontage natürlich dieser Geschichte.
Die Medien, allen voran die Fox-Schwestern, die sollen jetzt also diese Raps erzeugen, weil es passiert ja nicht nur im Haus, sondern überall, wo sie sind. Sie sollen jetzt diese Zeichen aus dem Jenseits öffentlich vorführen. Das Ding ist, es bleibt recht still.
Oder besser gesagt, es kommen zwar Klopfzeichen, die wirken aber schwach, sie wirken kraftlos. Die Fox-Schwestern, die eigentlich Applaus gewöhnt sind von ihren Auftritten, die kriegen jetzt keinen Applaus. Irgendwie ist klar, das funktioniert nicht wirklich. Also für Gardner und die Fox-Schwestern vor allem, da wird dieser Abend zum Fiasko.
Beobachter aus der Zeit, die schreiben von einem Szenario wie die Christen, die in die Löwengrube geworfen worden sind. Andererseits, wenn zu dem Zeitpunkt einfach keine Geister da sind oder die keine Lust haben zu kommunizieren, dann können die Fox-Schwestern nichts dafür. Ja, ungünstig. Ungünstig. Hätten wir eigentlich davon ausgehen können, dass sie den Geistern klar machen, wie wichtig es ist, dass sie kommen. Jedenfalls, sie werden hier diesen...
wie die Christen in der Löwengrube diesen, jetzt nicht Löwen, sondern Männern in weißen Kitteln, zum Fraß vorgeworfen. Und die Folge ist öffentlicher Streit, öffentliche Blamage und es ist ein ziemlicher Schlag für den Spiritismus in den USA und es ist auch so ein Triumph für die Gegnerinnen und Gegner des Spiritismus in den USA. Dann allerdings kommt der amerikanische Bürgerkrieg.
Und der Krieg, der bringt jetzt den Tod in einem Ausmaß, das bis zu jenem Zeitpunkt unvorstellbar war. Eine ganze Nation ist jetzt im Ausnahmezustand. Der Tod wird ständiges Gesprächsthema, ist im Grunde immer präsent und
Damit wächst auch das Bedürfnis nach Trost, nach einer Verbindung zu denen, die jetzt nicht mehr da sind. Und der Spiritismus, der erlebt hier jetzt eine zweite Welle. Also private Seancen nehmen wieder zu. Zeitungen wie das Banner of Light, eine der großen spiritistischen Zeitungen der Ostküste, die berichten jetzt von einem richtigen Aufschwung. Und mitten dieser nationalen Trauer in den USA, da gibt der Spiritismus jetzt wieder Halt. Und die Zeit ist reif.
Für den Protagonisten unserer Folge. Wie, jetzt schon? William Mumler, William H. Mumler, wird 1832 in der Hanover Street in Boston geboren und zwar als Sohn eines Zuckerbäcker-Ehepaars.
Und er beginnt seine berufliche Laufbahn eigentlich als Graveur. Er arbeitet auch lange Zeit als Graveur, 20 Jahre lang übt er das aus. Er ist erfolgreich, geachtet, mit einem Ruf, als zuverlässig und ehrlich. Er ist angestellt bei einem der besten Juweliere der Stadt, Bigelow Brothers and Kennard. Er gilt als Mann mit ruhiger Hand und tadellosem Charakter.
Aber da gibt es auch noch andere Dinge. Also einerseits ist es so, dieses stundenlange Sitzen, das Einatmen feiner Silberpartikel und auch dieser Polierdämpfe, das führt bei ihm zu chronischen Magenbeschwerden. Und Ärzte, die helfen nicht weiter. Also entwickelt Mammler selbst ein Verdauungsmittel. Und zwar basierend auf diesem chemischen Wissen, das er sich teils durch seine zuckerbackenden Eltern angeeignet hat. Er testet diese Mischung an sich selbst. Er ist zufrieden.
Und er bringt dieses Mittel, weil er anderen auch helfen will, als Mr. Mammlers German Remedy auf den Markt. Er sagt, es ist ein German Remedy, weil es ein deutsches Rezept ist für dieses Ding, das er gefunden hat. Natürlich lässt er sich dafür bezahlen, aber es ist schon immer der Anspruch da, dass er auch anderen helfen will. Und er wird damit moderat erfolgreich. Nicht zuletzt, weil er es auch dann in den Zeitungen mit Anzeigen bewirbt und diese Einnahmen aus diesem Produkt bekommt.
Die sorgen dafür, dass er seinen ursprünglichen Graveursjob kündigen kann und sich selbstständig machen kann. Er eröffnet eine eigene Gravur- und Druckwerkstatt. Es ist ein Zwischenschritt, denn recht bald wird etwas ganz anderes sein Leben bestimmen, und zwar der Spiritismus. Was wiederum mit einer Begegnung zusammenhängt...
Allerdings nicht mit einem Geist, sondern mit einer Frau aus Fleisch und Blut. Mit einer Fox-Schwester? Nein. Die Fox-Schwestern, die sind jetzt schon ein alter Hut.
Hannah Green Stewart ist Besitzerin eines Fotostudios in der Washington Street 258 in Boston, relativ unweit von der Werkstatt Mammlers. Und wir wissen nicht genau, wie sie sich kennenlernen. Eine Theorie ist, dass Mammler eines Tages vorbeigeht an ihrem Fotostudio und ein typisches Merkmal dieser Studios, die in der Zeit war, dass sie große Schaufenster gehabt haben.
Und er sieht sie wahrscheinlich da drin und er ist fasziniert von ihrer Ausstrahlung und beginnt sich jetzt für die Fotografie zu interessieren. Sie lernen sich kennen und er verbringt viel Zeit in ihrem Studio, beobachtet, lernt, experimentiert und er hat ja auch ein Gespür für Chemie durch sein Handwerk und auch durch den familiären Hintergrund.
Zur Fotografie allerdings findet er über sie. Und in den Räumen von Mrs. Stewart, da wird eine Aufnahme entstehen, die alles verändert wird. Es ist am Sonntag im Jahr 1861 und dieses Foto, das da entsteht, das wird zur Grundlage nicht nur dieser Geschichte, sondern zur Geschichte einer ganz eigenen Sparte des Spiritismus. Das funktioniert so.
Mammler ist an diesem Tag allein. Laut ihm will er chemische Lösungen neu anmischen. Er will ein bisschen herumprobieren. Er will auch ein Selbstporträt aufnehmen, um ein bisschen herumzuexperimentieren. Es ist so Neugier, ein bisschen Spielerei. Er bereitet also eine Glasplatte vor. Er beschichtet sie mit Collodium, taucht sie in Silberiodid, platziert sie dann lichtdicht in der Halterung. Er stellt einen Stuhl ins natürliche Licht und stellt sich neben diesen Stuhl.
Und nimmt sich selbst auf. Und eine Minute lang steht er still, muss man ja, das ist nötig damals, neben diesem leeren Stuhl, den Blick zur Kamera gerichtet. In der Dunkelkammer entwickelt er dann das Bild und sieht zuerst einmal sich selbst. Aber nicht nur, weil auf dem Stuhl neben ihm, da sitzt eine Gestalt. Ah, Geisterfotografie. Jetzt verstehe ich.
schemenhaft, recht blass. Es ist eine junge Frau. Und für Mammler ist erst einmal klar, es muss ein technischer Fehler sein. Vielleicht eine nicht ordentlich gereinigte Platte, ein Bildrest. Und er erklärt es als Anfängerfehler. Sagt, das kann halt passieren, wenn man so ein Amateur ist. Als er allerdings Mrs. Stewart dieses Bild zeigt...
Und da ändert sich seine Meinung ein bisschen. Sie erkennt darin nämlich sofort einen Geist, also jemanden, der den Körper verlassen hat und sich auf diesem Weg jetzt den Lebenden zeigt.
Was ich nämlich nicht dazu gesagt habe, die Fotografin Hannah Stewart, die ist selbst auch ein Medium. Die macht nicht nur Fotos, die macht auch unterschiedliche spiritistische Dinge zum Beispiel. Macht sie so kleine Anhänger, in denen Haare Verstorbener sind, die eine Verbindung zu diesen Verstorbenen herstellen sollen und solche Dinge. Und Mammler selbst, der meint jetzt in der Gestalt dieser Person auf dem Bild seine vor zwölf Jahren verstorbene Cousine zu erkennen.
Er nennt das Bild aber zuerst einmal nur so eine Kuriosität, ein Amateurfehler. Trotzdem überträgt er jetzt dieses Bild von der Glasplatte auf Papier, um es Freunden zu zeigen. Und so ein bisschen aus Schalk beschließt er das Foto dieses vermeintlichen Geistermädchens Dr. H.F. Gardner zu zeigen. Also jenem Spiritisten, der für die Blamage mit den Fox-Schwestern verantwortlich war. Mhm.
Vielleicht eben auch, um sich so ein bisschen kleinen Spaß auf dessen Kosten zu erlauben. Weil, wie er auch sagen wird, ein Spiritist ist er zu diesem Zeitpunkt nicht. Gardner kommt also in dieses Studio, Mammler beschreibt ihm, was passiert ist. Auf die Rückseite des entwickelten Fotos schreibt er dann noch ein paar Zeilen. Das Bild sei entstanden, als keine lebende Seele außer mir im Raum war, wie er schreibt. Und er erkennt darin eben seine verstorbene Cousine.
Gardner reagiert recht begeistert und er nimmt das Bild mit. Eine Woche später dann die Überraschung Mammler, erhält ein Exemplar des Herald of Progress, einer Zeitung aus New York, und darin sein Text wortwörtlich abgedruckt, ohne seine Zustimmung. Noch schlimmer, auch die Banner of Light, also diese spiritistische Zeitung aus Boston, die greift diesen Bericht jetzt auf.
Und ergänzt dort auch noch die Adresse des Studios. Als Herr Mammler das mitkriegt, eilt er zu diesem Studio. Natürlich recht besorgt, was dieser Rummel jetzt anrichten könnte. Es ist so, angerichtet hat der Rummel nichts. Im Gegenteil, der Empfangsraum dieses Studios ist jetzt voll. Spiritistinnen und Spiritisten, Neugierige, vielleicht auch Skeptikerinnen und Skeptiker, die wollen jetzt alle dieses Bild sehen. Vor allem wollen sie sehen, wie es gemacht worden ist. Ja.
Was also so als eine technische Spielerei beginnt, zumindest laut Mammler, das wird durch diese Zeitungsberichte zur Geburtsstunde der Geisterfotografie. Und Mammler, ob er es jetzt will oder nicht, der steht plötzlich im Zentrum dieses neuen öffentlichen Phänomens.
Nach seinem ersten, und so wie er es behauptet hat, zufälligen Geisterfotos, entwickelt sich Mammlers Entdeckung, wenn man so will, ziemlich schnell von einem kuriosen Vorfall zum Geschäftsmodell. Anfangs sagt Mammler noch, dass er beträchtlich beschämt sei von dieser Aufmerksamkeit. Er sei ja auch so ein völliger Anfänger in der Fotografie, als auch im Umgang mit Geistern. Das wird sich aber ändern. Er investiert jetzt nämlich einige Zeit darauf,
in diese Fotografie der Geister. Das Interesse ist nämlich überwältigend. Er ist dann relativ schnell gezwungen, seine Gravurwerkstatt zu schließen und sich ganz dieser Geisterfotografie zu widmen. Gemeinsam mit Hannah, die er bald darauf heiraten wird, sie wird also dann Hannah Mammler,
Gemeinsam mit ihr bildet er jetzt so ein Team, also privat und beruflich. Hannah ist als Medium ständig im Studio, tritt vor den Tresen, spricht mit den Besucherinnen und den Besuchern und wird Teil dieses Theaters, das jetzt die Kunst, wenn man so will, dieses Mammlers umgibt. Es kommt manchmal zum Beispiel auch vor, dass auf einem Porträt kein Geist zu sehen ist. Wenn sie dann aber gefragt wird, sehen Sie einen?
Dann ist es recht selten, dass sie Nein sagt. Und in Boston, da floriert jetzt das Geschäft. Also viele der Gestalten, die jetzt auf diesen Bildern erscheinen, die werden von den Kundinnen und Kunden sofort wiedererkannt. Und für ein gelungenes Bild, da verlangt Mammler manchmal bis zu 10 Dollar, was sehr viel Gehalt ist, manchmal weniger, manchmal auch mehr. Ein bisschen basierend drauf, wen er vor sich hat und wo er ein bisschen Geld erkennt oder nicht.
Grundsätzlich ist seine Rechtfertigung, Geister meiden Ansammlungen. Der hohe Preis, der soll die Massen fernhalten. Die Bilder werden meistens in Form von Carte de Visite ausgegeben. Also sechs mal neun auf ein Karton geklebt.
Und die zirkulieren jetzt also innerhalb der spiritistischen Szene. Sie erscheinen dann auch in Zeitschriften und sie finden sogar ihren Weg ins American Museum von Petey Barnum. Diesmal schon. Über den du ja in GAG 328 gesprochen hast und der auch so ein Showman war. Sein wichtigster Auftritt in dieser Geschichte, der wird aber noch kommen. Mammler lässt jetzt mittlerweile auch eigene Broschüren drucken, um seine Arbeit zu bewerben.
Aber unbemerkt von Skeptikerinnen und Skeptikern bleibt das Ganze natürlich nicht. Also andere Fotografen beginnen jetzt auch Mammlers Methode zu untersuchen. Und zu den ersten Fotografen, die William Mammlers Geisterbilder in Boston überprüfen, zählt der damals sehr angesehene James Wallace Black Photographer.
der von Gardner, dem Spiritisten, selbst engagiert wird, damit er überprüft, was es tatsächlich mit diesen Bildern auf sich hat. Dieser Black, der ist zu jener Zeit bekannt für seine technische Präzision, er ist auch bekannt als ein Pionier der Luftbildfotografie, also hat einige Jahre zuvor von einem Ballon aus Boston fotografiert. Und der ist eine Autorität, was diese chemischen und fotografischen Fragen angeht und
Er ist im Grund skeptisch gegenüber allem, was sich nicht nachvollziehen lässt. Nein, in der Weise. Vielleicht so als nebenbei. Er ist übrigens auch der Fotograf einer Persönlichkeit, über die ich in GHG 399 gesprochen habe.
Nämlich John Brown. Eines der berühmtesten Bilder von John Brown mit seinem Rauschebart stehend, so ein bisschen im Halbprofil. Das ist von James Wallace Black aufgenommen worden. Und zwar im selben Jahr, als Brown dann Harpers Ferry überfällt und seinen Aufstand anzetteln will. Interessant, ja.
Jedenfalls, Black ist neugierig, schickt zuerst einmal einen Assistenten namens Horace Weston zu einer solchen Fotositzung und Weston kehrt mit einem Foto zurück samt zweiter Gestalt auf diesem Bild. Es denken jetzt natürlich alle an einen Trick.
Black allerdings, der geht jetzt noch weiter, er lässt Mammler ausrichten. Wenn er bei einer Aufnahme dabei sein kann, also wo ein Geisterbild zustande kommt, dann zahlt er ihm 50 Dollar, was für Geld ist. Und Mammler, der stimmt zu. Black erscheint, Mammler bietet ihm sogar an, das Negativ selbst zu entwickeln. Black lehnt ab, er sagt, er ist sich sicher, wenn hier von Mammler ein Trick angewendet wird, dann erkennt er das sofort.
Naja, beim Entwickeln wird eine zweite Gestalt sichtbar. Eine Figur, die Black die Hand auf die Schulter legt. Und Black ist natürlich sehr erstaunt und sagt nur, mein Gott, ist das möglich? Er nimmt es negativ mit, Mammler verlangt aber kein Geld. Später erklärt er Black, er hätte keinen Betrug erkennen können. Es gibt dann noch andere Fotografen, die ihn auch überprüfen, aber die Methode Mammlers nicht erkennen können.
Einer davon ist William Gray, der im Jahr 1862 dann im Auftrag von Andrew Jackson Davis, also dem anderen berühmten Spiritisten, dorthin kommt, um zu überprüfen, was es damit auf sich hat. Also es ist ja tatsächlich auch so, dass die aus der Szene, die Spiritisten aus der Szene, die wollen natürlich auch schauen, ist es einfach nur ein Betrüger oder passiert da wirklich was? Ja.
Und deswegen schicken die jetzt diesen William Gray auch noch hin. Und Gray selbst ist auch ein sehr erfahrener Fotograf, macht das auch schon seit zehn Jahren. Und er besucht dann das Studio täglich, drei Wochen lang. Und er findet keinen Hinweis auf Tricks. Gray, der wird später dann allerdings auch ein Mitarbeiter von Mammler.
Und trotz all dieser Unterstützung bleibt die Skepsis groß, vor allem auch innerhalb der Szene. Also dass sich Fotos manipulieren lassen, das ist für ihn bewusst. Die Diskussion um die Echtheit wird einfach Teil dieses Phänomens. Allerdings Mammlers Ruf als ehrlicher Graveur, den er sich über Jahre aufgebaut hat, dieser Ruf, der zerplatzt jetzt natürlich wie eine Seifenblase. Also jemand, der beginnt Geister zu fotografieren, dessen Ruf ist in diesen traditionellen Berufen eher zerstört.
Und nach und nach versiegt auch das Interesse an diesen Fotos. Also spätestens 1865, zum Ende des Bürgerkriegs, da wird das Studio leerer und leerer. Mammler versucht sich an anderen Projekten, auch fototechnischen Projekten, er versucht sich dann auch an Fotomontagen. Das funktioniert aber nicht richtig. Also die öffentliche Ablehnung in der Presse in Boston, die sorgt dafür, dass hier sein Stern steht.
immer weniger hell wird. Und er ist aber weiterhin überzeugt davon, dass er hier so ein bisschen ein Prophet in der eigenen Stadt ist, der aber halt nicht entsprechend wahrgenommen wird. Und er beschließt deswegen, Boston zu verlassen. Er beschließt, nach New York zu ziehen, um dort seinen Ruf wiederherzustellen und sein Geschäft wieder aufzubauen. Also deshalb im November 1868 beginnt
bezieht er ein Studio am Broadway 630 in New York. Und dieses Studio, das gehört eigentlich einem W.W. Silver. Wie sich später dann herausstellen wird, dieser W.W. Silver ist eigentlich sein ehemaliger Mitarbeiter, William Gwaii.
Und direkt nach dem Umzug steht zwar noch der Name Silvers über dem Geschäft, aber schon recht bald kann Mammer ihn davon überzeugen, dass er das Ganze übernimmt als alleiniger Eigentümer und Betreiber. Er will nämlich von dort aus wieder Geisterfotografie betreiben. Er bewirbt sich jetzt offiziell wieder als Spirit Photographic Medium, also ein geisterfotografierendes Medium.
Und was soll ich sagen, das Geschäft beginnt sofort wieder zu florieren. Innerhalb weniger Monate wird das Studio zum Ort einer Sorrowful Parade, wie es Gway später nennen wird. Also Witwen, Verstorbener, Soldaten oder trauernde Eltern, die stehen jetzt Schlange um, um letztes Mal ihre Angehörigen auf Bild gebannt sehen zu können. Allerdings auch in New York bleibt Mammlers Erfolg nicht unbeobachtet.
Bei einem Treffen der New York Spiritualist Conference, also einer Spiritistenkonferenz, da wird diskutiert, ob man offiziell überprüfen soll, was es damit auf sich hat. Und Mammler, der erklärt sich bereit, dass sie das überprüfen können, besteht aber auf Vorkasse. Und die Konferenz lehnt es ab, veröffentlicht aber eine Erklärung, dass sie Mammler nicht offiziell unterstützen.
Zu seinem entscheidenden Gegner wird dann der Wissenschaftsjournalist P.V. Hickey von der New York World bei einer Versammlung der Photographic Section des American Institutes
Da sieht er Mammlers Bilder, also diese Fotografien, auf denen neben lebenden Personen noch schemenhafte Figuren erscheinen. Und Mammler erklärt ihm eben, ja, diese Fotos, die sind in seinem Studio entstanden. Und Hickey, der fordert jetzt mehr Informationen an. Mammler gibt ihm aber nur seine Visitenkarte. William H. Mammler, Spirit Photographic Medium und die Adresse des Studios. Und Hickey, der wird jetzt ein bisschen misstrauisch. Also am Tag darauf
Geht er in dieses Studio und beobachtet so diesen Betrieb und was er sieht, das fördert in ihm die Überzeugung, hier ist was faul. Er recherchiert dann auch ein bisschen und er fährt von Mammlers umstritten am Ruf in Boston und er beschließt, diese Sache öffentlich zu machen. Er schreibt einen sehr energischen, sehr empörten Brief an den Bürgermeister A. O. K. Hall, also Abraham O. K. Hall. Und Hall sagt,
Der selbst ist gerade unter Druck, vor allem von politischen Gegnern. Es gibt da auch viel Korruptionsvorwürfe. Und er wittert jetzt zur Gelegenheit zur Profilierung. Und er beauftragt deswegen Marshall Joseph H. Tucker, dieser Sache nachzugehen. Tucker, ein sehr erfahrener Ermittler, der erscheint unter falschem Namen im Studio. Er lässt sich fotografieren und er bittet um ein Bild mit dem Geist seines verstorbenen Schwiegervaters. Mhm.
Dieses entwickelte Bild, das zeigt dann auch eine schemenhafte, geisterhafte Gestalt. Tucker erkennt darin allerdings weder den Verstorbenen noch irgendeine andere bekannte Person. Am nächsten Tag kommt er wieder, er bezahlt den verlangten Betrag, 10 Dollar für ungefähr ein Dutzend Geisterfotos, also da variiert der Preis auch. Und er veranlasst jetzt Mammlers Verhaftung. Er gibt sich zu erkennen und lässt ihn jetzt verhaften.
Das Ganze spielt sich direkt im Wartezimmer voller Gäste ab. Aber er hat ja gar keinen Beweis in der Hand, oder? Schauen wir. Ach.
Mumler wird in The Tombs gebracht. The Tombs ist so das Gefängnis des Gerichts in New York City, berühmt, berüchtigt. Und dort wird er dann angeklagt. Und die Anklage, die hat sie in sich. Mumler wird beschuldigt mit betrügerischer Absicht unter Vorspiegelung übernatürlicher Vorgänge Geld erschlichen zu haben. Es sind drei konkrete Punkte. Erstens, er hat Tucker mit Hilfe seines Assistenten Gray absichtlich getäuscht.
Zweitens, er hätte systematisch arglose Kunden betrogen. Und drittens, er hätte Geld durch Tricks und Täuschung gestohlen. Also die Anklage umfasst zweimal Betrug, einmal Diebstahl. Und in diesen Tooms im Stadtgefängnis von New York, da wartet er jetzt also auf seine gerichtliche Anhörung. Die Voruntersuchung beginnt dann im Frühjahr 1869 vom Richter namens Joseph Dowling.
Und die öffentliche Aufmerksamkeit, die ist jetzt schon sehr groß. Also die New York Daily Tribune schreibt darüber, dass das Interesse an diesem Fall vielleicht jede frühere Strafsache in dieser Stadt übertrifft. Obwohl wir das lustigerweise relativ oft hören, wenn wir über solche spektakulären Fälle sprechen. Es ist immer der spektakulärste Fall. Aber in jener Zeit tatsächlich sorgt das für sehr, sehr viel Aufmerksamkeit.
Im Prozess ist die Strategie der Staatsanwaltschaft folgende. Sie zeigen oder wollen zeigen, dass sich Geisterbilder mit gewöhnlichen fotografischen Mitteln erzeugen lassen. Es treten mehrere Fachleute auf, die beschreiben und demonstrieren Methoden wie zum Beispiel Doppelbelichtung oder den Einsatz schon belichteter Negative. Ein Zeuge benennt sieben konkrete Techniken, um solche Effekte mechanisch zu erzielen.
Ein anderer legt zum Beispiel ein Foto vor, das den vorhin erwähnten Petey Barnum zusammen mit dem Schatten von Abraham Lincoln zeigt. Absichtlich gefälschtes Geisterbild. Die Experten betonen, wenn es gut gemacht ist, dann sind diese Tricks selbst für Fachleute kaum zu erkennen. Ja gut, aber das ist ja alles ein bisschen zu dünn, würde ich sagen. Weil entweder du kannst ihm nachweisen, dass er es macht. Nur, dass es möglich ist, ermöglicht ja noch keine Verurteilung.
Du hättest vielleicht Just studieren sollen, weil das ist im Grunde das, was die Verteidigung dann auch angibt. Aber vorher noch ein bisschen was über die Versuche der Staatsanwaltschaft, ihm was nachzuweisen. Sie holen nämlich auch eine ganz bestimmte Person auf die Zeugenbank und zwar den vorhin schon einige Male erwähnten Petey Barnum.
Der gibt an, Mammlers Arbeit eben seit sieben Jahren zu kennen, dass er Geisterfotos auch für sein Museum erworben hätte, allerdings als falsche Geisterbilder ausgestellt hätte, also Fake Spirit Photography. Und er sagt, obwohl er selbst an Spukphänomene glaubt, glaubt er, dass das, was Mammler dort macht, dass das ein Schwindel sei.
Er räumt selber ein, dass auch seine eigenen Shows mit ein wenig Ausschmückung arbeiten. Drapery, wie er es nennt. Was Mumler macht, es sei aber ein Betrug, weil er es einfach übertreibt. Der Staatsanwalt Gary, der hier die Anklage führt,
Der versucht außerdem, den gesamten Spiritismus zu diskreditieren. Er ruft auch einen Arzt aus der Psychiatrie als Zeugen auf, der eine Verbindung zwischen Spiritismus und Wahnsinn herstellen soll. Sein Argument, selbst wenn die Zeugen glauben, was sie sehen, heißt das nicht, dass es übernatürlich ist. Er sagt, Mammler prostituieren religiösen Glauben für Profit.
Und die Verteidigung unter seinem Anwalt John D. Townsend, die sagt, Mammler sei kein Betrüger, sondern er ist ein Medium, durch das sich Geister manifestieren. Er selbst hätte nie behauptet, den genauen Vorgang zu verstehen. Er nutzt lediglich seine normalen fotografischen Mittel. Er macht halt Fotos. Das, was da passiert, das liegt außerhalb seiner Kontrolle. Und sie führen nochmal aus, was ich am Anfang erzählt habe, dass dieses erste Foto, das er gemacht hat, tatsächlich für einen Fehler gehalten hat.
Der Fotograf Black übrigens, den ihr erwähnt habt, der zum ersten Mal kommt und ihn eingehend untersucht und dann überzeugt ist, dass das kein Betrug ist, der kommt nicht zu diesem Prozess. Der bleibt ihm fern. Entscheidend wird jetzt allerdings ohnehin ein anderer Punkt.
Die Anklage zeigt zwar, wie man Geisterbilder fälschen kann, aber nicht, dass Mammler genau das auch getan hat. Da sind wir bei dem, was du gesagt hast. Sein Anwalt Townsend argumentiert, die Staatsanwaltschaft könne den Effekt nicht erklären, also würde sie jetzt Mammler pauschal zum Betrüger stempeln wollen. Dazu kommen dann auch zahlreiche Kundinnen und Kunden, die aussagen, dass sie in diesen Bildern tatsächlich verstorbene Verwandte wiedererkannt haben wollen.
Hier muss man auch dazu sagen, was hier nicht erwähnt wird, ist, dass es auch immer wieder Geschichten gegeben hat von Verwandten, die abgebildet worden sind als Geister, die eigentlich noch am Leben waren. Kann man ein bisschen unter den Tisch kehren.
Townsend verteidigt auch den Spiritismus als legitime Glaubensform und er zieht dann auch wieder diese Parallelen. Also der Telegraph von Moores, der sei anfangs auch für Humbug gehalten worden. Also Unwissen über ein neues Phänomen laut Townsend, das sei kein Beweis für Betrug. Und Mammler hätte ja auch nie garantiert, dass ein Geist erscheint. Also nur, dass einer vorkümmern kann und es ist auch tatsächlich so, dass oft, wenn er Fotos gemacht hat oder manchmal, dann erscheint einfach keiner.
Was ihm nicht gerade zugute gehalten worden ist, ist, dass er einfach pauschal diese hohen Beträge verlangt hat, auch wenn jetzt kein Geist auf dem Bett zählt war. Nur, dass die Möglichkeit besteht. Aber Sie haben jetzt diese tausend Sachverständigen, die alle erklären, wie das alles gemacht werden kann, aber keiner schaut sich sein Fotolabor so genau an, um das auch nachweisen zu können, oder? Ich meine, Sie wissen ja, wie es funktioniert. Sie wissen es, aber Sie wissen nicht genau, welche Methode er anwendet. Ja.
Naja, schlussendlich, trotz der aufwendigen Beweisführung der Anklage, also trotz dieser Fachleute, die sagen, wie es möglich wäre, trotz der Skepsis, am Ende entscheidet dann Richter Dowling, dass diese Beweislage einfach nicht ausreicht. Er gibt an, er sei moralisch davon überzeugt, dass hier getäuscht wird.
Juristisch lässt sich aber kein konkreter Betrug nachweisen. Also weder sei klar, wie Mammler die Bilder hergestellt hat, noch ob er damit die Leute absichtlich täuscht. Und Mammler wird freigesprochen. Nach dem Prozess im Frühjahr 1869 verschwindet die Geisterfotografie nicht in der Versenkung. Im Gegenteil. Mammlers Ruf ist jetzt zwar schwer beschädigt, das Phänomen der Geisterfotografie, das lebt aber weiter.
Mammler verlässt jetzt New York, also dieser Skandal, der ist ein bisschen zu viel für seinen Ruf. Er kehrt zurück nach Boston. Hat er da einen besseren Ruf? Naja, das ist jetzt schon wieder eine Zeit lang her. Er bleibt aber dabei zu sagen, er ist nur ein Instrument in den Händen der Geisterwelt.
Er weiß halt selber auch nicht, wie das funktioniert. Und die Geisterfotografie erlebt dann in den 1870ern ziemlichen Aufschwung. Mammler arbeitet weiter. Es entsteht in dieser Zeit auch ein Foto von Mary Todd Lincoln, der Witwe des ermordeten Präsidenten Lincoln und über ihr tatsächlich schemenhaft ihr.
verstorbener Ehemann. Auch außerhalb der USA werden Geisterfotos gemacht. Edouard Beguet wird in Paris aktiv. Auch in Großbritannien entstehen ähnliche Studios. Wie gesagt, dieser Spiritismus, der befruchtet sich immer gegenseitig da über den Atlantik.
Ist es aus deiner Sicht wahrscheinlich, dass der Mammler wirklich nicht wusste, wie es passiert ist? Oder ist es wahrscheinlich, dass es tatsächlich einfach ein Betrug war? Ähm...
Ich gehe mal davon aus, dass es nicht tatsächlich Geister waren, die dort gehandelt sind. Nein, das meine ich nicht, aber es kann ja auch sein, dass man ihm Platten gegeben hat, die so schon vorbereitet waren und er das gar nicht gemerkt hat oder so. Das kann ja auch sein. Lass uns später noch darüber sprechen, weil wir werden noch ein bisschen genau über diese Frage sprechen, was es überhaupt bedeutet, ob er es jetzt war oder nicht. Okay.
Es ist nämlich so, dass innerhalb der Szene, auch obwohl die Geisterfotografie so einen gewissen Boom erlebt, es weiterhin nicht unumstritten ist. Also der vorhin erwähnte Andrew Jackson Davis, dieser Seher von Poughkeepsie, der wendet sich dann auch von den Geisterbildern ab. Manche dieser Geisterfotografen und Fotografinnen gestehen dann auch ein, dass es Betrugsfälle sind. Manche halten aber andere Bilder tatsächlich für authentisch.
Und so nebenbei auch eine der Fox-Schwestern, die hat zwar keine Geisterbilder gemacht, aber die wird später auch im Jahr 1888 sagen, dass sie sich das mit dem Geisterklopfen ausgedacht haben. Tatsächlich waren das die Geräusche ihrer Zehengelenke, die sie krachen haben lassen. Ein Trick, den sie sich schon in der Kindheit antrainiert haben.
Ein Jahr später zieht sie dieses Geständnis zwar wieder zurück, aber naja, der Schaden, der ist angerichtet. Aber der Fall Mammler, der wird so zum Paradebeispiel für Verflechtung von Glaube, Medienkultur und auch Unterhaltung im viktorianischen Zeitalter. Also der Spiritismus-
Der so entstanden ist parallel zur Industriegesellschaft und ihren neuen Schauformaten, eben wie zum Beispiel auch Petey Barnums, der übernimmt gezielt Methoden aus dem Showbusiness, öffentliche Debatten, inszenierte Kontroversen, auch Werbestrategien. Und die Fotografie mit ihrem Ruf nach technischer Objektivität, die scheint ja anfangs auch ein ideales Beweismittel für das Übernatürliche. Ja, ja.
Der Prozess zeigt natürlich, Bilder können manipuliert werden, und zwar so überzeugend, dass selbst Experten und Expertinnen getäuscht werden. Der Fall wirft aber die Frage auf, was ist Wahrheit im Bild?
Die Deutung bleibt auch unklar. Für die, die daran glauben, sind diese Bilder Beweise spiritueller Präsenz. Für die Skeptikerinnen und Skeptiker sind es optische Tricks. Und für viele ist es einfach nicht eindeutig. Es ist ein Zwischenraum, der viel Platz für Interpretation bietet. Was anschlussendlich ja auch die rechtliche Position war. Dass diese Bilder keine Beweise für ihren Entstehungsprozess liefern und damit eben auch Marmela's Freispruch ermöglicht haben. Ja, ja.
William H. Mammler stirbt dann schließlich am 6. Mai 1884 in Boston, knapp vor seinem 51. Geburtstag. Seine Todesanzeige hebt vor allem seine Erfindungsgabe hervor, zum Beispiel das sogenannte Mammler-Verfahren zur Herstellung fotomechanischer Druckplatten. In Erinnerung bleibt er aber vor allem wegen eben dieser Aufmerksamkeit, die seine Geisterbilder zu Lebzeiten erzeugt haben. Was ist mit dem Magenmedikament?
Das war, glaube ich, nur so ein bisschen ein Side-Hustle, um ein bisschen genug Geld zu machen, damit er sich selbstständig machen kann. Der Fall Mammler bleibt aber bis heute so ein Schlüsselmoment in der Geschichte des Übernatürlichen in den Medien. Also diese Faszination für Geister, die ist ja ungebrochen. Wir haben das heutzutage noch immer in Filmen, Serien, Spielen, auch in Podcasts. Und das Prinzip Technik macht sichtbar, was mit bloßem Auge nicht zu sehen ist,
Das hält an. Vorhin schon erwähnt, im 19. Jahrhundert ist der Telegraph als so eine Metapher für Geisterkommunikation. Bei Mammler ist die Kamera das Tor ins Jenseits. Heute wird ja auch noch ähnlich argumentiert. Da gibt es dann auch Kameras mit Nachtsicht, Apps zur Geisterjagd. Diese Dinger, die bleiben bestehen.
Und das ist ja das Faszinierende, weil es gibt ja Technik, die tatsächlich Dinge sichtbar macht, die wir nicht sehen. Richtig. Also das ist ja nicht komplett aus der Welt. Ja.
Und was die Geschichte von Mammel halt auch zeigt, ist diese Grenze zwischen Glauben und Unterhaltung ist fließend. Also seine Bilder, die versprechen Trost, die versprechen Verbindung zu Verstorbenen, die Menschen jetzt noch einmal zu Gesicht bekommen sollen. Sie funktionieren aber natürlich auch als Teil eines kommerziellen Angebots. So wie diese spiritistischen Veranstaltungen grundsätzlich einerseits rituell waren und andererseits aber auch sehr spektakulär.
Selbst der Prozess, der war sowohl juristisches Drama als auch publikumswirksames Schauspiel. Tja, und das, lieber Daniel, war meine Geschichte über William H. Mumler, einen Mann, der angeblich Geister auf Fotografien bannern konnte, dafür verklagt, dann freigesprochen wurde, aber eigentlich nur ein Symptom einer Gesellschaft war, die versucht hat, sich von den etablierten Strukturen sowohl des Staates als auch der Religion loszulösen.
Fantastisch, Richard. Es ist eine dieser Folgen, wo ich mir denke, wieso habe ich die nicht gemacht? Du wärst eigentlich prädestiniert gewesen, weil Fotografie im 1900 ist dein Ding, oder? Also ich kannte Mammler tatsächlich vorher nicht. Geisterfotografie sagt mir schon was, aber von Mammler und so diesen ganzen Geschichten habe ich vorher noch nie gehört.
Das ist unfassbar faszinierend. Also es ist auch so, was du jetzt noch nicht angesprochen hast, aber was auch noch dazu kommt, ist diese Geisterfotografie, die hat ja auch so einen eigenen ästhetischen Wert. Also es ist ja nicht nur jetzt abseits vom Spiritismus, die sind auch so ein Faszinosum.
Absolut. Es hat aber auch tatsächlich, habe ich in einem Buch gelesen, es hat einfach auch eine Zeit gedauert, bis die für sich an Platz in der Kunstwelt gefunden wurden. Weil die eben selten erwähnt worden sind und selten auch als Sammlung an sich angehören. Mittlerweile gibt es eigene Sammlungen dafür, die man sich anschauen kann. Es gibt auch viele von diesen Bildern noch zu sehen, also da werde ich dann auch in die Shownotes welche geben. Mhm.
Aber ja, es hat auch eine Zeit gedauert, bis die für sich als, und sie sind ja ein Dokument, sie sind ja ein Zeitdokument für eben all diese Dinge, die ich erwähnt habe, über die Entwicklung des Spiritismus, die
Im Grunde eine bildliche Darstellung dessen, was dort passiert ist. Das ist wirklich faszinierend, weil da kommt so viel zusammen. Das ist so ein Kreuzungspunkt, weil es ist dieses neue Medium, dann gleichzeitig der Spiritismus, der da so einen Aufschwung erfährt. Und gleichzeitig aber ja auch was, was an sich ein total reizvoller Gedanke ist. Also mit Menschen zu kommunizieren, mit denen Kommunikation nicht mehr möglich ist. Mhm.
Also dass das Trost spendet, ist ja auch total verständlich. Deswegen empfinde ich auch den Diskurs, wenn es darum geht, ja Spiritismus und das ist absoluter Unsinn und so weiter, finde es dann halt so ein bisschen unehrlich, wenn es von Leuten kommt, die halt einer Religion anhängen, die ja ganz ähnliche Dinge verspricht, nur halt nicht, dass dann auf einer Fotografie deine Verstorbenen zu sehen sind.
Also dieses Bedürfnis nach Trost und auch dieses Bedürfnis, in diesem spezifischen Fall dann auch nochmal in Kontakt treten zu können mit den Leuten, die du vermisst und die nicht mehr in deinem Leben sind, das ist ja auch was zutiefst Menschliches und das ist ja auch die Basis vieler Religionen. Und der Spiritismus hat ja dann auch nicht ohne Grund die Rolle eingenommen, die er eingenommen hat, bis er dann eben von vielen Seiten debunked worden ist.
Das Problem ist ja dann halt der Betrug im Sinne von Leute auszunutzen, dieses Gefühl, diesen Trost auszunutzen, um Geld zu verdienen. Aber seht ihr euch ehrlich, würde man das bei großen Religionen machen? Wäre der Outcome dasselbe?
Also es ist hier wahrscheinlich vor allem deshalb möglich gewesen, weil es so eine neue Bewegung war und weil diese spezifische Art und Weise, wie diese Kommunikation mit den Toten stattfindet über Klopfen oder über so Technik, dass man sowas halt eher widerlegen kann als unterschiedliche Dinge, die behauptet werden von unterschiedlichen Religionen. Aber dieses Bedürfnis zu erfüllen,
anhand des einen oder anderen Glaubens, da steht sich ja der eine im anderen nicht nach. Bei manchen frage ich mich so ein bisschen, wie es denn nicht gelingen konnte, die zu überführen. Bei den Fox-Schwestern zum Beispiel. Also da muss doch irgendwie rauszufinden sein, wo dieses Klopfen herkommt.
Weißt du, viel von diesen Dingern, die passieren ja auch auf der Grundannahme, dass Leute dran glauben wollen. Natürlich hast du dann die Skeptiker oder die, die sagen, das ist natürlich nicht möglich. Und so funktioniert ja grundsätzlich auch Religion. Deswegen heißt es ja auch Glauben und nicht Wissen. Ich finde, das muss man halt auch auf solche Phänomene anwenden können. Also im Grunde ist es nichts anderes, nur dass der Weg...
sichtbarer oder kürzer ist zwischen den Personen, die potenziell davon profitieren, wenn sie einen mit sowas betrügen. Hast du einen Hinweis bekommen, Richard? Ich habe tatsächlich einen Hinweis gekriegt. Florian auf Mastodon hat mir eine Nachricht geschrieben und hat gesagt, ich bin über Mammler gestolpert und ich habe mir das angeschaut und habe gedacht, das ist eine interessante Sache. Vor allem eben, was ich an der Geschichte eben auch so interessant finde, ist, dass sie wieder so ein kleines
Puzzlestück ist und sich so schön einfügt in unterschiedliche Dinge, die wir erzählt haben in diesem Podcast oder vor allem die du gemacht hast und vor allem auch was ich gemacht habe mit den Millerites und auch mit den Reformbewegungen, dass das alles ziemlich verzahnt ist.
Was eben auch wieder so ein Hinweis darauf ist, dass wir viele dieser kulturellen Entwicklungen im 19. Jahrhundert auch schwer voneinander trennen können. Die hängen miteinander zusammen und sind es kulturelle Entwicklungen oder sind es technische Entwicklungen, das ist alles so dieser Perfect Storm, der für diese Dinge sorgt.
Und es ist faszinierend, wenn man das in der Vergangenheit verortet, weil in der Gegenwart ist es ja auch so. Da spüren wir es halt mehr, dass die Dinge zusammenhängen. Wir erleben alles gleichzeitig. Wir erleben eine technische Revolution, gleichzeitig aber auch kulturelle Veränderungen. Und während man drinsteckt, dann ist diese Verwobenheit eigentlich ganz selbstverständlich. Aber wenn man sie in der Vergangenheit betrachtet, dann schaut man sich die Sachen oft nur so einzeln an. Vielleicht zur Literatur noch.
Es gibt von Lewis Kaplan, das heißt The Strange Case of William Mumler, Spirit Photographer.
University of Minnesota Press aus dem Jahr 2008. Da gibt es einen relativ kurzen Abriss über die Geschichte an sich und dann ist es eine Sammlung aller Meldungen in der Presse über Mammler, also sehr ausführlich. Und da gibt es von Peter Monceau aus dem Jahr 2017 noch The Apparitionist's Tale of Phantom's Fraud Photography and the Man Who Captured Lincoln's Ghost. Das ist
Aus dem Jahr 2017 und das ist eine sehr ausführliche und schöne narrative Darstellung dieser Geschichte um Mammler. Und schließlich noch Simone Natal, die hat geschrieben Supernatural Entertainments, Victorian Spiritualism and the Rise of Modern Media Culture aus dem Jahr 2016. Fantastisch. Ich nehme an, Richard, du hättest noch einiges hinzuzufügen. Ja, also vor allem das dritte Buch, das ich erwähnt habe.
wo das noch ein bisschen allgemeiner auch passiert und noch einmal zu dieser Verzahnung zu modernen Medien stattfindet. Da kann man noch viel drüber reden, aber wer mehr darüber wissen will, dem oder der empfehle ich vor allem jenes Buch. Sehr gut. Dann würde ich sagen, Richard, bevor das Klopfen... Du musst tatsächlich aufs Mikrofon klopfen und sagen, es war ein Geist. Ja, das höre ich. Was ist da los? Es ist ein Geist. Wir sollten aufhören. Gut.
In diesem Fall gehen wir über zum Feedback-Hinweis-Blog, nicht? Machen wir das. Wer Feedback geben will zu dieser Folge oder anderen, kann es per E-Mail machen. Feedback at Geschichte.fm Was war das? I don't know.
ganz auf den diversen Social-Media-Plattformen tun. Da heißt man gemein in Geschichte FM. Kann das auch auf Mastodon tun oder halt im Fadiverse. Da gibt man einfach Geschichte.Social ein und landet auf unserem Profil, kann uns dort folgen. Und wer uns reviewen will, Sterne vergeben und all solche Dinge, kann das bei Apple Podcasts tun oder grundsätzlich einfach überall, wo man Podcasts bewerten kann. Und
Wer direkt in Folgen kommentieren will, wer ein bisschen Bebilderung der Dinge sehen will, in diesem Fall werde ich Bilder hochladen, die Mammler gemacht hat, kann das bei Campfire machen. Einfach auf joincampfire.fm gehen und unserer Community beitreten.
Es gibt Merch unter Geschichte.shop und zwei Möglichkeiten, diesen Podcast werbefrei zu hören. Bei Apple Podcasts gibt es den Kanal Geschichte Plus und bei Steady kann man sich den Feed kaufen für 4 Euro im Monat. Da gibt es alle Infos unter Geschichte.fm. Dann bedanken wir uns in dieser Woche bei Judith, Sofian, Sebastian, Markus, Christian, Kai, Lina, Stefanie, Elisabeth, Laura, Günther, Markus, Agnes,
Achim, Thomas, Oliver, Maximilian, Judith, Dominik, Urs, Michael, Bernhard und Katrin. Vielen, vielen Dank für eure Unterstützung. Ja, vielen herzlichen Dank und danke an Lede Kieberl fürs Schneiden dieser Folge. Tja Richard, dann? Dann würde ich sagen, machen wir das, was wir immer tun und übergeben das letzte Wort dem einen, der es immer hat. Bruno Kreisky.
Waren das Spuk-Kick genug für dich? Ja.