Sie hören heute die sechste Folge der Sendereihe aus dem Leben David Copperfields, nach dem Roman von Charles Dickens für den Rundfunk geschrieben von Otto Bielen. Seit zwei Monaten lebte ich nun in London in der Buckinghamstraße in einer hübschen möblierten Wohnung. Sie war geräumig und gut eingerichtet und
Und wie meine Tante sagte, war sie genau das, was ein junger Praktikant bei den Notaren Dr. Spenlow und Dr. Yorkins in London brauchte. Der junge Praktikant war ich.
Es war herrlich, im Besitz einer solchen Wohnung zu sein, mit dem Hausschlüssel in der Tasche herumzugehen, zu kommen und zu gehen, ohne jemand zu fragen, einen dienstbaren Geist herbeizuleuten, wenn man ihn brauchte, und zu wissen, dass man jeden zu sich einladen konnte, wenn man nur wollte. Das alles war wunderbar und herrlich. Aber ich war in London ziemlich fremd und kein Besuch kam.
Ich hatte Stierfors meine neue Adresse bekannt gegeben. Und eines Nachmittags traf er bei mir ein. Ich dachte schon, Stierfors, du ließest dich überhaupt nicht mehr sehen. Gefällt dir meine Wohnung? Blümchen, ich bin begeistert. Was für eine herrliche Junggesellenwirtschaft. Ein Wohnzimmer, ein Schlafzimmer, ein Vorzimmer.
Und sogar eine Speisekammer. Und du kannst tun, was du willst. Ja. Ist das nicht prächtig? Ja, sehr hübsch, David, wirklich. Ich hätte Lust, deine Wohnung zu meinem Absteigquartier zu machen, so oft ich in London bin. Wenigstens so lange, bis du mir kündigst. Oh, darauf könntest du lange warten, Stierfuss. Komm, so oft du willst. Es wird mir nur ein Vergnügen sein.
Und du praktizierst bei Spenlow und Jorkins? Dr. Spenlow und Dr. Jorkins, Rechtsanwälte und Notare. In vier Jahren kann ich selbst Notar sein. Meine Tante hat mich bei Dr. Spenlow eingekauft. So, was hat sie dafür bezahlt? Eine Unmenge Geld. Tausend Pfund. Ich wollte gar nicht, dass sie so viel für mich ausgibt. Aber der Notariatsberuf ist ein privilegierter Beruf. Tausend Pfund, ganz nett. Das war sehr ordentlich von deiner Tante.
ich hoffe du bleibst zum Lounge bei mir ich will gleich klingeln. Nein, klingel nicht Blümchen, ich kann nicht bleiben ich habe versprochen mit zwei Freunden im Piazza Hotel zu frühstücken. Muss das sein, Stierfuss? Ich würde lieber mit dir frühstücken Blümchen, aber es geht nicht ich habe Markimund Granger versprochen pünktlich zu sein wir wollen alle drei morgen verreisen. Ja, aber dann komm doch wenigstens zum Abendessen. Ja, weißt du das geht auch. Du kannst deine Freunde mitbringen vorausgesetzt, dass sie kommen wollen. Sie würden gern genug kommen
Wir werden dir Ungelegenheiten bereiten, Blümchen. Komm du lieber mit uns. Als wir im Saal im Haus waren, sagtest du, jeder Neue gibt einen aus. Du bist mein erster Gast in der neuen Wohnung, Stierfoss. Du kannst meine Einladung nicht ausschlagen. Ich bin heute an der Reihe. Wir werden vorzüglich essen, hoffe ich, und etwas trinken. Und wir können aufbleiben, solange wir wollen. Schön. Also wir kommen, Blümchen. Abgemacht? Abgemacht, Blümchen. Der ganze Tag verging mit den Vorbereitungen zu einem herrlichen Abendessen.
Stierfors erschien pünktlich um sechs Uhr mit seinen Freunden, beide sehr heitere und lebhafte Kerle. Da ich anfangs etwas verlegen war und mir zu jung vorkam, um den Wirt zu machen, bat ich Stierfors, sich oben anzusetzen, und nahm dem Platz ihm gegenüber ein. Alles war sehr gut, der Wein wurde nicht geschont, und Stierfors unterhielt uns so vortrefflich, daß niemals eine Pause eintrat.
Ich war während des Essens kein so guter Gesellschafter, wie ich gewünscht hätte, weil ich von der Sorge geplagt war, dass die Speisen jedes Mal rechtzeitig aufgetragen wurden. Aber diese Sorgen waren rasch vergessen, als das Dessert auf dem Tisch stand. Zu diesem Zeitpunkt fing ich an, sehr heiter zu werden. Und immer rascher und rascher ließ ich den Wein herumgehen und war stets bereit, eine neue Flasche aufzumachen, bevor es nötig war.
Wir brachten ein Hoch auf Markham aus und eins auf Granger und ein drittes auf Steerforce und ich hielt eine Rede, in der ich zu verstehen gab, Steerforce sei mein treuster Freund, der Beschützer meiner Jugend und der Gefährte meiner Jünglingsjahre. Ich schloss meine Rede mit einem Hurra und dann gaben wir ihm dreimal drei Hurras und noch eins, um es voll zu machen.
Ich zerbrach mein Glas, als ich um den Tisch herumging, um ihm die Hand zu schütteln, und sagte ziemlich undeutlich zu ihm: »Steerfors, du bist der Leitstern meines Lebens.« So ging es fort, bis ich plötzlich entdeckte, dass jemand sich mitten im Vortrag eines Liedes befand. Ich glaube, es war Markem. Nachdem er gesungen hatte, sagte er, er wolle einst auf die Gesundheit der Weiber ausbringen.
Ich erhob dagegen Einspruch und wollte es nicht gestatten, weil ich die Form nicht ehrerbietig genug fand und unter meinem Dach keinen anderen Trinkspruch erlauben wollte als auf die Damen. Ich glaube, ich wurde etwas heftig, und Stierfors und Granger lachten über mich. Dann sagte Markham, ich sei aber doch ein ganz guter Kerl, und ich trank sofort auf seine Gesundheit. Es rauchte jemand. Wir rauchten alle. Ich rauchte auch.
und versuchte einen angehenden Ekel zu unterdrücken. Stierfors hielt eine Rede auf mich, die mich fast zu Tränen rührte. Ich dankte ihm in einer Gegenrede und hoffte, die Anwesenden würden morgen bei mir speisen und übermorgen und jeden Tag um fünf Uhr, damit wir einen langen Abend vor uns hätten. Jemand sah aus meinem Schlafzimmerfenster heraus und kühlte seine Stirn an der Glasscheibe. Dieser jemand war ich. Ich redete mich als Kapperfield an und sagte:
»Warum hast du auch versucht zu rauchen? Du weißt, dass du es nicht vertragen kannst.« Jemand betrachtete sich im Spiegel. Das war auch ich. Ich sah etwas weiß aus, meine Augen blickten stier, und mein Haar, nur mein Haar, weiter nichts, war betrunken. Jemand sagte, »Wollen wir ins Theater gehen, Copperfield?« Ich war nicht mehr im Schlafzimmer, sondern an dem mit vielen Gläsern bedeckten Tisch.
Granger rechts, Markem links von mir und Dierfors mir gegenüber, alle von einem Nebel umgeben und weit weg. »Ins Theater, nur los! Aber Sie müssen mir erst erlauben, alle hinaus zu begleiten und die Petroleumlampe auszudrehen, wegen Brandgefahr.« Ich drehte die Petroleumlampe aus. Aber die Finsternis machte mich irre. Die Tür war plötzlich weg.
ich tapte danach in die Fenstergardinen als Tier vor es mich lachend am Arm fasste und hinaus führte wir gingen die Treppe hinunter einer nach dem anderen auf einer der letzten Stufen fiel jemand und kollerte abwärts jemand sagte es sei Kapper fehlt ich ärgerte mich über die Unwahrheit bis ich mich im Hausflur tatsächlich auf dem Rücken liegend fand auf der Straße war starker Nebel
und um die Straßenlaternen schwebten große Kringel. Ich hörte so etwas wie ein feuchter Abend. Mir kam es kalt vor. Stierfors klopfte mich unter einer Laterne ab und gab mir meinen Hut, den jemand höchst außerordentlicherweise irgendwo hervorgeholt hatte, denn ich hatte ihn vorher nicht gehabt. Dann sagte Stierfors:
»Nun bist du in Ordnung, Copperfield, und ich erwiderte lallend, alles in Ordnung.« Ein Mann in einem nebelumringten Taubenschlag strich von jemand Geld ein und fragte, ob ich mit zu den Herren gehörte, und schien eine Zeit lang zu zweifeln, ob er Geld von mir nehmen sollte oder nicht.
kurz darauf fand ich mich sehr hoch oben in der spülen Luft des Theaters und sah in ein großes Parterre hinunter auch eine große Bühne sah ich sehr rein und glatt im Vergleich zur Straße darauf befanden sich Personen in unbekannten Kostümen die von irgendetwas sangen oder sprachen oder zugleich sangen und sprachen aber sie sangen und sprachen nicht sehr deutlich und
und schwankten hin und her und wenn ich in die Tiefe des Theaters blickte, kam es mir überhaupt vor, als ob das ganze Gebäude schwimmen lernen wollte. Auf Stierfors Vorschlag beschlossen wir, in die erste Rangloge zu den Damen zu gehen. Ein Herr in einem schwarzen Anzug auf einem roten Sofa und ein Opernglas in der Hand schwebte an meinen Augen vorüber. Ebenso mein eigenes Bild in einigen Spiegeln,
Dann war ich in einer Loge und ich sagte etwas und die anderen Leute riefen und einige Damen sahen mich zürnend an. Und dann, ich weiß nicht wie, saß auch Agnes auf einem Polsterstuhl vor mir und als ich ihre Schulter berührte, um sie zu begrüßen, sah sie mich mit einem kaum zu beschreibenden Blick voll Schreck und Verwunderung an. Ja, hier zu treffen, Agnes, siehst du mich nicht? Ich weiß, Davy.
Wieso bist du auch hier, Agnes? David, ich bitte dich, sei still. Ich dachte, du würdest dich wundern, dass ich auch da bin. Meine süße, gute Agnes. Unerhört. Siehst du mich nicht? Du störst das Puppen. Sieh lieber nach der Bühne und sei still. Jawohl. Das du ich, Agnes, ist ja bürdig. Ungezogenheit.
Was für Tengel spielt? Unglaublich! Ich verstehe kein, was die Sängerin jetzt singt. Verstehst du es? Schschschsch, Giewitsch! Liebling, du bist so blass. Bist du krank? Ja, ja, Dane, bitte lass mich. Ich will dir nur sagen, Agnes, ich bin so glücklich, dich zu sehen. Dane, hör mich an, wirst du bald gehen. Wenn du gehst, begleite ich dich nach Hause.
Wieso bist du hier in London? Ich schicke dir morgen einen Bruten. Ich bin nicht allein hier. Mein Freund ist hier, Forst. Du hast ihn gesehen? Er sitzt dort. Wir waren bei mir zu Hause. Zu einem Super- Ich bin doch fliegerhaft. Steh auf dich. Ich flehe dich. Geh jetzt mir zu lieben.
Es gelang Agnes schließlich doch, mich so weit zur Besinnung zu bringen, dass ich die Loge verließ. Markem und Granger und Stierfors folgten mir. Ich trat aus der Loge unmittelbar in mein Schlafzimmer, wo nunmehr Stierfors bei mir war und mir beim Auskleiden half.
Dabei erklärte ich ihm wiederholt, Agnes sei meine Schwester und ein Engel und bat ihn ebenso oft, den Korkenzieher zu holen, damit wir noch eine Flasche Wein aufmachen könnten. Die ganze Nacht hindurch war mein Bett ein Schiff oder eine Fähre auf einer unruhigen See. Als ich am späten Vormittag aufwachte, war ich entsetzlich niedergeschlagen. Später kam ein Bote mit einem kleinen Brief,
in dem Agnes mich bat, sie bei Dr. Waterbrook, einem Freunde ihres Vaters, zu besuchen. Als ich gegen Abend dort ankam, einigermaßen erfrischt, aber in einem Zustand tiefer Reue, saß sie allein in einem Gesellschaftszimmer. Ihr Gesicht war so gut und still wie immer, und kein Wort des Vorwurfs kam über ihre Lippen. Sie legte ihre Hand auf meinen Arm. Ihre Berührung war wie die keiner anderen Hand.
Und ich fühlte mich so getröstet, dass ich nicht anders konnte, als ihre Hand an meine Lippen zu drücken. Komm, setz dich endlich. Agnes, was musst du von mir denken? Ich muss in deinen Augen ein fürchterlicher Mensch sein. Ich möchte dir alles sagen, wie es gekommen ist und... David, ich vertraue dir und du vertraust mir. Also wozu davon reden? Du bist mein guter Engel, Agnes. Das bin ich gar nicht. Doch, doch, das bist du.
Hast du gestern in der Loge aus Deerfors gesehen? Ja, David. Na und? Er hat mir gar nicht gefallen. Er war auch betrunken? Keineswegs, David. Er hat nur die ganze Zeit über dich gelächelt. Dabei hat er so viel getrunken wie ich. Wenn ich dein guter Engel wäre, müsste ich dich vor ihm warnen. Aber ich möchte nicht darüber sprechen. Ich will dir lieber sagen, warum ich nach London gekommen bin. Du bist allein gekommen? Ja. Hast du bei Dr. Waterbrook im Büro Uriah Heep gesehen?
Uriah Heep? Er ist mit dir hergekommen? Er ist seit einem Monat sehr oft hier. Ich fürchte, in unangenehmen Geschäften. Heep will bei Vater ins Geschäft eintreten. Uriah Heep? Dieser Kerl will sich in euer Geschäft drängen? In eine solche Stellung? Ich werde es nicht hindern können. Und Vater auch nicht. Erinnerst du dich noch an unser letztes Gespräch?
Du hast auch gefunden, dass Vater verändert ist. Ja. Nicht lange danach hat er mir die erste Andeutung darüber gemacht, dass Uriah Heep Teilhaber werden will. Ich glaube, Uriah Heep hat Vater dazu gezwungen. Gezwungen? Aber wieso denn gezwungen? Er hat sich nach und nach unentbehrlich gemacht. Er ist schlau, er sieht alles, er weiß alles. Er hat Vaters Schwäche so lange ausgenutzt, bis Vater ihn zu fürchten anfing. Zu fürchten? Ich glaube, David.
Uri Heap hat alles in der Hand und benutzt seinen Einfluss, wo er nur kann. Dieser schäbige Kriecher! Wenn ich ihn nur sehe, wie er seinen Buckel krumm macht und sich mit unverschämten Fragen in alles hineindrängt. Ach, ich konnte ihn nie leiden, Angus. Aber was macht er hier bei Dr. Waterbrook? Er ist bei ihm, um einen Kontrakt zu entwerfen. Ich weiß nicht, welchen Kontrakt.
Wenn ich etwas tun kann, Agnes, dann... Wir können nichts tun, David. Jemand kommt, David. Ich muss dich bitten, erwähne nichts von dem gegen Uriah Heep. Behandle ihn freundlich, sei nicht heftig gegen ihn. Wir können ihm ein, zwei, nichts nachweisen. Und wir müssen an Vater denken, er fühlt sich nicht wohl, er ist krank. Agnes konnte nichts weiter sagen, denn Mrs. Waterbrook kam hereingesegelt. Eine große und breite Dame, die ein sehr umfangreiches Kleid trug.
Aber im Ganzen wusste ich nicht, ob die Breite mehr im Kleide oder in der Dame lag. Ich hatte eine dunkle Erinnerung, sie im Theater gesehen zu haben. Wie es schien, erinnerte sie sich meiner noch vollkommen und hatte mich noch immer im Verdacht, betrunken zu sein. Als sie aber allmählich fand, dass ich nüchtern und ein bescheidener junger Mann sei, wurde sie milder gegen mich und lud mich für den nächsten Tag zu Tisch ein. Als ich ankam, war ich nicht der einzige Gast.
Eine Menge Leute waren angesagt und die Namen auf den Tischkarten waren mir mit wenigen Ausnahmen alle fremd. Uriah Heep fand ich ebenfalls unter der Gesellschaft. Er war in schwarzes Tuch und tiefe Demut gekleidet. Als ich ihn begrüßte, sagte er mir, er sei stolz, von mir beachtet zu werden und dankbar für meine Herablassung. Ich hätte gewünscht, er wäre mir weniger dankbar gewesen, denn in seiner Dankbarkeit verließ er mich den ganzen Abend nicht.
Und so oft ich ein Wort zu Agnes sagte, sah er mit seinen schattenlosen Augen und seinem gelben Gesicht gespensterhaft zu uns herüber. Ehe das Essen begann, suchte ich Dr. Waterbrook auf. Ich wollte Sie gerne etwas fragen, Dr. Waterbrook. Bitte, bitte. Sehr gerne, lieber Kapperfield. Ich habe eben die Tischkarten durchgesehen. Ich glaube, ich habe das Vergnügen, unter Ihren Gästen hier einen alten Schulkameraden zu finden. Wirklich? Ja.
Aber Sie sind doch zu jung, um mit Mr. Spiker in der Schule gewesen zu sein. Mr. Spiker meine ich nicht. Ich meine Dr. Treadles. Wenn das derselbe Treadles ist, Tommy Treadles... Tommy Treadles. Ja, ich glaube, er heißt so. Dann ist er's. Wir waren Schulkameraden im Salem-Haus und er war ein ganz vortrefflicher Mensch. Oh, ja, ja. Treadles ist ein netter Junge. Ein recht guter Junge. Nicht unbegabt.
Wir haben ihn nur eingeladen, weil Mr. Spikers Bruder abgesagt hat. Mr. Spikers Bruder ist ein ausgezeichneter junger Mann, Copperfield. Ganz ausgezeichnet. Sicher, Sir. Und was macht Dr. Treadles? Ach so, Treadles. Er bereitet sich auf die Rechtsanwaltpraxis vor. Er arbeitet manchmal ausgesichtsweise in meinem Büro. Ein ganz guter Kerl. Ich würde sagen, er steht sich nur selbst im Licht. Verstehen Sie, er hat kein Auftreten.
Er wurde mir durch einen Geschäftsfreund empfohlen. Ich kann ihm hier und da etwas zu verdienen geben. Ich glaube, er hat das doch ziemlich nötig. Aber kommen Sie, Kapperfeld, ich glaube, es wird serviert. Es war wirklich Tommy Treadles, mit dem ich mich im Salem-Haus befreundet hatte. Aber ich konnte mit ihm kaum sprechen. Den ganzen Abend ging Uriah Heep nicht von meiner Seite. Und er schloss sich mir sogar an, als wir nachts nach Hause gingen.
Wirklich, Kapperfield, ich habe mich sehr gefreut, Sie nach so langer Zeit zu sehen. Ein wunderschöner Abend, nicht wahr? Ein vornehmes Haus, ein gutes Essen. Wo wohnen Sie in London eigentlich, Mr. Heap? Ich wohne sehr bescheiden, Kapperfield. Pardon, ich wollte sagen, Mr. Kapperfield. Ich wohne, wenn ich in London bin, gewöhnlich in einem kleinen Hotel Garnier, nicht weit von New River. Aber das liegt doch am anderen Ende der Stadt. Das tut nichts, Mr. Kapperfield. Entschuldigung, Mr. Kapperfield.
Ich begleite Sie sehr gerne. Das ist sehr liebenswürdig, aber ich möchte... Ihre Gesellschaft ist mir mehr wert als alles andere. Sie haben gewiss von den Veränderungen in meinen Aussichten gehört. Ich meine, man hat Ihnen davon erzählt? Ja, einiges. Ich dachte mir gleich, Miss Agnes müsse davon wissen. Es freut mich zu hören, dass Miss Agnes es weiß. Ja, was für ein Prophet Sie gewesen sind, Mr. Copperfield.
Wissen Sie noch, wie Sie zu mir einmal im Hause Dr. Wickfields sagten, dass ich vielleicht einmal in Dr. Wickfields Geschäft eintreten und die Firma Wickfield & Heap oder Heap & Wickfield heißen könnte? Sie erinnern sich vielleicht nicht mehr, aber eine so geringe Person wie ich vergisst dergleichen nicht. Doch, ich erinnere mich. Ich habe es damals nur für sehr unwahrscheinlich gehalten. Wer hätte es nicht für unwahrscheinlich gehalten?
Dr. Wickfield war damals ein sehr würdiger Mann, Kapperfield. Aber seither? Oh, er ist sehr unvorsichtig geworden. Unvorsichtig? Sehr unvorsichtig, Master Kapperfield. Zu sehr. Zu irgendjemand anderem würde ich von der Sache gar nicht sprechen. Aber Ihnen kann ich es ja sagen. Wenn in den letzten Jahren jemand anderer an meiner Stelle in Dr. Wickfields Büro gesessen wäre und nicht ich,
Ich glaube, der Betreffende hätte Dr. Wickfield ganz in seiner Hand. Ja, ganz in seiner Hand. Dr. Wickfield weiß das auch. Er hat große Fehler begangen, Mr. Kapperfield, schreckliche Fehler. Ich habe sie nicht immer verhindern können. Vermögensverlust und Schande und wer weiß, was sonst noch wäre das Ende gewesen. Das gibt mir nun die Möglichkeit, mich, Dr. Wickfield, noch unentbehrlicher zu machen.
Ach, was für ein würdiger, was für ein guter und feiner Mann Dr. Wickfield früher war. Können Sie mir nichts Näheres sagen, Mr. Heap? Kann ich irgendetwas für Dr. Wickfield tun? Ich glaube nicht, Mr. Copperfield. Ich tue, was ich kann. Mr. Copperfield, das dürfen Sie mir glauben. Ich hoffe, Sie sind mir nicht ungehalten, wenn ich Ihnen von meinen Sorgen erzählt habe. Nein, nein, gar nicht. Ich danke Ihnen. Haben Sie bemerkt, wie schön Miss Agnes heute ausgesehen hat?
Sie war, möchte ich sagen, wie immer allen in ihrer Umgebung in jeder Hinsicht überlegen. Ja, sie hat sehr gut ausgesehen. Nur etwas blass, nicht? Oh nein, Mr. Copperfield, durchaus nicht. Sehen Sie, von so niedrigem Stande ich auch bin und so einfach meine alte Mutter ist, ich muss Ihnen etwas anvertrauen, Copperfield. Seit ich bei Dr. Wickfield im Hause bin, habe ich Agnes verehrt. Was haben Sie? Agnes?
Ich verehre das Kleid, das sie anhat, den Boden, über den sie geht, den Stuhl, auf dem sie sitzt, die Handschuhe, die sie trägt. Und, Agnes, haben Sie ihr davon erzählt? Oh nein, Mr. Kappelfeld, ich habe noch niemand davon erzählt, außer Ihnen.
Ich habe nur eine gewisse Hoffnung, dass Sie vielleicht bemerkt, wie sehr nützlich ich nun Ihrem Vater bin. Wenn Sie die Güte haben wollen, Mr. Copperfield, nichts gegen mich zu tun und mein Geheimnis bei sich zu bewahren, würde ich Ihnen sehr dankbar sein. Ich hätte vielleicht nichts sagen sollen.
Aber da ich Sie so lange kenne und Sie zu Dr. Wickfield wie ein Sohn und zu Miss Agnes wie ein Bruder sind, versprechen Sie mir, dass Sie Miss Agnes nichts davon sagen werden? Natürlich werde ich ihr nichts davon sagen. Wie könnte ich so etwas auch sagen? Ich danke Ihnen, Mr. Copperfield, ich danke Ihnen. Keine Ursache. Ich glaube, ich bin nun hier zu Hause. Es ist sehr spät geworden. Der Abend hat lang gedauert. Wirklich? Es ist halb zwei. Mein Gott, das Hotel gar nie, in dem ich sonst wohne.
Ich glaube, es ist bestimmt schon geschlossen und alles wird zu Bett sein. Und es sind fast zwei Stunden Weg hin. Das tut mir leid, Mr. Heap. Schade, dass ich nur ein Bett habe. Ich würde sonst... Oh, sprechen Sie nicht vom Bettenkörper, Field. Ich würde das nie annehmen, niemals. Aber wenn Sie mir erlauben würden, in Ihrem Wohnzimmer vor dem Kamin zu schlafen... Er war so demütig, so bescheiden und gleichzeitig so hartnäckig dabei, dass mir nichts übrig blieb, als ihn in meine Wohnung mitzunehmen.
Ich bot ihm ein Sofa an, das er viel zu gut für sich hielt, und nachdem ich ihm eine Nachtmütze geborgt hatte, die er sofort über den Kopf zog und in der er so grässlich aussah, dass ich seither nie wieder eine Nachtmütze trug, sagte ich ihm Gute Nacht. Ich werde diese Nacht nie vergessen. Ich werde nie vergessen, wie ich mich in meinem Bett herumwälzte und meine Gedanken an Agnes und diesen elenden Kriecher mich quälten. Als er frühmorgens die Treppe hinunterging,
war es mir als ob in seiner Person die Nacht weggegangen wäre. Einige Tage später besuchte ich Tommy Treadles, der mir seine Adresse gegeben hatte. Er wohnte in einem Hause, das mich sehr an meine alte Wohnung in London erinnerte, als ich noch im Weingeschäft Mörzen und Grimby Flaschenwusch und bei der Familie Micorba wohnte. Von eben solcher verblichener Vornehmheit sah dieses Haus aus,
in dem Treadles in einem kleinen Zimmer wohnte, in das man durch einen muffigen, mit alten Möbeln vollgestopften Korridor kam. Treadles war noch immer der Alte. Arm, bescheiden, ehrlich und unbekümmert.
Es sieht hier nicht besonders aus, Copperfield, aber das Zimmer ist dafür billig. Ich muss sparen, ich verdiene nicht sehr viel und mein Geschäftsbüro kostet mich ebenfalls Miete. Du hast dein Geschäftsbüro, Teitels? Naja, ich nenne es so. Ich habe den vierten Teil eines Zimmers und eines Schreibers. Drei andere Kollegen und ich haben uns zusammengetan, um ein Büro zu mieten. Ein Büro muss man doch haben, damit es geschäftsmäßig aussieht. Und so haben wir zu viert einen Schreiber beschäftigt.
Es ist bloß wegen der Leute, die in irgendeiner kleinen Sache eine Rechtsberatung brauchen. Meine Anmeldung als Anwalt hat mich 100 Pfund gekostet. Ich schwitze jetzt noch, wenn ich an das Geld denke. Als mein Onkel starb, hat er mir ganze 50 Pfund hinterlassen. Ich habe lange sparen müssen, um die restlichen 50 Pfund zusammenzubringen.
Aber willst du nicht etwas trinken? Ich will Mrs. McCarver gleich bitten, dass sie uns etwas Tee macht. Mrs. McCarver ist meine Hauswirtin. Mrs. McCarver? Doch nicht Mrs. Emma McCarver? Mr. Wilkins, McCarvers Frau? Doch ja, natürlich. Kennst du sie? Na und ob ich sie kenne, Treadles. Ich habe bei ihr gewohnt, als ich vor acht Jahren in London war. Treadles, mir ist es damals nicht gut gegangen. Aber McCarvers waren gut zu mir. Sie waren wirklich meine Freunde. Wo sind sie denn?
Es wurde ein vergnügter Nachmittag und ein vergnügter Abend. Wir saßen lange beisammen. Treadles, Mrs. McCorber, Mr. McCorber und ich. Und wie ist es Ihnen damals in Plymouth ergangen, Mr. McCorber? Tja, was soll ich sagen, Kappefield? Wir kamen hin und hofften, von einem gewissen Zweige der Familie meiner Frau wohlwollend protegiert zu werden. Aber als wir mit den Kindern ankamen, wiederherrschten,
ohne jede Art von nennenswertem Gepäck. Kurzum, wir wurden nicht mit der erwarteten Wärme empfangen. Mit einem Wort, Kaperfield, der Empfang war kühl. Wilkins hatte sich von einer Tätigkeit auf einem Zollamte oder dergleichen etwas versprochen, was seinen Talenten vielleicht sehr gelegen gewesen wäre. Aber es war nichts mit dem Zollamt oder dergleichen.
Wir sahen dann die Medway, aber mein Urteil über den Kohlenhandel auf diesem Fluss war, dass er vielleicht Talent, vor allem aber Kapital verlangt. Talent besitzt Mr. McCorver, Copperfield weiß das. Aber Kapital besitzen wir eben leider nicht, Mr. Travis. Es geht uns allen so, Mrs. McCorver. Ja, und auch jetzt befinden wir uns noch im Status quo, Copperfield. Das heißt, es hat sich nichts geändert.
Gewisse Verpflichtungen, gewisse vorübergehende pekuniäre Umstände. Kurzum, ohne ein bescheidenes Kapital ist wenig anzufangen. Wickens plagt sich jetzt mit Vertretungen, die aber nichts einbringen. Er hat zweifellos viele Talente. Aber wer weiß das?
Wir waren nachher noch in verschiedenen Städten, in Hampshire, in Canterbury. In Canterbury? Dann waren Sie sicher in Canterbury, als ich auch dort war. Ich habe dort studiert und wohnte im Hause Dr. Wickfields. Ich bin mit der Familie eng befreundet. Dr. Wickfields? Rechtsanwalt? Ja, allerdings.
Ich glaube, ich bin an dem Hause vorbeigekommen, Capifield. Ich war immer unterwegs, Sie verstehen, nur bereit zu sein für den Fall, dass ich irgendetwas finden sollte. Aber es fand sich nichts. So gehörten wir also denn hierher zurück. Prost, meine Herren. Prost. Prost. Prost.
Sie finden uns, Copperfield, gegenwärtig in einem sozusagen kleinen und anspruchslosen Haushalt. Aber Sie wissen, dass ich im Verlauf meines Lebens Schwierigkeiten besiegt und Hindernisse aus dem Weg geräumt habe. Ihnen als einem unserer besten und ältesten Freunde ist es auch nicht unbekannt, dass es in meinem Leben Zeiten gegeben hat, wo ich gezwungen war, zu warten, zu sitzen, kurzum untätig zu sein, bis gewisse Ereignisse eintraten.
Ich habe immer auf den entscheidenden Sprung in meinem Leben gewartet. Auf einen Sprung, der mich und meine Familie... Kurzum, ich habe umsonst gewartet. Auch jetzt bin ich gewissermaßen nur zurückgetreten, um einen neuen Anlauf zu einem neuen Sprung zu nehmen. Mr. Mickover beschäftigt sich gegenwärtig mit dem Kommissionshandel in Getreide.
Aber es ist kein sehr lohnender Beruf, Kapperfield. Mit anderen Worten, es kommt nichts dabei heraus. Es freut mich jedoch hinzufügen zu können, dass ich sichere Aussicht habe, es werde sich bald etwas finden.
Aber Emma, Copperfield hat nichts zu trinken und Mr. Turtles Glas ist auch leer. Haben wir nicht noch etwas warm Bier oder einen kleinen Punsch, Emma? Ich weiß nicht, Wilkins, ob noch etwas da ist. Ich will in die Küche gehen und nachsehen. Ja, ich komme mit, Wilkins. Da finden Sie ja noch etwas.
Nun wird Mr. Micawber hingehen und Punsch besorgen und das Geld dafür schuldig bleiben. Aber was soll man tun? Man kann gar nichts tun, Truditz. Vor zehn Jahren war das nicht anders. Damals bin ich oft selbst für Micawbers mit ein paar Teelöffeln zum Pfandleiher gegangen oder mit einigen Büchern zum Antiquar. Ich erinnere mich noch. Es war an einem Novemberabend, als mich Stierfoss zu Hause besuchte. Im Kamin brannte das Feuer, mein Abendessen stand auf dem Tisch.
Ich hatte in dicken Büchern studiert und das Zimmer sah nicht sehr ordentlich aus. Stierfors war vergnügt, obwohl er mir etwas sonderbar schien. Ich wollte noch etwas zu essen kommen lassen, aber Stierfors wollte davon nichts wissen. Lass nur, Blümchen, ich bin nicht sehr hungrig. Ich komme aus Jarmus. Ich dachte, du kommst von Oxford. Keineswegs. Ich war in Jarmus und bin ein bisschen mit meinem Boot gefahren. Ich habe Seefahrer und Fischer gespielt. Eine sehr gute Beschäftigung, David.
Du bist in Jarmus gewesen? Bist du öfter dort? Doch, ja, ich bin öfter dort. Warst du diesmal lange in Jarmus? Nicht sehr lange, Blümchen. Acht oder vierzehn Tage. Und was machen sie alle? Natürlich ist die kleine Emily noch nicht verheiratet. Noch nicht, noch nicht. Aber die Hochzeit soll, glaube ich, in so und so viel Wochen oder sonst wann sein. Ich habe die Leute wenig gesehen. Ich war mit Granger dort und Markham. Übrigens, von deiner alten Pflegerin soll ich dir Grüße bestellen. Wie heißt sie doch? Picotti? Nein, sie heißt doch jetzt...
Warte, sie hat doch diesen Fuhrmann geheiratet. Du meinst Mr. Barkis? Ja, Barkis. Ich soll dir sagen, ihr Alter ist ziemlich krank. Mr. Barkis ist krank? Es geht ihm ziemlich übel. Ich glaube, der alte Fuhrmann wird seine letzte Reise ziemlich bald machen. Barkis ist krank? Du lieber Gott. Ja, seine Frau wird dir schreiben. Wenn es schlimmer wird, lässt sie dir sagen. Aber sie nur nicht so dreien Blümchen. Die Sonne geht jeden Tag unter. Es wird schon noch seine Weile haben. Wann fährst du wieder nach Jarmus, Stierfuss? Ich?
Och, nicht so bald. Ich glaube, vielleicht übermorgen. Oder in drei, vier Tagen. Würdest du nach Yarmouth mitkommen? Ich bin das meiner alten Pegotti schuldig, Stierfors. Ich hänge sehr an ihr. Und sie war immer rührend zu mir. Na, wenn Mr. Barkis so krank ist, muss ich mich um sie kümmern. Du fährst übermorgen? Ja, vielleicht. Oder einen Tag später. Ich war von Highgate aus. Meine Mutter wird froh sein, mich zwei Tage lang um sich zu haben. Ja.
Wenn du mitkommen willst, ich fahr mit meinem Wagen. Das wäre sehr nett von dir, Steerfors. Ich kann dich von dort abholen, wenn du willst. Aber natürlich, David. Gemacht. Als ich in Highgate ankam, erfuhr ich, dass Steerfors am gleichen Morgen abgereist war. Ich nahm die Postkutsche nach Jarmes, aber als ich ankam, war es spät abends. In den Gasthöfen, in denen Steerfors in Jarmes gewöhnlich abgestiegen war, konnte ich von ihm nichts erfahren.
So ging ich nach einem Besuch bei Barkis noch am Haus auf den Dünen vorüber und trat ein. Es sah recht behaglich darin aus, denn Pigotti hatte seine Abendpfeife geraucht und das Feuer brannte hell im Kamin. "Gib mir nur Ihren Mantel, Master Davy. Ich will ihn zum Kamin hängen. Er ist vielleicht nass. Es hat vorhin geregnet." "Oh, er ist ganz trocken, Onkel Dan." "Ich war bei Pigotti."
Bargis ist ja recht schlimm bei Sam. Es tut mir so leid. Er ist nicht mehr der jüngste Master, Divi. Bargis hat in seinem Leben genug gearbeitet. Er hat sich nie geschont oder dergleichen und war Tag aus, Tag ein mit dem Wagen unterwegs. Nun, er hat sich auch was erspart. Der Arzt sagte, es steht nicht gut mit ihm.
aber wo ist haben und wo ist ein Lied sind sie nicht da nämlich war am Geschäft sie arbeitet bei Mr Oma und sie hat gemeint sie käme heute vielleicht ein bisschen später haben ist sie abholen gegangen sie müssen bald da sein da wie ihnen was anbieten was er die wie danke Onkel denn ich bin nicht unrechtlich finden
Dann will ich Ihnen was zeigen, Master Davy. Sagen Sie es aber nicht weiter. Nicht Hamm und nicht Emily. Ich habe schon nach und nach ein paar Hochzeitsgeschenke für beide besorgt. Einen hübschen Krug und eine Vase und Gardinen.
Und sonst noch eben ein paar Dinge, die Sie brauchen können, wenn Sie verheiratet sein werden und sich einrichten müssen. Sie werden es am Anfang nicht leicht haben, habe ich mir gedacht. Junge Leute können dies und das brauchen. Sehen Sie nur hier. Ich habe alles gut weggepackt. Wir wollen es nachher wieder schön zurecht machen. Aber Sie sollen es zuerst sehen, Master Davy. Da kommen Sie schon. Rasch weg damit. Sie sollen es nachher sehen, Master Davy, oder morgen. Sie sind da?
Meister Davy, guten Abend, Hamm. Du bist? Wo ist Emily? Du bist allein gekommen, Hamm? Ja, Meister Davy, wollen Sie einen Augenblick herauskommen und sich ansehen, was Emily und ich mitgebracht haben? Wir gingen vor das Haus. Als ich unter der Tür an Hamm vorbeikam, sah ich, dass er totenbleich war. Er schob mich hastig ins Freie und machte die Tür hinter uns beiden zu. Nun, Hamm, was gibt's? Was hast du? Meister Davy, Meister Davy, es ist...
Es ist etwas Schreckliches geschehen. Ham? Aber Ham, was ist denn geschehen? Master Davy, Emily, meine Emily, mein ganzer Stolz und meine ganze Hoffnung. Ich wäre für sie gestorben und würde noch jetzt für sie sterben. Sie ist fort. Fort? Emily ist fort? Man hat sie entführt. Entführt? Emily? Was sagst du, Ham? Master Davy, Sie sind ein gelehrter Mann. Was soll ich denn sagen? Was soll ich Onkel Dan sagen? Wie soll ich es ihm beibringen, Master Davy? Und was soll ich tun?
Ich wollte sie abholen. Ich komme ins Geschäft zu Mr. Ormore und höre, Emily ist schon seit Mittag weg und sie hat mir einen Brief hinterlassen. Hier ist er. Hier. Ich hörte Dan Pigottis Schritte und sah die Tür aufgehen und versuchte sie von außen zuzuhalten, um einen Augenblick Zeit zu gewinnen. Es war zu spät. Dan Pigotti steckte den Kopf heraus und nie werde ich vergessen, welche Veränderung in ihm vorging, als er Hamm in das verstörte Gesicht sah.
als Hamm versuchte, mir Emilies Brief noch rasch zuzustecken. In drei Sätzen hatte Hamm alles gesagt. Dann standen wir mit blassen Gesichtern in der Stube. Und was schreibt sie? Ich will wissen, was sie schreibt, Master Davy. Hamm, gib mir den Brief. Der Brief ist an Hamm gerichtet, Onkel. Ich will wissen, was sie schreibt. Sie schreibt, wenn du, der du mich mehr liebst, als ich es verdient habe, diesen Brief bekommst, werde ich weit weg sein.
aber glaube mir wenn er mich nicht als seine Frau zurückbringt wenn er sie nicht als seine Frau zurückbringt? wer? so werde ich nie zurückkommen und euch keine Schande machen oh wenn du nur wüsstest wie schwer mir das geworden ist euch so zu verlassen aber ich liebe ihn dann schreibt sie noch vergiss mich und sage Onkel Dan dass ich ihn liebe wie ich ihn immer geliebt habe ich werde immer an euch denken und? weiter ich kann nicht weiter
das ist alles wo kommt der Brief her haben im Geschäft bei Oma haben sie mir den Brief gegeben ich bin gleich fort und habe nach ihr gesucht aber sie waren nirgends mehr und wer wer ist es ich will seinen Namen wissen ich habe herum gefragt man hat einen Verdacht auf jemand und wer ist es
Wer? Master Davy, gehen Sie eine Minute hinaus, damit ich es ihm sagen kann. Sie dürfen es nicht hören. Ich? Aber warum, Hamm? Warum soll ich... Ich will seinen Namen wissen. Seinen Namen. Hamm, vielleicht kann ich irgendwas tun, irgendwas helfen. Wer ist es? Der Mann hat ein Boot hier gehabt. Und einige Zeit hat sich sein Diener hier aufgehalten. Den Diener hat man manchmal mit Emily gesehen. Noch gestern Nachmittag hat man sie mit ihm gesehen. Einen Diener?
Er hat die ganze Zeit hier herumgelauert. Gehen Sie hinaus, Master Davy. Ich bitte Sie darum. Ich will alles wissen, Hans. Seinen Namen. Seinen Namen. Ein Wagen mit Pferden. Niemand hat gewusst, wem Sie gehört haben. Ist heute früh auf der Straße von Norwich gekommen. Der Diener ging zu dem Wagen und kam von dem Wagen und ging wieder hin. Als er zuletzt hing, ging Emily mit ihm. Der andere saß darin. Und er ist der Mann. Ein Wagen mit Pferden? Ja.
Ham, sag nicht, dass es Stierfors ist. Sag das nicht! Master Davy, es ist nicht Ihre Schuld. Aber er heißt Stierfors. Und er soll verflucht sein. Verflucht? Ham! Hilf mir! Komm, Bruder. Es war nichts. Lassen Sie mich hier, Ham. Sie brauchen mich nicht zu halten, Master Davy. Es ist mir schon wieder gut.
Es hat mich nur einen Augenblick umgeworfen. Willst du etwas trinken? Lass es nur. Jetzt gib mir meinen Hut und meinen Mantel her. Wo willst du denn hin? Mein Hut, mein Mantel. Ich will Emily suchen. Ich will meine Nichte suchen, Masadevi. Zuerst will ich hingehen und dem Boot, das er mir anvertraut hat, den Boden einschlagen und es versenken, wie ich ihn ertränkt und versenkt hätte.
So wahr ich lebe. Unkel, du kannst doch nicht... Lass, Ham, ich will gehen und Emily suchen. Aber wo denn? Wo denn? Ich war schon überall. Sie ist fort. Fort. Ich will sie suchen und finden. Aber... Und niemand soll mich aufhalten. Du kannst doch nicht weggehen. Ham, hilf mir doch. Er soll Geduld haben. Wir kommen mit. Ich will sie suchen. Aber... Suchen. Ich will sie finden. So warte doch. Warte!
Sie hörten die sechste Folge der Sendereihe "Aus dem Leben David Copperfields".
nach dem Roman von Charles Dickens für den Rundfunk geschrieben von Otto Bielen. Es sprachen Erzähler Helmut Peine, David, Hans-Jörg Knaben, Stierfors, Peter Lieg, Agnes Katinka-Hoffmann, Hieb, Kurt Beck,
Hier noch ein Hörtipp für euch.
und kam auf den Bahnhof Friedrichstraße an, wo sich ungeheures Leben tummelte. Aus einer kleinen Stadt in der Provinz kommt Doris nach Berlin, um ihr Glück zu machen. Vielleicht am Theater. Denn ja. Oder sogar beim Film. Ich werde ein Glanz werden. Doch das ist nicht leicht. Und Doris hält sich mit zahlreichen Affären über Wasser. Sie haben Augen wie reife Brombeeren, junge Dame. Dann hat er mich eingeladen in seine schöne Wohnung.
Ich trank Kaffee und Likör und aß viel. Hast du mich auch ein kleines bisschen lieb, meine Taube? Und nicht nur mein Geld? Daran wurde dann das Zeigen der Wohnung angeschlossen, was naturgemäß immer im Schlafzimmer endet. Ob es Männer gibt, die warten können, bis man will? Manchmal geht das gut und manchmal meistens nicht. Was mache ich wohl falsch in meinem Leben? Hallo, sibirisches Mädchen. Das ist Karl.
Du bist eine lustige Kruke. Das bist du. Warum kommst du nicht mit und hilfst mir ein bisschen? Komm doch, Kleine. Du bist so niedlich in mir sichtbar. Und auch sonst. Sein Mund hat verdammten Hunger auf eine Frau. Nein, das will ich nicht. Was willst du denn sonst? Willst du eine vom Strich wehren?
Das Kunstseidene Mädchen, den Hörspiel-Podcast nach dem Roman von Irmgard Coyne mit Jella Hase als Doris, findet ihr in der ARD Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt. Ich will ein richtiger Mensch sein. Ich bin doch Doris.