We're sunsetting PodQuest on 2025-07-28. Thank you for your support!
Export Podcast Subscriptions
cover of episode Aus dem Leben David Copperfields (9/10): Enthüllungen

Aus dem Leben David Copperfields (9/10): Enthüllungen

2025/4/25
logo of podcast WDR Hörspiel-Speicher

WDR Hörspiel-Speicher

Transcript

Shownotes Transcript

Sie hören heute die neunte Folge der Sendereihe aus dem Leben David Copperfields. Nach dem Roman von Charles Dickens für den Rundfunk geschrieben von Otto Bielen. Ich hatte ein halbes Jahr lang für Zeitungen geschrieben und so viel Erfolg gehabt, dass ich das langweilige Berichterstatten als Stenograf endlich aufgab. Auch Treadles war tüchtig vorangekommen.

Er hatte in einem halben Jahr von seinem bescheidenen Einkommen 100 Pfund zurückgelegt und besaß nun endlich ein eigenes kleines Rechtsanwaltsbüro. Du bist sehr beschäftigt, Shreddles. Das möchte ich nicht sagen, David, aber es geht. Es geht langsam, aber es geht. Man muss Geduld haben. Wie geht es bei dir zu Hause? Gut, Shreddles, ich glaube, es geht uns gut. Und was machen unsere Freunde? Von Mrs. McCorber habe ich einen Brief aus Canterbury bekommen.

Ein merkwürdiger Brief, Treadles. Er ist sehr verworren und ich weiß nicht, was ich damit anfangen soll. Willst du ihn lesen? Hier. Canterbury, Montagabend. Sie werden sich wahrscheinlich wundern, lieber Copperfield, dass Sie diesen Brief empfangen. Noch mehr über seinen Inhalt. Noch mehr über die Bedingung unbedingten Schweigens, die ich Ihnen auferlegen muss.

aber meine Empfindungen als Gattin und Mutter bedürfen der Erleichterung. Sie schreibt so schwungvoll, David, wie Mr. McCorber persönlich. Das tut sie. Aber lies weiter. Sie werden wissen, lieber Kappafield, dass zwischen mir und Mr. McCorber, den ich nie verlassen werde, immer ein bedeutendes gegenseitiges Vertrauen geherrscht hat.

Mr. McCorber hat vielleicht manchmal einen Wechsel ausgestellt oder Schulden gemacht, ohne mich zu Rate zu ziehen. Oder er hat mich über die Zeit getäuscht, in der diese Wechsel fällig waren. Aber im Allgemeinen hat Mr. McCorber keine Geheimnisse gehabt vor dem Busen meiner Liebe und hat regelmäßig vor dem Zu-Bett-Gehen die Ereignisse des Tages mit mir besprochen. Die gute Mrs. McCorber. Aber irgendetwas muss geschehen sein, Tritles. Lies nur. Ja.

Sie werden sicher bestürzt sein, wenn ich Ihnen nun mitteile, dass sich Mr. McCorber ganz und gar verändert hat. Er sieht nicht mich und sieht nicht seine Kinder, er ist zurückhaltend, er ist geheimnisvoll. Von morgens bis abends hält er sich im Büro Mr. Heaps auf und ich erfahre nichts. Mr. McCorber schweigt und ist mürrisch. Er ist geizig. Er entfremdet sich seiner Familie und hat die pekuniären Mittel zur Bestreitung unserer Ausgaben aufs Äußerste beschränkt.

sodass sie nur unter größten Schwierigkeiten von ihm zu erlangen sind. Und er verweigert jede Aufklärung darüber, warum er das tut. Mit einem Wort kappert Field, ich bin besorgt und ratlos und weiß nicht, was tun, und so weiter. Mit besten Grüßen an Sie und Dr. Trettels, Ihre tiefbetrübte Emma McCorber. So kenne ich Mr. McCorber gar nicht. Er ist nicht mehr leichtsinnig, er ist nicht mehr heiter, nicht mehr großzügig. Was ist da los? Das frage ich mich auch, Trettels. Ich möchte ihr schreiben.

Aber was kann ich ihr sagen, als dass sie sich bemühen muss, Geduld zu haben? Mikorbe, ein ernsthafter, mürrischer Mann? Das ist kaum zu glauben. Eben. Aber deswegen bin ich nicht eigentlich hier, Treadles. So? Ich wollte dich vielmehr fragen, ob du mich nach Highgate begleiten möchtest. Nach Highgate? Zu Stierfors Mutter. Sie erwartet mich. Ich glaube, es handelt sich um James Stierfors und vielleicht um Emily. Hat denn Pigotti inzwischen irgendetwas von seiner Nichte gehört?

Ist sie noch mit Steerforth beisammen? Wir wissen es nicht, denn Pigotti hat sie nicht gefunden. Noch immer nicht. Darum will ich nach Highgate. Ich möchte, dass du mitkommst, Treadles. Ich komme gern mit. Als ich mit Treadles in Highgate ankam, empfing uns Steerforths Mutter auf der Terrasse vor dem Wohnzimmer. Sie saß in einem Korbstuhl, sehr verändert. Ihr Haar war grau geworden und um ihren Mund hatte sich eine Falte gebildet.

Nehmen Sie einen Stuhl, Kapperfield. Danke. Setzen Sie sich, Dr. Treadles. Danke, gnädige Frau. Sie wünschen mich zu sprechen, Madame? Ja. Sagen Sie mir, Kapperfield, ist das Mädchen, mit dem mein Sohn fort ist, diese Emily, ist sie gefunden worden? Man hat sie überall gesucht, Madame, aber vergeblich. Haben Sie Nachrichten, gnädige Frau? Sie ist fort von ihm. Es ist zu Ende. Sie ist fort von James? Ich weiß das nicht von meinem Sohn, aber...

Sie hat ihn verlassen. Und er sie. Wenn man sie nicht findet, wird sie vielleicht nie gefunden werden. Sie ist vielleicht tot. Wollen Sie erfahren, was man von ihr weiß? Aber natürlich, gnädige Frau. Aber wieso nehmen Sie an, dass... Warten Sie, Kapperfeld. Gnädige Frau, haben geläutet? Letimer soll herkommen. Jawohl, gnädige Frau. Mein Sohn hat mir nur sehr wenig geschrieben, Kapperfeld. Und er war in der Zwischenzeit nie zu Hause. Auch weiß ich nicht, wo er jetzt unterwegs ist. Ich habe meinen Sohn verloren. Ich weiß das genau.

Vor einigen Wochen hat er seinen Diener Littimer entlassen. Seither weiß ich nichts mehr von ihm. Ich kann auch nichts dazu tun. Aber vielleicht kann ich dem Vater oder Onkel dieses Mädchens, wie heißt er nur, dieser Fischer? Dan Pigotti, Madame. Ja, vielleicht kann ich ihm helfen. Er sucht Sie noch immer? Ja, Madame. Ich bedauere die ganze Sache sehr, Copperfield. Meines Sohnes wegen und meinetwegen. Aber... Bitte! Littimer ist hier, gnädige Frau. Soll er herkommen? Ja, gnädige Frau.

gnädige Frau? Littimer, erzählen Sie Mr. Copperfield und Dr. Traddles, was Sie wissen. Und ohne Umschweife. Jawohl, gnädige Frau. Mr. Stierfors und ich, Madame... Sprechen Sie nicht zu mir, Littimer, sprechen Sie zu Mr. Copperfield. Jawohl. Mr. James Stierfors und ich, Sir, waren mit dem Mädchen auf Reisen, seit wir Jarmus verlassen haben. Wir sind an vielen Orten gewesen, in Frankreich, in der Schweiz, in Italien... Ja, ich weiß, Littimer.

Mr. James Stierfors, Sir, war sehr gut zu dem Mädchen und hing zuerst sehr an ihr. Er war eine lange Zeit ganz anders, als ich ihn sonst gekannt habe, seit ich in seinen Diensten bin. Das Mädchen war auch sehr freundlich und ist zufrieden gewesen. Und niemand hätte in ihr ein einfaches Fischermädchen vermutet. Überall, wo Mr. Stierfors mit ihr hinkam, ist sie sehr bewundert worden. Sie war sehr schön, Sir, in teuren Kleidern. Ja, ja. Und?

Das ging so eine Zeit lang sehr gut, nur manchmal ist sie etwas traurig und niedergeschlagen gewesen. Dann hat sie angefangen, Mr. Stierfoss durch ihre Niedergeschlagenheit und ihre Launen zu langweilen. Und das Zusammenleben war nicht mehr so gut zwischen ihnen. Mr. Stierfoss ist manchmal sehr ärgerlich und gereizt gewesen, und es wurde immer schlimmer. Was mich betrifft, kann ich sagen, dass ich es mit beiden damals sehr schwer hatte. Ersparen Sie sich solche Bemerkungen, Lethimer. Jawohl, gnädige Frau. Endlich...

Als es im Ganzen ziemlich viel Wortwechsel und Vorwürfe zwischen Mr. Stierfors und Fräulein Emily gegeben hatte, machte sich Mr. Stierfors eines Morgens aus der Villa, die wir in der Nachbarschaft von Neapel gemietet hatten, unter dem Vorwand davon, in einigen Tagen zurückzukehren. Er hat es mir überlassen, dem Mädchen zu erklären, er wäre... er wäre nun eben einfach fort und es wäre alles zu Ende.

Ich muss sagen, Mr. Stierfors hat sich höchst ehrenwert benommen. Die Miete war für drei Monate vorausbezahlt und er machte durch mich, Fräulein Emily, das Anerbieten für sie zu sorgen, so, dass sie eine höchst achtbare Person heiraten solle, die bereit war, das Geschehene zu vergessen und die zumindest ebenso gut war wie irgendeine andere Partie, die das Mädchen nach allem, was vorgefallen war, zu machen erwarten konnte. Denn sie war, wie gesagt, von sehr einfacher Herkunft.

Und wer war diese Person, die Emily heiraten sollte? Sir. Sie? Ich war's. Ich erklärte mich Mr. Stierfors gegenüber bereit... Das interessiert nicht, Liedtimer, wozu Sie sich bereit erklärten. Und ich glaube es nicht. Das hätte mein Sohn nie getan. Aber kein Wort davon. Erzählen Sie weiter. Ich war bereit, Sir, alles zu tun, um Mr. Stierfors aus einer unangenehmen Verlegenheit zu helfen. Deshalb übernahm ich den Auftrag, dem Mädchen alles zu sagen.

Als ich ihr die Abreise Mr. Stierfors mitteilte und das alles zu Ende war, wollte sie erst nicht recht begreifen und es nicht glauben. Und dann, als sie begriff, wurde sie beinahe wahnsinnig. Wir mussten sie mit Gewalt daran hindern, sich etwas anzutun. Weiter, Liedtimmer! Als ich zu dem zweiten Teil meines Auftrages kam, Sir, ich ging gegen Abend zu ihr und sie weinte. Ich hatte es gut gemeint und wollte ihr meinen achtbaren Namen geben? Und ihr also diese Heirat vorschlug? Da hat sie...

Eine heftigere Person, Sir, ist mir niemals vorgekommen. Sie war außer sich, schrie mich an. Ich konnte nicht weitersprechen. Sie schlug mich ins Gesicht. Das kann ich mir denken. Und griff danach ein Messer. Ich glaube, sie hätte mich umgebracht, Sir. Am nächsten Morgen war sie weg. Sie war in derselben Nacht aus der Villa weggelaufen und seitdem hat man von ihr nichts mehr gehört. Aber wo ist sie hin? Ich kann darüber nichts sagen, Sir. Sie ist vielleicht tot, Kapperfield. Es würde mich nicht wundern.

Das ist alles, Litimer? Das ist alles, gnädige Frau, was das Mädchen betrifft. Sie können gehen, Litimer. Und ich will Sie hier nicht mehr sehen. In meinem Hause ist für Sie kein Platz. Jawohl, gnädige Frau. Sie haben alles gehört, Kaperfield. Mehr kann ich nicht tun. Vielleicht ist das Mädchen tot, vielleicht nicht. Wenn Sie sie finden können, umso besser. Wir werden Sie suchen, Madame. Schön, Kaperfield. Ich höre, es geht Ihnen gut.

Sie schreiben in Zeitungen. Sie fangen an, berühmt zu werden. Ich habe bei Zeitungen einige kleine Erfolge gehabt, Madame. Ich habe die Zeitungen gelesen, Copperfield. Sie haben keine Mutter mehr? Nein, Madame. Das ist schade. Ich glaube, Ihre Mutter würde stolz auf Sie sein, Copperfield. Als ich mit Treadles aus dem Haus kam, sahen wir Stierfors Mutter noch auf der Terrasse sitzen. Aufgerichtet und unbeweglich sah sie in den blühenden Park hinaus.

Vor der Parkmauer trafen wir Lethema. Er hatte auf uns gewartet. Wenn ich Sie noch einen Augenblick sprechen kann, Mr. Caperfield. Wollen Sie noch etwas von uns, Lethema? Ich könnte Ihnen vielleicht mit einer Auskunft dienen, Mr. Caperfield. Ich habe oben nicht alles erzählt, was ich weiß, Mr. Caperfield. Vielleicht kann ich Ihnen sehr wertvoll sein, Sir. Lady Stierfoss nimmt an, dass sich das Fräulein ertränkt hat. Das wäre zwar möglich, Sir, aber ich glaube es nicht.

»Wir haben Sie nicht mehr gesehen, aber vielleicht haben Ihr Fischer und die Frauen und Kinder von Fischern geholfen. Fräulein Emily hatte diese einfachen Leute von Fischern sehr gerne. Sie hat sich oft am Strand mit ihnen unterhalten und ist mit ihnen in den Fischerbooten zum Fischen hinausgefahren, wie sie es von zu Hause gewöhnt war. Ich habe nachher Mr. Stierfors von allem verständigt. Er hat mich zum Dank dafür entlassen und fortgeschickt. Ich bin jetzt ohne Stellung, Sir.«

Ich dachte, Lady Steerforth würde mich weiter in Dienst nehmen, aber Sie haben gehört, was sie gesagt hat. Ich bin jetzt ohne Dienst, Sir. Ein armer Mann. Und was wissen Sie von Emily weiter? Ich weiß vielleicht einiges. Fräulein Emily hatte in London eine Bekannte, eine Jugendfreundin oder Schulfreundin oder dergleichen, mit der sie hier und da Briefe wechselte. Ich weiß den Namen. Und? Vielleicht ist Fräulein Emily hier in London?

Ich glaube, dass sie hier ist, Sir. Wo sollte sie sonst sein? Nach Jarmes ist sie nicht zurückgekehrt. Ich war dort, Sir, und habe mich erkundigt. Und wer ist diese Freundin von Fräulein Emily? Ich weiß den Namen, Sir, und ich kann sie finden. Für mich ist das nur eine kleine Arbeit und mit einigen Kosten verbunden und etwas Zeit. Mit einem Wort, Truddles, er will Geld. Ich möchte das nicht so sagen, Sir.

Aber ich könnte eines Tages Ihnen oder Ihrem Freund sagen, wo sie ist. So sagen Sie es doch schon, wenn Sie es wissen. Ich kenne so viele Leute in Yarmus und von Emilys Leben und ihren Schulfreundinnen und... Die Freundin, um die es sich handelt, Mr. Capperfield, ist in London. Aber London ist groß. Und diese Freundin, Sir, ist etwas heruntergekommen, wie ich glaube. Sie werden sie nicht finden, aber mir wird es möglich sein. Was sollen wir tun, Truddles? Ich glaube, David, er kann Geld bekommen.

Hier ist die Anschrift meines Büros, Litimer. Kommen Sie heute Nachmittag oder morgen zu mir? Jawohl, Sir. Ich werde pünktlich sein. Noch eins, Litimer. Wo ist Stierfors? Sie werden ihn nicht finden, Sir. Ich weiß nur, dass er seit einem Monat mit einer Yacht und einigen Freunden irgendwo an der spanischen oder französischen Küste herumsegelt und dass er das Schifferleben fortführen will, bis er es satt hat. Er wird nicht so schnell nach Hause kommen, Sir. Aber das kann Ihnen gleich sein.

Mr. Stierfors war sehr ungerecht zu mir, als er mich entließ. Ich hatte ihm gute Dienste geleistet. Sehr gute und vertrauliche Dienste, Sir. Ich verstehe, Littimer. Contratt. Ich bin nachmittags in Ihrem Büro, Sir. Einige Zeit später erhielt ich aus Canterbury von Micorba einen Brief. Ich las ihn nicht ohne Verwunderung. Er lautete, »Geehrter Herr«.

Verhältnisse, die außerhalb des Bereiches meiner persönlichen Kontrolle sind, in Verbindung mit der hohen Stufe, auf die Ihre Talente Sie inzwischen erhoben haben, halten mich ab, den Gefährten früherer Zeiten mit der altgewohnten Benennung Kapperfeld anzureden. Wenn ich nun, gescheitert und vom Schicksal zermürbt, die Feder ergreife, so gestatten Sie mir vorauszuschicken, dass der Zweck meines Briefes keine Geldangelegenheit ist.

Meine glänzenden Träume sind für immer zerronnen. Mein Friede ist gestört, mein Humor gebrochen. Mein Herz sitzt nicht mehr auf dem rechten Fleck und ich gehe nicht mehr aufrecht vor meinen Mitmenschen. Mit einem Wort, ich bin ein elender Mensch. Ich habe nur noch die Hoffnung, eine Frist von 48 Stunden zu benutzen, um in London zu retten, was zu retten ist.

Ich fühle mich kaum mehr berechtigt, meine früheren Freunde, Mr. Copperfield und Dr. Thomas Treddles, um die Gefälligkeit zu bitten, mich zu treffen. Ich beschränke mich darauf, die Bemerkung fallen zu lassen, dass zu der unten angegebenen Stunde und dem angegebenen Ort sie erwarten wird, was noch übrig ist von den Trümmern des gefallenen Turmes Wilkins-McCorver.

Ich las den Brief mehrere Male durch, ehe ich ihn verstand und wusste noch immer nicht, wie ich daran war, als Treddles zu Besuch kam.

Ich störe dich, David? Nein, im Gegenteil. Ich brauche dich, Shreddles. Ich habe einen sehr merkwürdigen Brief von Mr. McCorber bekommen. Was? Und ich habe soeben einen von Mrs. McCorber bekommen. Hier, lies. Du kannst inzwischen den von Mr. McCorber lesen. Er schreibt, dass er völlig auseinander ist und uns treffen will. Das Gleiche schreibt Mrs. McCorber. Es muss irgendetwas Ernsthaftes geschehen sein, David. Wann kommt Mr. McCorber nach London? Er schreibt, dass er uns übermorgen erwartet. Wollen wir mit Samen hingehen? Ich denke schon, Shreddles.

Obgleich wir eine Viertelstunde vor der Zeit beim Kingsbench-Gericht ankamen, vor das uns Mr. Micorber bestellt hatte, fanden wir Mr. Micorber schon anwesend. Er stand bedrückt auf der Straße und stachte vor sich hin. Als wir ihn begrüßten, war sein Benehmen etwas verlegen. Erst nach und nach wurde er wieder der Alte. »Meine Herren, Sie sind Freunde in der Not, wahre Freunde.«

Aber ich bin heute kein Mensch mehr, sondern ein Subjekt, wenn ich mir diesen Ausdruck erlauben darf.

Ich bin das zertrümmerte Bruchstück eines Menschen. Kommen Sie, Mr. McCorber. Machen Sie sich nicht schlechter, als Sie sind. Seien wir die Alten. Sagen Sie uns, was Sie bedrückt. Danke Ihnen, Copperfield. Das tut gut. Wie geht es Ihrer Frau? Ich hoffe, es geht ihr und den Kindern gut. Dr. Threadles, meine Frau befindet sich nur so, so. Wir erwarten zu alledem noch Familienzuwachs. Copperfield!

Es haben sich Dinge zugetragen, Dinge, deren ich mich schäme, die mich zermürben. Jawohl!

Als ich einst ein Bewohner des Kingsbench-Gefängnisses war, wo ich saß, meine Schulden wegen im Turm, Dr. Treadles, da war ich immerhin noch ein Mensch. Ich war wegen meiner Schulden nicht unehrenhaft. Aber heute... Was ist denn geschehen, Mr. Micoba? Hat sich in Canterbury etwas ereignet? Vielleicht mit unserem Freund Mr. Heap? Mr. Copperfield, wenn Sie meinen Prinzipal, meinen Chef, Mr. Heap,

Ihren Freund nennen, so tut es mir leid. Wenn Sie ihn meinen Freund nennen, so muss ich einfach lächeln. Er hat mich in meiner Eigenschaft als Mensch und Advokaturschreiber bis an den Rand der Verzweiflung gebracht. Kein Wort von ihm, Kappefield. Ich bin mit ihm fertig. So, und wie geht es Dr. Wickfield und Agnes? Dr. Wickfield ist krank, Kappefield sehr krank. Aber Miss Agnes...

Sie ist das einzige Licht in diesem Hause. Wenn Sie nicht wäre, Cupfield. Meine Herren, das geht mir zu nah. Ach, David, wir wollen irgendwo hingehen. Wir können nicht alles auf der Straße besprechen. Kommen Sie, Mr. McCarver. Sie werden bei mir zu Hause ein Glas von Ihrem Punsch machen. Ihre Sorgen werden Ihnen dann leichter vorkommen. Machen Sie mit mir, was Sie wollen, Cupfield. Ich bin nur mehr...

Ein Strohhalm. Ich bin zerrissen, Dr. Traddles, hin und her geworfen. Ich bin einfach fertig. Wir machten es uns zu Hause bequem und ließen Mr. McCorber Zeit, sich zu beruhigen. Meine Tante war sehr nett zu ihm und dann kam auch Mr. Dick. Er, der von Natur aus immer Teilnahme für jeden Unglücklichen hatte, entdeckte schnell, woran es fehlte.

Innerhalb von drei Minuten hatte er Mr. McCorver mindestens sechsmal die Hand geschüttelt.

Ich danke Ihnen, Mr. Dickie. Ich danke Ihnen. Sie werden sich gleich sehr gut fühlen, Mr. McCobber. Man muss immer hübsch munter bleiben. Machen Sie es sich behaglich. Bitte nehmen Sie Platz. Hier, der Lehnstuhl neben Dr. Trennes. Er ist für Sie. Ich danke Ihnen, Mr. Dickie. Ich danke Ihnen sehr. Sie sind ein alter Freund, Mr. McCobber. Ich wollte, ich hätte Sie schon früher gekannt. Madam, ich wollte, ich hätte ebenfalls die Ehre gehabt. Sie sind ein alter Freund, Mr. Dickie.

Sie zu einer früheren Zeit zu kennen. Ich war nicht immer das Bruchstück eines Menschen, den Sie jetzt vor sich sehen. Ich hoffe, Mr. McCobber, Ihrer Frau und Ihren Kindern geht es gut. Danke, Mr. Dick.

das heißt mehreren sie befinden sich sowohl wie die Form Banken und ausgestoßen er ist nur sein kann und was meinen sie damit was sagt er da David Mr McCobber wird uns alles erzählen er soll uns nur zuerst einen Punsch machen oder mit unseren Glastee trinken und sich beruhigen nun mit damit Kaupe wie wäre es mit einem Punsch er macht ihn ganz ausgezeichnet Miss Todtwood wirklich Dr Trettels ist zugültig

Aber ich weiß nicht, Carbifield, ob ich in meiner Verfassung einen Punsch fertigbringe. Dann wollen wir Tee trinken. Sie sind unter guten Freunden, Mr. McCarver. Was gibt es denn nun eigentlich? Was es gibt? Schurkerei gibt es. Schlechtigkeit gibt es. Heuchelei, Betrug gibt es. Niederträchtigen, Betrug.

und der Name der ganzen Schlechtigkeit ist Uriah Heep. Was sagen Sie da, Mr. McCobber? Uriah Heep? Er ist ein Betrüger? Jawohl, Caterfield, jawohl, Madam, das ist er. Haben Sie dafür Beweise, Mr. McCobber? Ich habe sie, Dr. Treddus. Ich weiß, dass Mr. Heep Dr. Wickfield zugrunde gerichtet hat. Ich weiß, dass er Sie, Madam, betrogen und um Ihr Geld gebracht hat. Er, Mr. Heep,

Mr. Heap, jawohl. Er allein ist dieser Schaft. Uri Heap hat mein Geld. Entschuldigen Sie, Madam, Mr. McCorver.

Sie sagen da etwas sehr Ernsthaftes, wenn Sie dafür keinerlei Beweise haben. Ich meine echte Beweise, Mr. McCorber. Ich werde sie haben, Dr. Treadles. Mr. McCorber, was Sie da sagen... Werde ich mit allen Beweisstücken unterstützen können, sobald ich etwas mit mir zur Ruhe gekommen sein werde. Ich habe die Beweise. Und ich werde sie in einem Schreffsatz so stichhaltig zusammenstellen, dass es keinen Zweifel gibt. Ich habe mit mir gekämpft.

Aber der Kampf ist vorüber. Madam, ich weiß, ich bin hier unter Freunden und das gibt mir Mut. Man sieht mich wieder wie einen Menschen an.

Ich kann dieses Elend der Leben nicht länger führen, als Handlanger dieses Mr. Heap, der alles getan hat, mich an seinen Schurkereien mitschuldig zu machen. So bleiben Sie doch sitzen. Ja, so warten Sie doch, Mr. McCartney. Ich kann nicht mehr. Klappe fehlt. Vielen Dank, Mr. Dick. Ich bin so elend, Madam, dass ich keine Menschen meine Hand geben werde, bis mit einem Wort...

Bis meine Hand wieder rein ist. Ich hoffe, in acht Tagen mit einem Schriftsatz so weit zu sein, wie ich wünsche. Leben Sie bis dahin wohl, Madame. Leben Sie wohl, Capopiet. Leben Sie wohl, Treadles. Und ich danke Ihnen herzlich, Mr. T. Aber warum gehen Sie schon, Mr. McCormack? So bleiben Sie doch. Während wir uns noch aufgeregt und verwundert in Vermutungen über seine Andeutungen ergingen,

kam ein Bote mit einem Brief aus einem nahen Wirtshaus, in dem sich McCorber niedergesetzt hatte, um uns zu schreiben. Er forderte uns auf, die betreffende Angelegenheit für die nächsten acht Tage höchst geheim und vertraulich zu behandeln und bat uns, in acht Tagen in Canterbury in Dr. Wickfields Büro zu erscheinen. Acht Tage später waren Tante Betsy, Treadles und ich in Canterbury. Am nächsten Morgen, pünktlich um zehn Uhr, fanden wir uns in der Kanzlei ein.

Mr. Micawber schloss sein Pult auf, nahm einen Umschlag mit einem dicken Schriftstück an sich und steckte gewohnheitsmäßig sein Lineal zwischen die Knöpfe seiner Weste. Und dann sagte er uns, er sei nun bereit, den Vulkan zur Explosion zu bringen. Eine Explosion, Mr. Micawber? Was reden Sie da von einem Vulkan? Ich hoffe, Mr. Atwood, Sie werden bald Zeugen des Ausbruchs dieses Vulkans sein. Sind Sie soweit, Mr. Micawber? Ich bin bereit.

Ich denke, Doktor, Sie werden erlauben, wenn ich Miss Thortwood und Cubberfield nun davon verständige, dass ich in der Zwischenzeit Ihren Rat eingeholt und Ihnen meine Unterlagen unterbreitet habe. Mr. McCorber hat mich über alles, was er beabsichtigt, zu Rate gezogen und sich mit mir verständigt. Ich habe mich auch mit Miss Agnes in Verbindung gesetzt, David. Ist Agnes zu Hause? Miss Cubberfield. Und Dr. Wickfield? Dr. Wickfield liegt zu Bett, Madam. Ich möchte Sie nun zu Mr. Heap führen. Er weiß, dass wir kommen?

Im Gegenteil, Kappefield, er hat keine Ahnung. Darf ich bitten, Madame? Dr. Treadles? Kappefield? Mikorba führte uns über die Treppe in Uriah Heaps Büro, ließ uns eintreten und meldete uns mit sonorer Stimme an. Ich hatte Uriah Heap lange nicht mehr gesehen. Unser Besuch überraschte ihn offenbar und mit einem leichten Stirnrunzeln

sah er vor allem meine Tante Betsy und Treadles vor sich stehen. Eine Sekunde später war er so kriechend freundlich wie immer. Wahrhaftig! Es ist ein unerwartetes Vergnügen, Miss Trotwood, alle seine Freunde aus London auf einmal um sich zu sehen. Wie geht es Ihnen, Miss Trotwood? Und Ihnen, euer Hipp, nach Ihrem Büro zu urteilen, gut. Es hat sich hier einiges verändert, Miss Trotwood, seit der Zeit, als ich hier nur ein kleiner Schreiber war.

Ich freue mich, Sie zu sehen, Kapperfeld. Mikorber, lassen Sie Miss Agnes und meine Mutter sagen, dass wir Besuch bekommen haben. Jawohl, Sir. Meine Mutter wird sich sehr freuen, Miss Trotwood, Ihre Bekanntschaft zu machen. Nehmen Sie Platz, Madame. Einen Stuhl, Kapperfeld. Setzen Sie sich, Dr. Tretels.

Sie sind sehr beschäftigt, Mr. Heap? Nein, Doktor. Nicht so sehr, wie ich es wünschte. Aber Sie wissen ja, Advokaten, Haifische und Blutegel sind nicht so leicht zu befriedigen. Nicht etwa, dass ich und Mr. McCobb im Allgemeinen nicht alle Hände voll zu tun hätten, seit Mr. Wickfield kaum noch zu etwas fähig ist. Dr. Wickfield ist krank, höre ich. Es geht, Kapperfield. Er liegt zu Bett. Rheuma und dergleichen. Auch die Nerven. Sie wissen ja.

Sie haben Mr. Wickfield nicht gekannt, Dr. Treadles, aber was war Dr. Wickfield für ein tüchtiger, geehrter, ausgezeichneter Rechtsanwalt früher? Aber heute? Was gibt's, Mikorba? Treten Sie bitte ein, Miss Agnes. Guten Morgen, Tante Betsy. Guten Morgen, mein Kind. Guten Morgen, Dr. Treadles. Miss Agnes. Ich freue mich, dass du da bist, David. Ich sah, wie Uriah Heep Agnes beobachtete, während sie uns begrüßte,

Und ich sah, dass Micorber wie auf eine vereinbarte Weise Treadles einen Wink gab und dieser das Zimmer verließ. Dann schloss Micorber die Tür und pflanzte sich davor wie ein Wachtposten auf. Sie brauchen nicht zu warten, Micorber. Ich brauche Sie jetzt nicht. Ich wachte sehr gerne, Mr. Hebe. Und worauf warten Sie? Sie hören doch, dass Sie überflüssig sind. Ich habe es gehört, Mr. Hebe. Und warum stehen Sie noch herum? Weil...

Weil ich es so will, Mr. Heap. Bitte? Ich höre wohl nicht recht. Was sagten Sie? Ich sage, was ich sage, Mr. Heap. Ich fürchte, ich werde Sie entlassen müssen. Gehen Sie. Ich werde nachher mit Ihnen reden. Sie mit mir? Wenn es einen Schurken auf Erden gibt, mit dem ich schon zu viel gesprochen habe, so heißt dieser Schurke Heap.

Heap, jawohl. Und Heap, sind Sie wahnsinnig geworden? Verlassen Sie das Zimmer. Ihr muss verrückt sein, Copperfield. Meinen Sie wirklich, Uriah Heap? Was heißt das? Copperfield, verlassen Sie sich auf mich. Ich stehe hier und hier bleibe ich. Und nun kommt die Abrechnung, Mr. Heap. Ach so, eine Verschwörung.

Sie haben die Herrschaften herbestellt, Mikorba. Madame, Miss Agnes, Kaperfield, Sie sollten sich schämen, mit meinem Schreibe unter einer Decke zu stecken. Nehmen Sie sich in Acht, Kaperfield, ich weiß, wir sind keine Freunde. Sie waren von Anfang an immer mein Feind, ich weiß das, und Sie neiden mir, was ich erreicht habe. Mikorba, gehen Sie hinaus, verlassen Sie das Zimmer. Das ist mein Haus hier. So, Ihr Haus, Mr. Heap? Ist es schon so weit, Agnes? Es ist noch unser Haus, David, noch.

Aber vielleicht nicht mehr lange, wenn es nach ihm geht. So, meinen Sie, Miss Angles? Was soll das heißen? Was fällt Ihnen ein, Mr. Heap? Was mir einfällt? Schöne Leute herzukommen, ohne angemeldet zu sein, und meinen Schreiber, einen elenden Kerl, wie sie einmal selber einer waren, Kapperfiel, als sie mit ihm in London zusammenwohnten, zu bestechen, dass er mich verleumdet.

Miss Trotwood, es wäre besser, Sie machten der Sache ein Ende, oder ich will es mit Ihrem Mann, der mir gut bekannt ist, zu einem Ende bringen, das Ihnen nicht angenehm sein wird. Ich habe die Geschichte Ihrer Ehe mit Mr. George nicht umsonst aus unseren Akten kennengelernt. Ich bin informiert, Miss Trotwood. Und Sie, Miss Agnes...

Lassen Sie sich mit Miss Trotwood und Kapperfield nicht ein. Man soll nicht vergessen, dass ich einige Leute hier in meiner Hand habe. Mikoba, gehen Sie! Ich empfehle Ihnen zu gehen. Was gibt's? Wer ist da? Kommen Sie herein, Dr. Treadles.

Ich habe Ihre Mutter mitgebracht, Mr. Heap. Ich habe mir die Freiheit genommen, mich hier vorzustellen. Was soll das? Was haben Sie überhaupt hier zu tun, Dr. Tretl? Was wollen Sie hier? Mr. Heap, ich bin hier in meiner Eigenschaft als Vertreter und Freund Dr. Wickfields. Ich habe eine von ihm ausgestellte Vollmacht in der Tasche, an seiner Stelle in all seinen Angelegenheiten zu verhandeln. Sie haben Dr. Wickfield eine Vollmacht abgeschwindet? Dr. Wickfield hat sich etwas abschwindeln lassen, das weiß ich. Und Sie wissen es auch, Mr. Heap.

Aber ich denke, wir wollen uns in dieser Angelegenheit zuerst an Mr. McCorber wenden, der uns etwas zu sagen hat. Nehmen Sie einen Stuhl, Mrs. Heap. Es wird gut sein, wenn Sie auch hier sind. Uri, ich flehe dich an. Sei demütig, sei bescheiden. Still, Mutter. Je weniger du sprichst, desto besser. Uri, es ist alles herausgekommen. Uri, ich flehe dich an. Überlass das mir, Mutter. Fangen Sie an, Mr. McCorber. Mr. Heap.

Mr. McCorber hat einen Schriftsatz verfasst, den er Ihnen zur Kenntnis bringen wird. Ich interessiere mich nicht dafür, was mein Schreiber zu sagen hat. Fangen Sie an, Mr. McCorber. Die Sache interessiert uns alle. Ich möchte ja nur wissen... Ich bitte um Gehör, meine Damen und Herren. Ich habe mir erlaubt, einen Schriftsatz zu verfassen, dessen Abschrift ich durch Herrn Dr. Treadles, der auch mein Anwalt und Vertreter ist, bei Gericht habe deponieren lassen. Ich lese vor. Miss Trotwoods,

meiner Herren. Lieber Gott, was für ein dickes Bündel Papiere. Harte Tante. Indem ich vor Ihnen erscheine, um das Verbrechen eines fortgesetzten Betruges aufzudecken, verlange ich keinen Lohn für mich. Von der Wiege an, ein Opfer pekuniärer Verpflichtungen, denen ich niemals nachkommen konnte, war ich ein Spielball der Verhältnisse.

Auf einer Höhe von Schmach, Not, Verzweiflung und Verschuldung trat ich in die Kanzlei bzw. das Büro Wickfield & Heap ein, das in Wirklichkeit allein geleitet ist von Heap.

Heap und nur Heap allein ist für alles verantwortlich, was sich an Betrug und Verbrechen hier zugetragen hat. Das ist unerhört. Mr. McCorber, geben Sie diese Akten her. Sie gehören dem Büro. Das ist mein Schriftsatz, Herr Mayner. Geben Sie her. Kommen Sie mir nicht zu nah, Mr. Heap. Ich warne Sie. Lassen Sie Mr. McCorber weiterlesen, Mr. Heap. Sie werden genug Gelegenheit haben, dazu Stellung zu nehmen. Setzen Sie sich, Uri Heap, und geben Sie Ruhe. Ich habe das Recht zu wissen, was hier los ist. Weiter, Mr. McCorber. Uri Heap.

bitte dich, ich flehe dich an. Sei still, Mutter. Das Honorar, gegen das ich in die Dienste Mr. Heaps trat, wurde nicht weiter festgesetzt, mit Ausnahme einer Kleinigkeit von 22 Schilling und sechs Pants die Woche. Meine sonstige Entlohnung hing von dem Wert meiner geschäftlichen Bemühungen für Mr. Heap ab, mit anderen und deutlicheren Worten von der Niedrigkeit meines Charakters, der

der Habsucht meiner Person, der Armut meiner Familie und der Skrupellosigkeit, mit der ich Mr. Heap zu Diensten sein sollte. Mr. Heap wusste, dass ich bald genötigt sein würde, pekuniäre Vorschüsse und Anleihen zur Erhaltung meiner...

sich in Vermehrung befindlichen Familie zu verlangen. Er manövrierte mich in eine Abhängigkeit hinein, indem er mir immer nur sehr geringe Geldbeträge gegen Abgabe von Schuldscheinen und kurzbefristeten Wechseln gab, sodass ich...

arm wie ich bin, mich bald ganz in seiner Hand befand und gezwungen war, über seine Betrügereien, die mir in seiner Kanzlei nicht entgehen konnten, zu schweigen. Denn das war seine Methode und Absicht. Das ist nicht wahr! Es ist wahr, wie ich zu beweisen die Ehre haben werde.

Sie haben die ganze Zeit Dr. Wickfield hintergangen, betrogen und den geschäftlichen Dingen zu ihrem Vorteil in Unkenntnis gelassen, während Sie nach außen hin Dankbarkeit und Freundschaft für Dr. Wickfield geholfen haben. Das ist doch... Bleiben Sie still, Uje, hier bleiben Sie sitzen. Uje, ich will hier dich anseilbescheiden. Gib zu, was du getan hast. Ach, Schleifmutter, es ist nicht meine Absicht, auf alle in diesem Schreiben angeführten einzelnen Betrügereien einzugehen, obwohl sie mit Beweisen belegt und auch noch an anderer Stelle schriftlich festgehalten sind.

Ich kann nicht, um hin zu bekennen, dass ich mich an diesen Fälschungen und Betrügereien, zu denen mich Hieb zu schweigen gezwungen hat, in gewissem Sinne mitschuldig gemacht habe, eben durch dieses mein Schweigen. Aber...

Der Kampf mit meiner materiellen Not, die Frage Gehalt und Entlohnung oder kein Gehalt und keine Entlohnung, gleichbedeutend mit Brot oder kein Brot für meine Kinder, haben aus mir gemacht, was ich geworden bin, was ich tun kann, um wieder gut zu machen, was ich schlecht gemacht habe, ist, die Gelegenheit zu benutzen, alles an den Tag zu bringen und dem getanen Unrecht ein Ende zu bereiten.

In diesem Sinne habe ich in mühsamer Arbeitszeit, Monaten, in heimlicher Untersuchung alles zusammengetragen, was dienlich sein kann, getanen Schaden wieder gut zu machen. Sie haben in den Akten spioniert, McCorber. Das ist Vertrauensbruch. Ich werde Sie belangen. Tun Sie das, Uri, aber nachher. Weiter, Mr. McCorber. Das alles ist sehr interessant, Rattles. Warte, David, ich kenne die Akten. Es kommt noch deutlicher. Miss Agnes, ich schwöre Ihnen. Sagen Sie lieber nichts, Mr. Hilder. Uri, ich bitte dich, Sie wissen alles. Was, Mutter? So einfach ist das nicht.

Weiter, weiter. Weiter. Meine Anklagen gegen Heap sind folgende. Erstens, als Dr. Wickfields Fähigkeiten und sein Gedächtnis und Interesse für das Geschäft durch Ursachen herbeigeführt wurden, die ich nicht näher erläutern will. Schatz, jetzt ruhig mich, Korber. Dr. Wickfield war sehr oft betrunken. Das ist nicht wahr, David.

Das kann er nicht sagen. Warte, Agnes, hab Geduld. Und als Dr. Wickfields Arbeitskraft infolgedessen schwächer und schwächer wurde, da verwirrte Mr. Heap alle Geschäftsverhandlungen und zwar mit voller Absicht. Zu den Zeiten, in denen Dr. Wickfield am wenigsten geeignet war, Geschäfte vorzunehmen, hat Heap Dr. Wickfield stets veranlasst, zu wichtigen Dokumenten seine Unterschrift herzugeben, indem er sie ihm gegenüber als Dokumente ohne besondere Wichtigkeit bezeichnete. Hä?

Er verleitete Dr. Wickfield auf diese Weise, ein bestimmtes Konto von 12.614 Pfund und zwei Schilling und neun Pents anzugreifen und es zur Bezahlung angeblicher Geschäftsunkosten und sonstiger Ausfälle zu verwenden, die entweder nicht bestanden

oder deren Unterlagen gefälscht und niemals tatsächlich vorhanden waren. Er gab dem Ganzen den Anschein, als habe Dr. Wickfield gewisse Fehler begangen und sich dadurch eines unredlichen Vergehens schuldig gemacht. Auf diese und ähnliche Weise bekam Heap Dr. Wickfield in seine Gewalt. Das muss man mir beweisen, Mr. McCarver. Beweisen Sie mir das, Copperfield. Zu dieser Zeit war McCarver überhaupt noch nicht hier im Büro. Dr. Treadles,

Ich ersuche Sie, Mr. Heap, zu befragen, wer nach Mr. und Mrs. Heap die elende Wohnung bezogen hat, als Mr. und Mrs. Heap sie verließen. Sie Narzi! Sie wohnen doch nun in meiner alten Wohnung. Was fragen Sie denn da? Dr. Treadles, bitte fragen Sie Mr. Heap, ob er in seiner alten Wohnung, die ich mitsamt den Möbeln übernommen habe, ein Taschennotizbuch aufbewahrt hat. Mein altes Taschennotizbuch? Sie haben es gefunden? Wo war es? Sie wollten es vielleicht verbrennen, Mr. Heap, aber es ist nicht verbrannt. Nicht verbrannt? Ich habe es im Kanin gefunden. Nicht verbrannt? Es ist noch sehr gut lesbar, Mr. Heap.

Das ist Diebstahl. Das Notizbuch ist mein Eigentum. Das Notizbuch befindet sich bei meinen Akten, Mr. Heap. Es wird nicht verloren gehen. Das Notizbuch besagt gar nichts. Ich bitte dich, sei demütig, sei bestreit. Ruhig, Mutter, damit. Wir wollen uns bemühen, Mr. Heap, für etwas zu sagen, womit wir Ihnen beikommen und mit Ihnen bald fertig werden. Zweitens...

Heap hat bei verschiedenen Gelegenheiten und zu verschiedenen Posten, die ich festgestellt habe, in Büchern und Dokumenten die Unterschrift Dr. Wickfields gefälscht und auf diese Weise falsche Unterlagen fabriziert. Nein! Die Veruntreuung der oben erwähnten Summe von 12.614 Pfund, zwei Schilling und neun Pence, durch die Miss Betsy Trotwood um ihr Vermögen gebracht wurde, ist nur eine von diesen Machenschaften.

In meinem Besitz befinden sich weiter eine Reihe von verschiedenen Bogen Papier mit nachgemachten Unterschriften Dr. Rickfields, die für jedermann ersichtlich von Heap stammen. Heap wollte sie verbrennen, aber sie sind nicht verbrannt. Ferner befinden sich in meinem Besitz Akten über ein Kapital von 8000 Pfund, das durch falsche Machenschaften ebenfalls als verloren gegolten hat, sowie Privataufzeichnungen Heaps, aus denen seine Betrügereien hervorgehen. Sie haben meinen Abstand...

Akten schrank erbrochen ist damit ist er mit koch und ich habe ihn oft genug mit ihren eigenen schlüsseln geöffnet sie ab dokument entwendet sie wissen was das bedeutet sie haben alles was in meinem schrank war zurückzugeben überweisstücke waren in meinem besitz aber ich habe sie doch der fremde zu übergeben gibt nach bevor es zu spät ist demütig ist der kapitän ist an das reden sie zu er soll sich nicht ins unglück ich komme jetzt zum schluss

Alles, was ich in einzelnen Punkten ausgeführt und mit Belegen versehen habe, übergebe ich hiermit Dr. Dreddles, Rechtsanwalt in London. Vielleicht habe ich mich durch Mitwisserschaft an den Betrügereien und Fälschungen Hiebs mitschuldig gemacht. Schuldgefängnis und Not haben mich seinerzeit nicht entehrt. Wenn ich nun in einem anderen Maße schuldig geworden bin, werde ich mich der besseren Gerechtigkeit beugen. Unterschrift Wilkins McCorver.

Hier, Dr. Treadles, ich übergebe Ihnen nun auch dieses Schriftstück. Die anderen haben Sie schon. Halt! Mr. Heap, was tun Sie? Lassen Sie ihn, Mick Horber. Er öffnet seinen Aktenschrank, um nachzusehen. Ich will doch sehen. Wo sind die Bücher? Meine Bücher! Wo sind meine Bücher und Dokumente? Sie meinen Ihre gefälschten Bücher und gefälschten Dokumente. Sie sind fort! Weg! Sie haben sie gestohlen! Ich besitze sie, Mr. Heap. Die Firma heißt noch immer Dr. Wickfield und Heap. Vergessen Sie das nicht.

Ich verwahre sie und bei mir werden sie gut verwahrt sein. Dr. Trettl's, Sie haben meine Bücher? Meine Bücher? Ich sage Ihnen das doch, Mr. Heap. Ja, ich habe sie. Sie verwahren gestohlenes Gut, Mr. Trettl's. Ist Ihnen das klar? Es ist mir vollkommen klar, was ich tue, Mr. Heap, und ich nehme das auf mich. Aber ich will etwas anderes von ihm als gefälschte Bücher. Uje, Heap.

Wo ist mein Geld hingekommen? Ich will mein Geld zurückhaben. Ich will wissen, was damit geschehen ist. Uri, gib nach. Ich fliehe dich an. Sie wissen alles. Und was soll nun geschehen, Shuttles? Mr. Heap wird alles herausgeben müssen, was er gestohlen und sich hier angeeignet hat. Und zwar bis zum letzten Heller. Rani! Die Bücher und Papiere des Büros werden unter Verschluss gehalten und nachgeprüft.

Ebenso das Vermögen Mr. Heaps, mit dem er für alles haften wird, was er an Betrügereien begangen hat. So? Muss ich das? Meinen Sie, Dr. Trekkers? Es wird Ihnen nichts anderes übrig bleiben, Mr. Heap. Vielleicht sind Sie klug genug, das einzusehen. Vielleicht auch nicht. Allerdings, das Gefängnis ist sicherer. Wenn eine Gerichtsverhandlung auch einige Zeit dauern wird, nach den Unterlagen, die wir haben, ist Ihre Bestrafung ganz sicher, Mr. Heap. David...

Willst du so gut sein, nach dem Rathaus zu gehen und ein paar Polizeidiener holen? Ja, ich gehe gleich. Ja, David, hole die Polizei. Ich komme mit dir, David. Warten Sie, Kapperfield. Los, geh, David. Wir halten ihn hier fest, bis du kommst. Warten Sie doch. Warten Sie doch. Warten Sie. Sie hörten die neunte Folge der Sendereihe Aus dem Leben David Kapperfields nach dem Roman von Charles Dickens für den Rundfunk geschrieben von Otto Bielen.

Es sprachen Erzähler Helmut Peine, David Hansjörg Knaben, Betsy Trudik Daniel, Agnes Katinka Hoffmann, Treddles Harald Meister, Mr. Dick Kurt Meister, Lady Stierfors Gerda Maurus, Littimer Alf Marholm, Mikorber Richard Münch, Hieb Kurt Beck, Mrs. Hieb, Ruth Pera, Zofe Judith Miltner. Die Regie hatte Kurt Meister.

Hier noch ein Hörtipp für euch. Deutschland, April 1945. Michael Hansen, ein junger GI, kehrt in das Land seiner Geburt zurück, das nun in Trümmern liegt. Im Auftrag des Geheimdienstes soll er herausfinden, welche Rolle ein bedeutender Wissenschaftler des Naziregimes gespielt hat.

In Frankfurt wurde Hansen in die Dienststelle der Psychological Warfare Division befohlen. Major Engel gab Hansen den Marschbefehl nach München. Haben Sie schon mal von der Eugenik gehört? Gehört, ja. Damit werden Sie sich in der nächsten Zeit beschäftigen. Dr. Alfred Plötz. Der Mann war 1936 im Gespräch für den Friedensnobelpreis. Begründer der Eugenik und der Rassenhygiene.

Plötz ist tot, doch Wagner, einstiger Freund des NS-Eugenikers, ist noch am Leben. Nachrichtenoffizier Hensen quartiert sich im Herrenhaus neben Plötz' Schloss am Ammersee ein, pendelt von dort aus ins zerstörte München, um sich von Wagner die Geschichte von ihm, dem Idealisten und KZ-Überlebenden und Plötz erzählen zu lassen.

Vor allem das, wie konnte aus dem jungen Sozialisten Plötz, der fasziniert war von den utopischen Ikaria-Gemeinden in Amerika, später der Chef-Eugeniker der Nazis werden? Die Gleichheit kann nur durch eine allgemeine Höherentwicklung erreicht werden. Die Aufzucht eines starken, gesunden, vor allem auch schönen Geschlechts, das sich selbst als stark und schön versteht. Es muss eine biologische Revolution geben, sie muss die soziale ergänzen.

Das Nachkriegs-Epos Icarien ist ein packender historischer Roman über die Abgründe von Macht, genetische Manipulation und über die Stunde Null in Deutschland. Geschrieben von einem der größten deutschen Gegenwartsautoren, Uwe Thimm. Aber dieser Roman erzählt ja mehr. Das ist nicht nur der Plötz, der da erzählt wird, sondern da wird etwas erzählt über die Hoffnung von dem, dass es eine andere, gerechtere, menschlichere Welt gibt.

Uwe Timm, Ikarien, gelesen von Ulrich Nöten. Hörbuch-Podcast von Bayern 2 in der ARD-Audiothek.