100-Jähriger Krieg
Und es gibt ganz große Namen darin. Die berühmtesten Schlachten der Geschichte vielleicht haben da stattgefunden. Es gibt Helden, es gibt Schurken. Alles, was man braucht. Großes Kino, das wird da das Thema sein.
Und passend zum Thema kann ich einen neuen Kooperationspartner ankündigen, CH Beck. Die haben eine wundervolle Reihe, nämlich CH Beck Wissen. Die feiert gerade jetzt 30-jähriges Jubiläum. Großartiger Anlass. Sehr kompakte Bücher von namhaften Autoren und wirklich geschichtliches Wissen sehr, sehr gut zusammengefasst. Es gibt mittlerweile, glaube ich, 700 Bände, also unfassbar viel. Und anlässlich des Jubiläums gibt es eine kleine Aktion. Ich werde demnächst das auf häufige Mal Sachen vorstellen. Jetzt zum Beispiel gibt es
zum Thema ein Buch über den 100-jährigen Krieg, aber das ist gar nicht das, was ich euch erzählen möchte. Denn wer in letzter Zeit mal in meinen Hintergrund geguckt hat, der hat da ein paar neue Bücher gesehen, so unscharf im Hintergrund. Hier sieht man sie besser. Das ist alles, was ich so besitze aus der Mittelalter, Teil dieser Reihe. Und damit es bei euch bald genauso aussieht, machen wir eine kleine Aktion. Für 30 Jahre verlosen wir 30 Bücher und zwar jeweils 30.
sechs Bücher zusammen, so ein kleiner Grundstock für eine Bibliothek und eure Aufgabe ist jetzt, geht auf die Seite, die
Den Link findet ihr unten in der Videobeschreibung. Schaut, was ihr haben wollt. Schreibt mir eine kleine Liste der sechs Bücher, die ihr haben möchtet und mit ein bisschen Glück kommen die zu euch. Dann habt ihr so einen kleinen Grundstock und könnt euch ganz großartig durch dieses Wissen durchlesen. Also wer wie ich so eine kleine Hausbibliothek haben möchte, jetzt ist die Gelegenheit. Und wer nicht gewinnt, guckt trotzdem unten rein. Es gibt unfassbar viele großartige Titel und es wäre schön, wenn ihr ein bisschen Traffic bei denen produziert, damit ihr seht, die Zusammenarbeit ist sinnvoll, dann geht sie auch weiter.
Ja, ich finde es ist eine sehr schöne Zusammenarbeit, ich freue mich da drauf. Der 100-jährige Krieg hat eine Vorgeschichte. Es fängt eigentlich so an 1066. William der Eroberer kommt aus der Normandie, erobert England. Kennt ihr, hatte ich auch schon ein Video zu. Und jetzt ist das Problem, er ist zwar jetzt König von England, aber auch Herzog der Normandie und Basal des französischen Königs. Und der französische König sieht auch das da alles mehr damit noch als sein Herrschaftsgebiet an.
In der Realität lässt sich das nicht durchsetzen, aber der Anspruch ist schon irgendwie da. Dann kommt als ganz wichtiger Punkt Eleonore von Aquitanien. Die ist erst mit dem französischen König Ludwig VII verheiratet, die Ehe wird aufgelöst und in der neuen Ehe 1152 heiratet sie Heinrich Plantagenet. Der Name ist später erst dazugekommen, Plantagenet oder Plantagenet, man merkt schon wieder England-Frankreich.
Und damit entsteht ein neues Reich innerhalb Frankreichs. Heinrich wird ein König von England, ist selber Herzog der Normandie, Graf von Anjou. Also ihr merkt schon, da massieren sich Titel zusammen. Und es entsteht das sogenannte Angewienische Reich. Hier sieht man eine Karte von Frankreich, so Mitte 12. Jahrhundert. Und alles Blaue ist unter der Kontrolle des französischen Königs. Alles Rote ist unter der Kontrolle der Plantagenets. Ihr seht das Problem des französischen Königs. Da haben wir den Grundkonflikt. Das wird sich auch sehr lange nicht ändern.
Das Resultat daraus ist ein immerwährender Konflikt. Der französische König ist nicht Herr im eigenen Land, so wie er es gerne hätte. Der englische König hat ganz viel Frankreich, aber ist Vassal eines anderen Königs, was ihm auch nicht passt. Es gibt stetige Verluste an diesen Besitzungen in Frankreich, denn der König von Frankreich arbeitet daran, sie wieder unter seine Kontrolle zu bekommen.
Der Sohn von Heinrich oder einer seiner Söhne, Johann Ohneland, das ist der mit Richard Löwenherz, Robin Hood, erinnert ihr euch, dass Richard Löwenherz schafft das Ganze noch irgendwie zu halten. Sein jüngerer Bruder wird dann König und der verliert ganz große Teile davon. Der versucht sich einen Krieg mit. Frankreich verliert dann eben Anjou und die Normandie. Und letztlich bleiben nur Teile Aquitaniens und der Gaskogne unter englischer Kontrolle.
Dazu kommt, dass Frankreich immer so ein bisschen mauschelt mit den Schotten, die haben ja auch ihre Probleme mit den Engländern und da gibt es die Old Alliance. Die sind immer wieder schnell dabei, sich gegenseitig zu unterstützen, was auch natürlich so ein Dorn in der Ferse der Engländer ist, was sie nicht so gerne hätten. Und nach dem Tod des letzten Kapetinger Königs, Karl IV. 1328, erheben sich erst nacheinander dessen beiden Brüder und am Ende Karls Cousin Philipp zum König.
Philipp de Valois ist kein Kapitän mehr, es gibt eine neue Dynastie und der besteigt als Philipp VI. den Thron. Und damit haben wir die Protagonisten des ersten Aktes des 100-jährigen Krieges, es wird drei große Phasen geben und hier haben wir eben Philipp VI. und Edward III. Edward III. ist König von England, der hat nämlich auch Anspruch auf den französischen Thron, nämlich über seine Mutter.
Das Problem ist nur, es gibt ja das saarliche Recht. Sehr, sehr alte Rechtsvorstellungen, die dazu führen, dass Frauen von der, oder die besagen, dass Frauen von der Erbfolge ausgeschlossen sind. Gibt's in England in der Form nicht. In Frankreich gibt es das saarliche Recht, aber es wird eigentlich nur dann befolgt, wenn es einem gerade passt. Also das finden wir ganz, ganz oft. Da haben wir später noch ein Beispiel, wo es einfach völlig ignoriert wird. Und die ganz großen Konfliktpunkte zwischen den beiden sind erstmal, der König von England hat dem König von Frankreich als Vasall zu huldigen, was der nicht möchte. Ähm...
Da gibt es auch den Ausspruch, der Sohn eines Königs kann nicht dem Sohn eines Grafen huldigen, denn Edward ist Sohn eines Königs, Philipp ist nur Sohn eines Grafen und ist eben dann beim Aussterben der Linie zum König geworden. Und das Problem für den französischen König ist, kursieren englische Münzen in Frankreich, das ist ja dasselbe Wert, ist ja der Metallanteil, mit dem Konterfei des englischen Königs. Findet der gar nicht so gut.
Am Ausgang des 100-jährigen Kriegs haben wir die beiden Länder in ziemlich unterschiedlichen Positionen. Frankreich hat 16 Millionen Einwohner, in Paris, der Hauptstadt, leben 200.000 Einwohner. Das macht es zur größten Stadt im christlichen Europa, wenn man mal Byzanz rausnimmt, also so das christliche Abendland, da ist das schon ziemlich herausragend.
König ist Philipp VI., geboren 1293. Paris mit seiner Universität ist so das Zentrum der universitären Bewegung. Dort wird die Kirchenelite ausgebildet. Es ist der Ausgangspunkt und Zentrum der Gotik. Es hat reiche Gebiete wie Flandern unter seiner Kontrolle. Und seit 1309 ist es Sitz der Päpste in Avignon. Also wirklich so auf dem Höhepunkt seiner Macht. England dagegen hat nur 5 Millionen Einwohner. London hat gerade mal 40.000 Einwohner zu dem Zeitpunkt.
König Edward III. ist 1312 geboren, also deutlich jünger. Aber England hat eine gut organisierte Grundherrschaft. Dadurch, dass es erobert wurde durch den Normanden, ist das Ganze relativ jung, ist noch nicht so zersplittert. Das Rückgrat der Wirtschaft ist Getreide und Wolle. Gerade Wolle für den Export nach Flandern, aber auch Getreide in großer Menge, weil die Grundherrschaft gut aufgestellt ist. Das ist so das, wo das Geld herkommt. Und man muss sich jetzt eines klar machen, es ist nicht Krieg zwischen zwei Staaten. Das klingt immer so, bei mir jetzt auch, so England-Frankreich.
Die gibt es so noch nicht. Wir haben noch gar keine Staaten im Mittelalter, da fehlen ganz viele Teile davon. Wir haben Konflikt zwischen feudalen Systemen und ganz viele Engländer sind nebenbei auch Franzosen und umgekehrt. Überhaupt die Identität der Engländer, die englische Oberschicht spricht Französisch, hat Besitzung auf beiden Seiten und so die Gefolgschaft, das hängt sehr davon ab, worum es gerade geht.
Der 100-jährige Krieg wird dazu führen, dass am Ende diese Identität da ist. Die Engländer werden sie als Engländer bezeichnen, die Franzosen als Franzosen. Am Anfang ist das noch gar nicht wirklich festgelegt. Also man muss ja echt auffassen, dass wir noch nicht wirklich von Staaten reden, die Krieg ineinander führen. Wir reden noch von einzelnen mächtigen Adlingen und ihren Gefolgen.
Aus Sicht von Frankreich ist der ganze Krieg auch nur das Vorgehen gegen einen unbotmäßigen Vasallen. Der tut nicht, was er soll, den bestrafen wir. England dagegen hat Ansprüche auf den Thron und sieht den französischen König als Usurpator, der vertrieben werden soll. Es geht wirklich darum, den Thron zu gewinnen.
Dauerhafte Sicherung der französischen Lehnen, also der Besitzung der englischen Könige in Frankreich, gehen halt nur, wenn sie den Thron kontrollieren. Wenn das nicht der Fall ist, wird der französische König immer versuchen, diese Besitzung an sich zu bringen oder sonst anders zu verteilen, weil der englische König als Basal ist einfach keine gute Situation.
Beide Könige sind außerdem sehr auf ihre Vasallen angewiesen. Ein König zu der Zeit kann sagen, ich führe Krieg, aber er muss vorher wissen, seine Vasallen folgen ihm. Das sind alles Aushandlungsprozesse. Er muss vorher nachfragen, geht ihr mit, was wollt ihr dafür? Es ist immer so ein Spiel, er kann nicht sagen, ich bin König, wir ziehen jetzt in den Krieg, ihr müsst alle mitkommen. Das hätte im feudalen Mittelalter niemand verstanden, das hätte so nicht funktioniert. Also da muss man auch immer sehen, die müssen ganz viel verhandeln, ganz viel daran arbeiten, das ist überhaupt möglich.
1334 gehen wir dann in die erste Phase des 100-jährigen Krieges. Der ehemalige Berater des französischen Königs, Robert von Artois, muss das Land verlassen. Hier haben wir den Prozess gegen ihn. Unten rechts sitzt er, oben ist der französische König, der entverbannt, der ist in Ungnade gefallen, muss wie gesagt das Land verlassen und findet Aufnahme am Hof des englischen Königs Edward III.
1337 ergeht dann ein Befehl des französischen Königs an Edward III., in dem er Edward als Vassal bezeichnet. Er als Vassal soll gefälligst diesen
Verwandten rausgeben, der soll ihn nicht verstecken und da sich Edward weigert, erklärt Philipp ihn zum abtrünnigen Vasalle und zieht alle seine Besitzungen ein. Lässt diese Besitzungen auch besetzen und das ist letztlich der Anfang des 100-jährigen Kriegs. 1337 die ersten Kampfhandlungen, die Franzosen oder der französische König fängt an Besitzungen einzuziehen.
Dazu wird auch ein Herbern ausgerufen, also die vordalen Truppen müssen sich einfinden und Edward III. ernennt sich 1340 als Reaktion darauf zum König von Frankreich und beginnt mit Invasionsplänen. Im Vorfeld hat er Flandern schon als Invasionsgebiet vorbereitet, das ist ja für ihn relativ nah und außerdem hat England sehr gute Handelsbeziehungen zu Flandern und er stellt Wolllieferungen ein,
wodurch die Weber in Gent, Brügge und Ypern letztlich arbeitslos sind, die sich auch den Plan entsprechend erheben und den Graf von Flandern vertreiben. Er will da einfach ein Gebiet haben, in dem er relativ einfach Truppen anlanden kann. Die Franzosen reagieren darauf mit einem Seekrieg. Wir haben tatsächlich in der Zeit im Ärmelkanal einen Seekrieg mit mehreren Schlachten, die wollen diese Kooperation stören. Und 1338 geht das Ganze los mit dem Seegefecht von Arnemulden.
48 französische Schiffe greifen fünf englische Schiffe mit Wolle für Flandern an. Eins der englischen Schiffe war mit drei Kanonen ausgestattet und einer Handbüchse in irgendeiner Form. Und es ist die erste bekannte Nutzung von Kanonen in Europa in einem Seegefängnis. Also da wird schon Geschichte geschrieben.
Nach hartem Kampf müssen die Engländer kapitulieren, sie haben auch keine großen Truppen dabei, sie haben vor allen Dingen Seeleute und der französische Admiral Nicolas Bechichet lässt sie alle hinrichten. Das ist so die erste Kräuter des Krieges. Es gibt dann einen längeren Krieg auf dem Ermelkanal mit gegenseitigen Plünderungen.
Es gelingt nach und nach den Engländern, die Franzosen unter Kontrolle zu kriegen und Milizen aufgestellt werden. Es werden auch gerade Küstensiedlungen angegriffen, da werden Milizen aufgestellt, um das Ganze zu verhindern. Es werden Schiffe gebaut, es werden Söldner angeworben. Und Frankreich verliert dann durch die Forderungen der genuesischen Schiffe unter ihrem Kommando, die haben sie quasi als Söldner angeheuert, auch einen Teil ihrer Flotte. Also die französische Flotte wird geschwächt und 1339 landen dann die ersten englischen Truppen in Frankreich.
1340 soll es dann zur großen Invasion kommen. Das ist den Franzosen bekannt und sie versuchen es zu verhindern. Es kommt zur Seeschlacht von Slaus. Slaus ist eine Stadt in den Niederlanden, in Seeland. Also da hat sich das Ganze heute sehr verändert. Letztlich ist Slaus die Einfahrt zur Brücke. Da ist der Ort, an dem die Schiffe nach Brügge einfahren. Also eigentlich ein sehr wichtiger, kleiner, aber sehr, sehr wichtiger Hafen. Und dort warten die Franzosen auf die Invasion der Engländer.
Sie versuchen mit sechs Galären, 22 kleineren Ruderschiffen und 167 Handelsschiffen die Scheldemündung zu blockieren.
Also es sind ganz oft Handelsschiffe dabei, so richtige Kriegsschiffe hat es kaum. Es gibt ein paar Galeren, es waren vor allem genuesische Galeren, die sind schon ausgefallen, auch bei der Seeschlaf von Slaus sind eben noch sechs Galeren dabei. Die Schiffe werden nach damaliger Art vor allen Dingen als schwimmende Plattformen verwendet. Das Bild ist später, viele Bilder sind aus dem 15. Jahrhundert, aber man sieht hier schon sehr schön die hohen Aufbauten vorne und hinten auf den Schiffen und man sieht diese sehr großen Schiffe,
wie ein Ausguck, wo Leute stehen und mit Speeren werfen. Es gibt auch Bilder, wo wirklich diese Wurfsperre zu sehen sind.
Es ist ein Nahkampf. Wir haben noch nicht so viele Fernwaffen, dass das wirklich in ein Fernkampfgefecht geht. Die Schiffe sind gerade in Slaus in der Schlacht angekettet, die sind durch Ketten verbunden. Die französischen Schiffe geraten durch die Strömung auch ein bisschen in Unordnung und die englischen Schiffe können sie angreifen, schaffen es auch so anzugreifen, dass nur ein Teil der französischen Schiffe überhaupt kampffähig sind. Es kommt eben zu Enter-Maßnahmen. Die Franzosen haben leider hauptsächlich Matrosen, während an Bord der englischen Schiffe eine Invasionsarmee steht. Also die haben da einen großen Vorteil.
Das Ufer ist gesäumt von Schaulustigen, da gibt es einige größere Siedlungen, die kommen tatsächlich ans Ufer, um sich das anzuschauen. Darunter sind aber auch wiederum bewaffnete flämische Milizen. Das wird noch unangenehm für die Franzosen. Es wird ein großes Desaster für die französische Seite. 190 Schiffe gehen verloren. Die genuesischen Galeren setzen sich ab, als sie sehen, dass es aussichtslos ist. Die zusammengebundenen Schiffe der Franzosen können nicht manövrieren und das ist für eine Galere natürlich tödlich.
Und die Überlebenden, die versuchen, das Ufer zu erreichen, werden am Ufer von den flämischen Milizen getötet. Die sind gar nicht so happy über die Franzosen da, das gibt auch eine größere Vorgeschichte. Admiral Behichet, den wir eben schon hatten, wird gefangen genommen und als Rache für die Schlacht von Arne Muiden direkt gehängt. Die französische Seite hat 16.000 bis 18.000 gefallen. Das ist eine relativ moderne Schätzung, die halbwegs Hand und Fuß haben dürfte und damit kontrolliert etwa der dritte Fakt nicht Flandern.
Beide Könige scheuen aber tatsächlich die Ausgaben dieses Krieges und es kommt zu einem Waffenstillstand. Also es wurden erste Gefechte durchgeführt, es gab Siege, aber tatsächlich bis 1340 passiert jetzt erstmal nicht mehr viel. Dann lässt sich Edward in Ghent, also in Flandern, das er gerade kontrolliert, zum König von Frankreich ausrufen. Das ist so die erste große Kampfhandlung. Dann gibt es als Nebenschauplatz den Bretonischen Erbfolgekrieg.
Über den mache ich vielleicht bald noch mein eigenes Video, den werde ich hier sehr kurz abhandeln, obwohl er wirklich spannend ist, da passieren ganz viele interessante Dinge. Es geht um den Streit zwischen Verwandten des letzten Herzogs der Bretagne, Johann III., nämlich einmal sein Halbbruder Johann von Montfort und seiner Nichte, die wiederum mit Karl de Blois verheiratet ist. Großer Name, hier wird im Video ansonsten keine große Rolle spielen.
Philipp VI., König von Frankreich, unterstützt Karl de Blois. Edward III. unterstützt Johann von Montfort. Wir haben einen klassischen Stellvertreterkrieg. Wir haben zwei Parteien mit jeweils einer großen Macht hinten dran. Und wer auf dieses Bild guckt, das den Erbvolkrieg illustrieren soll, sieht hier schon die Fahne des französischen Königs mit den Lilien und die Fahne des englischen Königs, der seinem eigentlichen Wappen jetzt auch die Lilien zugefügt hat. Das ist so eine große Sache des 100-jährigen Krieges, dass sie da eben Anspruch erheben. Und man merkt schon, hier sind andere Mächte am Werk.
Übrigens mit dieser Unterstützung verstößt Philipp VI. genau gegen das saarliche Recht, gegen das er noch protestiert hatte. Also er beruft sich darauf, dass seine Frau nicht erben kann. Jetzt unterstützt er die Nichte des letzten Herzogs und begeht eigentlich genau denselben Gesetzesbruch.
Der Erbfolgekrieg wird 23 Jahre dauern. Bis 1346 geraten viele Hafenstädte unter Kontrolle Englands, beziehungsweise des Verbündeten Hauses Montfort, und so kann er eine Machtbasis bilden, die ihm später bei der neuerlichen Invasion helfen wird. Gleichzeitig gelingt es aber dem Grafen von Flandern, Unzufriedenheit zwischen seinen Gegnern zu schüren, und die flämischen Städte fallen wieder von Edward ab. Das ist so ein ständiges Hin und Her.
Und es kommt dann 1346 zum ersten richtig großen Feldzug, der auch ausgeführt wird. Im Februar 1346 hält etwa der dritte Hoftag in Westminster, berät sich mit seinen Basallen, also er muss genau planen, habe ich überhaupt die Truppen. Neben feudalen Truppen, also denen, die ihm Herrpflicht schulden, werden auch Truppen angeworben. Das wird sowieso eine Sache sein, dass die Engländer sehr viel mit geworbenen Truppen arbeiten. Circa 6000 walisige Bogenschützen werden aufgeboten.
Spezialisten für Belagerungen, Handwerker, Verwaltungskräfte, alles was dazugehört. Insgesamt etwa 15.000 Mann. Und es ist eine enorme Logistik notwendig. Es werden 750 Handelsschiffe requiriert dafür, um da überzusetzen. Finanziert wird das Ganze durch die Einnahmen der Kronengüter, Kredite von englischen Kaufleuten und italienischen Banken. Eine der italienischen Banken geht daran sogar bankrott. Also wir haben ja zum ersten Mal so Kriegsfinanzierung im großen Stil.
Und Edward mit seinen Truppen landet dann in der Normandie nahe Cherbourg. Das ist ziemlich genau da, wo 1944 die Invasion in der Normandie auch stattfindet, also genau dieselbe Gegend. Und im Eilmarsch zieht er gegen Paris.
Er hofft vielleicht, dass der Gegner seine Truppen nicht schnell gut sammelt. Kann er aber. Und als sich das Heer Philipp VI nähert, das alleine aus 12.000 Mann schwerer Reiterei bestehen soll, 6.000 genuesische Söldner, vor allem Armbrustschützen, dazu kommt noch Fußvolk. Insgesamt wird es auf 25.000 Mann geschätzt. Das versperrt ihm quasi den Weg.
Erzwart versucht nach Norden zu entkommen, versucht sich nicht zu stellen zu lassen, muss sich aber bei Cressy schließlich gegenüber zur Schlacht stellen. Und damit sind wir bei der ersten berühmten Schlacht des 100-jährigen Krieges, die Schlacht von Cressy. Da wird ganz viel Geschichte geschrieben, die ist tatsächlich für die europäische Geschichte, zumindest in Westeuropa, sehr, sehr wichtig.
Die Engländer stellen sich in drei Treffen auf, das ist ja üblich, man teilt die Armee in drei Gruppen, die unabhängig voneinander agieren können. Die linke Flanke wird von William de Beauhon, 1. Earl of Northampton, befähigt, das Zentrum von Edward III. selbst und die
Und die rechte Flanke von Edward of Woodstock, dem schwarzen Prinz von Wales. Da ist er sehr viel älter, das ist sein Epitaph auf seinem Grab. Das ist eine sehr, sehr berühmte Gestalt. Zu dem Zeitpunkt ist er, ich glaube, 15 oder 16, wurde gerade erst nach der Landung zum Ritter geschlagen. Manche sagen, er wird erst nach der Schlacht zum Ritter geschlagen. Da gibt es unterschiedliche Angaben, aber der ist auf jeden Fall, befehlt es aber, einer der drei Treffen.
Auf englischer Seite gibt es auch drei frühe Kanonen, die eingesetzt werden. Die Schlacht von Chris Siegels soll jetzt die erste Schlacht in der Kanonen verwendet werden.
Die Rüstung dieser Zeit, also wir sehen ja eben ganz viele Bilder, die oft später sind, um mal zu sehen, wie sieht das wirklich aus. Hier haben wir einen französischen Ritter um das Jahr 1340 herum. Man sieht eben, es gab letztens erst ein Video von mir, könnt ihr mal reinschauen, über den Übergangshahnig, die Rüstung des 14. Jahrhunderts, da erkläre ich das sehr viel genauer. Hier sehen wir so einen Ländner, so einen mit Platten beschlagenden Leder- oder Stoffrock-Röhrchen.
Darüber ein Wappenrock, wie er sehr üblich ist und man sieht schon die Arme, die Hauptsäche und Arme und Beine werden von Ringpanzer geschützt, darauf aber ebenso Kniebuckel, Armschienen, das wird alles schon verstärkt. Das ist genau die Entwicklung des 14. Jahrhunderts, dass es massiv verstärkt wird.
Und in einem englischen Alexander-Roman sieht man das Ganze nochmal. Wir haben hier diese typischen Wappenröcke. Schilde werden tatsächlich noch verwendet. Das ist so, die sind gerade langsam dabei außer Gebrauch zu kommen, weil die Rüstung immer besser werden. Beckenhauben sehen wir ganz viel. Was wir aus den Bildern nicht sehen, das kann ich hier nachreichen. Wir haben zum einen mal so Klappvisier-Typen. Das ist jetzt eine...
Deutsche Quelle ist aber gar nicht unähnlich, das sind die etwas älteren Arten von Visiere und die moderneren, das ist schon die Hundsgugel, also ein Visier, das extra dazu da ist, um zum Beispiel Pfeile oder Lanzenangriff von vorne gut abzuwehren, das ist so zu der Zeit quasi State of the Art und so müsst ihr euch die Rüstung auf beiden Seiten vorstellen. Also wir haben die Ringpanzer verstärkt in fast allen Formen.
Punkten verstärkt. Es gibt noch ein paar, die zum Beispiel die Arme nur mit Ringpanzer schützen, was wir im deutschsprachigen Raum im Heiligen Römisch Reich sehr lange haben. In England und Frankreich ist das eigentlich nicht mehr üblich. Da haben wir im Großen und Ganzen schon Schienen und Verstärkung an den Armen.
Auf französischer Seite gibt es auch drei Treffen. Das erste wird von Philipp VI. persönlich kommandiert, das zweite von Charles II., Graf von Alassane, das ist ein Bruder des französischen Königs, und das dritte Treffen von Johann von Luxemburg, König von Böhmen, der zu dem Zeitpunkt bereits blind ist. Der hat einen Freundschaftspakt mit dem französischen König, der ihm den französischen König gefolgschaft schwört, wenn es nicht gegen das Reich geht, also alles was mit dem Heiligenbruch für das Reich zu tun hat.
ist raus, aber hier geht es eben nicht gegen das Reich und der Kreiseblinde Johann fühlt sich seines Bündnisses tatsächlich verpflichtet, kommt, kommandiert ein Treffen, also das zeigt auch, welche Bedeutung er hat, lässt sich aber letztlich blind in die Schlacht führen.
Die Franzosen greifen, überhaupt über Chrissy gibt es ganz, ganz viele Spekulationen, Gerüchte, wir werden es später mit Agincourt oder Agincourt, je nachdem, wie man es haben möchte, nochmal stärker haben. Hier greifen die Franzosen quasi direkt aus dem Marsch an. Die stellen sich nicht groß auf, sie sind der Übermacht, sie greifen die Engländer direkt an. Die
Die Armbrustschützen, viele Genuesen, haben wegen des Marsches ihre Pavesen nicht dabei und das schlechte Wetter soll dazu geführt haben, dass ihre Hornbogenarmbrüste nicht brauchbar sind. Kann ich nicht beurteilen, die sind verleimt. Ich weiß nicht, ob da Feuchtigkeit wirklich so einen großen Einfluss hat, aber vor allem die Pavesen sind ein Problem und wenn es ganz aus der Bewegung herauskommt, sind sie als Fußsoldaten natürlich auch nicht wirklich in der idealen Position. Der Langbogen der Engländer dagegen...
die Walisischen Bogenschützen, der ist hocheffektiv, die sind gut ausgebildet, es gibt genug davon. Zuverlässig panzerbrechend sind diese Pfeile nicht. Also frontal auf der Rüstung, da gibt es ganz viele Aussagen, auch ganz viele Tests.
Sie sind nicht wirklich tauglich, denn selbst wenn der Pfeil eindringt, er trinkt nicht tief ein. Das ist tatsächlich, ab allen Beschusstests sieht man immer wieder, selbst relativ dünnes Blech hindert einen Pfeil daran, tief einzudringen. Also sie können den Gegner vielleicht verletzen, aber wirklich so, dass die massenhaft die Franzosen damit von ihren Pferden schießen, das ist sehr unwahrscheinlich.
Die Franzosen werden in dieser Schlacht ein Dutzend Mal versuchen anzugreifen, sogar mehr als ein Dutzend Mal, was auch zeigt, sie werden nicht einfach im Bogenbeschuss abgeschlachtet, sondern sie schaffen es durchaus, den Engländern gefährlich zu werden. Trotzdem sind sie nicht in einer guten Ordnung, sie überreiten teilweise sogar die Armbrustschützen, die versuchen in eine presse Position zu kommen, also da gibt es durchaus Chaos.
Die Franzosen erreichen die Engländer mehrfach, schaffen es auch, die Engländer in Nahkämpfe zu verwickeln. Edward von Woodstock muss mehrmals seinen Vater um Hilfe bitten, der letztlich sagt, wenn er hier nicht gewinnen kann, ist er auch nicht zum König geeignet, schickt dann eine kleine Handvoll Ritter, also wirklich nur so etwa 20, die aber ausreichen, seine Seite zu stabilisieren.
Johann von Luxemburg, der blinde König, schafft es tatsächlich mit seinem Flügel, den rechten Flügel der Engländer unter Edward von Woodstock zurückzudrängen und die Reihen sogar zu durchbrechen. Auch Philipp VI. wird mindestens einmal das Pferd unter dem Hintern weggeschossen.
Das Ganze läuft sich aber letztlich an den zu Fuß kämpfenden Engländern tot. Die haben eine gute Aufstellung, eine defensive Aufstellung. Engländer kämpfen in der Schlacht auch komplett zu Fuß, während die Franzosen zum Teil beritten sind. Und schließlich müssen die französischen Kräfte nachlassen und Philipp verlässt das Schlachtfeld.
Frankreich hat entsetzliche Verluste, es ist eine Katastrophe für sie, der König von Böhmen ist gefallen, da gibt es eine berühmte Geschichte, dass Edward von Lutztok nach der Schlacht über das Schlachtfeld geht und eben den toten Leichnam des Königs liegen sieht und sagt, hier liegt der Fürst der Ritterlichkeit, also Prince of Chivalry, aber er wird hier nicht sterben. Und ganz berühmte Geschichte wird immer wieder weitererzählt, neben Maisel noch der Herzog von Lothringen tot, Alasson, der Bruder des Königs, ist gefallen,
Der Graf von Flandern ist unter den Gefallenen. Etliche weiter Hochadlige und über 1500 Ritter sind in Chrissi gestorben. Das wird auch in der zeitgenössischen Wahrnehmung als große Katastrophe wahrgenommen. Edward kann den Sieg aber nicht ausnutzen. Seine Truppen sind völlig erschöpft. Das Land um ihn herum ist eigentlich in der Form nicht kontrollierbar mit dem, was er noch hat. Und
Und er entscheidet sich, Calais zu belagern. Das nimmt er auch ein. Und Calais wird wirklich für die nächste Zeit der Brückenkopf der Engländer. Auch bis weit nach dem 100-jährigen Krieg. Das ist wirklich das, was sie sicher in der Hand haben. Es bedarf einer elfmonatigen Belagerung, um die Stadt einzunehmen. Und König Philipp schickt auch einen Entsatz her. Das...
Zwar die Stadt erreicht, aber gegen die gut eingegrabenen englischen Belagerer gar nicht viel ausrichten kann. Das Umland ist zu sumpfig, die Verteidigungsanlagen der Engländer, die sie natürlich auch nach außen verteidigen müssen, sind zu gut gebaut und Philipp muss sein Heer entlassen und letztlich kapituliert die Stadt dann, weil sie nicht auf einen Satz hoffen kann.
Die Geschichte dieser Kapitulation ist auch sehr bekannt, die Bürger Kales bitten um Gnade, kommen in Büßergewand mit dem Strick quasi um den Hals und erst will etwa der Dritte ihnen keine Gnade gewähren, Königin Philippa von Hennegau, seine Frau bittet dann aber für sie und dann lässt er sich erweichen. Da gibt es eine Menge Autoren, die das für bare Münze nehmen, aber genau die Geschichte haben wir immer wieder, das ist letztlich eine Inszenierung, das ist so ein Ritual, das wir häufiger mal haben.
Und päpstliche Legaten erreichen dann erstmal einen Friedensschluss, 1347 wird erstmal ein Waffenruf vereinbart und dieser Feldzug ist erstmal abgeschmettert. 1347 kommt aber noch was anderes aus dem Süden an, nämlich die Pest. Die kommt durchs Rhontal hoch und die Region versinkt erstmal in den Wirren dieser Seuche.
In England, auch da wütet die Pest, aber da gibt es dann auch gerade unter dem Einzug der Pest, das ist nicht so, dass sie dann gar nichts mehr machen, sondern nachdem die erste Welle vorbei ist, finden wir wieder Tatentrang, da werden Turniere veranstaltet, sehr große Turniere, an denen auch die französischen Gefangenen teilnehmen. Also ihr habt gesehen, ganz viele Tote in der Schlacht, aber auch sehr viele Gefangene, das ist ja immer eine Sache des Lösegeldes. Viele Gefangene können sich relativ schnell freikaufen, einige müssen eben in die Gefangenschaft nach England. Und zum Beispiel ein Graf von...
Kurze französische Worte, die ich kenne. Konnetabel von Frankreich gewinnt zum Beispiel ein Turnier in Windsor. Also die dürfen an den Turnieren teilnehmen und das ist sicherlich unterschiedlich. Einige dürften auch irgendwie in Zellen geschmort haben oder sonst irgendwie eingesperrt sein, aber ein guter Teil von denen sind mehr oder minder Gäste auf Zeit ihrer Kidnapper, bis dann irgendwann das Ganze bezahlt ist. Es werden sogar Familienbanden beschlossen bei solchen Geiselhaften. Also als Ritter hat man den großen Vorteil, man ist zu wertvoll, um getötet zu werden.
1350 stirbt dann Philipp VI. und Johann II., auch genannt der Gute, wird sein Nachfolger. Das ist jetzt der neue Gegner für Edward III. Und es entsteht eine neue Art der Kriegsführung, nämlich die Chevauchée. Ich hoffe, ich habe es richtig ausgesprochen. In der spanischen Recon Pista kommt das Ganze auf. Es ist eine Art von Reiterattacke, ein kurzer, schneller Kriegszug. Wird relativ typisch für den 100-jährigen Krieg.
Auch weil die Pest gewütet hat, ist an einen großen Herzog nicht zu denken, es fehlen auch da die Soldaten und daher fällt man mit einer schnellen kleinen Reitertruppe auf Gegnergebiet ein, zerstört Felder, Dörfer, plündert, versucht einfach den Gegner wirtschaftlich zu schaden und vor allen Dingen auch moralisch zu schaden.
Man muss sich dabei überlegen, dass letztlich der Schutz der Bevölkerung das große Argument ist für die Herrschaft des Adels. Wenn sie das nicht können, dann haben sie ein Problem, ihre Herrschaft zu begründen und das ist tatsächlich auch eins der Ziele. Es geht um politische Schwächungen dadurch, weil eben die Legitimation wegfällt. Es geht um die Gefangennahme von wichtigen Geiseln. Es geht aber vor allem eben auch darum, den Gegner wirtschaftlich zu schaden. Und
Etwa von Woodstock, hier sieht man, wie er ein Lehen von seinem Vater, etwa dem dritten, erhält. Der führt drei dieser Angriffe durch. Einmal 1347, das ist Artua, 1355 von Bordeaux bis zum Mittelmeer und 1356 einen weiteren Zug, der dann zur zweiten großen Schlacht führt.
das 100-jährigen Krieges führt, nämlich der Schlacht von Poitiers oder Maupator 1356. Auf der einen Seite steht Englander am Gaskonia, insgesamt 10.000 Mann, also großer Zug, der dann eben die Gaskonia, Franzosen, die aber dem englischen König untertan sind, durch die wird das Ganze verstärkt. Auf der Seite Frankreichs stehen Lothringische, Deutsche, Schottische und Schweizer Truppen, teilweise auch Söldner, insgesamt ca. 20.000 Mann. Also wieder eine große Übermacht.
Frankreich hat durchaus auf Chrissy reagiert. Das ist ein oft gehörter Vorwurf, dass die sich nicht irgendwie modernisieren, dass sie immer dieselben Fehler machen. Das stimmt so nicht. Es gibt durchaus neue Organisationen. Es gibt mehr Schützen auf französischer Seite. Mehr Franzosen kämpfen zu Fuß. Es gibt verschiedene Reiter. Da gibt es auch leichte Reitereien mittlerweile. Das Schlachtfeld ist allerdings von Hecken durchzogen. Das ist kein sehr gutes Schlachtfeld für die Franzosen. Die englischen Bogenschützen kriegen einfach hervorragende Deckung durch diese Hecken, durch diese unzugänglichen Gebiete.
Und die Engländer, typisch für die Zeit, stellen sich erstmal defensiv auf. Für die Zeit gilt es generell, die Defensive wird als besser bewertet. Wer zuerst sich bewegt, der hat ein Problem. Gleichzeitig bringen sie aber mit einer Umfassungsbewegung durch einen eigenen Reiterangriff die Franzosen in Unordnung.
Die Franzosen geraten in diesem Gebiet in die Defensive. Die englischen Bogenschützen schaffen es immer wieder, Flanken der Franzosen anzugreifen. Schließlich lässt Johann II. seinen Sohn, den Kronprinzen Karl, in Sicherheit bringen, was dann dazu führt, dass die Franzosen die Schlacht als verloren sehen und anfangen, sich vom Schlachtfeld zurückzuziehen. Ich komme gleich noch zu den Orden, die in der Zeit gegründet werden, aber Johann II. hat den Sternenorden gegründet und die Mitglieder haben den Schwur geleistet, niemals vom Schlachtfeld zu fliehen. Vielleicht auch
ausgelöst durch die Schlacht von Crécy und dementsprechend verweigert Johann II. den Rückzug und geht mit seinem Sohn Philipp, seinem zweiten Sohn, in englische Gefangenschaft. Der französische König ist in der Hand der Engländer. Es wird ein Waffenstillstand vereinbart, abermals, und ein Lösegeld für den französischen König festgelegt, nämlich 4 Millionen Écues. Später wird es per Vertrag auf 3 Millionen Écues reduziert, das sind in
Kilo Gold, ziemlich viel, 13,5 Tonnen Gold in reiner Kaufkraft, nur den Goldpreis, nicht die wirkliche Kaufkraft, trägt auf heutige Reden von etwa 1,2 Milliarden Euro in Gold. Also unfassbare Menge. Johann bleibt bis 1360 in England in Haft, sein Sohn Philipp ebenfalls, dann kommt es zum Frieden von Bretigny.
Edward III. verzichtet auf die Krone, erhält dafür aber die Gascogne, das Limousin, Calais als eigene Gebiete und zwar als Gebiete, die er souverän regiert. Grundsätzlich gibt es immer noch eine französische Oberherrschaft, aber er ist nicht wirklich als Vasall eingesetzt.
Johann richtet dann für seinen Sohn Philipp, der bei ihm geblieben ist, das Herzogtum Burgund ein. Er lässt ihn vom Kaiser mit der Freikraftschaft Burgund belehnen, gibt ihm das französische Herzogtum Burgund dazu, dessen letzter Herzog 1361 an der Pest gestorben ist und daraus wird später Burgund. Der Kühne wird der erste der vier Burgunderherzöge, die später eben zu Karl dem Kühnen führen und so. Das ist ein Nebenschauplatz im 100-jährigen Krieg, der noch ganz wichtig wird.
1364 geht Johann II. dann freiwillig wieder in Gefangenschaft, denn er hatte seinen Sohn Johann, der hat einige Söhne gehabt, als Geisel zurückgelassen und als der flieht, fühlt sich Johann II. verpflichtet, sein Versprechen zu halten und zurückzukehren in die Gefangenschaft. Dafür wird er auch in ganz Europa hoch angesehen, stirbt aber kurz nach seiner Ankunft in England.
Dadurch haben wir jetzt schon den dritten König, mit dem sich etwa der Dritte auseinandersetzt, nämlich Karl V. Der wird, und ist unter den Herrschern Frankreichs in der Zeit eine durchaus interessante Figur, der gilt als sehr, sehr erfolgreich. Der musste vom Schlachtfeld fliehen, auf Anweisung seines Vaters, bei der Schlacht von Poitiers und regiert de facto schon, während sein Vater in Gefangenschaft ist.
Karl V. hat leider mehrere Probleme in seiner Herrschaft, zum einen die Pest, hatten wir gerade, marodierende Banden, immer wenn solche Feldzüge vorbei sind, dann gibt es Soldknecht, weil wir eben nicht mehr nur rein von feudalen Aufgeboten sprechen, die marodieren, plündern, sich irgendwie versuchen den Krieg fortzusetzen und das Ansehen des Adels ist ziemlich ruiniert, nachdem sie zwei Schlachten so schmachvoll verloren haben.
Der Adel hat in seiner Grundfunktion versagt, nämlich das Land zu schützen. Die Städte und Landstände fordern als Geldgeber des Ganzen mehr Mitspracherecht, was sie letztlich auch bekommen. 1358 gibt es dann aus den großen Bauern Aufstand die Chakerie. Also da hat Karl tatsächlich mit etlichen Problemen zu kämpfen. Es gibt noch einen Namensvetter, Karl von Navarra, der sich als Gegenspieler etabliert. Er wird auch als Karl der Böse von Navarra bezeichnet. Trotzdem schafft es Karl V. sein Reich zu konsolidieren. Das
reformiert viele Dinge, gerade so Steuerwesen und solche Dinge, um Einnahmen zu bekommen. Und ab 1369 beginnt Frankreich auch mit Rückeroberung. Also England war zwar in den Schlachten sehr erfolgreich. Karl V. hat mit Peter I. von Kastilien einen Verbündeten, der letztlich auf der Gegenseite oder den Engländern in der Gaskogne und in Aquitanie im Rücken sitzt. Und dadurch schafft es auch nach einem Sieg über die englische Flotte bei La Rochelle, bei der die Kassierer ebenfalls beteiligt sind,
eine Gegenoffensive zu starten und ganz wichtig ist da Bertrand de Gousclin, ein sehr erfolgreicher Heerführer, der hat auch schon in Kassinien gekämpft, hat sich mehrfach hervorgetan und der schafft es eben, weite Teile der Gaskogne, der Normandie und der Bretagne zurückzuerobern.
1386 sammelt Philipp der Kühne, Herzog von Burgund, der Prinz, der Burgund bekommen hat, sogar in Investionsjahr wieder in Fleuss, genau da, wo die Seeschlacht verloren gegangen ist. Dafür wird sogar eine komplette Holzstadt angefertigt mit angeblich 14 Kilometern hölzerner Mauern, um sie aufzustellen.
Philipps und Karls Bruder, also Philipp ist ja der Bruder des französischen Königs Karls V. und ein weiterer Bruder Jean de Valois, Duc de Berry, das ist der mit den Büchern, der kommt angeblich mit Absicht zu spät, dadurch ist die Abreise hinfällig, das Herbstwetter verhindert eine Invasion und so läuft das Ganze letztlich aus.
1476 stirbt dann auch noch der Schwarze Prinz von Wales, ein Jahr später 1477 auch Edward III. und damit endet die erste Phase des 100-jährigen Kriegs. Wir werden für 28 Jahre Pause haben. Karl V. kann letztlich jetzt ungehindert regieren. Es gibt zwar immer wieder kleinere Probleme, aber seine Herrschaft gilt als sehr, sehr gute Herrschaft, als sehr erfolgreiche Herrschaft.
Mit seinem Sohn, Karl VI., ändert sich das Ganze dann allerdings deutlich, der zeigt schon sehr bald Zeichen von Geisteskrankheit. Daher gibt es eine Regentin, seine Frau Isabella von Bayern, bis also Isabot im Französischen. Dazu gibt es einen Regentschaftsrat, der aus seinen Onkeln gebildet wird, also genau die Söhne des Königs Johannes II., der Herzog von Burgund, der Duc de Berry, der Herzog von Orléans, werden wir gleich noch ganz viel von hören. Und der
Der Hof spaltet sich, es gibt am Ende zwei große Parteien, die versuchen die Kontrolle über das Land an sich zu bringen. Einmal wird jeweils von dem Onkel des Königs angeführt, das eine ist die Partei des Herzogs von Orléans, die Ammanjacken, ganz ganz wichtige Gruppierung. Auf der anderen Seite die Partei des Herzogs von Burgund, erst Philipp, dann ab 1404 sein Sohn Johann Ohnefurcht, der das Ganze letztlich direkt fortführt.
Die beiden Gruppen verfallen immer mehr in Machtkämpfe, die letztlich eine Art Bürgerkrieg ausarten. Also was heißt eigentlich, was heißt eine Art, es ist ein Bürgerkrieg, der teilweise offen geführt wird. Burgund nähert sich da immer mal wieder in England an und ein wichtiges Ereignis ist die Ermordung des Herzogs von Orléans, also immerhin ein Onkel des Königs, 1407 auf Betreiben der Burgunder. Das ist so ein ganz großer Ausgangspunkt dieses Bürgerkriegs.
Gleichzeitig hat in England Heinrich IV., der auch als starker Herrscher gilt, die Krone und das Parlament versöhnt, also er hat eine sehr gute Machtbasis und sein Sohn Heinrich V., der 1413 übernimmt, der kann sich letztlich ohne Probleme einem neuerlichen Krieg widmen und eben sein Gegner ist der oft geisteskranke Karl VI. Hier haben wir die beiden direkt nebeneinander, das sind so die großen Protagonisten der zweiten Phase des 100-jährigen Krieges.
Die Vorzeichen sehen, wie gesagt, gut aus für Heinrich V. Schottland als Verbündeter Frankreichs ist zu dem Zeitpunkt mehr oder weniger ausgeschaltet, die sind nicht wirklich handlungsfähig. Burgund scheint, obwohl noch in Frankreich in der Regierung involviert, durchaus gewillt sein, sich aus dem Konflikt herauszuhalten. Die Ammanjacken sind zu dem Zeitpunkt gerade die stärkere Partei, Burgund versucht sich ein bisschen zurückzuhalten. Und es gibt auch in England durchaus immer noch innere Streitigkeiten, die durch einen gemeinsamen Feindgut zu lösen wären.
Heinz V. hat durchaus Gründe, einen Krieg anzufangen und daher erhebt er wieder Anspruch auf die Krone Frankreichs, fordert die Wiederherstellung des angeblichen Reiches der Plantagenet, also ihr habt die Karte vorhin gesehen, massive Forderungen, einfach mal so. Er betont auch, ein Gegner der Valois zu sein, also der Königsdynastie, aber nicht der Untertanen. Er sagt ganz klar, ich will König von Frankreich werden, ich will keinen Krieg gegen die Franzosen führen.
Er stellt sich auch als Verteidiger von Recht und Frieden dar, deswegen bietet er auch an, die Tochter Karls VI. zu heiraten, Katharine de Valois. Das ist auch eine Idee, die einigen Beratern Karls VI. durchaus gefällt. Sie bieten Heinrich V. ihre Hand an, dazu eine Mitgift von 850.000 Écues, also unfassbar viel, und große Teile Aquitaniens, also teilweise seine Forderungen durchaus bemerkenswert.
erfüllen wollen. Trotzdem landet er 1415 mit mehreren Schiffen in der Nähe von Hafleur, laut Zahlen 1400 Schiffe, 12.000 Mann, riesige Armee, um eben Hafleur zu erobern und ein zweites Calais draus zu machen. Er will neben Calais, das ziemlich weit nordöstlich liegt, noch einen zweiten Brückenkopf in Frankreich haben.
Die Belagerung zieht sich hin, es wird absehbar, dass die Stadt nicht vor dem Winter fällt, am Ende kann er sie tatsächlich erobern, aber danach zieht sich Heinrich Richtung Calais zurück, weil er keinen weiteren Kriegszug plant, es ist zu spät, er will zurück nach England.
Ähnlich wie Edward III. vor Chrétien und es kommt genauso wie bei Chrétien zum selben Ablauf, die Franzosen stellen ihn am 24. Oktober 1415 in der Nähe des kleinen französischen Ortes Agincourt, ich bin da immer gerne bei der englischen Betonung, dafür habe ich zu viele Hans der Fünfte Filme gesehen und es kommt zur vielleicht berühmtesten Schlacht des Mittelalters.
Auf der einen Seite steht das englische Heer mit 6.000 bis 9.000 Mann, da gibt es unterschiedliche Angaben. Auf der anderen Seite, das französische Heer wird traditionell auf bis zu 36.000 Mann geschätzt. Es gibt auch viel, viel höhere Schätzungen aus irgendwelchen Chroniken, das ist aber ziemlich unwahrscheinlich. Moderne Schätzungen, die auch auf Sollzahlungen basieren, schätzen es tatsächlich kleiner. Also da gibt es eher so Angaben, sie sind doppelt so groß wie die Engländer, nicht viel größer.
Seit der Schlacht von Crécy hat sich die Rüstungstechnik durchaus verändert. Hier sehen wir einen englischen Ritter um 1411, William Wilcott. Und gucken wir mal genauer hin, da sehen wir immer noch die Beckenhaube, da hat sich nicht viel geändert. Es gibt immer noch diesen Aventail, der den Nacken schützt, aber an Arm und Bein haben wir jetzt mehr oder minder geschlossenes Arm- und Beinzeug. Also wir sind hier wirklich beim Plattenpanzer angekommen. Wer
Während wir in Chrissy noch so Ländner haben, also mit plattenverstärktes Leder und ähnliche Konstruktionen, haben wir hier auch unter dem Wappenrock eine Plattenbrust. Noch nicht sehr weit fortgeschritten, noch sehr einfach gehalten, aber eben oft unter dem Wappenrock getragen. Dazu eben der Doosing, dieser Plattengürtel, der ein ganz wichtiges Accessoire in der Zeit ist. Aber wir haben letztlich einen komplett mit Platte geschützten Retter. Also da ist tatsächlich viel passiert in der Technologie.
Die Hundskugel ist immer noch üblich in einer ganz ähnlichen Form, hat sich aber oftmals schon zum Grand Bassinet weiterentwickelt. Also der Ring-Aventail dieser Kragen ist mittlerweile durch einen Plattenkragen ersetzt worden, macht es ein ganz klein bisschen unbeweglicher, aber schützt natürlich sehr viel besser. Über die Schlacht von Agincourt gibt es unfassbar viele falsche Vorstellungen. Also egal wo man schaut, es gibt wirklich absurdes Zeug.
Die Engländer haben in der Realität tatsächlich weniger Schützen als oft angenommen. Es gibt ja Schätzungen, dass irgendwie 90% des englischen Heeres aus Schützen bestanden hätten, aber das ist als Belagerungsarmee auch nicht wirklich sinnvoll, von daher sehr, sehr unwahrscheinlich. Die Armee des englischen Königs ist aber auch keine wirklich feudale Armee mehr. Das hat sich in der Zwischenzeit geändert. Er hat gerade für seinen Kriegszug nach Frankreich vor allen Dingen angeworbene Truppen genutzt.
Das sind teilweise auch Adelige mit ihren Leuten, die sich aber eben trotzdem haben anwerben lassen. Und dadurch sind viele dieser Truppen auch wirklich ihm verpflichtet und nicht irgendeinem anderen Herrn. Ganz anders als die französische Armee, die immer noch eine feudale Armee letztlich ist. Die Engländer kämpfen ohnehin absessen in einer defensiven Position, wie schon mehrfach. Aber auch die Franzosen, wird gerne so dargestellt, sind keine reine Reiterarmee. Im Gegenteil, gerade in Agincourt kämpfen sehr wenig Franzosen zu Pferde.
Man geht von etwa 1200 Britinnen aus, dazu kommen 4.000 bis 5.000 Schützen. Die Franzosen haben richtig viele Schützen in Ajacour, können sie aber nicht wirklich einsetzen. Die werden hinter den Fußkämpfern positioniert, was sich als Fehler herausstellt. Das ganze Heer ist aber auch deutlich besser organisiert als in Christine. Auch die Franzosen haben dazugelernt. Trotzdem gibt es hier hohe Adelige, die fordern, in die erste Reihe zu kommen. Die fordern, einen Angriff auf ihre Gegner, auf die ehrenvollen Gegner zu machen und nicht wie gefordert direkt auf die Bogenschützen.
Es gibt noch Verhandlungen, die Truppen stehen sich gegenüber, auch am Morgen der Schlacht stehen sie mehrere Stunden da und dann setzt Heinrich seine Truppen in Bewegung, rückt etwa 600 Meter vor und lässt diesen Ort neu befestigen. Da ist er direkt zwischen den beiden oder da ist er direkt zwischen zwei kleinen Wäldchen
Die Position der Engländer wird durch in den Boden geschlagene Pflöcke, angespitzte Pfähle gesichert. Das machen sie sehr gerne, um sich eben in der Defensivposition besser zu halten. Und hätten die Franzosen in diesem Moment angegriffen, wäre Ajacoya eine Katastrophe für die Engländer gewesen. Da wird oft drüber gesprochen, warum sie das nicht gemacht haben.
Das Problem ist nur, wenn ein Reiterherr oder ein Reitertrupp über so viele Stunden steht, die Streitrausser sind sehr, sehr nervöse Tiere, die sind darauf gezüchtet, sehr temperamentvoll zu sein, die kann man nicht so lange stehen lassen. Also da gibt es auch Berichte, dass die getränkt werden, dass die sich bewegen, dass die absteigen und ähnliches. Das ist normal, das ist kein Versäumnis der Franzosen. Im Gegenteil kann man eher sagen, dass Heinrich auf diese im Moment gewartet hat, um vorzurücken, weil die Franzosen darauf eben nicht wirklich reagieren können. Gleichzeitig kann
Heinrich V. jetzt aber mit seinen Bogenschützen die Franzosen unter Druck setzt. Sie beschießen die Franzosen auf äußerste Reichweite. Unwahrscheinlich ist, dass die Reiter wirklich verletzt werden. Die Pferde sind aber eine Schwachstelle. Dadurch ist die französische Reiterei gezwungen anzugreifen. Sie müssen irgendwie versuchen, diesen Zustand zu beenden.
Dieser Angriff entwickelt aber kaum Wucht. Zum einen sind es nicht so wahnsinnig viele, man geht davon aus, dass nur etwa die Hälfte der Reiter angreifen kann, der Boden ist bekanntermaßen schlammig, die Pfähle behindern sie, die Wälder behindern sie, sie können nur frontal angreifen, sie können keinen Flankenangriff durchführen, was eigentlich sinnvoller wäre. Dieser Angriff
bleibt mehr oder weniger stecken, es sterben französische Reiter, die zum Teil abgeworfen werden, weil die Bogenschützen eben auch die Pferde perfekt angreifen können. Das ist das, was wir gerne mal als Darstellung der Schlaft von Agincourt sehen, das ist aber nur der Auftakt, das ist wirklich der allerkleinste Teil. Der Hauptangriff der Franzosen sind zwei Trupps Fußsoldaten, also auch die kämpfen zu Fuß, auch Ritter zu Fuß.
Auch da ist der Anmarsch schwer, Schlamm hänger Boden, da gibt es auch massive Übertreibungen, dass sie bis zur Hüfte im Schlamm einsinken oder sowas, das ist auch alles eher unwahrscheinlich. Problem sind vor allem die zurückweichenden Pferde der ersten Angriffswelle. Die sind zum Teil panisch, wie gesagt temperamentvoll, verletzt, die reiten teilweise oder die rennen teilweise durch die Reihen der nachfolgenden Truppen. Ähm,
Die Franzosen sind kaum manövrierfähig, weil sie eben auch in so einem Stück zwischen zwei Wäldern eingekesselt sind, weil die Engländer ihre Position sehr gut vorbereitet haben und die zweite Welle der Franzosen drückt auch noch dann von hinten gegen die erste. Die Vermutungen der aktuellen Forschung sind, dass auch die Gefallenen der Franzosen sie behindern, dass sie wirklich über ihre eigenen Gefallenen drüber steigen müssen, dass sich da immer schwierigerere Positionen bilden. Die Engländer können erstmal auch zurückgedrängt werden, das ist aber etwas, was die Franzosen nicht ausnutzen können und
Und letztlich kommt der ganze Angriff ins Stocken, sie können nicht ausweichen, es geht nicht, von hinten kommen neue Truppen nach und es wird ein unüberschaubares Massaker unter den Franzosen, die einfach so dicht gedrängt sind, dass sie gegen die Engländer, die viel weniger tief gestaffelt sind, ihre Kraft gar nicht ausspielen können.
Ein lokaler Adliger, Usain Bolt de Agincourt, greift dann den Trost der Engländer an. Der ist offenbar ortskundig, kann das Weltchen umgehen, kann eben diesen Angriff durchführen. Daraufhin befiehlt Heinrich V. die Tötung der französischen Gefangene. Ein Riesenthema, auch bei Shakespeare wird es betont, es gibt da ganz viele Quellen zu. Es ist aber strittig, wie viele Gefangene tatsächlich getötet werden, denn die englischen Men at Arms, die
Die weigern sich. Man hat Arms, das ist so alles, was so Ritter-ähnlich ist. Man kann da gar nicht mehr von Ritter sprechen, weil in der Zeit sich das Ganze langsam auflöst. Aber es sind auf jeden Fall die bessergestellten Gerüsteten, die weigern sich, das zu tun. Dann werden Bogenschützen abgestellt, das zu tun.
Aber auch da zweifeln moderne Historiker, wie groß dieses Massaker dann am Ende gewesen ist. Denn auch nach der Schlacht sollen sich noch bis zu 2000 Gefangenen im Heer der Engländer als Gefangene befunden haben. Und die müssen eigentlich schon vorher in Gefangenschaft geraten sein. Also es ist wirklich von mehreren Wissenschaftlern auch bestritten worden, dass da allzu viele gestorben sind. Trotzdem ist die gesamte Schlacht eine Katastrophe. Schon wieder. Die Franzosen haben schon wieder eine katastrophale Schlacht einstecken müssen. Es gibt etwa 8000 Gefangene.
Darunter drei Herzöge, 90 höhere Adligen und wieder über 1500 Retter. Also schon wieder ein guter Teil der französischen Elite tot. Heinrich V. kann siegreich zurückkehren, landet 1417 wieder in Frankreich, erobert weite Teile der Normandie, 1419 kann er Rouen erobern und schließlich steht er sogar vor Paris. In Frankreich herrscht in der Zeit aber auch offener Bürgerkrieg, 1411 Konflikt.
können die Burgunder Paris erobern. 1413 werden sie von den Ammoniaken wieder vertrieben. 1418 nehmen die Burgunder wieder Paris ein. Dann wird am Ende noch der Herzog von Burgund, Johann ohne Furcht, als Rache für die Tötung des Herzogs von Orléans ermordet. Wahrscheinlich in Auftrag des Dauphins, von dem werden wir gleich ganz viel hören. Der Begriff
Er taucht jetzt nicht umsonst zum ersten Mal auf. Vorher hat er so nicht funktioniert. Und dieser Mord bringt dann den Nachfolger wieder in Philipp, Philipp der Gute, näher in England. Das ist das Ereignis, wodurch Burgund in ein Bündnis mit England getrieben wird. Die Burgunder als Hoffraktion übernehmen mehr oder minder die Führung in Frankreich. Es kommt zum Vertrag von Troyes. Der setzt Heinrich V. als Nachfolger Karls IV. ein.
Und England und Frankreich sollen in Personalunion vereint werden. Es soll unter einem König zwei Reiche sein, ganz wichtig. Der Vertrag beinhaltet auch den Punkt, dass die englisch besetzten Gebiete komplett an Frankreich zurückgehen und aufständige Gebiete, also die der Ammanjacken in der Lesart, unter Kontrolle gebracht werden sollen. Also es ist nicht mal ein Friedensvertrag. Heinz V. kriegt den Auftrag weiter zu kämpfen.
Damit wäre in Europa ein Großreich entstanden. Hansjörg V. hätte zwei Reiche unter sich gehabt. Gut unterschiedliche Abfolgesysteme durch das saarliche Recht, aber grundsätzlich wäre da ziemlich viel passiert. Hansjörg V. stirbt aber zwei Jahre später an der Ruhr. Sein Thronfolger ist gerade mal ein Jahr alt, nicht mal ganz. Und zwei Monate später stirbt auch Karl IV.
Der Krieg hätte jetzt beendet sein können mit einem großartigen Sieg der Engländer, aber durch den Tod beider Monarchen sind die Karten wieder komplett neu gemischt und Bühne frei für den dritten Akt, der umso traumatischer wird. Der große Protagonist des dritten Aktes ist Karl VII. Der Dauphin,
Zu dem Zeitpunkt noch, Dauphin ist ein Gebiet in Frankreich, das ursprünglich mal zum Heiligen Römischen Reich gehört hat. Er werden die Franzosen, können es nicht direkt an sich bringen, also der französische König kann es nicht direkt an sich bringen und daher wird der Thronfolger damit jeweils belehnt, genau wie in England der Fürst von Wales der Thronfolger ist, also der Prinz of Wales ist eben der Herr der Dauphin und dadurch wird der Name Dauphin eben üblicherweise benutzt und Karl VII. ist eben genau dieser Dauphin.
Er ist durch den Vertrag von Troyes von der Erbfolge ausgeschlossen. Er wurde für nicht legitim erklärt. Karl VI. und seine Isabella von Bayern stehen mittlerweile fest auf der Seite der Burgunder, die eben unter Philipp dem Herzog von Burgund stehen.
Die Ammanjacken dagegen, nach dem Tod ihres Anführers, unterstützen jetzt Lefond sehr offen, also der hat dadurch seine eigene Machtbasis bekommen. Bei der Einnahme von Paris durch die Burgunder 1418 musste er noch fliehen, er ist angeblich in einen Teppich eingewickelt, aus der Stadt geschleust worden, damit er nicht in die Hände seiner Gegner fällt und er zieht sich zurück, zieht sich nach Südfrankreich zurück und versucht da eben eine neue Machtbasis aufzubauen. Er klärt sich zum Regenten Frankreichs, obwohl sein Vater noch lebt und hält dann eben den Burschhof, von wo aus der Krieg weiterführen kann.
Auf englischer Seite, wie gesagt, der König ist noch minderjährig, ist Johann von Bedford, ein Bruderheim, das ist der fünfte, die treibende Kraft. Der ist Regent in Nordfrankreich und versucht eben die Gebiete, die noch nicht unter englischer Kontrolle stehen, an sich zu bringen. Die Bretagne und Burgund, die als Herzogtümer sind fest mit den Engländern verbündet und auf der Seite des Dauphins tauchen wieder schottische Truppen in diesem Konflikt auf. Also die Schotten können sich wieder im Kriegsschauplatz einfinden, dadurch
bekommt die Seite des Dauphins ein bisschen Auftrieb und es gibt irgendeine Möglichkeit, zumindest Widerstand zu leisten. Karl VII. gilt eher als genusssüchtiger und wenig kämpferischer König, wird auch verspottet dafür, kann aber die Spannungen seiner Gegner sehr geschickt ausnutzen, schafft es eine sehr effektive Verwaltung aufzubauen und nachdem er die Attentäter auf den Herzog von Burgund, Johann Ohnefurcht, von seinem Hof entfernt, die in Ungnade fallen lässt, schafft das auch sich dem Burgunder wieder anzunähern, auch mit dem Herzog der Bretagne schafft er immer wieder ein bisschen Annäherung.
Auf französischer Seite taucht dann mit dem Bastard von Orléans, auch ein weiterer Johann, wieder ein erfolgreicher Herrführer auf Seite der Franzosen auf. Der schafft es, die Belagerung von Montagy 1427 erfolgreich zu beenden. Also der widersteht einem englischen Belagerungsversuch. Damit hat...
Karl VII. auch ein Heerführer, der als fähig gilt und 1428 beschließt dann der Herzog von Bedford endgültig die Eroberung des Südens Frankreichs, lässt Orléans an der nördlichen Grenze der Gebiete des Dauphins belagern, um einen Übergang über die Loire zu sichern. Dieser Fluss ist ein natürliches Hindernis, um den Süden anzugreifen, muss er es schaffen, das Ganze unter seine Kontrolle zu bringen und bei
Und bei dem Namen Orléans wird man natürlich schon hellhörig. Das ist eine sehr, sehr große Belagerung. Das Bild hier ist tatsächlich sehr realistisch. Es zeigt nämlich, dass um die Stadt herum Befestigungen angelegt werden. Die Engländer haben befestigte Stellungen, teilweise Steinern, teilweise aus Holz, aber durchaus ein ganzer Ring an Befestigungen um die Stadt herum, die versucht sich zu halten. Dieser Belagerungsring ist aber nicht vollständig. Karl VII. bricht dann 1429 am Ende auf, um die Stadt zu entsetzen, vor allem Nahrungsmittel einzubringen.
Gelingt nicht so ganz, er erfährt aber von einem englischen Versorgungszug, der sich nähern soll unter John Fastolf. Das ist die Vorlage für den Falstaff bei Shakespeare, wird aber ein bisschen anders geschrieben, ich muss da mal gucken. Ich versuche mal Falstoff zu sagen, er heißt aber Fastolf. Der nähert sich mit 1800 Mann und Versorgungsgütern der Stadt Orléans, beziehungsweise den Belagungsanlagen um Orléans und die lässt Karl VII. jetzt angreifen.
Es kommt zur sogenannten Schlacht der Heringe im Februar 1429. Die Engländer bilden eine Wagenburg, beliebte Taktik. Die Franzosen beschießen diese Wagenburg mit Artillerie, gute Gegenmaßnahme. Die schottischen Truppen, die dabei sind, greifen allerdings verfrüht an. Kommt wieder zum großen Massaker, die Engländer siegen Haus hoch. Schuld wird in Orléans dem Grafen von Clermont gegeben, der ist einer der Herrführer in Orléans, dem wird Feigheit vorgeworfen, obwohl er eigentlich mit dem Beschuss recht hatte.
Der verlässt dann mit 2000 Mann Orléans und Karl will sich in die Provence zurückziehen und Orléans letztlich aufgeben.
Die Belagung von Orléans gilt als nicht rettbar. Am 29. April trifft dann allerdings Johanna von Orléans ein, Jeanne d'Arc, sehr bekannt, muss ich glaube ich nicht so wahnsinnig viel zu sagen. Ein Bauernmädchen, das göttliche Visionen hat, das den Auftrag hat, Frankreich zu befreien, am Ende vorgelassen wird, intensiv geprüft wird, befragt wird, kriegt dann am Ende eine Rüstung und den Auftrag versorgen, nach Orléans zu bringen, was sie auch schafft.
In "On Air" angekommen, wird sie erst mal wieder nicht sonderlich ernst genommen, aber tatsächlich für die meisten Kämpfer bildet sie so eine ...
Motivation, die Stimmung steigt wieder. Das ist übrigens das einzige Bild, das zu ihren Lebzeiten entstanden ist. Deswegen habe ich das genutzt. Die meisten anderen Bilder sind deutlich später. Und bis zum Mai, also gerade mal einen Monat später, verlieren die Engländer dann tatsächlich wichtige Befestigungen. Hier sieht man Johanna eine Belagerung anführen. Mehrere dieser Festungen um Orléans herum gehen verloren und schließlich beenden die Engländer die Belagerung Orléans. Sie sind erfolglos, obwohl es wirklich kurz
davor war ein Erfolg zu werden und Frankreich geht in die Offensive, Johanna wird zusammen mit Begleitern ausgeschickt diese Offensive zu führen, ihr wichtiger Begleiter ist Johann II., Herzog von Alassane und innerhalb eines Monats werden um Orléans herum drei Städte belagert und erobert, alles gegen den Heerführer der Engländer, John Talbot, das ist jetzt so im letzten Phasen des 100-jährigen Kriegs der wichtigste englische Heerführer
Es kommt dann auch noch zur Schlacht von Partei, abermals ist es schon Fastolf, der mit Verstärken heranrückt, der will sich mit den Truppen John Talbots vereinen, der freien Abzug aus einer der Städte gewährt bekommen hat, insgesamt vereinen sich da etwa 5000 Mann, sehr viele Bogenschützen, also immer noch ein wichtiges Heer, die bereiten auch das Schlachtfeld bereits vor, die fürchten einen französischen Angriff, schlagen Pfähle ein, machen genau das, was in Ajoncourt zum Erfolg geführt hat.
Der Angriff sind jetzt allerdings nur 1500 französische Reiter ohne großes Fußvoll, die wirklich einen massiven Sturmangriff gegen die Engländer führen und diesmal können sie ihre Wucht ausspielen. Sie können den Engländern in die Flanke fallen, sie können also genau das, was sie in den Schlacht vorher nicht geschafft haben, hier funktioniert die Taktik und es zeigt eben auch, die Taktik der Franzosen war nicht völlig wahnsinnig, sie hätte funktionieren können, wenn nicht bestimmte Umstände dagegen gewesen wären und jetzt...
In der Stadt von Partei wird das Ganze einmal umgedreht, es wird zu einer großen Niederlage für die Engländer. John Talbot gerät in Gefangenschaft, eine nette Anekdote ist, er schwört nie wieder in Rüstung gegen den König von Frankreich zu ziehen, was er auch in späteren Schlachten angeblich durchgehalten hat.
Aber mit dieser Niederlage sind die englischen Truppen in der Region quasi nicht mehr handlungsfähig, sind keine größeren Betrogen mehr. Karl VII. kann seinen Zug fortführen, er schaffte es sich 1429 in der Kathedrale von Reims, dem traditionellen Krönungsort der französischen Könige, krönen zu lassen. Und hier sieht man auch zum Beispiel ganz am rechten Bildrand Johanna dargestellt, die dieser Krönung beigetragen.
gewohnt haben soll. Heinrich VI. wiederum, der englische König, der tatsächlich selbst gar nicht groß in Erscheinung getreten ist bisher, lässt sich auch zum französischen König krönen, allerdings in Paris, was bei weitem nicht so prestigeträchtig ist. Also tatsächlich mit dieser Krönung in Rhin hat Karl VII. einen ganz großen Vorteil, einen ganz großen Prestigegewinn.
Johanna dagegen scheitert bei der Eroberung von Paris, Paris, das noch von den Burgundern gehalten wird, ergibt sich nicht, sie ist zum ersten Mal erfolglos, ihr Stern ist am sinken, ihr wird auch jede weitere Betätigung verboten, was sie allerdings ignoriert und weiterhin mit verfolgt.
Verbündeten den Krieg fortführen möchte, was eigentlich dann dazu führt, dass sie gefangen genommen wird. 1430 gerät sie in Gefangenschaft, wird an die Engländer verkauft, ihr wird der Prozess gemacht, also burgundische Truppen nehmen sie gefangen, ihr wird der Prozess gemacht, sogar mehrere Prozesse, weil der erste nicht heftig genug ist, die Engländer wollen sie tatsächlich tot sehen und schließlich wird sie am 30. Mai 1431 auf dem Marktplatz von Rouen verbrannt. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Karl VII. sie
... verraten hat, dass er dafür gesorgt hat, dass sie in Gefangenschaft gerät. Es gibt auch die Geschichte, dass die Tore der Stadt vor ihrer Nase quasi zugeschlagen werden und sie in Gefangenschaft gerät. Karl VII. kommt aus der Sache aber sehr gut raus. Seiner Reputation schadet das eigentlich nicht. Der Reputation der Engländer und der Burgunder durchaus.
Im Gegenteil, in der Vorstellung der meisten Zeitgenossen ist es wieder der Adel, der versagt hat, der eben seine Schutzaufgabe nicht erfüllt hat, der in Schlachten besiegt wurde, da muss ein Bauernmädchen kommen, um siegreich zu werden, wo der Adel versagt hat und tatsächlich die Rolle des Königs, die wird so ein Identifikationspunkt für die Franzosen, die sich auch jetzt langsam als Franzosen fühlen, also das ist jetzt ein wichtigerer Punkt, man ist jetzt...
dieses Königs und obwohl er gar nicht so als guter König gilt, ist seine Rolle jetzt auf einmal sehr, sehr wichtig, was auch in der Geschichte Frankreichs noch eine Rolle spielen wird, dass eben diese Königtum so betont wird und Karl VII. ist auf dem Höhepunkt seiner Popularität. Burgund ist dagegen sehr um seinen Ruf besorgt, weil das mit Johanna ist nach hinten losgegangen, sie wollten da nicht so ein großes Ding draus machen und jetzt haben die Engländer sie hingerichtet.
Sie nähern sich Karl VII. wieder an und im Vertrag von Arras 1435 versöhnen sich beide Parteien, die ja gegenseitig sich Verwandte weggemordet haben.
1437 kann Karl dann in Paris einziehen und hat tatsächlich wieder seine Hauptstadt, sein Königtum, nachdem er schon enterbt war und alles. England dagegen ist durch innere Streitigkeiten gelähmt. Es kommt so langsam das Vorspiel der Rosenkriege. Trotzdem versucht man in Calais noch einen Brückenkopf zu schützen und startet eine Offensive, die dann 1453 mit der Schlacht von Castillon ein eher unrühmliches Ende findet. Hier ist wieder John Talbot der Herrführer, der dort allerdings seinen Tod findet.
Man sieht auch an diesem Bildschirm, es hat sich was geändert. Also wir sehen immer noch Bögen und Armbrüste, wir sehen allerdings auch schon Kanonenartillerie, auch kleinere Geschosse und tatsächlich die englische Truppen mit ihren Langbögen gehen im Feuer der Franzosen unter. Damit ist bis auf Calais ganz Frankreich wieder an den König von Frankreich gefallen und man sieht,
Anders als zu Beginn des 100-jährigen Krieges gibt es jetzt ein ziemlich homogenes Reich. Also man sieht hier sehr, sehr viel Blau. Auch das Gelb ist zwar Burgund, aber das ist immer noch ein naher Verwandter. Und wenn man sich mit ihm gut stellt, geht es auch. Also ganz große Teile Frankreichs sind entweder direkt unter dem König oder unter nahen Verwandten. Also Karl V. hat es wirklich geschafft, viele seiner Söhne mit Herzogtümern zu belehnen. Das ist jetzt ein Vorteil. Und tatsächlich haben wir fast nirgendwo in Europa ein so homogenes Reich gefunden.
England abgesehen, aber die sind gerade dabei, in den Bürgerkrieg zu verfallen, wie zu dieser Zeit in Frankreich. Das tatsächlich für Frankreich geht das Ganze sogar relativ gut aus. Teile von Frankreich sind in diesem Krieg unter dauerhaftem Eindruck von Kampfhandlungen. Bis auf die Pausen, die gibt es immer wieder. Es gibt tatsächlich Sachen, das sind ständig
Feldzüge, Plünderung, wenn gerade kein Krieg ist, dann sind es Truppen, die nicht mehr unter Soll sind, die marodieren und plündern. Teilweise kann man in manchen Regionen wirklich von einer Auflösung der normalen Gesellschaft sprechen. Da gibt es wirklich dramatische Dinge, die wir so im Heiliger Römischen Reich eigentlich nicht kennen.
Trotzdem geht Frankreich aus der Sache wie gesagt gestärkt vor. Der König als Institution ist deutlich gestärkt, die Wirtschaft hat Fortschritte gemacht, es wurde nach Bodenschätzen gesucht, es gibt wirklich eine planvolle Suche nach Bodenschätzen, um Edelmetalle zu finden für die Finanzierung, Eisen zu finden für eine Waffen- und Rüstungsindustrie. Die neuen Bodenschätze werden vor allem von Gesellschaften
einer sehr, sehr modernen Form zu wirtschaften. Also da gibt es auch ganz viele Wirtschaftsimpulse in der Zeit. Es gibt einen Austausch zwischen den Regionen, weil...
relativ viel Bewegung notgetrunken ist, wenn man vom Gegner ausweicht. Auch der Hof an andere Orte zieht und eben dadurch Austausch kommt, aber auch die Stände, die Städte werden wichtiger. Wir haben nicht die freien Reichstätte wie im Heiligen Römischen Reich, trotzdem werden jetzt die Städte durchaus mehr eingebunden und es entsteht ein französisches Nationalbewusstsein. Auf englischer Seite auch, da findet auch Englisch als Sprache immer mehr Anwendung. Wie gesagt, die englischen Adeligen vor dem 100-jährigen Krieg waren französisch sprechende Adelige, die sich auch nicht groß unterschieden haben von ihren
Gegenstücken südlich des Ärmelskanals. Jetzt gibt es tatsächlich so eine Idee, ich bin Franzose und nicht mehr nur irgendeine Region, sondern wirklich Franzose unter der französischen Krone. Das ist auch ziemlich neu. Es hat sich letztlich ein sehr zentralisierter Staat im weitesten Sinne gebildet. Dieser Staat im Mittelalter ist nicht ganz einfach. Es gab Heeresreformen, es gibt jetzt eine Ordnanz oder ein Ordnanzsystem, das ein fast schon staatliches Heer beschreibt. Das ist nicht ganz stehend, aber nahezu.
Es gibt eine Idee von Gewaltmonopol, also dass wirklich der König ein Monopol darauf hat, Krieg und so etwas zu führen. Das Fedesystem, wie es im heiligen römischen Reich noch ganz, ganz stark ist, gibt es nicht, oder es hat wenig Platz in diesen Kriegshandlungen, deswegen kommt es deutlich zu erliegen. Die Verwaltung wurde sehr viel effizienter organisiert und es gibt ein Steuersystem, das nicht wie in anderen Reichen derzeit darauf angewiesen ist, dass die Adeligen in irgendeiner Versammlung diesen Steuern zustimmen, sondern es gibt hier dauernde Steuern.
die auch nach dem Krieg beibehalten werden und die letztlich zu einer Finanzierung des Königtums führen.
Die Schlachten mit ihren verlorenen Söhnen, verlorener Ausrüstung, Lösegeldern schwächen dazu den niederen Adel deutlich und zwingen ihn dazu, in Waffen- oder Hofdienst zu treten. Also wir haben auch Heiligenbrüder im Reich, aber gerade die freien Reichsritter und sowas, die noch relativ lange eine Quelle für Ärgernis sein werden, die werden in Frankreich quasi komplett ausgeschaltet, weil sie sich schon größeren Herren anschließen müssen, also diese
Herrschaft der Landes- oder Territorialadligen, wie wir sie im Heiligen Römischen Reich später sehen werden, haben wir ja schon vorweggenommen. Und es ist ein neuer Typ Kämpfer entstanden. Rittertum ist zwar immer noch etwas, was wichtig ist, aber letztlich wird es durch den Man-at-Arms oder den Gendarm ersetzt. Englisch oder französisch, kann man beliebig austauschen. Der
Nicht mal zwingend Adeliges, oft kommt er aus dem Niederadel, dem titellosen Niederadel, im Englischen wird man die Gentry nennen, die haben auch immer einen größeren Anteil an den Bewaffneten in den Heeren, der Ritteranteil geht immer mehr zurück.
Bogenschützen als professionelle Söldner auf beiden Seiten, auch die Franzosen haben Bogenschützen aufgestellt, auch die haben gelernt aus ihren Gegnern. Da kommt wirklich ein Profi-Soldatentum auf, das für Geld, für Sold kämpft, dadurch natürlich auch für die Adligen gut kontrollierbar sind. Das ist nicht mehr so, dass sie sagen, ich gehe jetzt heim, meine Pflichten sind erfüllt, ich bin dann mal weg.
Diese neuen, auch gerade die Man at Arms, haben dadurch auch Aufstiegsmöglichkeiten. Wir haben jetzt eine neue Schicht an Adligen, die als Offiziere zum Beispiel dienen und tatsächlich aufsteigen können. Und
Obwohl das Rittertum letztlich keine Relevanz mehr hat, es gibt trotzdem noch, die Idee besteht immer noch, gerade so unter den um die Zeit von Crécy werden zwei große Orden gegründet. Der Hosenbad-Orden in England und der Sternen-Orden in Frankreich, um eben die Ritter an sich zu binden. Der Hosenbad-Orden ist sehr exklusiv, der ist am Anfang auch nur für Kämpfer, die in Crécy gekämpft haben, vorbehalten, auch nur 24 Mitglieder. Der Sternen-Orden hat schon 300 Mitglieder und damit versuchen eben die Könige wiederum
Ritter an sich zu binden, wobei diese Ritter eben auch gewordene Ritter sein können. Wir haben durchaus mehrere Karrieren, die aus relativ einfachen Verhältnissen, wenn auch meistens immer noch titelloser Landadel, durchaus aufsteigen können. Da gibt es mehrere Beispiele.
Auch in England entsteht ein Nationalbewusstsein. Man hat das Bewusstsein, Engländer zu sein. Auch die Sprache wird eben immer wichtiger. Es gibt eigentlich auch keine großen Verwüstungen auf Seiten der Engländer. Die sind da, was so Verwüstungen angeht, ja eigentlich völlig gut rausgekommen. Es gibt ein bisschen Ärger mit den Schotten, weil diese ab und zu, aber das geht. Dummerweise versinken die jetzt eben in die Rosenkriege. Das wird nochmal ein sehr heftiges Kapitel. Da gibt es ein eigenes Video dazu. Da sind auch viel, viel mehr komplizierte Namen als in diesem. Aber die Engländer, obwohl sie eigentlich große Teile des Krieges
in Frankreich dominiert haben, vor allem die großen Schlachten immer wieder gewonnen haben, schaffen sie es eben am Ende nicht, Kapital rauszuschlagen und stehen am Ende nicht besser da als die Franzosen. Lange Geschichte, viel Geschichte, ich hoffe, ich habe es so ein bisschen einordnen können, diese drei Phasen, ich habe auch, vielleicht auch die Einblendung der Protagonisten hat ein bisschen geholfen, es waren längst nicht so viele komplizierte Namen wie in dem Video über Rosenkriege, wo sie alle Richard und Edward und so heißen und teilweise auch
Richard of Neville gibt es zweimal, also was für ein Quatsch. Gleichzeitig, natürlich, das macht alles sehr, sehr kompliziert. Ich hoffe, ich habe es hier ein bisschen besser strukturiert. Sagt mir, wie ihr das Ganze fandet von der Strukturierung. Soll ich das so ungefähr weitermachen? Ich glaube, mein Mund ist jetzt auch ziemlich fusselig, das habt ihr auch gemerkt. Das war langer, langer Text, aber ich hoffe, dass ich euch den 100-jährigen Krieg so mit Bildern und
Details ein bisschen näher bringen konnte. Wäre schön, wenn ich das geschafft hätte. Schreibt es einfach in die Kommentare. Wie fandet ihr diese Folge? Was fandet ihr am 100-jährigen Krieg spannend? Was wusstet ihr so nicht? Was wisst ihr besser? Wo habe ich mich geirrt? Schreibt es dazu. Lasst ein Like da. Abo wäre auch ganz großartig. Ich weiß, eine Menge von euch gucken diese Videos und haben nicht abonniert. Ist immer gut. Klickt dann in die Nachricht, wenn ein neues Video rauskommt. Ja, ansonsten bleibt mir nicht viel anderes übrig, als zu sagen, bis zum nächsten Mal. Macht's gut und bleibt gesund.