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Preise im Spätmittelalter - Was kostet ein Schwert?

2025/2/12
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Geschichtsfenster

AI Deep Dive AI Chapters Transcript
People
A
André
Topics
我探索了晚期中世纪的商品价格,特别是武器、盔甲和日用品的成本。通过分析当时的工资、物价和货币体系,我试图对这些价格进行更全面的了解,并与现代价格进行比较。 我的研究主要集中在15世纪,因为这一时期留存的资料相对丰富,可以用来推算价格。我使用了各种资料来源,包括工匠税收记录、城市账簿、个人支出记录以及买卖合同等。这些资料提供了关于工资、房屋租金、食物、服装、武器和盔甲等商品价格的宝贵信息。 我发现,中世纪的物价与现代物价相比,存在显著差异。例如,房屋租金相对较低,而某些食物和服装的价格则相对较高。此外,武器和盔甲的价格也并非像游戏中描述的那样高不可攀。 通过将价格与当时的工资进行比较,我们可以更好地理解这些商品的实际价值。例如,一把剑的价格大约是一个古尔登,相当于一个工匠几天的工资。一套完整的盔甲的价格则要高得多,可能需要数月甚至数年的工资才能购买。 我的研究结果表明,中世纪的经济体系比我们想象的要复杂得多。物价会受到多种因素的影响,例如季节、地理位置、商品质量和市场供求关系等。因此,对中世纪价格的任何分析都必须考虑到这些因素。 总的来说,我对晚期中世纪的价格进行了全面的分析,并对这些价格与现代价格进行了比较。我的研究结果为我们更好地理解中世纪的经济和社会生活提供了宝贵的参考。

Deep Dive

Chapters
Diese Episode untersucht die Preise im Spätmittelalter, insbesondere die Kosten von Schwertern und Rüstungen. Es wird erklärt, dass der Tauschhandel weit verbreitet war und die Umrechnung von Preisen über ganz Europa möglich ist, besonders im 15. Jahrhundert. Die Komplexität des mittelalterlichen Geldsystems mit Rechen- und realer Währung wird erläutert.
  • Die Preise werden hauptsächlich im 15. Jahrhundert betrachtet.
  • Es gab ein komplexes Geldsystem mit Rechen- und realer Währung.
  • Der Rheinische Gulden war eine wichtige Leitwährung.

Shownotes Transcript

Translations:
中文

Herzlich willkommen bei Geschichtsfenster. Mein Name ist André und heute geht es um Preise im Mittelalter. Wer mal so ein Computerrollenspiel gespielt hat oder überhaupt Rollenspiele spielt, solche Dinge, die Frage kommt, was kostet das Schwert? Was kostet so eine Ritterrüstung? Was kostet ein Pferd? Da gibt es auch abenteuerliche Aussagen, ein Kettenhemd hat mehrere Dörfer gekostet und für ein Schwert muss ich irgendwie so und so viele Rinder zahlen.

Wir werden uns vor allem aufs Spätmittelalter konzentrieren, denn vorher sind die Quellen echt eng. Wir reden auch von einer Zeit, in der sehr viel mehr Tauschhandel stattgefunden hat. Im Spätmittelalter finden wir immer mehr und da können wir auch Preise umrechnen, auch über ganz Europa. Deswegen bin ich vor allem im 15. Jahrhundert unterwegs.

Teilweise hat sich nicht so viel geändert, teilweise sind ja auch die Relationen wichtig, aber es gibt einen ganzen Warenkorb zu entdecken und dabei wünsche ich euch jetzt viel Spaß. Wenn wir über wirtschaftliche Dinge reden wie Preise, darf natürlich Werbung nicht fehlen. Es geht dabei aber heute nicht um fremde Sachen, es geht um meine eigenen Sachen. Der Merch-Shop ist überarbeitet worden, endlich sind neue Dinge drin, den findet ihr auf meiner Homepage oder mit dem Link unter dem Video. Und man sieht gleich oben, es gibt ein neues Thema, nämlich Bilder aus dem Wolfwerker Hausbuch.

Da haben wir zum Beispiel den Jupiter als T-Shirt. Finde ich nett, freue ich mich drauf, werde ich bald hier haben und tragen. Es geht bei den Sachen immer darum, ich will sie tragen, deswegen kommen sie in den Shop. Es gibt aber auch das erste außereuropäische Motiv, nämlich den japanischen Roku und die japanische Yuki. Roku ist ja leider nicht mehr da, Yuki lebt immer noch bei uns und das trifft ihren Charakter perfekt. Und ein Motiv, das ich sehr feiere, das Melly gestaltet hat, ist die Evolution-Motiv.

vom Geschichtsfenster. Das finde ich auch sehr interessant. Auch das ist ein T-Shirt, auf das ich mich sehr, sehr freue.

Ansonsten findet ihr auch zum Beispiel Tassen im Shop, ihr findet den Pin. Also guckt mal vorbei, es sind sehr, sehr schöne Sachen dabei und gerade mit den neuen Motiven ist das endlich da, wo ich es haben möchte. Ein, zwei Motive sind noch in der Pipeline, da wird noch was kommen, aber schaut euch mal um, wird sich lohnen. Bevor wir uns mit Preisen beschäftigen, hier haben wir ein wunderschönes Bild von einem Markt, so um 1500 entstanden, ein französischer Markt, müssen wir über Geld reden.

Nein, es ist kein Aufruf zu spenden, zu abonnieren oder sonst etwas. Es geht tatsächlich darum, wir müssen erstmal eine Grundlage haben, mit dem wir die Preise verstehen können und

Geld im Mittelalter ist sehr, sehr, sehr komplex. Ich habe ein ganzes Video dazu gemacht, könnt ihr euch anschauen, da erkläre ich sehr viel mehr. Wichtig für uns, es gibt zwei Währungssysteme quasi. Es gibt die Rechenwährung und es gibt die reale Währung. Also das Geld, das man in die Hand nehmen kann. Und das mit der Rechenwährung kann man sehr schön am englischen Pfund erklären. Pfund Sterling sagt einem normalerweise was und das ist genau aus dieser Rechenwährung entstanden. Ein Pfund Sterling ist eine Goldmünze, die ein Pfund Silber wert ist. Nicht unser heutiges Pfund, etwas anders.

davon abweichend. Und zwar Sterling Silber ist auch eine Reinheitsangabe. Also mit einem Pfund Sterling weiß ich genau, wie viel Silber in welcher Qualität bekomme ich dafür. Und das war ganz lange keine Münze. Es gab im Mittelalter keine Pfundmünze. Man sprach schon vom Pfund, aber die Münze gab es nicht. Und das basiert auf Karl den Großen. Der hat das

Karls Pfund eingeführt, hat daraus eben die Währung angesetzt. Und die Rechenwährung ist furchtbar einfach. Die sagt einfach üblicherweise ein Pfund oder bei uns ist es die Mark. Das ist ein halbes Pfund. Da kommt auch unsere D-Mark her. Also eine Mark ist...

Üblicherweise 20 Schilling, Schilling ist so eine Zwischenmünze, die kann Schilling heißen oder Tonose oder Groschen, gibt es 100 Varianten und jeder von diesen Schillingen wird dann nochmal in 12 Pfennig eingeteilt. Engelchen Penny, also da haben wir genau das was wir mit Engelchen haben, Pfund, Schilling, Penny, dieses extrem komplizierte System, für mittelalterliche Verhältnisse ist das furchtbar einfach.

Die offizielle Rechenwährung bei uns wäre, ist üblicherweise der Gulden, der entwickelt sich auch im Mittelalter langsam raus, also da wird wieder angefangen Gulden zu prägen und dann gibt es ab 1386 den Rheinischen Münzverband.

Die Erzbischöfe Kuno von Trier, Friedrich von Köln, Adolf von Mainz und Ruprecht von der Pfalz, also der Pfalzgraf bei Rhein, die gründen zusammen den Rheinlichen Münzverein. Als Gegenleistung für die Wahl Karls des Vierten hatten sie das Recht, Goldmünzen zu prägen erhalten. Jetzt setzen sie es auch tatsächlich um. Und auf Basis der Kölner Mark, die ist so

233,85 Gramm, streiten wir an sich auch, wie die genau aussah, aber eine relativ krumme Zahl um 233 Gramm, das wird eben dann die Grundlage. Aus eben einer Mark Gold, diesen 233 Gramm, werden 66 Münzen, 66 Gulden geschlagen, da sieht man einen, das ist genau so einer, der ist aus Mainz, also ein Teil dieses Verbandes und ist im heutigen Frankfurt Höchst geprägt worden.

Anfangs fast reines Gold, das ganze sinkt dann immer weiter ab, bis irgendwann so ganz grob 5-6 Gold da drin sind. Trotzdem bleibt der Rheinische Gulden über das ganze Mittelalter die hochwertigste Münze, die im Umlauf ist und zu einer Art Leitwährung. Der wird wirklich ganz weit anerkannt, vor allem im Heiligen Römischen Reich kann man eigentlich überall mit dem bezahlen, der wird überall als Grundlage verwendet.

Regional gibt es noch jede Menge anderer Münzen. Es gibt zum Beispiel oben Lübeck den Wendichen Münzverbund, der immer größer wird, die die Lübbische Mark rausbringen. In Frankfurt wird als Gegenstück dazu der Königsgulden geprägt. Der König will sein abgegebenes Goldmünzenrecht ganz gerne wiederhaben und versucht es eben mit einer eigenen Währung, die aber sehr, sehr nah am Rheinischen Gulden immer dran ist. Also wirklich, je tiefer man reinschaut, umso komplexer wird es.

Durch den reinigen Gulden haben wir eine gute Umrechenbarkeit. Wir können fast jede Währung umrechnen, das habe ich auch getan. Wenn ich nachher von Geld reden werde, werde ich vor allem von Gulden sprechen und von Hellern. In der Variante ist ein Gulden 240 Heller, da kann man jetzt ungefähr sehen, wie das ist. Ich werde die Zwischenmünze, Tonnose, Schilling, Groschen lasse ich raus, die sind für uns ein bisschen komplex. Also als Grundlage Gulden Heller.

Wenn man es wirklich in moderne Währung umrechnen will, es ist schwierig, ihr werdet es sehen, das hinkt an allen Ecken und Enden, kann man ungefähr sagen, ein Gulden sind etwa 500 Euro und ein Heller sind dementsprechend ungefähr 2 Euro. Ein bisschen mehr, ein bisschen weniger, je nachdem, aber so ungefähr bricht man sich nichts bei ab.

Um einschätzen zu können, wie viel das Ganze wert ist, würde ich aber nicht diese Variante nehmen. Ich würde es nicht in Euro umrechnen, ich würde es in Tagesverdienste umrechnen oder auch in Monatslöhne. Das ist am allersinnvollsten. Und da haben wir tatsächlich sehr schöne Quellen. Zum Beispiel gibt es mehrere Städte, die Handwerkertaxen aufgestellt haben. Da wurde versucht, die Handwerkerlöhne zu regeln. Natürlich sind die Zünfte auch dabei und versuchen, ihre Interessen durchzusetzen. Und man hat eben da versucht, eine Ordnung reinzubringen. Das ist wahrscheinlich nur mittelgut geregelt.

Gelungen aber, wir haben sehr, sehr viele dieser Quellen und daraus können wir dann eben sehen, wie viel Lohn gab es. Und in vielen dieser Quellen gibt es eine Unterscheidung in Sommer- und in Winterlohn, gerade bei Handwerkern.

Diese Taxen sagen dann auch noch, also da geht es vor allem um auswärtige Beschäftigung, in diesem Fall, ich habe jetzt eine Frankfurter Lohntaxe und bei dieser auswärtigen Arbeit kommt zu dem Lohn außerdem noch Verpflegung. Es wird von einer Frühstückssuppe gesprochen, Mittagessen, Vespa-Brot, aber ausdrücklich kein Abendbrot. Also wahrscheinlich ein Handwerksmeister in seiner Werkstatt verdient nochmal ein bisschen mehr, wobei da kann man diskutieren, ob jetzt auch auswärtige Sachen besonders gut bezahlt wurden, ich würde die jetzt erstmal als Basis nehmen.

Und dann haben wir zum Beispiel ein Zimmermann bekommt 45 Heller am Tag im Sommer und 36 Heller im Winter. Ein Maurer, und Maurer sind für uns ganz spannend, denn die finden wir auf ganz vielen Orten. Maurer ist für mich so der Vergleichsberuf, bei dem ich die Löhne gerne mal zwischen Ländern umgerechnet habe. Und Maurer verdient 40 Heller am Tag im Sommer und 32 Heller am Tag im Winter.

Dann haben wir noch Dachdecker und zwar die besseren, die Schieferdachdecker bekommen 45 Heller im Sommer und 36 Heller im Winter. Die Strohdachdecker bekommen nur 36 Heller im Sommer und 27 im Winter. Ein Arbeiter im Weinberg, also letztlich ein landwirtschaftlicher Hilfsarbeiter, bekommt 14 Heller am Tag im Sommer und 10 im Winter.

Und Frauen, die im Weinberg mitarbeiten, bekommen überhaupt nur zwischen 10 und 12 Heller am Tag. Also viel mehr ist das nicht. Das bleibt im ganzen 15. Jahrhundert ungefähr gleich. Ist auch an verschiedenen Orten nicht groß anders. England hat da immer nochmal ganz komische Zahlen ausgespuckt. Aber das kann man so sich ungefähr als Tageslohn nehmen.

Das Ganze kann man mit Arbeitstagen multiplizieren. Da gibt es jetzt so ein Klischee, das man gleich entschärfen muss, nämlich die Aussage, die Leute im Mittelalter hätten ganz wenig gearbeitet, weil es so wahnsinnig viele Feiertage gibt. Und da haben wir tatsächlich auch wieder harte Fakten, denn das ist so falsch. Nürnberg errechnet zum Beispiel, wenn man da Handwerkerrechnung auswertet, dann findet man 265 Arbeitstage im Schnitt.

Das ist ganz ordentlich. Regensburg, die Dombaurechnung von 1460, weist auch im Schnitt 263 Tage aus, wobei einige haben dann sogar noch Fehltage dazu. Und man kann grundsätzlich sagen, wir haben eigentlich eine Sechstagewoche, sonntags ist frei. Real kommt man auf 5,1 Arbeitstage im Schnitt. Das ist unser Schnitt, sie arbeiten also ein ganz klein bisschen länger als wir. Stunden ist nochmal ein anderes Thema, es geht hier nur um die Tage.

Zum Beispiel in Nürnberg hatten wir 48 zusätzliche Feiertage zu den Sonntagen. Also die hohen Kirchenfeste sind raus, Ostern, Weihnachten und dazu nochmal 48 weitere Feiertage. Also es stimmt durchaus, es gibt einiges an freien Feiertagen. Da der Samstag aber eigentlich mitgearbeitet wird, levelt sich das so ungefähr aus. Also tatsächlich, die Leute im Mittelalter arbeiten in Tagen ungefähr so viel wie wir. Lustigerweise von diesen 48 zusätzlichen Feiertagen fallen durch die Reformation etwa die Hälfte weg.

Trotzdem erfolgreich, man wundert sich. Und wenn wir jetzt den Tageslohn mit dieser Arbeitszeit multiplizieren, dann kommen wir auf die Jahreslöhne. Was verdient so ein Handwerker im Jahr? Ein Zimmermann zum Beispiel 46 Gulden, ein Maurer 41 Gulden, ein Dachdecker Schiefer auch 41 Gulden, ein Dachdecker Stroh 37 Gulden und der Arbeiter im Weinberg bekommt 14 Gulden.

Gehen wir noch ein bisschen in andere Berufe. Dann haben wir Schneider, die bekommen im Jahr 24 Gulden, wenn sie im Haus ihres Auftraggebers arbeiten.

Solltknechte bekommen 48 Gulden, also 4 Gulden im Monat, wirklich eine typische Bezahlung und man sieht, die sind echt gut bezahlt. Ein Spitalschreiber bekommt 25 Gulden plus Kosten und Logis. Ein Stadtschreiber bekommt schon eher großzügige 84 Gulden. Ein Pfarrer 80 Gulden, das ist so eine gute Pfarrstelle. Und der Münster Baumeister in Ulm hat 90 Gulden plus Unterkunft bekommen.

Nach oben ist natürlich offen, also das kann immer mehr werden, aber das ist so der Bereich bis 100 Gulden ist was, was Angestellte zum Beispiel von Städten bekommen. Ein Stadtarzt zum Beispiel bekommt solche Zuwendungen. Da gibt es jede Menge Ämter und in dem Bereich sind wir. Und man kann so grob sagen, vier Gulden im Monat für einen Handwerker ein wirklich guter Lohn. Das sind wir eher so beim Handwerksmeister. Das ist das, was am Ende rauskommt. Also vier Gulden ist eine sehr, sehr schöne Faustregel für ein Einkommen im späten 15. Jahrhundert.

Was man davon bezahlen muss, ist halt der nächste Schritt. Erstmal, Steuern gibt es zwar, es muss ein Zehnt gezahlt werden in die Kirche, es gibt Abgaben an die Stadt, es gibt sogar schon so etwas wie ein zu versteuerndes Einkommen. Da wird schon geguckt, was ist das, was versteuert werden muss, da fallen Dinge raus, Teile des Hauses fallen raus.

Pro Kopf ein Silberbecher in vielen Orten, das ist so der Notgroschen quasi, der rausgenommen wird. Spielt für unsere Betrachtung jetzt nicht so die unfassbar große Rolle, tatsächlich die Steuerbelastung von denen hätten wir heute auch noch gerne, so im Prozent zumindest. Dann kommen natürlich große Dinge wie Miete, Kleidung, Feuerholz, Beleuchtung. Da haben wir sehr, sehr gute Zahlen.

Miete ist erstmal verbreiteter als man denkt. Selbst Oberschicht wohnt zum Teil zur Miete. Also selbst Patricia wohnt teilweise nicht in ihren Eigenhäusern, obwohl sie Immobilienbesitz haben, wohnt sie immer noch zur Miete. Man kann sogar sagen, die Leute waren mobiler. Die sind in der Stadt häufig einmal umgezogen, als man so denken sollte. Man denkt immer, sie wohnen generationenlang im selben Haus. Nee, man kann bei einigen Familien wirklich einen Aufstieg daran beobachten, dass sie in größere Häuser umziehen. Und

Die Kosten für Miete im Jahr wären bei einem Maurer in Freiburg 2 Gulden gewesen. Aus Frankfurt habe ich einen Bierbrauer mit 5 Gulden im Jahr. Der Stadtschreiber in Augsburg hat 10 Gulden im Jahr bezahlt und der Stadtarzt in Ulm 15 Gulden. Haben sie wahrscheinlich wiederbekommen bei der Stadt möglicherweise, aber da sieht man ungefähr, was so die Reichweite davon ist. Man kann ganz grob sagen, 1,5 Gulden im Monat und weniger ist unterhalb der Mittelschicht. Das ist wirklich so...

Ja, fast schon prekäre Lebensumstände, Tagelöhne und ähnliches. Anderthalb bis fünf Gulden ist so kleinbürgerlich, Mittelschicht der Stadt. Und ab fünf Gulden ist mein Wohlhaben nach oben offen. Hauspreise, wenn wir wirklich über gekaufte Häuser sprechen, dann haben wir etwas andere Zahlen. Das Haus der Bettelbruderschaft in Straßburg, da gab es wirklich eine Bettelbruderschaft, kein Scherz, wurde 1433 veräußert für 28 Gulden.

In Freiburg 1473 das Haus eines Maurers für 40 Gulden, da sind wir jetzt ungefähr in dem Bereich, das dürfte so ein Haus ungefähr sein. Das Haus eines Schreiners in Nürnberg 1440 für 150 Gulden, also zwischen 40 und 150 Gulden ist ein ordentliches Haus, also kein prächtiges Haus, nichts was irgendwie unfassbar herrschaftlich ist, aber in dem Bereich sind wir bei normalen Hauspreisen.

Das Haus eines Plattners in Nürnberg 1496 wurde für 400 Gulden verkauft und das berühmte Dürerhaus, da sieht man es, also wirklich schon mächtiger Bau, wurde für 275 Gulden verkauft, wobei dazu nochmal 278 Gulden Zinsen abgelöst werden mussten. Also summa summarum etwas mehr als 550 Gulden, dafür bekommt man das. Und wenn man das umrechnet, so 4 Gulden Monatslohn, dann reden wir da tatsächlich von...

Jetzt müsste ich rechnen können, kann ich natürlich wieder nicht. Ja, ungefähr 140, 140 Monatslöhne. Kommt hin, 140 Monatslöhne ganz grob. Das hätte ich heute auch gern. Wow, dafür so ein Haus?

Muss einen guten Monatslohn haben. Also ihr seht schon mal, Wohnen ist tatsächlich im Vergleich zu heute vergleichsweise billig. Man muss natürlich auch sagen, so ein Haus hat keine Elektrik, es hat keine Heizung, es hat kein Abwassersystem und sonstiges, aber auch kein fließendes Wasser oder sowas. Das sind alles Sachen, die runtergehen. Das ist ja relativ einfach gebaut, aber es hat mich schon überrascht, dass Häuser vergleichsweise billig sind. Es gibt auch Häuser über 1000 Gulden, also nach oben ist wie immer offen. Da gibt es eine Menge Möglichkeiten.

Nicht im eigenen Heim wohnen, da haben wir auch Quellen, eine Quelle, die ich schon mal genannt habe, die ich auch nochmal verwenden werde. 1477 bis 1478 hat Lutz Gessler in Nürnberg gewohnt und Lutz Gessler war ein Handelsdiener der großen Rabensburger Handelsgesellschaft. Mächtige Handelsgesellschaft,

ziemlich nah an der Aktiengesellschaft, hat sehr viel gemacht und der hat eine Rechnung gestellt an seinen Arbeitgeber quasi, was er ausgegeben hat. Und er hat 99 Wochen in Nürnberg gewohnt und Kleidung hat er auch angegeben, kommt gleich nochmal, aber die Kosten für seine Miete waren genau ein Gulden in der Woche. Er schreibt, er hat dafür beim Wirt gesessen, also

Also nicht normales Gasthaus, vermutlich irgendwie ein möbliertes Zimmer oder so etwas in der Art. Vielleicht auch mit Verpflegung, sieht zumindest danach aus. Das wäre ein Gulden die Woche. Also schon relativ ordentlich, wenn man sich anschaut, was so die Mieten gekostet hat. Aber damit man ungefähr ein Bild hat, was es kostet, in einer fremden Stadt zu wohnen. Dazu gehört natürlich dann auch noch das ganze Wohnlicht zu machen. Also wir hätten heute so die Nebenkosten, Heizkosten, Strom, ähnliches. Der mittelalterliche Mensch hat genau dasselbe. Er braucht Feuerholz und er braucht Licht. Das sind zwei grundlegende Dinge.

Das sind die Quellen bei Privatpersonen gar nicht mal so einfach. Aber wir finden häufiger mal Angaben bei großen Haushalten und vor allen Dingen bei kirchlichen Körperschaften. Ob es Klöster sind, Spitäler, vor allen Dingen aber Stifte, wo Leute sich einkaufen, um da zum Beispiel ihren Lebensabend zu verbringen. Abendstifte als Stiftung gibt es natürlich auch, also es reiche dafür aufkommen. Und zum Beispiel die Deutsch-Ordens-Kommende in Straßburg 1413 gibt an, dass 1,55 Gulden pro Kopf und Jahr fällig werden für das Feuerholz.

Die deutsche Ordenskommande in Basel, auch 1413, gibt sogar 2,17 Gulden pro Kopf und Jahr an. Also da sieht man, das ist nicht ganz billig. Feuerholz kostet auch was, zumindest in der Stadt, wo man es sich liefern lassen muss. Auf dem Dorf zum Teil fällt das halt völlig weg, weil man kann es sich besorgen. In der Stadt ist es tatsächlich eine Sache, die...

Wir kennen auch bei einigen städtischen Angestellten die Kosten. Zum Beispiel haben wir einen städtischen Maurermeister in Nürnberg, zweite Hälfte 15. Jahrhundert, der zwei Gulden im Jahr angibt. Ein Ratsmitglied in Zürich gibt 4,7 Gulden im Jahr an. In Nürnberg haben wir einen Patrizier mit 25 Gulden im Jahr, wobei da kann es der gesamte Haushalt sein. Also das merkt ihr schon, ist Geld, das da zusammenkommt.

Bei Beleuchtung ist es ebenfalls bei kirchlichen Einrichtungen gut nachzuvollziehen, was da teilweise in Verträgen drin steht. Es gibt zum Beispiel so die Angabe, dass ein Pfunder, also jemand, der sich eingekauft hat, um im Stift seinen Lebensabend zu verbringen, der bekommt ein Licht pro Nacht. Nicht zwingend eine Kerze, ein Licht.

Ein Spitalspfarrer in derselben Körperschaft kriegt aber 20 Lichter die Woche. Das ist dann klar geregelt. Und man kann ungefähr sagen, ein bis zwei Heller pro Nacht für Wachs oder Unschlitt, also Talg, ist eine sinnvolle Größe. Kann man ungefähr sagen. Der Preis für Wachs ist relativ hoch. In Frankfurt kostet ein Pfund Wachs 1450, 34 Heller. Also teuer.

Tageslohn eines Handwerkers zum Teil. Deswegen wird eben gerne auf Talg umgestiegen. Ist auch ein sehr guter Brennstoff, ist etwas günstiger. Und wenn man das insgesamt zusammenrechnet, sind die Kosten für Licht etwa bei einem halben Gulden im Jahr sinnvoll angesetzt. Also das ist schon Geld, das da rausgeht. Bei Kleidung hatte ich eben Lutz Gessler genannt, der seine ganzen Ausgaben in Rechnung gestellt hat. Und er schreibt dann eben in seiner Rechnung, ähm,

Man kann auch sagen, er ist ein mittlerer Manager. Also nicht schlecht gekleidet, aber auch nicht zu gut gekleidet. Vor allem die Ravensburger Handelsgesellschaft hat ausdrücklich darauf Wert gelegt, dass man nicht zu gut gekleidet ist. Da man nicht wie ein Adliger wirken sollte, wortwörtlich nicht wie die Junkerschaft, also die Herren. Und er stellt für zwei Jahre 31,75 Gulden in Rechnung. Und zwar für zwei Röcke, also Jacken, für fünf Wämser, vier Kappen und Hüte.

Vier Hosen, 30 Paar Schuhe, zähle ich gleich noch was dazu, ein Paar Stiefel aus dem Zubehör wie Messer, Sporen und Gürtel. Und da ist schon heftig. Also die Ausgaben für Kleidung übersteigen die für Miete erheblich. Oder auch für Unterkunft. Also richtig, richtig viel Geld. Bei Udo's Gessler nicht, weil der zur Miete wohnt. Da ist es teurer, weil man jetzt so den Jahreszins für ein Haus oder sowas nimmt. Meine Herren. Und daraus können wir, dazu haben wir auch die Preise für einzelne Kleidungsstücke. Zum Beispiel eben ein Rock oder eine Schecke.

Da haben wir genau so eine Schecke, da kommt das Wort Jacke her, das ist ziemlich verwandt. Diese grüne Überjacke ist erstaunlich teuer. Drei bis fünf Gulden kostet so ein Ding. Also ein Monatslohn eines Handwerkers.

Relativ unabhängig von Stand. Also da gibt es ein Beispiel wieder aus Frankfurt, dass ein Patrizier sich einen Schäcker, einen Rock gekauft hat und seinem Knecht auch und die kosten exakt gleich viel. Da war kein großer Unterschied, weil tatsächlich die sind auch nicht so oft nicht so wahnsinnig geschmückt. Die Preise, die ich jetzt sage, sind eher einfache Ausführungen. Ein Wams dagegen, das ist dieses Stück Unterkleidung, also das ist, wo die Hose dran hängt, was einem die schöne Talie schnürt.

Denkt man auch, ist nah an der Jacke dran, kostet aber viel, viel weniger, kostet irgendwo zwischen 0,2 und 0,5 Gulden, zwischen 40 und 108 Heller, also erheblich günstiger und der Punkt daran ist der Stoff. Ein Wams aus teurem Importstoff kostet zum Beispiel gleich wieder zwischen 3 und 9 Gulden, das kann richtig nach oben gehen und eine Hose, auch aus einem guten Wollstoff, kostet irgendwas zwischen 0,6 und 2,8 Gulden.

Die komplette Ausstattung für einen Lehrling in Freiburg lag für Rock, Hose, Wäsche, also wahrscheinlich Hemden, Gugeln und vier Paar Schuhe bei etwas über zwei Gulden. Dafür kann man jemanden ausstatten, das ist aber dann so die untere Grenze. Und was diese ganze Merkwürdigkeit dann eben auflöst, ist der Stoffpreis. Daran liegt das ganze Tuch, also Wolltuch. Da checken sie aus Wolle. Wolltuch ist relativ hochpreisig, qualitativ sicherlich auch sehr gut. Aber da reden wir wirklich von Wolltuch.

Vergleichsweise hohen Preisen und gerade bei den Schecken ist ein ganz großer Teil Materialpreis. Also der Schneiderlohn ist da relativ wenig. Das kann man so ein bisschen mit einem guten alten Herrenanzug vergleichen. Also vor 100 Jahren sind Leute auch noch zum Schneider gegangen und haben sich einen Anzug gekauft, der dann aber auch ein halbes Leben lang hält. Also ich kann aus Erfahrung sagen, so gute Wolljacken sind sehr, sehr, sehr haltbar. Das ist wirklich kaum möglich, die kaputt zu kriegen.

Soll das sein Wams oder auch Leibwäsche aus Leinen oder auch Baschend? Baschend ist ein Mischgewebe aus Leinen und Baumwolle, das im Spätmesser schon sehr verbreitet ist. Die waren eben erheblich günstiger und da gibt es auch eine ganz große Bandbreite an Qualitäten. Da gibt es ein sehr feines Leinen, es gibt teures Leinen, vor allem das Prügerlein war sehr begehrt. Da kann man wirklich sehen, das Geld in der Kleidung, warum das so teuer ist, geht vor allen Dingen ins Material.

Bei Wolltuch war es sogar so entscheidend, wie hoch die Qualität ist, dass es zum Beispiel in einigen Städten eine Unterscheidung gab zwischen Richtertuch und Knechtstuch. Frankfurter Main, da bekommt ein Stadtschreiber im Jahr zwölf Ellen Tuch oder als Gegenwert acht Gulden. Also so teuer war so eine Elle Tuch tatsächlich, richtig hochpreisig. Ein jüngerer Schreiber bekommt acht Ellen oder vier Gulden, was ähnliche Qualität sein dürfte.

Pförtner, Türmer und ähnliche Angestellte bekommen aber nur das Knechtstuch, da bekommt man sechs Ellen schon für einen Gulden. Also ein Viertel der Kosten des Richtertuches. Das sieht man natürlich auch in der Gesellschaft der Mittelalterlichen. Ja, man kann an der Qualität der Kleidung auch direkt sehen, was für einen Stand jemand hat.

Dazu kommt, es gibt einen großen Gebrauchtkleidermarkt. Also Kleidung kann zu Geld gemacht werden. Sehen wir immer wieder auch bei Testamenten und so etwas. Es gibt sogar einen Fall in Basel, da wurde die Kleidung eines hingerichteten Schmiedeknechtes verkauft. Dafür wurden noch 3,4 Gulden rausgeholt. Also auch wieder fast ein Monatslohn. Die kriegen fast 2000 Euro dafür, dass sie die Kleidung eines Hingerichteten verkaufen. Das muss man immer dazu sehen, die Stoffqualität, da der Stoffpreis eben so hart reinschlägt, ist auch der Wiederverkaufspreis vergleichsweise hoch.

Wenn man jetzt einen ganz groben Überblick machen möchte, ganz einfache Kleidung wie die hier, da liegt man so ungefähr bei zwei bis drei Gulden im Jahr. Geht man in die Mittelschicht bei so etwas, dann ist man eher so bei zehn bis 15 Gulden im Jahr. Das ist dann so die Handwerkerschicht aufwärts.

Oder wenn wir wirklich zu Luxuskleidung gehen, da ist natürlich nach oben offen. Das kann richtig, richtig teuer werden. Und da haben wir auch entsprechende Preise. Es gibt eine Augsburger Patrizierin, die hat ein Festkleid sich anfertigen lassen für ganze 63,5 Gulden. Das ist mehr als ein Jahreslohn eines Handwerksmeisters. Es gibt aber auch, also wirklich gesagt, es gibt auch hunderte Gulden. Da ist wirklich alles möglich. Bei Schuhen, ihr habt vorhin gehört, 30 Paar Schuhe in 99 Wochen, also etwa 30,

Etwas weniger als zwei Jahre, das ist tatsächlich eher die Regel, weil Schuhe nicht sehr lange halten. Die sind einfache Wendeschuhe, mal eine Soda aufgesetzt, kann ich auch aus Erfahrung sagen, ich trage so Schuhe auch, die sind nicht so unfassbar haltbar. Aber auch da gibt es einen Recyclingmarkt, man gibt dann seine Schuhe zum Flickschuster, der flickt die und verkauft sie weiter. Also man muss nicht immer neue Schuhe haben, außer man ist wohlhabend und wichtig. Ein paar einfache Schuhe kriegt man so ab 20 bis 30 Heller.

Können auch mal 90 Heller sein, gibt es auch, aber so um den Dreh rum, also man muss tatsächlich sagen, ein neues Paar Schuhe ist dann halt auch schnell mal ein Tageslohn und mehr. Aber gehen wir jetzt zum Markt, kommen wir zum wirklichen Warenkorb, was kostet das Ganze? Jetzt haben wir die ganzen Kosten weg, wir können ungefähr sehen, wie viel hat er übrig, müsste man sich ausrechnen, aber wir kommen erstmal zu den Lebensmitteln.

Da ist natürlich Brot die wichtige Frage, aber viel wichtiger ist eigentlich Getreide, weil viele backen noch selbst. In Städten haben wir natürlich Bäcker, aber der Brotpreis ist immer an den Getreidepreis gekoppelt. Wie gesagt, denkt dran, so Tageslohn liegt so irgendwo zwischen 30 und 40 Heller für einen Handwerker. Und ein Achtel Weizen, das sind 114,74 Liter, kosten 1425 in Frankfurt am Main 149 Heller. Roggen?

Auch ein Achtel kostet 130 Heller, also ein bisschen weniger. Und man kann jetzt ganz grob sagen, heute ist so eine Faustregel, aus einem Kilo Getreide kriegst du ein Kilo Brot. Kommt ja noch Wasser dazu, der Teig, das funktioniert tatsächlich ungefähr. Im Mittelalter geht man von ein bisschen weniger aus, aber man kann ungefähr sagen, da ist das Ganze dran. Also du bekommst schon einiges Brot daraus. Wenn wir wirklich mal Geld für Brot finden...

Auch da eine Quelle aus Frankfurt für ein Leib Brot. Dann sind wir bei zwei Heller in diesem Fall für ein Leib Brot. Ist natürlich die Frage, wie groß ist der? Aber die Getreidepreise sind ja wirklich das Entscheidende für Brot für den Alltag. Aber man bekommt da schon ganz ordentlich was dafür. Man kann wirklich sagen, Brot als Grundnahrungsmittel und auch Getreide als Grundnahrungsmittel. In den Städten haben wir wahrscheinlich weniger Getreidepreise, sondern mehr wirklich Brot. Auf Dörfern sieht es anders aus. Kann man schon mal sagen, was man da ungefähr an Preisen hat. Wenn wir ins Luxuriösere gehen, wenn wir zum Beispiel in Richtung...

Fleisch gehen, wollt ihr das hören? Mein Fleisch für euch. Ein ganzes Rind kostet in Frankfurt 14,25 4 Gulden. Ein Monatslohn, einen guten Monatslohn. In Lübeck wird ein Ochse mit 300 Kilo für 4 Mark Lübbich verkauft, das sind ungefähr 5,3 Gulden. Wobei, das ist wahrscheinlich ein Zugochse, das ist kein Fleischochse, weil das würde sich nicht rechnen, kommen wir gleich zu. Eine Kuh in Lübeck wird für 22 Schilling verkauft, das sind 1,1 Gulden.

Ein Schwein in Lübeck für 15 Schilling oder 0,7 Gulden. Eine Gans, auch in Lübeck, 12 Pfennig. Das sind ungefähr 12 Heller, kann man ungefähr umrechnen. Und ein Huhn in Lübeck, auch für 5 Pfennig bzw. 5 Heller. Ein Pferd in Frankfurt kriegt man für 20 bis 40 Gulden.

Wobei da ist jetzt die Bandbreite extrem hoch. Fängt beim Ackergaul an, geht bis zum Streitross. In Lübeck bekommt man ein Pferd für 8 Mark Lübeck, das sind ungefähr 10,6 Gulden. Und auf dem Rückweg von der Sosterfede stirbt dem Burggrafen Friedrich von Donau 1447 sein Pferd weg. Und er beklagt das in einem Brief und sagt, es hätte einen Wert von 100 Gulden gehabt. Also man kann sagen, ein Pferd liegt irgendwo zwischen 20 und 100 Gulden, je nach Qualität. Sehr, sehr breit.

Hier haben wir so ein edles Pferd mit Schabracke und Rüstung und allem, was dazugehört. Das ist dann die Obergrenze. Also genau wie heute beim Sportwagen. Das kann sehr, sehr teuer werden. Weitere Lebensmittel oder das Produkt aus den Tieren. Rindfleisch, Schweinefleisch, solche Sachen. Frankfurt am Main 1450. Vier Heller für einen Pfund Rindfleisch. Also vergleichsweise wenig. Fleisch ist tatsächlich gerade Rindfleisch nicht so unfassbar teuer. Dafür...

Rechnet es um, fast 5 Kilo Fleisch könnte sich ein Arbeiter von seinem Lohn leisten. Das ist gar nicht mal so viel. Schweinefleisch lustigerweise ist teurer. Das finden wir überall. Rindfleisch ist das günstigere. Schweinefleisch das teurere. Liegt auch daran, dass Rind wirklich in großen Mengen importiert wurde, also aus Osteuropa herangetrieben wurde. Nürnberg ist da ein wichtiger Umschlagplatz. Schweinefleisch liegt in Frankfurt zwischen 5,6 und 7,3 heller.

Und dann haben wir auch einen Preis für ein Schwein. Wir können das also ungefähr umrechnen. Wenn wir jetzt so als Frohbeschätzung 6 Heller für einen Pfund Schweinefleisch angeben, dann kommen wir beim Schwein schon bei 28 Pfund in die Gewinnzone. Also da sieht man, der Metzger kriegt da sein Geld. Es ist nicht so, dass es einfach das Schwein in Stücke gehackt wird und einfach verkauft wird. Das würde die Rechnung sich nicht lohnen. Wir reden da wirklich von gutem Fleisch, das auch entsprechend bearbeitet sein muss. Sonst erklärt sich nicht, warum der Preis entsprechend hoch ist. Aber...

es gibt manchmal schon die Aussage, dass einfach nur so Stücke verkauft werden, die Menschen überhaupt nicht wählerisch bei ihren Stücken waren. Kann ich mir nicht vorstellen. Es wird zwar immer nur Fleisch genannt, aber jeder, der ein bisschen Augen im Kopf hat, der wird wissen, welcher Teil er lieber kauft und welcher nicht. Hammelfleisch, sehr ähnlich, ein bisschen günstiger, 3,5 bis 4,5 heller pro Pfund. Und

Dazu kommt dann natürlich als Fastenspeise enorm wichtig der Fisch, wollt ihr auch hören, immer gern für euch. Da haben wir jetzt zum Beispiel in Frankfurt Lapida einen Heller für einen Fisch, ohne zu wissen, was für ein Fisch ist, wie groß er ist oder sowas. Andere Preise, zum Beispiel aus Köln, die sind sehr unterschiedlich, da kann ein Pfund Fisch bis zu 12 Heller kosten, also relativ hochpreisig.

Sind aber auch sehr, sehr begehrt. Zum einen für die Fastenspeise sehr beliebt. Und dann gibt es natürlich auch Sorten, die sehr, sehr prestigeträchtig sind. Also da muss man einfach gucken, womit haben wir es zu tun. Dazu kommt Stockfisch. Also haltbar gemachter Fisch ist immer eine wichtige Sache. Der wird in großen Mengen gehandelt. Die Hanse ist da auch ganz wichtig dabei. Es wird aber auch mit lebenden Fischen gehandelt. Also auch Seefische bekommt man. Die werden in sogenannten Hütefässern verschickt, den Fluss abwärts.

Wahrscheinlich auch nicht günstig, weil Verlust und langer Weg, aber wie gesagt, als Fastenspeise enorm wichtig und eigentlich auf keiner Tafel darf das Ganze fehlen. Butter haben wir lustige Preise, denn da haben wir im 15. Jahrhundert einen riesigen Anstieg. 14,25 kostet ein Pfund Butter, in Frankfurt noch zwei heller.

14,46 sind es schon zwölf Heller, das Sechsfache und es pendelt sich dann irgendwo zwischen acht und zehn Heller pro Pfund ein. Also schon ein relativ teures Produkt, was nicht ganz klar ist, weil tatsächlich ein Liter Milch kostet 14,30 in Bayern gerade mal etwa 0,4 Heller. Ich kann es nicht erklären, aber das sind die Preise, die du so hast.

Vier Eier kostet zur selben Zeit in Bayern zwei Kreuzer, was man über den Handwerkerlohn umrechnen kann. Da sind wir ungefähr bei einem Fünfzehntel Tageslohn, was drei Heller entsprechen würde. Also vier Eier ungefähr drei Heller. Ein Pfund Mehl kostet etwa anderthalb Heller. Lustigerweise in Bayern, wo wir gerade waren, Rindfleisch sehr günstig, nur anderthalb Heller pro Pfund. Liegt wahrscheinlich daran, dass sie an der Quelle sitzen. Und ein Pfund Käse zahlt man etwa drei Heller in der Zeit.

Interessant ist noch so eine Besonderheit wie Reis. Reis habe ich gefunden, einen Pfund für 12 Heller. Gar nicht mal so teuer, wie ich gedacht hätte. Interessant sind natürlich noch mal Getränke. Da haben wir als günstigere Variante Bier. Wird oft zu Hause gefertigt, aber wenn es verkauft wird, liegen wir bei einem Maß. Ein Maß in Nürnberg, wo ich die Zahl her habe. 1,069 Liter für 2,25 Heller. Ordentlicher Preis, also nicht ganz billig. Wein dagegen.

In Frankfurt, das ist jetzt der günstige Landwein ausdrücklich, also relativ regional nicht die beste Qualität, zahlt man 10,5 Heller für ein Maß. Das heißt für in dem Fall 1,59 Liter, das ist mehr als anderthalb Mal so viel wie in Nürnberg, für anderthalb Liter Wein muss ich ein Viertel meines Tageslohnes zahlen. Das ist schon ordentlich. Da kann man auch sehen, warum sowas dann auch nochmal verdünnt wird und solche Dinge.

In Nürnberg ist es ein ganz klein bisschen günstiger, da ist allerdings aus dem Maß ein weniger, da haben wir für 1,069 Liter 6,55 Heller. Aber das ist so der Preisklasse, wo sich günstiger Wein bewegt und trotzdem war Wein das Beliebteste. Also Bier, es gibt sogar Aussagen, dass Bier in manchen Städten nur dann gebraucht wird, wenn der Wein selten ist oder wenn der Wein rar ist, dann greift man zu Bier. Man kann wirklich sagen, das Mittelalter ist sehr, sehr weinlastig.

Dann kommen wir zu den Sachen, um die es immer große Legenden gibt. Da bin ich sehr froh, dass ich ein paar schöne Quellen zugefunden habe. Gewürze aller Art. Also Salz, aber auch orientalische Gewürze. Und da wird ja auch immer, ihr wisst, Salz mit Gold aufgebogen und so etwas. Tatsächlich kann man das nicht nachvollziehen. In London wird Salz um 1438 für einen Penny für einen halben Liter bezahlt.

Also ungefähr ein Achtel Tageslohn eines Handwerkers für etwa den halben Liter Salz. In Frankfurt 1450 wird für ein Achtel Salz, ein Achtel sind 140,74 Liter wieder, also richtig, richtig viel, 216 Heller bezahlt. Also wenn man es umrechnet, weniger als zwei Heller für einen Liter Salz. Ihr merkt, unbezahlbar, nur was für Könige, das weiße Gold.

Pfeffer. In London 18 Penny für einen Pfund. Rechnen wir uns über die Arbeitszeit um, kommt man etwa bei 60 Heller heraus. 60 Heller für einen Pfund Pfeffer. Das sind anderthalb Arbeitstage für einen Handwerker unter Umständen. Also Pfeffer ist teuer und beliebt und wird in großen Mengen gehandelt, aber es ist auch nicht so, dass es irgendwie mit Gold aufgewogen wird, zumindest in dieser Zeit. Das ist natürlich immer unterschiedlich im Mittelalter.

Safran auch sehr teuer, in London 182 Penny für einen Pfund, in Antwerpen 273 Heller für einen Pfund.

Schwierig umzurechnen wieder, trotzdem ganz klar sehr teuer, aber nicht so teuer wie man gerne denkt. Zucker haben wir dann tolle Zahlen, Zucker wird in London auch für 16 Penny das Pfund gehandelt, also ein bisschen weniger als bei Pfeffer, kann man grob sagen irgendwie 52, heller umgerechnet ist man auch etwa bei einem 1,5 Tages Sätzen.

Beliebt, nicht ganz billig. Honig allerdings, da habe ich jetzt nur Preise in Relation, zahlt man ungefähr ein Fünfzehntel des Zuckerpreises. Kann man grob sagen. Also wenn man sagt 50 Heller für einen Pfund Zucker, dann kann man es ungefähr umrechnen auf etwas mehr als drei Heller für einen Pfund Honig. Auch nicht ganz billig, aber auch nicht unbezahlbar.

Es gibt noch ein paar Werkzeugpreise. Eine Axt hat man ungefähr 25 Heller für bezahlt, eine Schaufel hat man etwa 15 Heller und für ein Spinnrad grob 50 bis 100 Heller.

Und jetzt kommen wir zu dem, worauf wir wirklich gewartet haben, was ja auch im Titel schon steht, was kostet ein Schwert, was muss man da ungefähr ansetzen und da habe ich tatsächlich tolle Preise gefunden, zum einen durch das Buch von Mathis Herzer, der hat am Ende sehr, sehr schöne Preisliste, wir haben zum einen wirklich Preise für Anschaffung, wir haben aber auch Preise, die bei Verlust ersetzt werden, was passiert, wenn ein Kriegsknecht seine Ausrüstung verliert, der hatte tatsächlich Anspruch auf Ersatz und hat den dann auch bekommen.

Und die Frage nach dem Schwert, das kann man sagen ungefähr ein Gulden. Ab einem Gulden kriegt man ein Schwert. Also zum Beispiel in Neuss 1475 wurde nach Verlust ein Gulden bezahlt. Natürlich ist es nach oben offen. Da gibt es auch ein Schreiben über den, der

der vorhin sein Pferd verloren hat, hat auch ein Schwert verloren, das allerdings mit Silber verziert war und vergoldet war. Und allein die Edelmetalle waren mehr als ein Gulden wert. Klar ist da viel drin, aber man kann es grob so festhalten. Das lange Messer dagegen, eine Alternative zum Schwert, kostet nur ungefähr 0,4 bis 0,5 Gulden. Das wird auch nach Neuss in Echwege ersetzt. Ein Spieß, also relativ einfach, ist ein Viertel Gulden.

Wird hier in Echwege mit 6 Albus, also 6 Weißpfennigen benannt. Das sind eben ein Viertel Gulden zusammen. Ein Streithammer auch in Echwege, ein halber Gulden. Also alles deutlich günstiger. Und ein Schild.

Parvese, irgendwas in diese Richtung, wird in Neuss für einen Gulden ersetzt, in Eschwege für 20 Albus, das sind 0,84 Gulden. Es wird auch Parvese für einen Gulden genannt, aber das ist so ungefähr die Menge. Im Vergleich zu Kaufpreisen, wir haben einige Sachen, wo wir sowohl Kaufpreise als auch Ersatzpreise haben, kann man sagen, wenn wir so ungefähr eine Bandbreite haben, ist der Ersatz normalerweise am unteren Ende. Man kann sagen, da fängt es an.

Eine Armbrust, so dass in meiner Armbrust hier, wird in Marienwerder 1466 nach Verlust für einen Gulden ersetzt. Der deutsche Orden ersetzt in Konitz das Ganze für zwei Gulden. In Neuss...

14,75 für 2 bis 4 Gulden und in Eschwege für 1 bis 2,25 Gulden. Also da sieht der Armbrust natürlich eine große Reichweite. Wie stark ist sie? Welche Winde ist dabei? Winde ist bei einem dieser Preise zum Beispiel auch dabei gewesen. In Kulitz wird für 2 Gulden nochmal eine Armbrustwinde selber ausgelöst. Also die Armbrustwinde kostet teilweise mehr als die Armbrust. Das kann ich bestätigen. Das ist tatsächlich heute nicht viel anders.

Viel, viel günstiger ist so eine Büchse. Also da hat man, das fängt auch wieder beim Gulden an, aber auch die Frankfurter Büchsen, die in Nürnberg geordert wurden, waren nicht viel teurer. Also es ist tatsächlich ein relativ einfaches Ding, da ist nicht so viel dran zu machen. Also ich würde sagen, so ein bis maximal drei Gulden ist man bei einer Büchse gut dabei, außer es gibt dann eben später geschäftete Versionen, da wird es natürlich viel, viel aufwendiger. Bei den Rüstungen haben wir Helme. In Marienwerder wird eine für einen Gulden ersetzt.

Der deutsche Ordner setzt welche für 1-2 Gulden. Neuss auch nach Verlust 1,5-3 Gulden. Und tatsächlich mal ein Kaufpreis 1,5-2 Gulden pro Helm. Und Helm ist jetzt, da steht natürlich der Helm drin, ist ein Riesenproblem für uns. Was reden wir von einem Eisenhut, einfach einem Hirnhaube, reden wir von einer Schalle. Das ist wirklich schwer zu sagen. Hat es ein Visier, wie komplex ist das Ganze. Da gucken wir ein bisschen in die Röhre. Wichtiges Rüstungsteil ist dann der Krebs.

Da habe ich mal Mathis Herzer als Bild, denn bei Krebs sind wir ein bisschen in Schwierigkeiten. Das kann die Brustplatte sein, das kann aber auch die Kombination aus Brustplatten und Rücken sein. In den Quellen, die wir hier haben, sind es fast immer nur die Brustplatten, weil die Rücken zum Teil getrennt genannt werden. Und jetzt wirklich ein Kaufpreis. In Innsbruck 1487 wird ein Krebs für zwei Gulden verkauft, also vom Plattner direkt gekauft.

In Marienwerder wird eine für einen Gulden ersetzt, in Neuss wird eine für zwei Gulden ersetzt und in Eschwege eine für anderthalb Gulden. Das ist so im ungefähren Bereich, aber man kann sagen, zwei Gulden plus ist für so eine Brustplatte ein guter Preis.

Die nächste Stufe ist dann der Trabhahnig. Das haben wir wahnsinnig oft in mittelalterlichen Quellen, weil Bürger müssen ja je nachdem, wie wohlhabend sie sind, einen Teil ihrer Stadtverteidigung übernehmen und brauchen dafür Rüstung. Da ist oft sowas, du brauchst eine Brustplatte oder einen Krebs und einen Helm oder so etwas. Oder ab einer gewissen Einkommensquelle brauchst du einen Trabhahnig. Und Trabhahnig, da gibt es eine Frankfurter Quelle, die ihn genau benennt. Ein Trabhahnig ist ein Isenhut oder eine gliesende Beckenhaube. Beckenhaube kann man hier als veralteten Begriff nehmen.

Die ist zu der Zeit gar nicht mehr aktuell. Ein Krebs, also eine Brustplatte, ein Koller, das ist der Panzerkragen und ein leicht arm Schiene oder arm Gewand. Das ist ungefähr die Beschreibung, die wir hier haben. Wir haben eine Armrüstung, wir haben ein Brustblech, wir haben den Koller, den man sieht, also diesen Panzerkragen und den Helm. Und das ist tatsächlich so ein Trapan, wie er im Buche steht. Das ist sehr, sehr nah dran, an dem, was man sich da vorstellen kann.

Und die Preise dafür, jetzt wird es wirklich interessant, in Innsbruck wieder Verkauf, ein einfacher Mannharnig für 8 Gulden und auch in Innsbruck 1484 ein Trabharnig im Wortsinn, da wird auch nochmal erzählt, was dabei ist. Krebs, hier ist der Rücken noch dabei, Ärmel, Koller und Handschuhe für 15 Gulden. Also ein bisschen mehr als 4 Monatslöhne hast du so eine Rüstung. Weil es ist ja immer eine Frage, was kostet im Mittelalter eine Rüstung? Da hat man eine ziemlich genaue Antwort.

Es gibt dann auch noch weitere Rüstungen in dieser Preisklasse und beim letzten benannten Stück aus Innsbruck ist dann auch noch mal eine Ringpanzerhose dabei. Darunter kann man sich das hier vorstellen. Das bin ich in meinem Unterzeug und die Hose, die ich da habe, das ist so eine Ringpanzerhose, findet man teilweise unter Rüstung, die ist dann noch dabei. Für richtige Ritterrüstung, so den vollen Harn, ich habe auch ganz großartige Beispiele, aber vorher kommen wir noch kurz zum Armzeug und den Handschuhen, denn da habe ich gar keine Preise gefunden.

Man kann sich das allerdings ein bisschen ausrechnen, wenn wir zum Beispiel Krebsrücken und Handschuhe in Innsbruck für 15 Gulden angeboten haben, können wir im Prinzip Krebs und Rücken rausrechnen, hatten wir eben schon. Dann bleiben tatsächlich zwei Drittel übrig für Armzeug und Handschuhe und auch heute ist das so, Handschuhe sind richtig teuer, wenn sie gut sind. Das kann richtig ins Geld gehen.

Man kann also ungefähr da sagen, dass so Armzeug etwa bei vier Gulden liegen dürfte. Beinzeug wahrscheinlich sogar ein bisschen teurer. Da sind die Preise wirklich kaum zu finden. Aber wir haben Preise für einen vollen Harnisch. Und da gleich mehrere aus verschiedenen Regionen. Das

Bin wieder ich und das ist das, was eben in so städtischen Listen als Reiterharnig genannt wird. Das sind dann die Patrizia und ähnlich Wohlhabende, die reich genug sind, sowas ins Feld führen zu müssen, die dann eben auch Briten oft kämpfen. Und da hast du eben das Beinzeug noch dazu, zusätzlich zum Trabharnig. Es ist ein bisschen geschlossener. Das finden wir. Und in Innsbruck wird so einer 1479 für 30 Gulden verkauft. Auch neu vom Handwerker, Neupreis.

Und in Wien wird 1465 für den sechsjährigen Maximilian ein ganzer Harnisch angefertigt mit Vergoldung und Schmuckelementen für 26 Gulden. Also fand ich schon sehr spannend. Klar, ist kleiner, aber mit Verzierung, Schmuck und ähnlichem. Wow, interessant. Auch für...

Italienische Rüstung hat man ja auch gerade letztens Thema, das ist der Avantanich, der ist so um 1450 entstanden, vielleicht ein bisschen früher. Und Sir John Cressy kauft 1441 in Mailand mehrere Rüstungen, unter anderem für sich einen solchen Hanich, wahrscheinlich ziemlich ähnlich, für 8,25 Pfund Sterling. Da muss man jetzt eben umrechnen, das sind ungefähr 128,8 Gramm.

Reiniger Gulden wiegt 3,5 Gramm, kann man ungefähr rechnen mit 19 Karat. Wenn man das hin und her rechnet, kommt man auf 46,5 Gulden. So eine Rüstung, 46,5 Gulden in Italien bestellt. Das ist ein Jahreslohn, ein guter Jahreslohn. Passt irgendwie.

Für seine Leute bestellt er noch sieben weitere Harnische, also als Adliger, als Ritter muss er ja Leute ausrüsten, die kosten dann nur noch zwischen 5 und 6 Pfund, also zwischen 28 und 33 ein Drittel Gulden, also ein gutes Stück günstiger als seine, aber für das Geld kriegt man eben einen knächtigen Harnisch, das Wort passt ja sehr gut in Italien.

Die Rüstung von Thomas of Woodstock, Duke of Cluster, wird 1397 mit 103 Pfund Sterling angegeben. Auch da sieht man, es geht nach oben unfassbar weit hoch.

Und was dann sehr überraschend ist, in der Zeit sind ja Ringpanzer, also Kettenhemden, eigentlich eine veraltete Rüstung, sollten gar keine Rolle mehr spielen. Trotzdem sind sie tatsächlich teurer als solche Rüstungen. Also wenn man sich anguckt, ich kriege einen Krebs für etwas mehr als einen Gulden, ich kriege einen Helm für etwas mehr als einen Gulden, also ich bin relativ schnell mit meiner Ausrüstung zusammen. Für ein Kettenhemd wird nach Verlust immer noch fünf Gulden gespeichert.

Und der deutsche Orden in Konitz zahlt sogar 8 bis 14 Gulden für so einen Ringpanzer. Und das finden wir überall. Also ein neu angefertigter Ringpanzer ist irre teuer. Dabei geht es natürlich um gut angepasste Stücke, die ordentlich sitzen. Aber die Arbeit ist einfach da. Es ist eine Rüstung, die zwar mehr oder weniger obsolet ist, aber trotzdem...

teuer ist, auch immer noch teuer bleibt. Es gibt zum Glück auch viele alte Stücke. Also auch da dürfte man einen Gebrauchtmarkt sehen. Die Preise hier sind wahrscheinlich für neue Stücke oder sollen sie danach angesetzt. Aber ich fand es einen sehr, sehr spannenden Punkt, dass tatsächlich so eine Rüstung, die eigentlich schon veraltet ist, immer noch die teuerste Rüstung am Markt ist. Ja, das war so ein Rundgang. Ich habe jetzt sehr viel Zahlen gesagt. Ich glaube, ich muss im Nachschnell noch ein paar Bilder einfügen. Da müssen mehr Bilder rein.

Aber es zeigt so ungefähr, was kosten Sachen damals. Erstaunlicherweise teilweise nicht so viel, wie man denkt. Also man denkt da sehr oft an irre Preise. Wir sind jetzt von einem bürgerlichen Umfeld ausgegangen. Aber klar, das sind Dinge, die sie haben müssen. Ein Bürger muss Rüstung und Waffen zu Hause besitzen. Das kann nicht so teuer sein. Und auch jetzt so, wenn man als Kriegsknecht arbeiten will. Ich sage jetzt, es ist Krieg, ich lasse mich anwerben. Ich kann mir meine komplette Ausrüstung ohne Pferd für etwa 20 Gulden kaufen. Da bin ich bei ungefähr...

5 Monatslöhne und als sollte ich bin ich exakt bei 5 Monatslöhnen, wenn da ist 4 Gulden im Monat ganz lange Usus. Das heißt, ich kann mit der Investition von 5 Monatslöhnen kann ich hingehen und mir meine Ausrüstung kaufen, die ich brauche. Nur um mal ungefähr so ein Bild zu haben. Also es gibt da auch gar keinen Grund, warum man irgendwie veraltete Rüstung haben muss, denn so teuer ist das Zeug nicht. Ich kann es mir kaufen. Es ist aber heutzutage gar nicht unnämlich. Also auch heute Kampfausrüstung kann ich mir immer noch im Laden kaufen.

Lustigerweise die Replikate nicht viel anders. Also so der Jahreslohn für einen wirklich guten Harnisch unterschreibe ich. Ein paar von den Preisen würde ich heute gerne haben. Also so die Idee...

Für 500 Euro einen wirklich guten Helm zu bekommen, wäre ich dabei. Bei zwei Gulden sind wir alle schon wieder real dran. Das ist tatsächlich was, was heute nicht ganz unähnlich ist. Das fand ich sehr interessant. Ganz nebenbei haben wir so Sachen wie Salz, Pfeffer, viel, viel günstiger, als man gerne annimmt. Zumindest an Marktorten. Denn was hier immer noch das große Problem ist, all diese Preise, die ich genannt habe, sind aus Städten, wo es aufgeschrieben wurde. Wir sind an den großen Handelszentren. Gerade Frankfurt, immer wieder mit seiner Messe, ist natürlich zentraler Ort. Antwerpen wurde genannt, Äh...

London wurde genannt, auch Köln oder so, was sind Orte, an denen sehr, sehr viel zusammengekommen ist. Also wir müssen immer noch sehen, da gibt es dann noch deutliche Schwankungen. Einige Preise schwanken sehr, Getreide zum Beispiel schwankt immer wieder, kriegt sich irgendwann wieder ein. Wir haben Preisveränderungen gesehen, Butter zum Beispiel schießt nach oben. Ich weiß nicht, warum, ich habe keinen Schimmer, aber die Zahlen geben es eben wieder. Ja, das ist so das Preisniveau des späten Mittelalters.

Was hat euch überrascht? Was fand ihr besonders spannend? Welche Preise soll ich irgendwann nochmal versuchen rauszukriegen? Schreibt es in die Kommentare. Ich versuche es. Ich habe so ein paar Quellen dafür, aber so richtig umfangreich sind die nicht. Ich hoffe, es hat euch Spaß gemacht. So ein kurzer Einkaufsbummel durchs Mittelalter. Wir durften zwar nur auf die Preisschilder gucken, nichts mitnehmen, aber immerhin. Und es war wundervoll, dass ihr dabei wart. Vielen Dank und wir sehen uns das nächste Mal mit einem neuen Thema. Bis dahin macht's gut und bleibt gesund.