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Bille Weidenbach: "Hätte, hätte, Eimerkette. Ein Bilderbuch von Flut, Mut u Wut"

2025/2/22
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Anne-Kathrin Weber
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Anne-Kathrin Weber: 我评论了Bille Weidenbach创作的绘本《Hätte, hätte, Eimerkette》。这本书以2021年德国洪灾为背景,用生动活泼的图画和故事,向儿童和成人展现了这场自然灾害的冲击和灾后重建的历程。它并非简单地再现灾难的残酷,而是巧妙地融合了现实主义和理想主义,在展现灾难的严重性的同时,也传递了希望和团结的力量。书中展现了灾后人们复杂的情感,从深深的震惊、悲伤和疲惫,到希望和感激,这些情感的交织真实地反映了灾后人们的心理状态。此外,书中还突出了社区团结的重要性,只有通过共同努力,才能重建家园,并为未来做好准备。虽然书中对现实情况做了一些艺术性的处理,例如灾后重建的速度比实际情况快得多,但它成功地向读者传达了气候变化带来的风险,以及灾难面前人类的韧性和团结互助的精神。总的来说,《Hätte, hätte, Eimerkette》是一本值得推荐的绘本,它以一种孩子能够理解的方式,探讨了气候变化、灾难应对和社会团结等重要议题。

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Deutschlandfunk, Büchermarkt. Klimawandel und Umweltschutz haben im Bundestagswahlkampf kaum eine Rolle gespielt. Dabei sind die Folgen der Umweltzerstörung längst erlebbar. Ein Bilderbuch ruft jetzt ein Ereignis in Erinnerung, das inzwischen Jahrhundertflut genannt wird. Im Juli 2021 starben bei der Naturkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen mehr als 180 Menschen. Zeitgemäß

Zahlreiche Gebäude, Straßen, Brücken wurden zerstört. Der Wiederaufbau ist bis heute nicht abgeschlossen. Die Autorin und Illustratorin Bille Weidenbach hat die Flut im Ahrtal selbst miterlebt und ein Buch darüber gestaltet. »Hätte, hätte Eimerkette«, ein Bilderbuch von Flut, Mut und Wiedergut, heißt es. Anne-Kathrin Weber hat es sich angeschaut.

Es ist Dienstag, 14 Uhr, in einer kleinen Stadt, die so aussieht, wie Städte in klassischen Wimmelbüchern aussehen. Es gibt eine Schule, die Kinder spielen auf dem betonierten Schulhof, daneben ein Supermarkt, dahinter ein Krankenhaus mit Rettungshubschrauber. Vor einem Café gab es gerade einen Auffahrunfall mit zwei Autos, die Polizei ist schon da. Pittoreske Bogenbrücken führen über einen Fluss, der mitten durch die Stadt fließt.

Direkt am Ufer ist ein Campingplatz und einige Leute gehen baden. Die aquarellierten Illustrationen sind entsprechend bunt und fröhlich gehalten.

Am nächsten Tag um diese Zeit verdunkelt sich der Himmel. Oben auf dem Berg zieht ein Gewitter auf. Es beginnt stark zu regnen. Juhu, Pfützen springen, freuen sich einige Kinder in der Stadt, während andere mit Blick auf den anschwellenden Fluss den Ernst der Lage schon früh verstehen. Schnell, wir müssen eine Sandsäcke-Mauer bauen, ruft einer und ein weiterer sagt Auweia.

Ob das gut geht? Immer mehr Braun ist in den Illustrationen zu sehen. Denn einige Stunden später rasen Schlammlawinen ins Tal. Straßen sind nicht mehr zu erkennen. Die ersten Menschen retten sich auf die Dächer von Autos und Häusern. Kurz vor Mitternacht steckt auch die Feuerwehr in den Fluten fest. Viele Häuser stehen unter Wasser. Mensch und Tier fürchten um ihr Leben.

Die Naturkatastrophe im Wimmelbuch erinnert an die Jahrhundertflut, die 2021 Teile von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen stark zerstört und viele Todesopfer gefordert hat.

Die Autorin und Illustratorin Bille Weidenbach lebt im Ahrtal, der Region, die am stärksten von den Fluten betroffen war. Bis heute ist dort, in den überfluteten Gebieten, das kollektive Trauma noch lange nicht verarbeitet, der Wiederaufbau längst nicht abgeschlossen. Anders im Wimmelbuch. Ein Jahr später sieht die kleine Stadt nämlich fast wieder so aus wie vor der Flut. Bis auf einige Neuerungen, die dem Hochwasserschutz dienen.

So wurden die Bogenbrücken beispielsweise gegen Konstruktionen ausgetauscht, an denen kein Treibgut hängen bleiben kann. Autos sind im Straßenbild nicht mehr zu sehen, dafür Windkrafträder am Horizont und Solarpaneele auf den Dächern. Und der Schulhof ist nicht mehr grau, sondern grün. Wo es geht, Beton weg und Grünfläche hin, heißt es dazu am Ende des Buches.

Die Stadt erscheint wieder in bunten, freundlichen Farben. Hier gibt es also das bereits im Titel versprochene Wiedergut. Nur ein Detail passt nicht ganz dazu. An einem Bildrand ist ein Kreuz abgebildet, vor dem eine Karotte liegt. Ein Stoffhase ist in den Fluten umgekommen. Er ist das einzige Todesopfer im Buch.

Damit macht Bille Weidenbach an ihre Leserinnen und Leser ab fünf Jahren literarische Zugeständnisse, die nicht den realen Gegebenheiten entsprechen. Trotzdem ist es der Autorin eindrucksvoll gelungen, Kindern und Erwachsenen ein Bild von einer Katastrophe zu vermitteln, die uns angesichts des Klimawandels immer öfter treffen wird.

Auf den Bilderbuchseiten, die die Tage direkt nach der Katastrophe zeigen, lässt sie die vielfältigen Emotionen der Betroffenen plakativ nebeneinander stehen, die zwischen tiefer Erschütterung, Trauer und Erschöpfung, aber auch Hoffnung und Dankbarkeit schwanken.

Bille Weidenbach zeigt in ihrem Buch aber vor allem, wie wichtig Solidarität und Zusammenhalt sind. Denn nur gemeinsam gelingt es den Protagonistinnen und Protagonisten, ihre Stadt wieder aufzubauen und zukunftsfähig zu machen.

Mit »Hätte, hätte, Eimerkette« hat Bille Weidenbach ein plastisches Bilderbuch über die Folgen des Klimawandels geschaffen. Ein Buch, das den schmalen Grad zwischen Realismus und Idealismus sensibel und kindgerecht meistert. Die Meinung von Anne-Kathrin Weber. Sie besprach »Hätte, hätte, Eimerkette«, ein Bilderbuch von Flut, Mut und Wiedergut von Bille Weidenbach. Verlag Klett Kinderbuch. Ab fünf Jahren.