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GAG508: HB01 – Die Jagd nach der exakten Uhrzeit & Über Vogelkot und Brot aus der Luft

2025/6/18
logo of podcast Geschichten aus der Geschichte

Geschichten aus der Geschichte

AI Deep Dive AI Chapters Transcript
People
D
Daniel
软件开发专家,专注于编程和技术博客写作。
R
Richard
Topics
Richard: 我讲述了1707年英国舰队因导航错误在锡利群岛遭遇海难,促使英国设立经度委员会,悬赏解决海上经度定位问题。木匠约翰·哈里森因此投身于精密时钟的研发,历经数十年,尽管他的方案最终未被完全采纳,但他为后来的航海精密时钟奠定了基础。哈里森的坚持和创新精神令人敬佩,他为解决经度问题奋斗终生,尽管过程充满挑战,但他最终获得了应有的认可。 Daniel: 我认为这个故事突出了哈里森对时钟的热情和为解决经度问题所付出的巨大努力。虽然经度问题在当时非常重要,但哈里森的贡献在于证明了制造足够精确的时钟是可能的。尽管他最初并非专业制表师,但他通过自学解决了这个难题,这非常了不起。索贝尔的书对哈里森的描述有些夸大,但不可否认的是,哈里森的努力为航海事业做出了重要贡献。

Deep Dive

Chapters
Diese Einleitung stellt die neue Hörbuchreihe vor und erklärt das Konzept der Podcast-Folgen. Die Nachbesprechung fasst die beiden vorgelesenen Geschichten zusammen und diskutiert deren Relevanz und Hintergrund.
  • Vorstellung der neuen Hörbuchfolge basierend auf dem Buch "Geschichten aus der Geschichte"
  • Konzept der Hörbuchfolgen: Zwei Geschichten pro Folge, gelesen vom jeweils anderen Autor
  • Das Buch umfasst 20 Geschichten, 10 geschrieben von jedem Autor
  • Nachbesprechung der vorgelesenen Geschichten mit Diskussion von Literatur und Kontext

Shownotes Transcript

Translations:
中文

Lernt ein bisschen Geschichte. Lernt ein bisschen Geschichte, dann werdet ihr sehen, wie der Reporter sich damals entwickelt hat. Hallo und herzlich willkommen bei Geschichten aus der Geschichte. Mein Name ist Richard. Und mein Name ist Daniel. Bevor es hier jetzt aber weitergeht, kommt noch eine kleine Werbeeinschaltung. Daniel. Richard.

Letzte Woche hast du mir an dieser Stelle erzählt, dass du selbst in den Urlaub Snacks mitnimmst. Oh ja, jede Menge. Man weiß ja nie, wo man feststeckt und sich eine Zeit lang autark ernähren muss. Ja. Und wie soll ich sagen, mir geht es momentan ähnlich. Allerdings nicht aufgrund eines Urlaubs. Also würdest du jetzt hier in meinem Zimmer stehen, dann könntest du sehen, dass es quasi leer ist, weil die Bücher...

Die Bücher, die haben ihren Tribut gefordert. Und der Tribut bedeutet natürlich mehr Platz. Brauchen mehr Platz, das heißt, wir siedeln gerade um. Und was soll ich sagen, da bleibt natürlich nicht viel Zeit, um groß aufzukochen. Ja, weil da muss gehackelt werden. Deswegen...

bietet sich eine Sache an, nämlich Snacks. Snacks, die gleichzeitig nahrhaft und wohlschmeckend sind. Und Daniel, wo findet man diese Snacks? Also ich finde die bei Koro. Richtig, auch ich. Auch ich. Bei Koro gibt es nämlich hochqualitative Snacks,

innovative und vegetarische bzw. vegane Produkte, viele davon in Bio-Qualität und auch in Großpackungen. Und Großpackungen sind super, weil viel drin ist und natürlich auch, weil man damit viel Verpackungsmüll einspart.

Viele dieser Produkte von Koro, die beziehen sie direkt vom Händler und mehr als die Hälfte ihrer Produkte ist mittlerweile vegan und was dem Ganzen auch zugrunde liegt, ist eine transparente Kommunikation. Wer jetzt auch auf der Suche nach Snacks ist, um so ein bisschen die Kochzeiten abzukürzen, mit dem Code GADG, alles in Großbuchstaben, spart man 5% auf das gesamte Koro-Sortiment.

Einfach auf www.koro.com gehen, dort beim Einkauf diesen Code eingeben, also G-A-D-G, alles in Großbuchstaben und 5% sparen. Den Code und alle weiteren Infos, wie den Link zum Beispiel, die gibt es natürlich wie immer direkt in unseren Show Notes. Und dank der Energy Boys kannst du jetzt doppelt so viele Kisten schleppen. Richtig, dreimal so viel. Ende der Werbung.

Gernd, wir sind zwei Historiker, die sich üblicherweise Woche für Woche eine Geschichte aus der Geschichte erzählen. Diese Woche ist es aber ein bisschen anders. Richtig. Es ist so, wir haben ja vor knapp eineinhalb Jahren ein Buch rausgebracht. Geschichten aus der Geschichte haben wir es genannt. Und es war der Versuch, Geschichten, so wie wir sie hier erzählen, auch auf Papier zu bannen. Und es hat ganz gut funktioniert. Also viele, die unser Buch gekauft haben, waren entsprechend zufrieden. Was wir allerdings nicht gemacht haben. Ein Hörbuch.

Und bei der Antwort, warum, es ist kompliziert, weil in erster Linie hängt es damit zusammen, dass wenige Hörbuchverlage ein Potenzial darin gesehen haben, ein Hörbuch von zwei Typen rauszubringen, die ohnehin einmal pro Woche eine Geschichte aus der Geschichte erzählen. Tja, und deshalb hat es nie ein Hörbuch gegeben. Bis jetzt. Genau. Diese Hörbuchrechte...

Die sind jetzt nämlich wieder an uns zurückgegangen und aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, das Hörbuch einfach selbst zu machen und zwar als Folgen unseres Podcasts.

Wie wird das ablaufen? Also zuerst einmal werden wir in jeder dieser Hörbuchfolgen zwei Geschichten vortragen. Jeweils eine vom anderen. Also zwei Geschichten und in dieser Folge ist es auch ein bisschen speziell, da gibt es nämlich auch gleich noch das Vorwort dazu. Vielleicht da noch als Ergänzung, das Buch besteht aus 20 Geschichten und jeder von uns hat zehn Geschichten geschrieben. Genau.

Weil wir es auch nicht ganz hörbuchartig machen wollen, sondern auch ein bisschen wie bei den üblichen Folgen, werden wir am Ende jeder Geschichte trotzdem noch ein bisschen über die Geschichten plaudern. So ein bisschen einordnen. Tja, und jetzt würde ich sagen, beginnen wir einfach mal mit Hörbuchfolge 1. Ganz genau. Eigentlich hat alles recht harmlos begonnen, vor mittlerweile acht Jahren an Richards Küchentisch in Wien.

Unser Geschichtsstudium hatten wir seit längerer Zeit abgeschlossen, arbeiteten aber beide nicht als Historiker und entschlossen uns daher, regelmäßig Geschichten aus der Geschichte in ein Mikrofon zu sprechen. Kurz sollten diese Geschichten sein und so erzählt, dass sie auch Menschen Freude bereiten, die sonst wenig Bezug zur Geschichte haben. Etwa diejenigen, die in der Schule vom Auswendiglernen von Jahreszahlen und Kriegsschauplätzen gelangweilt wurden,

Und weil wir keine Zeit hatten, alle Folgen gemeinsam vorzubereiten, stand auch schon bald unser Konzept, das sich als großer Glücksfall für den Podcast herausstellte. Der eine weiß nicht, was der andere ihm erzählen wird. Seither hat sich einiges getan. Über 400 Folgen sind veröffentlicht worden und die Anzahl derer, die uns mittlerweile zuhören, passt schon lange nicht mehr um den Küchentisch.

was wiederum dafür gesorgt hat, dass wir mit unseren Geschichten etwas erreicht haben, von dem wir nie zu träumen gewagt hätten. Wir bestreiten mit dem Podcast nun unseren Lebensunterhalt. Was über die Jahre allerdings gleich geblieben ist, ist unsere Begeisterung für die Geschichte und die Freude, sie unserem Publikum untereinander zu erzählen.

Wenn Sie also dieses Buch in Händen halten, dann vielleicht, weil Sie uns ohnehin schon kennen und öfter mal im Ohr hatten oder weil eine wohlmeinende Person der Meinung war, auch Sie könnten sich für unsere Geschichten interessieren. Oder Sie haben in der Auslage einer Buchhandlung unser Cover gesehen und sich gedacht, interessant, Geschichten aus der Geschichte, das klingt drollig.

Wie dem auch sei, was Sie hier in Händen halten, ist eine Geschichtensammlung, mit der wir den Versuch wagen, Geschichte auf unsere Art erzählt auch zu Papier zu bringen. Ein Versuch, bei dem wir hoffen, dass unsere Faszination für Geschichte auf und zwischen den Zeilen überspringt. Denn so, wie wir Geschichte verstehen, geht es nicht um das Auswendiglernen von Jahreszahlen oder die Aneinanderreihungen von Königinnen und Königen. Okay, das lässt sich manchmal nicht vermeiden.

Am Ende des Buchs gibt es zwar kein Diplom, aber vielleicht ein paar Erkenntnisse, die zu einem besseren Verständnis der Welt führen, in der wir leben. Denn schlussendlich kreist ja alles um die Frage, warum wurde sie so, wie sie heute ist. Was uns im Zuge der Vorbereitungen für Geschichten häufig beschäftigt, sind jene Menschen, die die Welt bereist haben, aus welchen Gründen auch immer.

Von solchen Menschen erzählen wir in diesem Buch. Von Menschen, die gefahren, gegangen, gesegelt oder geflogen sind und die Welt mit ihrem neuen Wissen verändert haben. Mal mehr und mal weniger. Wir haben für diesen Band 20 Geschichten ausgesucht, die in eben diese Kategorie fallen. Es geht um Frauen, die die Welt auf unterschiedlichste Arten umrundeten, um Forscher, die neue Spezies entdeckten und auch um die ewig Reisenden, die schon im Mittelalter die Grenzen der ihnen damals bekannten Welt ausloteten.

Das hier ist aber kein gewöhnliches Geschichtsbuch, so wie wir auch wohl keine gewöhnlichen Historiker sind. Wir stützen uns in unseren Erzählungen auf die Arbeit jener, die seit tausenden Jahren Dinge aufschreiben und auf jene, die beinahe ebenso lang diese Texte studieren, auswerten, katalogisieren, übersetzen und uns allen verständlich machen.

Wie auch in unserem Podcast üblich, gibt es daher nach jeder Geschichte einen Literaturtipp, der uns selbst bei der Recherche geholfen hat, der die Möglichkeit bieten soll, sich noch tiefer mit dem Thema auseinanderzusetzen. Zusätzlich haben wir aus unserem Podcast-Archiv zu jeder Geschichte eine passende Folge ausgesucht, die entweder mit dem Thema selbst zu tun hat oder zumindest in dieselbe Kerbe schlägt.

Sie können dieses Buch von Anfang bis Ende lesen oder so wie viele, die unseren Podcast zum ersten Mal entdecken, einfach mal mit jenen Geschichten starten, die Sie persönlich am meisten interessieren. Geschichte ist für uns ein Flickenteppich, der mit jedem Buchkapitel und jeder Podcast-Folge ein kleines bisschen größer und dichter wird. Wie auch immer Sie es handhaben wollen, wir hoffen, Sie werden dabei gut unterhalten.

Tauchen Sie mit uns ein in die Vielfalt an faszinierenden Themen, Ereignissen und Anekdoten, die die Geschichte so mit sich bringt. In diesem Sinne, lernen Sie ein bisschen Geschichte. Dann würde ich sagen, Richard, springen wir zur ersten Geschichte, die du vorlesen wirst. Genau. Wir haben uns nämlich Folgendes überlegt. Wir werden jeweils die Geschichten des Anderen lesen. Das heißt, ich beginne jetzt mit einer Geschichte, die du geschrieben hast und es ist die erste im Buch. Sie heißt...

Die Jagd nach der exakten Uhrzeit. Am 22. Oktober 1707 befindet sich eine Flotte des Vereinigten Königreichs auf dem Weg von Gibraltar zurück nach England. Es regnet und stürmt die gesamte Fahrt über, was sich als fatal herausstellen wird. Die 21 Schiffe der Royal Navy, angeführt von Admiral Sir Cloudsley Chaveau,

segeln auf dem Atlantik Richtung Norden und sollen dann in den Ärmelkanal einbiegen, die Meeresstraße, die die britischen Inseln von Kontinentaleuropa trennt. Chavo befiehlt, den Kurs zu halten. Am Abend geschieht dann die Katastrophe. Eine der größten Schiffskatastrophen in der Geschichte Englands. Wie es dazu kam?

Die Position wurde falsch berechnet und statt Richtung Nordsee in den Ärmelkanal zu steuern, nimmt die Flotte unwissentlich Kurs auf die Felsen der Silly-Inseln. Über 90 Felsen ragen hier vor der Südwestspitze Englands aus dem Wasser. Das erste Schiff, das an ihnen zerschellt, ist die Association, das Flaggschiff. An Bord Admiral Chaveau. Es dauert nur wenige Minuten, bis das Schiff vollständig untergeht.

Der Besatzung bleibt keine Zeit, sich zu retten. Nacheinander fahren noch drei weitere Schiffe gegen die Klippen, schlagen Leck und sinken. Erst dann sind die anderen Schiffe gewarnt und können ihren Kurs gerade noch ändern. Mehr als tausend Seeleute sterben bei dem Unglück. Und sie sind bei Weitem nicht die einzigen Opfer, die die Inselgruppe im Laufe der Geschichte gefordert hat. Das Gebiet rund um die Silleinseln ist unter den Seefahrern berüchtigt für seine gefährlichen Gewässer.

Mehr als 800 Wracks befinden sich hier auf dem Meeresgrund, ein ganzer Schiffsfriedhof. Das neue Unglück löst im Vereinigten Königreich Entsetzen aus. Das Land befindet sich mitten im Spanischen Erbfolgekrieg gegen Frankreich und Spanien. Da verlieren sie durch einen Navigationsfehler, nicht etwa durch Kampfhandlungen, zahlreiche Matrosen und teure, wichtige Kriegsschiffe. Aber was war die Ursache? Warum haben Chavo und seine Mannschaft ihre Position falsch berechnet?

Schlechte Sicht war sicherlich einer der Gründe, aber auch bei klarstem Himmel und freiem Blick auf Sonne, Mond und Sterne hätten sie ihre genaue Position aus Breiten- und Längengrad nicht bestimmen können. Segelschiffe fahren nicht mit konstanter Geschwindigkeit über die Meere, weil sie vom Wind abhängig sind.

Das macht genaue Aussagen über die bereits zurückgelegte Strecke oft unmöglich, insbesondere wenn weitere Navigationshilfen aufgrund von Stürmen, Wolken oder generell schlechten Sichtverhältnissen nicht zur Verfügung stehen. Der Breitengrad lässt sich mit Hilfe des Polarsterns recht einfach bestimmen. Der fällt nämlich zufällig fast mit der Polarachse der Erde zusammen.

Alles, was für die Berechnung gebraucht wird, sind eine Formel, ein Instrument zur Höhenmessung der Mittagssonne und freie Sicht auf den Himmel. Der Längengrad hingegen lässt sich nicht so einfach bestimmen, weil ein Bezugspunkt fehlt. Ein Problem, das sich allerdings mit der genauen Uhrzeit lösen lässt. Die Betonung liegt auf genau, also exakt, präzise, ohne große Abweichungen. Und davon sind die Uhrmacher um 17.7 technisch noch meilenweit entfernt.

Zumal auf See für das Messen der Uhrzeit an sich schon ungünstige Bedingungen herrschen. Es ist immer unruhig wegen der Wellen und die Temperaturen sind recht unbeständig. Doch warum lässt sich der Längengrad überhaupt mit Hilfe der Uhrzeit bestimmen? Das liegt daran, dass sich der Abstand zweier Orte durch den Vergleich der jeweiligen Ortszeiten errechnen lässt. Denn die Sonne wandert gleichmäßig von Osten nach Westen und steht an jedem Ort entlang des Längengrads gleichzeitig im Zenit.

Wer sekundengenau die Zeitdifferenz des Sonnenhöchststands zu einem anderen Ort bestimmen kann, kann daraus die Entfernung berechnen und damit auf den Längerngrad schließen. Die Uhrzeit wird also nach dem Ort des Startpunkts festgelegt. Fährt ein Schiff in London los, wird die Uhr nach der von der königlichen Sternwarte vorgegebenen offiziellen Zeit gestellt. Auf hoher See wird dann die Ortszeit der Schiffsposition bestimmt und mit der Londoner Ortszeit verglichen.

Diese Berechnung funktioniert aber nur mit einer Uhr, die nach mehreren Wochen auf See keine Gangabweichung von mehreren Minuten aufweist. Im Alltag der Menschen spielt damals eine sekundengenaue Uhrzeit allerdings noch keine große Rolle. Über Jahrhunderte hinweg macht es keinen Unterschied, ob es im Nachbarort ein paar Minuten früher oder später ist.

Die Uhrzeit ist daher lange Zeit auch nicht standardisiert. Das heißt, an allen Orten gilt noch eine lokale Zeit, die sich am Sonnenverlauf orientiert. Wer die exakte Uhrzeit wissen will, muss zunächst gelegen an Sternwarte reisen. Manche hatten auch die Möglichkeit, sich die korrekte Uhrzeit in der Stadt zu kaufen.

Heutzutage eine seltsame Vorstellung, wo doch Geräte, ob am Handgelenk oder in der Hosentasche, die die Uhrzeit auf Millisekunden genau anzeigen, allgegenwärtig sind. Der Uhrzeitverkauf ist ein spezieller Service, den John Henry Belleville ab 1836 in London anbietet. Er arbeitet am Royal Greenwich Observatory, der königlichen Sternwarte, durch die der Nullmeridian verläuft. Und genau dort wird die offizielle Uhrzeit berechnet.

Belleville stellt täglich an Chronometer und beliefert anschließend seine Uhrzeit-Abonnenten, darunter etwa einige Uhrmacher. Ihnen sagt er gegen Gebühr die Uhrzeit. Später übernehmen seine Frau und seine Tochter Ruth Belleville den Service, bis ins Jahr 1939, als Ruth, bekannt als Greenwich Time Lady, das Chronometer an den Nagel hing.

Das Chronometer bringt uns nun gewissermaßen zurück zum Ausgangspunkt dieser Geschichte, denn eine solche präzise Uhr steht Admiral Sir Claude Le Chaveau 1707 auf dem Weg von Gibraltar nach England noch nicht zur Verfügung.

Die Ironie der Geschichte, sie hätte ihm auch nichts genützt, denn den Längengrad hat der Admiral tatsächlich korrekt bestimmt, aber da die Flotte aufgrund der bescheidenen Wetterlage seit über zehn Tagen keine Sterne mehr zu Gesicht bekommen hat, schätzt Schawel ihren Standort ein kleines Stück zu weit nördlich ein und vertut sich also im eigentlich leichter zu bestimmenden Breitengrad.

Dennoch ist die Schiffskatastrophe bei den Silly Inseln der Startschuss für die Entwicklung der präzisesten Uhr der Welt. 1712 wird durch Queen Anne das Board of Longitude einberufen, das zwei Jahre später erstmals zusammenkommt. Eine Kommission bestehend aus hochrangigen Mitgliedern der Marine und Wissenschaftlern.

Unter ihnen befindet sich auch der Präsident der Royal Society, was zum damaligen Zeitpunkt niemand Geringeres als Sir Isaac Newton ist, der vielleicht bedeutendste Wissenschaftler aller Zeiten. Das Ziel dieses Gremiums, eine Antwort auf das Längenproblem zu finden. Das Board of Longitude lobt ein Preisgeld aus. Nützlich und praktikabel soll die Lösung laut Ausschreibung sein.

Explizit von einer Uhr ist nicht die Rede. Die Kommission ist offen für Ideen aller Art. Dreimal im Jahr treffen sich die Mitglieder und beraten über eingereichte Vorschläge. Das Preisgeld ist exorbitant. 20.000 Pfund soll die Person erhalten, die den Schiffsstandort mit einer Abweichung von weniger als 30 Seemeilen bestimmen kann. Das entspricht, inflationsbereinigt, einem Preisgeld von mehr als 3 Millionen Euro.

Diese hochdotierte Ausschreibung ruft auch den bisher unbekannten Tischler John Harrison auf den Plan, der sich an die Arbeit macht, den ersten Zeitmesser zu bauen, der geeignet ist, auf hoher See den längeren Grad zu ermitteln. Eine Aufgabe, die von nun an sein ganzes Leben bestimmen soll. Ob er am Ende erfolgreich ist und das Preisgeld einstreichen kann? Ein eindeutiges Jein.

Den Vorschlag, eine Längenuhr mit auf Reisen zu nehmen, die die Ortszeit eines Referenzorts anzeigt, hat bereits 1530 der universalgelehrte Gemma Rainer Frisius vorgeschlagen, der außerdem Leibarzt von Kaiser Karl V. war. Aber weder 1530 noch 1714 gibt es eine Uhr, die nach mehreren Wochen Wellengang und unter ständigen Temperaturschwankungen die Zeit noch mit der notwendigen Genauigkeit anzeigt.

Lässt sich ein so präziser Zeitmesser also überhaupt konstruieren? Die Längengradkommission ist skeptisch und wird es lange Zeit bleiben. Mechanische Uhren haben immer eine Gangabweichung von mehreren Sekunden am Tag und das ist schon zu viel für die Längengradbestimmung. Eine Uhr als Lösung für das Längengradproblem steht daher zu Beginn erst einmal nicht im Fokus, zumal sich die Positionsbestimmung auch durch astronomische Berechnungen lösen lässt.

Dafür braucht es nur den Mond, also eigentlich Abstand und Winkel vom Mond zu einem Fixstern und natürlich klare Sicht auf die Gestirne. Und dank eines nautischen Instruments, des Oktanten und später des Sextanten, sollte die genaue Berechnung möglich sein. Allerdings erfordert diese Methode einige mathematische Kenntnisse und ist komplizierter als der Uhrenvergleich.

John Harrison jedenfalls hält an der Zeitmesser-Idee fest und begibt sich 1728 zur königlichen Sternwarte in Greenwich. Der Tischler, der sich das Uhrmachen selbst beigebracht hat, behauptet, eine Uhr, die Timekeeper, entworfen zu haben, die das Längenproblem löst. Nun sei er auf der Suche nach finanzieller Unterstützung. Die bekommt er durch die Kommission auch und so macht er sich mit dem Vorschuss gleich an die Arbeit.

Das Ergebnis, nach sechs Jahren akribischer Tüftelei, präsentiert Harrison endlich seine erste Längernuhr. H1, wie sie inzwischen liebevoll genannt wird. Sie sieht ungewöhnlich aus für eine Uhr, ist aber unschlagbar präzise und bewährt sich gleich bei ihrer ersten Fahrt von London nach Lissabon und wieder zurück. Für die Längerngradkommission ist dieser Test zwar noch nicht ausreichend, aber sie gewähren Harrison weitere 500 Pfund, um ein verbessertes Modell bauen zu können.

Ohne weiter auf die Prüfung von H1 zu drängen, macht er sich daran, die nächste Uhr herzustellen. 1739 ist die sogenannte H2 fertig. Doch Harrison bleibt rastlos, verfolgt eine Idee nach der anderen, um seine Uhren präziser zu machen und entwickelt lieber weitere Uhren, bevor er sie zur offiziellen Überprüfung an die Königliche Kommission gibt.

1742 kündigt er an, eine dritte, noch präzisere Längernuhr zu konstruieren. Das Board of Longitude gewährt ihm wieder 500 Pfund. Und dann herrscht erstmal Funkstille. Die nächsten 17 Jahre lässt Harrison nichts mehr von sich hören. Baut er noch an der Uhr? Ist er am Ende nur ein Hochstapler, der sich Geld erschleichen wollte? Das Gegenteil ist der Fall. Harrison bastelt detailversessen an H3.

Inzwischen steht er nicht mehr allein in seiner Werkstatt. Sein Sohn William sitzt immer an seiner Seite. Erst im Jahr 1759 wagt sich Harrison mit einer neuen Uhr aus der Deckung. Er tritt wieder vor die Leningrad-Kommission und bittet sie darum, sein neuestes Werk zu testen. Und die Kommission lehnt ab.

Allerdings nicht, um den Uhrmacher auszubremsen. Eine Testfahrt kommt für die Marine zu dieser Zeit wegen des Siebenjährigen Kriegs nicht in Frage, in dem sich seit 1756 auch britische und französische Kriegsschiffe gegenüberstanden. 1761. Nach der Niederlage der französischen Flotte gibt es schließlich grünes Licht für den Test. Und inzwischen ist auch die nächste Harrison-Uhr fertig. H4.

Ein ganz besonderes Stück, denn sie hat das Design einer Taschenuhr und ist ein wahres Meisterwerk ihrer Zeit. Über 30 Jahre nachdem Harrison das erste Mal in London aufgetaucht ist, um seine Pläne für eine Längenuhr vorzustellen, kann die Längenuhr also endlich richtig getestet werden. Der Tischler ist inzwischen zu alt für die geplante Reise nach Jamaika, sodass sein Sohn William mit H4 im Gepäck an Bord geht. Im November 1761 starten sie.

H4 wird in einer Kiste aufbewahrt, die nur einmal täglich und unter Beobachtung von vier Personen geöffnet werden darf, um die Uhr aufzuziehen. Als das Schiff im Januar 1762 nach 81 Tagen auf hoher See in Jamaika ankommt, beträgt die Abweichung der Uhr nur fünf Sekunden zur Ortszeit in London. Ein sensationeller Wert. Umgerechnet auf den Längengrad entspricht das einer Abweichung von etwas mehr als einer Seemeile.

Für den Erhalt des Preisgeldes sind laut Statuten des Board of Longitude sogar bis zu 30 Seemeilenabweichung erlaubt. Harrison fordert daher jetzt die Prämie. Die Lengengrad-Kommission ist begeistert, zahlt Harrison das gesamte Preisgeld aus und lässt die Uhr für alle britischen Schiffe in Serie produzieren. Das Lengenproblem ist endgültig gelöst. Nein, so reibungslos läuft es nicht. Ganz im Gegenteil. Für Harrison beginnt ein jahrelanger Kampf um Anerkennung.

Das Board of Longitude ist nämlich keineswegs restlos überzeugt und fordert die Entwürfe für die Uhren, eine Erklärung für den Mechanismus und eine weitere Atlantikfahrt, um auszuschließen, dass es sich um einen Zufallstreffer handelt. Auch nach der erneuten Prüfung würde die Kommission Harrison zwar nicht die volle Prämie zugestehen, aber immerhin 5000 Pfund. Es gibt also eine weitere Testfahrt in die Karibik, diesmal nach Barbados. Und H4 bewährt sich wieder glänzend.

Jetzt zahlt die Leningrad-Kommission doch sicher die Prämie. Weit gefehlt. Ein neues Mitglied, Neville Masclin, gewinnt immer mehr an Einfluss. Er ist Verfechter der Monddistanzmethode und hält die Uhrenmethode für nicht praktikabel.

Im Mai 1765 kommt es zu mir klar. In der Sitzung des Board of Longitude wird Harrison erneut aufgefordert, die Pläne der Uhr offen zu legen, die Uhr vor einer Delegation von Fachleuten zu zerlegen und weitere drei Exemplare anzufertigen. Harrison ist empört. Hat er nicht längst bewiesen, dass seine Uhren die Anforderungen der Kommission erfüllen? Wütend verlässt er die Sitzung noch vor deren Ende.

Nachdem sich die Gemüter wieder beruhigt haben, erklärt Harrison sich bereit, die Uhr im Detail zu präsentieren. Im Sommer 1766 findet sich daher eine Delegation in seiner Werkstatt ein. Vor den interessierten Augen der Fachleute zerlegt Harrison H4 und baut sie sechs Tage lang wieder zusammen. Die Langengrad-Kommission gewährt dem inzwischen über 70-Jährigen nun immerhin 7500 Pfund.

Eine Summe, mit der er sich entspannt zur Ruhe setzen könnte. Aber sein Kampf geht weiter. Harrison will die volle Prämie. Es folgt der Auftritt der nächsten beiden Uhren, H5 und K1. H5 ist, wie unschwer zu erraten, die nächste Harrison-Uhr. K1 ist eine Kopie von H4, die Larkin Kendo, Mitglied der Delegation in Harrisons Werkstatt, im Auftrag der Leningrad-Kommission nachbaut.

Und K1 verhilft der Uhrenmethode zur Berechnung der Längenposition schließlich zum endgültigen Durchbruch. Denn die Uhr begleitet James Cook bei seiner zweiten Weltumsegelung und er ist begeistert von ihrer Genauigkeit. Als er 1775 nach London zurückkehrt, betrachten die meisten Astronomen das Längenproblem als gelöst. Doch was ist mit H5? Die Uhr bleibt in London und wird von der Längengradkommission nicht geprüft.

Das bringt das Fass für Harrison endgültig zum Überlaufen. Es kommt zum Bruch zwischen dem Uhrmacher und dem Board of Longitude. Eine Chance sieht er aber noch, um an die gesamte Prämie zu kommen. Er wendet sich an den König. Das ist inzwischen George III., der sich für Uhren begeistern kann. Dieser willigt ein, das neueste Harrison-Werk H5 auf seiner Privatsternwarte prüfen zu lassen. Der König lässt es sich auch nicht nehmen, bei den Tests persönlich anwesend zu sein.

Mit der Unterstützung des Monarchen wendet sich Harrison an das House of Commons. Es folgt ein später Triumph für Harrison, denn das Parlament beschließt 1773, dass ihm auch der Rest der Prämie zusteht. Es soll das einzige Mal bleiben, bei dem das Board of Longitude die volle Prämie auszahlt. Und das, obwohl die eigentliche Revolution bei den Längenuhren erst noch bevorsteht. Harrison hat daran keinen Anteil mehr. Er stirbt 1776.

Harrison hat den Weg geebnet und gezeigt, dass es möglich ist, Uhren so präzise zu bauen, dass sie für die Bestimmung des Längerngrades auf hoher See eingesetzt werden können. Zu den eigentlichen Längernuhren werden dann die Chronometer, die noch einmal ein eigenes Level an Präzision erreichen und die sich an den Konstruktionen anderer wegweisender Uhrmacher wie etwa John Arnold, Pierre Leroy und Thomas Earnshaw orientieren.

Bis Ende des 18. Jahrhunderts ist die Entwicklung der Chronometer mehr oder weniger abgeschlossen und die Uhren setzen sich in der Navigation durch. Weil sie anfangs so teuer sind, dauert es jedoch eine ganze Weile, bis die meisten Schiffe mit den präzisen Zeitmessern ausgestattet sind. 1828 wird das Board of Longitude schließlich aufgelöst. Das seit Jahrhunderten bestehende Problem, auf längeren Schiffsreisen die genaue Position bestimmen zu können, ist gelöst.

Wie war es zu lesen, Richard? Sehr schöne Geschichte da. Sehr schöne Geschichte. Es ist ja so, den Hinweis zu diesem Leningrad-Problem, den haben wir ja im Laufe der letzten zehn Jahre einige Male gekriegt, oder? Genau, der kam ganz oft. Deshalb habe ich auch mir gedacht, wäre das eine schöne Geschichte fürs Buch, weil es einerseits eine total spannende Geschichte ist, wenn man sich vorstellt, dass der Leningrad auf einem Schiff langen Zeit einfach nicht bestimmbar war.

Und andererseits diese Leidenschaft, die Harrison für diese Uhren hat, auch so unfassbar ist. Also der wirklich über Jahrzehnte an der Präzision dieser Uhren baut. Das hat mich doch sehr fasziniert. Ja, vor allem, weil das ja ursprünglich gar nicht so ein Brotberuf war. Das ist ja kein Uhrmachen. Und man schließt dann einfach so, hey, ich will dieses Problem lösen. Ich bringe mir jetzt das Uhrmachen selber bei.

Und er stellt dann einfach so, mir nichts, dir nichts, den präzisesten Zeitmesser aller Zeiten. Schon sehr außergewöhnlich, muss ich sagen. Deswegen, ja, ich hätte ja, glaube ich, diese Folge irgendwann einmal gemacht, über genau dieses Problem, wenn wir es dann im Buch verarbeitet hätten. Ich denke auch. Wäre eine schöne Geschichte gewesen, die ich aber, glaube ich, öfter schon geschoben habe vorher, weil ich mir dachte, es ist schon auch sehr bekannt. Findest du es so bekannt?

Ich finde es gar nicht so bekannt eigentlich. Also vor allem, ich glaube, diese Problematik, dass der Längerngrad nicht einfach zu bestimmen war, das ist, glaube ich, den meisten nicht so bekannt gewesen, oder? Ja, das stimmt, ja.

Also es gibt ja dieses Buch, das ist ja bestimmt auch schon über den Weg gelaufen, von Deva Sobel. Das heißt Leningrad, die wahre Geschichte eines einsamen Genies, welches das größte wissenschaftliche Problem seiner Zeit löste. Und wie der Titel, wie man daran schon sieht, ist einfach ein bisschen drüber. Klar.

Also das Ganze als das größte wissenschaftliche Problem seiner Zeit darzustellen, ist irgendwie übertrieben. Und dann ist es auch nochmal übertrieben, dass Harrison es gelöst hat. Harrison hat nur gezeigt, dass Uhren so gebaut werden können, dass sie so präzise sind. Am Ende sind es die Chronometer, die sich durchsetzen, die nicht um

unbedingt auf Harrison basieren. Es ist mehr so, er hat so dieses Wissen geschaffen, wir können solche präzisen Uhren bauen, aber gebaut wurden dann am Ende die Chronometer. Also die Idee dafür hat ja vorhin schon existiert, die hat er aufgegriffen, dann hat er so präzise Uhren gebaut und der Durchbruch gelang dann eigentlich mit Uhren, die auf seinem System basiert haben. Genau, aber es sind sozusagen nicht seine Uhren, die dann in Serie produziert wurden, sondern es ist nur die

Aber trotzdem, ich meine, er hat wie viel, 30 Jahre seines Lebens darauf verwendet, dieses Problem zu lösen und hat dann auch noch dafür kämpfen müssen, dass er zumindest monetär halt auch eine gewisse Anerkennung dafür kriegt, oder? Ja, genau. Ich meine, wenn du zum König gehen musst und sagen, er hatte Glück gehabt, dass der König urnaffin war, wer hätte sich für sowas interessiert? Sondern nur für Essen und Tanzen. Ja, was dann? Was dann? Ja.

Aber zumindest hat es so gekriegt. Aber weil du vorhin gesagt hast, auch so das größte wissenschaftliche Problem der Zeit. Ich meine, es ist schon, so wie du sie am Anfang der Geschichte auch beschrieben hast, ich meine, es ist schon ein massives Problem, wenn du noch so einen zusätzlichen Unsicherheitsfaktor zur Seefahrt hinzufügst, beziehungsweise wenn der nicht gelöst ist. Wir wissen ja im Laufe der Geschichte,

Die größte Gefahr auf See ist, dass du halt untergehst mit deinem Schiff. Und sowas hat natürlich auch dafür gesorgt, dass die Wahrscheinlichkeit steigt, dass du mit deinem Schiff untergehst. Ja, absolut.

Aber andererseits ist es halt so, dieses Board of Longitude wird gegründet und es heißt wegen diesem Schiffsunglück, das am Anfang dieser Geschichte steht. Am Ende muss man aber sagen, haben sie den Längengrad gar nicht falsch berechnet. Sie sind trotzdem untergegangen, weil sie den Breitengrad falsch berechnet haben, einfach weil das Wetter so schlecht ist. Ja, aber schau, wäre dieser Stress nicht gewesen mit dem Längengrad, dass sie den auch tatsächlich richtig berechnen, dann hätten sie vielleicht auch den Breitengrad richtig berechnet.

Also es geht da glaube ich ums Eliminieren von Unsicherheitsfaktoren. Und ich glaube, wenn du so viele Unsicherheitsfaktoren wie möglich eliminierst, dann sorgst du auch dafür, dass andere Dinge nicht schief gehen können.

Kommen wir vielleicht noch zur Literatur, weil ich jetzt schon Sobel angesprochen habe. Das ist so der große oder bekannte Bestseller zu diesem Thema. Und die Literatur, die ich empfehlen kann oder die ich verwendet habe, auch hauptsächlich dann für diese Geschichte, ist von Felix Lüning, ein Astronom, der aber einen Artikel schreibt, wo er eine Reaktion auf dieses Buch schreibt.

Der Artikel heißt Leningrad, kritische Bemerkung eines Bestsellers. Und dort setzt er sich eben danach ein Stück weit damit auseinander, was denn bei Sorbis so ein bisschen übertrieben wird. Unter anderem zum Beispiel eben diese Geschichte, dass das Schiffsunglück vor den Silly-Inseln eben nicht auf dem Leningrad-Problem basiert. Wir haben ja zu jeder Geschichte immer einen QR-Code und wir haben in dem Fall die Quarzkrise dazu genommen. Was würdest du sagen, lernen wir aus dieser Geschichte für die Quarzkrise?

Also wir lernen wahrscheinlich, dass neuere Forschung beziehungsweise neue Technologien

alte Technologien obsolet machen können. Es wäre in dem Fall halt das, wie sie früher den Längelgrad bestimmt haben. Grundsätzlich geht es, glaube ich, einfach um die Entwicklung von Uhren und bei der Quarz-Uhr ist natürlich, dass die im Gegensatz zu den mechanischen Uhren viel präziser ist. Also das ist ja eigentlich eines der Grundprobleme überhaupt gewesen, auch in dieser Geschichte, die du da aufgeschrieben hast, dass mechanische Uhren halt grundsätzlich nicht so präzise sind und Quarz-Uhren

sind dann halt präziser gewesen und sind günstiger zu produzieren gewesen und haben deswegen eben das ausgelöst, was man in der Schweiz die Quarzkrise nennt und im Rest der Welt die Quarzrevolution. Und welche Uhren trägst du am liebsten? Quarzuhren oder mechanische Uhren? Weißt du, ich als Uhrenaffitionado trage natürlich lieber mechanische Uhren.

Weil die traditionellerweise halt als die, wie soll ich sagen, die technisch Interessanteren gelten. Und ich meine, das Gute ist, wenn du eine mechanische Uhr hast, entweder über Handaufzug oder dass sie über die Bewegung aufgeladen werden, brauchst du halt keine Batterie, gell? Ja, du brauchst halt einen Schüttler. Ja, den Schüttler brauchst du eigentlich auch nur, wenn du sie nicht neu stellen willst, wenn du sie eine Zeit lang nicht getragen hast. Ansonsten ist ein Schüttler auch mehr so ein...

Auch zum Herzeigen der Uhren gedacht. Wenn du die so betrachten kannst. Tatsächlich hat sich vorhin gerade eine meiner Uhren neben mir gedreht. Ah, verstehe. Im Schüttler. Es ist ja tatsächlich was, was wir öfter auch kriegen, wenn du auf Fotos oder so Uhren zeigst, dass Leute fragen, was du da für eine Uhr trägst. Ist das jetzt vielleicht die Gelegenheit, einmal über deine Lieblingsuhr zu sprechen?

Ich glaube, über meine Lieblingsuhr habe ich damals in der Folge auch gesprochen, über die Quarz-Uhr. Wo ich gesagt habe, ich hätte die gern. Und was soll ich sagen, ich habe sie mir jetzt mittlerweile gekauft. Und zwar eine Longines Legend Diver. Keine Original, sondern eine, wie sie dann eben wieder von Longines hergestellt worden ist. Und auch nicht die übliche aus Edelstahlgehäuse, sondern aus Bronze. Ein Bronzegehäuse.

Aber mit Quarz? Nein, mechanisch. Mechanisch natürlich. Das ist eine Taucheruhr. Und ich weiß nicht, ob du Taucheruhren so im Kopf hast. Die haben ja oft so eine Lunette, so ein Rad, das du drehen kannst. Das ist halt beim Tauchen so, dass du dann zum Beispiel das so einstellen kannst, dass du siehst, wie viel Zeit du noch hast unter Wasser, was den Sauerstoff und so weiter angeht. Und üblicherweise sind die

Außen und bei der Nongin Legend Diver ist dieser Ring innen und du kannst ihn über eine eigene Krone drehen. Wie cool ist das? Aber man würde sich nicht darauf verlassen, wenn man wirklich tauchen geht, oder? Naja, viele dieser, so wie Pilotenuhren und Taucheruhren, die mechanisch sind, die werden selten tatsächlich heutzutage noch so verwendet von den jeweiligen Experten und Expertinnen.

Ich stehe einfach beim Linienflug, packe die Pilotin erstmal die Uhr aus und berechne den Längengrad. Naja, ich habe tatsächlich eine der wenigen Quarzuhren, die ich habe.

ist ein Seco Flightmaster. Und das ist eine Pilotenuhr. Und die ist super kompliziert. Also da ist so viel drauf. Und da geht es in erster Linie darum, dass du eben mit diesem Rad, das da auch drauf ist, dass du unterschiedlichste Berechtigungen durchführen kannst. Zum Beispiel Gallons in Liter oder Kilometer in Meilen und solche Dinge. Es geht auch darum,

Das Ding ist, es ist alles sehr klein. Also du musst gute Augen haben und heutzutage kannst du solche Dinge natürlich viel einfacher berechnen. Du brauchst nicht deine Uhr dazu, aber ja, verkörpert ein bisschen halt auch eine Zeit, die schon vergangen ist, aber hält das Ganze auch noch ein bisschen am Leben. Aber wir werden noch über Geschichten sprechen, also eine zumindest, wo diese Uhren in Flugzeugen tatsächlich zum Einsatz gekommen sind und auch sehr wichtig waren zur Berechnung der Standortin.

Ja, kleiner Spoiler für weitere Buchfolgen. Sollen wir zur zweiten Geschichte übergehen? Gehen wir zur zweiten Geschichte über und diesmal ist eine, die ich verfasst habe. Was hast du denn da für eine ausgesucht?

Wir werden über Code sprechen. Nicht über Code, über Code. Über Vogelcode und Brot. In dieser Geschichte ist einer meiner Lieblingssätze, die ich geschrieben habe in diesem Buch. Gib mir dann Bescheid, wenn du glaubst, dass du ihn identifiziert hast. Sehr gut, wir werden nachher darüber reden. Also, bist du bereit? Ich bin bereit. Bitte, lies meine Geschichte vor, Daniel. Über Vogelcode und Brot aus der Luft.

Wenn wir über die Entwicklung unserer Ernährungsgewohnheiten nachdenken, werden die meisten wohl nicht als erstes an Vogelkot denken. Dabei sollten wir das tun, denn das Bevölkerungswachstum beinahe aller westlichen Nationen des 19. Jahrhunderts ist ihm zu verdanken. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wird ein findiger Wissenschaftler dafür sorgen, dass die stetig wachsende Weltbevölkerung auch ohne den Abbau von Vogelkot ernährt werden kann.

Ein Wissenschaftler, der trotz dieses wichtigen Beitrags auch eine dunkle Seite hatte, die ihn schon damals zum wahrscheinlich umstrittensten Forscher der Welt machte. Unsere Geschichte über den Stoff, der die Welt verändern sollte, beginnt mit zwei unterschiedlichen Disziplinen, die aber doch eng miteinander verwoben sind. Der Chemie und der Biologie. Oder einfacher ausgedrückt, Pflanzen benötigen für ihr Wachstum eine Menge unterschiedlicher Nährstoffe. Einer der wichtigsten unter ihnen ist Stickstoff.

Und eben dieser Stickstoff bildet das Rückgrat nicht nur dieser Geschichte, sondern vor allem der Landwirtschaft und zwar von Anbeginn an. Jetzt ist es so, mit der immer weiter um sich greifenden Industrialisierung im 17. und 18. Jahrhundert, vor allem in Ländern wie Großbritannien, Frankreich oder Deutschland, steigt auch der Bedarf an ertragreichen Ernten. Warum?

weil es durch den übergreifenden Fortschritt immer mehr Menschen gibt. Menschen, die vom Land in die Städte ziehen, um dort zu arbeiten und die nun fehlen, wenn es darum geht, die Felder zu bestellen. Der bis dahin übliche Ertrag, eingefahren durch jahrhundertealte Agrartechniken, reicht also nicht mehr aus. Hinzu kommt, dass die Erde der Felder, die über Jahre oder Jahrzehnte bestellt werden, auch immer weniger Stickstoff enthält.

Es wird also mehr Stickstoff benötigt, vor allem in Form von Dünger, als in Äckern vorhanden ist. Die Antwort auf dieses Problem findet sich tatsächlich im Kot. Klingt anfangs komisch, ist es aber eigentlich gar nicht, denn Kot wird schon seit Jahrhunderten in der Landwirtschaft verwendet. Neben weiteren Möglichkeiten, den Pflanzen mehr Stickstoff zuzuführen, zum Beispiel durch Symbiose mit stickstofffixierenden Hülsenfrüchtlern, war die Verwendung organischer Abfälle als Düngemittel Standard in der vorindustriellen Landwirtschaft.

Dabei wurde nicht nur auf Kot zurückgegriffen, sondern durchaus auch auf andere organische Abfälle. Eine aktuelle Studie zur Schlacht von Waterloo 1815 hat zum Beispiel ergeben, dass höchstwahrscheinlich ein großer Teil der Überreste der 20.000 verstorbenen Soldaten in den kommenden Jahren und Jahrzehnten unter anderem als Dünger benutzt wurde. Die Idee, Felder mit organischen Stoffen wie Kot zu düngen, war zu jener Zeit nichts Neues.

Nur gibt es bessere und schlechtere Kote. Und Anfang des 19. Jahrhunderts werden die großen Industriestaaten der Welt auf den wohl besten aufmerksam. Es beginnt mit dem Naturforscher Alexander von Humboldt. Als dieser im Jahr 1802 in Peru weilt, fallen ihm im Hafen der Stadt Callao die Lastkerne auf, die mit einer gelblich-braunen Substanz befüllt sind.

Auf die Frage nach dem Namen dieser Substanz wird ihm mitgeteilt, dass sie in der lokalen Sprache Quechua, Vanu genannt wird. Wir kennen sie heute vor allem als Guano. Es ist nicht das erste Mal, dass von Humboldt dieses geheimnisvolle Mittel sieht. Bereits bei seinem Besuch der Hauptstadt Lima hat er beobachtet, wie dieses Vanu auf den Feldern nördlich der Stadt verteilt wurde. Und schon dort war ihm der stechende Ammoniakgeruch aufgefallen.

Ein Dünger also. Aber was für einer? Von Humboldt wird erklärt, dass es auf den Chincha-Inseln, etwa 20 Kilometer von der Küste entfernt, abgebaut wird. Die abgebaute Substanz enthält hohe Konzentrationen an Stickstoff, Phosphor und Kalium. Alles Elemente, die für das Wachstum von Pflanzen unerlässlich sind. Weitere in Guano enthaltene Nährstoffe und Mikroorganismen sind auch förderlich für die Bodenfruchtbarkeit.

Und das trockene Klima Perus sorgt dafür, dass der Kot rasch erhärtet, sodass der Stickstoff auch nicht entweichen kann. Die Chincha-Inseln waren seit Jahrtausenden beliebte Nistplätze diverser Vogelarten. Und der Kot, den sie dort hinterließen, hatte sich über die Zeit zu kleinen Hügeln verfestigt. Für die indigene Bevölkerung war Guano daher schon seit Jahrhunderten ein beliebter Dünger. Vor allem in jenen Gebieten, die ohne dieses Hilfsmittel einfach nicht genügend Ertrag geliefert hätten.

Für von Humboldt ist dieser Fund allerdings eine Sensation. Als er im Jahr 1804 wieder nach Europa zurückkehrt, hat er Guano-Proben im Gepäck und lässt diese von einem befreundeten Chemiker, Louis-Nicolas Vauquelin, analysieren. Das Resultat dieser Analyse wird bald darauf vor den wissenschaftlichen Gremien des napoleonischen Frankreichs präsentiert. Vauquelin zeigt, dass Guano zu einem Viertel aus Harnsäure besteht.

Eine außerordentlich hohe Konzentration dieser stickstoffreichen Verbindung versäucht eine alte organische Substanz. Damit ist Guano also auch offiziell durch die westliche Wissenschaft entdeckt worden, was den Beginn dessen markiert, dass gern als das Guano-Zeitalter bezeichnet wird. Eine Phase, in der zwar die westlichen Mächte nun ihre immer größer werdenden Bevölkerungen ernähren können, die gleichzeitig aber auch massive Ausbeutung bedingt.

Anfangs sieht die Sache noch recht gut aus. Vor allem für Peru. Nachdem das Land in den 1820er Jahren seine Unabhängigkeit von Spanien erkämpft hat, öffnen sich seine Häfen nun auch für andere europäische Mächte. In der Zwischenzeit hat auch der deutsche Chemiker Justus von Liebig hochoffiziell und wissenschaftlich belegt, die Effektivität Guanus als Düngemittel bewiesen.

Angesporent von diesen Ergebnissen gelangen nach 1840 die ersten kommerziellen Lieferungen nach Europa. Ein Gemeinschaftsprojekt eines peruanischen und eines britischen Händlers. Dabei zeichnet sich schon jene Muster ab, die den Handel mit Guano in den nächsten Jahrzehnten bestimmen werden. Peru, das für seinen Unabhängigkeitskrieg jede Menge Geld gebraucht hat, hat auch jede Menge Schulden gemacht. Vor allem bei britischen Gläubigern.

Nicht in der Lage, diese rechtzeitig wieder zurückzuzahlen, stimmt das südamerikanische Land im Jahr 1849 zu, die ausstehenden Schulden durch den Verkauf von Guano nach Europa zu begleichen. Für Peru, ein vermeintlich guter Tauschhandel, sitzt es mit seinen Inseln voller Guano und auch auf einem, wie es scheint, nicht enden wollenden Schatz. Die nächsten Jahrzehnte werden allerdings zeigen, dass dieser Schatz eben sehr wohlendlich ist, vor allem weil es natürlich nicht bei jenen Ladungen nach Europa bleibt.

Beinahe über Nacht entsteht eine eigene Industrie aus dem Handel mit Guano, mit einer Infrastruktur, die aus tausenden Schiffen besteht, sowie etlichen Importunternehmen, die ihre Chance auf schnellen Profit sehen. Vor allem britische, aber auch US-amerikanische Unternehmen werden in den folgenden Jahrzehnten nicht nur die guanoreichen Chincha-Inseln vor Peru, sondern auch etliche weitere Inseln im Pazifikraum beinahe wortwörtlich leerfegen.

Die Knochenarbeit des Abbaus leisten allerdings peruanische und polynesische, vor allem aber auch chinesische Arbeiterinnen und Arbeiter. Dabei hat ein Großteil von ihnen Verträge, die sie mehr oder weniger zu Sklaven und Sklaven der Guano-Industrie machen. Viele kommen beim kräftezehrenden Abbau letztendlich sogar um. Dieser Umstand löst tödliche Unruhen aus, unter anderem im Inselstaat Nauru, zu Zeiten des Guano-Rauschs von Australien verweitet.

In Europa und den USA findet Guano reißenden Absatz und sorgt für die erhofften ertragreichen Ernten. Der Preis für den wertvollen Dünger steigt aber immer weiter an. Nicht selten wird das Mittel gestreckt, denn neben dem Preis steigt auch die Nachfrage.

Im Jahr 1856 wird von den USA sogar der Guano Islands Act verabschiedet. Ein Gesetz, heute übrigens noch immer in Kraft, nachdem jede unbewohnte Insel auf der Guano gefunden wird, die nicht Teil eines anderen Staatsgebiets ist und die von einem US-Bürger entdeckt wurde, automatisch Teil des US-Staatsgebiets wird.

Mit dieser imperialistischen Maßnahme sind die USA allerdings nicht allein. Großbritannien beispielsweise annektiert in jener Zeit das Atoll Kirismas und die Malden Islands im Zentralpazifik, aber eigentlich sind fast alle größeren und kleineren Kolonialmächte dabei. Frankreich, Japan, Mexiko, Deutschland und Australien. Alle versuchen sich wertvolle Guano-Inseln unter den Nagel zu reißen.

Neben den üblichen Exportprodukten wie Rum, Zucker oder Baumwolle ist Guano jetzt ein wichtiger Bestandteil der Weltwirtschaft. Dieser Guano-Imperialismus, in dem neben den bereits genannten Nationen vor allem auch Peru, Bolivien und Chile involviert sind, wird schließlich sogar im sogenannten Guano-Krieg oder auch Spanisch-Südamerikanischen Krieg münden, der zwischen 1864 und 1866 geführt wird. Aber wir wissen ja aus Erfahrung, jeder Boom geht mal zu Ende.

Im Fall des Guano-Booms ist es recht einfach zu erkennen, weshalb. Obwohl Guano ja eigentlich ein erneuerbares Gut ist, schließlich nisten die Vögel weiterhin und hinterlassen entsprechend auch weiterhin Kot an den Küsten, reicht das für die Weltwirtschaft nicht aus. Innerhalb weniger Jahrzehnte werden die Kotberge auf den Pazifikinseln abgetragen. Der Preis wird in schwindelerregende Höhen getrieben.

Als die Guano-Bestände zur Neige gehen, stehen also immer mehr Bauern der großen Industrienationen wieder vor derselben Frage. Wie kann der Ertrag erhöht werden, um all die hungrigen Menschen zu ernähren? Eine Frage, die auch einen deutschen Chemiker zu Beginn des 20. Jahrhunderts beschäftigt. Fritz Haber. Seit dem Jahr 1898 ist er außerordentlicher Professor für Technische Chemie an der Technischen Hochschule Karlsruhe, heute KIT, Karlsruher Institut für Technologie.

In eben diesem Jahr schlägt der britische Wissenschaftler William Crookes Alarm. Er ist der Präsident der British Association for the Advancement of Science und ist selbst ein echter Freigeist, der aufgrund seines Privatvermögens oft an keiner Institution abhängig ist. Es ist wahrscheinlich diese Freiheit, die es ihm erlaubt, beim jährlichen Treffen seiner Association eine beinahe apokalyptische Prognose zu verkünden.

England und eigentlich auch alle anderen größeren Länder der Welt seien der größten Gefahr ausgesetzt, bald nichts mehr zu essen zu haben. Gleichzeitig macht er aber Hoffnung, denn in seinen Augen sei es die Aufgabe oder vielleicht sogar die Mission der Chemie, eine Lösung zu finden. Es ist durch das Laboratorium, das Hungersnot letztendlich in Überfluss verwandelt werden kann. Er wird sogar noch spezifischer, denn seine Antwort auf Ecker, die nicht mehr genug Ertrag erzielen, lautet Stickstoff.

Und er ist mit dieser Einschätzung nicht allein. Schon seit den 1840er Jahren vertrat der deutsche Chemiker Justus von Liebig, der auch die Wirksamkeit von Guano als Dünger bewies, diese Meinung. Und wie Crooks weiter ausführt, ist bereits bekannt, dass Stickstoff in Hülle und Fülle zur Verfügung steht, nur eben nicht in einer Form, in der er auch in den Boden kommt. Denn Stickstoff liegt in der Luft in Form von Stickstoffgas, also N2 vor. Eine Verbindung, die den meisten Pflanzen nicht hilft.

Nur wenn diese Verbindung aufgebrochen werden kann, ist es möglich, den in der Luft enthaltenen Stickstoff auch tatsächlich zu verwerten. Doch Crookes ist davon überzeugt, dass die Chemie mittlerweile über das Rüstzeug verfügt, auch dieses Problem zu lösen. Seine Rede und die daraus gezogenen Schlüsse verbreiten sich wie ein Lauffeuer. Denn das alles entspricht dem Zeitgeist. Der Jahrhundertwechsel naht und der Technikglaube, der das 20. Jahrhundert antreiben wird, ist bereits jetzt stark ausgeprägt.

Schon bald scheinen die Anstrengungen diverser Chemiker Früchte zu tragen. Wilhelm Ostwald, einem der führenden Chemiker der Zeit, gelingt im Jahr 1900 ein vermeintlicher Durchbruch. Er meldet ein Patent an, das sein Verfahren zur einfachen Herstellung von Ammoniak aus Stickstoffgas unter Anwendung einer Elektrolyse-Technik beschreibt.

Tatsächlich wäre das eine riesige Sensation gewesen, denn Ammoniak hätte nun neben anderen Anwendungsbereichen auch für Kunstdünger verwendet werden können.

Allerdings wird sich bald herausstellen, dass das alles doch zu schön ist, um wahr zu sein. Ein junger Ingenieur und Chemiker, angestellt bei der Deutschen BASF, der badischen Anilin- und Sodafabrik, einem der weltweit ersten großen Chemieunternehmen, gegründet im Jahr 1865, wird beweisen, dass das Ammoniak in Wirklichkeit Bestandteil des Katalysatorstoffs war und Ostwald mitnichten Ammoniak aus Stickstoffgas erzeugt hatte.

Ostwald wird sein Patent zurückziehen und weiter grundlegend und auch durchaus erfolgreich an anderen katalytischen Prozessen forschen, während der BASF-Chemiker am Anfang seiner Arbeiten zur Herstellung von Ammoniak steht. Der Name dieses jungen Talents ist Karl Bosch und er wird nicht nur in dieser Geschichte noch eine wichtige Rolle spielen. Vorher widmen wir uns aber dem bereits kurz erwähnten Fritz Haber, der sich im Jahr 1904 nun intensiver mit diesem Thema auseinandersetzt.

Anstoß dazu gibt die Einladung der Wiener Brüder Robert und Otto Margulis. Die beiden studierten Chemiker und Söhne des Chemiefabrikanten Benedikt Margulis sind in jenem Jahr gerade dabei, ihre eigene Chemiefabrik, die österreichischen Chemischen Werke, kurz ÖCW, zu gründen. Weitsichtig sehen sie in der Fixierung des Stickstoffs aus der Luft die große Chance. Die Chance nicht nur für ihr Unternehmen, sondern auch für den Fortgang der Menschheit.

Und so heuern sie also Fritz Haber an, der den Vorschlag, Luftstickstoff katalytisch mit Wasserstoff umzusetzen, realisieren soll. Allerdings muss Haber ihnen bald mitteilen, dass ihm dieses Vorhaben als hoffnungslos erscheint. Die Zusammenarbeit mit den Margulis-Brüdern wird im Jahr 1906 beendet. Warum genau Haber die Zusammenarbeit aufgibt, wissen wir nicht, denn seine Versuche verlaufen nicht ganz so im Nichts, wie er es den beiden Unternehmern wohl vermittelt hat.

Während die Brüder sich von der Idee der Ammoniak-Synthese verabschieden, widmet sich Haber dieser weiterhin. Er tut das nun auch mit weit mehr Mitteln, denn mittlerweile hat er auf Betreiben seines Mentors Karl Engler an der Universität Karlsruhe einen neuen Partner, die BASF. Mit großindustrieller Unterstützung gelingt es Haber schließlich doch, das scheinbar Unmögliche möglich zu machen.

Sein Verfahren basiert auf einer Reaktion zwischen Stickstoffgas und Wasserstoffgas bei hohen Temperaturen und Drücken. Im ersten Schritt wird Wasserstoff aus Methan oder anderen Brennstoffen hergestellt. Dann wird er gemeinsam mit Stickstoffgas in einen Reaktor gegeben, der hohe Temperaturen und Drücke aufrechterhält. Unter diesen Bedingungen findet eine Reaktion statt, bei der Ammoniak gebildet wird.

Grundsätzlich unterscheidet sich dieses Verfahren nicht sonderlich von seinen früheren Versuchen, doch er sieht erst jetzt die technischen Möglichkeiten als gegeben, dieses Verfahren auch industriell umzusetzen. Habers Versuchsanlage war eine kleine experimentelle Einrichtung, die dazu gedacht war, die Machbarkeit der Ammoniak-Synthese aus Stickstoff- und Wasserstoffgasen zu testen.

Sie beinhaltete die Verwendung eines Katalysators, hohen Druck und hohe Temperaturen, um die Bildung von Ammoniak zu erleichtern. Diese Anlage konnte nur eine geringe Menge Ammoniak produzieren, da sie hauptsächlich für Forschungszwecke und zum Nachweis des Konzepts gedacht war. Im Gegensatz dazu war die Fabrikausrüstung für die großtechnische Ammoniakproduktion darauf ausgelegt, die Herstellung im industriellen Maßstab zu erlauben.

technisch fortgeschrittenere Maschinen, größere Reaktionskammern und effizientere Katalysatoren, um das erhöhte Volumen an Gasen sowie die höheren Drücke und Temperaturen, die für den Prozess benötigt wurden, zu bewältigen. Die Fabrikausrüstung sollte damit in der Lage sein, tausende Tonnen Ammoniak pro Tag zu produzieren. Im Gegensatz zu den kleinen Mengen, die von Habers Versuchsanlage produziert wurden. Ein Prozess, bei dem nun wieder Carl Bosch ins Spiel kommt.

Selbst bereits bei BASF tätig, arbeitete er ab 1909 gemeinsam mit Haber daran, das Verfahren zur industriellen Produktion von Ammoniak zu optimieren. Bosch verbessert die Technologie und entwickelt einen Prozess, der sicher, effizient und kosteneffektiv ist. Als die industrielle Produktion im Jahr 1913 anläuft, ist das der wichtigste landwirtschaftliche Meilenstein des 20. Jahrhunderts.

Das gewonnene Ammoniak kann jetzt zur künstlichen Düngung verwendet werden, um die rasant steigende Weltbevölkerung des 20. Jahrhunderts zu ernähren. Brot aus der Luft, titeln die Zeitungen. Die Wissenschaftler werden als die Sieger über den Hunger auf der Welt ausgerufen. Doch mit diesem Triumph endet diese Geschichte nicht. Leider.

Denn der im Jahr 1914 beginnende Erste Weltkrieg wird sowohl das Haber-Bosch-Verfahren als auch Haber und Bosch selbst in ein ganz anderes Licht rücken. Zunächst gibt Karl Bosch zu Beginn des Krieges das Salpeter-Versprechen. Das gewonnene Ammoniak eignet sich nämlich nicht nur für die Herstellung von Kunstdünger, sondern vor allem auch für die Herstellung von Sprengstoffen.

Der vor dem Krieg verwendete natürliche Salpeter aus Chile kann wegen Seeblockaden Großbritanniens nicht mehr importiert werden und Boschs Versprechen sorgt nun dafür, dass Deutschland auch während des Ersten Weltkriegs nicht die Munition ausgeht.

Das ist aber noch nicht alles. Fritz Haber, der mit seinem Verfahren zur Gewinnung von Ammoniak Schätzungen zur Folge die Ernährung der halben Weltbevölkerung während des 20. Jahrhunderts ermöglicht hat, wendet sein Wissen und seinen Forschergeist nun der Auslöschung von Menschenleben zu. Es tritt das ein, was Habers ehemaliger Freund Albert Einstein im Jahr 1917 so beschreiben wird. Technischer Fortschritt ist wie eine Axt in den Händen eines pathologischen Kriminellen.

Denn Haber widmet sich nicht nur der Entwicklung von Giftgas, unter anderem Chlor und Phosgen. Als glühender Patriot ist er sogar an der Front, als mittels eines von ihm entwickelten Verfahrens in Ypern der erste deutsche Gasangriff des Ersten Weltkriegs stattfindet. Wie eine Biografin Habers schreibt, kann der Chemiker ohne weiteres als der Begründer des modernen Gaskriegs betrachtet werden.

Außerdem leistete er Vorarbeit zur Entwicklung des ebenfalls von BASF produzierten Zyklon B, des von den Nazis im Zweiten Weltkrieg in den Gaskammern der Konzentrationslager eingesetzten Giftgases. Als Fritz Haber im Jahr 1919 der Chemino-Weltpreis für das Haber-Bosch-Verfahren verliehen wird, nachträglich für das Jahr 1918, löst die Entscheidung scharfe Proteste der Alliierten aus, wird aber nicht zurückgenommen.

Heute gilt Fritz Haber als jener Mann, der zwar Milliarden Menschen das Leben überhaupt erst ermöglichte, gleichzeitig aber auch Millionen von Menschen das Leben kostete. Tja, Guano und Haber.

Ja, spannende Geschichte, Richard. Fangen wir vielleicht mal am Ende der Geschichte an mit Fritz Haber, der ja wirklich eine sehr spannende Persönlichkeit ist, weil er einerseits eben dieses Verfahren entwickelt, mit dem die Weltbevölkerung besser ernährt werden konnte und andererseits aber eben auch für die Erfindung des Giftgases steht. Naja, ist halt, wie soll ich sagen, so symptomatisch für Nutzen und Gefahren der Wissenschaft. Also mit

Mit der Wissenschaft und mit ihren Errungenschaften kannst du viele gute Dinge machen, aber du kannst natürlich auch dafür sorgen, dass viele schlechte Dinge gemacht werden. Und in dem Zusammenhang ist vor allem, glaube ich, auch so die Art der Forschung, die sie betrieben haben, wo es jetzt um Ammonia geht, wie es der Zufall eben so will, ist es einfach ein Produkt, das gleichzeitig für Dinge verwendet werden kann, die Menschen tötet, als auch dafür sorgen kann, dass Dinge wachsen und Menschen ernährt werden können, was ein bisschen absurd ist, wenn man sich das vorstellt, aber...

Haber ist eben wirklich so dieser typische Fall von, wir brauchen Wissenschaft, um unsere Welt zu verbessern. Wir laufen aber halt auch Gefahr, dass diese Wissenschaft dann missbraucht wird. Für welche Dinge halt auch immer. Andererseits ist es bei Fritz Haber ja schon so, dass er ja auch an diesen Dingen forscht. Also gerade zum Beispiel beim Giftgas, das ist ja schon so, dass er, was weiß ich, er forscht auch konkret an diesen Dingen. Das hätte er nicht machen müssen.

Nein, hätte er nicht machen müssen. Aber wie gesagt, ich glaube, die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen sind ja nicht inhärent nur an guten Dingen interessiert. Oder an Dingen, die die Leute ernähren oder das Leben besser machen, sondern eben auch an Waffen und an Möglichkeiten, Kriege führen zu können oder Kriege vielleicht auch schneller eskalieren zu lassen oder vielleicht auch Kriege zu beenden. Aber eben aufgrund solcher Erfindungen. Ja.

Aber total interessant einfach finde ich auch diese Guano-Geschichte, weil einerseits ist es wahrscheinlich einer der ersten Stoffe, der zu so einem Weltmarkt, globalen Weltmarkt führt. Also ich kann mich erinnern, ich habe in einer meiner Geschichten, glaube ich, wo es um Segelschiffe geht, schon mal erzählt, dass das so ein ganz typisches Ding war, dass die Hamburger Reedereien dadurch sehr profitiert haben, weil sie eben diesen Stoff importiert haben und gleichzeitig aber auch

das schon die europäische Wirtschaft einfach massiv mehr fördert, also die Ausbeutung der Welt dadurch einfach schon mal ein neues Level erreicht. Ja, ich meine, es ist dann eben auch so eine richtig globalisierte Entwicklung. Genau. Also vor allem, wenn man sich dann anschaut, wer alles beteiligt ist und es sind im Grunde alle diese großen Nationen daran beteiligt und eben auch kleinere. Es sind dann vor allem eben die europäischen Staaten oder eigentlich die westlichen Staaten, weil Australien kann man da auch dazu nehmen und Europa.

Also Europa, USA, Australien, eben auch Japan, die sich daran bereichern und die Bevölkerung ausnutzen. Und ich meine, manche Gegenden werden sehr reich dadurch, wie zum Beispiel Nauru, aber das eben auch nur, solange Guano existiert. Und ich meine, das ist ja auch was, was wir immer wieder sehen in der Geschichte, wenn in Ländern gewisse Rohstoffe gefunden werden und die dann abgebaut werden und verkauft und

damit die Grundlage der Wirtschaft dieses Landes bilden, dann wird es immer darin enden, dass sie früher oder später in Abhängigkeit geraten, weil dieser Rohstoff eben ausgeht. Und schlussendlich, also diese Wirtschaftsleistung ist ja dann mehr oder weniger auf dem Papier, weil sie auf etwas basiert, das enden wollend ist, so wie es eben dann dieses Guano auf diesen unterschiedlichen Inseln.

Ja, da ist Nauru ein gutes Beispiel dafür, weil das war zeitweise mal mehr oder weniger das reichste Land der Welt und ist aber dann halt massiv abgestürzt, weil sie es nicht geschafft haben, das Geld so anzulegen, dass es ihnen dauerhaft was bringt, sondern die sind eben jetzt massiv verarmt. Ja.

Obwohl, wenn ich es im Kopf habe, es war ja auch tatsächlich so, weil es ist ja ein kleines Land und nicht wahnsinnig viele Leute, die dort leben, aber jeder war sehr reich. Genau. Aber bringt dann halt wenig. Hast du es in irgendeiner Folge einmal erwähnt? Kann es sein? Ich habe es deshalb erwähnt im Feedback, weil es war, glaube ich, mal mein Podcast des Monats. Es gibt eine mehrteilige Podcast-Reihe zur Geschichte Naudus.

Stimmt, irgendwas habe ich im Kopf, dass du das dann auch erwähnt hast. Und das ist total spannend, weil die eben einfach wirklich so Geld hatten und es wirklich rausgeworfen haben ohne Ende und am Ende haben sie aber nichts nachhaltig damit finanziert. Ja.

Also haben schon versucht auch, keine Ahnung, ich glaube, die haben sich auch ganz viele Immobilien in Australien gekauft und so, wie man es heute ja auch aus einigen Staaten kennt, die mit Ölförderung viel Geld verdienen, die auch versuchen, sich jetzt zu positionieren und viel Geld irgendwo anders zu investieren, um nachhaltiger auch irgendwo anders präsent zu sein.

Richard, gibt es einen Literaturhinweis oder so, den du jedem sagen kannst?

Und der QR-Code bzw. die Folge, auf die ich am Ende dieser Geschichte verlinke, ist zu einer Folge, die du gemacht hast, nämlich GAG 157, Salpeter, Aufstieg und Fall einer chemischen Verbindung.

Weil das ja auch so ein bisschen in eine ähnliche Kerbe wie Guano schlägt. Also der industrielle Abbau von Salpeter, Salpeter Krieg, dann auch eben Chile, das da irgendwie die Hand drauf gehabt hat. Auch ein Boom. Und geht eben dann zu Ende aufgrund des eingeführten Haber-Bosch-Verfahrens. Also das ist im Grunde ein bisschen eine Vorgeschichte oder ein bisschen eine gleichzeitige Geschichte im Grunde zu dem, was da passiert ist.

Das ist auch so interessant, dass dieses Haber-Bosch-Verfahren ist wahrscheinlich eines der wichtigsten chemischen Verfahren überhaupt auf der Welt. Aber ich würde jetzt einfach mal behaupten, dass es nicht annähernd so bekannt ist, wie es wichtig ist. Absolut. Das war auch ein Grund für mich, dass ich mir gedacht habe, die Geschichte wäre wahnsinnig interessant zu erzählen, weil

Wenn wir uns ehrlich sehen, Haber-Bosch-Verfahren ist wahrscheinlich die wichtigste Entwicklung des frühen 20. Jahrhunderts. Weil ohne das hätte so ein Bevölkerungswachstum, wie es stattgefunden hat, einfach nicht stattfinden können. Weil einfach die Ernten nicht ertragreich genug gewesen wären dafür. Wie gesagt, deswegen ist es eben auch so ein bisschen ein zweischnelliges Schwert in der Bewertung von Haber. Weil er natürlich auch an Giftgas gearbeitet hat und diese Dinge entwickelt hat, aber gleichzeitig ohne ihn

wären viele Menschen einfach nicht am Leben. Eine Sache müssen wir noch klären, Richard. Dein Lieblingssatz. Was glaubst du ist der Lieblingssatz? Kommt in dem Satz Kot vor? Ja. Dann glaube ich, ist es folgenderm. Nur gibt es bessere und schlechtere Kote

Und Anfang des 19. Jahrhunderts werden die großen Industriestaaten der Welt auf den wohl besten aufmerksam. Ist es der Satz? Es ist der Satz. Bessere und schlechtere Quote. Unsere Lektorin wollte man rausstreichen. Oh, echt? Obwohl sie gesagt hat, grammatikalisch ist er korrekt, aber sie findet, er ist weird und die so, nein, ich finde er ist lustig. Und deswegen ist er drin geblieben. Eine der wenigen Male, wo ich gesagt habe, nein, es darf nicht geändert werden. Ja.

Weil ich mich selber so abgehaut habe drüber, als ich ihn geschrieben habe. Bessere und schlechtere Code. Ja, es gibt auch bessere und schlechtere Code. Ja, aber es sind ja die unterschiedlichen Code-Arten. Deswegen habe ich mir gedacht, muss ich Code. Und ich habe es deswegen auch so lustig gefunden, weil es eben diese weirde Mehrzahl ist, die tatsächlich existiert. Code. Ja, ich hätte gedacht...

Mich wundert es ja auch, weil ja so oft das Wort Code vorkommt und man eigentlich ja im Buch vermeiden will, dass man so Wörter so oft hintereinander verwendet, dass nicht ab und zu einfach mal Kacke steht oder Scheiße. Ja, nein, ich habe mir gedacht, wenn ich hier mal das Wort Code etabliert habe in dieser Geschichte, dann wird es einfach weiterhin verwendet. Sehr gut. Deine Gedanken während dem Lesen. Wann kommt endlich mal Scheiße vor? Ja, Kacke, Scheiße, das soll ja...

Es gibt ja unterschiedliche Arten, das zu benennen. Aber, weißt du, so zwanghaft Synonyme zu verwenden, das ist eigentlich eher so der Haulmark schlechten Journalismus. Und nicht eines solchen Buchs. Ja, verstehe. Richard, dann haben wir jetzt die erste von zehn Hörbuchfolgen. Genau, die erste von zehn Hörbuchfolgen haben wir durch. Dann würde ich sagen, machen wir auch hier einen kleinen Feedback-Hinweis-Block, oder? Machen wir das.

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und geben dem einen das letzte Wort, der es immer hat. Bruno Kreisky. Lernt ein bisschen Geschichte. Lernt ein bisschen Geschichte, dann werdet ihr sehen, wie der Reporter sich damals entwickelt hat. Wie der sich damals entwickelt hat.