ARD In was für einem Zustand bin ich. Ehe er kam, fehlte mir nichts. Ich fühlte mich so frei. Nun aber, wo er gekommen ist, der liebe Himmel weiß woher, ist mein Herz angefüllt von diesem Jungen. Und mein Heim wird kein Heim sein, wenn er fortgeht. Tja. Und Doktor, meint ihr, er... Wenn in seinem Schicksalsbuch Leben geschrieben steht...
Dann wird er lange leben. Aber nach dem, was die medizinischen Schriften sagen, scheint es... Großer Himmel, was? Die Schriften sagen Galle oder Schlagfluss, Erkältung oder Gicht. Entspringen alle gleich, verweich... Oh, geht. Werft mir eure Schriften nicht an den Kopf. Ihr macht mich nur ängstlicher.
Sagt mir, was ich tun kann. Der Patient muss die sorgsamste Pflege haben. Das ist wahr, aber sagt mir, in welcher Art. Ich habe schon erwähnt, unter keinen Umständen darf er ins Freie gelassen werden. Armes Kind. Es ist sehr hart, ihn den ganzen Tag ins Zimmer einzusperren. Was bleibt euch anders übrig? Herbstsonne und Nebel sind beide sehr gefährlich für den kleinen Burschen. Denn in den Schriften steht,
Bei Keuchen, Ohnmachten oder nervösen Zuständen, bei Gelbzucht oder glanzlosen Augen... Lass die Schriften in Ruhe, bitte. Dann müssen wir das arme Kerlchen einschließen. Ja. Gibt es keine andere Behandlung? Gar keine. Denn bei Wind und Sonne... Was soll mir euer bei dem und bei jenem jetzt helfen? Warum lasst ihr sie nicht beiseite und kommt gerade zur Sache? Was ist also zu tun?
Eure Behandlung ist sehr hart für den armen Jungen. Dabei ist er so ruhig bei all seiner Krankheit und seinen Schmerzen. Es reißt mir das Herz, ihn zucken zu sehen, wenn er eure Arznei nimmt. Je mehr er zuckt, umso sicherer ist die Wirkung. Darum bemerkt der weise Ciabanna, bei Arzneien wie bei guten Ratschlägen gilt,
Die Besten sind die, die am schlechtesten schmecken. Ach ja. Ich muss jetzt machen, dass ich fortkomme. Oje, verdammt noch mal.
Da kommt nun gerade Väterchen. Oh, nun, nun, ich beiß dich ja nicht. Nein, aber du bist ein Teufelskerl, wenn es gilt, Kindern die Köpfe zu verdrehen. Aber du bist kein Kind und hast kein Kind im Haus. Also, warum regst du dich auf? Doch, ich hab ein Kind ins Haus gebracht. Wirklich?
Wieso denn? Du weißt doch noch, wie brennend mein Weib danach verlangte, ein Kind anzunehmen. Du wolltest doch nichts davon wissen. Du weißt, Freund, wie schwer es immer war, all dies Geld zusammenzukratzen. Da sollte das Kind eines anderen angesegelt kommen und all das Geld, das mit so viel Not verdient worden war, durchbringen. Ich hasste den Gedanken. Aber...
Dieser Junge hängt mir so wunderlich am Herzen. Ja, ja, ja, ja, da sitzt der Haken. Und dein Geld geht alles für ihn drauf und ist kreuzfidel, dass es überhaupt gehen darf. Früher war Verdienen eine Art Leidenschaft bei mir. Ich konnte einfach nicht anders, musste für Geld arbeiten. Jetzt verdiene ich Geld und da ich weiß, dass es alles für dieses liebe Kind ist, wird das Geldverdienen eine Freude für mich. Oh, so ist's recht.
Und wo hast du ihn aufgelesen? Er ist der Sohn eines Mannes, der vom selben Dorf stammte wie mein Weib. Seine Mutter hat er schon als kleines Kind verloren. Und jetzt vor kurzem ist ihm auch der Vater gestorben. Armes Kerlchen. Und also braucht er mich umso mehr. Der Doktor sagt, alle Organe seines Körperchens sind miteinander im Streit. Und es ist nicht viel Hoffnung für sein Leben.
Es gibt nur einen Weg, ihn zu retten, nämlich ihn vor Herbstwind und Sonne behüten. Aber vor dir muss man Angst haben. Du hast in deinem Alter immer noch deine Lust daran, die Kinder ins Freie zu locken. Oh Gott, behüte, so bin ich schon so schlimm wie Herbstwind und Sonne. Aber Freundchen, ich verstehe mich auch so ein bisschen auf das Spiel, sie in der Stube zu halten.
wenn mein tagewerk vorbei ist da komme ich herein um mit deinem kind da freundschaft zu schließen olla bist du's ja mal darf ich gar nicht aus dem hof heraus nein mein lieber nein aber schau da wo die tante linsen in ihrer mühle schrotet sitzt das eichhörnchen und hat den schweif aufgerichtet und mit seinen winzigen händchen liest es die linsenkörnchen auf und zerbeißt sie
Darf ich nicht hinlaufen? Nein, mein Liebling, nein. Ich wollte dich wie ein Eichhörnchen. Das wäre lustig. Onkel, warum willst du mich nicht hinauslassen? Der Doktor sagt, es ist schädlich für dich, draußen zu sein. Wie kann der Doktor das wissen? Was sagst du da?
Der Doktor sollte es nicht wissen, wo er so dicke Bücher liest. Sagt seine Bücherweisheit ihm alles? Natürlich, das will ich meinen. Ach, ich bin so dumm. Ich kann keine Bücher lesen. Nun, musst du bedenken, sehr, sehr gelehrte Leute sind alle so dran wie du.
Sie gehen nie ins Freie. Wirklich nicht? Nein, wie können sie? Früh und spät schinden und schuften sie über ihren Büchern und haben für nichts anderes Augen. Nun, mein kleiner Mann, du sollst gelehrt werden, wenn du erwachsen bist. Und dann wirst du zu Hause sitzen und so dicke Bücher lesen. Und die Leute werden von dir reden und werden sagen, es ist ein Wunder. Nein!
Nein, Onkel, ich will nicht gelehrt werden. Ich mag nicht. Aber, Kind, es wäre ein großes Glück für mich gewesen, wenn ich hätte studieren können. Nein, ich möchte lieber herumgehen und alles sehen, was da ist. Nun hör ihn, Einer. Sehen. Was willst du denn sehen?
Was ist da so viel zu sehen? Den fernen Berg möchte ich sehen. Ich habe oft das Verlangen, hinter diese Berge zu gehen und dann geradeaus weiter. Ach du Schäfchen. Als ob es nichts weiter zu tun gäbe, als gerade auf die Spitze dieses Bergs zu steigen und dann in die Welt. Hör zu. Sinte mal, dieser Berg da aufrecht steht wie eine Schranke. Bedeutet er, du kannst nicht hinüberkommen.
Was hätte es sonst für einen Sinn, so viele große Steine zu solch einem Riesending aufeinander zu dürren? Onkel, meinst du, es ist dazu da, uns am Hinübergehen zu hindern? Ich glaube, weil die Erde nicht sprechen kann, hebt sie ihre Hände zum Himmel auf und winkt. Und die Leute, die weit in der Ferne wohnen und allein am Fenster sitzen, können das Zeichen sehen.
Aber ich denke mir, die Gelehrten... Nein, Sie haben für die Art Unsinn keine Zeit. Sie sind nicht narrisch wie du. Weißt du, gestern traf ich einen, der war gerade so narrisch wie ich. Einer sehr. Wirklich? Wieso?
Er hatte einen Bambusstab über der Schulter, an dessen Ende ein Bündelchen hing und einen Messingtopf an der linken Hand und ein altes Paar Stiefel an. Und er ging durch die Wiese hier gerade auf die Berge dort los. Ich rief ihn an und fragte, »Wohin gehst du?« Er antwortete, »Ich weiß nicht, irgendwo hin.« Ich fragte wieder, »Warum gehst du?« Er sagte, »Und?«
Ich gehe aus und suche Arbeit. Sag, Onkel, musst du auch Arbeit suchen? Natürlich muss ich das. Es gibt viele, die sich nach Arbeit umsehen. Ich will auch umhergehen wie sie und etwas zu tun suchen. Nimm an, du suchst und findest nicht. Dann... Wäre das nicht lustig, dann ginge ich weiter. Ich sah zu, wie der Mann mit seinen paar zerrissenen Schuhen langsam des Weges ging.
Und als er dahin gekommen war, wo das Wasser unter dem Feigenbaum fließt, machte er halb und wusch seine Füße im Strom. Dann nahm er etwas Bohnenmehl aus seinem Bündel, netzte es mit Wasser und machte sich ans Essen. Danach knüpfte er sein Bündel wieder zu und schulterte es wieder.
schürzte seine Kleider bis über die Knie hoch und wartete durch den Strom. Ich habe Tante gebeten, sie möchte mich auch an den Strom gehen und mein Bohnenmehl dort essen lassen. Und was hat deine Tante dazu gesagt? Tante sagte, werde gesund und dann will ich mit dir dahin gehen.
bitte Onkel wann werde ich gesund sein es wird nicht lange dauern mein Liebling wirklich aber dann will ich in dem Augenblick wo ich wieder gesund bin schnurstracks fortgehen wohin willst du gehen oh ich will fortwandern über so viele Ströme weg und durchs Wasser warten alle werden sie hinter verschlossenen Türen in der Hitze des Tages schlafen und ich will immer weiter stampfen
Immer weiter und Arbeit suchen. Weit weg. Aber ich meine, du tätest besser erst gesund zu werden. Aber dann verlangst du nicht, dass ich gelehrt werde. Nicht wahr, Onkel? Was möchtest du denn lieber werden? Jetzt eben fällt mir noch nichts ein. Aber ich will es dir später sagen. Nun, gut.
Aber vergiss nicht, du darfst nicht wieder Fremden nachrufen und mit ihnen reden. Aber ich rede so gern mit Fremden. Wenn sie dich nun gestohlen hätten. Das wäre fein gewesen. Aber nie nimmt mich jemand mit fort. Sie wollen alle, dass ich hier sitzen bleibe. Ich muss fort zur Arbeit. Aber Liebling, du wirst nicht hinausgehen, hörst du? Nein, ich gehe nicht. Ich darf doch hier am Fenster zur Straßenseite bleiben. Ja, mein Liebling.
Dicke Milch, dicke Milch, schöne dicke Milch. Dicke Milch, dicke Milch, schöne dicke Milch. Milchmann, hey! Warum rufst du mich? Willst du dicke Milch kaufen? Die kann ich kaufen. Ich habe kein Geld. Was für ein Junge!
Warum rufst du dann? Puh, was für eine Zeitvergeudung. Ich möchte mit dir gehen, wenn ich könnte. Mit mir? Ja, mir ist, als bekäme ich Heimweh, wenn ich dich von Weitem auf der Straße rufen höre. Was tust du denn hier, mein Kind? Der Doktor sagt, ich soll nicht hinausgehen. So sitze ich den ganzen Tag hier am Fenster. Armes Kind, was ist denn mit dir?
Ich kann's nicht sagen. Ich bin nicht gelehrt, weißt du. Daher weiß ich nicht, was mit mir los ist. Sag, Milchmann, woher kommst du? Von unserem Dorf. Dein Dorf? Ist das sehr weit? Unser Dorf liegt am Chamlifluss, am Fuß der Panschmura-Berge. Panschmura-Berge. Chamlifluss. Ich möchte wissen, vielleicht habe ich dein Dorf gesehen. Ich weiß nur nicht mehr, wann wohl. Hast du's gesehen?
Warst du am Fuß dieser Berge? Niemals. Aber mir ist, ich erinnere mich, es gesehen zu haben. Dein Dorf liegt unter ein paar sehr alten, dicken Bäumen. Dicht neben der roten Straße. Ist's nicht so? Das stimmt, mein Kind. Und am Berghang grasen die Kühe. Wie wunderbar. Grasende Kühe in unserem Dorf.
Ja, freilich. Die gibt es da. Und eure Frauen mit ihren roten Saris holen in ihren Krügen Wasser aus dem Fluss und tragen sie auf dem Kopf nach Hause. Ganz recht. Frauen aus unserem Sennerdorf kommen und holen ihr Wasser vom Fluss. Aber es hat nicht eben jede einen roten Sari anzulegen. Aber, liebes Kind, sicher bist du einmal auf einem Spaziergang dahin gekommen.
wirklich nicht, Milchmann. Nie bin ich dort gewesen. Aber am ersten Tag, wo der Doktor mich hinausgehen lässt, musst du mich mit in dein Dorf nehmen. Das will ich tun, mein Kind. Mit Vergnügen. Und du wirst mich lehren, dicke Milch auszurufen und die Trage so wie du auf die Schulter zu nehmen und die lange, lange Straße zu wandern. Du meine Güte! Hat man je sowas gehört?
Warum solltest du dicke Milch verkaufen? Nein, du wirst in dicken Büchern lesen und ein Gelehrter werden. Nein, nie will ich ein Gelehrter werden. Ich will sein wie du und meine dicke Milch vom Dorf an der Roten Straße neben dem alten Feigenbaum holen und will sie von Hütte zu Hütte ausrufen. Wie rufst du aus? Dicke Milch.
Bringe mir die Melodie bei. Ja, willst du? Aber Kind, dir die Melodie beibringen, was für ein Gedanke. Bitte tu es. Ich höre sie so gern. Ich kann dir nicht sagen, wie wunderlich mir wird, wenn ich dich von der Straßenbiegung hier ausrufen höre. Diese Allee herunter, weißt du?
Da wirkt mir, wie wenn ich den schrillen Ruf der Weihe fast vom höchsten Himmel herunterhöre. Liebes Kind, willst du etwas dicke Milch haben? Ja, nimm. Ich habe ja kein Geld. Nein, nein, nicht von Geld reden. Du wirst mich so glücklich machen, wenn du mir etwas von meiner Milch abnimmst. Sage, habe ich dich zu lange aufgehalten? Nicht ein bisschen. Ich habe nichts dabei eingebüßt.
Du hast mich gelehrt, wie man glücklich sein kann, wenn man dicke Milch verkauft. Dicke Milch. Dicke Milch. Schöne dicke Milch. Dicke Milch. Dicke Milch. Schöne dicke Milch.
Dicke Mühling, dicke Mühling, schöne dicke Mühling, vom Sennerdorf, vom Land der Panschmora-Berge, am Ufer der Chamli, dicke Mühling.
schöne dicke milchbling am frühen morgen treiben die frauen die kühe unter die bauch daß sie in der reihe stehen und melken sie und am abend stellen sie die milch auf daß sie die quillen da ist der wachmann auf seiner runde komm her sprich mit mühe was ist denn das für ein geschrei
Hast du dann keine Angst vor meinesgleichen? Nein. Warum sollte ich? Und wenn ich dich jetzt abführe? Wohin willst du mich mitnehmen? Ist es sehr weit? Noch jenseits der Berge? Und wenn ich dich geradewegs dem König vorführe? Dem König? Tu das ja! Aber der Doktor wird mich nicht ausgehen lassen. Kein einziger Mensch darf mich mitnehmen. Ich muss den ganzen Tag hierbleiben. Der Doktor wird dich nicht lassen? Armer Bursch.
Ich merke, dein Gesicht ist ganz blass und du hast dunkle Ringe um die Augen. Deine Adern treten aus deinen mageren Händchen heraus. Möchtest du nicht den Gong schlagen, Wachmann? Die Zeit ist noch nicht da. Wie seltsam. Manchmal sagen sie, die Zeit ist noch nicht da und manchmal, die Zeit ist vorbei. Aber gewiss kommt deine Zeit in dem Augenblick, wo du den Gong schlägst. Das kann nicht sein. Ich schlage den Gong nur, wenn es an der Zeit ist.
Ich höre deinen Gong so gern. Wenn es Mittag ist und unser Mahl vorbei ist, geht Onkel zu seiner Arbeit fort und Tante nickt ein. Und im Hof unter dem Schatten der Mauer schläft unser Hündchen und steckt die Schnauze in seinen zusammengeringelten Schwanz. Und deinen Gong an loszulegen. Dong, dong, dong. Sag mir, warum tönt dein Gong? Mein Gong tönt, um dem Volk zu sagen, die Zeit wartet auf keinen.
sondern geht immer weiter. Wohin? In welches Land? In das Land, das niemand kennt. Dann denke ich mir, es ist nie jemand da gewesen. Oh, ich möchte mit der Zeit in das Land fliegen, von dem niemand etwas weiß. Wir alle haben eines Tages hinzugehen, mein Kind. Ich auch? Ja.
Aber der Doktor wird mich nicht hinlassen. Eines Tages mag der Doktor dich bei der Hand nehmen und dahin geleiten. Er wird es nicht tun. Du kennst ihn nicht. Er sperrt mich nur immer ein. Einer der Größer ist, als er kommt und lässt uns alle frei. Wann wird dieser große Doktor zu mir kommen? Ich kann nicht mehr hier drin hocken. Also du sollst nicht so reden, mein Kind. Nein, ich bin hier, wo sie mich gelassen haben. Ich rühre mich nie von der Stelle.
Wenn aber dein Gong anfängt, Dong, Dong, Dong, das trinkt mir ins Herz. Sag mal, Wachmann. Ja, mein Lieber? Sag, was geht in dem großen Haus auf der anderen Seite vor? Die Ferne hoch oben flattert und die Leute immer ein- und ausgehen. Ah, dort, ja, das ist unser neues Postamt. Postamt? Wessen Postamt? Na, wessen? Nun, des Königs natürlich. Kommen Briefe von dem König an sein Amt hier? Na, gewiss.
Eines schönen Tags mag auch ein Brief für dich da sein. Für mich? Aber ich bin nur ein kleiner Junge. Der König schickt ganz kleine Briefchen an kleine Jungen. Oh, wie herrlich. Wann werde ich meinen Brief bekommen? Woher weißt du, dass er mir schreibt?
Warum sollte er denn sonst sein Postamt hier gerade deinem offenen Fenster gegenüber hinstellen und die goldene Fahne flattern lassen? Aber wer wird meinen Königsbrief bringen, wenn er kommt? Oh, der König hat viele Postboten. Siehst du sie denn nicht herumlaufen mit den runden Goldschildern auf der Brust? Ja, wohin gehen sie? Oh, die gehen von Tür zu Tür durchs ganze Land. Ich will des Königs Postbote werden, wenn ich trotzdem...
nicht groß finden. Postbote, ja wahrhaftig. Bei Regen und Sonnenschein ein Reich und Arm von Haus zu Haus. Briefe bestellen, das ist wirklich ein sehr wichtiges Amt. Das möchte ich am liebsten. Warum lächelst du so? Oh ja, dein Amt ist auch wichtig. Wenn es überall still ist in der Mittagssitze, dann tönt dein Gong. Und manchmal...
Wenn ich nachts ganz plötzlich aufwache und unsere Lampe nicht mehr brennt, kann ich durch die Finsternis dein Gong langsam tönen hören. Da, da, da kommt der Vorsteher. Ich muss machen, dass ich fortkomme. Wenn der mich beim Schwarzen erwischt, dann gibt's ein großes Trara. Der Vorsteher? Wo? Na, grad unten da auf der Straße. Siehst du den riesigen Palmblätterschirm da her? Ja, das ist der. Hat ihn der König zu unserem Vorsteher?
Ach, Inernand, nein, diesen lärmenden Wichtigtuer. Der kennt so viele Wege, sich unbeliebt zu machen, dass ihn alle fürchten. Seinesgleichen hat ordentlich seine Lust daran, jedem Menschen Verdruss zu machen. Jetzt muss ich sehen, dass ich fortkomme. Darf die Arbeit nicht warten lassen, weißt du? Will morgen früh wieder vorsprechen und dir alle Neuigkeiten aus der Stadt erzählen. Es wäre herrlich, vom König zu bekommen. Aber ob der Postbote mich finden kann? Vorsteher, Vorsteher!
Wer schreit auf der Straße hinter mir her? Du bist das, elender Streck! Du bist der Vorsteher. Jeder hört auf dich. Ja, oh ja, das tun sie. Sie müssen. Hören die Postboten des Königs auch auf dich? Sie müssen. Ich wollte mal sehen. Willst du den Postboten sagen, dass es Amal ist, der hier am Fenster sitzt? Was soll das für einen Sinn haben?
im Fall ein Brief für mich da ist. Ein Brief? Für dich? Wer in aller Welt soll dir schreiben? Der König. Was du für ein ungewöhnliches Bürschchen bist. Der König. Wahrhaftig. Bist du nicht sein Busenfreund? Ihr habt euch seit langem nicht gesehen und der König bangt es nach dir, ganz sicher.
So, warte, bis morgen. Dann bekommst du deinen Brief. Sage, Vorsteher, warum sprichst du in diesem Ton mit mir? Bist du böse? Auf mein Wort, böse in der Tat. Und du, du Tropf, ich will dir dafür sorgen, dass du einen Brief des Königs ins Haus bekommst. Wahrhaftig, ich will dir es besorgen. Nein, nein, bitte bemühe dich nicht selbst darum. Und warum nicht, wenn's beliebt?
Ich werde dem König über dich berichten und es wird nicht lange dauern. Einer seiner Diener wird sich bald nach dir erkundigen. Wer geht denn dort? Wer bist du denn? Wie deine Fußspangen klingeln. Bleib ein wenig, willst du? Ich habe keinen Augenblick Zeit, es ist schon spät. Och, ich bleibe auch nicht gern hier. Was ist denn mit dir?
Du kommst mir vor wie ein später Stern am Morgen. Ich weiß nicht. Der Doktor will mich nicht hinauslassen. Oh weh, dann geh nur nicht. Musst auf den Doktor hören. Man wird böse mit dir sein, wenn du unartig bist. Ich kann mir ja denken, wie das ewige Hinaussehen dich müde macht. Ich will dir das Fenster ein wenig zumachen. Nein, tu das nicht. Nur dies eine ist offen. Alle anderen sind zu. Aber willst du mir sagen, wer du bist? Wer ist ich? Ich kenne dich nicht.
Ich bin die Suta. Was für eine Suta? Weißt du nicht? Die Tochter des Blumenhändlers hier. Und was tust du? Ich pflücke Blumen in meinen Koch. Blumen pflücken. Darum scheinen deine Füße so froh und klingeln deine Glöckchen so lustig, wenn du gehst. Ich wollte, ich könnte auch hinaus. Dann würde ich dir von den allerhöchsten Zweigen, die man gar nicht mehr sieht, ein paar Blüten holen. Ach, wolltest du wirklich?
Verstehst du denn so viel von Blumen wie ich? Jawohl, gerade so viel. Ich weiß auch alles von Champa aus dem Märchen und von seinen sieben Brüdern. Wenn ich nur dürfte. Ich ginge gleich in den dichten Wald, wo man nicht Weg noch Steg mehr finden kann. Und wo der honigschlürfende Kolibri sich auf dem Ende des dünnsten Zweiges schaukelt, will ich zu einer Champa erblühen.
Möchtest du meine Schwester Parul sein? Du bist dumm. Wie kann ich Schwester Parul sein, wenn ich Suta bin und meine Mutter Sasi, die Blumenhändlerin ist? Ich habe so viele Kränze, den Tag über zu flechten. Es wäre fein, wenn ich hier müßig gehen könnte wie du. Was tätest du dann, der lieben Landtag?
Ich könnte große Feste feiern mit meiner Puppe Benai. Das wäre die Braut. Und Meni, dem Kätzchen und... Aber hör mal, es wird sehr spät und ich darf nicht verweilen, sonst finde ich keine einzige Blume mehr. Och, bleib noch ein bisschen. Das ist so schön. Aber nein, du darfst nicht unartig sein. Sei brav und sitze still.
Und auf meinem Rückweg nach Hause mit den Blumen will ich vorbeikommen und mit dir schwatzen. Und du schenkst mir dann eine Blume? Nein, wie kann ich? Och, man muss dafür zahlen. Ich werde zahlen, wenn ich groß bin. Also, gut denn. Und du wirst zurückkommen, wenn du deine Blumen hast? Ja, ich komme. Du kommst nicht? Ja, ich komme. Du wirst mich nicht vergessen? Ich bin einmal, vergiss es nicht. Ich vergesse dich schon nicht, du sollst sehen.
Sag, Brüder, wo wollt ihr alle hin? Wir wollen spielen gehen. Was wollt ihr denn spielen, Brüder? Wir wollen Flügen spielen. Wir sind das Ochsengespann. Ihr wollt den ganzen Tag spielen? Ja, den ganzen Tag. Und abends, wenn ihr heimgeht, kommt ihr auf der Straße am Flussufer entlang? Ja. Kommt ihr auf dem Heimweg an unserem Haus vorbei? Komm heraus. Und spiel mit uns, ja? Der Doktor will mich nicht hinauslassen.
Bitte, geht nicht weiter. Spielt auf der Straße in der Nähe meines Fensters. Ich kann euch dann zusehen. Aber du bist ja drauf und dran einzuschlafen. Ich bin schläfrig. Ich weiß nicht, das kommt manchmal so. Ich habe lange Zeit gesessen und bin müde. Der Rücken tut mir weh. Horcht, der Gong zeigt das Ende der ersten Wache an.
Wir kommen morgen früh wieder her. Ich möchte euch etwas fragen, ehe ihr geht. Ihr seid immer draußen. Kennt ihr welche von den Postboten des Königs? Ja, freilich. Wie heißen sie? Sagt mir ihren Namen. Der eine heißt Badal. Sarath heißt ein anderer. Wollt ihr, wenn ihr morgen früh herkommt, einen von ihnen mit herbringen, sodass er mich kennenlernt? Ja, wenn du willst. Horcht, er läutet mich in den Schlaf.
Darf ich heute nicht ans Fenster gehen, Onkel? Würde der Doktor dagegen auch etwas haben? Ja, mein Liebling. Du siehst, dadurch, dass du Tag um Tag da gekauert bist, ist es schlimmer mit dir geworden. Oh nein, ich weiß nicht, ob es mich kränker gemacht hat, aber ich fühle mich immer wohl, wenn ich dort bin. Nein, das tut dir nicht gut.
Du kauerst da und schließest Freundschaft mit der ganzen Sippschaft ringsherum, alt und jung, als ob sie unter meiner Dachrinne einen Jahrmarkt abhielten. Solche Anstrengungen kann kein Mensch aushalten. Sieh nur an, dein Gesicht ist ganz blass. Onkel, ich fürchte, mein Fakir wird vorbeigehen und mich nicht am Fenster sehen. Dein Fakir? Was in aller Welt ist das für einer?
Er kommt und plaudert mit mir von vielen Ländern, in denen er gewesen ist. Ich höre ihm so gerne zu. Wie geht das zu? Ich weiß von keinen Fakiren. Um diese Zeit kommt er her. Ich bitte dich, sag ihm, dass er einen Augenblick hereinkommt und mit mir redet. Ich bin der Fakir. Da bist du ja. Komm hierher, Fakir. Auf mein Wort, das ist... Ja, ja, ja, ja, ich.
Winterverkehr! Wasch der Himmel, was du nicht alles bist, Väterchen. Wo bist du diesmal gewesen, Verkehr? Auf Papageieninsel.
Ich bin eben zurückgekommen. Auf der Papageieninsel? Ist das so zum Staunen? Ich bin nicht wie du. Eine Reise ist gar nichts für mich. Ich reise, wohin ich Lust habe. Oh, wie fein für dich. Vergiss nicht dein Versprechen, mich als dein Jünger mitzunehmen, wenn ich gesund bin. Natürlich. Und ich werde dich so viele Wandergeheimnisse lehren, dass nichts
in Moor oder Wald oder Gebirge, die den Weg versperren können. Was soll denn all das Wischiwaschi? Amal, mein liebes Kind, ich weiche vor nichts in Gebirge oder Meer, aber wenn der Doktor sich mit diesem, deinem Onkel, verbindet, dann muss ich mit all meiner Zauberkunst mich geschlagen geben. Nein, Onkel wird es dem Doktor nicht sagen. Und ich verspreche, ich will still liegen bleiben.
Aber an dem Tag, wo ich gesund bin, geh ich mit dir auf und davon. Und nichts im Meer oder Gebirge oder reißendem Strom soll mir den Weg versperren. Mein Kind, komm nicht immer zu mit der alten Leier vom Fortgehen. Es macht mich ganz traurig, dich so reden zu hören. Erzähle mir, Fakir, wie sieht's auf der Papageieninsel aus? Das ist ein Land der Wunder.
Es ist ein Vogelreich. Menschen gibt es da nicht. Und sie reden nicht und gehen nicht. Sie tun weiter nicht als singen und fliegen. Wie herrlich. Und liegt sie irgendwo am Meer? Ja, natürlich. Sie liegt mitten im Meer. Und grüne Berge sind da? Ja, allerdings. Sie leben in den grünen Bergen.
Und zur Zeit des Sonnenuntergangs, wenn ein roter Glanz auf den Berghängen liegt, fliegen all die Vögel mit ihren grünen Schwingen in Scharen ihre Nestern zu. Und Wasserfälle sind auch da. Aber natürlich, da ist kein Berg ohne seinen Wasserfall.
Das sieht aus wie geschmolzene Diamanten. Und mein Himmel, was für Tänze sie aufführen! Bringen sie doch die Kieselsteine zum Singen, wenn sie über sie weg zum Meer rauschen. Kein Teufel von einem Doktor kann sie einen Augenblick aufhalten. Die Vögel sahen verächtlich auf mich herab, als auf einen bloßen Menschen.
Ein armseliges Geschöpf ohne Flügel. Und sie wollten nichts mit mir zu tun haben. Wäre das nicht, so wollte ich mir mitten unter ihren Nestern ein Hütchen bauen und meine Tage damit verbringen, die Wellen des Meeres zu zählen. Ich wollte, ich wäre ein Vogel. Dann könnte... Naja, aber die Sache hätte einen Haken.
Ich höre, du hast mit dem Milchmann ausgemacht. Du willst ein Milchverkäufer werden, wenn du groß bist. Ich fürchte, das Geschäft würde unter den Vögeln nicht gut gehen. Du könntest dich in ernsthafte Verluste hineinsegeln. Verhaftig! Das ist zu viel. Zwischen euch beiden werde ich verrückt werden. Ich gehe gleich fort. Ist der Milchmann vorbeigegangen, Onkel? Warum sollte er nicht?
Er wird sich nicht plagen mit Besorgungen für deinen geliebten Fakir von einem Nest zum anderen auf der Papageieninsel. Aber er hat eine Kruke Dickmilch für dich dagelassen und hat gesagt, ihr habe viel zu tun mit der Hochzeit seiner Nichte auf dem Dorf. Aber er will ja mich mit seiner kleinen Nichte verheiraten. Was? Meine Güte. Er hat gesagt, sie sollte meine liebliche kleine Braut sein mit ein paar Perlenbummel in den Ohren.
und gekleidet in einem reizenden roten Saree. Und morgens sollte sie mit ihren eigenen Händen die schwarze Kuh melken.
Und abends, wenn sie mit ihrer Laterne ihren Rundgang im Kuhstall beendet, sollte sie bei mir sitzen und mir Geschichten von Champa und seinen sechs Brüdern erzählen. Wie entzückend! Na, das könnte selbst mich alten Klausner in Versuchung führen. Aber sorge dich nicht um diese Hochzeit, mein Lieber. Lass gut sein. Ich sage dir, wenn du heiratest, wird es in seinem Haushalt an Nichten nicht fehlen. Hör auf!
Das ist mehr, als ich aushalten kann. Fakir, nun, wo der Onkel weg ist, sag mir schnell, hat der König mir einen Brief aufs Postamt geschickt? Ja, ja, ja. Nach allem, was ich gehört habe, muss sein Brief bereits abgegangen sein. Er ist auf dem Wege hierher. Auf dem Weg?
Wo ist er? Ist er auf der Straße, die sich dort durch die Bäume schlängelt und die man von hier aus bis zum Ende des Waldes verfolgen kann, wenn der Himmel nach dem Regen ganz klar ist? Gerade da ist er. Du weißt schon ganz genau Bescheid. Oh ja, ganz genau. Das merk ich. Aber woher? Ich kann's nicht sagen, aber es ist mir ganz klar. Ich bilde mir ein. Ich habe es oft in längst vergangenen Tagen gesehen.
Wie lang es her ist, kann ich nicht sagen. Weißt du, wann es war? Ich kann es alles sehen. Da kommt der Busbote des Königs. Allein den Berg herunter. Eine Laterne in der linken Hand und auf dem Rücken einen Sack mit Briefen. Und so klettert er lange, lange Zeit bergab. Tage und Nächte.
Und dort, wo am Fuß des Gebirges der Wasserfall zum Strom wird, schlägt er den Fußweg am Ufer ein und wandert durch die Roggenfelder weiter. Dann erreicht er die offene Wiese, wo die Grille zirpt und wo nicht ein einziger Mensch zu sehen ist und nur die Schnäpfen mit den Schwänzen wackeln und mit ihren Schnäbeln im Schlamm wühlen. Ich fühle ihn näher und näher kommen und mein Herz wird froh.
Meine Augen sind nicht jung, aber mit deiner Hilfe sehe ich es alles auch. Sage, Fakir, kennst du den König, der dieses Boss dammt hat? Oh ja, natürlich. Ich gehe jeden Tag zu ihm und hole meinen Almosen. Gut.
Wenn ich gesund bin, muss ich doch auch mein Almosen von ihm bekommen. Nicht wahr? Du wirst nicht darum bitten müssen, mein Lieber. Er wird es dir aus freien Stücken geben. Nein, ich will an sein Tor gehen und rufen. Und sieg dir, oh König. Und dann will ich zum Ton meiner Trommel tanzen und um Almosen bitten. Wird das nicht fein? Nun, das wird herrlich sein.
Und wenn du bei mir bist, da werde ich meinen vollen Anteil bekommen. Aber um was wirst du bitten? Ich werde sagen, mach mich zu deinem Postboten, dass ich herumgehen kann mit der Laterne in der Hand und deine Briefe bestelle von Tür zu Tür.
Lass mich nicht den ganzen Tag zu Hause sitzen. Was ist denn das für ein Grund zum traurig sein, mein Kind? Selbst wenn du zu Hause bleiben müsstest. Es ist nicht traurig. Als sie mich hier einsperrten, hatte ich zuerst das Gefühl, dass der Tag so lang war. Seit das Postamt des Königs hier errichtet wurde, bin ich immer lieber hier in der Stube. Und nun, wo ich denke, ich werde eines Tages einen Brief erhalten,
bin ich ganz glücklich und da mache ich mir nichts daraus, hier still und allein zu bleiben. Ich möchte wissen, ob ich herausbringen werde, was in des Königs Brief drin steht. Selbst wenn du es nicht herausbegämst, wäre es nicht genug,
wenn eben nur dein Name darauf stünde. Habt ihr eine Ahnung, und was für schreckliche Geschichten ihr mich hineinbringt? Ihr zwei? Was gibt's denn? Ich höre, ihr habt das Gerücht aufgebracht, der König habe sein Postamt hier eröffnet, um euch beiden Botschaften zu senden. Nun, und was weiter? Unser Vorsteher Panchanan hat es anonym dem König wissen lassen. Ist uns nicht bekannt, dass dem König alles zu Ohren kommt? Und warum seht ihr euch dann nicht vor?
warum des Königs Namen unnütz im Munde führen. Ihr werdet mich zugrunde richten, wenn ihr das tut. Sage, Fakir, wird der König böse sein? Böse? Unsinn. Noch dazu mit einem Kind wie du und einem Fakir, wie ich einer bin. Wir wollen sehen, ob der König böse ist. Dann würde ich ihm einmal meine Meinung sagen. Höre, Fakir, mir ist seit heute Morgen
Als ob eine Art Dunkelheit über meine Augen gekommen wäre. Alles scheint wie ein Traum zu sein. Ich bin so schläfrig. Es ist mir gar nicht nach Reden zumute. Wird das Königsbrief nicht kommen? Wenn nun aber dieses Zimmer ganz plötzlich wegschmilzt. Wenn nun aber der Brief nicht... Der Brief wird sicher heute kommen, mein Junge. Ah!
Wie geht es dir heute? Heute geht es mir furchtbar gut, Doktor. Alle Schmerzen scheinen fort. Das Lächeln, das will mir gar nicht gefallen. Ein schlechtes Zeichen, dass er sich so wohl fühlt. Chakradhan hat bemerkt... Um Himmels Willen, Doktor, lass Chakradhan zufrieden. Sag mir, wie es nun gehen wird. Ich werde ihn nicht länger halten können, fürchte ich. Ich habe euch vorher gewarnt.
Sieht nach einer neuen Erkältung aus. Ich habe äußerste Vorsicht geübt. Hab ihn nie hinausgelassen. Und die Fenster waren fast die ganze Zeit verschlossen. Es ist heute eine besondere Eigenschaft in der Luft. Als ich jetzt eben kam, wehte mir eine schreckliche Zugluft durch eure Haustür entgegen. Das ist sehr gefährlich. Schließt sie lieber sofort. Ihr würdet besser auch die Fenster zumachen.
Die lassen die Sonnenstrahlen herein, die nur dazu dienen, den Patienten wach zu halten. Hat die Augen geschlossen. Ich denke, er ist eingeschlafen. Sein Gesicht sagt mir, oh, Doktor, ich nehme ein Kind ins Haus, das ein Fremdes ist und liebe es wie mein eigenes. Und nun sieht es aus, als müsste ich es verlieren. Was ist das?
Da segelt euer Vorsteher ins Haus. Wie ärgerlich. Ich muss jetzt gehen, Freund. Du tätest besser ordentlich aufzupassen und nach den Türen zu sehen, ob sie alle gut verschlossen sind. Ich werde eine starke Dosis senden, so wie ich zu Hause bin. Versuch es damit. Vielleicht rettet es ihn noch, wenn er überhaupt noch zu retten ist. Hallo! Hallo, Knirps! Sei ruhig. Nein, Fakir. Meintest du, ich schliefe?
Ich habe nicht geschlafen. Ich kann alles hören. Ja, und Stimmen, die weit weg sind. Ich fühle, dass Mutter und Vater an meinem Bett sitzen und mit mir reden. Nun, Mardau, ich höre, du bist neuerdings gut Freund mit großen Tieren. Lass mich mit deinen Späßen zufrieden, vorsteher.
Wir sind nur einfache Leute. Aber dein Kind da erwartet einen Brief vom König. Auf ihn musst du gar nicht achten. Er ist bloß ein närrischer Junge. In der Tat? Warum nicht? Siehst du nicht, warum der König sein neues Postamt dir gerade vors Fenster setzt?
Waf dich, du hast deinen Brief vom König Knirps. Wirklich? Ist es wahr? Warum soll's denn nicht wahr sein? Bist doch des Königs bester Freund. Bitte, hab mich doch nicht zum Besten. Sage, Fakir, ist es wahr? Ja, mein Liebling, ich als Fakir sage dir, es ist wahr. Wie kommt's, dass ich nichts sehen kann? Es sieht mir alles so leer aus.
Was steht in dem Brief drin? Ich kann deutlich lesen, dass der König schreibt, er will selbst kommen, um nach Amal zu sehen. Mit seinem Generalarzt. Fakir, Fakir! Ja? Seine Trompete, hörst du nichts? Ja, natürlich. Ich fürchte, die hört er nicht, bis er noch ein bisschen mehr übergeschnappt ist. Hervorsteher, ich dachte, du wärst böse mit mir und hättest mich nicht lieb.
Ich hätte nie geglaubt, dass du mir den Brief des Königs bringen würdest. Lass mich den Staub von deinen Füßen wischen. Der kleine Kerl hat einen Instinkt für Ehrerbietung. Er ist zwar ein bisschen dumm, aber er hat ein gutes Herz. Ich glaube, es muss jetzt ganz nah an der vierten Wache sein. Hocht! Der Gong! Dong! Ist der Abendstern am Himmel? Wie kommt es, dass ich nicht sehen kann?
Was ist das? Wer ist das? Was mag das bedeuten? Öffnet das Tor! Wer ist da? Ein Herold des Königs. Unser erhabenster König kommt heute Nacht. Großer Gott! Zu welcher Stunde der Nacht, Herold? Zur Stunde der zweiten Wache. Wenn mein Freund, der Wachmann, von den Stadttoren läutet: "Dong, dong, dong, dong!" Dann? Ja, dann.
Der König sendet seinen Generalarzt, um nach seinem jungen Freunde zu sehen. Was soll das? Wie drückend ist es hier. Macht alle Türen und Fenster weit auf. Wie geht es dir, mein Kind? Es geht mir sehr gut, Generalarzt. Sehr gut. Ich habe keine Schmerzen mehr. Wie frisch und frei. Nun kann ich alle Sterne aus dem Dunkel hervorblinken sehen.
Wirst du dich wohl genug fühlen, um das Bett zu verlassen, wenn der König nach Mitternacht kommt? Oh, gewiss. Ich sehne mich schon so sehr lange herumlaufen zu dürfen. Ich will den König bitten, mir den Polarstern zu zeigen. Ich muss ihn oft gesehen haben, aber ich weiß nicht genau, welcher es ist. Er wird dir alles erklären. Sorge, dass überall im Zimmer Blumen sind.
wenn der König zu Besuch kommt. Mein Kind, der König liebt dich. Er will selbst kommen. Bitte ihn um eine Gabe. Du weißt, wie kümmerlich es um uns bestellt ist. Sorge dich nicht, Onkel. Ich weiß schon, um was ich ihn bitten werde. Um was denn, mein Kind? Ich werde ihn bitten, mich zu einem seiner Postboten zu machen, das sich weit und breit umherwandern.
und von Tür zu Tür seine Botschaft bestellen kann. Der Schlaf kommt über ihn. Seid nun alle still. Blast die Öllampe aus. Lasst nur das Sternenlicht hereinströmen. Er schlägt. Väterchen, warum stehst du wie eine Bildsäule da und faltest die Hände? Ich bin so aufgeregt. Sag, bedeutet dies etwas Gutes?
Warum machen Sie das Zimmer dunkel? Wie soll denn Sterben nicht helfen? Amal, Amal. Er schläft. Ich habe ihm Blumen mitgebracht. Darf ich sie ihm nicht in die Hand geben? Ja, das darfst du. Wann wird er aufwachen? Wenn der König kommt und ihn ruft. Willst du ihm für mich ein Wörtchen ins Ohr flüstern? Was soll ich ihm sagen? Sag ihm, dass Suta ihn nicht vergessen hat.