Das Politik-Teil, der wöchentliche Politik-Podcast von Zeit und Zeit Online. Das ist das politische Comeback des Jahres und es geht tatsächlich um die Partei Die Linke. Die Linke legt zu, kommt jetzt auf 5 Prozent, wäre damit drin im Parlament. Dahingegen zeichnet sich ein Abwärtstrend beim BSW ab. Da passiert ja was. Also ganz offensichtlich geht es statt aufwärts für sie abwärts.
Tja, lieber Peter, so schnell kann es gehen in der Politik. Die einen werden totgesagt und den anderen wird eine strahlende Zukunft prophezeit. Und plötzlich sind die Totgesagten putzmunter und die mit der strahlenden Zukunft haben doch viel größere Schwierigkeiten als erwartet in der Gegenwart zu überleben, oder? Ja, so ist es, Eliana. Die erleben ja gerade einen Rollenwechsel im linken Lager, wobei man ja auch der Frage erst mal stellen muss, ob das Bündnisarer Wagenknecht, das BSB, überhaupt zum linken Lager gehört. Darüber werden wir später noch reden.
Fakt ist jedenfalls, die Linke war vor wenigen Wochen noch in den Umfragen bei 3% fest eingemauert und sie reicht nun bis zu 6% in manchen Umfragen. Während das BSW, das ja bis vor kurzem in den Prognosen sicher im Bundestag war oder schien, das erlebt nun einen erheblichen Einbruch und man muss um den Einzug in den Bundestag doch sehr zittern, viel mehr als sie gedacht haben.
In der kommenden Stunde wollen wir uns mit den Gründen für diese Entwicklung befassen. Welchen Einfluss hat der Wechsel an der Spitze der Linken auf den Trend? Welchen der Internet-Hype um die Co-Fraktionsvorsitzende Heidi Reichenegg und welchen die Aktion Silberlocke, dem Versuch von Gregor Gysi, Bodo Ramelow und Dietmar Bartsch, der Linken durch den Gewinn von drei Direktmandaten den Einzug in den Bundestag in Fraktionsstärke zu ermöglichen?
Und gibt es neben diesen Besonderheiten bei Personal noch andere Gründen für das überraschende Comeback?
Und spiegelbildlich dazu gehen wir auch den Fragen nach, warum das BSW jetzt eingebrochen ist. Warum funktioniert die Kombination aus wirtschaftlich links und gesellschaftspolitisch konservativ plötzlich nicht mehr so reibungslos, wie das am Anfang der Fall war? Tritt Sarah Wagenknecht vielleicht zu autoritär auf? Warum spielt das BSW ausgerechnet zu jenem Zeitpunkt öffentlich kaum noch eine Rolle, dass ein Kernthema, die Migrationspolitik, ins Zentrum des Wahlkampfes gerückt ist?
Genau, Peter. Und gegen Ende des heutigen Politikteils wollen wir auch noch beleuchten, welche Auswirkungen ein Erfolg oder Misserfolg der beiden Parteien auf die Koalitionsbildung nach der Wahl hat. Denn ganz wichtig für die Frage, wer mit wem koalieren darf oder muss, ist ja nicht nur, wer in den Bundestag kommt, sondern auch, wie viele Parteien dort vertreten sein werden.
Es gilt ja üblicherweise die Faustregel, je mehr Parteien, desto schwieriger die Regierungsbildung. Weswegen jetzt auch schon Kollegen wie Friedrich Merz dafür werben, auf keinen Fall beispielsweise die FDP zu wählen, sondern alle Stimmen der Union zu geben, wenn man denn ein fragiles Dreierbündnis vermeiden möchte.
So ist es, so ist es. Aber bevor wir jetzt loslegen, sollten wir erst mal kurz verraten, wer heute denn hier hinter den Mikros sitzt. Genau. Ich bin Ileana Grabitz. Und ich bin Peter Dausend. Und besprechen wollen wir all dies, was wir eben so kurz angerissen haben, nun mit einem Gast, der kein Neuling mehr beim Politik-Tal ist, aber auch noch kein Stammgast, aber da er heute zum zweiten Mal da ist, ist er auf dem besten Weg ein Stammgast.
Zu werden, das auf jeden Fall. Er ist ein Politikwissenschaftler und Wahlforscher. Er leitet die Arbeitsstelle Politische Soziologie der Bundesrepublik Deutschland am Otto-Suhr-Institut der Freien Uni in Berlin und er heißt Thorsten Faas. Herzlich willkommen, Herr Politikwissenschaftler, Herr Professor Dr. Faas, um einmal ganz offiziell zu sein. Vielen Dank, vielen Dank. Ich freue mich sehr dabei zu sein und damit diese Tradition heute zu begründen.
Ja, Herr Faas, und als alter Hase, fast schon alter Hase hier im Politikteil, wissen Sie ja, dass jeder unserer Gäste ein Geräusch mitbringen muss. Und das hören wir uns jetzt mal an. Okay, also sagen Sie mal, was haben wir da gehört und warum haben Sie sich dafür entschieden? Es ist ein sehr traditioneller Föhn, den wir da hören. Soll natürlich anspielen auf die Silberlocken, von denen ja manche einen Föhn brauchen, aber manche ehrlicherweise auch nicht. Ja.
Das stimmt. Ja, man erinnert sich an das. Der Föhn war auch mal ein Motiv im Wahlkampf, wenn ich mich richtig erinnere. Das war allerdings bei der SPD, glaube ich. Das stimmt. Sag mal bitte. Die Älteren von uns erinnern sich noch daran. Das war der erste Versuch in Deutschland, negative Campaigning zu machen. Da gab es so einen Finanz-High und es gab auch einen Föhn damals.
Der sollte, glaube ich, die heiße Luft signalisieren, symbolisieren, den die andere Partei sozusagen in die Welt pustet. Aber genau, das war damals nicht so eine richtig erfolgreiche Kampagne, wenn man ehrlich ist. Das stimmt. Wieder was gelernt.
Herr Faas, kommen wir mal direkt zum Thema. Die Linke war totgesagt, wir hatten es in der Anmoderation. Vor allem nach der Gründung des BSW schienen sie weit entfernt von der 5%-Hürde zu sein oder wie Peter es so schön gesagt hat, eben eingemauert bei 3%.
Während das Bündnis Sarah Wagenknecht bei den Europawahlen und bei den drei Wahlen in Ostdeutschland im vergangenen Jahr aus dem Stand heraus reüssiert hat, musste die Linke eine Niederlage nach der anderen einstecken. Nun scheinen sie aber wieder da zu sein. Wer oder was hat sie denn wieder zu leben erweckt? Ja, das ist ein spannender Punkt. Der Föhn erinnert natürlich an die Silberlocken, die drei Herren, die sich auf den Weg gemacht hatten, die Linke zu retten.
Ich glaube ehrlicherweise, insofern ist das ein etwas provokanter Ton, dass das viel zu einfach wäre, weil sowohl das Projekt, darüber sprechen wir vielleicht noch, gar nicht so aussichtsreich letztlich ist, dass die wirklich alle drei ihre Direktmandate holen. Das ist zu einfach, sondern wir sehen, glaube ich, dass die politische Linke in diesem Land, wenn man es mal sehr, sehr allgemein formuliert,
Natürlich gerade mit Rot und Grün, zwei Parteien zu ihrem Kreise zählt, mit denen sich sehr schwer tun, die einfach eine sehr, sehr schwere Regierungszeit hinter sich hatten. Und dass die Linke als Partei gerade die Option ist, die für viele eben dann tatsächlich eine echte linke Alternative ist. Ich glaube eher, dass das der Erfolgsfaktor.
dass der Erfolgsmechanismus ist, sich da klar zu positionieren, auch durchaus als Alleinstellungsmerkmal manche Positionen etwa im Bereich Migration zu vertreten. Und wir wissen einfach auch aus Umfragen, dass es dafür Unterstützung gibt. Und die findet jetzt eben bei der Linken, auch ohne die Streitigkeiten der früheren Linken, einfach sehr klar ihren Platz. Ja, ich muss da gleich an Jan van Aken denken, den neuen Vorsitzenden. Der läuft ja nur noch mit so einem T-Shirt durch die Gegend, Text rich, ja.
Und dann haben sie ja dieses Schlagwort vom Milliardäre abschaffen. Also was die Linke ja versucht, ist ein bisschen aus meiner Sicht zumindest mal, dass diese Verteilungskämpfe oder Verteilungsdebatten, die in Deutschland ja sehr gern zwischen unten und ganz unten geführt werden, also zwischen den Geringverdienern und den Bürgergeldempfängern, dass sie die versuchen irgendwie wieder nach oben zu ziehen. Also es gibt eine Verteilungsdebatte, die sie versuchen zu bestimmen, wo es darum geht,
die wirklich reichen, zu besteuern. Ist das auch ein Grund dafür, dass das funktioniert, diese Kampagne? Oder wie stark würden Sie das einschätzen für das Comeback?
Erstmal sind sie da sehr klar positioniert und sprechen über diese Dimension, während ja viele andere Parteien in diesen Zeiten dann doch über Migration und auch kulturelle Fragen sprechen. Zugleich wissen wir, dass viele Leute einfach auch ganz klare klassische ökonomische Fragen umtreiben und die werden hier in typisch linker Manier, insofern passt es ja auch.
zur Geschichte der Partei klar adressiert. Und das ist sozusagen von der Themensetzung her ein anderer Akzent. Aber es ist zugleich eine sehr klare, an früheres Anschluss fähige Positionierung. Ich glaube in der Tat, dass das relativ gut funktioniert. Ich meine, wir reden jetzt davon, dass sie sich von drei, vier auf sechs Prozent geschafft haben. Stehen noch nicht unmittelbar vor der absoluten Mehrheit. Aber zumindest ist es deutlich nach oben gegangen. Keine Frage.
Sie haben ja jetzt vor allen Dingen als Grund angeführt, also unter anderem, dass im Grunde genommen der Frust über die Schwäche der anderen Parteien, dass da von den Linken profitiert haben. Und trotzdem muss man ja sagen, dass sich auch beim Personal was getan hat. Und zwar ist da einerseits, sind das die alten Herren, die sich da nochmal vorgewagt haben und dann haben wir aber auch eine sehr junge Spitzenkandidatin und da wollen wir mal kurz zwei Töne hören von ihr.
Aller politischen Differenzen zum Trotz hätte ich mir niemals vorstellen können, dass eine christlich-demokratische Partei diesen Dammbruch vollzieht und mit Rechtsextremen paktiert. Das ist es, was sie tun. Und ich sage Ihnen, Sie haben die Mehrheit mit der AfD nicht in Kauf genommen. Das sind keine Zufallsmehrheiten. Sie haben diese Mehrheiten gesucht. Gemeinsam mit der AfD haben Sie diese Mehrheiten gezielt gesucht. Wie schaffst du es, ein junges Publikum für...
Weiß ich nicht, Feminismus für Armut, für Ableismus, für Rente, für bezahlbaren Wohlraum zu interessieren und dabei auch noch ein bisschen zum Lachen zu bringen. Ich glaube, das Wichtigste ist, dass du dich nicht Kids nennst. Ich bin Gen Z.
Also das waren zwei sehr unterschiedliche O-Töne. Man muss sagen, zum letzten, dass der Moderator vorher eben von Kitz gesprochen hatte, das fehlte dem Ton, das konnte man schlechter zuschneiden. Wir haben natürlich Heidi Reichenegg gehört. Das erste war eine Attacke gegen Merz im Bundestag, nachdem er eben mit Stimmen der AfD seine Beschlussvorlage durchgebracht hat. Und das zweite ist ein O-Ton aus dem Festsaal Kreuzberg, der für sich spricht.
Worauf wir natürlich hinaus wollen bei unserer Frage ist, wir haben da eine recht im Vergleich zu allen anderen Spitzenpersonal recht ungewöhnliche Spitzenkandidatin Heidi Reichenleck. Sie ist 36 Jahre alt, ungeheuer gut unterwegs in den sozialen Netzwerken, ist mehr oder minder im Vergleich zu anderen ein TikTok-Star, hat tätowierte Unterarme, ist eben sehr Social Media affin. Wie viel des Comebacks geht auf Ihre Rechnung? Was würden Sie sagen? Ist das überschätzt, weil natürlich erreicht sie wahrscheinlich vor allem die jungen Zielgruppen?
Naja, ich glaube, es zeigt, dass diese Zielgruppen wichtig sind und gerade für Parteien. Wir reden ja hier nicht über Volksparteien, die irgendwie bei 30, 40 Prozent landen, sondern wir reden über eine Partei, die rund um die 5 Prozent landen wird. Da ist eine Zielgruppe natürlich potenziell sehr, sehr spannend und sie ist ein Social-Media-Star, wirklich eine der Figuren, gerade auf TikTok, die dort ganz, ganz weit vorne ist, die wirklich zu den Top 3 wahrscheinlich gehört, was Politik betrifft.
Und zugleich, wenn man in den ARD Deutschland Trend schaut, da war sie jetzt in den jüngeren Erhebungen auch mal dabei, dann hat sie bundesweiten Bekanntheitsgrad von 17%.
Also insofern ist es wirklich, man könnte sagen, einerseits ist sie eine totale Fehlbesetzung als Spitzenkandidatin, weil sie überhaupt nicht in die Bevölkerung insgesamt reinreicht. Keiner kennt sie. Von denjenigen, die sie kennen, finden 5%, sie macht es gut. 12% finden, die macht es nicht gut. Das sind dann in Summe diese 17%. 83% kennen sie einfach nicht. Und zugleich ist sie ein absoluter Superstar.
Ich glaube, das ist sinnbildlich für das, was eigentlich Wahlkampf in diesen Zeiten bedeutet. Da geht es offenkundig nicht mehr darum, wirklich in die Fläche überall vorzudringen, zumindest nicht für Parteien dieser Größenordnung, sondern muss man sich sehr klar machen, wo will man hin? In dieser Woche gab es ja auch ein paar Zahlen zu Wahlkampf.
Wahlabsichten junger Menschen da funktioniert. Die Linke sehr, sehr gut. Und das hat sicherlich unglaublich viel mit ihr zu tun. Auch wenn es jetzt da nicht gezeigt worden ist. Aber den Schluss kann man, glaube ich, durchaus mutig hier heute mal machen. Die Linke hat ja ihren Etat für Social Media verdreifacht.
Und da würden Sie sagen, das hat sich schon ausgezahlt. Bisher hieß es doch immer, dass die Algorithmen automatisch sozusagen die rechtspopulistischen Inhalte nach oben spült. Ist es also sinnvoll, wenn man ganz gezielte Gruppen ansprechen will, deutlich mehr in bestimmte soziale Kanäle zu investieren?
Wenn man den O-Ton sich nochmal in Erinnerung ruft, dann hat sie ja, und das war ja auch die Frage, wie macht sie das eigentlich? Sie macht das halt einfach schon sehr, sehr lange. Und insofern ist vielleicht zu sagen, naja, ein bisschen mehr Wahlkampfbudget, also verdreifachen, man muss natürlich auch immer mitdenken, es kommt von niedrigem Niveau, das kann man natürlich dann auch noch durchaus verdreifachen. Aber trotzdem, ich glaube, es ist nicht das Wahlkampfbudget, es ist einfach die Selbstverständlichkeit, dort präsent zu sein und eben auch zuzuhören.
Nicht die Kids anzusprechen, sondern die Nutzerinnen und Nutzer, die dort im Alltag unterwegs sind, anzusprechen. Das gelingt der AfD mit ihren Leuten auch oft sehr, sehr gut. Aber das gelingt eben auch ihr sehr, sehr gut. Und das ist eigentlich eine sehr wichtige Botschaft, dass es
Vielleicht doch nicht so ist, wie wir manchmal gedacht haben, dass die Netzwerke selber ein Bias, eine Tendenz hin zu Rechtspopulisten haben, sondern dass man es schon auch schaffen kann, wenn man investiert, wenn man authentisch ist, wie wir dann immer so schön sagen. Aber wenn man eben genau nicht drei Wochen vor dem Wahlkampf sagt, ja komm, lass noch ein bisschen Social Media machen, vielleicht sogar mehr denn je, das ist zu wenig. Das merkt wahrscheinlich auch der Algorithmus.
Naja, und im Grunde sieht man das ja am Kanzler selber auch. Also die haben sicherlich auch sehr viel ins Social-Media-Budget gepackt, aber es funktioniert halt nicht, es greift nicht. Wohingegen das bei Markus Söder funktioniert und ich glaube, der Unterschied besteht wahrscheinlich wirklich darin, er kann es und er will es. Und diese Authentizität, die kann man sich halt nicht backen, ja.
Und trotzdem hatte ich mir die Frage gestellt, wenn das so einfach ist, macht man ein bisschen Social-Media-Budget erhöhen und versucht einen Influencer oder einen TikTok-Star in seine Reihen zu holen. Wenn ich sie aber richtig verstanden habe, das wäre nicht das Erfolgsrezept, was helfen würde, sondern man braucht eigentlich beides. Und insofern ist vielleicht diese Kombination aus den alten Herren und der jungen Spitzenkandidatin eigentlich ein guter Mix, oder? Eben.
Im Sinne von Targeting, Zielgruppenansprache sicherlich. Wobei man auch bei ihr noch mal sagen muss, sie ist wirklich ein TikTok-Star.
Und da ist die Linke auch. Es gibt tolle Analysen dazu. Sparta-Projekt an der Universität der Bundeswehr in München. Kann man das sehr schön sehen, wer da eigentlich gerade wie gut abschneidet in sozialen Netzwerken. Die Linke ist sehr gut auf TikTok. Aber Twitter, YouTube, da sieht es schon wieder anders aus. Also auch das ist ja wirklich eine riesige Herausforderung dieser Netzwerke, dass wir immer so von Social Media reden. Aber in Wahrheit hat natürlich doch jeder Kanal wieder eine eigene Logik und
dann trotzdem immer die Glaubwürdigkeit zu behalten, auch über Kanäle hinweg, ist dann gleich wieder viel, viel schwerer. Und da hat sie sich entschieden für ein durchaus spannendes Netzwerk, das man auch in mancherlei Hinsicht problematisieren muss. Aber trotzdem, da sind die jungen Leute, da ist sie. Man könnte fast fragen, ob die nicht ein bisschen zu jung sind, die dort sind, wenn man an das Wahlalter denkt, weil es ja wirklich ein sehr, sehr junges Netzwerk ist. Aber für sie funktioniert es. Und wie gesagt, nochmal, da ist sie wirklich ein Superstar.
Hat sich denn eigentlich aus Ihrer Sicht gesellschaftlich in der jüngeren Vergangenheit etwas verändert? Wir reden ja schon seit längerer Zeit von einem Rechtsruck und dass rechts dominiert viel stärker ist als links sozusagen. Und jetzt gibt es diese Bewegung hin zur ganz traditionellen Linken. Wie gesagt, die ist jetzt nicht, ich stehe nicht kurz vor der absoluten Mehrheit, aber sie waren ja eigentlich totgesagt. Also gibt es so eine Art Ausgleichsbewegung, wenn es auf der einen Seite stark nach rechts geht, geht es auf der anderen Seite auch stark nach links? Spielt das eine Rolle?
Also nochmal, das waren wirklich dramatische Zeiten für die Linke. Wenn man nach Brandenburg an die Landtagswahl schaut oder zurückdenkt, dort noch nicht mal mehr eingezogen in einen ostdeutschen Landtag in Sachsen. Also das ist wirklich eine dramatische Situation gewesen für die Linke, das will ich auch gar nicht kleinreden.
Was sie, glaube ich, im Moment auszeichnet, ist, dass sie wirklich eine klare Alternative in gewisser Weise bietet. Einerseits nochmal in dieser thematischen Akzentuierung eben über Umverteilung zu sprechen. Wir wissen einfach auch, dass es breite Unterstützung für den Sozialstaat in der Bevölkerung gibt, auch für Umverteilung gibt. Das sprechen sie sehr klar an. Aber auch in der Migrationspolitik. Ich meine, da sind viele, und das ist, glaube ich, auch der Rechtsruck, den Sie angesprochen haben, Herr Dausen,
Wenn man sich das Duell vom Sonntag nochmal in Erinnerung ruft oder auch was Habeck als Spitzenkandidat der Grünen sagt, ist ja schon sehr überraschend, wenn man so will, was da an Positionen vertreten wird.
Das heißt, wer eigentlich dort einen anderen Kurs möchte, wer eben auch Zuwanderung was Positives abgewinnen kann, naja, das adressieren sie sehr, sehr klar und als Einzige auch tatsächlich, würde ich sagen. Und davon profizieren sie dann tatsächlich in Summe auch. Also sie sind schon sehr gut aufgestellt für diese Zeiten als Alternative. Ja, da würde ich noch gerne einmal nachhaken. Um diese Alternative überhaupt sein zu können, war es ja notwendig, dass Sarah Wagenknecht die Partei verlässt.
Also ist das eine Voraussetzung dafür gewesen, dass die Linke überhaupt wieder eine Chance hat, dass man sich trennt oder dass sie sich trennt von der Linken, wie immer man das sehen will? Also mindestens mit Blick auf diese, wir würden ja oft sagen, wir haben so eine ökonomische Links-Rechts-Achse, aber auch so eine kulturelle Achse, wie konservativ, wie progressiv wollen wir sein. Und diese Achse hat die Linke natürlich zerrissen letztlich. Und so ist es ja danach gekommen, könnte man sagen, der Riss ist passiert.
Aber damit ist es auch wieder klar aufgestellt und wenn wir nochmal die Verbindung zu den jungen Leuten herstellen, auch die Wählerschaft der Linken hat sich dramatisch verändert. Eigentlich war die Linke immer stark bei älteren Menschen. Wenn Sie sich Wahlanalysen auch schon im vergangenen Jahr angucken, bei der Europawahl, auch bei den Ostwahlen, dann war sie insgesamt schwächer, aber sie war relativ stark bei jungen Leuten. Also die Teilung, der Riss, die Neugründung des BSW hat
da auch die Wählerschaft wirklich nochmal ganz, ganz neu aufgestellt und auch das scheint jetzt durchaus zu funktionieren in der Ansprache junger Leute. Ich glaube, vorhersagen war das ja diese Woche 19 Prozent der jungen Menschen wollen die Linke wählen, das ist Platz 1 zusammen mit den Grünen. Also das ist schon was, was dann auch sozusagen als Paket offenkundig sehr gut funktioniert.
Und da würde ich gerne nochmal nachhaken. Sie haben es jetzt gerade gesagt, also Grüne und Linke sind auf Platz 1 mit jeweils 19 Prozent bei den Jungen. Also es ist glaube ich von 19 bis 28 oder sowas ist die Gruppe, die da betrachtet wird. 18 und 29.
Und die AfD ist mit 17 Prozent, das darf man jetzt auch nicht verschweigen, auch immer noch auf dem dritten Platz. Und da würde mich trotzdem nochmal Ihre Einschätzung interessieren. Da haben wir ja eine große Veränderung erlebt. Also wenn wir den Vergleich ziehen zu der Bundestagswahl vor dreieinhalb Jahren, da war bei der Jugend vor allen Dingen die FDP und die Grünen stark.
Und dann im letzten Jahr bei den Wahlen auf europäischer Ebene wie auch auf ostdeutscher Ebene, da war vor allen Dingen die AfD stark. Würden Sie jetzt, da schließe ich mich nochmal an die Frage von Peter an, aber mit Blick auf die jungen Zielgruppen, würden Sie da von einem Linksruck sprechen, der sich da abzeichnet? Oder ist das sozusagen überhöht?
Also ich glaube, man muss die drei Ostwahlen da so ein Stück weit rausnehmen, weil da tatsächlich die Strukturen andere sind. Da sind rechte Tendenzen einfach verbreiteter und auch bei jungen Menschen selbstverständlicher. Bei der Europawahl, das würde ich deswegen anders sehen, weil wir da auch beispielsweise Volt als sehr starke Kraft gerade auch bei jungen Menschen hatten. Das hat man insgesamt nicht gesehen. Ähnliches Phänomen vielleicht, dass man in der Gruppe sehr, sehr stark ist.
Aber zugleich das nicht heißt, dass man auch als Partei insgesamt sehr sichtbar wird. Also insofern würde ich immer sagen, wir haben auch ein paar Jugendwahlstudien gemacht, was die Gruppe kennzeichnet ist. Und das ist irgendwie logisch geradezu. Insofern kann man jetzt sagen, das ist kein Rocket Science. Aber sie sind nicht festgelegt, sie sind halt neu im Geschäft. Und damit reagieren sie halt auch stärker auf Gruppen,
Momentum der Zeit. Was erreicht sie eigentlich in der Situation? Und sie sind in viele Richtungen offen. Also eigentlich sehen wir bei jungen Menschen eine Verteilung auf ganz, ganz viele Parteien und eben nicht mehr, also ich meine Volksparteien gibt es da einfach keine. Wenn man sich das anschaut, Europawahl, Union, SPD, bei den Alten wirklich noch dominant
Bei den Jüngeren haben die weniger Prozente erreicht, als die wirklich dann noch die sonstigen Parteien zusammen. Also da verschiebt sich einfach Dramatisches. Ich wäre mal so ein bisschen vorsichtig zu sagen, die wandern jetzt alle nach links, alle nach rechts. Das zeigt ja ihre Frage auch, dass das in kurzer Zeit sich eigentlich auch wieder sehr deutlich verschieben kann.
Aber gilt es nicht auch in Teilen, zumindest mal für ältere Wählergruppen, dass es viel fluider geworden ist, dass es diese ganz traditionellen, ich habe immer CDU gewählt, also wähle ich in den nächsten 20 Jahren CDU, dass es das nicht mehr gibt, dass die Leute viel output-orientierter sich verhalten bei ihrer Wahlentscheidung, als das früher der Fall war? Ist das ein Trend?
Also man sieht da schon deutliche generationale Unterschiede. Also der Erfolg auch der SPD 21, auch sozusagen bei Landtagswahlen, man sieht da schon noch, dass es recht stabile Bindungen bei älteren Leuten gibt. Und davon gibt es auch viele, das darf man auch nicht vergessen. Also wir reden jetzt nicht über gleich große Gruppen, wenn man sich die Bevölkerung anschaut, sondern wenn wir über die Jungen reden, sind das sehr wenige tendenziell.
Ich glaube, wir haben 40 Prozent Wählerinnen und Wähler über 60 bei dieser Bundestagswahl, 20 Prozent über 70. Also die Demografie macht da auch was mit unserer Demokratie. Trotzdem natürlich, und gerade auch jetzt, eine Koalition ist auseinandergebrochen. Das passiert alle 20 Jahre roundabout oder auch vorgezogene Neuwahlen.
Und wir haben 2005 eine schiere Explosion der Zahl der Spätentscheiderinnen und Spätentscheider erlebt, als damals Rot-Grün am Ende war, es Neuwahlen gab und ähnliches glaube ich auch jetzt. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich finde, man merkt wirklich an vielen Stellen so eine Orientierungslosigkeit. Die Leute sind wirklich verloren ein Stück weit und das...
Das heißt eben auch, dass sie in Frage stellen, was sie immer gemacht haben, weil es offenkundig eben auch nicht gut funktioniert hat. Aber bei den Jungen, ein ganz klein bisschen würde ich es immer noch aufrechterhalten, bei den Jungen noch ein ganz klein bisschen mehr als bei den Älteren. Was wissen Sie denn genau darüber, von welcher Partei die Leute zu den Linken jetzt wechseln? Also gleichzeitig einerseits als Wähler, andererseits hat die Linke ja auch bei der Zahl der Mitglieder ordentlich zugelegt. Sie liegt jetzt bei 71.000 Mitgliedern.
Das war zuletzt 2010 so viel. Weiß man da was? Also über die Altersstruktur oder von welchen Parteien die rüber wechseln? Sind das frustrierte BSW-Wähler oder sind das eben, wie Sie ja anfangs sagten, eher Leute, die Frust haben über das linke Spektrum, also sozusagen Rot und Grün, also sozusagen frustriert sind über die Ampelparteien? Ich weiß es tatsächlich nicht, weil wir ja einerseits...
unglaublich viele Zahlen in diesen Wahlkämpfen ständig präsentiert bekommen. Aber beispielsweise mal wirklich interessante Zahlen. Was bewegt sich denn da eigentlich von wo nach wo? Das sehen wir eigentlich fast nie, ehrlicherweise. Das sind dann oft so Interpretationen, wie die Bewegungen im Hintergrund laufen könnten. Aber man weiß es tatsächlich nicht. Es wird wieder Wählerwanderungen geben, natürlich am Wahlabend, die aber ehrlicherweise auch schwierig sind. Das ist dann der Referenzpunkt der letzten Bundestagswahl, als so viel passiert in der Zwischenzeit.
Es wird auch tatsächlich, es gibt ja nicht nur sozusagen diese demoskopischen medialen sichtbaren Umfragen, sondern auch sowas wie eine deutsche Wahlstudie aus der Politikwissenschaft. Da werden tatsächlich sehr kontinuierlich die gleichen Leute immer wieder befragt. Und da kann man dann tatsächlich auch im Nachgang sehen, wer ist denn da von wo nach wo gezogen worden?
Wir haben schon gesehen, dass die Linke stark an das BSW verloren hat, aber ich glaube nicht, dass die jetzt zurückgekommen sind, weil das wirklich eine andere Wählergruppe war. Insofern würde ich das eher, aber das ist nur eine Vermutung, ich kann das nicht mit Zahlen belegen, eher wirklich in so einem rot-grünen Milieu tatsächlich sehen, dass die Linke da doch stark punktet, weil sie irgendwie nicht diesen Ampelballast am Bein hat.
Was man weiß, also was die Linke zumindest mal erzählt, ist, dass gerade in den Ballungsgebieten viele Neueintrittler sind. Junge Leute gehen da hin und vor allen Dingen auch im Westen. Also wir haben ja schon eine sehr interessante Veränderung. Die Linke war ja mal zeitweise eine reine Ostpartei, mehr oder weniger reine Ostpartei, ganz klar als Regionalpartei verortet, war dort sehr stark, im Westen sehr schwach.
Wird das eine ganz andere Verschiebung, hat das auch innerliche Folgen, wenn aus einer reinen Ostpartei so was eine sehr stark westlich von jungen Mitgliedern geprägte Partei wird?
Ich glaube, ich würde das ein ganz klein bisschen einschränken, weil das immer ein riesen Dilemma für die Linke war, dass sie prozentual natürlich viel Rückhalt im Osten hatte, aber irgendwie drei, vier Prozent in NRW trotzdem für so eine Bundestagsfraktion natürlich trotzdem viele MDBs waren, weil der Osten so klein ist. Und das hat sozusagen zu ganz seltsamen Asymmetrien geführt, dass sie irgendwie diese Ost, und das war ja auch der Riss, den wir dann oft gesehen haben, eher diese pragmatisch orientierten im Osten und
Nicht ganz so pragmatisch orientiert in dem Westen vielleicht. Aber das passt, das fügte sich irgendwie immer schlechter zusammen. Was wir tatsächlich sehen in so Potenzialen, ist dieses städtische, also tatsächlich eher weiblich tatsächlich auch, eher formal hohe Bildung, eher städtischer Kontext. Das sind immer noch linke Milieus tatsächlich. In ländlichen Regionen tut sich die Linke schwer. Da ist auch wenig Potenzial tatsächlich.
Insofern kann man das glaube ich in der Tat so sehen, aber da konkurriert sie natürlich auch mit, wenn wir in Potenzialen denken, mit Grünen, mit SPD, wir haben über Volt eben schon mal kurz gesprochen. Also das bleibt natürlich auch ein Kampf da sozusagen auch erfolgreich zu bleiben, weil man da sicher nicht die einzige Option ist, die die Wählerinnen und Wähler sich vorstellen könnten.
Die Partei, Herr Faas, begründet ja selbst ihren großen Erfolg auch mit dem Haustürwahlkampf. Also statt wie geplant an 100.000 Haustüren soll jetzt bis zum 23. Februar, also am Tag der Wahl, an insgesamt 450.000 Haustüren geklopft werden.
Ich selber bin da so ein bisschen erstaunt und frage mich, also ich hatte noch niemanden an der Haustür. Das mag natürlich damit zusammenhängen, dass ich nicht zu Hause bin, nicht so häufig. Aber anyhow, also mich würde mal interessieren, also ist das überbewertet und setzen eigentlich die anderen Parteien auch so auf dieses Mittel? Also ich sozusagen verbinde das eher mit dem US-Wahlkampf, aber es scheint ja hier auch in Deutschland eine größere Rolle zu spielen. Ja, es ist tatsächlich eigentlich in den letzten zehn Jahren, würde ich sagen, doch sehr, sehr...
auch in Wahlkämpfen, auch als Reaktion darauf, dass Mobilisierung mehr und mehr ein Thema ist. Wenn wir uns Wahlbeteiligungsraten angucken, die sind runtergegangen. Das ist für manche Parteien auch gravierender, gerade linke Parteien. Die Linke, die SPD, die leiden tendenziell stärker als andere Parteien unter rückläufiger Wahlbeteiligung. Das heißt, die müssen dann tatsächlich da auch hinterher sein. Und zugleich sind es ja Parteien,
Wähler, Wählerinnengruppen, die jetzt auch nicht tagtäglich ganz tief im Politischen drinstecken. Bei den Mitgliedern, über die Sie eben gesprochen haben, ist das sicher anders. Das sind hochinteressierte, engagierte Leute, aber das gilt nicht in der Fläche und mobilisieren können sie tatsächlich gut über diese Haustürwahlkämpfe. Das ist relativ gut erforscht.
Insofern, das kostet wahnsinnig viel Arbeitskraft natürlich, dass insofern auch da vielleicht die Jugend, die da natürlich dann auch bereit ist und vielleicht auch fähig ist zu laufen im Vergleich zu manchen anderen Parteien, die ja inzwischen super alte Mitgliederstrukturen haben.
die das dann auch leisten können. Aber es funktioniert gut und man... Was ist warum eigentlich? Weil da plötzlich Politik vor der Haustür steht. Wenn man da ist zumindest, kann man sich dem nicht entziehen und es ist irgendwie auch so ein Zeichen von...
Ja, fast Wertschätzung, dass man sich die Mühe macht, da sozusagen jemanden zu Hause zu besuchen. Geht aber eine Haustür zu, man soll das jetzt auch nicht verklären, aber relativ zu irgendwie massenmedialen Botschaften ist es natürlich viel personalisierter, viel persönlicher auch und damit auch potenziell erfolgreicher. Wir haben ja schon über Heidi Reichenegg gesprochen und über die drei mit den Silberlocken.
Wir haben noch nicht gesprochen über die beiden neuen Parteivorsitzenden Ines Schwertner und Jan van Aken. Die Linke war ja immer bekannt als eine Partei, die sich gern selbst zerlegt. Also die internen Kämpfe waren ja sehr massiv, die waren ja teilweise viel leidenschaftlicher geführt als der Kampf gegen den politischen Gegner.
Ist es ein Verdienst der neuen Parteivorsitzenden, dass da eine Ruhe herrscht oder ist das so eine Art Friedhofsruhe womöglich vor einer Wahl, dass alle diszipliniert sind und danach brechen alte Konflikte wieder auf? Wie schätzen Sie das ein?
Ich glaube schon, dass allen klar war, mindestens allen in verantwortlicher Position, dass es wirklich um die Existenz der Partei geht. Und dann hat so eine Wahl natürlich durchaus was Disziplinierendes. Insofern ist die Zeit nach der Wahl wirklich spannend. Oder stellen wir mal, Sie kommen in den Bundestag.
Wie stellt man sich da auf? Findet man eine Fraktionsführung, hinter der wirklich alle stehen? Und wie verhalten sich auch Partei und Fraktionsführung zusammen? Mein Personell war die Linke nicht gut aufgestellt in den letzten Jahren, muss man sagen. Es gab immer Sarah Wagenknecht, die ist jetzt weg. Und das ist ja auch Rückblick und vielleicht ein Zeichen, dass das nicht gut war für die Partei, da von jemand medial extrem präsent vertreten zu sein, der irgendwie nicht für die Partei wirklich steht.
Aber sie wirklich in der Breite aufzustellen, die älteren Herren, wie oft werden die noch antreten? Das wird irgendwie zu Ende gehen. Insofern da jemand Neues aufzubauen, das wird, glaube ich, die große Herausforderung. Aber erstmal ist es gut gelungen. Und ich meine, das darf man nicht vergessen. Also was...
Gregor Gysi hat in anderen Podcasts pure Hass in der Fraktion gewesen. Also das ist nicht nur ein bisschen Flügelkampf, sondern wirklich ein aufs Erbittertste geführter Richtungskampf. Das scheint man doch ein bisschen in den Griff bekommen zu haben. Sonst würde man das, glaube ich, jetzt auch nicht so erleben können, dass das doch irgendwie recht kohärent wirkt. Das setzt schon auch Geschlossenheit an der Stelle voraus. Haben wir uns entschlossen, tatsächlich zu dritt die Mission aufzunehmen,
Silberlocke zu starten.
Sie haben ja eben in Ihrem ersten Statement gesagt, Herr Faas, dass Sie gar nicht so davon überzeugt sind, dass das funktioniert. Wie steht es denn darum? Wie gut sind denn die Erfolgsaussichten? Also ich habe erstmal die Aufstellung nicht verstanden, ehrlicherweise, weil das Dietmar Bartsch dieses Direktmandat holt, ist unverantwortlich.
ausgeschlossen, würde ich sagen, um hier ein bisschen steile These auch reinzuwerfen. Das wäre ein Rostock, glaube ich. Genau, also da müsste wirklich ein politisches Wunder passieren. Rammelos spannend, da fehlen uns auch Erfahrungswerte, wenn so ein Ministerpräsident plötzlich in so einem Wahlkreis antritt.
Aber warum, wo ist Pellmann zum Beispiel, der ja einer der drei war, die 2021 eben die Direktmandate geholt haben und der auch dieses Mal gute Aussichten hat, warum ist der nicht dabei? Das habe ich wirklich nicht verstanden an der Stelle. Wenn man schon sagt, das ist hier absolute sozusagen Last Minute, wir retten die Parteiaktion, warum es dann nicht gelingt, es auch insgesamt stimmig aufzustellen. Ich glaube nicht, dass sie am Ende drei Mandate tatsächlich aufnehmen.
Oder sagen wir, sehr unsicher mindestens, dass sie die drei Mandate holen. Insofern müssen sie weiter wirklich auf diese Zweitstimmen setzen und schauen, dass sie über die fünf Prozent kommen. Ja, sie können aber auch ein Opfer werden der Wahlrechtsreform. Also es könnte sein, dass sie drei Mandate eigentlich holen. Die fallen dann aber weg, weil es nur sehr knappe Siege waren. Also wenn der Pellmann in Leipzig ganz knapp gewinnt, ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, weil ja nicht jeder, der ein Direktmandat bei dieser Bundestagswahl gewinnt, auch in den Bundestag einzieht. Die Garantie ist ja weg.
Diejenigen, die das schwächste Ergebnis haben, fallen dann raus. Ja, das stimmt. Aber sozusagen die Grundmandatsklausel ist interessant, was Sie sagen. Die Grundmandatsklausel sagt zunächst mal, Sie müssen in drei Wahlkreisen die meisten Erststimmen holen.
Und das würden sie ja tun. Also theoretisch könnte es eine Situation geben, dass die meisten Erststimmen einen Wahlkreis holen oder in dreien sogar, dadurch die Grundmandatsklausel erzielen, damit egal, ob sie 5% Zweitstimmen holen, ja oder nein, in den Bundestag einziehen. Und dann könnte eines der Mandate nicht zugeteilt werden. Aber das würde nicht die Grundmandatsklausel als solche infrage stellen. Also insofern... Das zeigt ein bisschen die Absurdität dieser Regelung. Ja, weiß ich...
Ich finde das Paket eigentlich nicht so schlecht und es ist auch nicht sehr wahrscheinlich, dass das passiert, denn das wäre der einzige Wahlkreis in Sachsen, den sie holen würden und dann müssten sie so wenig Zweitstimmen haben, dass sie in Sachsen noch nicht mal den Anspruch auf ein einziges Mandat hätten. Das scheint mir insgesamt nicht sehr wahrscheinlich zu sein. Wenn sie drei Mandate in Berlin holen würden, das wäre durchaus eine Konstellation, die dann vorstellbar wäre, aber ja, ich glaube, das sind...
Also ich entnehme, es kann auch noch schief gehen. Also sie müssen immer noch bangen, dass sie dann am Ende auch diese 5% schaffen. Sie müssen 5% holen, glaube ich.
dass dann möglicherweise wir jetzt wieder mit einem fragilen Dreierbündnis zu tun haben. Was ist denn da Ihre Erfahrung, Herr Faas, beeindruckt sowas die Wähler und Wählerinnen?
Es wird ja viel über taktisches Wählen gesprochen, auch da nehme ich tatsächlich viel Unsicherheit wahr. Richtig ist, dass wenn eine Partei mit der 5%-Hürde ringt, dass Wähler das natürlich zum Nachdenken bringt. Und was sie als Wählerin, als Wähler wahrscheinlich wirklich nicht wollen, ist, dass sie am Ende eine Partei gewählt haben, die mit 4,5% an der Sperrklausel scheitert. Und damit ihre Stimme, die zählt natürlich ins Ergebnis, aber die führt nicht zu Sitzen. Insofern ist sie dann vergeudet oder wirkungslos gewählt.
Das wollte Friedrich Merz, glaube ich, vor allem mit Blick auf die FDP zum Ausdruck bringen. Dass man sagt, okay Leute, wenn ihr hier, früher hätte man gesagt, bürgerliche Parteien unterstützen wollt, Union, FDP, überlegt euch doch, ob ihr wirklich die FDP wählt oder nicht direkt die Union. Nachvollziehbar durchaus. Und wie gesagt, auch ein legitimes taktisches Motiv an der Stelle. Taktisches Wählen heißt, dass man eigentlich eine Lieblingspartei hat, die aber nicht wählt, weil man irgendwie auch andere Ziele damit verfolgt.
Das ist bei der Fünf-Prozent-Hürde quasi das Ziel, dass die eigene Stimme vertreten ist. Also wähle ich vielleicht auch nicht Volt, über die wir auch gesprochen haben, weil die nicht in den Bundestag einziehen werden. Dann kommt manchmal noch so koalitionstaktisches Wählen hinzu. Da würde ich dringend von abraten. Das ist so komplex. Wie müsste ich wählen, damit am Ende vielleicht eine bestimmte Koalition mehr oder minder wahrscheinlich... Da hängen so viele Wenns und Abers und Bedingungen dran. Das funktioniert ehrlicherweise nicht so hervorragend.
Insofern würde ich da mal sagen, wenn man eine Präferenz hat, dann sollte man die auch zum Ausdruck bringen, wenn es wie gesagt um Koalitionen geht und gut, bei der 5%-Tür ist das was anderes. Und auch das ist für die Linke schon noch ein ganz klein bisschen gefährlich, weil wenn es doch nochmal irgendwie so eine Erzählung gibt, hey Rot oder Grün, die müssen so stark wie möglich werden, um in einer schwarz-roten oder schwarz-grünen Koalition eben zuzuhören.
den linken Teil dieser Koalition so stark wie möglich zu machen, das könnte für die Linke schon nochmal gefährlich werden. Also es ist nochmal wirklich wichtig für die Partei, jetzt aus deren Sicht, dass sie stabil über diesen 5% bleiben, weil das taktische arbeitet eher gegen sie, würde ich sagen, als für sie. So, ich glaube, es ist der Zeitpunkt gekommen, wo wir mal von den Beschwingten, nämlich den Linken, zu den Besorgten, zum PSW wechseln müssen und wir wollen zunächst einmal Sarah Wagenknecht hören.
Wenn man eine 3 ins Schaufenster stellt, dann hat das eine Auswirkung. Das zieht natürlich runter, weil es den Menschen vermittelt, lohnt sich nicht. Und ob das Manipulation ist oder Zufall, das kann sich jeder selber zusammenrechnen. Wir spüren natürlich schon, dass es massive Interessen gibt, das BSW aus dem Bundestag rauszuhalten.
Es ist ja mit Sicherheit kein Zufall, dass Frau Wagenknecht hier jetzt von Manipulation spricht, dieses Wort in den Mund nimmt. Ist da irgendwas dran an diesem Vorwurf? Hier wird bewusst runtergerechnet, eine Partei bewusst klein gehalten?
Ach, es gibt so viele demoskopische Zahlen an diesem Markt, die wirklich auch aus so vielen verschiedenen Richtungen kommen und die aber zugleich dann doch relativ stabil sind an den allermeisten Stellen. Also das BSW wird überall zwischen 4 und 5 gesehen. Ich weiß nicht, die 3, wo sie die gesehen hat in den jüngsten Zahlen, wie gesagt, sind es eher so 4, 5.
An ein paar Stellen bei Instituten sieht man auch, was an Rohdaten gemessen wird und nicht, was dann zu diesen Projektionen wird, wo ja immer noch so ein bisschen, aber auch nicht manipulativ, würde ich jetzt persönlich sagen, aber wo zumindest nochmal gewichtet wird, auch in diesen Rohdaten ist die Partei deutlich nach unten gegangen, Forschungsgruppe Wahlen 4%, in der Projektion, auch in der politischen Stimmung 4%. Also
Am Ende auf Demoskopen zu schimpfen, ist ja ein durchaus weit verbreitetes Motiv, wenn eine Kampagne nicht so läuft, aber macht es nicht unbedingt glaubwürdiger als Argument.
Hallo, hier ist Eliana Grabitz von Das Politikteil. Bevor wir gleich weiter über unser heutiges Thema sprechen, wollten wir gerne einmal kurz erwähnen, dass wir in der Zeit und auf Zeit Online ständig ausführlich über das politische Geschehen berichten, über Hintergründe und Zusammenhänge, wie Sie es aus Das Politikteil auch kennen. Wenn Sie mögen, lernen Sie doch kostenlos unser Angebot kennen. Sichern Sie sich unter abo.zeit.de slash politikteil ein gratis Probeabo.
Also egal wie, muss man ja sagen, dass Sarah Wagenknecht auf jeden Fall ein politisches Unikat ist. Sie war also Vertreterin der kommunistischen Plattform bei der Linken, vertritt in der Migrationsfrage AfD-ähnliche Positionen und ist ein Lieblingsgast in allen Talkshows, gilt also einerseits als Reizfigur und ist gleichzeitig durchaus beliebt. Und ich finde ja, sie ist ja erschreckend einfach immer gleich geblieben. Also ich meine, der Zahn der Zeit geht an ihr komplett vorbei.
Man hat das Gefühl, zehn Jahre hat man immer dasselbe Bild vor ihr. Bis hin zum Style, wie sie angezogen ist. Aber das nur am Rande. Was macht für Sie die Faszination dieser Frau aus?
Erstmal ist es tatsächlich faszinierend. Ich habe neulich mal ihr Alter gegoogelt, weil ich mir wirklich nicht sicher war. Und ich glaube, das Ergebnis der Recherche war 55. Das ist durchaus bemerkenswert tatsächlich. Sie ist natürlich rhetorisch in Talkshows unglaublich bewandert und strahlt zugleich...
Das ist so ein kühles Charisma, was sie da auch ausstrahlt, was in diesen Sendungen, sie haben die Talkshows ja angesprochen, glaube ich, insgesamt einfach sehr, sehr gut funktioniert auch tatsächlich. Wenn sie die als Gast haben oder als Gästin, können sie sicher sein, das wird zur Sache gehen, das wird auch eine Schärfe haben, aber es wird trotzdem auch
eine interessante Argumentation sein, mit der man sich auseinandersetzen muss. Ich glaube, das ist insgesamt so eine Faszination, die sie ausstrahlt. Diese Wendung und was Neues ist natürlich auch immer cool. Das bedient schon Nachrichtenwerte und Nachrichtenlogiken an der Stelle sehr stark. Wie erfolgreich es am Ende parteipolitisch sein wird, ist, ich meine, das ist ja, wenn man ihren Ehemann noch mitdenkt, hat der auch so was Tragisches, dass es doch viele Projekte jetzt gegeben hat und
So ein bisschen mindestens Offenes, wo der Erfolg ganz am Ende mittel- und langfristig bleiben wird, ist immer so ein Nutzen von Chancen im Moment raus, aber so richtig nachhaltig, der Beweis steht doch noch offen, dass das funktioniert.
Weil Sie gerade Ihren Ehemann erwähnt haben, Oskar Lafontaine ist ja Ihr Ehemann. Haben Sie einen Einblick, welche Rolle er da spielt? Es gibt ja dieses Klischeebild von manchen bedient, Lafontaine ist eigentlich der Strippenzieher und sie agiert dann an diesen Strippen. Andere sagen, es ist genau das Gegenteil, Lafontaine ist eigentlich nur noch ein Maskottchen. Manche meinen, er sei ein wichtiger Berater. Haben Sie einen Einblick, welche Funktion Lafontaine bei diesem ganzen Projekt hat?
Bin ich nicht wirklich nah dran, aber irgendwie so ein Narrativ, dass hinter einer erfolgreichen Frau irgendwie dann ein alter, weiser Mann steht, weiß ich nicht. Das stört mich auch an der Silberlocke so ein bisschen, dass es dann doch irgendwie die alten Männer braucht. Das würde ich mir nicht zu eigen machen. Ich glaube, dass diese schon so im Sinne von Sparringspartnern sich wechselseitig da auch immer wieder ergänzt und auch getestet, also herausgefordert haben. Und Lafontaine natürlich auch
organisatorisch immer sehr erfolgreich war, Parteien auch dann nochmal auszurichten. Wenn man zurückdenkt, wie auch die SPD irgendwann mal aufgerichtet hat. Also das kann er sicherlich, da sozusagen Feuer in so einen Laden bringen. Aber sie jetzt da nur als einen verlängerten Arm darzustellen, ich glaube, damit würde man hier wirklich Unrecht tun. Aber dann kommen wir doch mal zu dem Rollentausch, was wir ja eigentlich auch als Thema unserer Sendung haben. Also einerseits eben dieses überraschende Comeback der Linken, haben wir jetzt weitlich diskutiert.
aber gleichzeitig eben diesen Absturz des Shooting-Stars vom vergangenen Jahr. Also es war ja schon so, dass dem Bündnis große Chancen attestiert wurden, weil sie ja auch politisches Neuland besetzt, also das Bündnis politisches Neuland besetzt hatte, waren wirtschaftspolitisch oder sind wirtschaftspolitisch links und gesellschaftspolitisch konservativ, besonders in der Migrationsfrage. Wie kommt es denn nun, dass sie so eingebrochen sind? Also dass die Voraussetzungen so schlecht sind, war vielleicht auch einfach die Neuwahl, kam die zu schnell? Ja.
Naja, erstmal war es natürlich eine wirklich neue populistische Partei und die große Unzufriedenheit, die es mit der Ampel ohne Zweifel gegeben hat, die konnte jetzt eben auch einen neuen Ort finden, ohne dass sich gleich eine sehr rechte, in Teilen rechtsextreme Partei wählen muss. Also da war schon wirklich eine Lücke.
Sie haben das ja auch angesprochen, ökonomisch links, gesellschaftspolitisch eher konservativ. Das sagt sich so leicht, aber es ist natürlich trotzdem ein Spannungsverhältnis, das ich da habe, dass ich einerseits sage, ich bin zwar irgendwie für die kleinen Leute gegen, für Regulierung, für Sozialstaat eben links, aber bitte nur für die, die auch hier sind und neu dazu. Also das ist ja sozusagen so ein doch
positiv formuliert, ein differenziertes Argument, was immer so ein Ja-Aber braucht. Und das ist nicht einfach in diesen Zeiten, migrationspolitisch, wenn das Menschen umtreibt, gibt es andere Parteien, die vertreten da klarere Positionen
Und für eine politische Linke, die eben eher so ein gleichheitsorientiertes, inklusives Bild hat, passt der migrationspolitische Kurs irgendwie nicht, den das BSW vertritt. Das sagt sich, wie gesagt, so leicht immer, da sind wir links, da sind wir rechts. Das hat ja schon gute Gründe, dass wir eben von links und rechts sprechen, wo diese beiden Dimensionen auch zusammenkommen. Sehen Sie auch bei der FDP auf der anderen Seite. Auch die versucht ja, die beiden Dimensionen irgendwie miteinander zu kombinieren in einer, also kombinieren,
ökonomisch eher rechtsmarktorientiert, aber progressiv, war auch schwierig in dieser Ampel. Also insofern, wer da konsistent agiert, der hat glaube ich schon einen Vorteil. Und ich glaube, man muss auch anerkennen, diese schnellen Regierungseintritte im Osten haben natürlich dieses Narrativ, wir sind anders, wir sind Protestbasis gegen Establishment-Elite natürlich sehr infrage gestellt.
Und da kann man dann auch nicht sagen, ja, aber wir haben hier ganz tolle Sachen durchgesetzt und in der Präambel stehen interessante Sätze. So funktioniert das ja nicht, sondern sichtbar wird irgendwie, hey, ihr sagt hier die ganze Zeit, ihr seid anders und jetzt seid ihr doch in allen möglichen Regierungen plötzlich beteiligt. Ich glaube, dass das wirklich ein herber Schlag war und die Narrative einfach auch viel komplexer mindestens gemacht hat.
Ja, aber sehen Sie da einen Kipppunkt sozusagen? Am Anfang war es ja oder schien sehr erfolgreich zu sein, gerade diese Kombination aus ökonomisch links und gesellschaftspolitisch eher konservativ. Sie haben es selber erwähnt, das gab es vorher nicht und es gibt ein Wählerpotenzial dafür. Und jetzt geht es plötzlich oder aus meiner Sicht, zumindest meine Wahrnehmung ist, dass es hier plötzlich dann doch wieder runter geht, ob sie jetzt drin bleiben oder reinkommen oder nicht, ist ja noch offen.
Aber die Dynamik ist verloren gegangen. Haben Sie irgendwo einen Kipppunkt gesehen, an dem diese Dynamik verloren gegangen ist? Also mein Eindruck ist schon, dass in Umfragen wirklich mit diesen Ostwahlen und insbesondere den Nachwehen in Regierungsbeteiligungen und auch den schwierigen Debatten, die ja auch nicht konsistent waren. Was will man denn jetzt eigentlich hier, ja, dort, nein, Thüringen, Sachsen, Brandenburg? Das war...
Also wenn man sich das anguckt in Umfragen, ist das glaube ich schon der Moment, wo das Momentum verloren geht. Eigentlich so September, Oktober letzten Jahres eben in diese Zeit fallend. Insofern kam vielleicht die Bundestagswahl tatsächlich auch für das Bündnis zu früh, weil man auch noch nicht zeigen konnte, dass es sich irgendwie lohnt, dass sie in der Regierung sind, sondern das Signal war erstmal nur, ja okay, sie sind jetzt da sofort eingestiegen.
Und natürlich auch organisatorisch am Limit, muss man sagen. Das ist eine sehr kleine Partei, sehr selektiv, was Mitgliederaufnahme betrifft, aus guten Gründen. Man will ja nicht diesen Flohzirkus sofort haben. Aber trotzdem so eine Bundestagswahl, 229 Wahlkreise, 16 Landeslisten, Landesverbände. Da hat es ja auch an verschiedenen Stellen geknirscht. Ich glaube, dass einfach auch diese Logistik des BSW doch ans Limit geführt hat.
Und birgen denn die jetzt verbleibenden, ich weiß gar nicht, zehn Tage sind es glaube ich noch bis zur Bundestagswahl, die Chance vielleicht für einen weiteren kleinen Kipppunkt? Also es war ja so, dass die Sarah Wagenknecht ein gutes Gespür hatte für die Ukraine-Frage und wie das die Leute umgetrieben hat. Und jetzt war der ganze Ukraine-Krieg ja, hat ja im Wahlkampf bislang keine Rolle gespielt. Wir dachten, es würde Wirtschaftswahlkampf, dann wurde es Migrationswahlkampf.
Und jetzt auf den letzten Metern aufgrund der Äußerungen von der Regierung Trump, die jetzt ganz klar gemacht haben, dass sie die Lösung der Ukraine-Frage wirklich im Feld der Europäer sehen. Denken Sie, da lauert was? Das birgt möglicherweise auch die Möglichkeiten für Sarah Wagenknecht, da jetzt nochmal aufzutrumpfen?
Schwierig, glaube ich. Also erstmal ein Satz, wenn ich darf, weil Sie Trump ansprechen. Im US-Wahlkampf haben wir auch mal gesagt, es ist ein Migrationswahlkampf, die Wahlanalysen am Ende haben eigentlich gezeigt, es waren doch Wirtschaftsfragen, die entscheidend waren. Also auch das ist letztlich ein Punkt, wo wir am Ende wirklich abwarten müssen, was Menschen am Ende sozusagen motiviert hat. Gut, Fußnote zu Ende. Ich glaube, das, was jetzt im Raum steht, ist für das BSW schwierig, weil...
Sie wollten ja eine Lösung, auch einen Frieden. Jetzt gibt es da mindestens Bewegung in der Debatte, aber die kommt natürlich auch von amerikanischer Seite und Anti-Amerikanismus ist dann schon auch immer ein Motiv gewesen beim BSW. Also das ist gar nicht so leicht, sich jetzt da auf irgendwas zu verständigen. Ich bin gespannt, was wir an Äußerungen hören werden.
Aber es ist jetzt zumindest nicht automatisch immenser Rückenwind für die Partei, für das Bündnis, weil, wie gesagt, dass jetzt Trump diesen Weg geht, da hat es die AfD leichter, die ja auch sozusagen diesen Frieden und die Ukraine muss da auch sich bewegen. Da fehlt aber dieser Anti-Amerikanismus an der Stelle und Trump ist halt jetzt schon ein wichtiger Akteur in diesem Spiel. Insofern, ich bin wirklich gespannt, was wir da hören werden von BSW-Seite.
Ja, gerade nochmal bei dem Zusammenspiel von BSW und AfD oder der Interdependenz, die man ja irgendwie erwartet hatte eigentlich am Anfang, dass das BSW höchstwahrscheinlich, so war ja die These, der AfD doch erhebliche Wähler abspünzig machen kann. Das ist nicht gelungen oder nur in sehr geringem Maße gelungen. Wenn ich das richtig im Kopf habe, sind glaube ich viele Wähler von der SPD in Richtung BSW gegangen, viel mehr als von der AfD auf jeden Fall.
Warum ist das nicht gelungen? Warum hat dieses Abwerbungsversuch sozusagen die Rechtspopulisten da zu schwächen, indem das BSW mit auf den Markt kommt, warum hat das nicht funktioniert? Also ein bisschen hat es funktioniert und ich glaube, dass die auch potenziell wieder zurückgewandert sind tatsächlich, weil da ist man glaube ich auch durchaus sehr, sehr flexibel. Aber insgesamt würde ich ihnen zustimmen und bei diesen populistischen Parteien kommen immer zwei Dinge zusammen. Der Populismus, diese Elitenverachtung, irgendwie auch so eine Bezugnahme auf ein
homogenes Volk, die einfachen Leute, die irgendwie von den korrupten Eliten verraten werden, das ist der Populismus. Aber links versus rechts ist dann eben doch ein himmelweiter Unterschied. Mindestens auf der verbalen Ebene und eigentlich gibt es auch keinen Anlass, sozusagen im Handeln daran zu zweifeln, hat ja auch das BSW in Richtung AfD doch sich auch immer sehr klar abgegrenzt und gesagt, da sehen wir nichts. Ich meine, auch da sind diese Ereignisse im Bundestag ganz interessant, wer da wie abgestimmt hat. Mhm.
ein bisschen untergegangen, aber das BSW hat ja auch mitgestimmt an der Stelle durchaus. Aber trotzdem, das ist sozusagen für jemanden, der sagt, ich bin politisch eigentlich links, mag das BSW interessant sein, aber wenn jemand sagt, ich bin politisch eher rechts, dann landet er eben bei der AfD. Ich glaube, dass wir diese inhaltliche Komponente
Bei all diesen fast schon Hoffnungen, die es da gab, dass das BSW die AfD klein macht, dass wir das eigentlich an der Stelle zu gering bewertet und unterschätzt haben, wie groß die Hürden dann doch sind, von rechts nach links zu wandern. Dieses Hufeisen, es stimmt eigentlich so nicht, dass die Extreme sich da am Ende der Hufeisen irgendwie doch treffen.
Nochmal einmal zurück zu den Gründen für den Absturz, bevor wir dann vielleicht noch im letzten Teil kurz über die Koalition sprechen. Das BSW ist ja stark, wie wir alle wissen, auf Sarah Wagenknecht zugeschnitten oder nur auf sie zugeschnitten, ist also eine Einfraupartei. War das im Nachhinein ein Fehler oder ist das jetzt schon tatsächlich auch ein Grund für diesen Absturz oder spielt es vielleicht jetzt noch gar keine Rolle?
Also wir sind natürlich sehr streng mit dem BSW an der Stelle, weil man darf nicht vergessen, gegeben die Jugend, die Neuheit der Partei, natürlich ein riesiges Erfolgsprojekt erstmal. Und es zeigt auch, was möglich ist in diesen Zeiten, sich sehr schnell zu etablieren. Und das hat mit der Person natürlich auch zu tun, weil die war bekannt, die hatte auch eine gewisse Beliebtheit in Teilen der Gesellschaft und das war schon, wir sprachen ja über die Bekanntheitsgrade von Heidi Reichenegger, Jan van Aken,
Bekanntheit ist eine riesen Herausforderung für Neues und Sie als Person kennen alle.
Und damit war auch ihre Partei sofort allen irgendwie vertraut, zumindest auf dieser personellen Ebene. Aber Wohl und Wehe von so einer Partei hängt dann auch an der Person. Das ist dann die Umkehr oder der Umkehrschluss. Und wenn vielleicht so ein bisschen Kratzer daran kommen oder es eben dann doch um inhaltliche Fragen geht, dann wird es eben schnell dünn. Aber trotzdem auch 4, 5 Prozent für eine neue Partei, die ein Jahr alt ist. Wie oft hatten wir das in der jungen Vergangenheit?
Die Erwartungen waren halt riesig und die erfüllen sich jetzt so nicht. Aber auch das muss man ein bisschen in längerer Sicht durchaus nochmal sehen, was trotzdem da eigentlich gelungen ist. Ja, wenn es diese längere Sicht überhaupt gibt, also frage ich mich gerade. Also wenn das BSW in der 5%-Hürde scheitern sollte, was wäre da Ihre Prognose? Ist es dann für die Partei insgesamt? Ist sie dann schon fast wieder Geschichte oder nur Sarah Wagenknecht? Weil sie hat ja schon angekündigt, dass sie dann aufhört.
Ja, sie hat ja auch am Anfang immer gesagt, das ist nur ein Name für den Anfang. Irgendwann wird sich das ändern, das BSW. Ja, natürlich, klar. Ich meine, wir sehen das ja, wenn Sie nach Italien gucken oder auch in Osteuropa, haben Sie ja ganz oft Parteien, die letztlich um eine Person herum gegründet werden und die sich dann eben häufig als nicht sehr stabil erweisen. Da fehlt eben die Marke, wenn man so will. Die Partei als Trägheitsmoment im positiven Sinne ist.
die so ein bisschen die Schwankungen rausnimmt. Ich meine, man ist ja in verschiedenen Landtagen, man ist im Europaparlament vertreten, also da gibt es ja schon noch eine organisatorische Basis. Aber nicht jetzt einzuziehen, womit man glaube ich schon...
sehr eindeutig gerechnet hatte, dass das gelingen würde, ja, es wäre ein massiver Rückschlag für die Partei. Und wenn sie in Frage gestellt wird an der Spitze oder sich selber aus dem Spiel nimmt, ja, dann geht es natürlich schon sofort um die Existenz der Partei, weil sie ist die prägende Kraft. Und wenn die weg ist, wer soll diese Lücke füllen? Katja Wolff hat nicht das Format, sagen Sie.
Naja, sie ist zumindest nicht unumstritten. Im Gegenteil. Das war ja auch tatsächlich, was dann nochmal diese Regierungsbeteiligung auch zu so einer personellen Zuspitzung bezieht.
geführt hat. In welche Richtung will denn die Partei jetzt eigentlich? Ist das eher pragmatisch Katja Wolf oder reine Lehre Sarah Wagenknecht etwas zugespitzt formuliert? Also ich meine, man würde die Position füllen, aber dieses Einigende, das würde ich jetzt tatsächlich Stand heute bei niemand anderem sehen. Bleiben wir mal kurz bei dem Szenario, dass es das Bündnis Sarah Wagenknecht am Ende schafft.
Sehen Sie eine Koalition, an der das Bündnis beteiligt sein könnte? Und ich schicke gleich noch die nächste Frage mit dazu. Wie sieht es andersrum bei den Linken aus? Wie sähe es bei den Linken aus? Also die Metapher dieses Wahlkampfs sind ja die einbetonierten Umfragen, die sich einfach nicht bewegen. Jetzt haben wir ja schon vieles besprochen, wo man merkt, das stimmt doch nicht so ganz. Aber diese großen Verschiebungen gibt es nicht. Und insofern für die Linke...
Es müsste sich zu viel bewegen noch in der kurzen verbleibenden Zeit, dass da irgendwie so eine Rot-Rot-Grün-Debatte nochmal aufkommen könnte. Die drei Parteien zusammen stehen bei 6, 7, 38 Prozent im Vergleich zu Union und AfD. 50 ist das einfach eine Lücke. Das sehe ich nicht. Da hätte früher was passieren können. Das wäre eine interessante Debatte gewesen. Hier gibt es Perspektive für eine linke Regierung.
war ja auf Bundesebene möglich früher, aber ist nicht gewollt gewesen. Hätte man sich interessant positionieren müssen. Sehe ich aber nicht. Also wie die Linke in eine Regierung kommen soll, lange Rede, kurzer Sinn, schwierig, würde ich auch für das BSW tatsächlich sehen. Wenn die alle reinkommen, wird Regierungsbildung so schwer, dass selbst diese 5, 6 Prozent, die dann von diesen Parteien irgendwo dazukämen, wahrscheinlich, sagen wir mal so, es gäbe andere Alternativen, die dann glaube ich leichter wären. Also wenn es
Wenn es dann um Dreierbündnisse geht, werden wir wahrscheinlich eher über Schwarz-Rot-Grün als über Schwarz-Rot-BSW sprechen, wäre meine Vermutung. Und erst recht, da greifen ja dann die Unvereinbarkeitsbeschlüsse irgendwas mit Union und Linken. Das wird nicht passieren. Ja, aber die Anzahl der Parteien ist das eine, aber es haben sich ja diverse Parteien schon gegenseitig ausgeschlossen, dass man nicht mit denen koalieren möchte.
Ziemlich radikal formuliert auch, da kommt man nicht so schnell von runter. Dann scheint ja auch, dass nach den Erlebnissen jüngst im Bundestag die Atmosphäre zwischen CDU und SPD und Grünen ziemlich vergiftet. Macht Ihnen all das Sorge, dass wir so eine schwierige Regierungsbildung womöglich erleben, wie wir sie in den letzten Jahren nicht erlebt haben, vielleicht noch nie in der Geschichte der Republik erlebt haben?
Nein, absolut. Ich will ja auch gar nicht den Eindruck erwecken, dass ich völlig tiefenentspannt auf diesen Wahltag schaue. Im Gegenteil, ich meine, die Spitzenkandidaten sind in einem Maße unbeliebt, wie wir das noch nie hatten. Was wirklich auf einen Vertrauensverlust nicht von Einzelpersonen, sondern insgesamt hindeutet, dass es niemandem mehr gelingt, irgendwie die Dinge zusammenzuführen und zusammenzuhalten. Und erst recht ist es natürlich nötig,
Bei komplexen Koalitionskonstellationen, ich meine Jamaika ist 2017 noch nicht mal in die Sondierung gekommen, die Ampel ist jetzt gescheitert, zugleich sehen wir auf der Ebene von Bundesländern eine Vielfalt an Koalitionen. Also das ist nicht ein Streit dreier Herren gewesen, die sich irgendwie nicht mehr einigen konnten, sondern es sind strukturelle Herausforderungen.
Gucken Sie nach Österreich jetzt, wo man irgendwie völlig blockiert ist und die Sorge ist aber, dass bei einer Neuwahl es nur alles noch schlimmer würde. Das sind schon Spiralprozesse, die man da erkennen kann, wo man nur appellieren kann an politische Eliten wirklich auch vom Ende her zu denken und auch anzuerkennen, dass natürlich Kritik etc. dazugehört, aber Türen zuzumachen ist sicher keine Lösung. Dafür wurde ja mal der Begriff der Ausschließeritis genannt.
von Tarek Al-Wazir, glaube ich, in Hessen damals begründet, dass man, hey, das hat zu gar nichts geführt, dass wir hier im Vorfeld alles mögliche ausgeschlossen haben. Das bringt nichts, so können wir nicht weitermachen. Irgendwie sind wir trotzdem dahin zurückgekehrt gerade und das ist bemerkenswert, aber auch durchaus besorgniserregend.
Okay, dann glaube ich, müssen wir jetzt mit Riesenschritten auf die Flop 5 zu. Aber Herr Faas, wir haben vorher noch zwei Fragen und zwar wollen wir mal Sie als Experten befragen, was denn eigentlich Ihre persönlichen Tipps sind. Also Sie gucken jetzt mal für uns in die Glaskugel und sagen uns, wer schafft es denn oder schafft es einer von beiden, Linke und BSW in dem Bundestag, ja oder nein? Und die zweite Frage schicke ich auch jetzt nochmal gleich hinterher, wer wird Deutschland nach dem 23. Februar regieren?
Jetzt bin ich gespannt. Sie dürfen sich irren. Also die Stärkung von Politikwissenschaftlern besteht ja immer daran, dass wir danach alles erklären können, warum es genau so kommen musste. Aber ich will dir jetzt auch ganz... Ich sehe für das BSW tatsächlich nicht, wo nochmal so ein Momentum herkommen sollte, was ihnen jetzt nützen würde. Und wenn man jetzt am Sonntag nochmal einen Fernseher
Quatrell, Tetra-L, wie auch immer man es nennt, wo sie auch nicht dabei sind. Das ist der Punkt, den ich machen wollte. Das heißt, die sichtbaren Formate, die es ohne Zweifel gibt, da sind sie tendenziell nicht dabei. Also das fällt mir schwer zu sehen. Während bei der Linken, und das hat ja auch Folgen für so eine Wahlkampfführung und auch sozusagen die Leute im Wahlkampf, das motiviert ja unglaublich zu sehen, hey, wir haben da was bewegt.
Oft beschleunigen sich solche Tendenzen in der letzten Woche nochmal. Wenn Leute so den letzten Impuls kriegen, die noch unentschlossen sind, setzt sich häufig das fort, was man vorher gesehen hat. Also ich würde da, lass mich so formulieren, aber damit ist ja auch meine Antwort klar, eigentlich nicht erwarten, dass sich noch was ändert. Und die Linke ist recht stabil im Moment in allen Umfragen doch drin, bei 6% des BSW eher nicht. Das wäre durchaus, was ich erwarten würde.
dass der nächste Kanzler Friedrich Merz heißt, davon, die Lücke ist so groß, wer soll ihn innerparteilich heraus? Also, dass ein Koalitionspartner sagt, ja, mit euch schon, aber nicht mit Merz. Ich meine, das wäre das Ende der Gespräche, dass darauf...
kann sich die Union nicht einlassen. Der Abstand ist so groß. Das andere ist dann wirklich, irgendwie Mathematik reicht ein Partner. Die GroKo erlebt ja so ein seltsames Revival gerade in vieler Erinnerung von Leuten. Damals haben wir gesagt, wie schrecklich das ist, so langweilig, niemand diskutiert, wie so ein Kissen das auf dem Land liegt.
Offenkundig hat man aber auch so eine Erinnerung, dass es irgendwie professionell und nicht so Streit um seiner Selbstwillen war. Wie Schwarz und Grün zusammenkommen, das ist schon ein tiefer Graben geworden in diesem Wahlkampf. So würde ich, glaube ich, mal verklausuliert meine Prognosen abgeben. Ja, das war schon ganz interessant. Die Flop5
Auf jeden Fall müssen wir jetzt relativ schnell durch diese Flop und Tops, das ist ja ein bisschen neu, was wir machen wollen. Also wir machen nicht nur fünf Flops, Sie dürfen auch Tops benennen, also Dinge, die Ihnen gefallen, nicht nur Dinge, die Ihnen nicht gefallen, bezogen auf unser Thema Linke und BSW. Dann schießen Sie mal los.
Wir haben über vieles schon gesprochen, ich hatte es befürchtet, aber ich will mal ein bisschen provozieren und diese Silberlocken wird man glaube ich rückblickend eher als Flop betrachten, weil es bei den Grundmandaten, also bei den Wahlkreisen nicht durchgängig zum Erfolg geführt hat und auch glaube ich die Wahlanalysen, wir haben ja darüber gesprochen, eher auf andere Zielgruppen bei den Linken deuten werden, die für den Erfolg verantwortlich waren.
Also das ist interessant, um ideal sichtbar zu sein, aber als Erklärung für einen Erfolg, glaube ich, wird man am Ende sagen, nee, das war es nicht. Und das wäre auch umgekehrt mein Top, was gerade die Spitzenkandidatin da in Social Media leistet. Das ist aller Ehren wert tatsächlich. Das braucht es, da muss man sich, das sind die Umgebungen,
tagtäglich von Millionen junger Menschen und wenn man da so erfolgreich ist, das ist top. Das würde ich ganz klar so sehen. Das ist super. Es fehlen noch drei. Ich weiß. BSW, diese Regierungsbeteiligung für populistische Parteien, das würde ich echt sagen, das war ein Flop für das BSW. Das hat ihnen wirklich deutlich geschadet. Da
Damit verbunden würde ich auch sagen, diese Koalitionsfragen insgesamt sind für diese kleinen Parteien in diesen Zeiten, das kann nur ein Flop werden. Die haben dann letztlich keine Gestaltungsmacht. Dafür sind sie zu klein, aber vielleicht werden sie doch irgendwie gebraucht, aber dann sind sie so ein Anhängsel. Also auch das finde ich ist so eine Lehre, dass in diesen unübersichtlichen Koalitionszeiten Koalitionen kein Gewinnerthema sind, sondern eher ein Flop sind.
Und was wir auch sehen, das wäre dann mein letzter Top, wenn ich mich nicht verzählt habe, so eine klare Positionierung, die kann eine Partei wie die Linke aus der Opposition heraus natürlich auch leichter leisten. Das gehört zur Ehrlichkeit natürlich auch dazu. Die Ampel hat
Das zeigt ja auch dieser Realomat, falls den Hörer und Hörer mal gemacht haben im Vergleich zum Wahlomat. Da geht es ja um echte Gesetze, die verabschiedet wurden. Das ist ein Ballast, aber wenn ich den nicht habe, wenn ich mich klar positionieren kann, klare Alternativen bieten kann, das ist eigentlich das, worauf es im Wahlkampf ankommt. Das gelingt der Linken im Moment ziemlich gut. Und insofern Social Media top. Und wenn ich dann noch so ein paar Botschaften habe, die ich da transportieren kann, top, top quasi.
Sind wir zufrieden, oder Peter? Absolut, absolut. Mehr hatte ich auch nicht. Reicht auch. Gut, Herr Faas, das waren also jede Menge Tops und Flops und Flops und Tops. Und die Betonung auf Top bedeutet, dass wir, glaube ich, heute genug Optimismus in der Sendung hatten und uns deswegen die Frage nach dem positiven Ausblick sparen. Weil ich fand die Sendung jetzt nicht sehr deprimierend. Ich glaube, da können wir mit ihren Tops leben. Ganz
Ganz herzlichen Dank für diese wirklich sehr spannende, informative Stunde an Sie. Ganz herzlichen Dank an Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, dass Sie bis jetzt bei uns geblieben sind. Wenn Sie Anregungen haben, Fragen, wenn Sie kritiklos werden wollen, dann schreiben Sie gerne an daspolitikteilzeit.de. Und Peter, du darfst jetzt erzählen, was Sie noch mehr wissen.
was für die nächste Woche geplant ist an Formaten. Du bist auf jeden Fall bei der Münchner Sicherheitskonferenz. So viel kann ich schon mal. Das stimmt, ich bin bei der Münchner Sicherheitskonferenz und Heinrich wird auch bei der Münchner Sicherheitskonferenz sein. Wir werden aber nicht die einzigen sein, die bei der Münchner Sicherheitskonferenz sind. Da werden ganz viele andere Kinder auch noch hinkommen. Und wir werden unsere nächsten Roundtable von der Münchner Sicherheitskonferenz aufnehmen und dann ab Dienstag senden. Wir werden uns da ein paar Gäste einsammeln und mit denen zusammenarbeiten,
über die Außenpolitik reden und inwiefern die außenpolitischen Themen diesen Bundestagswahlkampf beeinflussen. Und wir haben ja eben schon am Schluss schon ein bisschen drüber geredet. Das wird mit Sicherheit in der nächsten Woche am Dienstag sehr vertieft werden.
Und ansonsten gibt es dann in der Woche drauf nochmal, wir nennen es mittlerweile fast schon der Politik-Teil Classic. Also das, was wir hier heute gemacht haben, das gibt es nächste Woche natürlich auch wieder und moderieren werden das dann Heinrich und Tina, wenn ich richtig informiert bin. So ist es und uns bleibt dann nochmal der Dank an die Pool-Artists, an Pia und Ole von Zeit Online, an Katja Gerland, die uns bei den O-Tönen diese Woche unterstützt hat und besonders natürlich der Dank an Sie, Herr Faas, dass Sie heute unser Gast waren und so lange geblieben sind.
Herzlichen Dank. Das war top. Vielen Dank. Alles klar. Ja, herzlichen Dank. Und bis ein andermal als Stammgast dann. Bis dahin. Sehr, sehr gerne. Ab drei Stammgast, ne? Ja. Das Politik-Teil ist ein Podcast von Zeit und Zeit Online. Produziert von Pool Artists.