We're sunsetting PodQuest on 2025-07-28. Thank you for your support!
Export Podcast Subscriptions
cover of episode Der Durchbruch (Vaterland) (2/2): Süße Freiheit

Der Durchbruch (Vaterland) (2/2): Süße Freiheit

2025/4/6
logo of podcast WDR Hörspiel-Speicher

WDR Hörspiel-Speicher

Transcript

Shownotes Transcript

Ich frage euch!

Wer mir schon alles geholfen hat.

Komm von der Schiffsjugendschule runter und rauf auf den ersten Dampfer, schreit der Käpt'n. Los, los, an die Arbeit, dir werde ich helfen. Merk dir, an Bord wird nicht politisiert. Da hast du Seepfad, mein Jung. Frau Kieseyer, ich bin in den Laden wie eine Pistole. Der soll aufpassen, dass ich ihm nicht mal eine in den Hinterkopf witschle. Ach, erst mal einen kleinen Zusicht nehmen, Herr Gullisch. Dann geht alles wie von selber.

Überredet, Frau Kiesinger. Ein Prost. Auf unser Wohl, darf ich das sagen? Zum Wohl. Schon wieder Sie. Nicht weinen, Achim. Das ist der Putz. Und Sie sehen wieder aus wie eine Direktorentochter in diesem Kleid. Gehen Sie jetzt damit ins Kino? Ich werde Ihnen die Augen sauber machen. Fassen Sie mich nicht an. Gehen Sie, hören Sie ab. Gehen Sie meinetwegen in den Zoologischen Garten.

Was wollen Sie wirklich? Ich wollte Ihnen sagen, ich will eine Freundschaft mit Ihnen. Für die paar Tage, die Sie noch hier sind. Ach was, Freundschaft. Ich sag Ihnen jetzt was. Sie sind so jung und Ihre Lippen sind verlockensüß. Es würde mich verderben. Ich bin ein Gefangener, der sich alles abgewöhnt hat, außer ein guter Gefangener zu sein. Und nun gehen Sie. Ich will eine heimliche Freundschaft. Hier und heimlich? Das wird denen da oben nicht lang verborgen bleiben.

Hören Sie auf, Dame. Bitte. Bitte hören Sie auf. Hören Sie auf. Bitte. Ich nehme das für einen gequälten Spaß, junge Dame. Ihn zuliebe. Denn es passt nicht zu meinem Leben. Nicht jetzt und auch nicht früher.

Sehen Sie mich genau an. Die schlechten Zähne und die Hornhaut in meinen Handflächen. Küssen und Streicheln sind damit ausgeschlossen. Benehmen Sie sich nicht wie ein aufgezogenes Grammophon. Das ist keine Unterhaltung mehr für mich. Sie haben ja recht. Ich bin dumm. Verzeihen Sie mir? Schon gut. Jetzt gehen Sie ab. Sie müssen das verstehen. So ein Kleid ist ein großes Glück für ein Mädchen, wenn man es einmal anziehen kann. Ich habe mir immer vorgestellt...

Da kommt einer aus der Ferne in dieses Haus, so wie ich ihn mir mal vorgestellt habe. Und jetzt ist er gekommen und endlich konnte ich das Kleid anziehen. Sehen Sie nur, ist es nicht weiß wie ein blühender Kirschbaum? Riechen Sie, man kann die Blüten riechen. Hier, riecht es nicht gut? Prosit, Frau Gieseyer. Prost. Wenn ich gewusst hätte, dass ich in meinem Alter noch mal einen KZ-Häftling bewahren muss. Eieieiei.

Aber der ist doch ganz hypergulisch. Nur die Zähne. Haben Sie mal seine Zähne gesehen? Die fragt mich, ob es gut riecht. Ich bin nur auf Gestank geeicht. Frühlingsgestank, Sommergestank, Herbstgestank und Wintergestank. Machen Sie nicht so eine Sorgenfalte. Das auch noch. Im Winter ist es milder mit dem Gestank. Da friert die Scheiße nämlich ein. Aber das Blut riecht in jeder Jahreszeit.

Davon weiß sie natürlich nichts. Sie tut mir leid. Sie sieht schön aus. Ihr Mund hat noch niemanden geküsst. Ist die Erde wieder eine Kugel? Nein, das ist alles Einbildung. Ich bin doch nicht der verzauberte Königssohn. Es gibt uns beide auf der Welt und das ist einzigartig. Mit dem Saum meines weißen Kleides werde ich Ihnen jetzt die Augen säubern. Stillhalten. Ach.

Mein Freund ist ein Gefangener und heißt Achill. Ein Held ist er, ein schöner Name. Ich bin Maura und man kann ihre Beine sehen. Entblößen Sie sich nicht so! Halten Sie still! Ihre Augen sind wichtig. Aber ich muss doch weitermachen. Wenn die mich da oben nicht mehr hören, komme ich in den Bunker. Verdammt nochmal. Ich hatte mich doch immer im Griff, was Frauen anbetrifft. Das haben mir die Genossen beigebracht.

Ich habe keine verdorbene Jugend hinter mir. Und auch nicht zu Seefahrzeiten, was Frauen anging. Jetzt atme ich an der vorbei. Wegen meiner schlechten Zähne. So, fertig. Jetzt können Sie wieder sehen. Gulli! Was machen Sie denn da? Nein, aber nicht! Gulli!

Ich hab gestern die Beistöpfe verweigert. Aus nationalen Gründen. Lassen Sie Ihre Hände weg. Wollen wir noch eine rauchen? Also ich habe noch in Auge. Fünf Stück. Können Sie mein Kleid sehen? Es blinkt wie ein einsames Segel. Ich halte das nicht mehr aus. Was? Nicht? Den Zigarettenrauch. Wenn das alles ist?

Ich werde was aus meinem provisorischen Schlafzimmer holen. Hier, nehmen Sie. Der Onkel hat sie schachtelweise gehortet. Bouquet ist eine französische Sorte. Schlagen Sie ab und zu mit dem Hammer gegen die Wand. Sagen Sie mir, dass Ihnen das Kleid gefällt. Es ist wie ein weißes Segel, wie Sie schon sagten. Ist es nicht wie ein Versprechen, in weite Ferne zu gehen? Die große Traurigkeit abzuschütteln oder wenigstens heimzukehren, wo man hergekommen ist?

Einmal war ich mit den Eltern zu Hause am Auensee. Es donnerte und blitzte und der Regen strömte. Der Vati scheuchte uns unter eine Eiche, obwohl er immer gesagt hat, vor Eichen musst du weichen. Draußen auf dem Wasser war ein einsames Segel zu sehen. Es gehörte einem verzweifelten kleinen Boot. Hin und her schlug es und brachte das Boot beinahe zum Kentern. Dann trieb der Wind das Boot in unsere Richtung. Drinnen saß ein junger Mann, der große Mühe hatte, es zu dirigieren.

Ja, direkt auf mich trieb es zu. Die Augen des jungen Mannes waren nur auf mich gerichtet. Ich sollte ihn retten, las ich in ihn. Und danach sollte ich ihn in die Arme nehmen und mich freuen. Ich war so glücklich und hätte alles für ihn getan. Heimkehren sollte er nur zu mir. Die Eltern waren mir völlig schnuppert. Geben Sie mir den Hammer wieder. Da aber lenkte der junge Mann in ruhigeres Wasser und auf einen kleinen Bootshafen zu.

Von der Terrasse eilte eine junge Frau herab und half ihm beim Festmachen. Und wissen Sie, was dann passiert? Sie umarmte ihn und die beiden küssten sich und küssten sich lange und heftig. Und dann fing ich an zu weinen. Aber die Eltern merkten es nicht, weil mir der Regen übers Gesicht lief. Und was hat das mit mir zu tun? Sie sind genauso enttäuscht worden vom Leben. Wie Sie reden und erzählen.

Noch nicht mal das bin ich mir gewöhnt. Sie müssen mir was von sich erzählen, das hilft. Ich hab doch alles vergessen. Nein, nein, manchmal fehlt nur ein Wort. Ich kann nicht. Ach, Helge. Manches ist lange her. Wichtige Dinge haben sich zurückgezogen. Man muss zurück eilen, um sie wieder einzufangen. So war es auch mit meinem Regen. Gut, Regen und Gewitter. Ja, los. Einmal habe ich mit den Genossen eine Radtour unternommen.

in die Gegend von Nauenhof. Unterwegs haben wir Material in die Briefkästen der Dörfer geworfen. Als wir abends heimfuhren, gab's ein Gewitter und einen Platzregen. Das war vielleicht mein Gewitter. In nullkommanix wurden wir alle nass bis auf die Haut. Und dann, wir fuhren alle ordentlich hintereinander, wurden wir von der Polizei kontrolliert, weil einige kein vorschriftsmäßiges Licht an den Rädern hatten. Da standen wir nun und ich

Ich musste mal nötig. Sie muss mal? Ja, da habe ich einfach in die Hosen gemacht. War doch alles schon nass. Es wird bekannt gegeben, dass in Abweichung vom Brandmauererlass ab sofort nicht mehr Leichtmauern aufgezogen werden, sondern Leichttüren zu installieren sind. Jeder Eigentümer bekommt einen Schlüssel, der immer über dem Schloss hängen sollte. Hey, Subjekt da unten! Es wird nicht aufgezogen!

Kommt eine Tür rein. Verstanden? Ich bin kein Tischler, Herr. Dann macht ihr mal Gedanken. Zu Befehl. Es muss... Und es muss telefoniert werden, gute Frau. Jetzt bleiben Sie bis mindestens Sonntag. Sie haben noch immer nicht mal Rittel zu mir gesagt. Schnell. Eingemachtes Schweinefleisch in Gelee. Alvores, eine Gabel haben wir nicht. Nehmen wir einfach die Finger. Hier, Mund auf. Man muss aufpassen, sonst wackelt es einem über die Lippen. So macht man das. Ach, Dieter.

Dieser elende Hunger. Sie blicken in mein Innerstes. Schämen Sie sich. Für so ein Schweinefleisch verrät unser einer die Weltrevolution. Dafür schäme ich mich. Ich bin gar nicht so hungrig. Aber wenn man Sie so essen sieht, dann bekommt man Gefühle, als wäre man in Ihrem Lager. Solche Gefühle, die können Sie gar nicht haben. Dann erklären Sie es mir. Dreck, Elend, Tod, Gemeinheit. Mehr ist nicht zu sagen. Was hat Sie eigentlich zu so einem helfenden Onkel geführt? Raten Sie mal.

Bestenfalls werden Sie eine Evakuierte sein? Aus Hannover? Oder aus dem Ruhrgebiet? Falsch. Ich bin mit der Straßenbahn hier gelandet. Warum lachen Sie nicht? Hier, nehmen Sie das Glas. Warum lachen? Eines Abends stand ich an der Haltestelle Rosenthal. Einfach so und unauffällig. Ich wollte ja gar nicht fahren. Unauffällig? Ja. Ich wollte ein wenig zwischen den Leuten herumstehen und hören, was die sich zu erzählen hatten. Für kurze Zeit wollte ich zu ihnen gehören.

Als die Bahn kam, sprach mich ein blinder Mann an. Er wollte, dass ich ihn nach Hause begleite. Er hatte seinen Blindenstock verloren. Sehr schlau, der Onkel Meier. Ich habe ihm dann von mir und meiner Familie erzählt, damit er nichts Schlechtes von mir dächte. Ich habe ihm erzählt, wie wir alle auf den besonderen Brief warteten. Und als wir ihn dann nach zwei Jahren endlich bekamen, waren wir richtig erleichtert. Die Mami, der Vati und ich. Was für ein Brief? Wir sollten uns tagsdrauf auf dem Bahnhof zum Transport melden.

Und vorher ja nicht vergessen, den Hausschlüssel bei der Polizei abzugeben. Die Mama hat die ganze Nacht die Wohnung sauber geputzt und gewischt und gebohnert. Und alle Pflanzen hat sie gegossen. Und dann haben wir die letzten drei Stunden zusammen in einem Bett geschlafen. Wir haben alle unsere Füße übereinander gelegt. Die Mama, der Vati und ich. Wie früher, als ich klein war und noch bei ihnen schlafen durfte. Da lagen unsere großen Füße beieinander und wärmten sich gegenseitig. Es war eine schöne Nacht.

Diese letzte Nacht mit uns dreien. Wie ist es denn weitergegangen? Ich weiß es noch genau. Bevor wir zum Bahnhof gelangten, blieben wir vor einem Spiegel- und Rahmengeschäft stehen. Da war ein großer, eleganter Spiegel inmitten der Dekoration. Und er hatte uns für eine Viertelminute wie in einem Bild vereint. Unsere kleine Familie, hat der Vati gesagt. So jung kommen wir niemals wieder zusammen, liebes Marittelchen. Merkt ihr das gut? Sie zittern ja. Marittel...

Als wir am Bahnhof ankamen, da trafen wir viele Leute von uns. Kinder. So viele lustige Kinder, die sich auf die Reise freuten. Und da gab mir mein Vati plötzlich meine Tasche und sagte ganz barsch, spring Marittel, spring auf und davon. Es sieht gerade keiner her von den Herren. Eile dich, schlag dich durch, mein Marittelchen. Die Mama nickte nur und weinte kein bisschen. Aber das war sehr leichtsinnig. Auf immer wird es ja nicht sein.

Denn sie kommen im Osten in die Gärtnereien und in die Treibhäuser. Da werden sie es gut haben, denn da gibt es immer etwas zu essen. Und ich habe es doch auch gut getroffen. Und wie ging es dann weiter mit Ihnen? Das ist sehr lieb, dass Sie danach fragen, Achel. Ich fand mich zurecht. Erst bei Bekannten und Kunden meines Vaters und später in Bauboden und Schrebergärten. Und dann war ich immer lieber im Wald. Daher kamen auch die vielen Gerüche, von denen der Onkel sprach.

Das Wild, die Erde, die Blätter, der Waldmeister und die Tiere gaben mir alle von ihren Gerüchen ab. So war das. Und der Onkel hat Sie einfach so aufgenommen? Versteckt hat er mich wegen der Leute. Wenn es rauskommt, Maritel, dann bist du einfach eine evakuierte Verwandtschaft. Im Westen geht alles drunter und drüber wegen der Fliegerangriffe. Und hier wird es auch so kommen. Und ist er gut zu Ihnen? Naja, er bringt mir das Essen aus dem Institut mit. Manchmal auch Konfekt aus den besetzten Gebieten.

Den Tag verbringe ich oben und nachts schlafe ich im Casino des Onkels. Da steht sein Roulette-Tisch. Mit dem spielt er gegen die Zeit. Aber das entscheidet nichts. Er ist ein bisschen verrückt. Er hasst die Zeit. Er forscht über die Markovschen Ketten und was weiß ich noch. Damit will er ihn den Sieg nehmen. Der spielt den lieben Gott. Dabei hat er einfach Glück gehabt, dass seine Herren längst an das Übersinnliche glauben. Sonst wäre er im Lager gelandet.

Da werden Länder gestohlen und Menschen verschleppt und getötet. Und dieser Onkel spielt in seinem Privatkeller Roulette und macht eine Philosophie daraus. Nein, nein, er forscht ernsthaft über die Zufallsketten. Wie ich diese Spielerei verachte. Sie macht den Ernst des Menschenkampfes um eine neue Epoche lächerlich. Ich bin allein, Marittel. Und ich erst. Ich weiß... Ach, nichts wissen Sie.

Ich bin allein als politischer Mensch, wie ich es nicht für möglich hielt. Es gibt keinerlei Chance mehr auf ein Kollektiv oder auf eine moralisch-ästhetische Erziehung der Gefühle, auf eine systematische Organisation und Disziplin, wie meine Genossen ihr System aufbauen wollten. Was meinen Sie, wo ich herkomme? Komm in meine Arme, Achel. Komm nur. Andere halten die Knochen hin und der hält sich heimlich eine Geliebte, die ist noch keine 17.

Das ist strafbar, Herr Gulesch. Er ist ein Forscher, er hat Bücher geschrieben. Er hat in seinen Kreisen einen Namen wie, wie sagt man, wie eine Waschmittelreklame. Tja, was der da wohl forscht? Kriegswichtig forscht der. In unserer Revierkartei steht er auf der Liste der Paketempfänger für geistige Erfindungstätigkeit. Ah ja?

Ah ja? Kriegt man dafür Pakete? Ja, weil die geistige Erfindungstätigkeit sinkt, wenn man nicht genug zu essen hat. Und was ist mit unserem? Ich habe keine einzige Ziarite mehr. Ich komme von der Arbeit. Glauben Sie, dass ich verrückt bin? Alle sind verrückt. Deshalb lebe ich doch auf der Blindseite des Spiegels. Können Sie mich mal mitnehmen? Dort sehen die Menschen genauso aus wie die Richtigen.

Aber sie fühlen nichts. Weder Mitleid noch Schmerz. Dort herrscht das Schweigen des uralten Todes. Aber es nimmt sich ruhiger. Auch wenn die Postämter und die Universitäten reihenweise umgerissen werden. Man nimmt teil, aber nicht anteil. Da laufen die Stadtbäder aus und die Epoche ist auch tot. Wen kümmert's? Das Schlimmste ist, ich bin dort ganz allein. Jedenfalls der Einzige, der jemals von der anderen Seite kam.

Ich habe niemanden zum Reden. Da geht's Ihnen besser. Mit mir reden Sie alle. Na, wen haben wir denn da beim Plaudern erwischt? Was gibt's denn da für Gemeinsamkeiten zwischen den Herren? Kein Haarwasser mehr bei den Friseuren? Die Weiber sind auch heruntergekommen? Na, alle Weiber werden es schon nicht sein. Nicht wahr, Herr Professor? Ich habe Feierabend, Frau Nachbarin, und viel zu tun. Ich muss meine Beuteware sortieren. Sind Damenstrümpfe auch dabei?

Der wird Sie noch ganz verderben, Karl-Heinz. Meine letzte Flasche. Die brauche ich immer, wenn Fliegeralarm ist. Wollen Sie einen Schluck? Wenn der das sieht. Denken Sie ja nicht schlecht von mir. Ich denke nicht. Ich darf das nicht. Wenn man den einzigen Sohn verliert wie ich, dann ist das hier manchmal ein Trost. Der da oben kriegt davon nichts ab. Auf meinen gefallenen Marquardt.

als mir sein Kompanieführer diesen Brief schrieb. Ich habe mich nicht getraut, den aufzumachen. Ich habe meine Brotbüchse genommen und bin zu Berger und Fürth gerannt, obwohl ich keine Schicht hatte. Den Persianermantel habe ich angezogen, trotz der Hitze an diesem Tag. Und Geld hat er von der Front geschickt. Die 200 Mark hier im Brief zahle bitte auf mein Postsparbuch ein. Sein Bart hat er doch kurz vor seinem Tod abgenommen.

Da saß ich nun vor dem Karteikasten und dachte immer, mein Junge ist nur hingefallen. Gefallen ist er nicht. So ein junges Leben. Mein Gott, mein Gott, habe ich immer gebetet. Mach, dass ihm nichts zustößt, mein geliebter Markwart. Und jetzt bekommen wir doch diese Verbindungstür.

Was kommt da auf eine alleingelassene Frau alles zu? Sie, Sie verstehen mich, wenn ich über mich selber weine, nicht wahr, junger Mann? Aber Sie riechen schon wieder nicht gut. Sind in den Duschen immer noch nichts repariert?

Es gibt nur einen Wasserhahn für 30 Mann. Ja, was sind denn das für hygienische Zustände? Ein Wasserhahn für 30 Menschen, die treten sich hoch tot. So ist das nun mal. Ich sagte Ihnen doch, die, die sich pflegen, sind anderen überbelegen. Eine Reklame mit volkserzieherischem Wert. Sagte ich das nicht? Soll ich Ihnen noch mal ein Feuerchen unter dem Badeofen anziehen? Danke, ich...

Ich muss arbeiten. Die Tür. Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Ich habe mir vorgenommen, Karl-Heinz zu küssen. Komm her. Keine Angst. Mein Mutterkuss. In Erinnerung an meinen Mann. Jetzt gibt es im deutschen Vaterland der Hochzeitsparafil...

Und Glück im neuen Ehestand wünscht allen auch passieren. Sie sind erkältet. Gehen Sie bitte ins Bett. Sie werden mich anstecken. Und dann muss ich in den Krankenbau. Und das ist mein sicherer Tod. Hey, da unten hörst du mich. Einetwegen darfst du am Sonnabend krank werden, klar? Aber vorher wird die T-Ring gemauert. Es geht voran, Herr Gulisch.

Ich habe noch gar nicht guten Morgen zu Ihnen gesagt. Guten Morgen, Achel. Sie haben Fieber. Das sehe ich. Dann fühlen Sie doch mal meine Stirn. Vorhin haben Sie von Persil fantasiert. Ich habe nicht fantasiert. Das war ein Reklamevers, den ich heute Nacht gedichtet habe. Ich habe schon über 20 davon gedichtet, die in den Zeitungen standen. Sie haben sie gelesen und nicht gewusst, dass sie von mir waren. Sie werden jetzt in Ihr Bett gehen. Sie sind krank.

Was geht hier vor? Nichts. Na hier, nimm mal einen Zug. Da geht der Husten weg und gleichzeitig wird alles denifiziert. Wer weiß, was ihr alles für Bazillen im Lager habt. Jawohl, denifizieren. Hast du hier unten etwas Außergewöhnliches gesehen? Hier sieht alles gleich aus. Bis auf die Möbel. Hast du hier jemals ein weibliches Wesen gesehen? Die Frau Kies? Aha. Aha.

Pass auf und melde, was du siehst. Jawohl. Hören Sie, Achel, wegen Persil. Mein Vati hatte eine Reklamefirma. Der Vati hat sich Sprüche ausgedacht. Viel mehr als ich. Die wurden dann an die Fabriken verkauft und die haben sie dann hinten in den Zeitungen abdrucken lassen. Bitte, schlafen Sie jetzt.

Dem Vati hatten sie... Dem Vati hatten sie irgendwann unter dem Druck der neuen Zeit die Firma weggenommen. Unser letzter Reklamespruch schlug alles auf dem Gebiet der Waschmittelreklame im Deutschen Reich. Passen Sie auf. Es schauen drei Mädels zum Fenster hinaus. Die Heidi, die Greti, die... Drei blitzsaubere Mädels, ein blitzsauberes Haus.

Atta, Persil und auch Immi. Na, wie geht es Ihnen? Davon habe ich gehört. Den kennt jeder Deutsche. Da haben die Leute aber gekauft. Nach zum Bett machte ich Schule. Physik, Biologie, Erdkunde. Das war eiserne Pflicht. Und wenn ich damit fertig war, dann wurde gedichtet. Das war wie die süße Götterspeise nach Kartoffelmus mit Bratwurst.

Unser letzter Auftrag war ein Vers über Gütermanns Nähseide. Für die Bahnhöfe. Den macht jetzt der Mann, der unsere Firma bekommen hat. Weiß nicht, ob sie fertig geworden ist. Ich komme ja nicht mehr auf Bahnhöfe. Gehen Sie gefälligst ins Bett. Nein, ich will bei Ihnen sein.

Sie brauchen mich. Ich brauche niemanden. Ich gehe. Ich melde mich krank. Ich werde erschossen. Ich dachte erst, hinter der Wand sei ein Meer. Wenigstens ein Ufer mit einem Wald. Ich dachte, zu fliehen. Furchtlos, durch Stürme und über Klippen hinweg. Aber da ist nichts. Kein Schiff, kein Stern, kein springender Fisch, kein Mensch. Ich bin da. Und ich gehe. Dann gehe ich mit Ihnen. Wohin? Ins Lager? An den Galgen? Nein. Nein.

Sie wird man sofort in den Osten schaffen, wo ihresgleichen schon am Tag der Ankunft verbrannt werden wird. Nein, das dürfen Sie nicht sagen. Im Osten, da sind doch meine Eltern und arbeiten in der Gärtnerei. Nehmen Sie Ihre Hände weg.

Sie sind kalt. Und Sie sollten sich ein wenig wärmen, Achel. Ich bin abgeseelt. Ich habe keine Wärme mehr übrig. Sie mit Ihren Treibhäusern des Ostens. Das ist doch zum Lachen. Das weiß doch ein jeder. Ihre Gärtner, die werden erschossen, erschlagen. Man lässt sie verhungern, vergiftet sie. Und danach werden sie alle verbrannt. Sie wollen mich nur loswerden.

Deshalb sagen Sie das. Ach, verschwinden Sie einfach aus meinem Leben. Los! Los, nach oben mit Ihnen! Nein! Weg! Nein! Ich werde mich nicht von Ihnen trennen. Es wird alles ein Gerücht sein. Aber wahr ist es deshalb noch lange nicht. Es ist ein gefährliches Spiel. Lassen Sie uns Größe bewahren und an das Gute glauben. Das hat mein Vater immer gesagt. In den schlimmsten Zeiten, als sie uns alles wegnahmen und voneinander trennten, hat er nicht davon gelassen. Größe bewahren?

Und wie? Ach, sieh mir doch. Ja, möglich ist das, dass es ein Gerücht ist. Vielleicht pflanzen ihre Eltern wirklich Tomaten und Gurken. Ja, es wird ein Gerücht sein. Großeltern sind noch einen friedlichen Tod gestorben. An Krebs oder an Magengeschwürden. Einen eigenen Tod. Ich weiß es doch. Die Eltern gehen einem hinterhältigen Tod entgegen.

Hätte mein Papa mich sonst weggeschickt? Mich fühlt man nicht in das Licht, Achille. Und deshalb will ich hier weg. Und sie gehen mit mir. Nicht wahr? Sie gehen noch mit. Siehst du jetzt ein, mein lieber Freund aus der glücklichen Ferne? Mein rastloser Maurer und Zimmermann. Mein Seemann und Agitator. Siehst du jetzt ein, dass ich stark bin? Und dir eine Hilfe sein werde bei unserer Flucht? Ich will auch nicht mehr an die Eltern denken und unser vergangenes Leben.

Das verspreche ich dir, mein ferner Freund. Ich bin nicht aus der Ferne, Marittel. Ich bin aus der gefährlichen Nähe. Ich bin eine gestreifte Laus, die einmal einer verbotenen Partei angehörte. Mit ihr zusammen bin ich gestorben. Langsam gestorben. Nach zwölf Lagern in Nord und Süd und Ost und West existiere nur noch als Maucher.

Die lichte Perspektive von der Weltrevolution ist mir längst abhandengekommen. Pass nur auf, eines Tages werden wir deine Weltrevolution zusammen machen. Herr Professor, bitte einen Augenblick. Jetzt kann ich dienen, gute Frau. Nie hätte ich geglaubt, dass Sie so einer sind. Wie bitte? Ach so, ich verstehe. Aber da sind Sie im Irrtum. Die junge Dame, die Sie offensichtlich meinen.

Ist eine Evakuierte aus dem Ruhrgebiet. So, so. Ich schlage vor, beim nächsten Beutegut Seife, Waschmittel, Kaffee. Ovo-Maltine, Zahnpasta und Nähnadeln. Dann werde ich mal alles besorgen. Ich schweige wie ein Grab. Frau Kieseyer, Frau Kieseyer, schnell! Holen Sie Ihre Raucherkarte! Ist Sonderzuteilung! Der Alte behauptet, sie sei eine Evakuierte. Hm.

Das ist eine Barfrau aus der Femina am Hauptbahnhof. Eine für Offiziere auf Urlaub. Ah ja, also ja, jetzt werden Zigaretten geholt. Achill, sieh nur, ich muss. Mein weißes Kleid. Stör mich nicht. Ich muss heute fertig werden. Ich weiß. Dann geht's los und unser Leben wird sich ändern. Ihr Leben und mein Leben. Das sind zwei ganz verschiedene Leben. Nichts wird uns mehr trennen.

Heute geht's los. Wohin das wird sich finden. Ein KZler mit einer jungen Frau im Arm? Wir kommen in die Wochenschau, bevor sie uns aufhängen. Ich häng jetzt die Tür ein. Warte! Was machst du da? Das hört jetzt alles auf! Schluss mit der Lächerlichkeit. Bleib, wo du bist. Aber ich liebe dich doch. Und unser Leben ist so wichtig. Mach auf, Liebst. Und was ist das? Mich erkennt jeder gleich an einer Nummer auf dem Arm. Und was ist das?

Eine Kniebundhose, ein Steiradjackett mit Hemd und Krawatte, ein paar Bergschuhe, ein Spazierstock und ein Tiroler Hut. Eine krumme Tabakspfeife, sogar mit Tabak drin. Der Onkel war früher mal Vorsitzender des städtischen Alpenvereins. Ich hab andere Dinge im Kopf, als läppische Liebesgeschichten und große Fluchten. Dafür bin ich schon viel zu lange im Lager. Bleiben Sie mir damit vom Leib. Das sind die Amerikaner. Die kommen jetzt am Tag. Wenn dieser Polizist nicht wiederkommt...

Wer bringt mich da nach Hause? Achill, zieh die Sachen an. Es ist wie ein Zeichen. Sobald alles vorbei ist, laufen wir davon. Sieh nur, die Haustür ist aufgesprungen. Wir springen über die Ruinen hinweg und über die Toten. An den Feuern vorbei. Und wir schwärzen uns die Gesichter und werden zu Überlebenden. Achill, beschütze mich. Die Sachen sind mir viel zu klein. Achill, wir tun schockiert und verwundet. Und dann führt uns die nächste Rotkreuz-Schwester zum Sammelplatz.

Dann sind wir ein ausgebrummtes Ehepaar. Oder wir gehen gleich ins Rosenthal und warten dort das Kriegsende ab. Wo bleiben die nur? Die müssen doch längst ihre Zigaretten gekauft haben. Ich werde mir das mal ansehen. Die Fassaden sind runtergebrochen. Überall brennt's. Ich habe keine lebenden Menschen gesehen. Allein auf der Erde. Mit dir. Das habe ich mir so sehr gewünscht. American Patrol.

Dieser Mann im Radio spielt seine Musik für seine erfolgreichen Kameraden in der Luft. Das ist Swing-Musik, Achill. Der können wir entgegenlaufen. Und dann immer weiter bis zum Niagara. Ach, hör doch, Achill. Das klingt so beruhigend nach Amerika und nach süßer Freiheit. Ich weiß nur, dass wir noch nicht mal bis Altona kommen. Du redest, als wärst du schon mal da gewesen. Ja. Nein, ich war nicht da. Aber der Vati hatte sich eine amerikanische Illustrierte besorgt wegen der Reklame.

Und da war ein buntes Bild vom Wasserfall und einem Badezimmer mit Dusche und WC. Man hörte es richtig rauschen und wie das gewaltige Wasser über die Felsen ran, bis ein Regenbogen entstand und es gezähmt aus einer silberfarbenen Dusche kam. Hier, nimm. Zieh dich endlich um. Es wird Zeit. Du bist hinter mir her wie ein Polizist, der mich entlaufen will. Wenn, dann gehe ich allein. Für dich bin ich nur eine Gefahr. Dummkopf, du blöder Sauhund! Du träumst ja von deinem Lager.

Dann geh doch zurück! Das musst du nicht tun! Verzeih mir. Achill, verzeih mir bitte. Die verlieren ihren Krieg. Auch ohne Onkel Meier mit seinen verrückten Theorien. Ist doch gut. Ich zieh mich an. Wie du willst. Es ist unsere einzige Chance. Oder sie bringen uns vorher noch um. Das ahne ich. Sieh dir doch nur die gleichgültigen Gesichter der beiden von oben an. So gucken die alle. So reden die alle. So träumen die von Kaffee und Einkellerungskartoffeln und Briketts und Hautcreme.

Ich will das überleben. Weil ich sehen will, wie denen keine Gnade gewährt wird, wenn es soweit ist. Ich hoffe dabei für sie alle, dass sie vorher in ihren Kellern verrecken. Mit Mauer durchbrüchen oder ohne. Dass ihre verdammten schlange stehenden Weiber von allen Feinden vergewaltigt und gezüchtigt werden. Ich hoffe, dass man sie vertreiben wird, woher sie auch kommen und ihre verdammten Kinder auch... Nein, die nicht. Das will ich nicht.

Aber ich bete jede Nacht zu den Amerikanern: Schickt Flugzeuge, Flugzeuge und vernichtet ihre Städte! Na, wie sehe ich aus? Wie... Louis Trenker. Genauso. Ich... Ich kann mir keine Krawatte mehr binden. Und die Schleifen... Die Schuhbänder... Das konnte ich schon als Kind nicht. Ach bist du schön. Wie ich dich liebe, mein Achill. Mein Liebster ist kein Seemann. Mein Liebster ist kein Maurer.

Mein Liebster sieht aus wie ein deutscher Alpenbezwinger. Nein, er ist ein Ornithologe, ein ernsthafter Mensch auf der Vogelpirsch. Aber es fehlt ein Fernglas. Leider hat der Onkel keines. Ach, mach ein frohes Gesicht. Weißt du, was der Onkel jetzt sagen würde? Marittel? Dieser junge Mann dort, der könnte dich zugrunde richten. So wie der herumstolziert. Na, tut er doch auch. Was schaust du so? Ja, das ist eine Art Krankheit, an der ich leide. Ach, es ist doch nur die Liebe.

Du wirst mich zugrunde richten. Halte dich fest an mir. Als der Vati mich am Bahnhof von sich stieß, war das ein großes Unglück für mich. Aber jetzt weiß ich, dass er wusste, was er tat. Er wollte, dass wenigstens mir eine Gerechtigkeit wiederführe. Gerechtigkeit? Für unsere einen ist, wenn heute Abend einer beim Zählappell fehlt, dann müssen alle anderen so lange stehen bleiben, bis man ihn wieder eingefangen hat. Los, rüber, in deinen Keller. Nein, in deinen. Sobald die da oben fertig sind, eilen wir los.

Als Fliegergeschädigte bekommen wir nur Lebensmittelkarten und Ausweise. Wie heißen denn Herr und Frau Franker? So schnell wie die da oben alles zusammenschmeißen, könnten wir eigentlich beruhigt hier sitzen bleiben. Lass uns was Leichtsinniges tun. Ich kann das nicht mehr, Marita. Ich hab das alles verlernt. Und ich, mein Liebster, hab es bis heute nicht gelernt. Warte nur. Bis wir verheiratet sind, können wir es. Nein, nein. Das werde ich nie wieder können. Das hat keinen Sinn. Mein Liebster.

Das ist wie bei einer Pflanze. Es hat ein paar Wochen nicht geregnet und sie sinkt in sich zusammen. Dann aber kommt wieder Wasser aus einem Wölkchen. Und sie wird schön wie nie zuvor. Ich schäme mich. Auch von meinen Kameraden. Welche Sehnsucht die nach ihren Frauen und Kindern haben und welche Ängste sie verspüren, sie wiederzusehen. Die wünschen sich immer einen Volltreffer, wenn Alarm ist. Dann brauchen sie nicht mit ihren ausgetrockneten Augen und Seelen vor ihnen zu erscheinen.

Wo dieser Aufpasser nur bleibt. Das ist doch nicht dein Ernst! Du hast dich umgezogen. Du bist reisefertig. Wenn wir es geschafft haben, dann machen wir in Amerika Papas Firma wieder auf. Werbung, Plakate und Texte. Achill und Marittel. Wie heißen wir eigentlich? Freiermut. Was für ein schöner Name. Der passt für uns. Achill und Marittel Freiermut, geborene Blankenburg. Das war einer von den Langzeitzündern.

Das ist der Abgrund der Entartung! Das übersteigt die Grenze des Sittlichtverfalls! Da weiß man gar nicht mehr, wem man alles Vorwürfe machen muss. Maritel! Wo bist du? Ich habe meinen Blindenstock verloren! Führ mich nach Hause! Maritel! Ich werde die teuflische Grenzenlosigkeit des Verbrechens beenden! Ich bin Institutsleiter geworden!

Ich habe jetzt ein Uniform an! Mach' ich denn! Hey, mein Liebster! Es ist warm und schön hier draußen! Schnee fällt und kein Mensch ist zu sehen! Ach, komm doch, mein Liebster! Holt mich denn keiner ab? Wo ist bloß die Menschlichkeit geblieben? Menschlichkeit? Ich habe schon genug von der Menschheit. Ach, hey!

Der Weg ist frei. Hilf deinem armen Mann, der keinen Schimmer mehr sieht! Maritel! Das sind manchmal schlafwanderliche Anwandlungen bei mir. Die Sache mit dem Handtuch. Völlig ungefährlich. Es kommt nicht wieder vor. Ach hey! Fürchte dich nicht! Ich führe dich!

Es ist köstlich, hier draußen in Freiheit zu sein! Wie soll ich das nur mit dem Salutieren machen? Ich sehe doch nichts, wenn mich einer grüßt! Oder wenn ich einen grüßen muss, den sehe ich doch auch nicht! Hilfe! Hilfe! Wo bin ich? Ach, Hill! Wir werden in einem Bunkerloh wohnen! Gleich neben einer Tankstelle mit einer Eiscreme-Maschine! Hinter uns rauscht der Niagarafall!

Wem haben wir das alles zu verdanken? Diesem scheiß weitblickenden Idealismus! Frau Kieseyer! Und dann dichten wir unseren ersten amerikanischen Werbespruch!

Achill, wie findest du das? Messer, Löffel, Gabel, Schwamm, Teller, Pfannen, Flaschen, Kamm, Gläser, Töpfe, Bonertücher. Reinigt Imi schnell und sicher. Mir fällt garantiert auch was zu Gütermanns Nähseide ein. Komm nur, Achill. Es ist keine Gefahr mehr. Ja doch. Ich komme gleich. Wenn du heimkehrst von der Arbeit, wirst du rufen...

Ich bin wieder da, Maritin. Und ich habe das Essen fertig. Jesus, Jesus, sie leben ja noch. Stellen Sie sich vor, der Gulesch hat seine Pistole verloren. Der traut sich nicht, sie ohne nach Hause zu bringen. Kolleins, sie wohnen ab jetzt in der Gartenlaube. Da bringe ich ihnen Süppchen. Die Starkbäder sind ausgelaufen. Unser Milchgeschäft.

Herr Becker, die Denkmäler und Banken, die Welt der Automobile, Untergang, Untergang! Wir hatten mal Automobil auf zwölf Einwohnern in diesem Lande. Wo ist dieser Edelstmensch aus dem Keller geblieben? Nehmen Sie mich mit auf die Blindseite des Spiegels. Herr Professor!

Entgegen dem kühlenden Morgen, am Fluss entgegen dem Wind. Was soll denn noch jetzt deine Sorge, wenn froh die Sirene erklingt? Wach auf, steh auf, der Morgenstrahl im Vorbrand. Entgegen geht unser Land, dem neuen Tag.

Wenn ein junger Mann kommt, der fühlt, worauf's ankommt, weiß er, was er tut, weiß er, was er tut und will er probieren, dein Herz zu verführen. Weiß er, was er tut, weiß er, was er tut, schließlich möchte ich ihn spät von dir, doch ihr kommt, die Arme nehmen. Wenn ein junger Mann

Der Durchbruch. Ein Hörspiel in zwei Teilen. Zweiter Teil. Süße Freiheit. Von Peter Steinbach. Die Rollen und ihre Darsteller. Frau Kies Eier. Katharina Thalbach. Gulisch. Bernd Stegemann. Professor Meier Grieben. Hans-Peter Halbachs. Marittel. Anne Karnis.

Achill Paul Herwig und Radiostimme Michael Müller. Musik Henrik Albrecht. Technische Realisation Gertrud Melcher, Achim Fell und Mechthild Austermann. Regieassistenz Viviane Koppelmann. Regie Claudia Johanna Leist. Muss er wirklich wissen, was er tut, sonst kann man ihm nicht helfen.

Eine Produktion des Westdeutschen Rundfunks Köln 2008. Dramaturgie und Redaktion Georg Bühren.