Andre: Als jemand, der das Mittelalter in Museen darstellt und eine Rüstung besitzt, fühle ich mich qualifiziert, über dieses Thema zu sprechen. Ich habe Geschichte studiert und bin zuversichtlich, dass ich ein gutes Verständnis habe, um Kinderfragen zu beantworten. Der Begriff 'Mittelalter' ist insofern irreführend, als die Menschen, die in dieser Zeit lebten, sich nicht als im 'Mittelpunkt' der Geschichte sahen. Sie betrachteten ihre Zeit als die 'Neuzeit'. Der Begriff entstand erst später, im 14. Jahrhundert, als italienische Gelehrte die Zeit zwischen der klassischen Antike und ihrer eigenen Epoche als 'mittelalterlich' bezeichneten. Obwohl der Begriff nicht ideal ist, haben Historiker keine bessere Alternative gefunden. Im Mittelalter gab es Süßigkeiten, wenn auch anders als heute. Schokolade und Gummibärchen fehlten, aber es gab Fruchtsaftzubereitungen, getrocknete Früchte, Kuchen, Kekse und Süßungsmittel wie Honig und Zucker. Honig war relativ erschwinglich, während Zucker aus dem Orient teurer war. Süßigkeiten wie gebrannte Mandeln und Lebkuchen wurden oft zu besonderen Anlässen verschenkt. Lampen gab es im Mittelalter, aber keine elektrischen. Stattdessen verwendete man Kerzen und Talglichter. Es gab auch Laternen mit Hornplatten, die das Licht durchließen. Fußball wurde zwar erwähnt, aber Hockeyspiele und andere Ballspiele waren beliebter. Sportvereine gab es nicht im modernen Sinne, aber Schützengilden dienten als eine Art Verein. Kinder feierten eher Namenstage als Geburtstage, obwohl es an bestimmten Tagen wie dem Nikolaustag Geschenke gab. Schulen gab es, aber die meisten Kinder, besonders Mädchen, besuchten sie nicht. Lehrer waren streng und setzten körperliche Züchtigung ein. Obwohl Mädchen hauptsächlich Hausarbeit lernten, konnten einige lesen und schreiben, besonders in wohlhabenden Familien. Kinder von Bauern lernten jedoch selten lesen und schreiben. Der Lehrplan umfasste die sieben freien Künste: Grammatik, Rhetorik, Dialektik, Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie. Zum Schreiben verwendete man Gänsefedern und hatte Federmäppchen mit Tinte und Bleistiften aus Blei. Kinder lernten mit Griffeln auf Wachstafeln schreiben, da Pergament zu teuer war. Es gibt keine Beweise für Spielzeugschwerter, aber Kinder spielten mit Steckenpferden und ahmten Ritterturniere nach. Kinder mussten oft arbeiten, aber nicht so hart wie in der späteren industriellen Revolution. Ihre Arbeit hing vom Wohlstand der Familie ab, wobei sie bei der Feldarbeit und Tierpflege halfen. Sauberes Wasser gab es, besonders auf dem Land durch Bäche und in den Städten durch Brunnen. Haustiere wie Hunde und Katzen waren üblich, sowohl als Schoßtiere als auch als nützliche Helfer. Vor der Einführung des Meters maß man mit Körperteilen wie Füßen und Ellen. Krankenhäuser gab es, besonders in Städten und Klöstern, aber nicht in dem Umfang wie heute. Ärzte waren teuer, und wer sich keinen leisten konnte, ging ins Kloster oder zu Kräuterkundigen im Dorf. Ärzte untersuchten den Urin, um Krankheiten zu diagnostizieren. Kinder trugen ähnliche Kleidung wie Erwachsene, oft Kittel und Hosen. Klopapier gab es nicht, stattdessen benutzte man Moos, Stoffreste oder die Hand und wusch sich danach. Burgen wurden gebaut, um das Land und die Bauern vor Überfällen zu schützen. Sie dienten als Verteidigungsanlagen, Wohnhäuser und Statussymbole für den Adel. In Deutschland gab es schätzungsweise 15.000 bis 25.000 Burgen. Viele sind heute Ruinen, weil sie verlassen wurden und die Dorfbewohner sie als Steinbruch nutzten. Ritter hatten wenig Freizeit, übten sich aber im Kampf, gingen auf die Jagd, spielten Schach und ruhten sich aus. Mädchen konnten normalerweise keine Ritter werden, aber es gab einige wenige Ausnahmen. Der Begriff 'Burgfräulein' ist modern, aber es lebten Frauen auf Burgen, die adelig waren und bestimmte Kleidung trugen. Die Menschen glaubten, dass Könige und Adelige von Gott zur Herrschaft bestimmt waren.
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