Herzlich Willkommen bei Geschichtsfenster, mein Name ist André und heute nehme ich euch mit nach Brügge. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, ich war letzte Woche da, ich habe da Aufnahmen gemacht, habe ein paar Sachen aufgenommen, die werde ich immer wieder einspielen, also wir werden so ein bisschen live vor Ort sein im Großen und Ganzen.
Bleiben wir aber hier in meiner kleinen Studierstube. Ich erzähle euch aber was über diese Stadt, die wirklich im 15. Jahrhundert die Metropole Europas war. Kann man nicht anders sagen. Es war wirklich so ein ganz, ganz wichtiger Ort, an dem alles zusammengekommen ist. Kunst, Wirtschaft, Politik. Es war zu der Zeit auch Residenzstadt der Herzöge von Burgund. Also da kann man wirklich viel über das Mittelalter sich anschauen.
Wir legen gleich los. Vorher will ich euch noch kurz ein Buch vorstellen, in dem es auch um Prügge geht. Hans Memling in Prügge aus dem Belser Verlag. Ist letztes Jahr herausgekommen. Das hängt auch damit zusammen, dass eine ganz wichtige Memling-Ausstellung, nämlich im Sint Jans Hospital in Prügge, gerade wieder eröffnet hat im letzten Jahr. Und dazu ist das quasi der Katalog. Ein wundervolles Buch.
Beschäftigt sich mit der Stadt Brügge, mit der Person des Künstlers Hans Memling. Reden wir nachher auch nochmal drüber. Und zeigt ganz großartige Bilder. Also gerade die Detailbilder. Sowas finde ich immer irrsinnig.
nützlich, wenn man so im Hintergrund die Sachen sieht. Und es ist kein altes Buch. In älteren Büchern sind ja oft sehr grisselige Bilder. Das ist wirklich extrem fein. Du siehst hier die Risse im Untergrund. Du siehst hier wirklich die Pinselstriche. Sowas mag ich sehr gerne und sowas. Kataloge in der Qualität sind gar nicht mal so häufig.
Wer sich für so etwas begeistern kann, ist echt ein Buch, das man haben kann. Es gibt auch zum Beispiel Hans Memling mit seiner Zeit ein ganz schreckliches Buch, schon ein bisschen älter. Bei dem Buch macht man absolut nichts falsch. Den Link dazu findet ihr unten in der Videobeschreibung. Wer mit solchen Büchern irgendwas anfangen kann, das ist absolut einen Blick wert.
Herzlich willkommen bei Geschichtsfenster. Mein Name ist André und heute bin ich in Brügge. Und wer meinen Kanal ein bisschen kennt, ich liebe Brügge. Es gibt kaum eine Stadt, wo man so viel Spätgotik sieht, wo man so viel Spätengelder auf einem Flecken hat. Wir werden Kunst sehen, wir werden tolle Gebäude sehen, ich werde ein bisschen was über die Stadt erzählen. Und ja, wenn ihr Zeit habt, nehmt euch die Zeit, kommt mit auf einen kleinen Rundgang durch Brügge. Das...
Juwel des Spätmittelalters. Um euch eine Vorstellung über die Größe Prügels zu geben: Es gibt aus dem 16. Jahrhundert eine Karte der Stadt. Hier sieht man ungefähr die Bebauung um 1500, da hat sich nicht mehr so unfassbar viel geändert. Warum, das werden wir nachher sehen.
Das deckt sich auch tatsächlich mit den heutigen Zuständen noch ziemlich. Also diese Stadt ist wirklich in großen Teilen ähnlich geblieben und verändert nicht, sage ich gleich auch noch was dazu. Und hier sieht man so die wichtigsten Orte. Man kann in der Mitte den Belfried auf der Tuchhalle erkennen, man sieht den Platz de Bourg,
mit dem Rathaus daran, man sieht die Liebfrauenkirche und diese Stadt hat ungefähr 40.000, 45.000 Einwohner gehabt im Mittelalter. Ist schon eine relativ große Stadt, also etwas kleiner als Köln, aber sonst im Vergleich zum Heiligen Römisch Reich eine wirklich große Stadt. Städte wie Paris und London waren natürlich größer, aber es ist schon relativ eng bebaut. Wir werden gleich noch im Detail sehen, dass da immer noch viele Gärten da zugehören oder so etwas, aber hier hat man eine schöne Vorstellung, wie die Stadt so ungefähr ausgesehen hat. Und
Brügge selbst, hier haben wir eine Karte von Belgien, liegt am Westen Belgiens an der Küste, relativ nah an der Küste, allerdings nicht direkt dran, ist kein direkter Zugang zum Meer, werden wir gleich auch sehen, also
Da oben in der Gegend, ich war im Urlaub in Seeland, das ist so diese Halbinsel direkt darüber, von da aus nach Prügge war schon sehr schön und auch sowas wie Ghent ist sehenswert. Also wer mal in der Gegend Urlaub macht, der kann so eine ganze Reihe wunderschöner Orte hintereinander abarbeiten, kann ich absolut empfehlen. Prügge gilt so als eine der historischen Vorzeige-Altstädte in Europa. Man muss aber vorsichtig sein, Prügge schwindelt einen gerne an.
Das Stadtbild wirkt immer so sehr geschlossen mittelalterlich. Schaut mal genau hin oder kennst du ein bisschen mit Stilkunde aus, dann sieht man, da ist Romanik dabei, nicht mehr so wahnsinnig viel, Gotik durchaus. Aber viel, was erstmal nach Gotik aussieht, ist eigentlich Renaissance oder sogar Barock. Also der Barock in der Gegend sieht manchmal gar nicht so unähnlich aus wie Gotik. Und dazu kommt dann nochmal die ganzen Sachen mit Neo davor. Also wir haben Neo-Gotik, wir haben Neo-Renaissance, Neo-Barock, findet man auch alles dazu. Also da ist unfassbar viel zusammengebracht.
nicht mehr so historisch, wie es eigentlich aussieht. Das Wilde ist aber, immer wenn man ein Haus hat, das sagt, das ist ein sehr schönes, einfaches Haus aus der Gotik, wahrscheinlich nicht. Wenn man vor Gebäuden steht, von denen man sagt, die sind viel zu gut, um wahr zu sein, das ist schlimmste Neo-Gotik, da sind einige dabei, die sind tatsächlich original mit leichten Veränderungen und sehen für uns einfach zu prachtvoll aus. Und man muss da auch sein Auge ein bisschen drauf schulen, weil
Wir haben immer noch so einen Eindruck von Mittelalter. Alles, was Mittelalter ist, muss irgendwie einfacher sein. Und in Prügel stimmt das eben nicht. Da haben wir Gebäude schon aus dem Mittelalter, nicht mal unbedingt aus dem 15. Jahrhundert, teilweise noch älter, die so prächtig sind, die so gar nicht nach Mittelalter aussehen. Das lügt einen immer wieder tatsächlich ein bisschen an.
Trotzdem kann man in Brügge wirklich Mittelalter erleben, denn Strukturen, gerade sowas wie Gärten, Anlagen, wenn wir gleich ein schönes Beispiel mit den Gottshäusern haben, sind teilweise wirklich gut erhalten. Man kann da wirklich durch Viertel gehen und sagen, okay, so sahen die Häuser mal aus mit ihren Gärten hinten dran zu den Kanälen und so. Das ist schon sehr, sehr glaubwürdig und genau das findet man in Brügge und anderswo nicht. Also wenn man
Denkt so wie Prügge aussieht, das ist perfekt mittelalterlich. Nicht so richtig, wenn man durch die Stadt geht und guckt, aha, wie sah das damals aus, wer hat sich das jetzt verändert, kann man unfassbar viel mitnehmen. Prügge wurde im 9. Jahrhundert gegründet. Balduin, der erste Graf von Flandern, baut dort eine Festung, die Burg, gegen die Einfälle der Wikinger. Das ist so die erste größere Ansiedlung da. 1128 erhält Prügge dann Stadtrecht.
Und das Zentrum der Stadt ist heute der Krote Markt und The Burg. Also der Krote Markt ist der große Marktplatz, daneben ist eben der Platz The Burg. Und da gucken wir jetzt direkt rein.
Das da ist der Belfried von Prügge. Das große Wahrzeichen. Ihr seht, gegen Lichtaufnahmen, ich habe keine Chance, die Sonne ist direkt dahinter. Aber darunter sieht man die Tuchhalle. Denn der Belfried ist nicht etwa ein Kirschturm, wie man es oft annimmt, großer Glockenturm. Es ist ein säkulares Gebäude, das auf den Tuchhallen der Stadt Prügge steht. Das ist so das Zentrum Prügges. Die Tuchhallen sind so der Kern Prügges. Hier wird der große Handel abgewickelt. Denn der Tuchhandel mit England, der Wollhandel, ist einer der ganz großen Punkte hier. Erst Wolle, später Leinen.
Brügge wird der Umschlagplatz für Stoffe in Nordeuropa und alle kommen her. Die Hanse hat hier einen großen Hansehof, die Italiener kommen aus Genua, aus Venedig, aus Florenz, alles versammelt sich hier in Brügge, treibt Handel, denn eine Sturmflut im Jahr 1184 sorgt dafür, dass das im Lande innere liegende Brügge
an die See angeschlossen wird. Ein kleiner Fluss wird aufgerissen, es entsteht ein Meeresarm, der versandet später wieder, da endet dann die große Zeit Prügels. Aber Schiffe können hier anlanden, selbst Koggen können Prügels befahren. Und dadurch hat man einen sicheren Hafen, alle können sich treffen und Prügels wird wirklich der Umschlagsplatz in Nordeuropa. Auch erstmal größer als Antwerpen, Amsterdam, die kommen später. Prügels ist wirklich im späten Mittelalter der wichtige Handelsort und nachdem es zum
Herzogstum Burgund geschlagen wurde, halten auch die Herzöge von Burgund hier Hof. Künstler kommen hierher, das Stadtleben Brumpt ist eine riesengroße Stadt für die Zeit und tatsächlich so das Herz der Spätgotik, so auch so die niederländischen Meister, Van Eyck, Memling, das Herz der Spätgotik schlägt tatsächlich eine Zeit lang hier in der Stadt Brücke.
Wie schon gesagt, ist es eine Sturmflut, die 1128 die Brücke zum Seehafen macht, denn der Zwin, ein kleiner Fluss, wird aufgerissen, wird quasi zu einem Meeresarm und daran angrenzend die Reihe, das ist der
Fluss oder Flüsschen, das durch Brügge fließt, das wurde zu Kanälen erweitert und so hat man es geschafft, die im Landesinneren liegende Stadt zu einem hochseetauglichen Hafen zu machen. Kocken konnten da reinfahren, direkt bis zum Krote Markt, auf dem ich gerade gestanden habe, konnten Kocken anlanden, da gibt es ein Bauwerk, das werde ich euch gleich vorstellen, das ist wirklich atemberaubend gewesen, als es noch gestanden hat. Also man hat jetzt einen wirklich sicheren Hafen, auch vor Sturm und ähnlichem, in dem man trotzdem mit großen Schiffen einfahren kann und dann beginnt der Aufstieg der Stadtbrücke.
Das hinter mir sind wunderschöne Gebäude, leider nicht aus dem Mittelalter. Die sind neogotisch, sind aus dem 19. Jahrhundert. Aber da, wo die stehen, war früher eins der großen Wunder Brügges, die Wartehalle. Eine Speicherhalle über einem Kanal gebaut. Die hochseetauglichen Schiffe konnten von unten...
Die hochseetauglichen Schiffe konnten von unten reinfahren, von oben direkt entladen werden. Eine riesige Anlage und zum Glück haben wir Bilder davon. Es gibt alte Stadtpläne, auf denen sie noch zu sehen ist und es gibt auch Gemälde, auf denen wir sie sehen können. Also wir haben einen Eindruck, wie großartig das Ganze war. Und ganz rechts im Gebäude, da ist das Historium drin, ein privates Erlebnismuseum. Das klingt erstmal ganz schrecklich, man denkt so an Foltermuseen, aber das ist richtig gut.
Zum einen wird dort die Geschichte von Jan von Eickenbrügge erzählt und die Entstehung eines seiner Gemälde. Es geht um die Goldene Zeit Brügges, denn hier wird das Spätenalter nicht als finsteres Mittelalter dargestellt, sondern wirklich als Goldene Zeit dieser Stadt. Und...
Gerade die Wartehalle, die wird da auch erwähnt. Man kann da echt mal rein. Da wird so eine Geschichte erzählt, der man folgen kann. Und es gibt ein wunderschön eingerichtetes Atelier von Jan van Eyck. Vieles, was da drin gezeigt wird, hätte ich gerne selber als Darstellung. Tatsächlich ein Tipp, obwohl es so ein Erlebnismuseum ist. Und ich finde es einfach schön, dass mal nicht diese finstere Mittelalter-Erzählung gemacht wird. Das kann man da hinten sehen. Da gibt es ein Foltermuseum in der Nebenstraße. Auch das muss es hier natürlich geben. Aber geht lieber da rein. Ja, das konntet ihr gerade gar nicht hören, denn der Ton war viel besser, als ich gedacht habe. Es war da ziemlich laut und gerade hat ein Pferd...
unheimlich laut gewirrt, das hat die Kamera oder mein Mikro relativ gut rausgefiltert. Deswegen habe ich ja mal Stocken gehabt, auch im Video davor, ich habe gesagt Gegenlicht, man hat auf der Kamera, auf dem Display nichts gesehen von Belfried und der Aufnahme ist super rausgekommen, also da hat mich das Equipment ein paar mal echt angelogen, aber ansonsten bin ich ganz zufrieden mit der Qualität der Aufnahme. Aber diese Wartehalle, die dort eben mal stand, da wo jetzt eben, ich glaube das hinter mir war die Verwaltung der Region und daneben eben dieses Erlebnismuseum Historium, das viel besser ist als ich gedacht hätte.
Aber um diese Wartehalle nochmal zu zeigen, hier nochmal den Kartenausschnitt mit der Wartehalle. Da sieht man eben den Belfried auf der Tuchhalle. Man sieht den Platz mit dem Rathaus, werden wir gleich noch was dazu haben. Und hier in der Mitte der Karte, etwas unten, ist diese Wartehalle. 1294 ist sie fertig gebaut. Sie wird dann 1787 wieder abgerissen, was sehr schade ist. Denn die war 95 Meter lang, insgesamt 30 Meter hoch und da konnten Schiffe unten reinfahren. Also hochseetaugliche Schiffe konnten da unten reinfahren.
und dann nach oben entladen werden. Und dieser etwas kleinere Front, da waren dann Läden drin. Der war 4 Meter tief, da konnte man Läden betreiben, da wurde gehandelt. Und das ist so ein Zentrum des Ganzen. Man sieht hier gar nicht mehr so genau, weil eben jetzt die Brücken davor sind, dass da Schiffe einfach bis an den großen Markt ranfahren konnten.
Und wie gesagt, leider ist davon nichts übrig. Aber wir haben zum Beispiel dieses Gemälde von Prügge. Das heißt auch die sieben Wunder Prügges. Und da ist im Zentrum auch diese Wartehalle gut zu sehen. Also das ist, man muss wirklich so sagen, es war ein Weltwunder. Und wenn man hier guckt, auch hier im Hintergrund die Gebäude, das ist eine völlig andere Art von Gotik, als wir sie bei uns haben. Also ihr seht diese prachtvollen Schaufronten, werden wir gleich beim Rathaus nochmal sehen. Da muss man in Prügge echt anders aussehen.
Und jetzt war ich beide mal auf dem großen Markt, dem Cote-Markt und direkt nebenan ist eben The Burg, das ist der Platz, wo diese erste Festung war. Die gibt es schon lange nicht mehr, aber der Platz heißt eben immer noch so und da sind zwei ganz wichtige Gebäude, einmal das Rathaus und zum anderen die Heiligblut-Basilika. Finde ich jetzt sehr groß, ist aber eigentlich sogar ziemlich klein, aber...
Aber lasst mich mal selbst erzählen. Das hier ist eigentlich der größte Platz in Prügge. Der ist aber nicht so bekannt wie der von Belfried. Das hier ist die Burg. Hier stand tatsächlich mal die gräfliche Burg. Hier dann wieder das Rathaus. Ein bisschen neogotisch dran. Und der große gotische Salem-Rathaus ist sehenswert, auch wenn er sehr neogotisch ist. Er ist trotzdem sehr schick. Der Geheimtipp ist wieder mal hier hinter mir die Heiligblut-Basilika. Das ist eine Kapelle, hat aber einen Rang an der Basilika. Denn dort wird eine Jesus-Reliquie aufbewahrt. Das heilige Blut.
Wird selten gezeigt. Ich hatte mal Glück, als ich da war, konnte ich sie sehen, habe sogar was bekommen, was draufgelegt wurde. Also ich habe eine Reliquie dritten Grades des Ganzen und im Inneren wirklich, wirklich sehenswert. Komm mit. Und ich hatte auch diesmal wieder Glück, denn das da, das ist eine Reliquie dritten Grades.
Wenn man ins Innere der Heiligblut-Basilika schaut, das ist nochmal die Heiligblut-Basilika von vorne, schöne Front und eigentlich sind es zwei Kapellen übereinander und direkt daneben ist noch eine dritte, die Ratskapelle, also das ist ein Komplex aus mehreren Sakralgebäuden, sehr verwirrend und eben im Obergeschoss ist diese Heiligblut-Basilika. So sieht es da innen aus und das ist wirklich komplett neogurtig, also das ist zu gut, um wahr zu sein, auch zu bunt, um wahr zu sein.
aber in dieser Basilika gibt es eben hier tatsächlich eine Reliquienschau. Da kann man, wenn man Glück hat, wird sie gezeigt, da kann man sich anstellen und dann wird einem diese Jesus-Reliquie mit dem Heiligen Blut gezeigt. Das ist noch nicht lange so, früher konnte man die nur sehr selten sehen. Und wenn man es dir anstellt, dann bekommt man das hier, ein Heftchen mit Gebeten dazu. Hier ist eben noch mal
die Reliquie abgebildet und das wird auf die Reliquie gelegt und gesegnet. Und damit ist das eine Reliquie dritten Grades. Tatsächlich besitze ich jetzt eine kleine Reliquie, aber die Heiligblut-Reliquie ist tatsächlich auch eine ganz wichtige Geschichte.
Ist wahrscheinlich aus dem 13. Jahrhundert aus Konstantinopel gekommen. Legendär ist aber die Geschichte, dass Dietrich von Elsass, Graf von Flandern und Kreuzfahrer, die aus dem Heiligen Land mitgebracht hätte. Das ist so die normale Geschichte, die erzählt wird. Und es gibt bis heute eine Prozession mit der Heiligblut-Reliquie. Ist eine ganz große Veranstaltung, da werden auch andere Reliquien durchstattet. Aber hier sieht man eben, wie das Reliquiar da aussieht.
getragen wird, ist auch in Europa eine der wichtigen Reliquien tatsächlich, hat überregional Bedeutung. Und die Kapelle dazu ist im 12. Jahrhundert als Doppelkapelle bereits gebaut worden. Darunter ist die Basiliuskapelle, auch die ist bis heute noch da und im 14. Jahrhundert nach der Pest erhält dieser Reliquienkult großen Zulauf. Es kommen mehr Pilger, deswegen wird diese
Kapitel noch vergrößert und selbst 1686 wird daran noch umgebaut und zwar im spätgotischen Stil. Deswegen sage ich, Prüge kann einen echt verwirren, weil nur weil etwas spätgotisch verändert wurde und zum Beispiel ein Treppenhaus angebaut wurde, heißt das nicht, dass es wirklich in der Zeit stattgefunden ist. Man hat sich später auch noch an diesem Stil orientiert, was auch immer schön zeigt, dass so Stile teilweise noch versucht wurden weiter zu verwenden.
Da wurde dann der Chor und das Schiff angeglichen, wie gesagt im spätgotischen Stil und heute eben ist das ganze neogotisch ausgestattet. Ein Besuch lohnt sich, also ist auch nicht so furchtbar überlaufen, es gibt ein kleines Museum dran mit sehr schönen Stücken, kann ich tatsächlich empfehlen da mal rein zu gehen.
Das Rathaus direkt hinter mir in dem Video aus Brügge, das nimmt so einen Hauptteil dieses Platzes ein und ihr seht, das ist sowas, was ich meinte mit eigentlich zu schön, um wahr zu sein. Furchtbar stark verziert, auch mit diesen Figuren, aber das ist tatsächlich...
Nicht der Originalzustand, aber auch nicht so weit davon entfernt. Die Figuren sind modern. Die Originalfiguren sind zum Teil in Brügger Museen zu sehen. Und der hier linke Eingang wurde versetzt. Der war eigentlich im ersten Gefache quasi. Der wurde irgendwann versetzt, um das Ganze optisch ein bisschen anzugleichen, um das optische ein bisschen anzugleichen.
symmetrischer zu machen. Aber grundsätzlich ist diese Optik tatsächlich gar nicht so weit vom Original entfernt. Und deswegen, wenn man sowas sieht, es gibt ja auch ganz großartige andere Rathäuser. Wer mal das Rathaus von Löwen gesehen hat, das ist auch unfassbar prächtig. Und da wissen wir auch von Gemälden zum Beispiel, es sah auch im Mittelalter schon so aus. Also da sollte man sich echt nicht täuschen lassen. Diese Rathäuser waren sehr, sehr, sehr stark verziert. Und auch der gotische Saal im Inneren. Natürlich ist der stark neogotisch. Also wirklich...
springt einem ins Gesicht, aber Teile davon, zum Beispiel das Gewölbe und so, da ist ganz viel Originales noch darunter. Also auch hier ist nicht alles, was furchtbar neogotisch aussieht, auch tatsächlich so neu, aber gerade die Bemalung mit den Bildern, die ist natürlich sehr, sehr modern, aber auch die Qualität dieser Bilder ist erstaunlich, weil so was ihre historische Genauigkeit angeht, sind die wirklich gut. Also wenn man da hinkommt, man muss sich nicht wegruseln, es gibt ja so Neogotik, die einen einfach zum Gruseln bringt. Hier kann man mal einen Blick riskieren. Die Bilder sind tatsächlich gar nicht schlecht.
Und hier sehen wir einen alten Anblick dieses Platzes, der Burg. Da sieht man auch noch das Rathaus, wie es ursprünglich aussah. Auch die linke Tür ist hier noch an ihrem originalen Ort. Also das ist ein ganz guter Hinweis. Was man hier am linken Bildrand sieht, ist aber noch eine komplette Kathedrale. Die gibt es auch nicht mehr. Die wurde auch abgerissen. Die Brügger haben ihre Kathedrale einfach gegründet.
nicht mehr gebraucht irgendwie, das Konto dann weg. Ist natürlich auch so mit Niederlanden und Belgien so ein bisschen schwierig, weil das auch wieder hin und her geht mit der Reformation, dann wieder katholisch. Kein ganz einfaches Thema. Aber da war mal eine komplette Kathedrale, die jetzt einfach fehlt und dieser Platz ist jetzt knapp doppelt so groß. Wir sind ja auch im 17. Jahrhundert, also deutlich später, aber es gibt so einen Eindruck, wie das Ganze mal ausgesehen hat. An
An diesem Platz de Bourg war eben auch der Sitz des Stadtherrn des Grafen von Flandern. Das ist erstmal lange Zeit der Herr über Prügge. Prügge und die Grafschaft Flandern kommen dann in Konflikt mit Frankreich, so im 13. Jahrhundert, so ein bisschen Vorspiel des 100-jährigen Krieges. Habe ich ja gerade ein Video dazu gemacht. Es gibt dann den Flämischen Erbfolgekrieg, in dem fällt dann der französische König Philipp IV. 1297 in Flandern ein und wird Herr in Prügge.
Er setzt einen Gouverneur ein, setzt eine französische Besatzung ein, die aber wohl das Ganze ziemlich schlecht führt und 1302 kommt es dann zur sogenannten Prügerfrühmette.
Es kommt zu einem Massaker an der französischen Garnition, die Brügger greifen zu den Waffen, töten quasi jeden Franzosen, der in die Hände fällt. Andere Städte, vor allem Ghent, schließen sich daran an und der Folge kommt eben zum großen Aufstand und zur berühmten Sporenschlacht von Kortreik 1302 und das ist eine der ersten Schlachten, in denen sich ein Heer zu Fuß gegen Reiterei durchsetzt. Was wir später im 100-jährigen Krieg haben werden, dass die Engländer zu Fuß den berittenen Franzosen irgendwie in den Hintern versohlen, das haben wir da zum ersten Mal im großen Stil. Es wird eine
Katastrophe für die Franzosen und Flandern kann eine Zeit lang ihre Unabhängigkeit bewahren. Es gibt dann stetige Konflikte bis 1369 Philipp der Kühne, der Herzog von Burgund, die Erbin Flanderns Margarete heiratet und Flandern wird ein Teil Burgunds.
Zu dem Zeitpunkt hat Brügge schon etwa 40.000 Einwohner, wie gesagt etwas weniger als Köln. Und was den Handel angeht, ist es eine der großen Metropolen in Europa. Der Castiller Perotafur schreibt Mitte des 15. Jahrhunderts über Brügge, die Stadt Brügge ist eine sehr große und sehr reiche Stadt mit mehr Handelsware als sonst auf der Welt. Man sagt, dass zwei Städte um die Vorherrschaft im Handel streiten, Brügge in Flandern und Venedig im Osten. Ich habe jedoch den Eindruck, dass in Brügge viel mehr Handel betrieben wird als in Venedig.
Dort, in Prügge, kommen alle Nationen der Welt zusammen. Man sagt, dass die Zahl der Schiffe, die am Hafen von Prügge abfahren, zuweilen 700 am Tag übersteigt. In Venedig dagegen, und sei es noch so reich, sind die einzigen, die Handel treiben, die Einwohner.
Wenn man schon mal wissen wollte, woher das Wort Börse kommt für so einen Aktienhandelsplatz, von diesem Gebäude dahinter mehr. Das ist das Wohnhaus der Familie Ter Börse gewesen. Die haben auch als Wappen Börsen, also Geldbörsen, so Gürteltaschen. Und direkt daneben, das ist das Haus der genuesischen Kaufleute in Prüggen. Und hier gibt es mehrere solche italienischen Landsmannschaften, könnte man sagen. Venezianer waren hier, Florentiner waren da, Genuesen eben.
Und die haben sich getroffen im Haus der Familie Ter Börse, haben dort Absprachen getroffen, haben dort Geschäft gemacht. Und seit dem 30. Jahrhundert ist das wirklich so zum großen Treffpunkt geworden. Man konnte da auch Warengeschäfte irgendwann abschließen. Vor allem Wechsel wurden da gehandelt. Und das war dann die Börse, die in anderen Städten kopiert wurde. Es gab in Antwerpen eine Börse, in Amsterdam, Frankfurt am Main hatten früher eine Börse. Aber das kommt alles tatsächlich von diesem Gebäude und im Namen der Familie.
Ja, ich bin ja sehr beeindruckt, dass dieses Mikro auch dann noch voll funktionsfähig ist und gut aufnimmt, wenn es aus der Halterung rausfällt und nach unten zeigt. Und ich habe gesagt, Frankfurt hatte früh eine Börse, es hat sich gerade angehört wie früher eine Börse, was sogar stimmt, weil die Börse in Frankfurt nicht mehr in Frankfurt ist, obwohl sie noch so heißt, aber ganz anderes Thema.
Ja, wie gesagt, es ist das große Zentrum. Es kommen alle nach Brügge. Es kommen die Italiener aus dem Süden, es kommen Spanier nach Brügge, Engländer haben dort einen ganz großen Anteil am Tuchhandel, vor allem unverarbeitete Tuche werden groß gehandelt. Die Hanse werden wir gleich sehen, kommt nach Brügge, es ist wirklich so der Treffpunkt für ganz Europa.
Und das Haus der Börse, das wir gerade gesehen haben, wird seit 1285 von der Familie der Börse als Gasthaus betrieben. Es ist Treffpunkt für Händler, es entwickelt eine Art Luxusunterkunft, also quasi ein Luxushotel. Relativ früh die Familie steigt auch auf. Hier sieht man den Platz nochmal, direkt daneben ist eben...
Hier sieht man Domus Genuesum, das Haus der genuesischen Liga. Daneben Domus Florentinorum, das Haus der Florentiner. In der Nähe sitzen dann auch noch die Venezianer. Die Spanier sind nicht so wahnsinnig weit weg. Eine Straße weiter ist schon der Hansehof. Also es ist wirklich all diese Landsmannschaften ganz in der Nähe von diesem Haus der Börse. Und das sieht man hier als drittes Haus von links, eben diese Front. Relativ hohes Haus für die Zeit auch mit so einer sehr eckigen Front nach vorne.
Die Familie betreibt nicht nur dieses Haus der Börse, sie vermittelt auch Unterkünfte an Auswärtige, sie vermittelt Lagerflächen an ausländische Kaufleute, tritt als Makler auf und steigt tatsächlich in die Brügger Oberschicht auf. Und ihr Wappen, wie soll es anders sein, zeigt drei Geldbörsen, da wirklich das Wort Börse her. Hier haben wir eben aus einem Möbel im Brügger Museum das Wappen sehr schön zu sehen. Es gibt dann noch eine andere Version, da sind es mehr so Geldbeutel, aber diese drei Börsen ist das Wappen der Familie der Börse.
Und inmitten dieser italienischen Kaufleute, hier sieht man zum Beispiel ein Bild von Memling, das ist Tommaso Portinari mit seiner Frau Maria, das war der Vertreter der Medici Bank in Brügge und der konnte sich immerhin von einem Herrn Memling malen lassen. Das ist auch spannend, dass seine Frau tatsächlich...
regionale Kleidung trägt, also deutlich flämische oder burgundische Kleidung trägt. Und da sieht man eben schon, wie sich das auswirkt, dass so viele ausländische wohlhabende Kaufleute in der Stadt sind und wie viel Austausch da eben geschieht. Und 1495 schreibt Hieronymus Münzer, ein Arzt aus Nürnberg, es gibt in Brügge einen Platz, auf dem sich die Kaufleute treffen, den man The Burrs nennt. Dort kommen Spanier, Italiener, Engländer, Deutsche, Orientalen, kurzum alle Nationen zusammen.
Und aus diesem Zusammentreffen entwickelt sich eben diese Idee einer Börse, dass man dort Wechselhandel zum Beispiel, dass man Kurse abspricht, dass man Warentermingeschäfte macht. Und das macht eben Schule. Es kommt dann, wie gesagt, in Antwerpen oder Amsterdam zu ähnlichen Börsen, aber hier in Brügge aller Wahrscheinlichkeit nach, da haben wir die ursprüngliche Börse gehabt. Was ich eben schon den Hansehof genannt hatte, ganz in der Nähe ist das Hanseviertel. Das ist heute der Jan-von-Eick-Plein, also die Börse,
Das Manhattan des Mittelalters, das ist der Ort, wo wirklich die großen Kontore waren. In der Mitte sieht man hier ein Zollhaus, auch sehr prächtig gestaltet. Und in diesem Hanseviertel war eben der Hansehof. Von dem ist nicht so wahnsinnig viel übrig, war aber unter den vier großen Hansehöfen, die sie hatten, also neben...
Neben London, Novgorod und Bergen der wichtigste und auch der umsatzstärkste, aber kein isolierter Bereich. Die anderen drei Hansehöfe sind ein fest umbauter Bereich, in dem haben auch die Kaufleute gewohnt. Hier in Brügge lebten sie meistens außerhalb in eigenen Unterkünften und haben sich ja eben auch am Betrieb mit der restlichen Stadt beteiligt. Es ist nicht mehr viel vorhanden, also in der Bausubstanz einiges, aber die Fronten haben sich stark verändert, also heute da im Norden.
Stadtbild was zu finden ist schwierig. Was übrig geblieben ist, ist der Osterlingeplein. Darunter steht man eben auch Deutsche Kaufleute. Wird noch darauf hingewiesen. Osterlinge ist die Bezeichnung für die Kaufleute aus der Hanse. Die kommen aus dem Osten, sind also die Osterlinge.
Und aus Bildern wissen wir natürlich, wie dieser Hansehof so ungefähr aussieht. Hier Domus Osterlingorum in Prügge steht oben dran, ist wieder ein deutlich späteres Bild, aber es ist auch dieselbe Front, die wir eben schon beim Haus der Börse gesehen haben, also ein relativ großer Gebäude mit Nebengebäuden, ummauerter Garten und so etwas.
Wie gesagt, sehr, sehr umsatzträchtig, sehr, sehr wichtig für die Hanse, aber es gibt mehrfach Konflikte. 1280, 1358 und 1388 gibt es jeweils Streitereien mit der Stadt. Die versucht immer mal wieder Privilegien der Händler einzukassieren, die fühlen sich als Stadt mächtig genug. Es passiert dann immer dasselbe, die Hanse verhängt einen Boykott gegen die jeweilige Stadt, schickt einen Diplomaten und macht ihre typische Hanse-Politik, der...
im Prinzip mehrere Eskalationsstufen kennt, erstmal völligen Boykott, dann später auch durchaus Kaperfahrten oder so etwas. Das gehört alles dazu und jedes Mal zeigt der Boykott sehr große Wirkung. Also vor allem der erste ist sehr desaströs für die Stadt und die Stadt Brügge muss danach geben. Die Hanse wird sogar entschädigt für ihre Unkosten.
also eine teure Angelegenheit, bis sie dann eben zurückkommen und wir werden am Ende sehen, am Ende ziehen sie dann ganz sicher aus Brügge zurück, das ist dann auch ein Teil des Niedergangs des Ganzen, aber erstmal haben wir eben so eine große Beteiligung der Hanse, Brügge wird oft gesagt, keine Hansestadt gewesen, es gibt einen Hansehof, es war kein Mitglied der Hanse selbst, das
Sonst hätten wir diese Konflikte nicht gehabt. Aber es ist eben ein unfassbar wichtiger Partner im Westen für die Hanse. Mit der Zugehörigkeit zum Herzogtum Burgund kommt auch Hofhaltung in die Stadt. Die Stadt wird eine der...
Residenzstädte der Herzogen von Burgund, die haben nicht so wirklich eine Hauptstadt. Man könnte jetzt natürlich sagen, Dijon ist eine Art Hauptstadt, weil es die Hauptstadt des ursprünglichen Herzogtums ist. Aber tatsächlich sind es mehr oder minder so wieder Reisekönige, die überall zugleich sein müssen. Und eine ihrer beliebtesten Residenzen ist jetzt eben in Prügge und zwar der sogenannte Prinzenhof. Heutzutage muss man in eine Nebenstraße Prügges gehen, um das hier zu finden. Hinter mir ist der Prinzenhof, der Palast des Herzogs von Burgund.
Ende des 14. Jahrhunderts kommt Prügge an Burgund, an das Herzogtum. Die Herzöge halten hier gerne Residenz und vor allen Dingen Philipp der Gute und Maria von Burgund sind sehr gerne hier im Prinzenhof. Der wird prächtig ausgebaut. Es gibt hier ein Badehaus, es gibt hier einen Turnierplatz. Es wird wirklich ein großer Komplex und es passieren hier große Dinge. 1430 wird hier der Orden vom Goldenen Vlies gegründet, mit dem der Herzog von Burgund seine Ritter an sich binden will. So eine moderne Vorstellung von Landesherrschaft damit lebt. Ganz, ganz wichtige Orden, die sogar
letztlich bis heute gibt, den haben später die Habsburger übernommen. Und 1468 findet hier eine große Fürstenhochzeit statt. Karl der Kühne heiratet Margareta von York, die Schwester des englischen Königs zu dem Zeitpunkt. Riesenfeierlichkeit. Es gibt wahnsinnig viele Veranstaltungen, Bälle, Turniere. Hier wird ein Turnier mitten in der Stadt aufgeführt. Also Riesending. Und dieser Prinzenhof ist eine Zeit lang so der Kern Brückes, bis dann eben die burgundische Herrschaft endet. Eine Zeit lang ist hier noch Maximilian I.,
ist eine schwierige Geschichte, die Prüger nehmen ihn gefangen, da muss dann auch so ein Aufgebot befreit werden. Ja und diese Gefangennahme, die ist tatsächlich so ein großer Einschnitt in der Geschichte. Nach dem Tod Karls des Kühnen heiraten Maria von Burgund und Maximilian, eben um das Erbe Marias zu retten, denn der französische König will eigentlich diese ganzen burgundischen Ländereien wieder einziehen, als heimgefallenes Lehen, er sieht sie als Oberlehensherr. Und nominell wird jetzt Maximilian Herrscher der Stadt.
Die Stände und die Städte in Flandern, Praband und Gelderland sind aber nicht ganz einverstanden. Es ist ein bisschen gespalten in den Burgundischen Niederlanden, ein Teil ist dafür, ein Teil ist dagegen. Die Stände Flandern, Praband und Gelderland erkennen nur die Herrschaft von Maximilians und Marias Sohn Philipp an. Auf Sterbebett, Maria stirbt ja relativ früh als Folge eines Reitunfalls, er nennt sie ihren Sohn eben zum Herzog von Burgund und Maximilian soll die
Sollte quasi die Vormundschaft haben. Das wollen die Städte sogar auch nicht sehen. Das Problem ist, Philipp lebt zurzeit in Gent und die halten ihn einfach fest. Und Prügel setzt Maximilian schließlich 1488 gefangen.
Maximilian wollte in Brügge die flämischen Generalstände einberufen, vor allem um Gelder locker zu machen für seinen Kampf gegen die Franzosen, um eben den Kampf um das begründliche Erbe zu finanzieren. Als er dann auf dem Krotenmarkt mit 500 Reitern und Kriegsknechten erscheint, um da die Stände einzuberufen, entrollen die 52 Zünfte der Stadt Brügge ihre Banner, die verabschieden.
Bevölkerung wird bewaffnet, sie verschanzen sich hinter einer Wagenburg auf dem Krote Markt und es werden Geschütze in Stellung gebracht. Also schon sehr große Eskalationsstufe, wenn man heute auf dem Markt vor dem Belfried steht, ist ein hübscher, schöner Markt für viele Touristen, sich vorzustellen, dass da früher eine halbe Schlacht stattgefunden hat.
Maximilian wird dann etwas später in Haft genommen und im Haus eines Gewürzhändlers am großen Markt eingesperrt. Die Fenster dieses Hauses wurden extra dafür vergittert und um ihn zur Aufgabe zu zwingen, werden später ein paar seiner Ratgeber vor seinen Augen auf dem Markt gefoltert und einige sogar enthauptet. Darunter auch Pierre Lachamp, wird auch Langhals genannt, das war so sein flämischer Name quasi und der Legende nach müssen die Brügger seither Schwäne oder Langhälse als Sühne in der Stadt bezeichnen.
halten und wenn man mal am Minnewater ist, da sieht man immer noch, wie ihr seht, sehr zahme Schwäne, ich glaube 120 oder 150 Schwäne soll es da geben und das Minnewater ist ein Kanal mitten in der Stadt und da gibt es auch noch eine sehr, sehr großartige Einrichtung, auch Welterbe, werde ich euch gleich was zu erzählen, aber die Schwäne sind wirklich tief entspannt, die kennen das alles schon.
Und Brügger hat noch ein Welterbe, nämlich den Beginnenhof. Das ist ein riesiges Areal. Seit dem 13. Jahrhundert leben hier die Beginnen. Das sind vor allem Bürgerstöchter, die ein klosterähnliches Leben führen. Das sind keine Nonnen, die müssen nicht Klausur leben. Die können auch am Leben teilhaben. Trotzdem ist es ein religiöses, gemeinschaftliches Leben. Und dieser Beginnenhof ist irrsinnig groß.
Es gibt davon in Flandern insgesamt 13 Stück, die alle zusammen Weltkulturerbe sind. In Löwen gibt es noch einen sehr, sehr großen Antwerpen, hat einen großen Beginnenhof. Auch im Heiligen Römischen Reich gab es eine Menge Beginnenhöfe. Frankfurt hatte zum Beispiel Beginnenhäuser. Das ist kleiner, kein ganzer Hof, aber so ein Areal wie hier, das ist ziemlich einmalig. Und die Frauen, die hier gelebt haben, waren durchaus gebildet. Die konnten eben ihr selbstbestimmtes Leben führen, haben auch Bildung angestrebt, gleichzeitig ein religiöses Leben geführt.
Je nachdem waren sie auch in der Krankenpflege aktiv. Teilweise haben sie auch sich um so etwas wie Wäsche gekümmert. Also tatsächlich, wenn du so etwas hast wie ein Hospital, das seine Bettwäsche und Handtücher reinigen muss, das war oft Beginen, die da wirklich im großen Stil Wäscherei betrieben haben. Das sind alles Gebiete, auf denen man Beginen findet.
Und das war immer so eine Sache, die waren teilweise auch verfolgt, teilweise abgelehnt, aber gerade hier in Flandern waren sie sehr, sehr populär. Und selbst nach der Reformation durften sie bleiben. Sie durften keine neuen Mitglieder teilweise aufnehmen, aber der Beginnhof wurde weitergeführt. Heute gibt es hier keine Beginnen mehr, aber das ganze Areal ist immer noch unfassbar sehenswert.
Und die Karte, die ich gerade schon eingeblendet habe, die können wir uns nochmal anschauen. Hier haben wir den Ausschnitt nochmal und tatsächlich, man sieht hier in Braun diese Kirche, vor der ich gerade auch zum Teil gestanden habe und da rum die ganzen Gebäude, das ist alles der Beginnhof, also wirklich ein richtig großes Areal und darüber dieser Kanal, das ist eben diese Minnewater, da sehen wir auch die Schwäne, damals tatsächlich schon gehalten, also Gebiete, wo auch gar nicht viele Touristen hinkommen, manchmal werden Führungen durchgeschleust.
Aber im großen Ganzen ist das ein Bereich, in dem man in Brügge relative Ruhe erfahren kann. Das ist in der Innenstadt sehr schwer. Sobald man aus der Innenstadt rauskommt, wird es deutlich ruhiger. Also man kann Brügge fast alleine erleben, wenn man weiß, wo man hingehen muss. Aber gerade der Beginhof, das ist wirklich ein sehr malerischer Ort, gerade morgens sehr, sehr schön.
Und wie gesagt, wenn man aus der Innenstadt rausgeht, dann kann man es sehr ruhig bekommen. Und da gibt es einen echten Geheimtipp, den ich euch jetzt sehr ausführlich vorstellen möchte. Vor allem, weil die Figur dazu, die Person, die ist wirklich ein typisches Beispiel für einen Prüger-Aufsteiger. Wobei, der fängt schon ziemlich weit oben an, aber ich finde es eine sehr faszinierende Geschichte. Wer mal nach Prüge kommt, sollte sich unbedingt interessieren.
die Adornis Domain anschauen. Und eines dieser Anwesen schauen wir uns jetzt an. Hinter mir ein echter Geheimtipp, wer nach Brügge kommt. Die Adornis Domain. Völlig unbekannt. Hier sind kaum Leute. Bisschen nördlich in der Stadt. Sollte man sich aber anschauen, denn hier gab es eine Familie aus Genua, die Familie Adorno, ist eingewandert nach Brügge, hat hier ihr
eigenes Anwesen geschaffen mit Gartenalm und diese kleine Kapelle da mit diesem winzigen Turm, das war die Hauskapelle. Das Vorbild war nichts anderes als die Grabeskirche in Jerusalem. Die wurde auch im Inneren nachgebildet. Aber hier gucken wir mal, wie lebt so eine wohlhabende Familie in einer Stadt wie Brügge. Das zeigt ziemlich viel über den Lebensstandard im Spätmittelalter. Kommt!
Diese Familie Adornes, eigentlich Adorno, ist im 13. Jahrhundert aus Genua eingewandert. Und hier sieht man ihr Wappen. Das ist auch tatsächlich identisch mit der Familie Adorno aus Genua. Und die waren mehrfach Dogen in Genua. Also wirklich ganz weit oben teilweise Herrscher der Stadt. Und ein Zweig wandert eben nach Flandern aus. Und ein sehr wichtiges Mitglied dieser Familie, um das es hier gehen soll, ist Anselm Adorno. Hier ist er mit seiner Frau Margret van der Bank abgebildet. Ist eine...
Zeichnung, ich glaube, das wurde gar nicht verwirklicht, sollte eben so ein Stifterbild sein oder vielleicht war es auch für einen Krabbevorlage, ich glaube, da gibt es eben nur diese Zeichnung von.
Die beiden hatten zusammen 16 Kinder, also die Familie gibt es letztlich bis heute, die haben sich weit genug verstreut und dieser Anselm Adornes, der hatte ganz viele Interessen. Der war Kaufmann, der hat mit Genua und Spanien gehandelt, war da wirklich aktiv, war in der städtischen Verwaltung, war Mitglied des Stadtrates, später Schatzmeister und von 1475 bis 1476 war er dann Bürgermeister, aber gleichzeitig war er auch Ritter. Er hat ja Wappen getragen, er hatte im Selbstverständnis auch, war ja
Adelig, das ist gerade in Flandern unter den Burgunder Herzogen teilweise gar nicht so gut zu trennen, das vermischt sich teilweise. Er war zum Beispiel Mitglied einer Turniergesellschaft, hier in der sogenannten Portasloge, das war erst ein Versammlungshaus für Bürger, später war es dann der Versammlungsort für die Turniergesellschaft vom Weißen Bären, Het Genotschap van de Wiete Bär,
Und bis heute sieht man hier am Gebäude den weißen Bären dieser Turniergesellschaft. Hier sehen wir auch so idealisierte Lanzen auf dem Schild. Das war die Brügger Turniergesellschaft. Die war durchaus sehr prestigeträchtig. Da waren auch andere wichtige Vertreter der Stadt. Und Anselm Adornes nimmt da an Turnieren teil. Auch in Lille oder in Brüssel misst sich mit großen Namen der Burgunder-Touristen.
Turnier 10, das kann man tatsächlich so sagen, da gibt es sehr, sehr bekannte. Und 1444 gewinnt er das Turnier der Gesellschaft vom Weißen Bären in Brügge. 1468 organisiert er sogar das Turnier zur Hochzeit Karls des Küden und Margareta von York. Und das hier ist zwar ein Bild aus dem 16. Jahrhundert, das zeigt aber sehr schön so ein Turnier in der Stadt vor einem städtischen Hintergrund. Also das ist, ich finde es sehr realistisch, ich weiß nicht, ob es Brügge darstellen soll, aber es ist eine ganz wundervolle Darstellung von sowas.
Seit 1470 hat er Kontakt zu König James III. von Schottland. Zu dem wird er ursprünglich gesandt, um einen Handelskonflikt beizulegen. Das macht er offenbar so gut, dass er da in Gunst kommt. 1471 unternimmt er eine Pilgerreise nach Jerusalem. Da nimmt er auch noch diplomatische Aufgaben für König James III. in Rom und gegenüber den Moslems ein. Also ist er quasi eine Art Diplomat.
Für diese Pilgerreise erhält er einen Schutzbrief von Karl dem Kühnen. Hier ist er abgebildet. Also als Pilger musste man sowas nach Möglichkeit mitführen, vor allem als wohlhabender Pilger war es ziemlich gut. Und wir haben eine wundervolle Quelle für seine Reise, denn das hier, das ist ein Graffito aus dem Katharinenkloster auf dem Sinai. Also schon heiliges Land. Und letztlich, unten sieht man Adornis gut zu lesen, da steht mehr oder weniger, ich war hier. Also...
Er hat sich schon verewigt. Er wird dann von König James III. auch in den schottischen Ritterorden vom Einhorn aufgenommen. Hier sieht man die Ordenskette, also da ist er schon weit aufgestiegen. Das ist prestigeträchtig. Und dann wird er auch noch königlicher Ratgeber und er wird in den Dokumenten als Lord of Cawthorne geführt. 1777, nach dem Tod von Karl dem Kühnen, kommt es den Prügeln zu Unruhen. Anselm Adornes wird vom politischen Gegner verhaftet und angeklagt.
wird beschuldigt, Gelder aus der Stadtkasse entwendet zu haben. Da wird dann teilweise auch unser Zwang ein Geständnis erzwungen. Er gibt das dann am Ende zu und er muss dann barfuß in Unterbechtig durch die Stadt laufen und das Vierfache der Gelder, die er verunterteilt haben soll, zurückzahlen und es wird ihm verboten, jemals wieder öffentliche Ämter zu bekleiden. Er fliegt nach Schottland, wird dann enger Höfling James III. und Keeper des königlichen Palastes von Linlithgow, also
Sitzt da relativ gut, wird aber dann 1483 in Schottland ermordet, vermutlich im Rahmen einer Rebellion gegen James III.
Die Figur, wie gesagt, überall aktiv, ein wirklich Bilderbuchvertreter der Prüger Oberschicht der Zeit und das Gebäude, in dem ich gerade war, das ist eben diese Adornos Domain, das ist letztlich ein Sommersitz. Sie hatten ihren Hauptsitz in der Stadtmitte, da haben sie ein repräsentatives Gebäude, hier außen haben sie eben so einen kleinen Sitz, den wir auch wunderbar auf dem Stadtplan sehen können, hier in der untenen
In der unteren rechten Ecke sieht man eben diesen Komplex, warum das so ein großer Kirschsturm drauf ist, das seht ihr gleich noch. Und man sieht hier, es ist so ein typisches Gebiet mit ganz großen Gärten. Also auch da, wenn man sich vorstellt, so eine Stadt, die ist ja angeblich ach so eng bebaut, hier sind noch richtig große Gartenanlagen. Im Norden sieht man sogar einen, ist nicht Norden, die Karte ist nicht genordelt, hier sieht man sogar einen Schießstand, offensichtlich sitzt da irgendeine
Brügger Schützengesellschaft, also da ist noch genug Platz für sowas. Der Hauptsitz der Familie ist, wie gesagt, in der Innenstadt, in der Nähe vom Deverkanal, im Zentrum nahe beim heutigen Gröninge Museum. Außerhalb haben sie aber eben diesen Komplex hier. Und dass sie hier so einen riesigen Kirchturm drauf haben, das liegt daran, dass hier die Jerusalemskapelle ist. Das war die Hauskapelle der Adornes, die ist dann auch noch groß ausgebaut worden.
1429 geweiht, vom Papst mit Sonderrechten versehen worden, die sie fast einer Pfarrkirche gleichstellt und nach Pilgerfahrten nach Jerusalem wird sie von Anselm Adornes dann umgebaut und
ziemlich nah an die Grabeskirche in Jerusalem angelehnt. Die nimmt er da eindeutig als Vorbild. In dieser Kirche lässt er sich dann auch begraben. Hier liegt nur sein Herz, wie gesagt er ist in Schottland ermordet worden, aber seine Frau liegt da. Er lässt sich mit ihr in so einem prächtigen Hochgrab beisetzen. Da sieht man eben auch in Rüstung als Ritter mit seinen Wappenfarben. Das sieht man jetzt natürlich in dem Monochrom nicht ganz so gut, aber er lässt sich da ganz viel in Ritter abbilden.
Und auch wenn diese Fenster aus den 15- und 60er Jahren sind, da sieht man ihn nochmal mit seinen Wappenfarben. Hier ist leider das Gitter davor, das konnte ich nicht so gut fotografieren. Aber hier sieht man ganz das Selbstverständnis. Und wenn man sich diese Kirche oder diese Kapelle mal anschaut, das ist schon ein richtig großer Komplex. Hier sieht man einmal einen Schwenk, da sieht man noch so einen Kalvarienberg als Altaraufsatz. Und dann sieht man diese gigantischen Turme dazu. Also das ist schon eine ganz andere Hausnummer als Kapelle und Altaraufsatz.
Hier ist nochmal das Grab mit dem Hintergrund und der Blick aus der Gegenrichtung. Also wirklich ziemlich groß und ihr seht, die Bilder habe ich gerade erst gemacht. Man kann da ziemlich alleine sein. Das ist nicht überlaufen. Selbst im Sommer ist es nicht überlaufen. Hier an der Kapelle sieht man auch sein
Motto Paratuto, man muss da gucken, da ist so ein Verkürzungsstrich, eigentlich heißt es Paratutum, bereite uns den Weg, ist so ein Gebet an Maria, das zur Zeit ganz populär ist und das ist so eben sein Hausmotto, das er mehrfach nutzt. Hier sehen wir das Ganze aus der Gartenseite nochmal, also es ist wirklich so eher als Landsitz mitten in der Stadt, also wenn man von vorne steht, sieht man eng bebaute Straße, dahinter hat man einen ganz großen Ausblick, richtig viel Grün und heute sieht es natürlich nicht so aus, wie es damals aussah,
Hier muss man sich eher solche Gartenanlagen vorstellen. Da haben wir mehrere Beispiele aus Flandern. Gerade in der Buchmalerei sieht man auch wirklich in der Stadt so einen Garten angelegt mit Mauertrum. Und genau diese ummauerten Gartenstücke, die hat man in Prügge wirklich noch an ganz, ganz vielen Stellen. Die kann man, wenn man durch die Stadt geht, an mehreren Stellen sehen. Also da hat man tatsächlich mittelalterliche Struktur. Das finde ich immer sehr beeindruckend. Und angeschlossen an diese Gartenanlagen,
Hier sieht man es im Vordergrund, da gibt es kleine Stiftungshäuser. Hier kann man es noch mal auf dem Bild sehen, denn zu dieser Kapelle gehörten zwölf dieser Stiftungshäuser, die wurden an verwitzwerte Frauen in Brügge vergeben, die sollten dort leben können. Natürlich, das
Gegenschaft wahrzubieten. Man betet dann für den Stifter, für sein Seelenheil, aber ansonsten bekommt man da eine kleine Wohnung mit Herd, mit Fenster in diesem Hof, der dazugehört. Den kann man heute noch sehr schön besuchen. Und wie gesagt, wenn ihr da seid, toller Ort. Es gibt auch noch eine kleine schottische Lounge, in der kann man gegen wenig Geld sich was zu trinken...
holen, auch Tee machen und so und sich da hinsetzen. Mit diesem Ausflug, den ihr gerade gesehen habt, abseits des Trubels, das ist wirklich was, wenn ihr mittags genervt seid von dem Rest in Brügge, geht in der Adornos Domain, guckt sie euch an und genießt das Ganze da. Aber solche Stiftungshäuser, da gibt es in Brügge unfassbar viele Beispiele von.
Diese Gottshüser nennen die sich. Das sind eben Stiftungen, teilweise von Zünften, teilweise von privaten Stiftern. Gibt es seit dem 14. Jahrhundert und fast immer eben mit Gebeten für das Seelenheil verbunden. Und das sieht man ja nicht so gut, das sind oft kleine Siedlungen, richtig Siedlungen solcher kleinen Häuser um einen inneren Hof. Und heute gibt es in Brügge noch an mindestens neun Stellen solche erhaltenen Komplexe, solche Siedlungen.
Manche, oder ich würde sagen die meisten Geweißtiere, sind nicht alle aus dem Spätmittelalter, einige sind später, aber es ist ein schönes Beispiel für spätmittelalterliche Sozialversorgung. Nicht zentralisiert, nicht staatlich, sondern privatisiert und dezentralisiert, wie eben oft im Mittelalter.
Aber es zeigt eben, dass es das gab. In Brügge sehen wir noch, wie häufig das war. Hier sehen wir noch, wie üblich das gewesen ist im deutschsprachigen Raum. Es gibt sowas wie die Fuggerei in Augsburg, die ist da ein gutes Beispiel, wo heute noch die Mieter letztlich für die Fugger beten sollen. Das ist noch Teil des Deals, dafür zahlen sie fast keine Miete. Aber im spätenalterlichen Europa war das durchaus üblich.
Das war ziemlich häufig zu finden, dass solche Stiftungen gemacht wurden. Letztlich der Vorlauf von Armenhäusern. Kein Armenhaus für alle, sondern für verarmte Einzelnen. Aber das ist so der Sinn dahinter und in Prügge kann man das wunderbar sehen. Wenn wir uns wieder in die Innenstadt begeben, dann gibt es so einen Ort in Prügge, der auf jede Postkarte auftaucht. Immer wieder. Und natürlich musste ich da auch hingehen.
Das hinter mir ist vielleicht die berühmteste Fotolocation von ganz Brügge, die Bonifatiusbrücke. Die ist super bekannt, war historisch nie bedeutend. Ist halt so eine Nebenbrücke. Brügge hat unfassbar viele Brücken, also Venedig ist nichts dagegen. Viel interessanter an diesem Ort ist aber das Haus hier dahinter. Denn da hat man einen wundervollen Einblick, wie so ein spätmittelalterliches Haus mit Garten ausgesehen hat.
Also hier dieser abgegrenzte Bereich, dieser ummauerte Garten, so ein eigenes Paradies im Hinterhof, das haben wir gar nicht mal so selten. Finden wir auf Bildquellen. Also es gehört dazu. Es ist Teil der Versorgung, da wird Gemüse angebaut. Also wirklicher Gartenbau ist aber auch Lustgarten. Man macht es sich schön. Wir haben wirklich unfassbar viele Quellen dazu, wie Gartenbau betrieben wurde und
Das ist so eine Eigenheit von Brügge. Die haben sich erhalten. Diese Gebäude mit dazugegangenen Wirtschaftshofen, mit Nebengebäuden, mit Gärten. Das ist wirklich das, was Brügge so einzigartig macht. Das haben wir in vielen Orten nicht mehr. Gerade bei uns in Deutschland gibt es das kaum noch. Da haben wir zwar wundervolle mittelalterliche Orte, aber diese Strukturen sind weg. Und das wird gerne übersehen, aber tatsächlich dieser Anblick so.
Das hat sich seit dem Schwimmbl-Alter gar nicht so sehr verändert. Das ist wirklich ein Juwel. Und genau diese Optik der Stadt, die wir eben in Prügge heute so sehen, das auf Bildquellen nochmal zu sehen, das ist immer sehr interessant, denn da sehen wir, wie realistisch das tatsächlich ist. Hier habe ich zum Beispiel ein Gemälde einer Maria mit Kind.
sehr unglücklich reinblickender Jesus ganz nebenbei. Im Hintergrund sieht man eben Brügge tatsächlich gemalt. Man kann die Türme zuordnen, man sieht wunderbar den Turm der Liebfrauenkirche und da kann man das Ganze sehr hübsch sehen. Oder Simon Benning, eine Szene aus Brügge mit dem Kran. Das kann auch Brügge deutlich zugeordnet werden. Sehr schön auch der Schlückner auf dem Pflaster, so viel zu dem Dreck auf den Straßen. Hier würde Schlamm auf den Straßen einfach die Wirtschaft behindern und was die Wirtschaft behindert wird in Ordnung gebracht. Also das ist eine sehr schöne Quelle.
Die wir aber fast genauso auch im 16. Jahrhundert noch sehen. Das ist derselbe Kran, derselbe Hintergrund. Kann man wirklich gut nachvollziehen, krannah an den Kanälen. Oder auf einem Bild von Gerard David aus dem späten 15. Jahrhundert. Da sieht man, hier wird gerade jemand bestochen, aber da sieht man genau die Fronten, die wir eben ganz oft auf Bildern gesehen haben, wirklich eins zu eins wiedergegeben. Gerard David hat übrigens auch in Prügge gelebt und gearbeitet. Das ist
sehr zuverlässige Quelle. Also wir können tatsächlich sagen, viele von diesen Fronten, die wir gesehen haben, sahen auch im Mittelalter schon so aus. Ergänzt durch so hübsche Eingänge mit einem Sonnenschutz oder sowas, das fehlt dann natürlich heute.
Aber man kann da durchaus sagen, ja, dieser Anblick, den wir da gesehen haben, der ist realistisch. So sah es tatsächlich zu der Zeit in etwa aus. Natürlich immer kritisch sein. Ich habe am Anfang schon gesagt, nicht alles, was gotisch aussieht, ist auch gotisch. Aber so dieser Gesamtanblick, auch mit diesen Gartenanlagen und so, das ist einfach ein realistischer Eindruck, den man da hat. Direkt neben dieser Bonifatiusbrücke, die übrigens ein Problem hat, denn wahrscheinlich ist sie aus dem 20. Jahrhundert. Ich habe ein paar Quellen gefunden, die dagegen sprechen, aber alles, was ich sonst gefunden habe, sagt, ja, die ist neuzeitlich, die ist nicht alt. Hm, schade.
Schade, obwohl sie sehr hübsch ist, ist aber völlig überlaufen von Touristen. Daneben gibt es aber zwei Gebäude, die man sich anschauen sollte. Das eine ist die Liebfrauenkirche. Hier haben wir sie. Das ist ein sehr spannendes Gebäude, zwischen 1210 und 1230 begonnen, bis 1474 immer wieder erweitert. Der Turm hat 115 Meter Höhe, ist 1320 erbaut worden, ist damit auch höher als der
Belfried, tatsächlich darf heute kein Gebäude höher gebaut werden im Brügge als der Belfried, das Ding war vorher schon höher und auch der ganze Bau, also immer wieder erweitert, aber ein unfassbar großartiger, gottlicher Bau. Und hier auf der rechten Seite, da sieht man schon einen Bau, den ich wirklich sehr liebe. Man sieht auch die Lodger, zu der ich gleich noch kommen werde. Das Highlight in der Liebfrauenkirche ist aber ganz ohne Zweifel das hier, die Brügge Madonna von Michelangelo.
Ich glaube, der einzige Skulptur von Michelangelo nördlich der Alpen ist im frühen 16. Jahrhundert nach Brügge gekommen, wurde gekauft, war ursprünglich für ein anderes Werk vorgesehen. Wir hatten eine ganz wichtige Geschichte im 20. Jahrhundert, denn sie wird 1944 von den Nazis geraubt.
Man findet sie wieder in einem Depot in Althaussee, da kann sie geborgen und zurückgebracht werden. Und wen diese Geschichte interessiert, guckt euch den Film "Monuments Man" an. Kann ich eh empfehlen, ein sehr guter Film. Es geht eben um Raubkunst und wie eine US-Einheit, bestehend aus Kunsthistorikern, sie zurückbringt.
Ist das nicht großartig? Eine Spezialeinheit aus Kunsthistorik. So was macht die Welt besser. Gut, der Krieg drumherum ist ärgerlich, aber das ist einfach ein Film, den man sich anschauen kann. Und eben die Brügge Madonna und dazu der Genta-Altar spielen eine ganz, ganz wichtige Rolle. Das Gebäude daneben ist das Kruthus-Museum und dazu will ich gerne noch ein bisschen was erzählen, weil das ist ein wirklich faszinierendes Museum. Ist auch erst relativ kurz wieder eröffnet, wurde groß umgebaut.
Ludwig von Kruthus, hier haben wir ihn auf dem Gemälde, ist ein Spross einer Brügger-Patrizia-Familie, die das Recht hatte auf Kruthus.
Steuern zu erheben. Krut ist eine Gewürzmischung für das Brauen von Bier. Man kann sagen, bevor Hopfen bei Bierbrauen üblich wurde, hat man vor allem mit Hafer Bier gebraucht und da war Krut sehr beliebt, um das Ganze etwas geschmackvoller zu machen, aber auch für die Haltbarkeit. Hopfen hat dann Vorteile, hat es nach und nach verdrängt. Heutzutage gibt es im deutschsprachigen Raum fast kein Krutbier mehr, in Belgien gibt es da noch ein paar Varianten, aber
aber das war ihre große Einnahmequelle und die bauen auch ihr Haus in ein ehemaliges Krutlager. Also es war mal ein Lagerhaus, das da stand, das haben sie zu einem prächtigen Palast umgebaut. Genau wie der Herr Adornes nimmt auch der junge Herr von Kruthus 1443 bis 1450 mehrmals am Turnier der Gesellschaft vom Weißen Bären teil. Da fällt der Herzog Philipp den Guten auf, der nennt ihn zu seinem Mundschenk
Er wird dann 1453 als Offizier im Salzkrieg gegen Ghent eingesetzt, wird dann auch zum Ritter geschlagen und 1454 bekommt er die ehrenvolle Aufgabe die Ehe zwischen Karl dem Kühnen und Margareta von York zu arrangieren. Das scheitert erstmal, denn die Ehe wird erstmal mit Isabella von Bourbon eingegangen, nach deren Tod
Kommt allerdings doch noch zur Hochzeit mit Margareta von York, der hatte ich eben schon erzählt. Große Feierlichkeiten in der Stadt, großes Turnier. 1461 wird er in den sehr prestigeträchtigen Orden vom Goldenen Vlies aufgenommen. Also damit ist er wirklich ganz oben angekommen. Der Orden vom Goldenen Vlies sind wirklich die engsten Orden,
von Herzog von Burgund, das ist wirklich so, viel höher kann man nicht kommen. 1465 wird er dann zum Stadthalter in Holland und Seeland ernannt, da wird er 1470 dann auch Gastgeber von König Edward IV., der im Exil ist, wir haben da die Rosenkriege, er muss mal zwischendrin fliehen, wird dann eben, äh,
der Gast von Ludwig von Kruthus und zum Dank dafür ernennt er ihn, als er wieder König von England geworden ist, passiert doch schnell in den Rosenkriegen, den Herrn von Kruthus zum Earl of Winchester. Der wird gerade nebenbei nochmal so zum Earl ernannt.
Ludwig von Kruthus ist vor allem auch großer Kunstsammler und Mäzen. Also zum einen Gemälde, da taucht er auf, lässt aber auch sich eine ganze Bibliothek anfertigen an Büchern. Da ist er neben dem Herzog von Burgund in Prügel der größte Büchersammler. Und in mehreren Werken kann man ihn sehen. Hier sieht man ihn direkt neben dem Thron des französischen Königs. Da wurde er offenbar als Diplomat eingesetzt. Da kann man ihn erkennen in diesem braunen und dunkelbraunen Schild.
Und hier lässt er sich eine Uhr vorführen, das ich meine ebenfalls in einer braunen Robe. Also da hat er sich in seine Bücher direkt reinmalen lassen und er soll eine Bibliothek von 190 Buchhandschriften haben. Ein paar davon sieht man heute noch im Kutusmuseum.
Und wenn wir mal ins Krutus-Museum reinschauen, das ist das Gebäude. Da ist natürlich auch wieder viel restauriert. Auch dieser Eingang mit diesem Reiterstandbild, der ist später entstanden. Aber auch das Gebäude ist tatsächlich relativ realistisch für die Zeit. So ungefähr hat das ausgesehen. Ist auch in einem kleinen Hof umgeben.
Hier sieht man die Gesamtanlage, wie sie mal ausgesehen hat, direkt neben der Liebfrauenkirche, was man auf dem Bild wirklich toll sehen kann, im Hintergrund dieser Kamin. Das meinen die ernst. Das ist das, was die sich in Burgund im 15. Jahrhundert unter Spätgotik vorgestellt haben. Also das ist nicht irgendwie königlicher Palast, auch nicht herzoglücklicher Palast, das ist nur das Haus des Ludwig von Kruthus.
Und man sieht eben in diesem Gebäude sehr schön, wie man sich die Wohnqualität in so einem Patrizia-Haus in Brügge zu der Zeit vorstellen muss. Also natürlich ist hier viel rekonstruiert, aber zum Beispiel diese Fliesen, sowas kann man nachweisen, die Decke mit den Schnitzereien, sowas ist auch völlig realistisch. Ich sehe in dem Gebäude, abgesehen von den falschen Möbeln, nichts, was unrealistisch für die Zeit und für diesen Stand wäre. Das sieht man auch in Räumen wie hier zum Beispiel der Küche, eine riesige Küche und die ist...
wohl sehr genau im Originalzustand, also da hat sich wirklich viel erhalten. Dieser Kessel dahinten, der ist auch zeitgenössisch tatsächlich, riesige Buntmetall-Grape, also allein die vorstellen wie so eine Küche ausgesehen haben muss in so einem halben Palast und sie machen es auch sehr schön mit den Details, also hier zum Beispiel die Fenster, ich sag ja immer wie die Fenster in der Zeit aussehen auf Gemälden, hier kann man es wirklich mal sehen, mit den Läden nach innen, damit man Frischluft hat und oder Licht und der Ausblick da
Daraus ist so eins meiner liebsten Fotomotive. Ich weiß nicht, wie viele Bilder ich habe von Blicken aus den Fenstern des Kruthus, die dann irgendeine malerische Landschaft darauf versehen. Und entschuldigt, das ist zwar jetzt modern, auch der Garten ist modern, aber auch damals waren dort Gärten und so. Also das ist das, was mir immer fehlt beim Mittelalter. So hat das auch aus. Nicht überall, klar, wir reden hier von den ganz, ganz reichen in einer Stadt wie Brügge, völlig klar. Aber auch das ist Mittelalter und das würde ich auch gerne mal irgendwo sehen.
Und wie gesagt, wenn man da durchgeht, ganz viele Räume, die von der Ausstattung her sehr nah an dem sind, was da mal gewesen ist. Und dass diese Räume halbwegs realistisch sind, können wir eben auch auf Bildquellen sehen. Wenn wir uns die richtigen Bildquellen anschauen, hier haben wir eine Verkündigung von Roger van der Weyden.
Der hat zwar nicht in Brügge gelebt, aber eben dafür in Brüssel. Dann haben wir genau diese Wohnkultur auch auf den Bildquellen. Das können wir wirklich sehen. Und da kommen einfach die Quellen zusammen. Da können wir sehen, das ist realistisch. Hier die Verkündung von Albrecht Buetz. Wenn ihr euch die Fliesen anguckt, das ist genau das, was wir eben gesehen haben. Da haben wir einfach noch die Möbel dazu. Aber ansonsten ist das exakt die Lebensumgebung, die die Auftraggeber solcher Werke gewohnt waren, die sie auch in ihren Bildern sehen wollten.
Und auch heute haben wir in Kruthus eine durchaus ansehnliche Sammlung an Plastiken, an Figuren, Wandteppiche. Nicht alle aus dem Spätmittelalter, aber durchaus eine umfangreiche Sammlung, die man sich anschauen kann. Aber mein Highlight in diesem Museum ist das hier. Das ist die Privatkapelle des Herrn von Kruthus. Und wenn ich da mit der Kamera reingehe, das ist nur eine Loge mit Fenster. Und wenn man dann in dieser Loge sitzt,
hat man direkt einen Blick auf den Chor der daneben liegenden Liebfrauenkirche. Also, er hat sich über eine Straße einen Gang bauen lassen an die Liebfrauenkirche, um dann da sitzen zu können, wenn er der Messe in der Liebfrauenkirche folgt. Wenn du das hast, dann hast du es geschafft. Dann bist du da. Gar keine Frage. Und
Noch schöner, haben wir eben schon auf dem Bild von außen gesehen, die Loggia. Und ist für mich immer so ein wunderbares Argument. Und weil die mittelalterlichen Städte ach so dreckig waren und natürlich auch Brügge komplett gestunken hat, hatte der reiche Herr von Gruthus hier in seinem großartigen Palast eine Loggia. Eine offene Loggia, um den Blick über die Stadt zu genießen. Weil wenn hier oben steht, da unten ist nochmal diese Bonifatiusbrücke und der Blick ist wirklich atemberaubend schön. Also wenn ihr ein Gegenargument braucht dagegen, dass die Städte im Mittelalter abfliegen,
alle gestunken haben. Hier habt ihr eins und zwar ein ganz wundervolles. Also offener Balkon direkt am Haus mit einem großartigen Blick, denn genau darunter seht ihr diese Bonifatiusbrücke heute. Damals gab es sie nicht, aber der Kanal ist eigentlich auch sehr malerig und der Blick aus dieser Lodge heraus, der ist doch Postkartenverdächtig.
Das werde ich mir so als Hintergrund für meinen Rechner machen, weil ich finde es ein ganz großartiges Bild. Das Kultusmuseum kann man sich absolut anschauen, aber wir sind bei weitem noch nicht am Ende unserer Reise, denn wir haben jetzt so die wichtigen Punkte abgeklappert. Also das sind so die Highlights in der Stadt, wenn man erstmal so grob durchgeht, so auf den ersten Blick. Es gibt aber noch so ein paar versteckte Dinge, die auch tatsächlich nicht so überlaufen sind, wie zum Beispiel das St. Jans Hospital.
das St.Jans Hospital oder Johannishospital ist im 12. Jahrhundert bereits als Hospital begründet worden und zwar im ursprünglichen Wortsit, also Hospitality
Gastfreundschaft, es war nur zum Teil ein Krankenhaus, es war aber auch Ort an dem Reisende unterkommen konnten, es konnten Bedürftige dort versorgt werden. Es werden Krankenseele gebaut, also diese Krankenhausfunktion wird immer größer, im 13. Jahrhundert werden die errichtet, teilweise noch romanisch, vor allem aber im Stil der Backsteingothik, da gilt auch das Seemtjahnshospital als eines der Vorzeigeobjekte in Europa.
Später sind es vor allem Nonnen, Erstfranziskanerinnen ab dem 17. Jahrhundert, Augustinerinnen, die diese Krankenpflege übernehmen. Und wenn wir mal reinschauen,
Jetzt kommt ein richtiges Highlight, zumindest für mich, denn hinter mir ist das St. Jans Hospital. Erstmal ein großartiges Hospitalsgebäude aus dem Mittelalter, also ein Riesenklotz. Unfassbar, wie groß so ein Hospital sein kann. Wir können es nachher sehen, einzelne Betten für die Patienten, also richtig modern schon zu der Zeit. Und das Besondere ist, Hans Memling, ein Künstler, eigentlich aus Seligenstadt, also ganz in der Nähe von meinem Wohnort, aber sein gesamtes künstlerisches Leben hat er in Flandern verbracht. Hier in Brügge, ganz wichtiger Künstler geworden, übrigens
Eigentlich mein Lieblingskunstler. Ich finde ihn großartig. Er war ganz eng mit diesem Sinjans-Hospital verbunden. Und an diesem Ort sind mehrere seiner Werke. Und die haben diesen Ort nie verlassen. Die sind an dem Ort ihrer Entstehung. Mehrere großartige Kunstwerke werde ich euch nachher auch zeigen. Aber das größte Kunstwerk davon ist der Ursula-Schrein. Reliquien der Heiligen Ursula. Da gab es einen alten Schrein. Memling hat einen neuen gestaltet. Und der ist wirklich weltberühmt. Winzig kleine Bilder, die aber unfassbar viele Details zeigen. Das wirkt...
Wirken und Leben der Heiligen Ursula, ihr Märtyrer Tod vor Köln. Und diese Bilder sind einfach fantastisch. Wenn ihr nach Prügel kommt, schaut es euch an. Ist gerade umgestaltet worden. Die Ausstellung trifft nicht so 100%ig meinen Geschmack, aber die Kunstwerke sind alle da. Man kann sie sich wunderbar ansehen. Fotos machen ist nicht so einfach, denn das Glas spiegelt sehr. Ich werde euch ein paar ältere Bilder zeigen, die ich früher gemacht habe. Aber fürs Auge, ganz tolles Erlebnis, vor diesen Kunstwerken zu stehen und sich sie anzuschauen. Auf, wir gehen rein.
Tatsächlich muss ich euch gar keine alten Bilder zeigen, denn sie haben einen prima Ausgleich für die spiegelnden Scheiben vor den Bildern. Es gibt eine Seite "Close to Memling", da kann man diese Werke in unfassbar großer Auflösung sehen. Also wenn ihr
Wenn ihr es anschauen wollt, unten in der Videobeschreibung findet ihr den Link dazu. Da kann man wirklich bis auf die Mitesser auf der Nase der Gezeichneten reinzoomen. Das finde ich sehr großartig, dass ein Museum das in der Form zur Verfügung stellt. Das gibt es ganz selten. Also da habe ich ein paar der Bilder hergenommen. Ich habe auch eigene Fotos noch machen können von einigen Details.
Wenn wir uns das Hospital im Inneren anschauen, das ist ein Gemälde, das ist auch 17. Jahrhundert, also deutlich später, aber hier sieht man wie das Ganze ausgesehen hat. Nicht überfüllt und dreckig wie es einem gerne gezeigt wird, sondern die Regeln sagen von Anfang an, ein Bett pro Patient. Das haben wir auch an anderen Orten, zum Beispiel im Hospital in Boden wird es genauso gehandhabt.
Es gibt auch mehrere Krankensäle, einen für Männer, einen für Frauen. Hier sieht man die Nonnen, die eben die Pflege übernehmen und ich finde auch so Details ganz großartig, weil hier sieht man einfach, das ist Pflege im heutigen Sinn. Da wird jemand umgebettet, also da wird auch dem Mittelalter natürlich immer gerne abgesprochen, dass das Ganze sinnvoll gewesen ist, aber das ist halt Quatsch. So ein Hospital hat man ja nicht aus reiner Bosheit betrieben, im Gegenteil.
Und heute ist da eben ein Museum drinnen unter dem Dachstuhl, der wirklich beeindruckend ist. Kann ich euch nur raten, geht mal hoch, der ist inzwischen zugänglich. Da oben ist die Close-to-Memling-Experience. Da gibt es solche Touchscreens, da kann man sich die Bilder angucken, kann dann seine eigene Schutzheilung bauen.
Sieht dann so aus, aus mehreren Memling Motiven kann man seinen Schutzheiligen zusammenbauen. Einige dieser Vorlagen sind nicht mal heilige gewesen, das sind ganz normale Bilder. Ich habe nicht so richtig rausbekommen, was genau man damit bezweckt. Ich hätte mir mehr Informationen über Memling gewünscht, gibt es aber in der Form nicht. Und sie können natürlich auch nicht darauf verzichten, dass das im Hintergrund läuft. Es muss natürlich... Colin, guck es euch an. Das ist ein Zinkeimer. Hm, das stimmt.
Also ihr könnt euch vorstellen, der Teil hat mir nicht so gut gefallen. Der Teil gefällt mir umso besser, denn es gibt hier eine ganze Ausstellung, die Hans Memling gewidmet ist. Es gibt alleine hier acht Werke von Memling in diesem Sint Jans Hospital und fünf davon waren immer schon da. Die wurden für diesen Ort gemacht, sind auch nie weggezogen.
Hans Memling, sehr spannende Figur, 1433 bis 1440 in Seligenstadt geboren, also ganz hier in meiner Nähe kann ich mit dem Fahrrad hinfahren, bleibt aber nicht in Seligenstadt, sondern verbringt seine Lehrjahre entweder in Mainz oder in Köln, das soll ein Selbstporträt von ihm sein, wird dann wohl in Brüssel Mitarbeiter von Roger van der Weyden, also einer der großen Künstler seiner Zeit in Berlin,
In Brügge taucht er 1465 auf, wo er Bürgerrecht erwirbt, heiratet dann Anna de Falkenare, das wird seine Frau, die haben auch mehrere Kinder. Er erwirbt später noch mehrere Häuser, hier man sieht dieses braune Gebäude unten und direkt daneben, so schräg oben rechts, sieht man zwei Gebäude mit großer Gartenanlage.
Das sind die Gebäude, die Hans Memling gehört haben. Also er wird durchaus wohl haben. Es gibt irgendwann eine Zwangsanleihe für die 10 Prozent der oder die eine Zwangsanleihe für die oberen 10 Prozent der Bürger in Brügge und da muss er auch eine Abgabe leisten. Die wird ihm später zurückgezahlt, aber das zeigt, er ist zu der Zeit unter den 10 Prozent, die am besten verdienen in Brügge. Im Gegensatz zu Jan van Eyck, der auch in Brügge gelebt hat und Hofkünstler am Hof des Herzogs geworden ist, ist er eigentlich immer unabhängiger
Künstler geblieben, Handwerker, geht nicht an den Hof, macht seine eigenen Aufträge. Ist aber durchaus erfolgreich. Sein Werk ist für die Zeit ganz interessant, denn ein Drittel seiner Werke sind Porträts. Da haben wir so ein Beispiel, das ist ein italienischer Kaufmann, der hat es von ihm malen lassen. Seine Porträts in Italien zum Beispiel, sehr sehr sehr populär. Und ein seiner Werke ist auch richtig Genre bildend. Das hier ist wahrscheinlich das erste Stillleben, das wir kennen.
Also da ist er wirklich wegbereiter. Und die Werke in diesem Museum, die man sehen kann, sind zum Beispiel der Johannesaltar, das ist einmal Johannes den Täufer und einmal Johannes den Evangelisten auf beiden Seiten, in der Mitte eine Gruppe um Maria mit dem Kind. Das ist wirklich als Hauptaltaraufsatz hier für das Sint-Jans-Hospital entstanden und seitdem immer da geblieben. Kurze Verwerfung, ist auch von den Franzosen irgendwann gerettet worden. Aber das ist so eins der Hauptwerke eben da und sehr,
Interessant, das dürfte eine der ältesten Signaturen sein, die wir haben. Da hat er geschrieben Opus Johannes Memling für das Sint Jans Hospital. Das ist auch etwas, was wir noch nicht so lange haben. Hier noch nicht auf dem Bild, sondern auf dem Bilderrahmen, auch sehr spannend.
Es gibt hier die Anbetung der Könige, auch direkt entstanden für das St. Jan's Hospital. Der Triptychon des Adrian Reins, es ist eine Beweinung Christi, aber man sieht hier eben den Stifter knien, hinter ihm der heilige Adrian als Namenspatron, die heilige Barbara auf der anderen Seite mit dem Turm. Ein Werk, das ich unfassbar großartig finde, habe ich auch gerade die Bilder auf Facebook gepostet, also wer die sehen möchte, die kann sich gerne auf Facebook auf meinem
Account anschauen, der Reliquien-Schrein der Heiligen Ursula. Heilige Ursula, bekannte Heilige, die in Köln im Märtyrer-Tod gestorben sein soll, in Begleitung der 11.000 Jungfrauen, ganz bekannte Geschichte und dieser Schrein ist gar nicht so riesengroß, diese Bilder da vorne drauf sind ungefähr 30 cm hoch
Und wenn man sich so ein Bild mal anschaut, welcher im Detailgrad da gearbeitet wurde, ganz, ganz unwahrscheinlich. Im Hintergrund, hinter der heiligen Ursula, sieht man zwei Unbeteiligte, eine Frau, einen Mann, beide nicht gekleidet wie die andere Figur und das soll ein Selbstporträt von ihm und seiner Frau gewesen sein. Das wird zumindest so zugeschrieben, dass die da, dass es da noch reingemalt hat. Und
Eher ungewöhnlich für so einen Ort ist dieses Doppelporträt, der Diptychon des Martin van Nieuwenhoe, das ist ein junger Patricia aus Brügge gewesen und hier diese Anordnung neben der Jungfrau Maria und hinten im Spiegel, im Hintergrund sieht man, dass die beiden auch tatsächlich nebeneinander reflektiert werden, also sie sollen nebeneinander sitzen, an einem Tisch sitzen, das ist so, da verbindet er im Prinzip Altar und Porträt, das ist ein sehr...
interessanter Zwischenschritt quasi, den man da sehen kann. Auch da wieder der heilige Martin auf dem Glasfenster im Hintergrund. Hier das Gemälde einer jungen Frau oder Sibylla Sambeta, also der später dazugekommene Schriftzug unten drauf, der sagt, es sei die persische Sibylle gewesen, also eine Wahrsagerin oder ein Orakel.
Das ist erworben worden und relativ neu ist hier ein Mitglied der Familie Rojas, einer spanischen Kaufmannsfamilie, das ist auch dazu gekommen. Also hier sind schon einige sehr, sehr hochwertige Gemälde versammelt an einem Ort. Ich glaube, es gibt nirgendwo so viele Memlinge an einem Ort und so viele Gemälde aus dem 15. Jahrhundert, die wirklich am selben Ort geblieben sind, ist auch etwas sehr Beeindruckendes.
beeindruckend. Als letzte Station gibt es dann noch das Kröninge Museum, das ist nicht weit entfernt, das hat dann nochmal eine ganze, also eigentlich alles, was so Rang und Namen hat unter den alten niederländischen Meistern ist da vereint, also wir haben einen Jan van Eyck mit der Madonna, das
Kanonikas Joris van der Perle. Die Erstehung dieses Bildes kann man übrigens in diesem Erlebnismuseum, diesem Historikum, nacherleben. Das ist auch sehr nett gemacht. Und sehr bekannt ist das, weil dieser St. Michael, der hinter dem Kanonika, also dem Chorherrn, steht, der hat so eine Rüstung aller Antiquen an. Das ist so der Fantasy-Style der Zeit. Da ist umstritten, ob es den wirklich gab. Das ist wirklich sehr, sehr historisierend. Und bei Jan van Eyck ist immer diese Farbentiefe unfassbar großartig.
Also das ist so, diese leuchtenden Farben, sehr sehr beeindruckend. Und auch Jan van Eyck hat in Prügge lange gelebt, ist auch 1441 hier in Prügge gestorben, also bevor Memling nach Prügge kam, war er der große Name. In Prügge hat er eben auch für den Herzog gearbeitet. Hier haben wir ein Gemälde von Roger van der Weyden, soll seine Frau Margaretha van der Weyden sein und in der Werkstatt von van der Weyden soll Memling als Lehrling oder als Geselle tätig gewesen sein. Auch den haben wir hier im Gröninge Museum.
Von Memling selbst haben wir die Morilltripti schon, auch wieder ein sehr schöner Familienaltar mit Stiftern auf beiden Seiten, die männlichen auf der einen, die weiblichen auf der anderen Seite. Und der ist bekannt wegen seiner Außenseite, hier sieht man in so einer monochromen Technik einmal Jesus mit dem Lamm und einmal St. Georg wieder in Drachen besiegt, auch sehr beeindruckende Bilder.
Ebenfalls ein Künstler aus Brügge, der nicht ganz so berühmt ist, den ich aber wirklich schätze, ist Petrus Christus. Der ist seit 1444 Bürger in Brügge gewesen, 1475 oder 1476 stirbt er da auch. Da werden ein paar sehr schöne Verkündigungsbilder gemacht oder auch die Taufe Christi, hier eben auch von Petrus Christus.
Gerard David, da ist umstritten, ob er ein Lehrling von Memling war. Einige Quellen sagen, er war das, ist auch lange in Brügge eben nachweisbar, stirbt 1523 in Brügge, ist dann auch so eine Generation später. Das ist ein ganz großartiges Bild, von dem ich aber immer nur den ersten Flügel zeige, weil der zweite ist sehr, sehr, sehr unappetitlich. Wer den sehen will, muss ins Gröninge Museum gehen.
Und natürlich ist auch Hieronymus Bosch vertreten, der hat zwar jetzt nichts mit Prügge zu tun, aber auch den kann man da sehen. Also man sieht ja schon, wirklich dieses Museum ist sehr sehr hochklassig ausgestattet. Ein sehr unbekannter Meister ist eben der Meister der Prügger Ursula Legende, der irgendwann 1485 um die Trähe herum das Werk hier malt. Also man sieht, Prügge ist einfach eine Stadt, in der unfassbar viele Künstler zusammenkommen.
Das macht es eben aus. Brügge ist als Handelsstadt sehr wichtig, nach einigen Quellen aus der Zeit die Handelsstadt in Europa. Es ist eine Stadt mit einer Hofhaltung, also der burgundische Hof hält da mit all seinem Prunkhof. Die ganzen Kaufleute kommen zusammen, es werden Geschäfte gemacht.
Es gibt jede Menge Künstler, Architekten, Kunsthandwerker, dann eben Maler, Buchmalerei, da habe ich jetzt nur ein paar Beispiele vorhin gezeigt, das wäre jetzt sehr weit gegangen, aber Buchmalerei ist auch ein großes Zentrum in Brügge, wo großartige Werke hergestellt werden, selbst zu Zeiten, als der Buchdruck schon aufkommt, solche Stundenbücher sind immer noch begehrt, werden immer noch hergestellt.
Ja und Brügge ist tatsächlich um 1500 bis Ende des 1500 die wichtige Stadt in Europa, bis dann ebenso mit dem Untergang Burgunds das Ganze zu Reibereien kommt, also erstmal der Machtkampf mit Frankreich, dann macht sich Maximilian nicht wirklich zum Freund nach seiner Gefangenschaft, schwört dann zwar niemanden zu bestrafen und Frieden zu halten, dann entscheidet aber ein Gerichtshof, der dieser Schwur unter Zwang verursacht.
erzwungen wurde und natürlich bestraft er die Stadt und so nach und nach wird es eng für die Stadt und zu einem Überfluss versandet dann dieser Zufluss der Zwingen, der wird immer unbefahrbarer, der Zugang zum Meer verschwindet. Antwerpen übernimmt dann die Vorherrschaft
dadurch, dass Antwerpen an der Schelde liegt, die wunderbar befahrbar ist und die auch gut befestigt werden konnte, ist das der nächste große Handelsort. Die Hanse weicht dahin aus, wieder nach Konflikt mit Prügge. Die englische Company of the Merchant Adventurers, die große Tuchhandelsgesellschaft, bekommt vom Herzog von Burgund oder dessen Nachfolger bessere Bedingungen in Antwerpenangeboten, geht dann auch darüber und man kann es nicht anders sagen, aber Prügge verarmt. Prügge
innerhalb von weniger als einem Jahrhundert sinkt es herab von dieser glänzenden Stadt, die wir gerade erlebt haben, zu einem kleinen unwichtigen Ort, der die nächsten Jahre im Dämmerschlaf verbringt. Es gibt dann
nach der Revolution noch Verwüstung durch die Franzosen, es wird an die Niederlande geschlagen, später nach der Unabhängigkeit von Belgien kommt es zu Belgien, da gibt es natürlich auch immer Verwerfungen, auch konfessionelle Verwerfungen und erst im 19. Jahrhundert mit der Eisenbahn da kommt wieder so langsam ein bisschen was nach Brügge zurück, es ist verschlafen, aber auch da größtenteils die Industrialisierung, die andere Städte in Flandern durchaus mitnehmen, Brügge kommt da nicht mit und das verwandelt sich dann in den großen Vorteil, denn dadurch haben wir diese Stadt
in diesem Zustand. Es ist nicht alles mittelalterliche Brücke, das ist wirklich das Wichtige zu verstehen, aber die Stadt an sich, wenn man das vergleicht mit der Karte von vorhin und das mit der heutigen Karte vergleicht, man muss es drehen, die ist nämlich nicht genordet, aber letztlich die Struktur dieser Stadt ist erkennbar und wenn man eine mittelalterliche Großstadt verstehen will,
dann muss man nach Brügge gehen, denn so hat das funktioniert. Und so sahen unsere Städte im Heiligen Römischen Reich vielleicht kleiner, aber so ähnlich sahen die auch oft aus. Also gerade diese Strukturen mit den Gärten an den Häusern, das Gartenbau ist wirklich ein ganz wichtiger Teil der städtischen Kultur immer noch. Man denkt ja immer, bei Städten erzielen wir uns immer was von schinkenden Straßen und es wird alles aus dem Fenster geschüttelt. Ja, aber hinter dem Haus ist ein großer Garten. Also warum?
Das fehlt mir auch in der Wahrnehmung. Selbst wenn ich durch sehr schöne mittelalterliche Stadtkerne in Deutschland laufe, diese Struktur ist oft nicht mehr da. Weil dann eben irgendwann das Ganze zugebaut wurde, sieht man in den Antwerpen sehr schön, da werden dann später die Hinterhöfe zugebaut durch kleinere Gebäude. Da kann man wirklich durch die Hinterhöfe laufen, die sind verbunden. Den Zustand bekommen die Städte aber erst später. Da reden wir noch nicht wirklich vom späten Mittelalter. Da sind die Städte noch nicht so ausgestattet.
stark durchsiedelt und das sehen wir eben in Brügge sehr, sehr schön oder auch sowas wie die sozialen Einrichtungen durch solche Hospitäler, durch solche Gottshäuser. Also wir haben eine sehr reiche Oberschicht. Wir haben auch eine Unterschicht, aber die ist nicht völlig auf sich gestellt. Es gibt auch keine Armenviertel in solchen Städten. Das sind wir noch nicht, weil die Armut ist da, aber sie ist auch dezentral. Sie ist noch nicht an einem Ort zusammengepfercht.
Also wenn ihr sowas erleben wollt, fahrt nach Brügge und ich habe jetzt nur einen Teil gezeigt, das ist bei weitem nicht alles, was man sehen kann. Man findet immer wieder neue Sachen auf der Prinsenhof, den ich vorhin gezeigt habe. Der Palast des Herzogs, den habe ich jetzt zum ersten Mal gesehen. Ich war schon dreimal vorher in Brügge, da habe ich den nicht gesehen, da muss man wirklich in eine Seitengasse gehen. Da kann man auch unfassbar viel erleben und übernachtet da. Nach 18 Uhr sind die Touristen weg.
und während die Touristen in der Stadt sind, das ist wirklich so ein Carré, da sind die ganzen Touristengruppen, also wirklich da ist eine Gruppe, folgt der anderen, in der Zeit geht außerhalb, geht ein bisschen in den Nordteil der Stadt, da seid ihr unter euch, die ist immer noch malerisch schön, aber es gibt halt nicht die großen Highlights und da könnt ihr den ganzen Tag verbringen, kommt abends zurück ins Zentrum, geht nachmittags in die Museen, da werdet ihr auch nicht so behelligt, aber meidet zum Beispiel die Ecke ums Rathaus oder sowas, die solltet ihr mittags einfach meiden, das macht keinen Spaß, aber den kann man prima verbringen.
entgehen. Es lohnt sich wirklich und wenn man notfalls mal einen Tagesausflug nach Dam, das ist auch ein wunderschöner Ort, da kann man viel viel erleben. Also guckt euch Prügge unbedingt an. Es war schön, dass ihr euch die Zeit genommen habt mit mir Prügge zu erleben. Ich hoffe ich habe euch einen Eindruck einer solchen Stadt zeigen können.
Ich habe schon viel zu Städten gemacht, aber ihr werdet mir zustimmen, sowas haben wir im deutschsprachigen Raum einfach nicht in der Form. Also wir haben großartige Städte, aber Brügge ist einfach nochmal eine andere Liga. Vielleicht Paris im Mittelalter war vielleicht ähnlich oder London, aber die waren vielleicht auch noch größer und hatten noch mehr Probleme, aber Brügge ist schon eine Stadt, die ich echt ins Herz geschlossen habe. Danke fürs Zuschauen, wir sehen uns bald wieder, schreibt in die Kommentare, was euch gut gefallen hat, was euch nicht so gut gefallen hat.
Ob ihr mit nach Brügge fahren wollt, wir sehen uns nächste Woche wieder zum neuen Thema. Bis dahin machts gut und bleibt gesund.