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Kunst zum Hören: Denken mit den Ohren, Soda, Paparazzi

2025/3/27
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Ö1 Hörspiel und Radiokunst

AI Chapters Transcript
Chapters
Dieser Abschnitt untersucht den psychoakustischen Effekt der Maskierung und wie er die Wahrnehmung von Lautstärke und Raum beeinflusst. Es wird erklärt, wie moderne Audiokompressionsverfahren diesen Effekt nutzen.
  • Maskierung ist ein psychoakustischer Effekt, der leisere Klänge durch lautere überdeckt.
  • Die Lautheit und das Frequenzspektrum sind entscheidend für die Maskierung.
  • Moderne Audiokompressionsverfahren wie MP3 nutzen Maskierung, um unhörbare Klanganteile zu entfernen.

Shownotes Transcript

Sound Art. Kunst zum Hören. Guten Abend. Elisabeth Zimmermann begrüßt Sie zu einer voyeuristischen Kunst zum Hören Ausgabe.

Doch bevor das heimliche Beobachten in sechs kurzen Hörstücken beginnt, hören wir in die Welt. Einerseits sind Wasserquellen im fernen Australien in der Nähe von Narm, Melbourne zu hören. Andererseits eine weitere Ausgabe von Denken mit den Ohren des Künstlers und Klangforschers Sam Auinger. Sie hören Denken mit den Ohren Miniatur 10.

Diesmal beschäftigen wir uns erneut mit dem psychoakustischen Effekt der Maskierung. Wie wir in Miniatur 9 gezeigt haben, ist die Lautheit von Schallereignissen ein entscheidender Faktor für die Maskierung von Klängen. Sie bestimmt: Wie groß erscheint mein Hörraum? Welche Raumtiefe kann ich erleben? Wie verortere ich Klänge? Und wie gut kann ich mich im Raum orientieren? Wir haben dies zusammengefasst in der Aussage "Lautheit stillt Raum".

Zur Einführung hörten wir eine frühlingshafte Murgenstimmung aus dem Klostergarten in Rheinau in der Schweiz, der einen großen, offenen Hörraum vermittelt. Lautheit ist jedoch nicht der einzige bestimmende Faktor für Maskierung. Sie hängt auch stark vom Frequenzspektrum der beteiligten Klänge ab. Der Grund dafür liegt in der Funktionsweise der Cochlea, unserem Hörorgan in der inneren Urschnecke.

Hohe Frequenzen werden an ihrer Basis und tiefe Frequenzen am Apex, dem Spitzenende der Cochlea, erkannt und verarbeitet. Dabei erzeugt ein tiefer Klang entlang der Basilarmembran eine breite Schwingung, die sich bis in den Bereich ausdehnt, in dem hohe Frequenzen verarbeitet werden. Dadurch werden die Haarzellen, die für hohe Töne empfindlich sind, überlagert und können schwächere, hohe Töne nicht mehr gut wahrnehmen.

Im Gegensatz dazu ist die Schwingung, die ein hoher Ton erzeugt, sehr lokal begrenzt. Sie beeinflusst nicht die tieferen Bereiche der Cochlea, sodass ein hoher Klang einen tieferen kaum maskieren kann. Nehmen wir zum Beispiel einen Lastwagen. Dieser erzeugt tiefe Frequenzen unter 500 Hertz mit viel Energie, die das gesamte Hörsystem abdecken.

Eine helle Fahrradklinge hingegen, die vor allem in hohem Frequenzbereich über 2 kHz liegt, kann durch diese Überlagerung unhörbar werden. Neben der spektralen Maskierung gibt es aber auch noch die temporale Maskierung, die sich in zwei Formen zeigt. In Vorwärtsmaskierung und Rückwärtsmaskierung.

Vorwärtsmaskierung entsteht, wenn zuerst ein lauter Klang wie ein Türknallen ertönt und ein kurz danach folgender leiser Klang wie das Ticken einer Uhr davon überdeckt wird. Das liegt daran, dass unser Gehör eine kurze Erholungszeit benötigt, um nach einem lauten Klang wieder empfindlich für leise Klänge zu sein.

Bei der Rückwärtsmaskierung ertönt wieder ein lauter Klang, aber der kurz davor stattgefundene leisere Klang wird schlechter wahrgenommen oder überdeckt. Unser Gehirn benötigt Zeit, um einen Klang bewusst zu verarbeiten. Wenn in diesem Moment ein lauter Klang folgt, kann dieser die Erinnerung an den vorherigen leisen Klang quasi löschen. Das hat zur Folge, dass zum Beispiel ein leises Blätterrascheln kurz vor einem plötzlichen Knall kaum wahrgenommen wird.

In der Dauer ihrer Wirkung aber unterscheiden sich die beiden temporalen Maskierungen wesentlich. Die Vorwärtsmaskierung wirkt für etwa 100 Millisekunden nach dem lauten Klang, die Rückwärtsmaskierung ist schwächer und wirkt nur etwa 20 Millisekunden vor dem lauten Klang. Das bedeutet, dass unser Gehör in die Zukunft hinein empfindlich bleibt, da die Vorwärtsmaskierung stärker als die Rückwärtsmaskierung zum Tragen kommt.

Der psychoakustische Effekt der Maskierung, also die Tatsache, dass laute Schallereignisse gleichzeitig auftretende leisere Klänge überdecken, bildet die Grundlage moderner Audiokompressionsverfahren wie MP3. Diese nutzen den Maskierungseffekt gezielt, um unhörbare oder unwichtige Klanganteile zu entfernen und so die Datenmenge erheblich zu reduzieren, ohne dass das menschliche Gehör einen deutlichen Qualitätsverlust wahrnimmt.

Anders als bei der Bildkompression, die auf allgemeine Reduktionsalgorithmen setzt, basiert die Audiokompression direkt auf den Wahrnehmungsgrenzen des Menschen, wodurch sie eine besonders effiziente Datenreduktion ermöglicht. Zum Abschluss hören wir eine CD-Aufnahme von einem barocken Cembalo-Stück, die mit MP3 auf ein Zehntel ihrer Datenmenge reduziert wurde.

Der psychoakustische Effekt der Maskierung, über die Sam Auinger gerade gesprochen hat, in Miniatur 10 der Reihe Denken mit den Ohren, kam auch schon in Miniatur 9 vor. Diese kann noch nachgehört werden im Ö1-Podcast Hörspiel und Radiokunst.

Dort kann auch Vale Fall über die Leviathane und Giganten des Meeres, des finnisch-australischen Audioduos Miyuki Yokeranta und Ben Byrne nachgehört werden. Ben Byrne unterrichtet an der RMIT Universität in Melbourne Digitales Design.

Byrne hat kurze akustische Eindrücke von den Quellen auf dem Dschara-Land der australischen Aboriginal People aufgenommen.

Soda von Ben Byrne. Aufgenommen entlang des Wildcat Creek und des Spring Creek sowie an den Hepburn Springs. Soda erforscht die Quellen im Charaland in der Nähe von Narm, Melbourne und macht den Weg des Wassers durch natürliche und bebaute Umgebungen hörbar.

von Wasserquellen auf dem Dscharaland in Australien zu sechs kurzen Hörstücken. Diese setzen sich mit dem Phänomen des Beobachtens im Verborgenen durch sogenannte Paparazzis auf sehr unterschiedliche, teils witzige, schon fast komikhafte Weise auseinander. Musik

Der Begriff »Paparazzi« ist eine in der Zwischenzeit übliche Bezeichnung für Pressefotografen, die Prominente ohne deren Wissen und Einverständnis fotografieren. Der Begriff »Paparazzo« geht auf Federico Fellinis Film »La Dolce Vita« aus dem Jahr 1960 zurück. In diesem verkörperte Walter Sandesso den aufdringlichen Sensationsfotografen »Paparazzo«.

Ein Name, der sprichwörtlich für journalistischen Voyeurismus steht. Mit dem Thema Paparazzi beschäftigen sich Studierende des Sprachkunstinstituts der Universität für Angewandte Kunst Wien. Sie entwickelten Kurzhörstücke, in denen sich Sensationelles, Ikonisches und Skandalöses mischen.

Als Referenz dienten Fotostrecken und Skandalberichte der Klatschpresse, aber auch Kunstprojekte, die das Phänomen Paparazzi in den Fokus ihrer Arbeit rückten. So hat die steirische Künstlergruppe Gram von 1996 bis 2008 Stars wie auch unbekannte Menschen in Paparazzi-Manier fotografiert.

Tex Rubinovits und Christian Ankovic veröffentlichen seit 1999 auf der Webplattform Wir höflichen Barbarazzi Berichte von zufälligen Begegnungen mit Prominenten. Das Audiodesign der sechs Hörstücke wurde in Kooperation mit dem Sounddesignstudiengang der Kunstuniversität Graz und der FH Joanneum produziert.

Die Sprachaufnahmen hat ORF-Tonmeister Martin Leitner aufgenommen. Orhan Kipczak, der das Projekt gemeinsam mit Astrid Drexler betreut, moderiert die Barbarazzi-Kurzhörstücke ein.

Schwimmen, Plätschern, das Wasser verdrängen, einatmen. Untertauchen, auftauchen, ausatmen. Göttlich.

Das kühle Nass in der heißen Sonne, ein Pool nur für seine Heiligen. Die Sonnenstrahlen verfolgen die päpstliche Halbklazze mal unter Wasser, mal über Wasser. Der Papst schließt die Augen und genießt diesen Sommertag. Was war das? Blitzlicht auf der päpstlichen Klazze.

Der Papst hat sein Handy auf sein Badetuch gelegt. Es läutet. Nicht schon wieder. Das Handy hat aufgehört zu läuten, als er aus dem Wasser steigt. Er zieht sich an der Poolleiter hoch und sein Ring erzeugt dabei einen lauten Gong. Der Papst zieht sich die Badehose hoch. Die Hose klebt an seinem nassen Körper. Die Hose, ganz schwer, dunkelgrün, bedeckt nicht viel.

Prominente Knie, sehr prominente Knie. Er schlüpft in seine Badeschnappen. Wer ist da? Ist da wer? Zeigen Sie sich, wer ist da? Er nähert sich dem Gebüsch. Er schiebt das Grün zur Seite. Im Gebüsch eine Paparazza. Handgemenge. Die Paparazza lässt ihre Kamera nicht los. Der Papst schlägt ihr die Kamera aus der Hand und fängt sie gekonnt.

Er rennt davon. Die Paparazza rennt ihm hinterher. Seine Schlapfen quietschen. Er rutscht aus. Die Kamera fällt auf den Steinboden.

Stilvoll. Die ersetzen Sie mir. Runter von meinem Grundstück. Was erlauben Sie sich? Das ist nicht Ihr Grundstück. Es ist in der Tat nicht seines. Eigentum der Kirche. Was fällt Ihnen ein? Ich bin der Papst. Wer sind Sie? Verschwinden Sie. Wegen Ihnen bin ich hingefallen. Der Papst steht wieder auf.

Mir wurscht. Das ist mein Job. Was erlauben Sie sich? Meine Kamera haben Sie kaputt gemacht. Das haben Sie davon. Auch der Papst hat seine Privatsphäre. Hier gibt's keine Kameras. Natürlich reden Sie von sich in der dritten Person. Ich stehe hier von Kopf bis Fuß nass. Er steht hier von Kopf bis Fuß nass. Meine Badehose tropft. Ganz nass. Und Ihre Schlafen quietschen. Sie sind frech. Die Kamera der Paparazza ist kaputt.

Wie kann sie den Papst mit einer kaputten Kamera fotografieren? Sie holt ihr Handy aus der Tasche. Das hat auch eine Kamera. Die ist gut genug. Was tun Sie da? Sie filmt den Papst. Was soll sie sonst tun? Es ist ihr Job.

Eure Heiligkeit! Wie viel ist Ihr Outfit wert? Wie bitte? Ist die Badehose wirklich von Prada oder ist das Logo gefälscht? Sie nähert sich der Badehose des Papstes mit ihrer Handykamera. Sie zoomt auf das Logo. Es reicht, was wollen Sie da unten? Da unten?

ist das Logo, das Prada-Logo auf der Badehose. Die Paparazza will das Logo auf seine Echtheit überprüfen. Der Papst stolpert nach hinten. Jetzt sagen Sie schon, ist sie von Prada? Sind sie markenaffin? Ein Fashion-Icon? Was sind Ihre Lieblingsmarken? Sie hält dem Papst

Ihr Handy vor sein Gesicht, um seinen Gesichtsausdruck zu filmen. Der Papst reißt ihr das Handy aus der Hand. Hey, her damit, es gehört mir. Der Papst fängt an, die Paparazza zu filmen. Und, wie viel ist Ihr Outfit wert? Sicher nicht so viel wie Ihres. Ich habe keine Badehose von Prada und auch keinen fetten Goldklunker am Finger. Sind Sie kein Fashion-Icon? Der Papst trägt Prada von Kopf bis Fuß. In erster Linie bin ich von Kopf bis Fuß nass. Ach,

Also demontieren Sie nicht. Es ist Prada. Die Paparazza rennt zum Badetuch und schnappt sich das Papst-Handy. Sie haben mein Handy, jetzt hab ich Ihr Handy.

Das Handy in der Hand des Papstes gehört ihr. Das Handy in der Hand der Paparazza gehört ihm. Hallo? Guten Tag, ich wollte fragen, ob es stimmt, dass Ihre Sonnenbrille von Gucci ist. Ich habe bereits bei Gucci angefragt, aber noch kein Reaktion. Wer sind Sie denn? Redaktion Tratsch und Söhne hier. Mir liegt ein Foto vom Papst vor mit einer Sonnenbrille. Mutmaßlich Gucci. Ich habe auch ein Foto vom Papst in Badehose. Bitte?

Wie viel zahlen Sie für ein Foto vom Papst in Badehose? Entschuldigung, ich bin hier doch richtig. Das ist die Nummer des Papstes, die private. Ich habe ein Foto für Sie. Papst in Prada-Badehose. Schlagzeilen. Papst in Prada im Pool. Papa Prada im Pool. Papst Rick Prada im Pool. Prada oder Nada. Was erlauben Sie sich?

Das trägt der Papst im Pool und das nicht. Der Papst möchte der Redaktion ein exklusives Foto von sich in Badehose verkaufen. Halbnackter Papst von tausenden Euros und wasserschwere Badehose, nass. Der Papst nimmt Anlauf. Was tun Sie da? Er hat seine Schlapfen ausgezogen. Der Papst nimmt den Pool ins Visier. Wird er etwa... Die Redaktion fragt nass und halbnackt. Der Papst läuft zum Beckenrand und springt in den Pool.

Nein, Moment, ich muss es aufnehmen. Papst, was? Und halbnackt. Die Redaktion fragt, also haben Sie das Foto noch nicht? Mein Handy, Sie sind mit meinem Handy ins Wasser gesprungen. Sommersonne, halbnackter Papst. Ihre Kamera ist kaputt, wie wollen Sie das aufnehmen? Und Ihr Handy ist auch kaputt. Es gibt keine funktionierende Kamera mehr, auch nicht am Handy.

Die Redaktion würde das Foto nehmen. Wann könnten Sie es uns schicken? Synth-Half-Feuer. Papst prägt Prada. Es wird niemand sehen, dass ich einen Köpfler kann. Der Papst zieht sich die Poolleiter hoch. Der Ring. Die Leiter. Päpstliche Poolparty. Stilbewusst planschen mit dem Papst. Papst im Prada. Wie Gott ihn schuf. Oder eine halbe Schraube. Vom Primeter-Prep.

Papst trägt Prada und macht eine halbe Schraube. Hallo, mit Ihrem Handy kann man nichts aufnehmen. Wieso sind Sie bei der Handywahl nicht so modern wie bei Ihrer Badehosenwahl? Wasserfestes Nokia, die Hülle auch von Prada. Der Papst, Neuanlauf. Ein kompletter Salto. Geht das auch aus dem Handstand heraus? Das geht auch aus dem Handstand heraus. Ich bin auch da. Papst macht Salto, aus dem Handstand heraus trägt Prada an einem heißen Sommertag am Papst.

Die Paparazza nähert sich dem Pool. Wann hat man schon die Möglichkeit, mit dem Papst in seinen Pool zu springen? Sie steht am Beckenrand. Das Wasser ist herrlich. Sie ist in den Pool gesprungen.

Das Handy des Papstes ist nun auch im Pool. Die Stimme am Telefon ist noch zu hören. Und der Wasser? Der Papst schwimmt zum Becken ran. Die Sonne lässt die Wassertropfen auf seinen Falten glänzen. Stilvoll altern mit dem Papst. Die Sonne blendet ihn. Er setzt seine Sonnenbrille auf.

Was ist das denn? Da ist etwas an die Wasseroberfläche gekommen. Das Prada-Logo von ihrer Badehose? Ein echtes Prada-Logo? Fällt nicht einfach ab. Papa Naga. Bismarcks Ruh von Sean Pfeiffer. Besichtigung eines verbotenen Fotos. Jemand wurde bestochen.

Der Reichskanzler Bismarck, soeben verstorben, wird heimlich fotografiert. Auf der Fotografie ist nicht nur ein toter Mann zu sehen. Sounddesign, Machtab, Mian Dehi. Stimmen, Betty Getschei und Paul Kraker.

Otto von Bismarck ist bereits seit Stunden tot, auch wenn die Nachttischuhr zu Rechten des Bettes

von vier in der Früh auf 11.20 Uhr in der Nacht zurückgestellt wurde. Die Fotografen Willi Wilke und Max Priester haben sich durch Bestechung des Försters widerrechtlich Zugang zu dem Schlafgemach des Reichskanzlers in Friedrichshoferschaft für eine einzige Magnesium-Blitzlichtaufnahme.

Über dem Bett vier Bilder, gerahmt, drei große im Quer, ein kleineres im Hochformat, die drei großen vom äußeren Fotorand beschnitten, auf dem ersten in der rechten oberen Ecke nur der untere Bildausschnitt zu sehen, ein Flussufer oder ein Weiher oder Bärenfell, darunter alles sichtbar, nur das Passepartout beschnitten, aber was es zeigt, kaum auszumachen, ein Stillleben oder Leute bei Tisch, drittes Bild, Ecke links.

Ein Pferd, unbewegt in der Landschaft, Wiese oder Waldboden, halsaufwärts abgeschnitten, darunter der kleine Rahmen, Hochkant, eine Ansichtskarte vielleicht, nicht gut zu erkennen, ein Pferdeschlitten unterwegs in einer Schneelandschaft oder auch nicht. Musik

Außer der Uhr haben die Herren Wilke und Priester Bismarcks Kissen so zurechtgerückt, dass sein Kopf gut sichtbar und zentral liegt.

Zu Rechten des kleinen Rahmens ein wirres, an der Wand befestigtes Geflecht, womöglich eine Telefonschnur, womöglich ein in seiner Schnur völlig verheddertes Telefon, von dem ein schmaleres Kabel zum Boden hin verschwindet, links des kleinen Rahmens ein Regal aus dunklem Holz,

die Inhalte kaum sichtbar, ein Stapel Laken oder Handtücher, ein Päckchen Streichhölzer, davor, auf einem zweiten identischen Nachttisch aus dem gleichen dunklen Holz, ein Kerzenhalter, zwei gleichmäßig abgebrannte Stabkerzen, weiß, sie brennen, werfen im Kamerablitz einen scharfen Schatten an die Hinterwand, im unteren Fach des Nachttisches ein Nachttopf gemustert Porzellan.

Später am selben Tag in Hamburg die Retusche, um, Zitat, das Nachtgeschirr, ein buntes Taschentuch und das ungeordnete Bett nicht zur Geltung kommen zu lassen.

Musik

Zwei Tage später im Berliner Lokalanzeiger und in der täglichen Rundschau die Annonce. Bismarck. Für das einzig existierende Bild Bismarcks auf dem Sterbebette, Aufnahme einige Stunden nach dem Tode, Originalfotografie, wird ein Käufer respektive ein geeigneter Verleger gesucht.

Besitzer zu sprechen in Berlin, Hotel de Rome, heute Dienstag von 10 bis 1 Uhr. Zu erfragen beim Portier. Starstruck Jizz Kid von Lottie Spieler und Jakob Stoiber. Ein Paparazzi-Pärchen in seltsamer Mission. Ihr monströser Auftraggeber, ein sprechendes Kondom auf der Suche nach seinem Vater.

Sound Design: Francisco Silla Stimmen: Betty Getschei, Orhan Kipchak, Paul Kraka Jakob, kennst du diese Stories von Bieb und seinen Kondomen? Die Kondome von Bieb? I don't know. Ich glaube irgendetwas klingelt, aber erzähl einmal, Lotti. Naja, dass er da immer irgendeinen Scheiß reinkippt, bevor er die in den Müll packt, weil er so glaubt, sonst würde sich jemand heimlich von ihm schwängern lassen. Schwängern? Mit so Tabasco oder sowas, oder?

Was für ein paranoider, narzisstischer Trip-Man. Ja, Tabasco und auch anderes Zeug. Ach. Einmal hat Bieb etwas anderes reingemischt. Was denn? Celebrity-Drogen. Das Zeug, von dem der Pöbel nicht mal ahnt, dass es existiert. Highest-Quality-Shit. Und dann? Ja, dann hat das Kondom halt ein Bewusstsein entwickelt. Ein Bewusstsein? Ein Bewusstsein. Wir müssen hier lang. Es ist schon schlau, oder?

Ja, wie gesagt, highest quality Stoff. Es spricht. Kann man sich nicht vorstellen, so was, Mann. Ein sprechendes Kondom. Schon eine gute Titelseite. Kondom entwickelt Bewusstsein. Du besuchst es immer wieder? Machst du das freiwillig? Ja, freiwillig schon, aber nicht gern. Es ekelt mich, wenn ich ehrlich bin, schon auch. Gehst ja trotzdem immer wieder hin. Weil ich Mitleid mit ihm hab. Und das Geld.

Ja, das Geld. Und diese Mitleidssache. Dass es das Kind von Bieb ist? Ja, genau. Das Kind von Bieb. Und dass es halt nicht laufen kann. Es kann nicht laufen? Weil es ein Kondom ist. Es hüpft immer nur so komisch und quietscht dabei. Ah ja, weil es ein Kondom ist. So lost. So lost. Ein Kondom. Ein sprechendes Kondom, das einen Vater kennenlernen will.

Hast du die Fotos von Bieb? Ja, ja, ich hab Fotos. Es bleibt dabei. Halbe, halbe. Hälfte ich, Hälfte du. Ja, ja. Wir sollten gleich da sein. Hörst du schon was? Da! Hilfe mal mit dem Gulledeckel, Jakob. So, wir sind da. Komm raus. Welch komm schon. Hier seid ihr ja, meine Paparazzi. Meine Paparazzi.

Mein Gott, wie schaut das denn aus? Habt ihr es? Habt ihr es? Ich habe ihn schon so vermisst. Zuerst die Knete. Jakob, das ist jetzt dein Job. Safe nicht. Lotti, du weißt, ich... Jakob, du. Halbe, halbe. Das war der Deal. Du darfst mit. Dafür greifst du auch rein und holst das Geld aus ihm raus. Aber es ist so eklig. Was halt rein jetzt? Wie soll es denn sonst das Geld aufheben? Ja, wie soll ich es sonst transportieren? Guck mal.

Ich will da nicht reingreifen, Mann. Ich habe nicht gewusst, dass das so schlimm wird. Hör auf und mach schon. Lotti, mach doch du bitte. Nein. Mach schon. Mach. Na gut, lass mich ran. Gib her, lass mal nachzählen. Passt. Also, hier Fotos von Piep beim Golfen. Instagram-Posts von den letzten zwei Wochen. Fotos von Papa.

Twitter-Beiträge ohne Kommentare, so wie du es magst. Schau ich ihm mittlerweile ähnlicher? Sag mir, dass ich ihm mittlerweile ähnlicher schaue. Knochenjob von Daria Pauke Eine Prominentenvilla und ein Fotograf ohne Einladung und dennoch ein derart freundlicher Empfang? Gibt es schmutzige Geheimnisse? Was riecht hier so seltsam? Und wer steckt im Kleiderschrank?

Sounddesign Anna Semmelrath, Katharina Kolecka, Hanna Albrecht. Stimmen Betty Getschei, Paul Kraker. Hallo, nicht erschrecken. Hallo, guten Morgen. Guten Morgen? Ja, ein herrlicher Morgen, aber ein frostiger. Wer sind Sie? Was tun Sie auf meinem Anwesen? Ich habe Sie nicht eingeladen. Nein, ich bin hier, um zu fotografieren. Zu fotografieren? Genau. Was?

Sie. Wie? Heimlich. Heimlich? Heimlich. In Ihrem privaten Leben. Den ganzen Morgen bin ich in Ihrer Ligusterhecke gelegen. Ein Knochenjob, das kann ich Ihnen sagen. Ein Knochenjob? Sie sagen es. Darf ich fragen, wie Sie über die Mauer gekommen sind? Geklettert bin ich über die Mauer. Ein Knochenjob. Ein Knochenjob. Und der Stacheldraht?

Ich habe mich hindurchgewunden. Ich bin flink und geschmeidig. Flink und geschmeidig. Flink und geschmeidig. Und die Security? Schlaftropfen. Die Hunde? Ein Knochen. Beeindruckend. Danke. Und nun? Nun, ich bin eingefroren. Die Morgenstunden sind hier erbarmungslos.

Sehen Sie meine Finger? Sie sind ganz dick und rot. Genau. Ich kann kaum mehr den Auslöser drücken. Ja, ich sehe es. Sieht nicht schön aus. Die Morgenstunden sind hier frostig. Frostig, ja. Wie wäre es also, wenn wir nach drinnen gingen? Nach drinnen gingen? Genau. Wo ich einmal hier bin, würde ich gern die Räumlichkeiten ablichten. Die Räumlichkeiten? Die Räumlichkeiten. Ihre Räumlichkeiten.

Das ist, was die Leute sehen wollen. Die Räumlichkeit. Das Private. Das Private. Ach so. Ja, dann gehen wir eben nach drinnen. Hier können Sie Ihre Jacke ablegen. Danke. Eiskalt ist es draußen. Eiskalt. Eiskalt. Tee? Kaffee? Oh, nein, danke. Es ist mir doch wichtig, die professionelle Distanz zu bewahren. Verstehe. Ich sehe mich nur ein bisschen um.

Ja, sehen Sie sich nur ein bisschen um. Es gefällt mir. Es ist prunkvoll. Ein stattlicher Kamin. Stattlich, ja. Stattlich, die Räumlichkeiten. Die Räumlichkeiten, ja. Was möchten Sie sehen? Das Bad? Das Schlafzimmer? Den Spa-Bereich?

Ich möchte die verborgensten Winkel sehen. Die dreckigsten Geheimnisse. Sie wissen schon. Wie grässlich. Ja, wie grässlich. So sind die Menschen. Sie können sich davor nur bedingt verstecken. Sie haben recht. Also, wohin? Das Schlafzimmer. Das Schlafzimmer ist immer ein guter Ort. Folgen Sie mir. Diese Kronleuchter. Ich habe eine Schwäche für Kronleuchter. Eine Schwäche? So, so.

Ein gewaltiges Bett. Noch nie habe ich so ein Bett gesehen. Eine Maßanfertigung. Würden Sie für mich einmal darauf liegen? Selbstverständlich. Fabelhaft. Liegen Sie gut? Ich liege gut. Wissen Sie, gerade beginne ich daran zu zweifeln, wie glaubwürdig die Aufnahmen sein werden. Es ist ja doch ein wesentlicher Bestandteil meiner Arbeit, die Bilder heimlich zu machen, im Verborgenen.

das ist sozusagen der Reiz daran, wissen Sie? Nun, das ist nicht mein Problem, nicht wahr? Ich mache meinen Job, Sie machen Ihren. Ich mache meinen Job gut. Der Ihre liegt nicht in meiner Verantwortung. Sie haben Recht. Es ist ein harter Job, ein Knochenjob. Wie auf der Jagd zu sein ist es. Nie kann ich mich fallen lassen, nie kann ich mich sicher fühlen. Adrenalin permanent. Es ist nicht gut für den Blutdruck, nicht gut für die Psyche.

Ja, das kann ich mir vorstellen. Werden Sie jetzt wehleidig? Hier, in meinem Schlafzimmer? Oh nein. Verzeihen Sie mir, Sie haben recht. Höchst unangemessen. Schämen sollte ich mich. Ja, schämen sollten Sie sich. Schicken Sie mich jetzt fort? Sollte ich? Ich weiß es nicht. Möglicherweise. Ich fühle mich etwas unwohl. Nichts gegen Ihr Schlafzimmer. Ein bezauberndes Schlafzimmer. Ein gewaltiges Bett. Entschuldigen Sie. Ein Taschentuch?

Ja, vielen Dank. Entschuldigen Sie. Was, was, was, was riecht denn hier so seltsam? Wonach riecht es denn? Es riecht verfault. Ja, irgendwie verfault. Verfault? Verfault, eindeutig. Und es kommt von, es kommt von diesem Schrank. Ach so? Ja, ganz sicher. Ich bin so frei. Ja, ja.

Aber was ist denn das? Das ist die Leiche eines Herrn, der eines Tages ohne Erlaubnis in mein Anwesen eingedrungen ist. Ich bewahre ihn im Schrank auf. Eingedrungen? Eingedrungen. Woran ist er gestorben? Ich habe ihn getötet. Ach so. Schön. Nun, vielen Dank. Ich werde jetzt gehen. Vielen Dank. Sie wollen schon gehen? Schade. Es genügt. Vielen Dank. Einen Moment noch.

Die Frau K. von Katharina K. Eine mysteriöse Anordnung. Zwei Paparazzi im Gespräch mit dem legendären Herrn Karl, beziehungsweise seinem weiblichen Pendant. Oder sollte man sagen, zwei Zeugen eines Gerüchts, einer Verwandlung, einer Erinnerung? Sounddesign Hanna Albrecht. Stimmen Violetta Supancic, Bettina Giecei und Paul Kraker.

Das wäre alles. Naja, die vier Flaschen hätte ich da. Na, vielleicht aus Reserve. Das ist eine gute Idee. Mir kann niemand was erzählen. Ich war auch einmal jung. Die ist ja ein junges Mensch. Als du das erste Mal öffnest, hatte ich einen Flügel. Du bist begeistert. Du holst eine Zeugin. Schau, die Frau Karl. Wer? Frau Karl. Karl? Klopf doch an, bevor du öffnest. Ich habe schon davon gehört. Ich habe kein Klopfen gehört.

Frau Kahl! Oh! Als du das zweite Mal öffnest, hatte ich eine Flosse. Oh, schau! Ich hab schon davon gehört. Schau! Die Frau Kahl? Frau Kahl, ja! Oh! Als ich ein Gerücht war, war ich eingewoben in deine Netzhaut. All voraus. Dir tränte der Blick. Euch allen, hätte ich gesagt, hätte einfach verallgemeinert. Hätte es einfach gesagt. Hätte es einfach gesagt.

Hätte es einfach und mehrfach gesagt, hätte das Gemeine gepflückt, aus euch allen, hättet ihr im Auge gerieben. Wo? Schau! Wo? Vor Augen. Wo? Allerorts, an allem haftend, in allem drin. Ich kann es nicht ausnehmen. Klopf doch an, bevor du öffnest. Ich habe aber davon gehört.

Uh!

Ich kragte in den Raum. Ich kannte keinen Rahmen, ich kannte keine Kontur. Frei von Richtung, frei von Einhalt, frei. Ich kannte kein Behältnis. Mich umgaben keine Türen. Du konntest nicht nach mir klopfen. Ich war dir voraus, euch allen voraus, hätte ich gesagt, hätte einfach verallgemeinert.

Ihr konntet nicht nach mir sehen. Ich war in keinem Behältnis. Da war auch keine Tür. Und ich habe kein Klopfen gehört. Frau Kahl? Was fragst du? Frau Kahl? Was fragst du? Wie sollen wir es halten? Wie können wir ein Bild machen? Etwas muss ihm doch innewohnen. Es muss uns doch etwas gemein sein. Etwas davon muss uns doch innewohnen. Als Beispiel für die Allgemeinheit.

Wie hältst du es damit? Es hat auch keinen Rahmen. Ich habe davon gehört. Niemand hat je so etwas gehört.

So dann...

»Niemand hat so etwas je gesehen, Frau Kahl.« »Niemand hat so etwas je gehört, Frau Kahl.« »Die Frau Kahl, ja. Ich habe gehört.« »Ich auch.« »Ich habe auch gehört.« »Ich hatte es auch gehört.« »In deine Netzhaut hatte ich mich eingewoben. Dir tränte der Blick.« »Was gibt es da zu sehen noch? Ich habe es doch gehört.« »Das kam von innen eher. So etwas hast du nicht gesehen.«

Ich habe davon gehört. Gehört habe ich schon. Gehört habe ich immer. Das kam von innen eher. Ein Knacken eher. Ich kann es nicht ausnehmen. Ein Knacken war das. Ich bin aufgebrochen. Plötzlich aufgebrochen. Ein Knacken, ja. Ich habe kein Klopfen gehört. Ein Knacken, das von innen kam. Du hättest keine Zeugen rufen müssen. Was gibt es da zu sehen? Stars und Sternchen

Von Clemens Gartner und Florian Oberleiter. Der prominente Nachrichtensprecher Paul Kraker wird an der Supermarktkasse erkannt. Wie viel Schnaps darf er kaufen? Muss er eine Nachtschicht einlegen? Sounddesign von Anna Semmelrath. Stimmen? Betty Gejai, Orhan Kipchak, Paul Kraker, Violetta Zupancic.

Wo es die niedrigsten Preise gibt? Die Antwort steht in den Sternen. Guter Stern Magenbitter, 20 Milliliter Fläschchen im Dreierpack um nur 99 Cent statt 1,99. Ja, das ist halt keine Radiokunst oder sowas. Das ist hochwertiges Informations... Gehört das noch dazu? Was? Nein. Wir müssen unsere ganze Energie jetzt schon auf die nächste Sendung fokussieren. Nein, nein. Im Dienstplan steht...

Ja, ja, ja, ja. Nein, hallo. Das geht nicht. Das wird zu viel. Das wird mir zu viel. Zettel. Ich kann nicht noch mehr. Das Wochenende drauf bin ich auch eingeteilt. Wiederschauen. Schönen Tag noch. Preise sind Sterne. Guter Stern Magenbitter 20ml Fläschchen im Dreierpack um nur 99 Cent statt 1,99. Solange der Vorrat reicht.

Guten Tag. Nein, nicht zu dir. Wie heißt denn das Ding? Balken. Ah, Warntrainer. Jetzt habe ich es. Warntrainer. Danke. Entschuldigung. Entschuldigung. Entschuldigung. Irgendwer hat die Kasse, will irgendwas von mir.

Entschuldigung, der Herr, das geht so nicht mit dem guten Stern, das geht so nicht. Der Herr, die Aktion für den guten Stern gilt nur in Haushaltsmengen. Sie können keine Palette. Was für Paletten? Das gilt nur für Haushaltsmengen. Fünf Dreier packs guter Stern, kann ich Ihnen. Jetzt, tu uns nicht so. Du, Pamela, warte mal kurz, die hat irgendein Problem. Das geht so nicht, nur in Haushaltsmengen, der gute Stern, keine 50er Palette. Pamela, ich bin bei dir. Was Sie da am Förderband haben, das ist ja eine ganze Galaxie. Jetzt.

Jetzt ziehst das Zeug drüber und tun dazu rum. Auf den Knopf drücken und schon ist es erledigt. So viel Kräuterschnaps. Wer soll denn das alles? Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit. Extra Wurst, extra Wurst, frisch gedruckte extra Wurst. Ja, Bramela, ich weiß, das ist kein 9 to 5. Was soll ich denn noch alles? Irgendwann ist einfach zu im Dienstplan. Mehr geht nicht. Das kann es ja nicht sein, 5 to 9. Haben wir es jetzt bald? Jetzt habe ich Sie doch schon zigmal.

Moment einmal, Ihre Stimme, Moment einmal, Sie sind doch der... Was ist bitte auf den Knopf drücken? Ich kenne doch Ihre Stimme, Sie sind doch der, der, na der... Sterne, gute Sterne. Der, der, der, der... Stern, Sternzeichen. Der, der...

Der... Der... Der... Sterne hell in der Früh, hell in der Nacht. Der... Der... Der... Als will mir der Name nicht einfallen. Der...

Sternchen, Sternchen, flimmere Strahle, schick dein Lächeln in die Welt. Heute gratis, beim Kauf einer Gratissalzstange eine zweite gratis dazu. Mit Gratis Papiersackerl kaufen Sie ein gratis nur hier bei uns im 1. Wiener Gemeindebezirk. Gratis, gratis, gratis.

Wer soll ich sein? Doch, doch, ich kenne Ihre Stimme. Dieses leicht Nasale zwischen Bundesdeutsch und Wien. Die sanfte Tiefe im Ansatz zu Füßan. Am Fechten. Jetzt drücken Sie halt das Knopfhörner und rechnen Sie endlich ab. Der ganze Schnaps, das ist doch nicht gut für Sie. Nein, Pamela, ich übernehme den Dienst nicht.

Sagt keiner, der... Der Schnaps, das kann nicht gut sein für Ihre Stimme. Das kann nicht gut sein. Ihre Stimme ist doch ja täglich Brot. Das gibt's ja nicht. Sie sind doch Ihre Stimme. So viel Schnaps. Pamela, Pamela, bitte, bitte beruhige dich. Du musst jetzt nicht so schreien beginnen. Passen Sie auf. Ich gebe Ihnen den Rabatt. Dafür sagen Sie für mich Massenkarambolage auf der Südosttangente. Mindestens drei Schwerverletzte. Preise schweigen weiter.

Laut einer Schnellstschätzung des WIFO kommt die 3%-Teuerung auf dem Rücken einer galoppierenden Inflation daher. Unruhen bei Föst Alpin. Nach einem Hochofen-Brotbackverbot herrscht Chaos im oberösterreichischen Traditionsunternehmen. Tausende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen hungrig aus der Mittagspause. Der Prinz ist tot. Unklar ist noch, um welchen Prinzen es sich handelt. Die Suche nach den trauernden Angehörigen geht weiter.

Und nun zum Wetter. Hab ich doch gewusst, dass Sie das sind. Bitteschön. Jetzt ziehen Sie mir das doch endlich drüber. Bitte. Danke. Pamela. Ja, ich bin noch dran. Nein, du trägst mit denen nicht ein.

Kann der nicht der Dings übernehmen? Bio-Gemüse so frisch. Zwiebeln weinen im Multipack. So ein Glück. Das Kilo nur 1,50 Euro. Das sind 20,6445 Schilling. Also gut, Sie kriegen den Rabatt. Aber sagen Sie es nicht weiter, gell? Ja, ja, ja, passt schon. Mit Karte bitte dann. Der, was der hier heißt, der geht der...

Geh, geh weißt was, trag mich ein in den Dienstplan, aber lass mich anklagen. Ciao. Und das willst du mir ja nicht weitersagen, gell? Ja, ja, ja. Das Zettel? Nein. Wofür man sich nicht alles hergibt. Wiederschauen. Schönen Tag noch. Sternchen, Sternchen, flimmere Strahle, schick dein Lächeln in die...

Sechs Hörstücke zum Thema Paparazzi von Studierenden des Instituts für Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst Wien und dem Studiengang Sound Design der Kunstuni Graz und der FA Joanneum. Nachzuhören sind die kurzen Hörstücke im Ö1-Podcast Hörspiel und Radiokunst sowie auf oe1.orf.at.

Sonst würde ich ja auch näher gekommen. Heute zu sprechen. Die Alliierten. Da muss die Deutsche ja auch ankreuzen. Mitläufer oder Selbstständig. Saß das Rateteam geradezu. Hans Sachs. Der Jurist. Der Jurist mit dem Propeller. Und der von Aretin steif. Zwischen Rans blockierten Demonstranten.

Im postfranzösischen Iran blockierten Demonstranten... Nicht durch seine Kürze, sondern durch die Dauer von einem Jahr zeichnet sich das Radiokunstprojekt Der springende Punkt von Rosa Barber und Jan Sankt Werner aus. Der Audio-Stream entsteht im Rahmen der Reihe Continuum von Deutschlandfunk Kultur und Ö1 Kunst zum Hören. Der springende Punkt ist ein sich kontinuierlich veränderndes Radiostück.

Eine rastlose Verstrickung mit der Welt und der Zeit, zusammengesetzt mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz aus Ausschnitten von Radiodokumenten aus den Archiven von Deutschlandradio und ORF. Das Wettbewerb ist noch Spanien. Kommission von Spanisch-Deutschland und Neuen Theater. Alle Deutschen von der Stolz-Liga.

Sieben Fantasien für Lesende, die sie als musikalisches Kopfkino begreift. Als Einladung, sie nierend um Klingen lassen im Kopf. Naturwissenschaftlich technologisch ausgerichtete Leute. Mit einer jungen Frau ruft etwas Vergangenes, dass er sich weigert.

Was diese drei Figuren, diese drei jungen Frauen, was sie spielt, denke ich doch, dass das eine, das eine auch zu zeigen, guck mal, auch zu zeigen. Und sich nicht nur dieser unerwarteten Ausweiswesen ins Gefährliche abzulegen.

Es war jetzt sieben Uhr und er hätte fortgehen.