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Nerds fürs Leben, der Geschichtsfenster-Podcast - Folge 1: Larp

2025/3/16
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Geschichtsfenster

AI Chapters Transcript
Chapters
In diesem Kapitel wird die Entstehung und Entwicklung des Drachenfests beleuchtet, inklusive der Anfänge von LARP in Deutschland und den Herausforderungen bei der Organisation solcher Großveranstaltungen.

Shownotes Transcript

Herzlich willkommen beim ersten Podcast von Geschichtsfenster. Das Thema ist von Beruf Nerd. Es geht um Leute, die ihre nerdistische Leidenschaft zu ihrem Beruf gemacht haben. Mittelalter, Fantasy, alles was darum geht. Und heute ist das Thema für mich ein ganz spezielles, denn das waren eigentlich meine Wurzeln. Es geht um LARP, Live Action Role Playing Games.

Wir haben viele schon mal gehört, manche wissen auch gar nicht, was das ist. Ich habe mir zwei Gäste geholt. Ich habe bei mir Katrin Hobe vom Drachenfest Veranstaltungsteam und Fabian Schlumpf von Weiwern. Und Fabian, du hast vorhin schon gesagt, wir haben zusammen wie viele Jahre auf dem Buckel gelebt?

Oh, zusammen haben wir eben ausgerechnet, sind das inzwischen fast 90, also 88 Jahre Leituranspiel. Wir haben alle drei in den 90ern mit diesem merkwürdigen Hobby angefangen. Du machst am längsten, Fabian, Katrin tatsächlich am kürzesten, aber am kürzesten heißt ja auch schon, wann hast du angefangen? Mit 18. In welchem Jahr? Oh nein, das will ich jetzt nicht verraten. Verstehe, verstehe, aber es war in den 90ern. Mit dem Alter hast du angefangen...

Ja, schön, dass ihr beide da seid. Ich freue mich sehr. Ja, danke schön. Danke. Und neben den Videos habe ich gedacht, ich will mal wirklich so einen Plauder-Stream haben, so einen Plauder-Podcast, den man sich angenehm anhören kann. Und da geht es eben genau um solche Themen. Ich bin ja tatsächlich, ich lebe heute davon, dass ich irgendwelches obskure Wissen über das Mittelalter habe, über Sachkultur und solche Dinge. Und tatsächlich, das hat mit dem Lab angefangen bei mir. Da kam dann Living History dazu, aber ich habe immer gelabt.

Und seit 2001 ist in meiner Heimat da so ein bisschen das Drachenfest. Da habe ich meine Tochter aufwachsen sehen, wirklich so ein guter Teil meines Freundeskreises stammt von da und deswegen dachte ich, damit fange ich mal an. Das ist ein wundervolles Thema. Und heute ist das Drachenfest eine riesige Veranstaltung, 5000 Teilnehmer und mehr.

Ja, tatsächlich 5.000 Teilnehmer und mehr. Es sind sogar teilweise 6.000. Und ja, mit allen Spielern und Spielerinnen zusammen kommen wir tatsächlich auf 6.000 Teilnehmer. Unfassbar. Ja, das hätte ich damals auch nie gedacht. Also das 2001, oder 2000 haben wir es vorgestellt. Da gab es sehr viel Zweifel und sehr viel Aufregung in der Szene. Und dann 2001 haben wir es präsentiert, haben mit 1.000 Teilnehmern gerechnet, weil so viele Anmeldungen hatten wir.

Und hatten entsprechend Parkplätze gemietet, einen Zeltplatz in der Nähe vom Nürburgring, war auch genau ausreichend in der Größe her und dann kamen tatsächlich 2000 Menschen in für uns damals überwältigender Autokolonne mit gefühlt der Küchenspüle hinten auf ihren Anhängern.

um gigantisch große, fantastische Zeltlager aufzubauen. Und dann haben wir ganz, ganz schnell noch Ressourcen dazu gemietet und sind im Kreis gelaufen, auch ein bisschen. Das hat natürlich keiner hoffentlich mitgekriegt.

Ja, und dann haben wir das erste Drachenfest möglich gemacht, das stimmt.

MARKUS TRANTOW: Ja, auf jeden Fall. Also tatsächlich kommt ja Live-Rollenspiel selber meines Wissens nach, ich kann jetzt wirklich immer nur von meiner Perspektive ausgehen, kommt es ursprünglich von den Veranstaltungen aus England, aus den 80er Jahren. Und damals gab es große Veranstaltungen, das hieß Summerfest und die Idee war halt, aus Rollenspiel, also aus diesem, was man heute Pen & Paper nennt, damals, es gab Dutzende, wenn nicht gar Hunderte,

Fantasy-Rollenspiele und die Menschen haben gesagt, boah, wie toll wäre das denn, wenn man sich irgendwie mal verkleidet und diese Abenteuer wirklich erlebt. Jeder, der vielleicht schon mal so ein Rollenspiel damals gemacht hat oder auch heute macht, stellt sich dann vor, wie das ist, wie es wäre, wirklich durch so einen Hohlweg zu gehen und raschelnd in den Büschen zu hören und zu denken, das könnten Räuber oder Orks sein oder was auch immer da eben stattfindet.

Und möchte gerne diese Abenteuer noch näher an sich rankommen lassen. Und damit ist, glaube ich, der Urstein für Live-Rollenspiel gelegt worden, dass man dann irgendwann anfängt, vielleicht auch am Tisch zu sagen, ey, ich ziehe mir jetzt mal mehr so was Gewandeltes an. Oder ich gehe auf ein Mittelalterfest oder Renaissance-Sphäre, was auch immer, je nach eben kulturellem Hintergrund im europäischen oder amerikanischen Raum an.

Und möchte vielleicht mehr haben als nur meine Gewandung. Das heißt, bei uns das Kostüm heißt bei uns immer wie Gewandung. Bei euch. Ich wollte gerade sagen, nicht nur bei uns. Aber dass man eben sagt, man möchte mehr zeigen. So wie vielleicht die Mittelalter-Szene, auch vielleicht aus der Volksmusik teilweise ist die Mittelalter-Musik teilweise entstanden. Also aus diesen...

ist das im Lab eine Mischung aus Mittelalter und Fantasy-Tischrollenspiel gekommen. Und die Menschen haben Spaß daran gehabt. Und in England gab es dann größere Events, die waren ein bisschen weiter als wir. Und das ist Ende der 80er Jahre, ist das tatsächlich, ja, oder Mitte, Mitte, Ende der 80er Jahre ist das nach Deutschland rüber geschwappt.

Wurde von einigen sehr kreativen und findigen Menschen aufgenommen und dann tatsächlich das erste Mal Anfang der 90er Jahre sogar mit einer professionellen Veranstaltung verkommerzialisiert. Das erste Con gilt offiziell, das erste richtige, seriöse, die erste Veranstaltung auf der Burg, auf der starken Burg in Heppenheim.

fand damals das sogenannte Drakon 1 statt. Und das war damals so ein Urgestein. Punkt. Mit 120, 130 Nerds, die sich ja getroffen haben und einfach wohl auch eine Menge Spaß gehabt haben. Wer damals dabei war, der wird heute als lebende Legende betrachtet. So, erzähl uns, Ohrheim. Aber das Schlimme ist, wenn man sich die Bilder von damals anguckt, also heute ist ja, LARP kann großartig aussehen. Damals kann man es sehr gut zusammenfassen, wir hatten ja nichts.

Also das sind ja uns die, die, die, die, die, natürlich gehören Kämpfe dazu, man will sich ja hauen und das Wichtige beim Live-Rollenspiel, so wie wir das verstehen, man muss überall kämpfen können, weil es ist nicht so, dass wir uns zum Kämpfen treffen, sondern es muss auch plötzlich ein Streit in eine Schlägerei oder in Kampf ausarten können. Du musst letztlich, wenn du aus deinem Zelt gehst, dann musst du jemanden angreifen können, ohne dass es gefährlich ist, deswegen nehmen wir diese Polsterwaffen, da wird auch immer sehr drüber gewitzelt.

Und da kommen wir gleich zu, professionelle Vollzerwaffen heute. Damals waren es gerne mal Rohrisolierung aus dem Baumarkt mit einem Kern und dann mit Panzertape umwickelt. Das sind so die legendären ersten Waffen gewesen. Ja, lernen durch Schmerzen, würde ich dazu sagen. Auf jeden Fall, es ist ein

Try and Error gewesen. Der letzte, wenn ich das so salopp sagen darf, der letzte Shit war damals der Besenstiel. Umwickelt mit Reusolierung und Panzertape. Dann hat sich herausgestellt, dass die bei Ausgiebung auch schnell mal brechen. Also Besenstiele brechen beim Kontakt mit Mitspielern, Mitspielenden. Tatsächlich sind wir dann umgestiegen, haben eskaliert und sind auf Gardinenstangen umgestiegen. Die hatten also wesentlich mehr Durchmesser als Besenstiele.

Und dann haben wir uns da mitgehauen. Und irgendwann haben wir eingesehen, dass das halt einfach nicht mehr ganz zeitgemäß ist. Außerdem waren die blauen Flecken auch schwer zu rechtfertigen, wenn man dann irgendwann von der Wiese nach Hause kam. Und es gab dann tatsächlich auch wieder einen Ursprung in England. Und eben durch den damaligen Geheimdienst

Und Masha, ich sag den Namen mal, die Drachenschmiede, die auch diesen ersten Con veranstaltet haben, dieses Drakon, also es war nicht der erste Con, aber es war die erste größere Convention, Live-Rollenspiel-Convention, die haben dann aus England richtige professionelle, also...

mit Zwinkersmile versehen professionelle Latex-Polsterschwerter aus England drüber gemacht. War ich damals völlig begeistert. Und einer der Gründer von der Trafenschmiede, das war Fred Schwohl, der ist leider schon viele Jahre tot, war ein sehr guter Freund. Ja.

War auch jemand, der Leute begeistern konnte und der war dann so ein Kristallisationspunkt, der aber auch schon sehr früh, es gibt ja so im Lab auch so Spielephilosophien, der hat sehr früh auch sehr heute noch gültige Spielephilosophien in seinem Umfeld entstanden. Werden wir gleich was dazu sagen. Ja.

Ich glaube, ihr seid ein bisschen zu weit schon. Ja, ja, ja. Anfänge vom Rollenspiel und vom Live-Rollenspiel beginnen schon in der Kindheit. Im Endeffekt fängt man als Kind an, welcher Kindergarten hat keine Puppenecke? Welcher Junge hat nicht mal damals Indiana und Cowboy gespielt? Nein, nein, nein.

Mein erstes Rollenspiel war Star Wars, weil wir hatten rote und blaue Schaufeln für den Sandkasten und das war ein perfekter Laserschwerter. Ja, aber natürlich, das Spiel der Homo Ludens, der Mensch spielt, das ist völlig klar.

Und das Kämpfen war ja natürlich für viele ein ganz toller Punkt. Aber natürlich musste man sich auch verkleiden. Und das war genauso wild, weil Rüschenhemden aus dem Gothic-Bedarf. Und Gott, was wurde alles getragen? Das war unser großes Glück, dass in den 90er Jahren die Gothic-Szene so stark war. Ganz letztlich war meine erste Gewandung auch...

Die erste Gewandung habe ich selber gemacht, weil ich bin durch den sozialen Druck meiner Rollenspielrunde, die alle angefangen haben, Live-Rollenspiel zu machen, habe ich mich überwunden und habe gesagt, okay, ich mache da auch mal mit. Und dann steht man vor dieser riesigen Herausforderung zu sagen, was ziehe ich denn dann eigentlich an? Meine erste Gewandung war tatsächlich ein langer Strickpulli, der mittelalterlich aussah, weil der war so braun.

Aber einfach gestrickt. Es sah halt schon toll aus. Dann eine schwarze Hose. Es war keine Schnürhose, sondern einfach nur eine schwarze Hose. Und ich wollte unbedingt einen Kleriker spielen. Im Rollenspiel war das immer so, der Typ, der heilt und Dinge macht. Und ich wollte dann Vater Brian war dein Name. Das kam ursprünglich aus einem Computerspiel auf dem C64. Und da war das immer der einzige Charakter, der am Anfang überlebt hat. Und deswegen habe ich gesagt, okay, ich bin auch Vater Brian.

Und dann habe ich mir aus einem orangefarbenen Bettlaken eine Kutte genäht. Also eigentlich habe ich mir ein Loch reingeschnitten und mir das über den Kopf gezogen. Das war dann mein Gewand. Und damit war ich auch die ersten ein, zwei Live-Rollenspiele erstmal zufrieden. Hat auch funktioniert. Und du hast eben schon gesagt, Schnüllederhosen, auch wenn du keine hattest, war quasi die Uniform der Live-Rollenspieler wahnsinnig beliebt. Nicht unbedingt schwarz, auch gerne die braunen. Und

Und Rüstung war ja noch viel schlimmer, weil Waffen konnte man irgendwann tatsächlich dank der Tragenschmiede kaufen, aber Rüstung gab es fast gar nicht. Also so ein Ringpanzer, den musste man damals noch selber aufs Ringen zusammenbiegen.

Ja, 98 habe ich mit einem Freund in sechs Wochen für eine Veranstaltung eins zusammengehauen. Das ist aus heutiger Sicht furchtbar. Damals waren wir stolz. Und Ende der 90er kamen dann richtige Rüstungen auf Mittelalter-Märkten von Tschechien gekauft. Ich hatte da sehr früh einen, die war furchtbar schrecklich.

Aber es gab dann eine Veranstaltung, das war glaube ich ein Helegonia-Con, da war der Plot eigentlich, dass ich als Bösewicht am Ende in einem Duell sterben sollte und ich stellte mich vor 120 Spieler und hab die Leute gefordert und keiner hat gemuckt, weil ich hatte eine Plattenrüstung an.

Ja, genau. Da hatten wir noch so alte Mechanismen, so Charaktertod. Du hattest dir einen Charakter gemacht und der hatte Werte, das war bei uns noch ganz wichtig, der Charakter musste Werte haben und Erfahrung haben, da wurde dann mit Kontagen gerechnet und die Leute haben teilweise alles mögliche getan, um an Kontage zu kommen. Die wurden registriert. Ja, genau, die gab es auch Stempeln und wenn der Charakter halt niedergehauen wurde und nicht geheilt wurde, dann ist er gestorben. Da gab es schreckliche, also wirklich riesige...

weil Leute ihre Charaktere verloren haben und tot unglücklich waren. Und da habe ich ja schon gesagt, es gibt dann auch modernere Ideen. Irgendwann kam die Idee, ja, lass uns diesen Charaktertod doch einfach mal entschärfen. Das ist ja alles Quatsch. Und auch diese Punkte und das Ganze mit den Werten, lass uns doch einfach vor allen Dingen spielen. Und heute sind viele Systeme eher so in die Richtung gegangen, du kannst, was du darstellen kannst, ja, und vor allen Dingen auch kooperativer. Weil auch, das ist mal der Irrtum, du kannst, was du darstellen kannst, kann sehr unkooperativ sein.

Heute sind wir eher so, ich spiele für meinen Mitspieler mit. Lass uns mal an die Zeit zurückdenken. Wenn das Rollenspiel tatsächlich aus Live-Rollenspiel aus dem Tischrollenspiel entstanden ist. Und man hatte damals ja sehr einfache Regeln. Ich sag mal Dungeons & Dragons erste Edition, das war sehr simpel. Dann gab es deutsche Systeme, die hervorragende, tolle Welten gezeigt haben. DSA, das war dann, also das schwarze Auge, das war dann schon komplexer. Mit Bart. War sehr komplex. Ja.

Ja, genau, Rollmaster. Das heißt ja nicht sonst so. Rollmaster, wo man dann auf zig Tabellen gewürfelt hat. Das hat dann aus dem Spielen auch oft die Dynamik rausgenommen, das Storytelling, das Erzählen, was für mich zum Beispiel immer der Reiz gewesen ist, vor allem beim normalen Tischrollenspiel. Absolut. Und bei den Regelwerken, bei den ersten, ich sag mal, auf Dragon's Is,

hat man eben auch versucht zu sagen, okay, wie schlagen wir eine Brücke? Was haben wir für Mechanismen aus dem Tischrollenspiel, die wir in das Live-Rollenspiel praktikabel übernehmen können? Und da hat man ganz normal gesagt, okay, es muss sowas wie ein Level-Advancement geben. Also nicht im Sinne von leveln, aber...

so und so viele Erfahrungspunkte und dann tauscht du die ein gegen Fertigkeiten, die du dann für diese Erfahrungspunkte kaufen kannst. Dass es so ein Skilltree irgendwo gibt oder dass man Adligen nur spielen darf. Wir hatten ja damals kein Gefolge und jeder konnte sich König nennen und wie geht man dann damit um? Also diese Fragen waren tatsächlich... Und nicht nur konnte, sie haben. Ja.

Genau, ich bin der König und ich habe 3000 Mann draußen in den Wäldern, wie ein Zuflitz, was ich euch sage. Sonst renne ich jetzt 3000 Mal durch das Tor und greife euch an. Und das sind alles Dinge gewesen, wie geht man denn damit um? Und da hat man dann einfach gesagt, okay, machen wir eben Skills da draußen und sagen, okay, du brauchst so und so viel Gefolge und dann kannst du dir Adeligenpunkte kaufen und all sowas.

Also ein Live-Rollenspiel ist auch von der Transitionsphase oder Übergangsphase vom Rollenspiel zum echten. Du kannst, was du darstellen kannst und miteinander spielen und so vielen sozialen Aspekten, wo Katrin auch gleich ganz sicherlich was dazu sagen möchte.

ist das dann gewachsen. Ja, wobei ich auch sagen muss, als Anfänger fand ich das damals gar nicht schlecht. Als Hilfsgerüst, oder? Genau, als Hilfsgerüst. Ich konnte mich dann darauf auch... Man fängt ja auch dann mit dem Charakter langsam an. Wenn ich direkt der Obermagier bin und so, das muss ich ja auch darstellen können. Und erst mal dieses...

ja, dieses Ganze drumherum wahrnehmen und dann noch meine Rolle spielen, das kann ich als Lehrling eher als, dass ich dann jetzt irgendwie pompös schon auf Konfrontation gehe.

Also ich glaube, dass das für einen Anfänger vielleicht sogar leichter war. Die Entwicklung ist ja auch nicht, es gibt keine Regelsysteme mehr. Wir spielen alle nur noch, was du darstellen kannst. Sondern die Entwicklung ist ja auch so, dass wir jetzt zum Beispiel eine Verbindung aus beidem haben. Zum Beispiel kommen wir nachher noch zu das Drachenfest-Regelwerk. Ist zwar ein Punktesystem,

Aber letztlich so designt, egal wie viele Punkte du hast, du wirst kein übermächtiger Halbgott. Sondern gerade die Sachen, die die Frage stellen, wie stark bist du, da sind dann wieder Spielelemente drin. Also die Frage ist wirklich, wie gut kannst du kämpfen zum Beispiel. Und da merkt man einfach, es ist zusammengeflossen. Wir haben das Gute behalten, aber gerade in 19 gab es halt Regelsysteme, die völlig absurd waren und nichts mit Live-Rollenspiel eigentlich als Idee zu tun hatten.

Das Drachenfestsystem, also wenn ich dem vorgreife jetzt, das steht sich ja auch eigentlich nicht als starres Regelsystem, sondern eher als ein Rüst, an dem sich die Menschen oder die Spieler mit ihren

mit ihrer Charakterdarstellung, sagen wir mal so, orientieren können. Weil Drachenfest speziell ist, ist ja wieder ein spezieller Fall, weil da so Menschen aus der ganzen Welt zusammenkommen auf dem Drachenfest und aus verschiedenen Live-Rollenspielen Sozialisierungen auch zusammenkommen. Die einen sind eher kampflastig, die anderen ganz, ganz, ganz doll nur rollenspiellastig. Und jeder kämpft auch zum Beispiel in Europa alleine schon. In Frankreich kämpft man anders als in Deutschland. Auch das Rollenspiel wird anders wahrgenommen worden.

Manche sind ein bisschen...

Handfester, manche konfrontativer, manche kooperativer. Und auf dem Rand, das kommt alles zusammen. Das Regelsystem soll denen so eine Art, ja, so ein Grundgerüst bieten, an dem sie sich orientieren können. Und das ist halt eben, was Katrin gesagt hat, erstmal eine Orientierungshilfe. Was geht überhaupt? Was ist alles machbar? In den 90ern hatten wir vor allem kleinere Veranstaltungen. Jetzt ist die Graubusfrage, was ist für euch der Artikel zu Conn?

Der sich das... Ganz genau. Eigentlich... Ich... Ein... Auf eine... Auf einen Con... Kommst du mit auf einen Con? Eher so das. Was sagst du, Katrin? Also ich weiß es... Ja, gut. Was sagst du, Katrin? Also ich denke noch immer, dass das eine Abkürzung von Convention ist und deswegen die Con. Ja, sehr schön, weil ich sage immer der Con.

Da haben wir alle drei Meinungen zusammen. Es ist wirklich so eine Glaubensfrage, da können Leute ewig diskutieren, weil natürlich ist alles nützlich und die Convention ergibt Sinn, aber ich kriege es einfach nicht über den Lippen. Für mich ist es wirklich immer der Con. Ich fahre auf den Con. Und Con, wie gesagt, Convention, das ist der Begriff für eine solche Veranstaltung, auch privat bis heute.

werden die organisiert. Es gibt eben auch professionelle, wie zum Beispiel das Drachenfest oder andere Reihen. Aber in den 90ern war es eben so... Viele Vereine. Viele Vereine, genau. In den 90ern war es eigentlich immer eine relativ kleine Veranstaltung. Es gab ein paar größere, es gab ein paar Reihen, die haben mehr zu Lauf gehabt. Aber man ist halt an den Wochenenden auf solche Veranstaltungen gefahren. Hat er seine... Erkannte sich auch. Ja, erkannte sich, hat seine Charaktere entwickelt, hat da viel reingesteckt.

Es wurde professioneller, weil es wurden erste Firmen gegründet. Du hattest eben die Drachenschmiede schon, dann kamen noch weitere Firmen. Da kommst du dann in der Labgeschichte vor allen Dingen ins Spiel? Ja, in den frühen 90ern dann. Ja, weil die Nachfrage stieg. Und da habe ich, glaube ich, auch zum ersten Mal die Spielemesse in Essen ...

War damals...

Da gucken sich die Orga-Leute, das in der Regel ja ein Freundeskreis ist, gucken sich alle ein bisschen verdutzt an. Wenn man das das erste Mal macht, sagen die, ja, wer macht denn das jetzt eigentlich? Also man muss sich überlegen, wir waren ja damals alle Ende 18, Anfang 20. Also wirklich lange her. Und dann kommt genau der Punkt... Man hat keine Ahnung, was man da macht. Dann kommt der Punkt von Katrin, weil irgendjemand kannte dann jemanden, der sie ein bisschen ausgab und schwupps war es ein Verein.

Genau, dann war es ein Verein. Genau, richtig. Oder eine GbR. Im schlimmsten Fall, weil der Verein vielleicht zu kompliziert gewesen ist. Dass man sagt, bis wir den jetzt haben, wir wollen doch eigentlich nur einen Korn machen. Ja, pass auf, dann treten wir zusammen auf. Dann kommt ein Kumpel, der studiert Jura. Der sagt, ja, müsste er aber eine Firma gründen. Ja, so, dann macht man das. Dann ist man schwuppsdiwupps, ist man eine GbR. Dann heißt das noch lange nicht, dass man eine Gewinnabsicht hat. Auch wenn das sicherlich später so ein Finanzamt mal anders sieht. Aber...

Unter dem Strich geht man da sehr, oder sind wir damals alle sehr blauäugig an die Sache herangegangen. Vielleicht mit wenigen Ausnahmen. Ja, auch diese Lapis, also diese Eintages-Sachen. Das war dann...

Wir laden einfach Freunde ein, die wir kennen und die zahlen dann irgendwie 10 Mark fürs Essen und spielen dann da irgendwo im Wald. Wir sind auch angemeldet oder so. Wenn es nicht so weit geht, dass du irgendwann nach dem Tag Hunger kriegst, dann wird der Pizzadienst gerufen. Ja und vor allen Dingen Wald, ich hatte selber die Situation, dass wir plötzlich am Überfallkommando der Polizei gegenüberstanden, denen gesagt wurde, dass sie in Wald Leute abschlachten.

Ich weiß heute noch, wo das war. Weil es war genau so ein unangekündigtes Eintageslab. Da haben auch Förster, glaube ich, viel Spaß mit uns gehabt. Also man sieht, es war völlig wild. Und dann Mitte der 90er war ich immer auf der Essener Spielemesse. Und da gab es einen Bereich, der war auch für Rollenspiele und so. Und da standen plötzlich, ja genau, Halle 6. Und da standen dann plötzlich auch Live-Rollenspielanbieter. Unter anderem eben Du.

Ja, das ist richtig. 1995 tatsächlich bin ich das allererste Mal. Also auch wieder so ein bisschen, ich muss da wieder zurückgreifen, weil wir hatten ja nichts. Und ein Freund von mir, der Heinz, der mit mir zusammen gelabt hat, in demselben Orden, in derselben Gruppe. Also jetzt ganz kurz, Vereine,

Es gibt immer die Begriffe Outtime und In-Time. Outtime ist die reale Welt, In-Time ist Lab-Zusammenhänge. Ein Verein ist Outtime, ein Orden ist In-Time. Das ist eine Krippe innerhalb der Spielwelt.

Oh ja, genau. Wir sind also keine Sekte, die Orden hat im realen Leben, sondern das ist halt wirklich so die Spielgeschichte. Aber durch die Charaktere, wenn man gemeinsam zum Beispiel durch irgendeinen Hohlweg gekrabbelt ist, berühmten und vor Orks geflohen ist, meistens flieht man und greift sich an. Zumindest hatten wir damals eine Menge Respekt vor den Orden.

dann befreundet man sich mit Menschen, die teilweise aus ganz Deutschland kamen, weil es gab eine Veranstaltung, da sind dann alle teilweise 500, 600 Kilometer hingefahren, nur um da zu sein, mit Zug, mit der Bahn, mit Perlhalter. Und dann hat man die Menschen so erst mal als Charaktere kennengelernt und erst später als reale Menschen. Und es sind aber trotzdem ganz, ganz viele dichte Freundschaften entstanden. Bis heute enge Freunde, von denen ich nicht weiß, wie sie real heißen.

Ja, oder wer weiß, was die alles... Genau, du warst noch nicht bei denen zum Grillen zu Hause. Aber eben, genau, richtig. Und das war damals nichts anderes. Und mit dem Heinz zusammen sind wir auf den Con gefahren und der kam dann schon am zweiten Mal an. Der hatte keine Gardinenstange mit Tape, sondern der hatte sich aus Zelt, Glasfaser, Rohren...

und komischem anderen Isolierzeug hatte, der sich etwas gemacht, das nicht nur als Schwert bezeichnet wurde, sondern auch so ein bisschen aussah wie ein Schwert. Also es hatte eine Art Parierkreuz und es hatte eine flache Klinge, nicht eine runde wie bei uns. Bei uns konnte man nur sagen, das ist eine schöne Keule und wir haben gesagt, das ist mein langes Schwert. Wir haben es erzählt, was es ist.

Und der war auch der erste, der sich aus Latex und Schaumstoff irgendwie eine Waffe zurechtgeklebt hatte, von der wir schwer begeistert waren. Also ich war davon schwer begeistert. Hab den Heinz dann gefragt: "Heinz, kannst du mir dann auch sowas bauen? Ich hätte gern für meinen Kleriker einen Streitkolben." Weil sowas konnte man damals nicht kaufen. Das gab es nicht.

Also gab es nicht. Es gab Schwerter, aber richtig schöne Streitkolben, so im Klassischen, wie man sich das so vorstellt. Das gab es halt leider nicht. Dann hat er mir das gemacht. Schwarz, ganz schlicht. Es war für mich ein Wunder der Evolution. Ich hatte auf einmal einen Streitkolben, dann sind wir auf den Con gegangen, also auf ein Live-Rollenspiel mit

Mit hunderten Menschen, das war damals ganz, ganz toll, ganz, ganz groß. Da waren alle aus der Szene, die Rang und Namen hatten oder fast alle. Da waren Menschen aus Stuttgart und sonst wie. Und die rannten zu uns, zu Heinz und mir und haben gefragt, wo hast du denn diesen geilen Streitkolben her? Und dann haben wir gesagt, also Heinz hat gesagt, das haben wir selber gemacht.

Und dann kamen die von allen Seiten und haben gesagt, kannst du uns das auch bauen? Kannst du uns das auch machen? Und das waren so viele, dass der Einzelne angefangen hat zu sagen, ja gut, du hast mal was zum Material dabei, ja gut, kann ich noch 10 Mark nebenher verdienen. Also kamen dann irgendwann Stundenlohn von 2,50 Mark bei rum oder ähnliche mehr.

Und dann haben wir angefangen, für alle möglichen Leute, als damals mit ganz wenigen Menschen, für fremde Leute Latex-Gummiwaffen zu basteln. Das war tatsächlich der Anfang. Und dann kamen Leute und haben gesagt, wo hast denn du die Kettenhaube her? Die hat sich von einem Schmied auf dem Mittelaltermarkt aus Tschechien geholt, ein ganz netter Mensch.

Ja, kannst du auch eine besorgen. So wurde man dann irgendwann zum Labwaffenhändler. Ja, und das ist tatsächlich bis heute deine Profession. Du bist beim Beruf Labwaffenhändler. Also es klingt jetzt abusiert, aber mein Gott, ich bin YouTuber. Vorsicht. Ja, genau darum geht es ja bei uns. Wir sind irgendwann in dem verrückten Zeug, was wir machen, sind wir beruflich gestrandet.

Ja, aufgegangen.

Ja, auf jeden Fall. Also genau, diese Diskrepanz ist auf jeden Fall da gewesen. Dann kommt dazu, dass wir auch alle sehr jung gewesen sind, haben also wenig Geld verdient und damit war auch überhaupt keine Möglichkeit, wirklich damit Geld zu verdienen. Aber wenn man idealistisch ist und...

das alles nicht sieht oder wenn man es sieht, dann blendet man das einfach sogar vielleicht ganz bewusst aus und sagt, nee, nee, das wird schon alles, das ist alles ganz toll. Also jeder ein bisschen von Kaufmannskunde ahnt. Also ich sage mal ein Beispiel. Ich habe so ein Schwert, ein Mittelalter-Schwert, kannst du mir eins besorgen, habe ich eingekauft für 300 Mark.

für 300 Mark und habe es dann für 350 Mark verkauft. Und ich habe gemerkt, ja, der Kunde hat mir daraufhin, genau, also jeder, der ein bisschen kauft, weiß, dass es ganz riesiger Blödsinn ist und der Kunde hat mir dann danach vorgeworfen, ich werde ihn kommerziell abgezockt. Also das ist

Genau als Situation das, was du geschrieben hast. Also es schwierig ist und ich glaube, damit haben wir am Anfang auch alle, die in irgendeiner Form versucht haben, darin Fuß zu fassen, auch alle gekämpft, was nehmen wir denn jetzt an Preis? Der Heinz hat lange mit sich gehadert, was darf er sich als Stundenlohn aufschreiben? Und dann hat er das verglichen mit den studentischen Aushilfsjobs, die er gemacht hat. Da hat er dann sechs Mark verdient. Da hat er gesagt, okay, wenn ich jetzt...

Wenn ich jetzt 10 Mark nehme, bin ich nicht zu gierig. Also solche Sachen und in Wirklichkeit kaufen, wenn ich weiß, dass alles blöd sind. Aber durch den Idealismus und das Herzblut und das ist das, was viele Menschen heute auch noch reinstecken und das ist ganz wichtig, würde LARP nicht existieren können, meiner Überzeugung nach und

Und würde es auch nicht vorankommen, weil nur dadurch, dass Menschen sich auf verrückte Ideen einlassen und dann auch ein bisschen dranbleiben, also so ein bisschen Durchhaltevermögen zeigen, auch wenn die Zeiten nicht ganz golden sind.

Dadurch entstehen überhaupt erst revolutionäre neue Dinge. Und das ist Live-Rollenspiel halt rundum geworden. Das ist eine ganz tolle, großartige Jugendgeschichte, in der heute alle Altersgruppen vertreten sind. Alte Napa und neue, alte Napa und junge Napa. Das ist der perfekte Übergang. Denn es gibt so einen Punkt, an dem wir alle gemerkt haben, wie groß die ganze Sache wirklich geworden ist.

Kommen wir zum Drachenfest, denn es gab in den späten 90ern, um 2000 herum, so eine Legende in England, gab es eine Großveranstaltung, das Gathering. Richtig. Manche waren da, andere haben nur davon gehört und jeder hat davon geträumt. Und dann kam da plötzlich so ein Irrer um die Ecke und hat gesagt, was mache ich übrigens jetzt in Deutschland? Ich mache da einen Con mit über 1000 Teilnehmern, ein Riesending. Ja, ich rede von dir. Das ist das Riesending. Und am Nürburgring...

Ich erinnere mich immer noch an die Drachenkinder, weil es gab irgendwie Motorräder, haben da trainiert und ab und zu wurde es morgens geweckt von diesem sonoren Geräusch eines Motorrades. Wenn der so hell aufdreht, so richtig in die hohe Drehzahl geht. Genau, aber es war halt für uns alles neu und wir waren alle drei auf dem ersten Drachenfest, Katrin und ich als Spieler und du als Organisator. Katrin, in welchem Lager warst du?

Ich war im grünen Lager. Ah, okay. Ich war im silbernen und es war schon das erste, du musstest erstmal ein Lager wählen nach der Ausrichtung deines Charakters. Wir waren auf nichts vorbereitet, wir wussten gar nichts. Dann waren auf einmal diese Avatare, diese Verkörperung der Drachen und die mussten wir erstmal schützen. Die haben wir irgendwie ins Lager gebracht und dann gab es Aufträge. Wie lange war das damals? Vier Tage? Ja.

Tatsächlich war das von Mittwoch bis Sonntag. Also quasi, wenn du Sonntag rausziehst, quasi vier Spieltage. Und es war halt für alle was völlig Neues. Und da liefen halt, du hast vorhin gesagt, es waren viel mehr Leute, als du gerechnet hast, über 2000 Leute? Ja, genau.

Ja, es waren 2000 Leute knapp und die kamen halt sehr überraschend. Und ja, es war dann trotzdem großartig, weil der Platz, das war der Zeltplatz am Nürburgring, war dafür platzmäßig auch ausreichend. Womit wir nicht gerechnet hatten, natürlich haben wir mit dem vorab gestimmt, wie ist denn das mit Rennen auf dem Nürburgring? Der ist ja ein Stückchen oberhalb davon. Da haben wir gesagt, nee, nee, da sind keine Großveranstaltungen, da laufen auch keine Veranstaltungen. Und dadurch eben das auch im Jahr...

2000, als wir da über die Verträge gesprochen haben, da relativ blauäugig reingegangen sind und die auch sehr vertrauensvoll auf uns zugekommen sind, haben wir natürlich auch gesagt: "Ach, das ist aber schön, wenn da nichts ist, dann wird da wohl nichts sein."

Aber Dachbohr natürlich diese ganzen Privatfahrer. Und die hast du dann gehört. Also da oben war keine Veranstaltung, aber tatsächlich waren da die ganzen privaten, hier ich zahle 20, 100 Mark und fahre einmal im Kreis. Also ich rede jetzt noch in D-Mark. Aber deswegen war Drachenfest auch nur einmal an der Stelle, später hatten wir auch ruhigere Orte.

Aber es war halt ein Riesenerlebnis, so unfassbar viele Leute und plötzlich miteinander verflochten waren. Also es hat mich damals wahnsinnig beeindruckt und ich bin tatsächlich...

Tatsächlich war das auch die erste Veranstaltung in Deutschland, wo wirklich Spieler mit Spielern zusammen und gegeneinander gespielt haben im Wettstreit. Das gab es vorher ja eigentlich noch so nicht, sondern es gab eigentlich in Deutschland ganz großartige, tolle Cons. Ich habe welche gemacht. Viele andere Leute haben auch die schönsten Cons, auf denen ich gespielt habe.

Da hat man gegen sogenannte NSCs gespielt oder gegen Plotgegner, gegen Bedrohungslagen. Also der Dämon und seine Minions kommen. Nach dem Drachenfest war es genau anders. Da ist jeder quasi durch seine Rolle, durch die geplante Interaktion zum NSC des anderen Spieler geworden. Ja.

Und ihr habt einen Kniff gehabt, weil tatsächlich es war immer, es gibt ja heute ganz viele Sachen, Player vs. Enemy und Player vs. Player in Computerspielen und viele Leute kennen es eben auch so aus wie Baldur's Gate und sowas. Der NPC, der NSC, der Nichtspielercharakter. Und damit die Leute nicht alle reihenweise sterben, es war immer von vielen auch eine große Angst, gab es dann als Mechanismus den Limbus. Wer auf dem Drachenfest gestorben ist, musste durch diesen Limbus und ist mit einer sehr guten Wahrscheinlichkeit zurückgekommen. Das war auch neu.

Dazu muss man sagen, der Limus ist eine Zwischenwelt. Das war von unserem Verständnis nach eben die Zwischenwelt zwischen dem Ende, wo der Charakter dann tot ist, und dem Lebenden. Und die Drachengötter, die das Drachenfest ausrichten, haben quasi einen Deal mit Gevatter Tod gemacht und dem Skriptor des Todes, der halt die Seelen aufschreibt und sagt: "Wer bist du? Woher kommst du? Wann bist du gestorben?"

Und dann wurde gesagt, okay, pass auf, die sterben nicht, die sind in dieser Zwischenwelt gefangen und können da wieder raus. Und unsere Idee war, wir machen ein ganz tolles Abenteuer-Dungeon, also im Endeffekt ein paar dunkle Zelte aneinandergereiht mit einem Labyrinth drin und hui bu, ein bisschen Nebelmaschine und so.

geistern vielleicht auch noch und Geschichten und da konnte man reingehen, wenn man gestorben ist, also wenn man dann Todesstoß, Kopf ab, so, keine Ahnung, damals war das eben so vom Spiel her und dann wurde man mit diesem Dungeon

was auf anderen Veranstaltungen immer was Besonderes gewesen ist, in einer anderen Form und da nicht jeder rein konnte, wurde man bei uns, wenn man gestorben war, belohnt. Also man konnte in das Dungeon gehen eigentlich nur dann, wenn man einen Kampf verloren hatte. Das war die Philosophie dahinter. Weil auch da war die Frage am Anfang, wenn Spieler gegen Spieler kämpfen, wie ist denn das mit den sogenannten Gewinnenwollern, mit den Leuten, die nicht umfallen? Weil es kommt ganz doll auf den Konsens drauf an, egal welches Regelsystem man spielt,

Wann fällt man? Ist man bereit, einen Kampf so wahrzunehmen, dass es immer zwei Sieger gibt, nämlich dann meinetwegen ersten und zweiten und der schöne Kampf eigentlich der Sieg von beiden ist. Nur der eine geht dann halt in den Limbus und war tot und der andere kann sich siegreich feiern lassen.

Aber diese Einsicht in die Lappenden irgendwie vielleicht reinzukriegen, wir hatten damals Befürchtungen, dass das nicht funktioniert. Und klar, bei vielen funktioniert das super, bei manchen halt auch nicht. Und der Limbus sollte eben unterstützen, dass man die Leute belohnt, wenn sie sterben und ihnen auch die Angst nehmen, dass irgendetwas mit ihnen als Konsequenz passiert, wenn sie einen Kampf verlieren. Und das hat eigentlich ganz gut den Druck rausgenommen.

Gerade bei den großen Feldschlachten oder wenn Leute in den Hohlwegen vom damalig erstmals existierenden Morg-Lager überfallen worden sind, dann sind die im Limbus verletzt.

nach dem Abendterm Limus wieder auf die Welt gekommen und waren da. Super. Und es gibt ja heute noch ein paar andere große Veranstaltungen. Also es gibt das Conquest of Mythodea, es gibt das Epic Empire. Das Drachenfest ist da nicht alleine, aber lustigerweise, ich bin dem treu geblieben. Ich war auf jedem Drachenfest tatsächlich. Gut. Ja, aber der spannende Effekt, der damals nämlich eingetreten ist, geht mir nicht an, dass die Leute haben sich dann identifiziert

mit ihren Lagern, mit ihren NSC-Rollen, zum Beispiel auch diese Leute, die den Limbus betrieben haben und so, oder auch mit dem eigenen Lazarett, wenn ein Lager ein Lazarett hatte und sind solchen Sachen über Jahre treu geblieben, haben da wirklich auch Arbeit reingesteckt, haben sich die entsprechenden Kostüme gebaut, damit das gut aussieht. Also wenn wir inzwischen auf dem Drachenfest sind, ist ja wie gesagt eine riesige Veranstaltung, da kann man unfassbar tolle Sachen sehen, da wurden Tempel aufgebaut, da gibt

das prächtige Zelt, also da kann man ganz viel sehen, weil die Leute eben dabei geblieben sind. Das Orklager ist ein schönes Beispiel, das ist nach wenigen Jahren haben die angefangen, sich beim Herrn der Ringe bei der Verfilmung die Ideen zu holen, haben professionelle Masken gebaut und inzwischen sehen die so unfassbar gut aus. Das ist absurd oder äh

ganz viele Gruppen innerhalb der Lage, die wirklich massiv Energie reingesteckt haben, weil sie eben gemerkt haben, ich habe jetzt so einen Hintergrund, der wird dauerhaft bleiben. Ihr habt erstmal alle zwei Jahre das Drachenfest veranstaltet, dann wurde es jährlich und dann war überhaupt ein Hintergrund da, wo man gesagt hat, das lohnt sich total, dafür kann ich das machen, dafür kann ich auch zum Beispiel eine Geschützcrew mit einem Katapult

dann bauen wir uns jetzt eben einen Katapult. Oder mehrere. Ja, genau. Und in kürzester Zeit ist das so unfassbar groß geworden. Also wenn du auch den Sprung mal siehst von 2001 zum Beispiel nach 2004. Ja, oder sag mal 2006 würde ich nehmen, weil das war ja schon auf dem neuen Gelände. Und auf einmal sah es völlig anders aus. Ich meine, beim ersten Mal hatten wir dann, ihr habt Schwartenholz hingelegt und wir haben aus Schwartenholz eine Palisade zusammengezimmert.

Und 2006 stehen da Türme, auf die du rauf kannst oder konntest. Ja. Die Entwicklung ist halt bei den Orks zum Beispiel auch von Grün an, damals waren aber auch schon tolle kostümierte... Die Kostüme waren schon immer eigentlich, die sind schnell gewachsen. Aber nehmen wir mal das Beispiel vom ersten Drachenfest. Da gab es die damaligen...

Die anderen Veranstaltungen, die du genannt hast, sind ja aus Teilnehmern des Drachenfestes entsprungen. Wenn du jetzt sagst, Songfest ist aus einer Veranstaltergruppierung entsprungen, die damals auf dem Drachenfest die Möglichkeiten gesehen haben, daraus was aufzubauen. Die haben da wahrscheinlich mehr Konzept dann gehabt als ich am Anfang, der ich eigentlich nur Menschen zusammenbringen wollte und irgendwie was erschaffen wollte. Ich war immer eher, glaube ich, da der Traumtänzer irgendwo oder der Nerd. Und andere haben da sicherlich die Stärken

struktureller gesagt, okay, das ist super. Oder Epic Empires, die haben damals, bevor sie wussten, dass sie jemals einen Großkorn machen, waren sie als Celtica-Lager auf dem Drachenfest und haben ganz großartig, die gehörten übrigens dazu, die mit Anhängerweise Zeug gekommen waren, haben ein Lager aufgebaut, das Celtica-Lager. Und das war auch mega gut. Und dann gab es

Wikinger-Gruppen mit blonden Perücken, Zöpfen und blonden Bärten, die so ein bisschen eher wie Torwader, also DSA-Hintergrund, so ein bisschen aufgetreten sind. Die gingen dann

unerfahren, was PvP oder Spieler mit Spielern bedeutet, gingen einen Hohlweg hoch, kamen Richtung Keltikerlager und die Kelten kamen raus und haben Wegzoll verlangt. Und das hat beide gesagt. Das ist auf einem allerersten Drachenfest-Video noch drauf. Kann da jeder überprüfen, was ich da gerade erzähle. Ich war als SL dabei, hab das begleitet und die standen sich gegenüber und waren damit, jeder weiß, wenn da NSCs stehen, ja, die hauen wir jetzt weg. Das sind NSC-Räuber, die fallen schön

Da kann nichts passieren. Aber tatsächlich standen die beiden Gruppen sich wirklich ratlos gegenüber. Und der Sprecher oder Clanschief der Kelten damals hat wirklich gesagt: "Das Wegzeug, das gehört hier uns, wenn ihr vorbei wollt." Und die Nordleute, in ihrer Rolle natürlich auch gefangen, wollten nicht zahlen, waren aber auch zu schüchtern, da sich den Weg irgendwie frei zu kämpfen, weil dafür waren sie auch nicht genug. Also haben sie sich gegenüber gestanden und auf ihre Schilde geklopft.

Und irgendwann haben die Nordleute einen Umweg gefunden. Und in der Summe, man sieht, wie im Endeffekt auf dem Drachenfest hier so ein paar Ur-Erfahrungen gelegt worden sind, wo man sich dann auch mit Try and Error, und da haben wir als Drachenfest-Orga auch viel Try and Error gemacht. Also das heißt, wir haben Dinge versucht, manche Dinge sind richtig gut gelaufen, manche Dinge auch richtig schlecht gemacht.

Und wenn Dinge auch mal richtig schlecht gelaufen sind, zum Beispiel lineare Plotgeschichten, die man teilweise reinbringt, dann verärgert man Menschen, unter anderem eben vielleicht auch so eine Keltengruppe. Und dann sagen die, hey, dann machen wir doch, wir sehen ja, das macht uns Spaß, das ist geil, machen wir doch einen eigenen Con. Daraus entsteht dann, das ist eine Evolution, woraus dann andere Veranstaltungen entstehen. Also entsteht so ein Epic dann am Ende in der Konsequenz,

aus der Idee, das ist gut, bringen wir unsere eigenen Ideen mit rein und machen das so, wie es uns gefällt. Und das hat dem Hobby immer nur gut getan eigentlich. Wir schweifen ab. Wir haben jedes Wort gegeben, wir schweifen ab. Aber dazu ist es ja da, deswegen sind wir hier. Aber machen wir ja mal ungefähr einen Sprung in die Jetzt-Zeit. Da wird Katrin nämlich kommen. Katrin darf die ganze Zeit nichts sagen. Aber jetzt ist sie der wichtige Part. Denn...

Wie gesagt, ihr seid zweimal umgezogen. Ab 2006 wart ihr dann in einem Gelände nahe dem nordhessischen Diemelstadt. Habt da in jetzt inzwischen 19 Jahren echt Infrastruktur aufgebaut. Großes Gelände, ehemaliges Bundeswehrgelände im Wald, wo eben das Drachenfest beheimatet ist. Wie viele Lager sind es momentan?

Zwölf. Zwölf Lager. Da kommen noch kleine Lager dazu, wie die Orks und sowas und die Zwerge. Da sind noch so kleine Zusatzlager. Eigentlich sind es

Unfassbare Story mittlerweile dahinter. Also aus diesem kleinen, die Drachen haben einen Abgesandten geschickt, ist mittlerweile ganz, ganz viel geworden. Ich war da zum Teil beteiligt, weil ich war auch zwei Jahre lang ein Spieler, so ein Avatarspieler, hab diese Figur gespielt als NSC. Da ist dann ganz viel zwischen den Lagern passiert. Und heute kann man, wenn man aus Drachenfest geht, sich wirklich in die Lager einlesen. Wofür stehen die? Was gibt's da? Was ist in der Stadt alles?

zu sehen, das ist mittlerweile richtig groß geworden und genau deswegen bist du dabei, Katrin, denn du bist die leitende Plot-SL, also die Spielleitung, die für den Plot zuständig ist, schreibst diesen Plot also auch, musst also zwölf Lager voller Spieler mit unterschiedlichem Spielstil, unterschiedlichen Interessen und noch die ganzen NSC koordinieren. Wie viel Arbeit ist das? Also ich sehe es ja nicht, ich bin ja nur als Spieler da, aber wie viel Arbeit steckt dahinter?

Also ich habe das 2006 angefangen, bin da mit meinem damaligen Mann mit in die

in die Plot-Organisation reingestolpert oder von Fabian und Sandra eingefangen worden. Und ja, es ist... Damals war das noch gar nicht so viel. Wir hatten dann uns überlegt, ja, das könnte das und das sein. Und wir können dann die und die Aufgaben... Also da ist man noch mehr auf die Aufgaben eingegangen. Und es ist immer mehr Hintergrund dazugekommen.

Dadurch, dass dann ja auch das Zeit der Legenden entstanden ist, weil wir gesagt haben, im Endeffekt ist das die Vorgeschichte der Drachen, weil wir wollten halt auch keine Drachen haben oder keine Götter haben, die im Endeffekt oder Wege, das sind ja eher Wege bei uns, die...

Friede, Freude, Eierkuchen sind. Weil wenn man so in so ein Götterpantheon schaut, haben die immer irgendwie auch was Negatives oder haben so negative Eigenschaften. Bei den alten Griechen.

Ja, oder auch, weiß ich nicht, wenn man sieht, Loki ist eigentlich ein super Beispiel. Der ist so interessant von seiner Hintergrundgeschichte und eigentlich ist es gar nicht so der Gute. Aber das macht es halt auch aus. Und da haben wir uns halt dann hingesetzt und Hintergrund zusammengeschustert und uns überlegt, im Endeffekt so, wie man es auch beim Pen & Paper macht.

haben da eine Welt erschaffen. Und wir hatten immer ganz viele Leute, die uns da unterstützt haben mit Ideen oder auch, die einfach nur drüber gelesen haben und gesagt haben, wo ist denn da der logische Hintergrund? Warum taucht das jetzt da auf? Weil das ist nämlich immer so wichtig, dass Spieler so ein bisschen verstehen können, manchen ist das egal, aber manchen Spielern ist es wichtig, dass die wissen, warum ist das jetzt aufgetaucht. Und da...

Einfach diese Welt real zu machen, indem sie dann eine Antwort auf ihre Frage kriegen. Ich glaube, das hat auch viele dazu gebracht, sich da mit ihren Charakteren mit zu verbinden und im Endeffekt ein Teil des Buches zu werden. Weil der Plot, den man so schreibt, das ist ja im Endeffekt ein Buch, wo man nicht weiß, wie es endet.

Also man kann sich was vorstellen, aber meistens hat es dann ein anderes Ende, als man sich das überlegt hat. Ja, es ist ja sogar noch mehr als ein Buch, weil es ist ja auch Drehbuch und alles. Und man muss sich jetzt vorstellen, wenn man es mal vergleicht mit so einem Computerrollenspiel, du musst nicht nur die Grundgeschichte schreiben, du musst auch noch quasi die Dialoge der Figuren, die auftauchen, zwar nicht schreiben, aber zumindest eine Richtung geben. Also jeder von diesen NSCs. Wie viele NSC gibt es momentan auf dem Drachenfest?

Also wir haben jetzt, achso, die ganzen NSC zusammen. Springer haben wir jetzt 15, das sind nicht viele. Da wäre ich auch noch sehr dankbar, wenn sich Leute bereit erklären, die Rollen zu springen. Und ansonsten haben wir pro Lager mindestens noch zwei, das sind dann 15.

Dann die SLs. Also die Avatare sind ja als SLs da, weil die einfach auch alles wissen müssen. Aber sie sind letztlich auch eine SCs-Manus von ihrer Funktion her? Ja, genau.

Also dann sind es drei pro Lager und dann haben wir noch verschiedene in den Städten. Also ich glaube, wir haben mindestens 150 NSCs. Wir haben wesentlich mehr. Ich wollte gerade sagen, die gesamte Stadt läuft als NSC. Das heißt, wir haben über 500 NSCs. Ich wollte gerade sagen, es ist prozentual so wenig NSC,

weil viele Funktionen, die sonst NSCs machen, die Spieler selbst besetzen oder die Leute in der Stadt, also auch Händler zum Beispiel, sind ja auch quasi manchmal die Rolle. Also es klingt jetzt nach sehr wenig im Vergleich zur Spielerzahl, aber es gibt einfach da Effekte, die das bringen. Aber allein nur diese, die du jetzt genannt hast, die musst du alle mit einer Geschichte versehen, alle mit Motivationen versehen. Du musst sie untereinander verknüpfen. Also ich

Das ist Arbeit, die man auch gar nicht so beziffern kann, weil es gibt ja kein Drehbuch, in dem alle Dialoge stehen oder sowas. Aber die Arbeit, man kann sich vorstellen, ist enorm groß.

Das ist ein Vollzeitjob. Das ist viel. Ich habe ja erlebt, 2006 selber als Avatarspieler, ich habe meine Besprechungen gehabt, ich habe meine Infos bekommen, das ist gut und schön. Aber wenn ich mir heute angucke, was heute dieselbe Rolle wissen muss, ich wäre völlig hilflos, weil gerade so ein Avatar muss nicht nur die Hintergrundgeschichte kennen, er muss seine Mitspieler kennen, muss den Plot kennen, er muss auch noch das, was die Spieler an ihn herantragen, kennen.

Und da gibt es eine wundervolle Anekdote, die genau zeigt, wie großartig das ist. Es gab einen großartigen Roten Avatar. Der Rote Avatar ist der Kriegsgott quasi, liebt den Kampf. Und ich hatte unfassbar tolles Spiel mit ihm. Immer wieder. Und dann gab es einen Neuen.

Und ich hatte Bauchcreme, weil all das schöne Spiel ist weg. Es ist alles, was ich gemacht habe, kann der Neue ja nicht wissen. Wie schrecklich. Es wird nie wieder so werden, wie es vorher war. Und dann treffe ich den neuen roten Avatar. Er dreht sich zu mir um. Mein Charakter heißt Hellenprecht. Und er sieht mich an. Ah, Hellenprecht, auf dich habe ich gewartet. Ja, das ist das, was ein Avatar heute können ...

Muss natürlich nicht, aber im Idealfall, weil er solche Plots weiterspinnen kann und der konnte tatsächlich nahtlos weitermachen, weil er wurde von seinem Vorgänger offenbar so gut geprieft, dass das ging. Und das ist für mich so ein Beispiel, wie großartig die Arbeit dieser NSCs zum Teil ist, die diese Rolle über Jahre und Jahrzehnte machen. Also der Spieler des Goldenen Avatars ist seit 2004 oder 2006 spielt er die Rolle. Mhm.

unfassbar lange. Und das ist einfach so zu sehen. Und du bist die Person, die das koordiniert. Und das wird auch immer mehr Arbeit. Und jetzt aktuell ist ein Vollzeitjob, oder? Ja, das ist ein Vollzeitjob. Also es ist wirklich so, dass wir nach dem letzten Drachenfest direkt mit den Nachbesprechungen angefangen haben. Sowohl die Spielleiter als auch die NSCs haben dann Rückmeldungen gegeben,

wie es gelaufen ist, welche Plots sind gut gelaufen, welche Plots wurden noch nicht beendet und sollen weiter fortgeführt werden und so weiter. Und sind dann schon wieder ins Plot schreiben fürs nächste Jahr rein. Weil die ganzen Leute mit einzubeziehen, das bringt halt total viel, weil die haben zum einen, die haben das erlebt, die waren dann in den Lagern. Das kann ich von mir leider nicht sagen.

Ich kam ja fast gar nicht aus dem Orga-Plex weg, weil man alles so koordiniert hat. Und die bringen dann die ganzen Erfahrungen. Was hat den Spielern gefallen? Wo wollen sie mehr von haben? Und dann bringen die auch gleich schon Ideen mit, weil das sind alles so kreative Menschen, die gerne auch mit daran arbeiten.

Und das alles könnte man gar nicht, wenn man jetzt nicht so im Netz, so vernetzt wäre mit allen möglichen Leuten. Also wenn ich irgendwie Auto fahre, telefoniere ich mit jemandem. Wenn ich zu Hause bin, ist irgendwie über Discord oder über Facebook werde ich angeschrieben.

Und auch nicht nur von NSCs, sondern auch von Spielern, die dann sagen, das und das war toll und könnten wir das nicht und ich habe die und die Idee, können wir das mit einbringen und so weiter. Und das mit reinzunehmen ist...

Eine Herausforderung, aber es ist auch total schön zu sehen, wie die Leute da mitarbeiten und Ideen mit einbringen. Also wir beide haben dieses Jahr auch schon über Charakterinhalte, beziehungsweise Plotinhalte für mein Lager geredet. Also ich kann das völlig unterschreiben, sowas ist normal. Aber die Spieler wollen ja auch Rückmeldung, die wollen sich auch beteiligen. Die kommen auch mit zu Sachen, kann ich das und das machen? Seid ihr damit einverstanden? Also du musst auch da nicht nur die NSCs betreuen, die Spieler betreust du genauso.

Und natürlich menschlich da auch gern mal. Dann hatten wir in der Vergangenheit auch schon so das Lager sich gespalten haben. Es ist schon richtig viel passiert. Da müsst ihr natürlich auch immer ein bisschen dabei sein. Das ist die Evolution. Es ist das Gleiche wie es entstehen neue Großveranstaltungen oder es entstehen andere Cons oder so. Es entsteht ja meistens aus einer eigenen Motivation vielleicht irgendetwas sogar besser zu machen.

Oder zu versuchen, sein eigenes Glück. Manche scheitern, manche gehen dann ihren eigenen Weg und sind erfolgreich und das ist immer schön. Aber das Gleiche ist, wenn Lager zum Beispiel sich aufteilen, dann ist das meistens eine Gesundung, weil dann ein Teil des Lagers vielleicht sagt, okay, ich baue jetzt was Eigenes. Da stecken die dann mehr Motivation rein, als vielleicht sie vorher in die ständigen Kompromisse investiert haben.

Das ist zwar immer traurig, aber ich sage, man darf die Chance nie aus den Augen verlieren. Am Anfang sieht man das nicht, später kann wohlgemerkt daraus was entstehen. Aber zurückzukommen auf die NSCs. Die NSCs sind auf dem Drachenfest, deswegen wirkte auf mich jetzt auch so wenig mit Dramatik.

Zwei hier, zwei da, 15 da, auf 6000 Menschen. Das Grundprinzip vom Drachenfest, das muss ich vielleicht, oder will ich mal erklären, das Grundprinzip vom Drachenfest ist ja Spieler mit Spielern. Und das Drachenfest selber bietet eine Art Sandkasten für die Spieler, sich völlig im Rahmen der Lager und im Rahmen ihrer eigenen Spielphilosophie auch austoben und auszuleben.

Und dadurch entsteht eine, ich nenne das fast so wie so eine kritische Reaktion oder eine kritische Masse, die von selber anfängt, wie so ein Motor perpetuum mobile mäßig, sich selber die ganze Zeit selber neu zu befeuern. Wenn wir versuchen wollen würden, so viele Plots zu machen, wie die Spieler untereinander durch ihre eigene Spieldynamik auf die Beine stellen, dann müsste man ein Plot-Team haben, da könnten wir Katrin noch 300 Mal klonen.

oder vielleicht sogar tausendmal klonen und dann kämen wir eventuell noch nicht mal auf die Dichte an Plotideen und Ideen, die die Spieler da mitbringen. Das ist die ganze Magie und ich glaube, was dadurch entsteht, ist auch manchmal ein reaktives Arbeiten. Das heißt, wir geben

war irgendwo vor, wohin wir wollen. Wir wollen den Spielern oder den Spielenden Möglichkeit geben, ständig auch Anreize zu haben, zu spielen. Das heißt, dafür sind die Plots da. Gleichzeitig muss das Plotteam mit Katrin zusammen eben auch erkennen, wie schaffen wir es, Geschichten und Plots zu kreieren, wo die Spieler nicht beeinflusst werden. Weil ja die Spieler in einem Wettstreit stehen und wenn man dann zum Beispiel vielleicht das Balancing irgendwie nicht gut macht ...

dann könnte man vielleicht einem Lager Vorteile geben. Und das ist genau das, was das Drachenfest nicht möchte. Das Drachenfest möchte völlig die Entscheidungsgewalt bei den Spielern belassen. In jeder Beziehung. Also die Avatare, die NSCs, die Spielleiter sind alle wirklich als ersten obersten Ehren im Grundsatz angehalten, Neutralität eigentlich zu wahren.

und den Spielern eine Plattform zu erschaffen, sodass die Spieler es schaffen, daraus das beste und schönste Spielerlebnis zu schaffen. Das ist schwieriger, als es sich anhört. Weil man kann sich nicht zurücklehnen und die Leute einfach nur machen lassen. Man muss ja auch ständig quasi so Incentive-mäßig so ein bisschen immer wieder nachzündeln.

Aber eben genau so, dass nicht ein einziges Lager auch nur einen Millimeter bevorteilt wird vor dem anderen. Was auch noch total wichtig ist, ist, dass Leute, die neu aufs Drachenfest kommen, die gleichen Chancen haben wie Leute, die einfach schon seit Anbeginn dabei sind. Natürlich haben die dann nicht den gleichen Hintergrund und dass sie den gleichen Hintergrund wissen.

Aber mein Team und ich versuchen, die Plots so zu machen, dass die auch jemand lösen kann, der diese Hintergrundinfos nicht hat. Lustigerweise sogar oft besser. Ich wollte es mal umgekehrt machen. Jetzt haben wir gesagt, wie sieht es von innen aus? Aber wenn man von außen drauf guckt, also wenn man als Neuling zum Beispiel aufs Tragenfest kommt, wie kann man sich das Ganze vorstellen? Es ist quasi ein großes Festival.

Und was man tut, das ist das Faszinierende daran immer wieder. Ich kenne Leute, die sind gute Freunde von mir, die sind auf demselben Drachenfesten wie ich gewesen und wir erzählen völlig andere Geschichten, weil wir uns in völlig anderen Regionen herumtreiben. Wir sehen uns vielleicht auf der ganzen Veranstaltung nicht.

Ja.

Und das ist das Faszinierende daran. Und gerade die Anfänger, die verließen den Platz natürlich sehr gut, während viele Leute, die schon lange dabei sind, die auch in der Politik involviert sind, die haben gar keine Zeit für Platz. 6000 Charaktere erzählen 6000 Geschichten. Ja.

Das ist das Unbeschreibliche und das macht das Drachenfest magisch und weil jeder auch seine eigene Geschichte mitbringen kann und wir ganz doll für versuchen, das sogenannte, das ist so ein Fachbegriff wieder, Gatekeeping, möglichst klein zu halten. Man schmeißt sich eine Klamotte über und geht einfach mal hin. Man braucht ja noch nicht mal ein Schwert oder so. Ja gut, klar, man nimmt sich damit ein paar Optionen. Zum Beispiel in Diskussionen über Wegzoll, wo wir eben schon mal waren, ist man mit Schwert besser aufgehoben als ohne.

Aber man geht hin und lässt sich einfach aufs Spiel ein und kann mitmachen. Da gibt es Menschen, die leben dann den ganzen Tag in der Gilde oder in der Stadt aus und haben Spaß, Kräuter zu sammeln und Tränke zu brauen und zu verkaufen.

an die, die dann eben draußen ins Schlachtfeld gehen oder betreiben Diplomatie oder machen ganz tolle Attraktionen. Es gibt inzwischen Menschen oder Charaktere, die als Spielangebot Bäcker sind, die verkaufen gegen ein paar Kupfer Spielmünzen

handgemachte Pizzen, die sie halt vor Ort im Lehmofen backen. Solche Dinge. Ja, in der Stadt gibt es eine Gruppe Bettler und eines der Großartigen, das erleben sie in den letzten Jahren für mich, war eine Dame als Kämpfer dorthin zu geleiten und wir haben denen dann Essen und Trinken gebracht als milde Gabe. Das war für uns natürlich eine großartige Szene, weil die haben es total angenommen.

Also es geht da ganz viel und ich habe es ja an meiner Tochter erlebt, seit 2008 ist die, also mit null quasi war die auf ihrem ersten Drachenfest, die ist da aufgewachsen, das war ihr Bullerbü, die durfte morgens aus dem Zelt, innerhalb des Lagers ist es ja absolut überschaubar, hat dann da ihr eigenes gemacht, mittlerweile ist sie Spielerin, in ganz vielen Lagern hat sie Freunde, macht da ganz viel und

Also die hat irgendwann angefangen, selbstgebackene Kekse in den Lagern zu verkaufen und ich kann nur jedem raten, der zum ersten Mal auf dem Drachenfest ist, mach so ein Angebot, verkauf irgendwelche Kleinkram. Freunde durch Kekse. Ja, du kommst überall rein. Wenn du als schwergerüsteter Held mit Plattenrüstung vorm Tor stehst, dann sag ich ja, du kommst hier mit der Ausrüstung bestimmt nicht rein.

stehst vor dem Tor und sagst, entschuldige mich für den Flickschuster oder sonst irgendetwas in der Art, die lassen dich rein. Du hast ganz viele Möglichkeiten. Und gerade diese kleinen Rollen werden immer sehr unterschätzt. Es ist eine super Sache, um sich da reinzufinden, dieses Erlebnis zu haben. Und man kann sich gar nicht vorstellen, wie viel man da erleben kann. Und du drehst dich dreimal um. Plötzlich bist du irgendwie Knappe eines Ritters oder in kriminelle Dinge oder in einem Kult oder alles Mögliche. Du weißt nie, wo du morgen stehst.

Ja, das bleibt vor uns spät. Das ist faszinierend.

Wenn ich weiß, dass aufgrund der Essenszeiten auf einer Jugendherberge vielleicht manche bösen Buben die Burg um zur 14. Stunde bedrohen, weil um 13 Uhr das Mittagessen zu Ende ist, dann reißt mich das zum Beispiel manchmal ein bisschen so raus. Das ist zwar auch ein ganz tolles Erlebnis, aber ich möchte gerne in einer immersiven

die dynamisch ist, irgendwo meinen Charakter spielen und erleben und auch selber für andere spielen. Also dieses Darstellen ist auch wichtig, dass man auch in dem Augenblick sich in einer eigenen, anderen Rolle wiederfindet und auch mal anders denkt vielleicht auch, weil der Charakter inzwischen so tief in einem drin ist. Also kleine Konz können sehr viel immersiver sein, durchaus, wobei ich muss echt sagen, meine besten Erlebnisse, meine tollsten Gespräche und sowas hatte ich im letzten Jahr wirklich auf dem Drachenfest, weil

6.000 Leute, selbst wenn davon 90% nicht meinen Spielstil pflegen. Die anderen 10% sind immer noch 600 Menschen. Also ich frage mich, wie viele Menschen willst du denn spielen? Ja, ganz genau. Schauen wir jetzt mal als letztens Punkt noch tiefer hinter die Kulissen. Kathrin hat gerade so erzählt, den Aufwand als Spielleiterin. Aber der restliche Aufwand dahinter. Ich meine mittlerweile, ich habe gesagt, es ist ein bisschen wie ein Festival. Nein, organisatorisch ist es einfach ein Festival.

Die Leute kommen fast eine Woche, die wollen was geboten bekommen und ja, was steckt dahinter? Was ist das Drachenfest für euch beide so als Aufwand? Darin willst du, soll ich?

Na, fang du mal an, weil du bist da. Also ich muss auch ganz ehrlich sagen, ich kriege diese Sachen zwar mit, aber ich bin froh, dass ich die nicht organisieren muss. Weil so Toiletten, Duschsachen oder diese ganzen Sachen, da halte ich mich raus ein bisschen, weil ich mit dem

mit dem Plot und mit den ganzen Sachen so viel auch kurz vorher noch zu tun habe, weil vielen fällt auch vorher noch ein, ach ja, mein Charakter wollte da noch das und das machen, dass ich bei den eigentlichen organisatorischen Sachen...

nur unterstützend tätig bin. Deswegen, Fabian, mach du das dann mal lieber. Ja, also Drachenfest ist ein besonderer Fall, weil Drachenfest eben dadurch, dass es Spieler mit Spielern, wir haben sogar ein eigenes Motto dafür, Freunde treffen Freunde, so ein Wortspiel, weil die treffen ja die anderen auch mit ihren Schwertern, aber Freunde treffen Freunde.

bedeutet, dass wir das gesamte Jahr über mit der Community zusammen am Drachenfest arbeiten. Das macht man nicht nebenberuflich. Das ist wirklich ein Hauptjob, eine Berufung. Wie viele Leute arbeiten hauptberuflich daran?

Wir arbeiten hauptberuflich. In der Firma insgesamt hauptberuflich sind wir zehn tatsächlich. Aber davon arbeiten nicht alle für das Drachenfest oder für die Drachenfest UG und KKG. Das ist die Rechtsform, unter der das Drachenfest derzeit stattfindet. Sondern für das Drachenfest selber arbeiten letztendlich eine gute Handvoll Menschen hauptberuflich. Das ist die Katrin, der Jannis.

Natürlich Sandra als Inhaberin von dem Ganzen insgesamt. Ich arbeite als stellvertretende Veranstaltungsleitung. Dann gibt es noch die Carissa Donker, die das Drachenfest USA und Australien, es gibt übrigens Ableger vom Drachenfest, betreut. Sie hat ihren Lebensmittelpunkt inzwischen nach Kanada verlegt vor drei Jahren und ist da sehr glücklich.

Was auch viel besser ist, weil sie dann einfach, was die Zeitfenster betrifft, zu denselben Zeiten wach ist wie die amerikanischen Freunde und Partner. Also lange Rede kurzer Sinn, es sind einige Leute, einige Menschen, die Hauptberuflich dafür arbeiten und arbeiten müssen. Das fängt an von Ticketverbuchungen bis hin zu vielen, vielen Discord-Treffen und Diskussionsmeetings und Real-Life-Meetings und Organisieren von Vor- und Nachveranstaltungen, SL-Treffen,

Spulung, sodass wir ja ganz viel auch mit auf ehrenamtliche Menschen angewiesen sind. Live-Rollenspiel übrigens generell ist auf ehrenamtliche Menschen angewiesen, ohne wäre es nicht bezahlbar für die Spieler. Ähm,

Aber wir sehen es halt immer so, dann wenn andere Menschen Zeit haben, mit uns zum Beispiel zu sprechen über das Drachenfest und Planung zu machen, da haben die nämlich Feierabend, meistens am frühen Abend oder Abend. Und da haben wir schon einen Arbeitstag hinter uns. Und dann gehen wir aber meistens trotzdem nochmal auch in diese Meetings und Gespräche rein. Und es ist viel Community-Betreuung. Tatsächlich, was man immer vergisst, wenn man einmal ein bisschen weiß, was man macht, ist das Organisieren von Logistik.

Eigentlich ein Abschicken und ein Nachhaken und vielleicht nochmal abstimmen von der E-Mail auf zwei und einem Angebot und der Annahme des Angebotes. Aber trotzdem nochmal, trotzdem auch Logistik. Von wie vielen Toiletten reden wir da, von wie vielen Duschen, wie viele LKWs fahren da aufs Gelände? Das ist ja immer noch unfassbar viel. Ja.

Ja, es ist gewaltig. Es sind halt hunderte Toiletten. Es sind, gut, es sind nicht ganz hundert Duschen. Ich glaube, es sind wie viel, 72 oder so, die dann da sind. Aber die Herausforderung ist, diese mit Wasser zu versorgen. Zum Beispiel haben wir eine Wasserleitung, die fing an mit 11 Kubikmetern pro Stunde an Wasserleistung, für das wir damals betrachten.

zwei große gewerbliche industrielle Hebeanlagen angeschafft haben, um überhaupt den Wasserdruck zu erzeugen, um auf den Berg das Wasser hochzukriegen. Die sind inzwischen durch Schäden, also man muss ja überlegen, 19 Jahre sind wir schon auf dem Gelände gewesen.

Und in den 19 Jahren ist die Leitung immer mehr abgenutzt worden, ist verkalkt, verdreckt, wie auch immer. Also verdreckt nicht, aber verkalkt. Und inzwischen kommen oben nur noch 5 Kubikmeter an. Für aber immer mehr Wasserentnahme. Das heißt, wir sind dann hingegangen und haben für teures Geld und eben auch mit unserem Sanitärpartner

Wir lassen stündlich 10 Kubikmeter Wasser in Trinkwasserqualität in LKWs hochfahren. Die werden in ein Trinkwasser-Zwischenlager reingepumpt von dem LKW.

um von diesem Zwischenlager mit Wasserkraftwerken, also mit Wasserpumpen, das dann in das Leitungsnetz der Veranstaltung Location zu verteilen. Und ich als Spieler habe das noch nie mitbekommen. Das habe ich irgendwann dieses Jahr mal gehört. Aber das geht natürlich völlig an mir vorbei. Wenn ich aber in der Dusche stehe und das Wasser nur rausplätschert, dann bin ich sauer. Dann sagst du es zu Recht, weil du hast ja auch Teilnehmerbeitrag bezahlt. Ich kann erwarten, dass und dies und das.

MARKUS TRANTOW: Ja, genau. Und das ist halt die Herausforderung, vor der wir dann auch jedes Mal stehen, wo wir dann sagen: Okay, wie kriegen wir das überhaupt noch logistisch hin, zum Beispiel alle Menschen auch zufriedenzustellen? Klar. Und dazu zählt dann eben eine gute Vorbereitung.

Gibt es ja immer diesen alten Spruch, ein guter Plan scheitert dann... Überlebt nicht den ersten Kontakt mit dem Gegner. Genau. Ich will jetzt sagen, Spieler sind nicht unsere Gegner oder so, aber mit der sind wir. Realität. Andererseits gibt es einen anderen schönen Satz, der mit guter Planung auch zusammenhängt. Dann kann man sagen, gute Glück...

Glück ist das Ergebnis von guter Planung. Das heißt, je mehr man sich vorbereitet, desto mehr hat man Glück, wenn was schiefläuft. So muss man das mit Augen fliegen können jetzt. Aber das ist zum Beispiel auch was, was die Spieler gar nicht mitbekommen.

Wir haben Sicherheitskonzepte und so weiter. Ja, vielseitige. Vielseitige Sicherheitskonzepte. Die Malteser, die sind ja schon vorher vor Ort. Für die Zuhörer, da ist ein Zug Malteser mit einem mobilen Krankenhaus.

Nicht, weil LARP so gefährlich ist. Ja, Medical Center ist das. Und das sind 50 Rettungskräfte und Notärzte. Es sind Notärzte vor Ort. Und die machen das so, weil das die Malteser Bornheim sind. Das sind sehr gut inzwischen befreundete Partner von uns.

Die Malteser Bornheim haben mehr oder weniger ehrenamtlich auf dem ersten Drachenfest mit, ich glaube, vier oder sechs Kräften, vier oder sechs Personen, da sind das Kräfte, wie auch immer, haben die bei uns die Veranstaltung betreut. Und da ist auch nicht viel passiert. Es war alles cool, alle waren entspannt. Inzwischen machen die, weil das einfach

50 ist auch zu viel fürs Drachenfest, aber inzwischen machen die daraus eine große Übung, eine Großlage. Die üben bei uns und haben einen Heidenspaß und die melden sich freiwillig zum Drachenfest, weil das für die wirklich auch ein Abenteuer ist, da als Malteser Bornheim vor Ort zu sein. Wir werden aber für den Spiel dann auch immer sehr wertgeschätzt, weil es geht ja nicht um die großen Verletzungen, es geht ja um kleine Wehwehchen, die auf so einer Veranstaltung in der Größe immer da sind. Aber dass es unfassbar was da ist, ist wirklich beeindruckend.

Also mit Zwinkern muss ich jetzt sagen, man stellt sich mit zwei Leuten immer gut. Einmal mit einem Koch, wenn man irgendwo am Essen ist und mit dem Rettungssanität auf so einer Veranstaltung. Also da möchte man immer einen guten Kontakt haben, auf jeden Fall. Die werden sehr gewertschätzt.

Und Katrin, weil du das Sicherheitskonzept angesprochen hast, die Spielleitung wollte ich auch nochmal ansprechen. Das sind auch Freiwillige, die wirklich die ganze Zeit arbeiten. Auf dem Drachenfest sind sie an den Kappen zu erkennen. Die tragen je nachdem, was sie für Funktionen haben, eine rote Kappe. Es gibt auch andere Farben. Aber zum Beispiel auf dem Schlachtfeld gibt es die Schlachtfeld-SL. Immer wenn sich große Kämpfe anbahnen, was natürlich nicht vorhersehbar ist, abgesehen von der großen Endschlacht, schickt ihr da...

Die Spielleiter schlachten SL raus, die gucken, dass niemandem was passiert, die gucken, dass nichts schief geht, die aber auch gleichzeitig immer wieder Gemüter beruhigen müssen, die als direkte Ansprechpartner für die Spieler vorhanden sind und auch die müssen auch mich schon mal runterholen, wenn bei mir die Gefühle durchgegangen sind. Das ist auch ein krasser Job. Wie viele sind das?

Ein Dutzend Schlachten-SLs. Nee. 12, 15? Aber insgesamt eine SL?

Nein. In der Cell sind es viel mehr. Aber jetzt, wenn du sagst, wir haben ein sogenanntes spezielles Schlachtenteam, die sich nur, die machen keine sonstige Spielleitung, die machen nichts anderes als ganz, ganz, ganz professionell und auch geschult in den Schlachten diese Kämpfe zu begleiten, weil da geht es um Crowdcontrol, es geht um das Verhindern von, ich sag immer blöd, von Massendynamiken, ich sag jetzt nicht Panik, aber Massendynamiken, wenn du

im Endeffekt betreuen die und koordinieren die die anderen Spielleiter wie auf einer Großdemonstration. Weil du hast zehn verschiedene Hooligan- Gruppierungen, Entschuldigung, Lager in Rüstung mit Schwert und Banner und Trommel, die aufgeheizt oder nicht in die Schlacht ziehen, um zusammen Spaß und Spiel zu haben. Und das sind einfach jede Menge Menschen, die da zusammen und ganz gefahrlos zusammen Spaß haben wollen. Und das

klappt bisher ganz gut, aber eben durch die Mitarbeit von eben diesen spezialisierten Spielleiterinnen und Spielleitern. Das sage ich halt auch immer im Lab, ganz wichtig zu verstehen, die Emotionen im Lab sind alle echt?

Aber gleichzeitig unecht. Also ich bin zornig, ich bin traurig, aber nicht auf mein Gegenüber, sondern auf die Rolle, die er spielt. Deswegen kann ich das sofort wieder ablegen. Aber das kann natürlich in der Schlacht auch mal hochkochen. Aber auch das wieder für mich als Spieler. Ich erkenne natürlich nicht, wer ist jetzt wirklich Schlacht-NSL und wer nicht, weil die tragen in der Endschlacht ja dieselben Kappen. Weil ich sehe dann immer am Ende bei einer großen Schlacht unfassbar viele von denen rumlaufen.

Und fühle mich rundum umsorgt. Aber das natürlich auch. Wie du schon gesagt hast, sie müssen geschult werden. Und nochmal, wie viele SL sind das insgesamt, die da eine Woche ihres Urlaubs opfern?

Absinthe, kannst du was zu sagen? Also ich glaube, wenn ich alle mit reinnehme, sind das so 300 SLs. Hast du gerade 300 gesagt? Ja. Ach du Schande. Ich hätte jetzt 50 getippt.

Du meinst, hast du recht, das sind 5060, das sind die reinen Spielleiter, die du erkennst an der roten Mütze und dem schwarzen T-Shirt. Ja, genau. Das hat auch den Hintergrund, wir wurden oft angesprochen zu sagen, könnt ihr eure SLs nicht ein bisschen ambientiger machen? Nein, um Himmels Willen, auf keinen Fall. Ja.

Ja, aber das war damals, die Diskussion hat sich ja, Drachenfest ist ja, weil es das erste, ist ja First-Timer-Groß-Event in Deutschland gewesen und dadurch gab es ja diese Fragen und die waren ja berechtigt, weil man war das bis dahin nicht gewohnt, dass Spielleiter irgendwie nicht in Gewandung rumgelaufen sind, weil man kannte ja früher den, ich sag mal, die Beate und den Peter, um jetzt irgendwelche repräsentativen Namen zu machen, die machen den Con, da sind meine Spielleiter, die wurden am Anfang vorgestellt, die Gesichter konnte man sich merken,

bei 100 Teilnehmern. Und auf dem Drachenfest ist es so, dass wir gesagt haben, nee, wir wollen eine erkennbare, dadurch auch ein bisschen ausblendbare Uniform haben, nämlich diese roten Käppis und die schwarzen T-Shirts für Spielleiter, damit ich die in der Menge von tollen kostümierten und tollen gewanderten Charakteren einfach als, ah, da ist meine, wenn ich sie brauche, meine OT-Funktion, die ich jetzt anspreche für eine OT-Problematik.

Und da hast du recht, das sind so 60, vielleicht auch 70, je nachdem, das kommt immer drauf an. Da wird man krank, hat jemand ein Kind gekriegt. Wir haben ja eine ganz große Stamm-SL-Schaft. Also viele Menschen, die wir seit über 10, 15 Jahren halt auch schon kennen und im Team haben und mit denen wir auch befreundet sind. Ja.

Und dann gibt es eben hunderte von sogenannten SL-Funktionen. Das können Avatare sein, das können aber dann zum Beispiel auch der Stab hinter den Avataren sein, die Sidekicks, die Assistenzen, die Schminkfähen oder das Schminkteam.

Menschen, die kochen, Menschen, die Dinge tun und viele davon haben eine SL-Funktion, weil SL-Funktion heißt, du bist da, arbeitest hauptsächlich auf dem Drachenfest ehrenamtlich und damit

Bist du ganz viel, wenn du dann auch noch im Spiel irgendwo beschäftigt bist, zum Beispiel in der Stadt, hast du eine SL-Funktion. Dadurch kommt man auf dann so eine hohe Zahl von unsichtbaren SL-Helfern und SLs, die aber in ihrem Tun nicht so wahrgenommen werden. Aber wenn die nichts tun würden, dann würde man das wahrnehmen, weil dann nichts mehr laufen würde.

Also es ist nicht die SL der zweiten Klasse, aber es ist die SL der zweiten Reihe. Und ohne die könnten die SLs vorne nicht einen Handschlag mehr tun, weil sie untergehen würden im Mikro-Management. Und nochmal, das sind alles Leute, die das freiwillig machen, die dafür ihren Urlaub opfern. Mit Liebe. Mit Liebe. Und ja, es ist halt auch so, ich sehe das ja selbst, wie gesagt, ich mit meiner Familie war jetzt auf all den Traumfesten, war das einfach so ein Teil des Lebens geworden. Also ich

könnte mir nicht vorstellen, nicht dahin zu fahren, weil es einfach so ein Teil meines Jahresablaufes ist. Das geht, glaube ich, ganz vielen so. Aber

Und es hat sich verändert. Also LARP ist jetzt, das klingt immer so, als ob LARP jetzt so unfassbar anspruchsvoll ist, wenn ich sage, dass LARP heutzutage wahnsinnig gut aussehen kann. Es gab mal ganz lange so die Leute aus der Mittelalter-Szene, haben so ein bisschen auf die Leute mit den Gummiwaffen herabgeschaut. Heute sage ich ihr, ihr müsst euch warm anziehen, wenn ihr euch anguckt, was auf LARP so an Klamotten rumläuft. Das ist richtig großartig.

Aber es ist eben nicht so das Gatekeeping, das du dich vorhin angesprochen hast, weil es ist nicht die Voraussetzung. Du kannst mit einer einfachen Hose und einem einfachen Hemd anfangen mit dem Charakter, je nachdem, ist kein Problem. Du darfst halt eben nicht denken, dass ich jetzt gleich den großen Paladin oder Oberbösewicht spiele, da brauchst du mehr Vorbereitung. Aber es ist halt nicht exklusiv geworden, aber

Es ist schon unfassbar, wie gut es mittlerweile oft aussieht. Es sieht gut, schlechter und oder besser aus als im Mittelalter oder auch sogar im Renekment. Aber der Unterschied im, also man kann sagen, wenn man in die Living History geht, wo du ja auch herkommst. Nein, wo ich vom Lab aus hingegangen bin. Oder vom Lab aus hingegangen bist, genau. Genau.

man findet sehr viele Menschen, die können durchaus mit Living History mithalten und genauso noch mehr Menschen, die können das vielleicht nicht unbedingt, aber der Unterschied ist ein anderer. Der Unterschied ist der Wunsch, nicht nur die Rolle darzustellen und das auch möglichst überzeugend darzustellen, sondern der Wunsch, diese Rolle zu leben und zu erleben. Und dann auch noch wiederum durch das Spiel auch nachzuerzählen, nachzuleben. Es gibt bei den Wikingern oder im

Es gibt im Mittelalter-Hobby auch manchmal solche Scenario-Games, die dann aber eher Battle-Gaming-Events sind aus der Wikinger-Renekten-Szene, so habe ich das damals mal miterlebt. Aber so wirklich das Nachspielen und wirklich Tun und Machen hat man vielleicht im Living History, wo es Menschen gibt, die dann auch in Sandalen über die Alpen gehen, um das zu erleben. Aber die stoßen dann nicht auf Carthaga,

oder auf Römer, die sie aufhalten und sagen, hey du, Carthaga, wohin mit deinem Elefanten? Das passiert denen nicht. Und das passiert denen quasi jetzt im übertragenen Sinne, mit Augenzwinkern wieder, passiert denen aber im Lab. Und ich glaube, jeder, der Mittelalter macht und Spaß hat,

irgendwo sich im Historischen zu bewegen oder Lust auf Herr der Ringe, Querstrich, Vikings, was auch immer. Ich will das gar nicht bewerten, was davon besser oder schlechter oder wie auch immer. Für das Bewerten bin ich da. Das ist mir ganz wichtig, weil ich kenne ja auch, ich kenne beide Seiten und ich finde, es muss da nämlich keine Seiten geben, weil die Schnittmengen inzwischen, weil Laab ist ja auch viel gewachsen daraus, genauso wie Mittelalterbier auch gewachsen ist aus seinen Ursprüngen.

die Schnittmengen sind so viel größer, dass die Dinge, die beide Hobbys voneinander trennen, inzwischen in der großen Minderheit sind. Also die Tatsachen, die sie trennen, da könnte man jetzt sagen, ja, ich benutze nur ein echtes Schwert, sagt der Lapa, ja gut, und was noch? Was unterscheidet dich sonst noch? Nämlich teilweise nichts mehr. Und der Wunsch ist, wenn man Lust hat, als Mittelalterbegeisterter

zu sagen, ich will das, meine Rolle, will ich mal spielen und erleben, ja, dann geh doch mal auf den Lappen und spiel die und erleb die doch mal einfach. Aber die Möglichkeiten sind halt auch jetzt andere. Wir leben nicht mehr in der Zeit von wir haben ja nichts, sondern mittlerweile gibt es echt Infrastruktur. Die Waffen, also wir sind weit weg von den Besenstühlen mit Tape. Also im Zwischentraining kamen eben diese Glasfaserkerne. Inzwischen sind wir bei geschäumten Waffen, die noch mal besser und sicherer geworden sind.

Du kannst eine komplette Rüstung kaufen auf dem Drachenfest, wenn du Lust hast. Du kannst Möbel kaufen. Du kannst Zelte kaufen. Es gibt alles Mögliche inzwischen. Wenn du willst ausstatten, musst du nicht. Je nach Rolle. Wie gesagt, Battler geht auch genauso.

Darf ich nochmal kurz auf die Schnittmenge nur was sagen, wie manche Dinge sich auch umgekehrt entwickeln. Es gibt im Mittelalterbereich, den Namen kann ich nicht sagen, ich weiß nicht, ob das der Person jetzt so recht ist, aber es gibt einen ganz tollen Plattner im Badischen, im baden-württembergischen, einen ganz tollen Plattner, der liebevolle Handarbeit macht und bekannt ist für ganz tolle Rüstungen, die er macht, also authentische Rüstungen. Der hat im Lab angefangen.

Und hat durch das Labhobby zum Rüstungsmachen gefunden und ist jetzt im Mittelalter Rüstungsmacher als deutscher Plattner eine bekannte Größe. Aber ich glaube, der wohnt nicht in Badischen, ich glaube, der wohnt in Fränkischen. Der könnte auch in Fränkischen wohnen, genau. Ja, absolut, absolut. So.

Ja, so und genau, ist ein ganz lieber Kerl, ganz fantastisch und der war damals einer der ersten Leute, die sich bei mir eine von diesen neuen Latex-Waffen gekauft haben, als wir angefangen haben, privat zu basteln.

Also so ist die Hobby und das Hobby hat eine gemeinsame Wurzel irgendwo, nämlich die Liebe dazu, etwas anderes zu erleben, etwas an sich zu verkleiden und auch etwas darzustellen und auch für andere darzustellen. A. Aber dann ist noch die Frage so, die Zukunft. Ich erstmal Katrin, Kobadis, wohin geht es mit dem Drachenfest? Was ist so die Zukunft? Denn ich weiß, da wird sich was verändern. Erstmal wie gesagt bei Katrin, was sind eure Pläne als SL-Mannschaft?

Also seitdem ich jetzt wieder dabei bin, habe ich halt angefangen jetzt zusammen mit dem Plot-Team und mit den Spielern, die bisher auch die Inseln, also die Dracheninseln bespielen.

den Hintergrund nochmal aufzuschreiben und zu verbinden. Also da sind ja auch zwischendurch Wechsel gewesen in der Plot-Orga. Und da sind halt ganz viele Geschichten entstanden, die wir einfach mal zusammentragen wollen, wo wir da

Man hat viel im Kopf. Wir wollen das halt einfach auch... Was ist zum Beispiel generell... Was weiß man über die Dracheninseln? Kann man darüber was erfahren? Und wenn ja, was denn? Was sind da für Tiere? Was ist da für eine Flora und Fauna? Warum? Ja, genau. Und warum ist das da? Und so weiter. Ja.

Das sind wir gerade dabei aufzuschreiben und auch das, was Spieler da schon erlebt haben, mal aufzuschreiben, um da so ein bisschen den Hintergrund auch festzuhalten und dann auch das...

durch kleinere Cons, jetzt haben wir ja auch das Zeit der Abenteurer, das Zeit der Abenteuer, was halt auch auf einer der Inseln spielt, wieder mehr die Spieler wieder als NSCs zu nutzen, sozusagen, weil die dann die Geschichte, die sie dann auf der grünen Insel zum Beispiel erleben, wieder mit aufs Drachenfest tragen. Also erst mal... Ja, Kathrin? Ja, ich wollte nur sagen, das...

ist so ein Antrieb wieder, noch mehr in diese ganze Drachenwelt einzutaufen. Weil das Drachenfest an sich ist ja nur auf der Festinsel. Und da sind halt die Dracheninseln drumherum. Und die waren immer in einem mystischen Nebel und da konnte man auch nicht so hin. Und wir wollen das halt wirklich als Land, wo man dann auch drauf wuchsen kann,

wohnen kann und so. Ich meine, es gibt einige Inseln, wo Charaktere wohnen. Aber das im Endeffekt für die Masse einfach zu öffnen. Also auch so ein bisschen versuchen, die Geschichten mal festzuhalten, denn es passiert ja unfassbar viel und nichts davon wird aufgeschrieben oder fast nichts. Stelle ich mir vor, es ist eine Mammutaufgabe.

Respekt. Das ist ein bisschen so, ich komme mir vor wie in so einem Museum und ich versuche so die Geschichte hinter den ganzen Bruchsteinen, also ich versuche das Puzzle der Geschichte zusammenzulegen und habe da Gott sei Dank ganz viel Hilfe von Leuten, die das die Jahre über mitgespielt haben. Ich kriege auch ganz viel Infos von Spielern.

Und da muss ich natürlich die Sachen, die aufgeschrieben worden sind, abgleichen, ob das wirklich nur Hörensagen ist oder ob das wirklich stimmt, was sie da erlebt haben mit ihren Charakteren. Das ist ja auch schon immer so ein Balanceakt bei solchen Storys, weil es wird ja auch noch viel zum Beispiel auf Discord oder früher in Foren wird immer weiter gesponnen, die Geschichte oder so. Und auf anderen Konten passiert was. Aber am Ende...

Es gibt diesen Satz irgendwann auch aus dem 90er, ist ja glaube ich schon Lapis auf dem Korn. Das, was da passiert, ist relevant, weil da sind alle und für die muss es zugänglich bleiben. Das ist natürlich auch was, wo du sieben musst, was passiert, dass du verändern kannst. Aber wie verpacke ich das so, dass die Leute, die nicht dabei waren...

Es ist sie nicht zu sehr tangiert. Die dürfen sich ja nicht ausgeschlossen fühlen. Du kannst ja nicht jemandem, der aufs Rache festgeht, sagen, auf dem Kon warst du nicht, deswegen bist du an der Handlung nicht beteiligt. Tut mir leid. Das ist auch nochmal Arbeit, oder Kathrin? Ja, das ist richtig viel Arbeit, weil man gucken muss, die Sachen, die die Spieler dann erlebt haben,

Warum kann der das jetzt erfahren? Da haben wir halt so ein paar Sachen wie den Hort des verborgenen Wissens, weil wir im Endeffekt die Philosophie vertreten. Die Drachen sehen alles.

Und da kann man halt viel Informationen platzieren, auch von Charakteren, die dann vielleicht auch mal in dem Hort waren. Viele lassen auch ihre Geschichten da. Also wir haben ganz viele Geschichten von Spielern, die die dann aufgeschrieben haben für andere Spieler und so. Und

Ja, das ist so ein bisschen unser Handwerkszeug. Genauso wie wir haben das Prinzip von alten Seelen, die auch Spieler bekommen. Und dann kriegen Spieler zu dieser alten Seele sozusagen, die aus einer anderen Zeit stammen, also von früher sozusagen, von der ersten Drachenwelt, kriegen die dann Informationen.

die sie weitertragen können. Und manche machen das über Bilder, andere über Lieder. Der nächste macht das über, dass er sagt, er hat sich erinnert oder er hat geträumt davon. Also das wird auch unterschiedlich bespielt. Und so haben wir halt auch wieder eine Informationsquelle, die wir

natürlich koordinieren müssen, aber die auf dem Fest selber einfach nur damit spielt, mit dem Hintergrund und mit den Geschichten. Du erzählst mir also, dass andere Spieler so, dass sie eine alte Seele bekommen können. Und warum ich nicht? Ja, also es ist wieder klar. Die anderen kriegen und ich nicht. Nein, Scherz natürlich. Helmbrecht ist ein altes Spiel. 2001 dabei. Helmbrecht ist...

Helm Precht ist vor allen Dingen alt. Aber nochmal, zum Beispiel sowas wie der Hort des verborgenen Wissens. Es gibt in mehreren Lagern gesammelte Bibliotheken, ich kenne mindestens drei und würde jetzt jemand als Neuling da hinkommen und sagen, er liest sich jetzt da einmal durch. Das würde mehrere Drachenfeste dauern.

Also nur mal klarzumachen, was da mittlerweile angesammelt wurde. Das ist unfassbar viel. Man muss es natürlich nicht gelesen haben. Aber es ist nicht so, dass man es braucht. Aber wer irgendwie in die Richtung geht, ich finde es wahnsinnig, was es da an Angeboten gibt. Wenn du deinen Charakter in die entsprechende Richtung ausrichtest,

Das ist so ein Kaninchenbau, aus dem du nie wieder rauskommst. Das ist unfassbar. Also wir hatten jetzt im Hort, im letzten Jahr hatten wir 300 Schriftstücke unterschiedlich, die nicht alle mit dem Plot zu tun hatten. Weil es war ja das Jahr des Schwarzen.

Und dadurch, weil der ja für das Ende steht und wir wissen in Verborgenheiten, waren halt sehr viele Schriften, die sich mit dem Tod beschäftigt haben und Wiedergeburt und so. Aber da waren dann auch Rezepte für einen Todestrank oder ein Lied über das Ende von etwas und so weiter. Also es waren wirklich 300 Schriftstücke und dann haben

die haben Spieler aus einem gewissen Lager, haben an dem Hort rum experimentiert und wollten was machen und haben den damit verändert. Und dann bin ich rein und habe nochmal 60 Schriftsprünge einfach reingeworfen. Die Spieler haben halt was gemacht mit dem Hort und dadurch hat der sich nochmal verändert.

Genau, hat der sich nochmal verändert. Und das war nicht vorgesehen. Ich hatte die Schriftstücke vorher aussortiert. Die hatte ich dann noch bei mir im Text liegen. Dann hat der Spieler das gemacht und zack. Wer hat nicht 60 Schriftstücke irgendwo noch rumliegen? Aber ganz zum Schluss nochmal an Fabian. Wohin geht das Drachenfest jetzt organisatorisch? Denn es steht ja vor einem großen Schritt.

Ja, tatsächlich. Also organisatorisch geht es ganz weit voran tatsächlich. Also wir haben Ende letzten Jahres die Nachricht bekommen, dass wir über das Jahr 2025 hinaus

nicht mehr in unserer Heimat auf dem Quast in Dimmelstadt bleiben können, weil da eine Photovoltaikanlage ganz im Sinne von von Neuenergie und so weiter eine Photovoltaikanlage auf unserem schönen Gelände auf 25 Hektar installiert wird. Das ist natürlich auch Investorensache. Da verdienen viele Leute auch richtig gutes Geld mit und zwar wohl besseres Geld als mit uns als Veranstalter.

Ja, und dann wurden wir bekonfrontiert. Ihr habt jetzt keine Heimat mehr in Diemelstadt. Fantastisch. Genau, und unser 20. Jahr wird dann auch unser letztes sein in Diemelstadt. Leider. Oder unser 19. Jahr wird unser, also dieses Jahr wird das letzte sein in Diemelstadt und wir finden seitdem ein neues Gelände. Ich muss nitpicken, von 2006 bis 2025 sind 20 Jahre.

Okay, einverstanden. Haben wir schon? Ja, 25, also dieses Jahr. Ne, dieses Jahr ist das letzte Jahr. Und nächstes Jahr, also so wie es jetzt aussieht, wir sind gerade in abschließenden Verhandlungen mit einem Verpächter oder einem Vermieter über ein größeres Gelände.

Weil natürlich haben wir so ein bisschen Wunsch gehabt zu sagen: Okay, wenn wir uns weiterentwickeln, einmal es wird sehr schwierig überhaupt ein Gelände zu finden, aber zum Zweiten schön wäre es, wenn wir dann eins finden, dass wir auch eins finden, das mehr Optionen hat und das größer ist. Weil das, was vielleicht Drachenfestgänger kennen, ist, dass wir dadurch, dass wir ausgebucht gewesen sind in den letzten Jahren vor Corona und auch noch nach Corona,

dass es einfach eng geworden ist. Man sitzt da, es ist einfach nicht mehr schön. Wenn ein Tor, eine Befestigungsanlage sich an die nächste reiht und man die Nachbarn nebeneinander quasi auf, kannst du mir mal die Grillpulle reichen, dass es auch Pfeilschussweite sind. Also es wird größer? Es wird größer, genau. Tatsächlich, soweit kann ich verraten,

Wenn das klappt, so wie wir uns das vorstellen und so wie sich das unser neuer Verpächter auch vorstellt und auch alle anderen, die bereits zugestimmt haben zu unserem neuen Heimat-Ideen-Ding, dann wird das Drachenfest auf einem größeren Gelände sein und zwar nicht ganz unerheblich größerem Gelände, was vor allen Dingen aber das Spielgebiet betrifft. Und es wird auch nicht ewig weit weg sein. Die wichtigste Frage, ist es flacher als das alte Gelände?

Bei den Zeltplätzen wahrscheinlich. Bei dem Spielgelände wohl eher nicht. Ja, egal. Hauptsache mein Zelt ist flach. Lagen muss zur Belagerung. Alles super. Hauptsache mein Bett steht gerade. Ja, das wünschen wir uns natürlich alle. Also das ist die Idee. Wir haben halt die Hoffnung, weil das Gelände so viel größer ist als das bisherige Drachenfestgelände. Also

viermal, fünfmal so groß, dass man dann auch ausreichend Zeltflächen findet, wo man sich gerade hinstellen kann. Auf jeden Fall. Das ist so unsere Idee. Also bei den... In meinem Alter überlege ich mir jetzt, wie ich dieses Gelände erkunde.

Und wenn du sagst, du kannst aus Rückenproblemen oder aus demografischen Gründen, ohne jetzt auf dein Alter sprechen zu wollen, machst du das alles nicht mehr, dann baust du irgendwo dekorativ dein Zelt auf und schläfst halt in einem Hotel irgendwo in der Nähe. Das geht natürlich auch. Kurze Frage, vielleicht weiß jemand von euch, ich hatte immer mal vor mir fürs Drachenfest einen Schrittzähler einzustecken. Hat mal jemand von euch mit einer

das Sportuhr oder so einem Armband mal die Schritte gezielt, die an einem Tag drachenfest draufgehen. Ich glaube, der hat sich wieder auf Null gestellt danach. Selbst als Spieler, man geht dann unfassbare Strecken, weil man den ganzen Tag unterwegs ist. Das ist irre. Aber ein neues Gelände klingt toll.

Ja, also da wollen wir auf jeden Fall hin. Das ist wirklich unsere Goldrandlösung. Das ist ja so ein Modebegriff. Also unsere Wunschlösung ist das, was wir jetzt haben und auch wohl bekommen werden. Und da werden wir Neuigkeiten haben, also vertraglich fest und das Ganze, dass wir wahrscheinlich im März schon irgendwann, vielleicht Mitte, Ende März schon was öffentlich dazu sagen dürfen. Wir können dann sagen, wo es ist. Wir können sagen, was wir da machen wollen und so.

Und ich glaube, das wird sehr viele Menschen sehr, sehr, sehr freuen. Ja, es klingt toll. Ich bin sehr gespannt. Und es ist ja jetzt auch mein 25. Jahr Drachenfest. Nicht mein 25. Drachenfest. Da fehlen ja zwei Jahre. Es gab ja 2002 und 2003. Und 2005 gab es keine genau. Also ich bin gespannt auf die nächsten 25 Jahre an einem neuen Ort.

100%ig. Mindestens 20 Jahre. Ja. Ich danke euch sehr, dass ihr in meinem ersten richtigen Podcast wart. Ich fand es sehr schön. Hat mir viel Spaß gemacht.

Und all die... Ich gehe so zurück. Vielen Dank für die Einladung. Genau, ich wollte nur danken, dass wir in deinem Podcast dabei sein durften, dass du uns so viel Geduld hattest, weil wir sind ja auch kleine Podcast-Profis. Ja, von den unseren Podcastern auch höher. Unser erster, ja.

Richtig, das ist ja ganz wichtig. Ihr habt ja momentan auch einen Podcast. Genau. Wir haben immer so viele Fragen von Spielern gekriegt, die auch gesagt haben, was heißt das eigentlich? Und dann haben wir gesagt, komm, wir machen mal einen Podcast. Und dadurch, dass wir eigentlich so auf Leute sind, die nicht so...

die eher so ins Quatschen kommen, haben wir gesagt, komm, wir machen Kaffeeklatsch mit der Orga und haben das dann auch so auf. Wenn man bei Social Media oder generell im Internet, wenn man Fragen beantwortet, dann muss man die immer so beantworten, dass sie halt irgendwo ausformuliert sind. Dann gibt es moderne Techniken wie Chat-GPT, lässt man dann nochmal drüber, damit es auch jeder versteht. Kannst du das noch ein bisschen ein, diesen Schachtelsatz.

Wir sind ja keine Medienprofis oder wir sind auch keine Kommunikationsprofis, die genau wissen, wie man was... Sorry, dann wären wir vielleicht in die Politik gegangen. Da kann man ganz toll allglatt wie eine Teflonpfanne argumentieren. Das ist aber überhaupt nicht unsere Art. Und genau das ist die Idee gewesen, auch aufgrund vielleicht der Erfahrungen der letzten Jahre. Wie können wir uns überhaupt unsere Idee, was wir so machen, verständlich machen? Das kriegst du nicht in einem Social-Media-Post,

Hier präsentieren wir euch unser Veranstaltungsmitglied, wie es gerade Eier kocht. Das interessiert doch keinen Menschen, vor allem nicht auf diese Art und Weise. Das lässt zu viel Spielraum zu und irgendwo denkt man auch, naja, toll, Dankeschön für den stalinistischen Newsletter.

Und da kommt tatsächlich der Podcast. Das war Katrins Idee, zu sagen, lass uns sowas machen. Und wir sind, also in dem Fall, Janis und ich sind direkt darauf angesprungen, haben gesagt, oh ja, wir labern ja gerne, also wir können uns da voll austoben. Hast du das gerade nicht wirklich gesagt, nachdem er meine Abmoderation um fünf Minuten verlängert hat, oder? Total gut, ne?

Und die Idee ist halt wirklich zu sagen, wir wollen einfach so, wie wir sind, erzählen, was wir machen. Das ist nicht wichtig. Wichtig ist, wo findet man den?

Stimmt eigentlich. Siehst du, wie wenig professionell wir sind. Spotify-Name? Wie heißt der? Ich ziehe es aus der Nase. Kaffee-Klatsch mit der Orga. Auf Spotify könnt ihr schauen. Und liebe Zuschauer, wenn ihr jetzt noch dabei seid, wenn ihr euch so lange etwas über das Drachenfest angehört habt und noch nie da wart, ihr wisst doch jetzt selber, ihr wollt das.

Schaut es euch an. www.drachenfest.info Ja, guckt euch Bilder an, schaut es euch an, bucht ein Ticket, stellt euch eine Anfangsausstattung zusammen, wenn ihr es noch nicht habt und erlebt es einmal, weil es wirklich anders ist. Man kann es auch nicht beschreiben. Es ist unmöglich, das mit Worten zu beschreiben. Aber probiert es aus.

Wenn ihr mich auf dem Tragenfest seht, sagt mal Hallo. Außer ich bin gerade, lieg unter einem Org mitten im Kampf oder sowas, dann lasst mich in Ruhe. Aber ja, das kann ich euch nur allen empfehlen und das ist so der Kernpunkt gewesen. Wir haben versucht unsere Faszination zu beschreiben, der zumindest bei Katrin und bei Fabian dazu geführt hat, dass sie mittlerweile von Beruf Nerds sind.

Und damit sind wir am Ende dieser ersten Folge. War mir ein Vergnügen. Der Podcast wird alle paar Monate mal weiterlaufen. Ich habe schon Gäste. Es wird immer mal eine Folge geben. Aber natürlich am meisten mache ich auf YouTube. Aber es wird nicht der letzte gewesen sein. Danke, dass ihr alle dabei wart. Macht's gut und bleibt gesund.