Wie bekommen wir Fortschritt nach menschlichem Maß? Die Frage ist wie. Also wie weit gehen wir und wie verhindern wir das? Wie und wo setzen wir den machbaren Grenzen? Das fragen wir heute Abend. Im Film ist alles wie in Wirklichkeit. In Wirklichkeit ist alles schon gesagt. Nur in anderem Zusammenhang. Auch alles folgende ist schon gesagt worden.
In Berichten, Reportagen, Interviews, Diskussionen. Gesagt und gesendet. Nichts wurde neu aufgenommen. Nichts bezieht sich wirklich auf Godzilla. Nur in Wirklichkeit bezieht sich auf Godzilla alles. Die Weltgesundheitsorganisation nennt in ihrem neuesten Katalog psychischer Störungen folgende Symptome. Wiederholtes Erleben des Traumas in Albträumen. Schließ deine Augen.
Sie hören heute Psychotherapie für Traumaopfer. Macht und Moral, das ist der Titel dieser Veranstaltung. Ich wollte Ihnen noch sagen, wie unser Thema heißt.
über Ängste, Wut und Mut. Wir haben, die Sendung ist ja eigentlich geplant, um ein Verständnis dafür zu erwecken, was Träume auszudrücken verstehen. Die Sendung heißt ja Botschaften aus der Tiefe. Und...
Wir haben versucht, die Botschaft als solche, die da aus der Tiefe des Träumers kommt, uns anzugucken und mal zu sehen, was diese Botschaft so direkt nackt. Ob sie uns was sagt. Was kann ein Traum einem Menschen sagen?
Was kann er eventuell aus einem Traum lernen? Der Traum ist ja ein konkretes, sinnliches Erlebnis mit allen sinnlichen Qualitäten und ist genauso ein Erlebnis wie die Realität auch. Träume enthalten Symbole und es gibt eben sogenannte archetypische Träume oder archetypische Symbole.
Es sind Symbole, die einfach menschliche Grundsituationen darstellen. Unbewusst. Also etwas, was allen Menschen einer gewissen Kultur gemeinsam ist. Und wenn alle Menschen, die es träumen, hat es immer sozusagen, weist es in eine bestimmte Richtung. Genauso ein Erlebnis wie die Realität auch. Die Realität? Ja, das zeige ich Ihnen nicht alles. Das zeige ich Ihnen nur einige Dinge, die ich generell hergebe. Ich glaube, das war der Traum mit den...
Mit diesen Untieren, mit diesen... Das war doch... Godzilla. Generell. Der Godzilla, den gibt's doch nicht mehr, das ist doch nur ein Märchen. Noch heute leiden ja die Überlebenden der Hiroshima- und Nagasaki-Katastrophe. Das traumatische Erlebnis belastet sie auch seelisch nach wie vor. Die Wissenschaftler, Briten und Amerikaner, haben die Atombombe am Ende gemacht. Die erste wurde heute Morgen auf einer Gap in der Stadt geschlagen.
Im Film ist alles wie in Wirklichkeit. Die Zeit ist 1954. Atomzeit. Wie Prometheus davor büßen musste, dass er das Feuer den Göttern entwandte und den Menschen brachte, so lasst es einen Fluch auch auf der Tat des heutigen Menschen, der das kosmische Feuer auf der Erde entzündete.
und nie wieder zu der Schattenweichen, die in das Wort Atombombe auf das heitere Hoffen leben wird. Also wenn erstens mal glaube ich, dass wir nicht vor der atomaren Katastrophe stehen, sondern mittendrin. Und was man heute den ganzen Tag durchs Seite gehört hat, das sagt mir eher, dass wir mittendrin sind. In der Hauptsache kam es uns darauf an, mit dem Ultra-Kurzwellen-Programm einen Gegensatz zur Mittelwelle zu schaffen. Und meine Freunde, welche Dankesbezeihung wünschen Sie
Also eine Rakete. Eine Atomrakete oder eine einfache Rakete? Also eine Atomrakete. Das Ultrakurzwellenprogramm bringt im Januar allein 38 Stunden Karnevalssitzungen. Selbstverständlich bringen wir auf der Mittelwelle während der Zeit ein Gegensatzprogramm. Sie waren ja vor kurzer Zeit wieder in Amerika. Und was können Sie von Ihrem Besuch Neues erzählen?
Also ich habe große Atomforschungsinstitute gesehen, wo eben Apparate stehen. Und eine für Sie sehr banale Frage: Sind Sie der Ansicht, dass der Atomkocher für die Hausfrau und das Atomauto einmal kommen werde?
Ist also die Mittelwelle ernst, dann ist die Ultrakurzwelle heiter. Mich hast du ja schon lange vergessen. So viel mich schikanieren. Ich schikaniere dich. Bist du ganz sicher, dass ich dich schikaniere? Pfeilologisch ist ja nur mit einem Atombomben-Teppich beizukommen. Und ist das Mittelwellenprogramm leicht, dann ist das zweite Programm schwerer. Meine Damen und Herren, lassen Sie mich noch einiges sagen über eine Sache, die uns in ihrem Einfluss...
Zum Guten oder zum Bösen. Alle angeht und bewegt. Ich nenne das Wort Atomenergie. In bemerkenswert kurzer Zeit sind Methoden gefunden worden, die es wahrscheinlich machen, dass man bald die sogenannten thermo-nuklearen Prozesse beherrschen wird.
Wenn das gelingt, ist die Menschheit aller energetischen Sorgen für Zeiten enttoben. Denn das Rohmaterial ist ein Wasserstoffisotop, das man dem Meerwasser entnehmen kann. Und Meere wird es wohl geben, solange das Mensch nicht schlecht auf dieser Erde sein Wesen treibt. Hier ist ein Gigant mit unbegrenzter Energie der Menschheit zu diensten.
Im Film ist alles wie in Wirklichkeit. Die Zeit ist 1954. Der Ort ist Japan. Wiederaufbau, Wirtschaftswunder, Welthandel. Japan.
nach der Ansicht kritischer Kenner von Land und Leuten, morgen vielleicht der Schrittmacher auf dem weiten Felde der Technik. Die japanische Industrie hat in ihrer Entwicklung alle Rekorde übertroffen. Sie wächst schneller als in jedem anderen Land der Welt.
Aus diesem Lande der offenbar unbegrenzten elektronischen Möglichkeiten, das sich eben erst daran erinnerte, die erste Atombomben-Einsuchung erlitten zu haben, kommt Japan. Japans Flotte gehört zu den modernsten der Welt.
Im Pazifik ist ein Japanischer Frachter unterwegs. Ein Funkersack, 24 Grad Nord, 141,2 Grad Ost. Das ist ein paar hundert Seemeilen südlich von Tokio. Und ein paar hundert Seemeilen mehr nordwestlich von einem anderen Schiff in Wirklichkeit. Musik
Es ist vor Sonnenaufgang an Bord des Beobachterschiffes Mount McKinley. Es war 64 Kilometer von der riesigen schwarz-weißen Zielscheibe des Bombenabwurfs auf der kleinen sandigen Insel Namu im Bikini-Atoll. So will ich es riskieren,
Eine Methode zu benutzen, für die wir Physiker berüchtigt sind. Die Beobachter auf der Schiffsbrücke sind mit dicken dunklen Schutzbrillen aus verschiedenen Schichten von Quarz und spezialdichtem Glas versehen. Nämlich die Methode der gedanklichen Vereinfachung durch Betonung eines einzigen Gesichtspunktes. Seit einigen Sekunden zählt eine Stimme im Lautsprecher. 3, 2, 1, 0. Zero. Jetzt, jetzt. Japan.
Das ist die aufgehende Sonne. Jetzt flammt ferner am morgendunklen Horizont, hinter dem Horizont, ein Licht von 500 Sonnen aus. Heller als 1000 Sonnen. So findet man die Sonne in allem. Die Sonne, das ist Licht.
Das ist Feuer. Ein Feuerball und eine Säule aus Feuer schießen mit einer unvorstellbaren Geschwindigkeit in die Höhe. Blendend weiß zuerst, dann gelb und orange Farben und rot. Ich will das bunte Bild der Historie durch eine gefärbte Brille sehen. Rot und Marengo und tiefviolett schießen in den Wolkenhimmel und immer höher, immer höher.
Die berühmte Pilzform entsteht in einem zehnmal größerem Ausmaß als man je zuvor gesehen. In allen Farben des Prismas. Oben auf dem Hut des Pilzes ist die Wolke hellweiß, hellrosa, hellgelb. Ich will das bunte Bild der Historie durch eine gefärbte Brille sehen, die nur einen aber grundlegenden Farbton durchschließt. Einige Beobachter auf der Schiffsbrücke haben für eine kurze Zeit die Brillen abgenommen und rasch wieder aufgesetzt.
Das ist jetzt eine Viertelminute nach der Explosion. Aber das Licht im Nordwesten, 64 Kilometer entfernt, ist noch immer zu grell für das unbewaffnete Auge. Ich behaupte, dass es sinnvoll ist,
als ausschlaggebenden Faktor in der menschlichen Geschichte die Energie anzusehen, die dem Menschen zur Verfügung steht. Die Riesenwolke breitet sich über den ganzen Himmel aus, nimmt die grauen Regenwolken in sich auf, ist von den Strömungen der oberen Atmosphäre bewegt und zerrissen. Danach, danach, danach, danach, danach zerfällt die Historie...
Danach zerfällt die Historie und spaltet sich unter Abgabe einer gewaltigen Energie in zwei. Konnten Sie damals schon feststellen, dass bei dieser Spaltung Energie frei wird? In zwei und nur zwei große Perioden. Die erste von Adam bis zu unserer Zeit, die zweite von da in die Zukunft.
Diese zwei Erscheinungen, die Zerstörungskraft der Waffen und der durch sie hervorgerufene Zertrall der gesellschaftlichen Organisation. Ein Schauspiel, das bist du in diesem Augenblick nie gesehen, nie vorgestellt.
Dass eine Wolke sich immer weiter und weiter ausbreitet und Ozean und Korallen, Inseln unter sich zugleich erleuchtet und verfinstert. Wir leben im Atomzeitalter. Wird es für die Menschheit segensreich oder vernichtend sein? Erleuchtet und verfinstert. Zum Guten oder zum Bösen. Teufelswerk oder Heilsweg? Wissenschaft und der Fortschritt sind Teufelswerk einem Gottesgeschenk. Das finde ich Wahnsinn. So entsteht eine Spaltungslawine, eine Kettenreaktion.
Segensreich oder vernichtet. Erleuchtet und verfinstert. Zum Guten oder zum Bösen. Teufelswerk oder Heilsweg. Das finde ich wahnsinnig. Ich halte nichts von diesem Gegensatz. So einfach sind die Dinge nicht. Wir sind hier nicht im Westernfilm, wo Gut und Böse schon von der Nasenform zu erkennen ist. Sondern ich denke, es geht um Gut gegen Gut.
Und wir müssen zwei Prinzipien oder widerstreitende Prinzipien in einer sehr schwierigen ethischen Debatte um die Grenzen deutlich machen. Grenzen werden wir brauchen. Die Frage, ob der Mensch alles darf, was er kann. Im Pazifik ist ein japanischer Frachter unterwegs. Plötzlich gibt es einen Blitz und eine riesige Welle. Die Seeleute rufen, was ist das? Dann funken sie nach SOS. Dann geht der Frachter unter.
Die Frage, ob der Mensch alles darf, was er kann, kann man sofort mit Nein beantworten. Natürlich darf er das nicht.
Aber was darf er und was darf er nicht, das ist die Frage. Ja, und wir wussten auch, dass wir aus dem Dilemma auf der einen Seite die Frage zu haben, dass der Mensch nicht alles darf, was er kann, auf der anderen Seite aber die Frage zu haben, dass der Mensch noch nicht alles kann, was er können muss, dass wir aus diesem Dilemma nie, aber wirklich nie herauskommen werden. Aber die Frage ist, sollten wir nicht lieber vorbeugend bestimmte technische Möglichkeiten von vornherein bannen, ächten, damit wir hier auch aus ethischem Dilemma da vorzeitig kommen.
uns bewahren. Da ist ja auch die Frage, nicht nur darf der Mensch, was er kann, sondern es ist eben auch die Frage, darf der Mensch unterlassen, was er vielleicht kann. Es gibt doch so einen Spruch von Ringelnatz, weil nichts sein kann, was nicht sein darf. Sie sind nun Ethiker, gibt es das noch in unserer Gesellschaft, dass irgendetwas nicht sein darf? Ich denke, da gibt es eine ganze Reihe von Beispielen, auch bei der Entwicklung von Technik. Nichts wird automatisch umgesetzt.
* Musik *
Japaner sind Meister der Automatisierung, Beherrscher der Technik. Ein Japaner versteht nicht, warum in Europa in der Automatisierung eine Bedrohung gesehen wird. Damit etwas religiöse Bedeutung bekommen kann, braucht es nur einfach und wiederholbar zu sein, sagt eine alte japanische Weisheit.
Ich kann nicht mehr so viel essen.
Automatisch übersetzt. Automatisch übersetzt. In allen technischen Bereichen hat die Forderung der Zeit unentwegt nach Fortschritt, Fortschritt, immer mehr Fortschritt verlangt. Automatisch übersetzt. Automatisch übersetzt. Der Fortschritt, so heißt es immer, ist nicht aufzuhalten. Forschung und Wissenschaft laufen weiter und weiter und weiter weiter.
* Musik *
Die Dinge, die machbar sind, werden allgemein auch gemacht. Welche Hoffnungen verbinden sich mit dieser Technik? Welche Gefahren vermuten wir? Das ist die Frage. Aber was darf er und was darf er nicht? Das ist die Frage. In dieser Situation wird die Frage nach dem Selbstverständnis der Forschung immer drängender. Jetzt ist eben doch ein Punkt erreicht, wo man sich fragen muss, ob auch die Forscher an der Forschungsfront überleben, ob sie nicht auch mal...
Damit etwas religiöse Bedeutung bekommen kann, braucht es nur einfach und wiederholbar zu sein. Dann gibt es wieder einen Blitz und eine riesige Welle. Ein Fischerboot geht unter. Genau an derselben Stelle wie der Frachter. 24 Grad Nord, 141,2 Grad Ost.
Der Naturforscher aber, dem die heutige Zivilisation als kleines Endintervall in einer langen Periode der Mensch werde, erscheint, der Naturforscher hat wohl das Recht, einen größeren Maßstab anzulegen. Ich halte diesen Übergang, in dem wir uns heute befinden,
für ein Ereignis von ungeheurer Bedeutung. Aber es gibt auch bedenkliche Veränderungen. Es ist ein Zeitabschnitt des Übergangs, der stürmischen Entfaltung. Das heißt, es sind Prozesse von sozialer Veränderung. Das Denken hat sich über die Dachtelungsform, in der wir es wahrzunehmen gewohnt sind, in uns ganz verändert.
Wahrlich eine fantastische Zeit. Grandios. Durch die Gewagtheit beinahe Unsinnigkeit des Unternehmens. Die Herausforderungen, die hier erzeugt werden, haben ganz andere Dimensionen. Aber gerade darin liegt die große Gefahr.
Es ist wie eine dunkle, große Gefahr. Eine ungeheure Gefahr. Die Gefahr ist zu groß. Die größte Gefahr. Die Folgen sind kaum übersehbar. Ein höchst labiler Zustand, dessen innen wohnenden Gefahren von ganz anderer Größenordnung sind als die der vortechnischen Periode. Aber wir können jetzt bei der jetzigen Gelegenheit, bei der Geburt der neuen Zeit, wo die Gefahr so groß ist,
Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forschung, Forsch
Doch plötzlich passiert etwas Unerwartetes. Ein Koloss schiebt sich in das Blickfeld der Kamera. Ein Monster von unglaublichen Ausmaßen. Aber was für ein Riese. Die Wissenschaftler sind sprachlos. Und diese schwarze, dicke Masse hob sich aus dem Wasser. Hebt sich aus dem Wasser und bewegt sich auf ein Fischerdorf zu. Es war ein herrlicher Tag wie heute. Wundervoller Sonnenschein erfüllte das Tal.
in dem ich lebte damals, als ich plötzlich... Das Fenster fliegt aus dem Rahmen heraus. Ich kann nicht mehr aus dem Zimmer raus, weil sich die Tür zerklemmt hat. Ich warne mir aber mit Fäusten und Treten, zertreten der Tür den Weg ins Freie. Was ich sehe, ist, dass in einer Entfernung von uns die Strohdächer...
der Bauernhütten in Baden stehen und auch an der jenseitigen Seite des Tales der Wald bereits Feuer gefangen hat. Wir können uns nicht erklären, woher diese Wirkungen kommen, aber bald nach einigen zehn Minuten sehen wir, wie aus der Stadt das Tal herauf diese Gestalt...
Es ist groß, schwarz. Ich kann nicht sagen, ob es Schuppen hatte, aber es glänzte und es war höckrig wie eine Essiggurke. Was hat sich abgespielt danach? Zuerst war natürlich ganz schlimm diese Stille nach dem Schrecken. Und dann plötzlich alles schwarz und dann nichts. Keine Feuerwehr, keine Ambulanz, nichts. Überhaupt nichts.
Ich hatte wirklich das Gefühl, dass der Untergang Japans bevorsteht. Das hört sich für Sie sicherlich übertrieben an. Ich denke, es ist ein alter Dinosaurier. Ich liebe die Vorstellung, dass dort ein Plesiosaurus überlebt hat oder ein Brontosaurus. Genau daran erinnerte es mich, als ich es sah. Wenn Sie die japanische Seele verstehen wollen, dann müssen Sie alles vergessen, was Sie schon wissen. Ihren Geist öffnen für das Mysteriöse, für das Geheimnisvolle.
Dann kommen Experten und Journalisten auf die Insel, um den geheimnisvollen Fall zu untersuchen. Sie entdecken Spuren eines Lebewesens und sie entdecken, dass die Spuren radioaktiv sind. Einer der führenden Paläontologen der Welt, Herr Professor, fiel
Vielleicht darf ich zum Anfang die Frage stellen, was waren nun Ihre wichtigsten Funde? Die Funde haben uns aus einem eng begrenzten Gebiet eine vollständige Geschichte gezeigt von sehr primitiven Formen, die wir als Petekantopus-Formen bezeichnen müssen. Und was ist nun der schlagendste Beweis für Sie bzw. auch die Wissenschaft?
Der Beweis ist vor allem die Form des Gebisses, die Form der Zähne, die Morphologie des Unterkiefers. Es ist erstaunlich, dass wir bei einer so frühen, so primitiven und so tierischen Form, so großen, gewaltigen Form bereits ein Merkmal vollkommen ausgeprägt haben. Genaus lässt sich natürlich nicht sagen.
Das ist das Tier, das wir suchen. Mein Gott, wie groß ist es?
10 Meter lang und 16 Mal so schwer wie der Komodo-Varan. Eigentlich ist hier eine Horrorvision. Horrorvision? Ja, ich würde sagen, es ist eine Horrorvision. Eine Vision, die wieder was bevorstehen könnte. Die Frage ist einfach auch an die Bevölkerung. Ist das für sie eigentlich eine Horrorvision oder ist das ein Traum? Traum, Traum, Traum. Bei einem Trauma zerbricht in einer schockartigen Situation die ganze psychische Organisation eines Menschen.
Ein Psychotrauma ist eine seelische Verletzung. Und dieses Trauma wird ausgelöst dadurch, dass wir also nicht in der Lage sind zu kämpfen oder zu flüchten. Luft oder Kampf. Die traumatisierende Situation aber zeichnet sich dadurch aus, dass beides nicht möglich ist. Es kommt einem Angriff, einem Vernichtungsangriff auf die eigene Person gleich. Die Seele wird überfordert und überwältigt. Und wenn sie das Trauma nicht verarbeiten oder verdauern kann, schließlich gebrochen.
Wichtig ist die Körpertherapie, die Gestalttherapie, also alles Therapien, die den Handlungsanteil, das Affektive, das Nichtsprachliche in einem Menschen erst einmal provozieren und es ihm die Möglichkeit geben, das, was er einfach gar nicht mehr bewusst weiß und sagen kann, auszuagieren. Und dann in einem geeigneten, geschützten Feld sozusagen Formen zu finden, wie man dem Grauen, dem Schrecken einen Namen geben kann. Wie heißt du denn? Wie heißt du?
In diesem Institut in Mitteljapan findet man eine Antwort auf die Frage. Hier nämlich registriert Japan mit Erdbebenmessgeräten die Atombombenversuche. Dies sind typische Bombenlinien.
In tiefen Bunkern stehen die Messsonden. Was sie anzeigen, macht Sorge. Wie hoch ist die Radioaktivität wirklich, die gemessen wurde? Stimmt es, dass die Werte das 20-fache der normalen Strahlung erreicht haben? Etwa tausendfach höherer Plutoniumkonzentration im Erdboden als im Durchschnitt. Soll die Radioaktivität zunächst einmal um das 4000-fache des Normalwertes gestiegen sein? Und wie wird nun dem Laien hier mitgeteilt, dass radioaktive Strahlungen in der Nähe sind?
Auf dieses Zählrohr wirkt die radioaktive Strahlung und bei einer Überschreitung einer eingestellten Dosis wird ein Relais bedient, das dann eine Warnsignalanlage einschaltet. Hören Sie einen Warnton. Wenn ich...
Wenn ich näher komme, dann wird dieser Warnton in Intervallen kommen. Wenn ich ganz an das Zählerohr komme, dann geht dieser Ton in einen Dauerton über. Und der Ton, der bleibt so lange eingeschaltet, als die Aktivität wirkt.
Dann entdeckt man die Ursache der radioaktiven Strahlung. 1954 bei den amerikanischen Atomtestversuchen vor den Marshall-Inseln. Bravo war die stärkste Wasserstoffbombe, die je von den USA gezündet worden ist.
Unkontrolliert und ungebremst. Und der Wind wehte von Südosten nach Nordwesten. Weil die Amerikaner nicht damit gerechnet hatten, dass sich der Wind drehen würde, ging ein so dichter radioaktiver Fallout nieder. Am vergangenen Wochenende wehte der Wind von Südosten. Ja, also grundsätzlich zum meteorologischen Teil dieser ganzen Geschichte ist zu sagen, dass die Ostströmung anhält, auch morgen noch anhält.
und dann hier doch etwas herein driftet. Wir entnahmen Planktonproben außerhalb der 12-Meilen-Zone und entdeckten wiederum Caesium-134. Die Frage ist nun, ob das Ausströmen stärker geworden ist. Wenn es sich um gelöstes Material handelt, vermutlich wird ein großer Teil in den biologischen Kreislauf inkorporiert, das heißt also,
in größere Meereslebewesen. Die Tiefsee ist ein Ort voller Monster und Riesen. Wenn in der Tiefe eines Vulkans, in einigen hundert Metern Tiefe, Wohlräume geschaffen werden, dann wird das Wasser, vor allem wenn es sich um ozeanische Vulkane handelt, natürlich dort eindringen. Und zum Beispiel bei den hier angesprochenen Versuchen in Atollen, also abgesunkenen älteren Vulkanen,
können in solchen Kohlräumen sehr viele langlebige Monster und Riesen, und das haben wir jetzt heute, unter Wasser ist die Erdkruste so dünn, dass sie Risse kriegt. Und dann kommt dieses, dann kommt dieses, dieses Monster, dieses kommt an die Oberfläche. Monster und Riesen, die dann durch das eindringende Wasser, und das wird niemand verhindern können, entsprechend wirksam werden. Riesige fossile Reißzähne sind am Boden des Pazifiks gefunden worden.
Sie lassen auf ein Maul schließen, das mühelos einen Menschen verschlucken könnte. Dann sagt ein alter Professor: Das Ungeheuer auf der Insel war ein Saurier. Wahrscheinlich lebte er ungestört in einer vulkanischen Höhle unter dem Meer, bis ihn die Atombombe aufscheuchte. Nun sucht sich der Saurier einen anderen Platz und geht deshalb nach Tokio, sagt der alte Professor.
Das sorgt natürlich für viel Aufregung.
Am Abend warnte das Fernsehen, die Regierungskommission habe an alles entsprechende Anweisungen gegeben. Es gilt, bei Katastrophen stets danach zu suchen, was alles nicht genannt und auch nicht limitiert wurde. Die Bevölkerung wird laufend informiert. Alle Experten seien sich einig, dass die Gesundheit der Bevölkerung nicht gefährdet sei. Die Messungen zeigten eine Tendenz zum Besseren. Diese Angabe wurde am Abend vom Fernsehen wiederholt.
Man müsse aber mit einer erneut ansteigenden Strahlung rechnen, falls der Wind wieder auf Südost drehe, erklärte ein Sprecher heute Abend im Fernsehen. Nach Angaben der Regierungskommission, der Spezialisten des Gesundheits- und Landwirtschaftsministeriums sowie Atomexperten, Ärzte und Militärs... Und das Monster kommt Tokio immer näher. Verbunden bin ich jetzt in Tokio mit unserem Korrespondenten. Wie sieht denn die aktuelle Situation aus?
Insofern sehr trostlos, als die Fachleute derzeit nichts unternehmen können. Insofern sind die Fachleute derzeit noch machtlos. Die japanische Regierung scheint deswegen wirklich sehr besorgt zu sein. Und man fragt sich auch wirklich, ob sie die Situation noch unter Kontrolle hat. In Japan ist jetzt tiefe Nacht oder ganz früh am Morgen. Kann man schon etwas darüber sagen, wie die Bevölkerung reagiert?
Ich denke, dass ein Großteil der Bevölkerung die Zuspitzung dieser Lage, diese wirklich dramatische Zuspitzung gar nicht mitbekommen hat, weil die Nachrichten darüber kamen erst am späten Abend. Aber natürlich wird die betroffene Bevölkerung Angst haben. Die sollen alle in ihren Wohnungen bleiben, sollen Radio hören und Fernsehen schauen. Nach einer amtlichen japanischen Veröffentlichung vermindert sich von Jahr zu Jahr die Zeit, die der Mensch zum Lesen von Zeitungen und Zeitschriften braucht.
Hingegen nimmt die Zeit, die er vor dem Fernsehgerät verbringt, entsprechend zu. Und das Monster kommt Tokio immer näher. Das Ganze ist ja nicht so weit entfernt von Tokio, rund 140 Kilometer. Muss man befürchten, dass wirklich auch Tokio betroffen sein könnte von Evakuierungsmaßnahmen? Nein, also bis Tokio dürfte das nicht gehen, wenn sich da nicht noch etwas schwergegeben sei.
Das tägliche Erschrecken zu sensationellen Meldungen wird hin und wieder durch besondere Schocks überboten. In diesen Fällen scheint der gesunde Menschenverstand den Zielen und Hoffnungen der Wissenschaftler und Techniker nicht mehr folgen zu können.
Tradierte Werte wie die menschliche Person oder die Natur scheinen überholt zu werden und eine neue Akzeptanzdiskussion scheint aufzukommen. Und das Monster kommt Tokio immer näher. Die Öffentlichkeit selbst muss dann natürlich abschließend darüber befinden, was sie akzeptieren möchte und was sie verwerfen will.
Was bedeutet das jetzt? Das bedeutet zunächst einmal, dass gerade eben vor wenigen Minuten ein Krisenstab zusammengetreten ist. Man hat ja ein Krisenreaktionszentrum, hat inzwischen auch einen Krisenstab gebildet, ist auf so etwas vorbereitet. Die Welt schläft nicht, deshalb ist dieses Krisenreaktionszentrum 24 Stunden rund um die Uhr besetzt. Man ist jetzt eine Gefährdung der Bevölkerung auszuschließen. Absolut auszuschließen.
Wenn Sie sagen, ich habe Angst, dann wählen Sie die Schlossziffer 11. Wenn Sie sagen, ich habe diese Angst nicht, dann wählen Sie die Schlossziffer 12. Momentan tagt der Krisenstab noch. Sie würden in einer Stunde nochmal anrufen, dann können wir Ihnen Ehre sagen. Danke schön.
Es ist sehr schwer für mich, über die Zukunft etwas vorauszusagen. Man sagt, die technischen Fortschritte seien nach dem letzten Weltkrieg größer gewesen als alle Entwicklungen der Menschheitsgeschichte zuvor. Weil leider das absurde, aber sehr plausible Prinzip zu herrschen scheint, was wir können, das sollen wir.
Aber handelt es sich doch wirklich nur um eine friedliche Entwicklung der Atomkraft für rein wissenschaftliche Zwecke? Sie haben mich ja eingeladen und meine Rolle ist, den japanischen Aspekt damit einzubringen oder die japanische Art Zukunft aufzufassen und sich auf Zukunft einzustellen. Und insofern, Zukunft ist auch in Japan ein Begriff, der laufend in aller Munde ist und es wird Zukunft genannt.
In Visionen, in Plänen, in Technologieprognosen, in Slogans, in Firmenplanungen, in Firmenzielen. Also transparentartig durchzieht Zukunft das Land. Wir sind auf alles vorbereitet und wir sind dabei übrigens vorbildlich. Also auch wenn es unwahrscheinlich ist, aber wie lange haben wir denn Zeit uns in Sicherheit zu bringen? Also... Bald redet man in ganz Tokio nur noch über Technik und Moral und die Entwicklung der Wissenschaft.
Ich halte diesen Übergang, in dem wir uns heute befinden, für ein Ereignis von ungeheurer Bedeutung, das mit nichts vorher Geschehenem vergleichbar ist. Wir sind in eine neue Epoche übergegangen. Es ist ein Zeitabschnitt des Übergangs, der stürmischen Entfaltung. Und bei diesem epochalen Schritt, bei dem wir Fehler machen können von langfristiger Auswirkung, das Maß an
Prüfung auch wirklich aufzubringen. Wahrlich eine fantastische Zeit. Grandios. Sowohl durch die Errungenschaften als auch durch die Gewagtheit. Radioaktive Strahlung ist ein Zocken. Man riecht sie nicht und doch von Kälten sein. Die größte Gefahr für die Zukunft. Menschenwürde kontra Forscherdrang.
Und die Technologie, und das ist ja ganz offensichtlich, bewegt sich in tabuisierten Bereichen der Natur. Bisher ist die Entwicklung der Wissenschaften so weit vorangeschritten, dass sie immer enttabuisierte Bereiche vor sich hat. Zum ersten Mal kommen wir sozusagen in einen hoch emotional tabuisierten Bereich der menschlichen Natur. Die Herausforderungen, die hier erzeugt werden, haben ganz andere Dimensionen.
Und das Monster kommt Tokio immer näher. Das ist wirklich ein neuer Schritt, das ist ein Grenz- und Dammbruch. Und in der Tat, hier heißt es wirklich aufpassen. Wo und wo setzen wir den machbaren Grenzen? Das fragen wir die
Die rasante Geschwindigkeit bringt immer neue Grenzgänge mit. Ich habe auch den Eindruck, es geht in der Tat um das Überschreiten von Grenzen. Wie und wo setzen wir die machbaren Grenzen? Grenzen. Grenzziehung. Ich finde, man könnte es besser... Überschreiten oder testen? Nein, nein, überschreiten in dem Test. Grenzen überschreiten. Das überschreitet eine Grenze, die wir nicht überschreiten sollten. Frage ist nachher... Danke. Danke.
Wie weit gehen wir? Und wie verhindern wir das? Grenzen, Grenzen, Grenzen, Grenzen, Grenzen.
wird wohl eine Grenze überschritten, die wir nicht überschreiten sollen. Aber irgendwer macht es dann natürlich in der Welt, wo können wir da noch Grenzen sehen? Wo ist die Grenze? Ja, und deswegen meine ich, ich glaube, die Grenze ist da. Wo? Da. Wo? Da. Wo? Da ist die Grenze so eindeutig überschritten. Ja, das frag ich ja eben gerade. Wo setzen wir Stück für Stück jedes Jahr weiter die Grenze? Das sind schwierige Grenzfragen. Aber dort, wo die klaren Grenzen sind, die sollte man jedenfalls nicht überschreiten. Bestimmte Grenzen gibt jemand Einheiten. Ja, ja.
Es gibt nicht... Wir müssen nicht eine...
Eine schwierige Grenzziehung. Sobald man darüber spricht, gibt es eine Grenze, die wir uns dabei setzen wollen. Enge Grenzen für die Schlüsselfrage unseres Jahrhunderts. Ich habe sozusagen an die Verlässlichkeit von Grenzziehungen geglaubt. Dann, wenn die Grenzen klar sind. Wird nochmal ein großes Fragezeichen hinter den klaren Grenzen. Ich glaube zutiefst daran, dass eine freiheitliche Gesellschaft in der Lage ist, Grenzen zu setzen. Es gibt Grenzen. Wir sollten nicht zu viel versprechen, sondern versuchen, Grenzfehler aufzustellen.
Und zu sagen, bis hierhin und nicht weiter. Und jetzt sind wir an die Öffentlichkeit gekommen und haben gesagt, bitte, Öffentlichkeit diskutiert das. Ich glaube, wir werden hier noch stundenlang weiter diskutieren können. Ich denke, das hängt davon ab, wie kritisch Wissenschaft in der Öffentlichkeit diskutiert und wie kritisch die Wissenschaft mit der Öffentlichkeit und die Öffentlichkeit mit der Wissenschaft diskutiert. Da ist sehr viel hineingekommen in diese Diskussion zwischen Wissenschaft und Gesellschaft.
was wieder abgebaut werden muss. Wir sollten auch nicht glauben, wenn wir jetzt sehr intensiv in diesen Tagen über die Frage diskutieren, dass wir eine abschließende Antwort für alle Zukunft finden werden. Bei dem Fortschritt werden wir immer wieder neue Fragen haben und deshalb ist es wichtig, in der Diskussion miteinander zunächst einmal herauszufinden, welche Hoffnungen gibt es, in welchem Verhältnis stehen die Mittel dazu.
Und bei welchen Mitteln sind die Nebenfolgen und die Auswirkungen so schwerwiegend, dass wir sagen müssen: Diese Mittel nicht, andere sehr wohl. Insofern müssen wir aus einer Diskussion herauskommen. Was sollen wir denn überhaupt noch darüber diskutieren, überhaupt über diese Frage? Es ist doch sowieso alles entschieden. Und die Erwachsenen machen doch sowieso, was sie wollen. Oder die Politiker machen, was sie wollen. Da erfährt ein Reporter von einem Erfinder, der eine Geheimerfindung gemacht haben soll, mit der man das Monster vielleicht stoppen kann.
Der Reporter besucht den Erfinder in seinem Labor. "Wir sind einmal in Ihr Labor hier eingedrungen. Es sieht hier aus wie in allen physikalischen Arbeitsstätten unbeschreibliche und schwer zu erklärende Apparate. Und hier auf dem Tisch, im Mittelpunkt Ihrer Arbeitsstätte, steht nun wahrscheinlich dieses Gerät. Können Sie uns das mal vorführen?" "Nein, das kann ich nicht", sagt der Erfinder.
Denn meine Erfindung ist so schrecklich, dass niemand davon erfahren darf. Das versteht der Reporter. Es ist sicher schrecklich für einen Forscher zu sehen, wie eine Entdeckung, die er machen musste, weil er eben forschen muss, Kraft eines höheren Auftrages, wie diese Entdeckung immer wieder zu etwas Zerstörendem gemacht wird. Tja, ich habe mehrfach Briefe bekommen. Ob ich mich denn nicht schäme, so eine schauderhafte Sache da ins Leben gerufen zu haben, da kann ich immer drüber sagen,
Ich bin unschuldig wie ein kleines Kind und als Wissenschaftler haben wir halt Arbeiten weitergemacht, die sich nachher eben als so schrecklich herausgestellt haben. Hoffentlich, Herr Professor, nicht nur schrecklich, sondern auch nutzbringend. Das hoffen wir auch. Viele hoffen und das, denke ich, ist ein wichtiger Gedanke, dass dann ein Wandlungsprozess eintreten wird, wenn überhaupt diese Welt zu retten sein soll. Dann geht das Monster an Land.
Kurz nach 6 Uhr wird der Krisenstab von uns eine Empfehlung bekommen, die so aussehen könnte, dass in den Vormittagsstunden des Samstags zumindest für die Menschen, die beweglich sind, die sofort reagieren könnten, wenn doch noch was passiert, ich anrufe.
Ich halte es nach dem, was ich bisher weiß, für ziemlich ausgeschlossen, dass hier eine extreme Gefährdung der Bevölkerung eintreten würde. Dafür soll auch ein besonderter Krisenstab eingesetzt werden. Die Polizei hat eine hundertköpfige Sonderkommission gebildet. Wenn eine starke Gefährdung eintreten sollte, so würde sicherlich das eintreten, was sich auch aus unserer Katastrophenschutzplanung ergibt.
Und möglicherweise müsste man dann auch an die Verteilung von Jodtabletten oder ähnlichen Dingen denken, aber ich will hier nicht den Teufel an die Wand malen.
Wir Japaner sind vielleicht das einzige Volk, das an nichts denkt, bei dem die Lehre das ist, was zählt. So kann man in Japan vieles mit einem einzigen Wort erklären: Konzentration. Japaner sein heißt sich auf den Tod vorzubereiten,
Dann ist das Monster in Tokio. Wisst ihr auch, dass Tokio eine riesige Stadt ist? Die größte Stadt der Welt. Über 9 Millionen Menschen wohnen dort.
Japan ist eine Insel, aber es leben viele, viele Menschen dort und darum müssen die Japaner auch enorm fleißig und erfinderisch sein. Ist das wahr, dass da die Häuser alle aus Papier sind? Ja, die meisten sind aus Holz und Papier.
Nach nur 30 Sekunden war der Spuk vorbei und die betroffene Region ein Trümmerfeld. Gerade mal 40 Sekunden dauerte der Spuk und verwandelte die Stadt in ein Katastrophengebiet. Kinder, wie sieht das denn hier aus? Nichts mehr liegt an seinem Platz und was soll der umgekippte Schrank? Geh in Deckung, gleich bescheuert!
Japans Premierminister versprach Hilfe. Ich weiß natürlich, was es für Lüste gibt. Es gibt jeden Tag Verluste. Das ist das Schlimme. Jeden Monat, jede Stunde gibt es Verluste. Und man muss das immer wieder, man muss es erkennen und man muss es immer wieder aufhalten, einfangen sozusagen. Also ich habe gestern fern gesehen. Was sehe ich?
Ungeheuerlich, dass man sowas überhaupt senden darf. Hier Bilder aus einem Fernsehstudio. Nach Berichten von Augenzeugen war ein lautes Grollen zu hören. Der Schock der Japaner hat sie sprachlos gemacht. Die Japaner sind ganz still dann. Schreien eigentlich gar nicht. Japaner
Dann ist Tokio verwüstet und das Monster geht wieder ins Meer zurück. Aber es kann jederzeit wiederkommen. Die Zeit ist gekommen, wo das ganze Volk der 100 Millionen Japaner zusammenstehen muss. Vorweg, die militärische Lage ist völlig unklar. Der Kriegsminister hat das klar ausgesprochen.
Die Vernichtung der Bevölkerung lässt sich nicht verhindern. Man kann nur ein paar Bomberstationen schützen, die dann die Vergeltung auszuüben hätten. Präventivschlag oder Abschreckung. Abschreckung durch einen raschen und massiven Vergeltungsschlag.
Wir haben damals nicht gut diskutiert. Wir haben damals die Diskussion, die wir jetzt führen, nicht geführt. Und das ist ein Fehler gewesen und jetzt müssen wir die Diskussion führen. Das Problem, was wir so in der Vergangenheit hatten, ist, dass die Diskussion in den Medien oft sehr irrational gelaufen ist.
Ich denke, da sind auch Science-Fiction-Filme sehr stark dran schuld, die immer suggerieren, die Wissenschaftler sind eigentlich keine Leute, die in aller Ruhe und Vernunft ein Problem lösen wollen. Und das ist ein Fehler gewesen. Und vor allen Dingen, wir brauchen neue Fördermittel, neue Forschungsmittel.
um diese ungeheure Anstrengung zu bewältigen. Diese Technik ist da. Dann erinnert man sich an die gefährliche Erfindung des Erfinders, mit der man das Monster vielleicht stoppen kann. Es muss aber jemand die Verantwortung übernehmen. Diese Technologie gibt es.
Sie muss höchstens noch perfektioniert werden. Also es geht nicht um die Entwicklung der Technologie, sondern es geht um ihre Perfektionierung. Bis vor kurzem war man hier, was den Fortschritt angeht, gar nicht sonderlich wählerisch. Wir haben uns selten die Mühe gemacht, klar und unmissverständlich zu sagen, was wir wünschten und noch wichtiger, was nicht.
Glücklicherweise scheinen unsere Kinder unseren blinden Fortschrittsglauben nicht zu teilen. Und mit den kleinen Japanern, ja, da würdet ihr euren Spaß haben. Die haben alle Schlitzaugen und Ponyfrisuren und die lächeln immer ganz freundlich. Dann sieht man einen Fernseher.
Im Fernsehen läuft ein Bericht über das zerstörte Tokio. Ein Sprecher sagt: Mögen Friede und Licht bald wieder in unsere Herzen einkehren. Dann sagt der Sprecher: Die ganze Nation hat sich heute im Gebet vereinigt und fleht um Rettung aus Not.
Am Ende sagt der Sprecher: Hören Sie den Bittgesang unserer Kinder. Die Kinder haben ein Lied gemacht für alle Wissenschaftler und für alle anderen Erwachsenen. Ich liebe die Traurigkeit nicht, die mich manchmal überfällt. Ich mag den Tod nicht, weil man ihn nicht verhindern kann. Und die Angst, die mich oft bedrückt, liebe ich auch nicht.
In einem Klassenraum spreche ich mit ca. 20 Schülern. In der Luft und auf dem Boden werden noch immer erhöhte Strahlenwerte gemessen. So die Situation, in der ich von den Jugendlichen wissen möchte, ob sie glauben, dass sie in einer Zeit dauernder atomarer Bedrohung leben und, wenn ja, wie sie damit zu Rande kommen.
Einige Meinungen, welche die Stimmung wiedergeben. Ich habe Angst vor der Angst. Eine Menge Kisten mit Medikamenten wurden schon nach Tokio geschickt und viele Kinder haben wir damit gesund gemacht. Sonst sind die Kinder lieb und freundlich. Auch der Erfinder sieht die Kinder im Fernsehen. Er ist ganz gerührt. Er sagt, na gut.
Dieses eine Mal soll meine Erfindung doch benutzt werden. Danach aber muss sie vernichtet werden, sonst kann ich keine Ruhe finden, sagt der Erfinder. Warum haben Sie Ihre, als ich muss doch sagen, bedeutender Wissenschaftler, der sich auch mit den ethischen Fragen so intensiv beschäftigt hat, plötzlich Ihre Meinung geändert? Vielleicht nicht so plötzlich, aber Sie haben sie geändert in einer fundamentalen Frage, seit wann wissen Sie das?
Ich glaube nicht, dass ich, was ich gemacht habe oder was wir in der Wissenschaft, was viele in der Wissenschaft gemacht haben, ist ein Abwägungsprozess, der Güterabwägung. Und ich denke, ich für meine Person, jedenfalls mir ist klar geworden, dass der Fortschritt so überzeugend ist auf diesem Gebiet, dass ich für mich diese schwierige Entscheidung, ich stand nämlich, ich habe in der Tat vor zwei Jahren was anderes gesagt, für mich entschieden habe und sage, bitte Öffentlichkeit.
Vielen Dank. Vielen Dank. Danke. Danke. Ich danke. Dann fährt ein Schiff in die Bucht von Tokio. Auf dem Schiff sind viele Reporter und der Erfinder. Ein Reporter sagt, jetzt naht der Augenblick der Entscheidung. Die neue Wunderwaffe besteht aus zwei Metallplättchen, die am Rücken des Tauchers festgezurrt werden und mit einer 90 Volt Batterie verkabelt sind. Dann sagt der Reporter auf dem Schiff, es beginnt das große Wagnis. Nur der Erfinder selbst kann seine Erfindung bedienen, sagt der Reporter.
Dann ist das Monster tot und der Reporter sagt: "Unser Dank gebührt dem Erfinder für seine selbstlose Aufopferung." Krieg und Gewalt haben Party gestanden bei der Geburt der neuen Zeit. Wir haben eine Gabe des Schicksals missbraucht zu Mord und Vernichtung.
Der Fluch dieser Taten wird immer auf uns lassen. Und die Sensibilisierung der Bevölkerung für diese Dinge ist außerordentlich groß. Und ich glaube, dass die im Wesentlichen von diesem grauenhaften Ereignis herrührt, dass eben viele Menschen in Japan sagen, dieses darf auf keinen Fall wieder passieren. Man weiß natürlich nie, was irgendein verblendeter Verbrecher,
in einem Winkel macht, der weit von uns weg ist. Es wurde aber nicht überhört, dass ihre Anregungen und Mahnungen aus einem Lande kommen, in dem der Atomtod seine Feuerprobe auf schreckliche Weise bestanden hat. Ihr spielt mit dem Feuer, wenn ihr mit den Atomen unvorsichtig umgeht. Im Film sagt ein Wissenschaftler zum Schluss, dass mit der Vernichtung des Godzilla die Gefahr nicht aus der Welt geschafft sei.
In Wirklichkeit aber wurde aus Godzilla ein freundliches Monster, das in allen weiteren Filmfolgen den Japanern hilft. Und was das bedeutet? Was das bedeutet, kann man sicher denken. Dass das Monster, das von der Wissenschaft geweckt wurde, von der Wissenschaft auch wieder gestoppt werden kann. Man muss aber immer aufpassen. Deswegen sage ich im Zweifel lieber nicht zu forschen, aber auch nicht so rigoros ausschließen.
Um dadurch eine Kontinuität im Inneren wiederherzustellen, die zerbrochen ist. Im Inneren wiederherzustellen, was einmal zerbrach, ist das Ziel einer jeden Traumatherapie. Bei fast allen setzt eine gesunde Art der Verdrängung ein.
In unserer Reihe Lebenszeichen hörten Sie heute Psychotherapie für Traumaopfer. Aber wie gesagt, ganz ohne Risiko wird es nie sein. Und die Natur will einem häufig ja was anderes erzählen, als was sich der Mensch so ausdenkt. Ja, meine Damen und Herren, die Natur kann auch der ganzen Geschichte noch ein Schnippchen schlagen, uns nämlich auch. Es fängt jetzt an zu regnen.