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Europa Universalis V war wahrscheinlich das Spiel, über das wir am meisten wussten, noch bevor es überhaupt richtig angekündigt wurde. Denn Paradox hat für sein neues Projekt Cäsar schon ganze Bibliotheken von Entwicklertagebüchern veröffentlicht, noch bevor der Name überhaupt enthüllt wurde. Natürlich ist es Europa Universalis V eine Fortsetzung, die ich jahrelang für nahezu unmöglich gehalten hätte. Es sei denn, Paradox ist absurder.
Absolut kompromisslos. Und ja, ich würde sagen, kompromisslos beschreibt dieses Spiel schon ganz gut. Und nicht zu sagen, mir macht es persönlich ein bisschen Angst. Wir haben Europa Universalis V nämlich schon gespielt und können beurteilen, was da gerade entsteht und für wen es gedacht ist. Darüber müssen wir reden. Ich bin Erzherzog Micha I. von Österreich. Und ich begrüße meinen Kollegen, der inzwischen fast 3000 Stunden...
3000 Stunden, lasst euch das auf der Zunge zergehen, in Europa Universalis 4 verbracht hat. Hallo Rainer. Hallo, freut mich wieder hier zu sein. Rainer, wie oft gibt es dich eigentlich bei 3000 Stunden Europa Universalis 4?
Ich will darüber nicht reden. Okay, fair. Das ist absolut fair. Die Karriere meines zweiten Gastes hat im Jahre 2012, ich habe extra nachgeschaut, 2012 begonnen mit Let's Plays zu Europa Universalis 3 und zwar mit den Schweden. Ich darf ihn also mit Fug und Recht als alten Schweden bezeichnen. Inzwischen ist er aus dem strategisch-historischen Kosmos von YouTube und Twitch natürlich nicht mehr wegzudenken. Herzlich willkommen, Stein Wallen.
Ja, vielen Dank und vor allem Dank für diese Einladung zu dieser wirklich besonderen Runde. Du hast es schon gesagt, das ist ein besonderes Spiel. Ich glaube, zumindest für Rainer und mich habe ich den Eindruck. Also für mich auch, tatsächlich für mich auch. Gerade weil wir ja, ich meine, wir sprechen ja in unterschiedlichen wechselnden Runden seit Jahren über Paradox und Europa Universalis V war immer das Phantom, was da mitgespukt ist.
Mit dieser Einschätzung, das werden die niemals machen, weil Europa Universalis 4 schon so riesig, so komplex, so ausgebaut ist durch seine über 10 Jahre an DLCs, dass sie sich ja einen riesen Bären aufbinden würden, wenn sie da einen neuen Teil machen und jetzt machen sie es.
Ja, zumindest hat man sich immer gefragt, wie soll das funktionieren? Ich habe immer eher gesagt, die machen es deshalb nicht, weil Europa-Universität 4 einfach noch so gut läuft. Das hatte so ein bisschen unter dem Randar von klassischen Content-Creatoren oder YouTube und Twitch haben das immer noch wahnsinnig viele Leute gespielt über Jahre, zehn Jahre nach Release. Und auch die DLCs haben sich bis zuletzt, soweit ich weiß, immer sehr, sehr gut verkauft.
Insofern haben die einfach immer munter weitergemacht. Aber wie wir inzwischen wissen, aber auch schon seit vier, fünf Jahren munter am neuen Spiel entwickelt. Ja, heimlich. Mich hat es gar nicht so sehr überrascht, dass sie es grundsätzlich machen. Ich habe auch das Versprechen abgerungen von Johann damals bei der letzten PDX-Kanadischen gefragt, ob denn EU5 kommt. Und dann meinte er vor seiner Rente auf jeden Fall,
Ist dann natürlich höchst vertrauenswürdig, so eine Aussage, aber ich war mir sicher. Ist der nicht schon im Rente jetzt mit seinem neuen Studio in Barcelona, wo er arbeitet? Das ist nicht quasi sein Rentenprojekt jetzt? Vermutlich, ja. Aber tatsächlich dachte ich eigentlich, dass es noch nicht kommen würde, weil ich nicht gedacht hätte, dass sie in einem ganz neuen Studio dieses Projekt anvertrauen. Ich hätte gedacht, dass die erst vorher irgendwie irgendwas anderes machen müssen, bevor sie eine der großen Pfeiler von Paradox einfach machen dürfen.
Deswegen war ich dann doch ein bisschen überrascht. Aber als sich dann herausgestellt hat, dass die mehr oder weniger seit der Gründung da schon dran basteln an diesem Spiel, dann hat es sich auch wieder ein bisschen erklärt irgendwo. Also da habe ich ja eine ganz große These. Ich weiß nicht, Micha schon der Moment dafür.
Ja, also bitte die großen kontroversen Dinge direkt rauspusten. Ich weiß nicht, ob es kontrovers ist, aber meine große These ist, die ist jetzt völlig unbestätigt von irgendjemandem. Aber ich glaube, wenn wir über Europa im Jahr 2005 reden müssen, müssen wir auch über Imperator Rom reden. Und Imperator Rom war das Vorgängerprojekt von Johann Andersen, was ein schwieriges Spiel war, ganz
da können wir vielleicht noch im Detail darüber sprechen, aber was am Ende, muss man sagen, gescheitert ist für Paradox. Das heißt, sie haben die Entwicklung eingestellt nach zwei Jahren und das ist was Besonderes gewesen, sowohl für das Studio als auch für Jon Anderson, den Chefentwickler von Imperator Rom und auch Buona Vesalis. Und ich glaube, er stand
persönlich vor der Situation, entweder ich hau jetzt in den Sack und hab die Schnauze voll, oder ich zeig es nochmal allen, ich fang nochmal richtig neu an. Und ich glaube, die müssen das so ausgedealt haben nach dem Motto, der wollte es, glaube ich, sein Leben verändern. Hier, mach einfach, hier hast du Geld, geh dahin, gründe ein neues Studio, geh in die Sonne. Er ist ja nach Barcelona dann mit seinem Studio gegangen, hat auch
zum ersten Mal Paradox quasi ein eigenes, nochmal eine Dippung Dongs, ein eigenes Studio richtig da gegründet. Und seitdem hat er, glaube ich, einfach einen Freifahrtschein und jetzt will er der ganzen Welt nochmal zeigen, dass er es drauf hat. Das ist meine Großthese. Ja.
Ich glaube, die stimmt. Ja, also auch ich kann es nicht bestätigen. Aber ich hätte genau dieselbe These jetzt nämlich auch in die Runde geworfen. Ich habe Johann ja noch erlebt damals, als ich einerseits da war, um Imperator Rome mir anzuschauen, mal bevor es released wurde in Schweden. Und er wirkte damals schon erschöpft, möchte ich sagen, weil er ist mit einer der dienstältesten Designer bei Paradox selbst, also mit auch einer der
Architekten des Erfolges, was sie ja hatten, mit ihren Grand Strategy-Spielen, so wie in Europa Universalis und dann halt noch in Hearts of Iron, Solaris, Crusader Kings und natürlich alles, was dazugehört, nämlich neben vielleicht noch dem Hendrik Fareos und so. Also auf jeden Fall mit Teil der alten Garde und
Man merkte, und ich glaube, das hat man auch Imperator Rome so ein bisschen angemerkt als Spiel, du hast, also zumindest mir ging es so, dass ich so gewisse Ermüdungserscheinungen gespürt habe und dann auch bei ihm ein bisschen gespürt habe, er braucht einen Wechsel und
Auch dann, als es halt anfing, Beschwerden zu geben über Imperator Rome, ein bisschen Beschwerden zu geben über die Europa Universalis 4 DLCs, zumindest teilweise, wie unfertig die erschienen sind, hat er auch sehr angefasst reagiert dann teilweise in Foren und war da sehr kritisch auch den Fans gegenüber und hat gesagt, Mensch, nimm doch mal Rücksicht.
auf die Developer und so. Und ich glaube, das war tatsächlich der Punkt, wo man dann entschieden hat und wo er auch entschieden hat, hey Leute, wenn ich das hier weitermachen soll, dann wenigstens in der Sonne mit einem Team, was ich mir sozusagen...
von Hans selber zusammensuchen kann, so ein bisschen. Und mit dem Projekt, von dem ich 100%ig weiß, was ich tue, nämlich ein neues Europa Universal ist. Und Rainer, jetzt musst du sagen, ob das plausibel klingt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das keine Vermutung mehr ist, sondern dass das mehr oder weniger genauso ist, wie ihr es sagt. Ich habe ihn dann jetzt auch getroffen in Barcelona und im Vergleich zu vor drei Jahren... Ach, du warst da bei dieser 100? Ja, ich war da. Ah, okay.
Und im Vergleich zu vor drei Jahren, als ich ihn auf der PDX-Con getroffen habe, wirkte er viel frischer und viel lebendiger irgendwie. Genauso wie Micha Sabda. Damals wirkte er schon so ein bisschen platt gedrückt, sage ich mal. Und jetzt hat er wieder viel mehr Energie und so. Und ich habe ihn dann auch ein bisschen so in die Richtung gefragt, weil ich...
Weil mich dann bei der Präsentation dachte ich mir schon, so ein börsennotiertes Unternehmen macht so ein Spiel, das jetzt sehr stark in so eine Hardcore-Zielgruppe anvisiert und gar nicht groß auf Massentauglichkeit oder sowas geht. Da habe ich ihn mehr oder weniger gefragt,
ist das jetzt das Spiel, das Paradox machen will oder das Spiel, das Johann Andersson machen will? Und dann hat er mehr oder weniger auch gesagt, er lässt sich da nicht reinreden bei dem Spiel. Alle die Entscheidungen sind seine. Wenn es schief geht, ist es seine Schuld. Und wenn es gut geht, dann hängt es am guten Team und ein bisschen an ihm. Aber es klang alles sehr genau nach dem, was ihr sagt. Es ist einfach sein Baby jetzt. Sie haben auch noch so ein bisschen erzählt bei der Studioführung,
die haben sich da so eine Villa einfach umgebaut zu einem Studio. Das ist kein Bürogebäude, das ist ein Haus. Die haben das zu einem Studio umgebaut. Und dann hieß es da auch, die Chefs in Stockholm, die haben sich für verrückt erklärt, was macht ihr da?
Aber dann haben sie es halt trotzdem durchgezogen. Und ich habe auch mit einigen Entwicklern reden können, da sind ganz viele Modder dabei, Leute, die irgendwie massenweise richtige Hardcore-EO4-Spieler sind, also vor allem im Content-Design und Quality-Assurance, die er dann praktisch einfach so geholt hat, ohne Berufserfahrung und so weiter. Also das ist einfach genau das Projekt, das er jetzt machen will.
Und da redet ihm keiner rein. Interessanterweise habe ich gehört, dass an dem Projekt mehr Deutsche arbeiten als Schweden. Ja, das könnte sein. Weil es eine sehr starke deutsche Modding-Community gibt und dort sehr viel rekrutiert wurde. Also ich habe mit vier Leuten auf jeden Fall gesprochen, vier Deutschen. Ich glaube, das war es danach. Aber die sind sehr international ausgestellt. Die haben einen Griechen und einen Polen und Franzosen und Briten. Die haben alles. Also es ist kein schwedisches Team in dem Sinne.
Ja, passend zum Scope sozusagen von Europa Universalis. Und was das Ganze auch noch gut beschreibt, sein Lead Content Designer mittlerweile ist ein Spanier, der nie irgendwas entwickelt hat. Der hat einen Doktor in Geschichte. Ja, das finde ich, das ist bezeichnend. So, da müssen wir mal drauf gucken, weil nämlich dieses...
Also das meinte ich auch vorhin so ein bisschen mit dem handverlesenen Team. Das wirkt schon so ein bisschen so, als hätte er sich die Leute um sich herum versammelt, der Johann, die er halt braucht für das ultimative Nerd-History-Game-Projekt. So, und ein YouTuber in der Runde, ich sag nicht wer, hat gesagt in seinem Videostein, wir verlinken es auch, könnt ihr es euch nochmal anschauen, Europa Universalis 4 ist der feuchte Traum jedes History-Nerds. Wieso?
5 natürlich, habe ich 4 gesagt. Also 4 war es auch schon, aber jetzt geht es um Europa Universalis 5. Naja, weil ich habe eigentlich, ich habe noch kein historisches Grand Strategy Spiel gespielt, das versucht durch seine, also sowohl durch seine Spielmechaniken, als auch durch den Content, den man dann da reinpackt,
so umfassend historische Prozesse darzustellen. Also bisher ist es so, dass die Paradox Games...
sich immer konzentrieren auf den Schwerpunkt. Also Crusader Kings mit dem Thema der Personen, der Charaktere, der Vasallenverhältnisse. EO4 war immer das reine Staatenlenkerspiel. Victoria das Spiel, wo die Wirtschaft eine große Rolle spielt und Harts of Iron, wo der reine Krieg eine Rolle spielt. Stellaris dann wieder nochmal eine andere Nummer. Aber hier habe ich das Gefühl, dass er da jetzt ausschert aus dem Konzept und
so eine Art Best-of macht, außer in Paradox Games, sich sehr stark bedient von Spielmechaniken auch aus der Victoria-Reihe.
teilweise auch aus Cruiser der Kings und versucht ein umfassendes Modell von Geschichtssimulationen zu erschaffen, das so mächtig sein könnte, dass man theoretisch, bin ich schon mal weiter, dass man eigentlich auch gar nicht so sehr angewiesen ist auf die frühe Neuzeit. Das würde genauso gut in der Form auf die Antike passen und man könnte das auch hinten ran auch noch erweitern.
Das geht auch gut ins 20. Jahrhundert noch zu erweitern. Also so weitreichend erachte ich den Versuch. Das heißt aber nicht, dass das unbedingt jetzt gut gehen muss oder so. Aber ich glaube, der Ansatz ist einfach so größenwahnsinnig, den sie da betreiben, auf allen Ebenen.
Ja, ein Best-of-Paradox, das habe ich auch in Rainers Video gesehen. Genau, sie sind auch in die erste Präsentation auch genau damit reingegangen. Sie haben gesagt, es soll die größte, umfassendste Simulation von Weltgeschichte überhaupt werden. Ja, krass, das wäre ich dabei gewesen. Aber ich war wirklich nicht dabei. Das ist genau der Anspruch, den sie haben für dieses Spiel. Ja.
Ja, und du bist ja exakt die Zielgruppe. Also das ist ja, oder beziehungsweise ihr beide, fast wir, ich möchte fast sagen, wir alle drei, aber ich bin da immer noch ein bisschen, ich stehe, sagen wir mal, immer noch an den Seitenlinien und schaue mir das auch manchmal ein bisschen als Beobachter an, weil so viel EU4 habe ich nicht gespielt. Und wenn dann nur mit Österreich und das ist natürlich der, wie wir alle wissen, der Baby-Modus für das Heilige Römische Reich. Deswegen, ihr braucht mich gar nicht, gar nicht einzunehmen.
Um das vielleicht, was ihr gerade sagt, was diese Umfassendheit, das Umfassendste,
die Weite, die Tiefe, die Breite der historischen Simulationen zu verdeutlichen. Vielleicht ein paar Zahlen, weil Europa Universalis IV war ja auch schon quasi die ganze Welt. Es gab eine Karte der ganzen Welt, wo man auch jede einzelne Nation, jedes einzelne Volk, jeden einzelnen Stamm selbst spielen konnte. Und das kann man jetzt auch wieder im fünften Teil. Nur war diese Karte im vierten Teil unterteilt in
3.272 einzelne Provinzen. Das ist die kleinste Einheit an Gebiet, die es gibt in diesem Spiel. Jetzt ist die Karte unterteilt in 27.518 Orte oder Schauplätze. Also sowas wie, weiß ich nicht, die Stadt Augsburg oder
Überlingen am Bodensee oder sowas. Also in nochmal sehr viel granulare, kleinere Gebiete, was das ganze Ding alleine schon nochmal größer, komplexer, auch am Anfang unüberschaubarer macht. Sie haben es verlängert
Das Spiel beginnt jetzt im Jahr 1337 mit dem Beginn des Hundertjährigen Krieges zwischen England und Frankreich. Früher war das Startjahr 1444. Also du kriegst gleich mal 100 Jahre mehr Geschichte direkt am Anfang serviert. Und eine der neun grundlegenden Mechaniken, die drinsteckt, ist eine Popmechanik, also eine Bevölkerungsmechanik, wie wir sie auch kennen aus dem Herzen von Viktoria 3, dass einzelne Bevölkerungsgruppen simuliert werden wie Popmechanik.
Katholische Donau-Bayern, um mal in Österreich zu bleiben. Oder hochalemannische Bergbauern oder solche Sachen. Und von diesen Bevölkerungsgruppen gibt es aktuell im Spiegel über 60.000 oder so. Kann gut sein. Die Zahl habe ich noch nirgendwo gelesen. Auf jeden Fall simulieren sie eine Weltbevölkerung von 420 Millionen. Insofern ist doch 60.000 ganz okay.
Ja. Also man sieht schon, wie viel irrsinnige Detailtiefe da alleine schon dankdessen drin steckt. Wie waren das jetzt, als ihr das... Also ich meine, wie gesagt, es ist ja jetzt nicht völlig neu für uns, weil wir haben ja schon im Vorfeld diese Entwicklertagebücher gesehen und es war vollkommen klar, dass es EU5 wird. Aber jetzt, Stefan, wenn du das siehst oder jetzt auch gespielt hast, natürlich...
hat es dich dann doch überrascht, wie viel da jetzt schon drinsteckt. Man muss ja auch sagen, es ist noch nicht fertig. Was wir jetzt gespielt haben, ist eine Alpha, eine Beta oder was auch immer. Also eine frühe Version auf jeden Fall noch. Und sie sagen auch noch keinen so richtigen Release-Termin dafür. Mhm.
Also ich habe schon den Eindruck, dass es so, was den Spielumfang selbst betrifft, die Mechaniken, fertig ist. Aber sie hatten auch so, wie gesagt, das UI, KI, Balancing, Performance und so weiter, das der Teil und Tutorial und so ein Kram, dass das alles noch nicht fertig ist. Aber ich glaube, so im Großen und Ganzen haben wir jetzt schon mal einen guten Eindruck von dem Spielumfang.
Und ja, es hat mich wirklich überrascht. Ich habe die Entwicklertagebücher, die kamen ja wöchentlich seit über einem Jahr raus, immer nur so grob verfolgt. Habe jetzt erst angefangen, erst mal das Spiel zu spielen und dann war ich erschlagen. Dann habe ich mir erst mal alle Entwicklertagebücher seit einem Jahr durchgelesen und habe dann überhaupt verstanden, was das für ein Wahnsinn ist. Habe ich tatsächlich vorher nicht wirklich realisiert gehabt.
Und wenn ich mir solche Spiele aneigne, mache ich das immer super langsam. Das heißt, ich habe auch gar nicht so weit gespielt, muss ich zugeben, sondern ich habe wahnsinnig viel Zeit damit verbracht, mir jedes Detail möglichst ganz genau anzugucken und zu verstehen und die Zusammenhänge zu verstehen und habe Sachen ausprobiert und geguckt, was hat das für Konsequenzen hier und da. Das war total faszinierend. Aber wenn man das macht, wenn man quasi durch jedes Menü geht, durch jeden Button,
durch jeden Unterpunkt, durch jeden Tooltip anschaut, dann ahnt man erst mal, was da für ein Wahnsinn los ist. Na Rainer, wie ging es dir? Ich meine, selbst nach 3000 Stunden Europa Universal ist 4, kann dich das noch schocken? Kann Johann dich noch schocken? Ja, auf jeden Fall, weil es doch einfach ein anderes Spiel ist. Sie haben auch gesagt, also...
Leute, die EU4 sehr gerne mochten, müssten nicht automatisch dieses Spiel mögen, weil es doch anders wird. Und es ist auch tatsächlich so. Nur weil du EU4 gut kennst, kennst du dich hier nicht aus. Nicht automatisch. Ich habe auch ähnliche Steinwallen. Ich habe am Anfang erst mal Pause drin gehabt und sehr langsam gespielt und alles Mögliche angeschaut.
Und immerhin unterstützt einen das Spiel da ganz gut mit seinen stapelbaren Tooltips und Enzyklopädie und allem Möglichen. Du kannst dir schön dann die Sachen wirklich ansehen, was macht und so weiter. Das einzige Problem, was ich aktuell noch habe, dadurch, dass diese grundlegende Tutorial-Spielerführung noch fehlt, hat man am Anfang gar keinen Überblick, was das Spiel von seinen Konzepten her überhaupt für dich will.
Du kannst dann schon nachschauen, was ist jetzt irgendwie Population Growth, aber du weißt noch nicht, was macht Population in diesem Spiel überhaupt. Also dieses Konzeptionelle rüberzubringen, da ist es
Das ist noch ein bisschen schwer und das kann natürlich noch kommen, aber da wird es immer Schwierigkeiten haben. Also dieses Spiel wird es niemals schaffen, sich ohne längere Einarbeitungszeit einfach von selbst zu erklären. Dafür ist es einfach zu groß und zu umfangreich und detailreich. Also es wird Einarbeitungszeit brauchen, hat es aber vorher bei den anderen Titeln. Das ist mehr oder weniger Standard bei Paradox.
Aber was halt cool daran ist, dass es einem so eine richtig schöne Erkundungsphase gibt. Also man weiß noch nicht, was das Spiel für einen bereithält. Gerade jetzt als Vielspieler, als Tester oder sowas ist man das ja eher selten gewohnt, dass man ins Spiel reingeht und auch
noch so dieses jungfräuliche Gefühl hat, was kommt denn jetzt noch alles? Und das finde ich schon faszinierend. Ja, genau. Insofern muss man auch unsere Begeisterung ein bisschen, wie soll ich sagen, nicht ganz für voll nehmen, weil wir erstens Freak sind und zweitens
Spaß daran haben, sich solche Systeme zu erarbeiten, würde ich mal behaupten, Rainer, dass es ja auch so geht. Und natürlich sind wir noch, weil dieses Spiel so riesig ist, selbst wir hatten jetzt einige Zeit, das auszuprobieren, sind wir trotzdem noch in der Phase des Kennenlernens. Und diese Phase ist erfahrungsgemäß besonders schön bei solchen Spielen, wenn man das mag. Insofern habe ich auch immer gesagt, auch wenn ich total begeistert bin von dieser Phase und von dem,
Ob das am Ende wirklich ein richtig cooles Spiel wird, was man dann wirklich dann 1000 Stunden spielt, ist super schwer abschätzbar, weil es im Moment alles neu ist und faszinierend ist. Aber ob es dann nachher wirklich flutscht und ineinander greift und ein Flow entsteht, ich kann das noch nicht einschätzen.
Ich vergleiche das für mich mit Victoria 3. Da hatten wir ein ähnliches Problem. Das Spiel ist auch am Anfang extrem interessant, solange du noch nicht verstehst, wie die Simulation genau funktioniert. Dann baut sie aber ein bisschen ab. Wenn ich dann mal verstanden habe, dass das Spiel in seinem Kern immer das gleiche von mir will in jedem Land, mehr oder weniger, dann fehlt ihm so ein bisschen der Wiederspielwert und dann
Da geht die Faszination ein bisschen verloren. Es ist immer noch ein gutes Spiel, aber bei weitem nicht so gut, wie es sein könnte. Da war zum Beispiel Europa-Nobelsalz 4 vorher besser, weil das war mit seinem brettspielartigeren Ansatz, war es da nicht so relevant, dass du alles, also da, wenn du mal alles verstanden hast, hat das Spiel trotzdem noch Spaß gemacht. Einfach es zu spielen war dann interessant. Aber dieser Aspekt ist halt jetzt noch unklar bei EU5. Wird dieses Spiel auch richtig cool sein, sobald ich mal alles verstanden habe? Ja.
Und wie Steinwallen sagt, dazu braucht es einfach mehr Zeit, dazu musst du länger spielen, auch die verschiedenen Gegenden auf der Welt und so weiter. Und dann wird sich herausstellen, ob die Simulation auch wirklich zum Spielen Spaß macht auf Dauer. Ja, und ob sie funktioniert. Also alleine schon, klar, wir haben es jetzt natürlich nicht lange gespielt, das waren jetzt ein paar Tage, die wir reinschauen konnten. Immerhin ein paar Tage, ja, nicht nur ein paar Stunden, wie es manchmal auch ist. Aber ich sage euch ein Beispiel, wo ich mir dachte so,
Also ich bin nicht in der Lage, überhaupt zu verstehen, ob das eine gute oder schlechte Entscheidung war. Ich habe Österreich gespielt, natürlich, wie gesagt, und hatte da eine wechselnde Regentschaft, weil meine Regenten, meine Staatslenker, die Herzöge, waren mehrere Brüder.
Und es gibt einen Moment, wo man entscheiden kann, nein, ich möchte, dass nur ein Bruder dieses Reich führt, damit wir da keine Querelen haben. Das gibt dir dann aber ein Minus auf Stabilität und Legitimität deiner Dynastie und so. Und wir dachten, okay, Minus ist immer schlecht.
Also sage ich jetzt erstmal, okay, die können ruhig sich abwechseln, dann regiert halt jeder immer zehn Jahre. Oder ich weiß nicht genau, wie lang es im Spiel dann ist. Aber immer jeder hat eine bestimmte Länge der Regierungszeit und dann kommt der nächste dran und dann kommt wieder der nächste dran. Und jetzt ist es aber so, dass natürlich, wenn man dann jemanden von der Regierung entfernt, der manchmal nicht so glücklich damit ist und sagt, aber jetzt wird rebelliert,
Und wenn ich dann sage, ja, dann rebellier doch, du Penner. Kannst ja mal gucken, wo du bleibst. Jetzt sitzt auf jeden Fall Bruder 3 auf dem Thron und nicht du. Dann steht da, die Bevölkerung wird unglücklicher in bestimmten Regionen, die halt diesem bestimmten Bruder treuer ergeben sind als andere. Und dann sitze ich da und denke, und dann? Ja, also dann weiß ich, dass die Zufriedenheit der bayerischen Donaubevölkerung
in Krems um 10% abnimmt und ich habe keine plakative Vorstellung davon, was das bedeutet. Also rebelliert haben sie dann nicht direkt, also dass da eine kleine Rebellenarmee da war, sondern die waren erstmal unzufrieden. Und dann musst du anfangen zu gucken, okay, was heißt das jetzt? Was passiert da wirklich? Welche Auswirkungen hat das?
Aber da muss man sagen, ich finde, das ist schon jetzt erstaunlich gut gelungen, dass die Tooltips extrem ausführlich und transparent sind. Also wenn du dich da reinkniest, dann findest du die Informationen auch. Also selten sogar, dass wirklich die Tooltips so genau und präzise die Formeln deutlich machen oder ganz klar die Wertveränderungen dann sofort kenntlich machen. Also wenn man sich ein bisschen Mühe gibt, dann klappt das tatsächlich auch.
Was ich aber zum Beispiel an deinem Beispiel cool fand, und jetzt wieder zurück zu diesem absoluten History-Nerd-Traum, allein die Tatsache, dass ein Spiel, das simuliert, dass es drei abwechselnde Regentschaften gibt, ist schon total abgefahren. Ja, total. Rein spielmechanisch, dass das überhaupt möglich ist. Das war ja bisher alles überhaupt nicht denkbar. Und da gibt es ja noch verrücktere Möglichkeiten, was man da spielen kann. Ich sage nur, man kann ja Banken spielen, die gar kein Land besitzen. Völlig verrückt. Echt? Ja.
Das wusste ich noch nicht. War tatsächlich in der Testversion möglich, aber in den Entwicklertagebüchern war das möglich. Ich kann es kurz mal ausführen. Es gibt nicht mehr nur diese klassischen, wir spielen ein Land mit Land, sondern es gibt noch drei andere Formen. A, wir spielen eine Fraktion, die ist armeebasiert. Das ist so diese Steppenhorden-Nomaden. Die gab es früher schon, aber läuft jetzt halt theoretisch im Prinzip auch ohne Land. Zum Zweiten eine Nation oder eine Fraktion, die ist gebäudebasiert und
Und das bedeutet, du kannst Banken spielen. Die existieren quasi nicht als, die existieren als Entität, aber dann baust du halt Gebäude in anderen Ländern, deine Bankfilialen und kannst mit denen Diplomatie irgendwie betreiben und Geld verdienen auf diese Art und Weise. Oder zum Beispiel die Hanse. Die Hanse wird jetzt auch simuliert. Nicht, dass es einfach Lübeck und die Städte sind. Die gibt es extra, sondern die Hanse ist auch eine Entität, die nur aus Gebäuden besteht.
Das ist die eine Möglichkeit. Und dann gibt es noch so eine, ich sag mal, Stammesgruppen, Sozialentitäten. Das sind so in Nordskandinavien und Afrika. Die sind im Moment noch nicht spielbar, weil sie gesagt haben, das kriegen sie noch nicht hin, dass es Spaß macht. Aber sie existieren zumindest als KI-Nation. Und allein das ist so eine krasse Aufwertung dieser ganzen dahinterliegenden Spielmechanik. Das begeistert mich jedes Mal. Definitiv. Eine Bank ist ja genial.
Die Herausforderung wird halt sein, das dann auch mit Leben zu füllen. Teilweise habe ich jetzt schon den Eindruck, wenn ich mir das anschaue, keine Ahnung, also sie haben alle diese Überentitäten, bezeichnen sie ja als internationale Organisation, das hat alles sozusagen denselben Aufbau. Wenn ich jetzt auf den Papst klicke, oder auf das Papsttum, dann bekomme ich auch dasselbe Menü wie bei
beim Heiligen Römer Schneid, wie bei sonst irgendwas, mit ein paar unterschiedlichen Optionen. Früher hatte das dann alles sein eigenes Menü, weil das dann irgendwo in einem eigenen DLC mal drankam und so weiter. Und das hatte schon mehr Flair und mehr Tiefe dann als jetzt dieses einzelne Seitenmenü, wo dann der Pappstand drin steckt. Also ob dann diese Vielfalt an Simulationen auch zu wirklich mehr effektiver Abwechslung im Spiel führt oder ob sich dann halt jede
Jede Entität mehr oder weniger gleich anfühlt. Das ist halt eine Herausforderung. Und zum anderen noch die Interaktivität von allem auch so hinzukriegen, dass es nicht die ganze Zeit irgendwo ausfranst. Ich hatte jetzt in meinem Spiel, es ist noch eine Beta, keine Frage. Sie haben noch Zeit, das hinzukriegen. Aber trotzdem, oder wir beide hatten schon, Micha und ich schon so Fälle, wo bei mir in meinem Fall hatte ich sozusagen das erste Event hin zur iberischen Hochzeit, also wo sich die Königreiche Aragon und Kastilien vereinigt haben.
Ist halt getriggert. Das Spiel hatte aber nicht auf dem Schirm, dass ich zu dem Zeitpunkt womöglich schon Aragon als Kastilien militärisch erobert habe. Dann kriege ich ein Event, wo es dann heißt, dass der Herrscher von Herrscher so und so ist mit der Hochzeit mit Herrscher so und so und es ist wieder der gleiche Herrscher. Also mein Alfonso
in der Ehe mit Alfonso ist sehr zufrieden mit der Ehe. Das ist natürlich so ein bisschen schwierig und das kommt natürlich zustande durch diese ganzen verschiedenen, durch diesen Wust an Simulationen, weil ich da nicht alle Sachen ab
abdecken kann, alle möglichen Fälle. Und Micha hatte, glaube ich, so einen ähnlichen Fall. Ja, ich hatte, aber das ist tatsächlich auch noch nicht fertig, auch laut Paradox. Also ich habe dann mit Ihnen auch darüber gesprochen und Sie haben gesagt, oh nee, nee, nee, da wird gerade daran gearbeitet, das ist alles, bitte nimm das nicht zu ernst, was da gerade passiert ist, aber ich muss es trotzdem anmerken, weil ich habe Krieggefühl gegen mich selbst.
Ich war nämlich in einer Personalunion mit Tirol als Österreich. Also Personalunion heißt, ich selbst war das Staatsoberhaupt als Monarch von sowohl Tirol als auch Österreich. Nur das Spiel hat das nicht erkannt. Und dann konnte ich halt Quatsch Tirol den Krieg erklären und sagen, diese verdammten Alpenverbrecher, jetzt werdet ihr erobert. Und beim Gehenüber war ich selbst.
der Herzog von Österreich. Wenn ich dann die Kriegserklärung geschickt habe, es lag aber generell daran, dass halt dieses System der Personalunionen noch absolut kaputt ist in der Version, wo wir es jetzt gespielt haben. Das Spiel hat auch teilweise einfach vergessen, dass ich Seniorpartner bin in dieser Personalunion und man könnte...
diese Union, so wie es auch beim Heiligen Römischen Reich geht, mit bestimmten Regeln oder zumindest in EU4 ging, diese Union vereinigen, indem man immer neue Gesetze erlässt, die das mehr zentralisieren. Ich kann immer mehr sagen, okay, lass doch mal unsere verschiedenen Stände aneinander angleichen, lass unsere Kulturen aneinander angleichen, bis das halt zu einem Staat verschmilzt sozusagen ist.
Und das habe ich versucht zu machen, habe diese ganzen Gesetze erlassen. Ist ein Money-Sync ohne Ende, weil man da Geld reinkippen muss, dass es nicht mehr heilig ist. Und dann sagt es mir am Ende so, aber nee, vereinigen kannst du es jetzt nicht, weil es gibt keinen Senior-Partner. Doch, mich, du hast es nur vergessen, Spiel. Da war ich richtig sauer. Ich habe da irgendwie fünf Stunden oder so reingesteckt, diese Personalunion mit Tirol und noch so zwei...
Und Flecken Land in Frankreich, die keinen interessieren, aber ist egal, waren halt auch noch mit dabei, da saß ich halt auch auf dem Thron, um das zu vereinigen und dann, naja, war es halt noch eine Beta. Also es ist verziehen, aber ich liebe dieses Bild einfach mit dieser Kriegserklärung, wo steht, jetzt zeigst du es dir selber mal richtig.
Das allerdings ist auch eine große Neuerung, weil bei EU4 gab es zwar Personalunion, die waren aber sehr simpel gestrickt. Das konnte dann auch zu so einer Vereinigung führen, aber das war dann mehr oder weniger zufällig oder bestimmte Trigger und hier kannst du richtig politisch darauf hinarbeiten. Also das ist ein Beispiel dafür, dass sie
Fast alle Mechaniken, also sie haben viel übernommen, schon aus EU4 sozusagen vom Grundsatz her, aber haben eigentlich alles nochmal neu gestaltet und vertieft und ausgeweitet. Das ist schon sehr, sehr beeindruckend.
Für mich sind zwei Systeme, die komplett neu sind, die das Spiel wirklich grundstürzend verändern. Einmal das Pop-System mit allen Konsequenzen daraus. Das ermöglicht eine viel coolere Simulation von sowas wie zum Beispiel, dass ich Leute aushebe für meine Armee, die tatsächlich irgendwo arbeiten.
die sterben können und dann fehlen sie möglicherweise auch als Steuerzahler. Oder sowas wie Krankheiten, die nicht nur abstrakt wirken, sondern da sterben dann Pops. Die Pest rollt direkt nach Spielbeginn so richtig radikal an. Das ist auch krass. Oder sowas wie Migration oder Kolonisierung wird auch über das Pops-System simuliert. Das heißt, es verlassen wirklich Menschen Europa und siedeln um nach Amerika. Die fehlen dann aber auch in Europa. Das ist alles so ein mächtiges Konzept.
Sie haben aber Gott sei Dank nicht den Fehler gemacht, wie bei Imperator Rom, dass sie da so viel Micromanagement hintergelegt haben. Da konnte man nämlich noch die Pops einzeln verschieben zwischen den Provinzen. Das war eigentlich eine sehr lästige Mechanik. Das läuft jetzt alles im Hintergrund. Es ist Teil der Simulation, aber du musst jetzt die nicht einzeln managen als Spieler. Das ist ganz gut gemacht. Und das Zweite ist, darüber haben wir auch gesprochen, dieses fantastische oder faszinierende Güter- und Gebäudesystem, was
den Rahmen sprengt. Das hatte ich nie so erwartet, dass das so mega ist. Ja, ich hatte gedacht, ich hätte Victoria 3 gestartet, kurz im Moment, als ich das gesehen habe. Da bin ich noch nicht ganz überzeugt mit den Gütern und so weiter, ob das am Schluss spielmechanisch Spaß machen wird. Ich habe noch nicht so ganz verstanden, was ich da genau hin- und herschieben muss, außer einfach nur immer das zu bauen, wo mir das Spiel sagt, dass es jetzt am meisten Geld bringt.
Kommt natürlich auch sehr stark darauf an, was du für einen Staat spielst. Ein größerer Staat wie Kastilien in meinem Fall hat halt einfach alles in seinem Markt von Haus aus, mehr oder weniger. Da ist es nicht so relevant, wenn du einen einstaaten Provinzen spielst, wo sie auch gesagt haben, dass die jetzt sehr viel schwerer sein werden als früher, ist das wieder was anderes, weil du schauen musst, dass du die ganzen Rufstoffe herkriegst, weil du zum Beispiel ohne einen Waffenschmied keine Truppen ausheben kannst.
und so weiter oder ohne einen Holzfäller kein Holzfäller im Gebäude hast. Also wie viel Spaß das da macht, muss man schauen. Was mir persönlich neben dem POP-System am besten gefällt, ist dieses Kontrollsystem. Weil das war immer schon ein Problem, dass sie mit lauter Krücken gelöst haben, dass du nicht einfach alles eroberst und alles ist automatisch wertvoll.
Und jetzt hast du von der Hauptstadt ausgehend so einen Kontrollverlust ins Land hinein.
wenn du keine Straßen hast, wenn du da keine örtlichen Adeligen hast und so weiter. Und das ist jetzt ein großer Teil, zumindest in den ersten Jahrhunderten des Spiels, dass du es hinkriegst, dass deine autonomen Gebiete auch tatsächlich auf die Krone hören und da Geld abführen und tatsächlich was bringen. Also wenn du einfach nur hirnlos irgendwas eroberst, wo du dann aber keine Kontrolle darüber hast, dann bringt es dir halt auch nicht viel. Ja.
Wie die Schweiz zum Beispiel. Ich kenne, ich will jetzt keine Namen nennen, aber ich kenne einen österreichischen Herrscher, der sich gedacht hat, es wäre eine gute Idee, die halbe Schweiz zu erobern und die machen nichts außer rebellieren.
Liebe Schweiz, ich weiß, wir haben viele Zuhörer und Zuschauer aus der Schweiz. Ich liebe euch alle, aber jetzt lasst es halt mal. Wir müssen doch irgendwie hier zu einem produktiven Ergebnis kommen im großen, majestätischen Österreich. So, aber geil, weil dann musst du halt überlegen, wie erhöhe ich Kontrolle. Dann kannst du natürlich, dann hast du dein, wie sagt man denn, dein Council, so deine Staatsräte. Kabinett. Kabinett, dankeschön. Genau, Ämter, die du besetzen kannst. Ein bisschen wie in Crusader Kings mit dem Rad.
und denen du Missionen zuweisen kannst, unter anderem Provinzen zu integrieren, damit sie halt fester zu deinem Reich gehören und da entsprechend Vorteile haben oder damit dort auch die Kontrolle gesteigert wird oder zumindest weniger schnell schwindet, nachdem man das militärisch unterjocht hat und
Das war für mich dann quasi Mission Zürich, die ganze Zeit dort mit eiserner Hand die Leute unter Kontrolle zu halten, damit ja keiner auf dumme Ideen kommt. Super. Und darüber gelagert ist dann noch so ein System mit den Ständen, weil du sozusagen immer auf die Mächte in deinem Land aufpassen musst, weil du als König nicht tatsächlich der alleinige Machtinhaber bist,
Und wenn du dann zum Beispiel einen Landvogt irgendwo einsetzt, damit der in dieser Provinz die Kontrolle ein bisschen erhöht und du mehr Geld rausziehst, erhöht das aber in der Provinz die Macht des Adels. Und das über nochmal fünf Systeme.
feiert dann back, mehr oder weniger, dass dein Gesamtadelstand mächtiger wird und wiederum mehr Einfluss im Land hat. Und wenn du den verärgerst und ihm zum Beispiel irgendwelche Privilegien entziehst, weil du irgendwie die Bauern ein bisschen besser schützen wirst oder so, dann macht der wieder Probleme und sorgt wieder für Unruhe im Land. Und dann ist das die ganze Zone Geben und Nehmen zwischen Städten.
den Ständen und dem langsamen Versuch, der auch praktisch an die Historie angelehnt ist, der Zentralmächte mehr Kontrolle von den Ständen wegzunehmen und irgendwo in der Hauptstadt anzusiedeln und in der Hand des Königs dann und hinführen zum Absolutismus letztendlich dann.
Ja, da gibt es ja noch andere Möglichkeiten. Der Straßenbau wurde schon erwähnt. Straßenbauen ist sowieso immer eine coole Sache. Das gibt es dann auch noch in verschiedenen Technologiestufen bis hin zum letzten Zeitalter, wo man Eisenbahnen baut. In Europa Universal ist. Habt ihr das gesehen? Nein, echt? Eisenbahnen? Die Stufe 4 der Straße ist die Eisenbahnlinie. Nein, das ist ja fantastisch. Ja, genau.
Also da muss es dann technologisch, geht es am Ende auch in Richtung Dampfmaschinen und so. Also das ist schon interessant. Also du kannst Straßen bauen, dann wenn du am Meer liegst, kannst du Kontrolle erhöhen, indem du deine Meereskontrolle dort über Schiffe steigerst. Dann hast du an der Küste eine deutlich höhere Kontrolle. Du kannst auch Armeen stationieren, doch das, glaube ich, bringt Kontrolle. Und dann gibt es natürlich Technologien und
Erlasse und Parlamente unterschiedlichster Art. Das ist auch super cool. Es gibt jetzt richtig interessante Parlamentssysteme, je nachdem, was für eine Regierungsform man spielt. Es gibt so eine Kurienversammlung, wenn man so eine Theokratie spielt oder eine Standesversammlung oder später richtig eine konstitutionelle Monarchie. Es gibt so viele interessante Details, die dahinter liegen.
Aber ich finde, wir sollten noch mal kurz über dieses Güter- und Produktionssystem sprechen. Ich persönlich finde das super cool. Einfach deshalb, weil man bislang... Also das ist wirklich Geschmackssache. Und deswegen glaube ich auch, war es richtig, was Rainer gesagt hat, dass manche auch EU5 nicht mögen werden, die EU4 mochten. Weil die mochten vielleicht dieses...
Ein simples innenpolitisches System und die Konzentration auf Außenpolitik, auf Eroberung mit relativ wenig Schnickschnack. Jetzt bei EU5 ist es so, dass wenn du möchtest, kannst du das gesamte Spiel über mit einem kleinen netten Land vor dich hin puzzeln und alles optimieren, die Wirtschaft optimieren, die Kontrolle optimieren, die Stände irgendwie managen. Und ich habe den Eindruck, dass du da, glaube ich, substanziell Spaß haben kannst mit EU5.
Weil es so feinteilig ist. Es gibt, weiß ich, 70 Güter, über 100 Gebäude, die diese Güter produzieren. Und ich habe mich da richtig vertieft in diese Interaktionen. Und das ist so lustig. Also ich fand es richtig gut. Also klar, man möchte natürlich Güter bauen oder handeln, die Geld bringen. Aber es gibt da halt sehr viele verschiedene Dinge, die du halt mitbedenken kannst. Zum Beispiel, wenn die Vorprodukte, das ist wie bei Victoria 3, das ist wirklich das Komplett-
Komplexes System von Victoria 3 eigentlich da drin. Wenn die Vorprodukte günstiger sind, dann sind deine Endprodukte gewinnträchtiger. Handel erfolgt zwischen verschiedenen Märkten. Wenn dein Markt etwas super billig produziert, kannst du es in der Regel teuer in einem anderen Markt verkaufen. Jetzt kannst du also dafür sorgen, dass deine Vorprodukte immer günstiger werden, damit die Gewinnmargen steigen.
Was weiß ich, zum Beispiel, ich habe den Deutschen Orden gespielt, die haben sehr viel Bernstein. Jetzt habe ich sozusagen die Bernstein-Produktion angekoppelt, es war super billig. Konnte ich Bernstein direkt verkaufen, nach ganz Europa richtig viel Geld gemacht. Oder ich kann das noch weiter veredeln, indem ich Schmuck herstelle. Und da kann man über die Produktionsmethoden einstellen, was für eine Art Schmuck man herstellt. Bernsteinschmuck, Diamantschmuck, Elfenbeinschmuck. Und je nachdem, was für eine Vorproduktion du hast, kannst du das dann sozusagen umbasteln.
Übrigens, bei der Bierbrauerei gibt es auch sechs oder sieben Produktionsmethoden. Du kannst nach bayerischem Rezept das machen. Oder du kannst das mit Honig machen oder mit Frucht oder was weiß ich. Das kannst du dann im Gebäude noch als Produktionsmethode umstellen. Und das meine ich, wenn du darauf Bock hast, das kannst du auch alles automatisieren. Aber wenn man darauf Bock hat, da kann man sich ein kleines Land nehmen und einfach so vor sich hin puzzeln. Und das war bei EU4 bisher gar nicht möglich. Und ich finde das super gut.
Ich glaube, du kannst natürlich so ein bisschen, musst aufpassen, dass du nicht entweder in die Stellaris-Richtung abdriftest, so wie Stellaris auch lange war, dass du mit der Zeit dieses ganze Kleinteilige, dass es so viel wird, weil dein Reich groß ist und dass es sowieso keine Auswirkungen hat und du es dann einfach wegignorierst, wenn du mal, abgesehen von diesem Rollenspielmäßig, wie brauche ich jetzt mein Bier, aber dass es aus der großen Sicht des Staates völlig irrelevant ist und zu viel kleinteiliger Arbeit wird.
Und gleichzeitig das Viktoria-Problem, dass du, wenn du das so tief simulierst, die Balance sehr schwierig in den Griff zu kriegen ist, weil du halt an allen Ecken und Enden Exploit-Möglichkeiten hast.
Und es war jetzt schon so, dass das Feedback von diesen Influencern oder den Content Creators, die sich sehr stark auf irgendwelche Spezialsachen eingeschossen haben, die sofort gemerkt haben, da kannst du sehr viel Geld verdienen. Aber wenn du praktisch jetzt so eine Art Viktoria 80 Prozent machst, weil es ist dann nicht ganz so komplex wie jetzt in Viktoria, würde ich sagen, dann ist es halt vielleicht noch schwieriger, das zu balancen oder vielleicht auch ein bisschen einfacher. Aber es ist auf jeden Fall eine große Herausforderung.
die sie sich halt da selber ans Bein binden damit. Aber ich würde insgesamt auch sagen, dass dieser ganze Innenpolitik-Wirtschaftsteil echt faszinierend ist. Aber man muss dazu sagen, wer jetzt davor Angst hat, also zumindest ist es der Ansatz des Spiels, das ist auch schon irgendwie neu, dass sie versuchen, alle Subsysteme automatisierbar zu machen.
Da gibt es wirklich komplexe Einstellungen dafür. Und insofern wird der Spieler viel mehr, also vom Spieler viel mehr gefordert, dass er selber entscheiden muss, was mag er eigentlich an diesem Spiel.
Zum Beispiel, wenn man Frankreich spielt als großes Land oder Spanien oder China oder so mit 2000 Locations, dann wird es nicht möglich sein, das so zu machen, wie ich eben beschrieben habe. Da muss man sich auf die großen Linien auch konzentrieren und das kann man auch in dem Spiel. Ich habe schon gemerkt, dass die Automatismen ganz gut funktionieren. Also man muss davon abrücken, dass man mit jedem Land alles machen kann.
Sondern die Spielerfahrung wird eine komplett andere sein, ob ich ein Einprovinzler im Heiligen Römischen Reich bin oder ob ich jetzt Litauen spiele oder China spiele. Das wird ein komplett anderes Spiel werden. Oder ob ich eine Bank spiele oder so. Aber ich glaube, das ist auch der Ansatz, dass das Spiel so umfassend sein will, dass es eben diese krass unterschiedlichen Spielerfahrungen ermöglicht.
Mhm. Woran mich diese Automatisierungen erinnert haben, ist Distant Worlds oder Distant Worlds 2, dieses Weltraumstrategiespiel, was ja auch am Anfang, wenn du damit, wenn du da einsteigst, nicht beherrschbar komplex ist, weil du einfach nicht verstehst, was muss ich überhaupt tun mit meinem Space Imperium hier. Und auch das bietet ja ganz viele Möglichkeiten, Dinge zu automatisieren.
Vielleicht auch einfach nur, solange bist du mit allem anderen erstmal so okay bist oder das so weit durchdrungen hast, dass du sagen kannst, okay, jetzt kann ich mich auch mal um XY kümmern oder mal schauen, welche Komplexität da drin steckt oder so. Mir ging es jetzt auch so bei EU5, dass ich zum Beispiel einen Handel automatisiert habe, ähm,
Eventuell, weil da vielleicht mehr Komplexität drinsteckt, als ich verstanden habe. Auf der anderen Seite auch, weil mir das System, zumindest wenn ich möchte, dass meine Kaufleute immer die maximal profitable Handelsoptionen nutzen und ich mich halt nicht dann in diese ganze Wirtschafts- und Warenkettenmechanik einarbeite, dass sie vielleicht auch was handeln könnten, was weniger Profit bringt, dafür aber meinen Fabriken hilft, weil die dann wieder billige Rohstoffe kriegen und das dann wieder teurer verkaufen. Also so weit habe ich gar nicht gedacht, weil ich mir dachte, oh Gott, ich automatisiere es einfach, damit
damit ich aus der Handelskapazität, die mein Land hat, den maximalen Profit rausschlage und es auf der anderen Seite super langweilig war, immer nur in diesem Menü zu sein und die profitabelste Handelsroute jedes Mal von Hand wieder neu zuzuweisen, weil das macht keinen Spaß. Das stimmt, weil sich die Werte auch zu schnell ändern. Dadurch, dass die Simulation so komplex ist, verändern sich die Preise der Waren ständig und dadurch...
könntest du dich eigentlich die ganze Zeit nur in diesem einen Menü aufhalten und da irgendwas optimieren, was aber halt auf Dauer keinen Spaß macht. Ein System, was ich noch sehr spannend fand, einfach weil es auch wieder so eine Abwandlung ist von dem, was man aus Europa Universalis 4 schon kennt, sind diese Werte.
Die Werte deiner Nation. Früher in EU4 gab es ja die Ideen und Ideengruppen. Das war ja quasi dein Forschungsmenü, wo du nacheinander verschiedene Dinge freigeschaltet hast. Da gab es dann halt Individualismus oder einen Militärfokus auf Quantität oder Qualität und solche Sachen. Also die Ideen deines Landes. Und jetzt...
Jetzt steuerst du das nicht mal so direkt, dass du sagst, okay, ich finde, Österreich sollte eigentlich qualitativ hochwertige Ideen, Quatsch, Armeen haben, statt irgendwie einfach nur Massenheere. Jetzt steuerst du das indirekt. Also du hast mehrere so Slider, die deine Positionierung dann zeigen zwischen zum Beispiel...
zentralisierter Kontrolle und einem dezentralisierten Land oder zwischen Leibeigenschaft und freien Bewohnern oder zwischen einer kriegerischen Ausrichtung und einer versöhnlichen Ausrichtung oder zwischen individualistisch und einer kommunaleren Sichtweise auf das Ganze und
Auch das habe ich natürlich noch nicht voll ins Durchdrungende. Je nach Ausrichtung kriegst du natürlich dann unterschiedliche Vorteile und Boni oder Mali auf verschiedene Dinge, die halt dann der Land betreffen. Aber ich finde, das ist so ein cleveres, finde ich, Rollenspielsystem, weil sich da einfach das abbildet, was du spielst.
Da merkt man, dass du ein Jungspund bist. Ja. Weil im Prinzip ist das eine Rückkehr zu den Systemen von Europanumseines 2 und 3. Ja, da war ich nur nicht auf der Welt.
2012 war ich noch nicht auf der Welt. Aber das ist wirklich ein guter Punkt, den du ansprichst, weil daran zeigt sich die Philosophieänderung beim Game Design, die ganz bewusst gesetzt wurde von Johann, auch weil es bei Imperator Rom so hart kritisiert wurde. Nämlich von EU3 zu EU4 sind sie weggegangen von diesen strengen, simulativen Langfrist-
die da laufen, hin zu mehr Impact durch den Spieler. Und da hat er diese Machtpunkte entwickelt für EU4, wo du so in diesen drei Bereichen immer Punkte anhäufst und wenn du genug hast, kannst du mit einem Klick krasse Änderungen machen. Quasi die Forschung freischalten oder Ideen freischalten oder eine Provinz verbessern. Und das
Hat ihm so gut gefallen, dass er das in dem Art of Rome auch noch weiter ausgebaut hat. Aber die Spieler haben das zunehmend kritisiert und das so, ich sag mal, so gamey Brettspielmechanik so ein bisschen diffamiert. Es hat Vor- und Nachteile.
Und gerade aus dem Feedback zu Imperator Rom hat Ujan Andersson, glaube ich, mitgenommen, dass das absolut nicht mehr gewünscht ist und hat, glaube ich, ganz radikal all dieses komplett rausgestrichen. Und das heißt, wir sind jetzt zurück bei so einem Hardcore-Simulationsansatz.
wo dann wieder das passiert, was du jetzt beschrieben hast, dass durch Änderungen, die du machst im Spiel, so minimal einfach mal 0,1 Punkt auf diesen Slider in diese Richtung geht, sodass sich am Ende das Land innerhalb von 100, 200 Jahren langsam in diese Richtung entwickelt. Das
Das ist natürlich eigentlich aus so einer Game-Design-Sache, ja, es ist nicht wirklich spaßig, diese 0,1%-Veränderung zu beobachten, aber cool ist es doch, weil es wirkt zumindest deutlich immersiver. Das ist so eine Philosophie-Veränderung.
Das ist das, was ich mit Rollenspiel meinte. Wenn ich halt über Jahrhunderte hinweg darauf beharre, dass Wien doch bitte das Zentrum der zivilisierten Welt zu sein hat, natürlich bewegt sich dann mein Staat auch immer weiter Richtung Zentralisierung, weil alles passiert in Wien. Und dadurch spiegelt es halt so ein bisschen wieder einfach, wie ich entscheide und wie ich spiele. Aber Rainer, jetzt sag, das ist ja ein ganz wichtiger Punkt. Diese Machtpunkte waren auch mit das Erste, was mir aufgefallen ist und wo ich sagte, Wien, das gibt es nicht mehr.
Wie, das haben sie rausgenommen? Das war ja die zentrale Mechanik von EU4. Rainer, vermisst du das? Ist es damit weniger brettspielig? Weniger brettspielig ist es auf jeden Fall. Und ich bin mir sicher, es kommt auf den Spielertyp drauf an. Der eine mag es halt so, der andere mag es so. Ich würde niemals sagen, dass das eine besser ist als das andere. Es ist anders. Dieser brettspielartigere Ansatz von EU4 hat eindeutig auch seine Vorteile, weil sich das Spiel einfach relativ...
Es spielt sich schön. Es hat nicht diese Langatmigkeit oft, mehr eine Unmittelbarkeit von dem, was ich mache, wie eben ein Brettspiel. Wenn ich Risiko spiele, dann muss ich ja auch nicht erst irgendwie die Bevölkerungssimulation berücksichtigen, bevor ich da meine Truppen aufstellen darf, sondern ich habe einfach meine Truppen da, weil das jetzt meine Runde ist. Das hat schon seine Vorteile, auch vor allem einfach für den unmittelbaren Spaß und manchmal auch für den Wiederspielwert, was die
Ja, also es hat seine Vorteile. Ich bin mir nicht sicher, ob es so radikal, wie sie es jetzt gemacht haben, ob es dann am Schluss eine clevere Idee ist,
Aber es ist auf jeden Fall interessant und es ist anders und ich freue mich auf jeden Fall drauf. Ich meine, das Problem ist ja auch, ich brauche halt auch kein EU4 2.0. Also das ist schon das jetzige EU4 sozusagen. Also ich brauche nicht eine Kopie von dem Spiel, weil auch die Grafik, da kann man vielleicht noch dazu kommen, jetzt nicht gigantisch anders ist. Also es ist nicht wie bei True Setter Kings 2 auf 3, dass ich halt jetzt eine ganz andere Visualisierung hätte. Und dann muss es fast...
muss fast das Spieldesign anders sein, sonst brauche ich das Spiel halt nicht. Und deswegen macht das, finde ich, total Sinn. Was ich zum Beispiel, also von allen Sachen, die jetzt nichts mit Ausarbeitung und Balancing und sowas zu tun haben, ist das, was mich am meisten stört, sozusagen an EU5 jetzt, dass mir bislang der Krieg keinen Spaß macht. Echt? Also dieses Ganze, also wenn ich jetzt
in EU4 mit Mailand mir ein Bündnissystem aufgebaut habe und dann Frankreich angreife, dann sind diese Schlachten haben so eine für mich genau passende Dynamik zwischen ich muss taktische Überlegungen machen, aber ich muss auch nicht jedes Detail finseln. Dieses
Also bis jetzt, mir spielt sich das zu sehr nach Crusader Kings und ich mochte die Schlachten auch in Crusader Kings noch nie. Da wo es sehr oft so stark Steamrollt alles auch. Also jetzt zum Beispiel ist es so, dass die Levees, die ich aushebe, also praktisch die normale Bevölkerung im Vergleich zu den stehenden Truppen fast gar nichts kann. Also wenn du irgendwie mit 1000 stehenden Truppen auf 10.000 Levees draufläufst, dann gewinnst du wahrscheinlich immer noch.
Und es hat so viel mehr Einflussfaktoren jetzt, die ich alle noch nicht verstehe, dass es einfach insgesamt viel schwieriger ist abzuschätzen, was kann meine Armee überhaupt. Und es steht für mich eher so ein ängstliches Gefühl beim Spielen. Was mache ich jetzt mit der Armee? Kann ich das jetzt belagern? Die Belagerungen dauern ewig. Also mir macht das Kriegssystem in EU4 bis jetzt deutlich mehr Spaß als in EU5.
Das finde ich spannend. Ich hätte den Unterschied gar nicht als so groß wahrgenommen, aber vielleicht trügt mich da auch die Erinnerung, gerade weil ich eher aus dem Crusader Kings vielleicht zuletzt komme, als aus EU4. Was mir nur aufgefallen ist, dadurch, dass du
alle Arten von Posten mit demselben Pool an Charakteren besetzt. Gut, das war früher auch schon nicht ganz anders, aber gibt es halt für Charaktere auch nur diesen einen militärischen Fähigkeitswert, also eine Zahl zwischen 1 und 100, die sozusagen angibt, wie fähig sind die militärisch. Dasselbe gibt es nochmal im Sinne von Diplomatie und Administration. Also sie haben drei Werte, jeder Charakter, plus noch ein paar Spezialfähigkeiten wie Kultuswesen,
kluger Taktiker oder Offensivkünstler oder was auch immer. Und früher war es dann für mich klarer zu sehen, okay, das ist irgendwie der eine General, den ich habe, ist irgendwie Belagerungsspezialist oder so und den stopfe ich dann in eine Armee, die besonders viele Kanonen hat, damit sie halt dann Festungen schleifen kann oder sowas. Das war so ein bisschen mein Eindruck, aber ich fand es aber nicht schlimm jetzt erst mal.
Ja, es spielt sich, also eigentlich von den Grundmechaniken hat sich gar nicht so viel verändert, habe ich das Gefühl. Sie haben als neues System dieses Flankensystem mit reingenommen, dass du selber aktiv bestimmen kannst, welche Truppeneinheit auf dem Flügel steht, in der Mitte steht, in der Reserve steht. Das kamen sie aus Imperator Rom übernommen, da war das auch schon. Ich finde, das gibt
nochmal, aber ja, ich gebe zu, dadurch macht es das Ganze unberechenbarer, weil man am Ende ja vorher nicht weiß, was hat der andere dann auf seinen Flügeln stehen, da könnte man dann reagieren, kann man aber nicht, weil man es nicht weiß, deswegen stellt man es dann wieder irgendwie so allgemein auf. Ähm,
Ja, also das ist... Sie haben, glaube ich, an den Grundsystemen gar nicht so viel verändert, aber spielt sich auch durch diese vielen kleinen Locations und so weiter sehr viel kleinteiliger. Was wir noch erwähnen müssen, sie haben jetzt ein Supply-System mit drin, dass Nahrung für eine Armee da sein muss. Das ist, finde ich, aber auch ganz gelungen. Das ist auch das Imperator-Ruhm-System, weil ich sage mal, in so einem konventionellen Krieg, wo du so Grenze an Grenze kämpfst,
hat das bei mir nie irgendwie Probleme bereitet. Ich glaube, wenn, dann ist die Stärke des Systems, dass du, wenn du wirklich in schwierigen Gelände weit hinter feindlichen Linien mit einem E-Aggie ist, dass du dann abgeschnitten werden kannst und dass dann interessante Sachen entstehen können. Ja, also auch da will ich keine Namen nennen, aber jemand, der mir näher bekannt ist, hat irgendwie in Tirol und Alpenschluchten gegen die Tiroler und die Schweizer gekämpft.
Da kann es sehr uncool sein, wenn das passiert und man hat nicht darauf geachtet, dass der Winter einbricht. Oh ja, Winter, oh cool. Ja, dann sitzt nämlich, im Winter können nämlich Berge nicht überquert werden. Richtig. Zumindest in der Frühzeit. Wer weiß, ob es dann später entsprechende Techniken dafür gibt. Aber noch am Anfang geht es nicht. Und dann sitzt meine Armee im Winter in der Eiszeit in den Alpen fest.
Das ist nicht gut, kann ich jetzt sagen. Das habe ich gelernt. Das ist nicht gut, im Winter in den Alpen zu kampieren mit 4000 Leuten. Ja, sehr schön. Oder zum Beispiel im Winter kann man in bestimmten Regionen, können keine Schiffe mehr gebaut werden und der Gebäudebau stoppt. Finde ich auch coole. Ja. Coole Kleinigkeit, aber das sind so... Mein Problem ist halt da, dass bis jetzt zumindest auf jeden Fall auch die KI noch nicht damit klarkommt. Also nicht wirklich. Und ähnlich wie in Crusader Kings sich dadurch...
trotz aller Subsysteme so ein Ich-erschlag-dich-einfach-mit-Masse-Krieg immer ergibt. Also wenn ich einfach größer bin, mache ich dich einfach platt. Außer der andere hat jetzt als technologischen Riesenvorsprung deutlich bessere Druckmaß ich. Aber ich finde, dass da am Ende des Tages nicht so viel mehr
Überlegung entsteht, weil die KI nicht wirklich damit klarkommt und ich auch selber überhaupt nicht so richtig weiß, was ich da mache. Also im Detail. Ich baue dann nicht für jede einzelne Schlacht eine neue Flankenreihe auf oder sonst irgendwas oder lege die genau Schlachttaktik fest oder so, sondern ich schicke aber meine Truppen rein und wenn ich mehr habe als der Gegner, dann gewinne ich. Und dieses
Erdrückending, also das erinnert mich zu sehr an EU4 oder an Crusader Kings 3. Sozusagen die Komplexität macht es insgesamt schlechter dann. Aber da muss man der Fairness halber sagen, dass gerade das sind die Systeme Balancing und KI, wo sie definitiv gesagt haben, da sind sie noch nicht fertig. Klar. Ja. Das ist tatsächlich, also ich meine, wir haben ja schon gesagt, das ist noch...
Man muss ja dazu sagen, hoffentlich, weil wer weiß, wann sie es denn dann wirklich veröffentlichen wollen. Aber es ist hoffentlich noch ein sehr gutes Stück vom Release entfernt. Ich würde gerne noch zwei Systeme ansprechen, kurz bevor wir so ein bisschen in die Fazitdiskussion mal gehen können über den generellen Eindruck jetzt von dem Spiel. Aber zwei Systeme ansprechen, die beide mit P beginnen. Das eine hast du vorhin, Stefan, schon erwähnt, nämlich die Krankheiten und damit die Pest.
Die dich ja sehr früh, der du sehr früh schon anheimfällst und die wirklich zerstörerisch ist. Also Österreich hat das ordentlich entvölkert und was ich sehr nett fand ist, dass dadurch, dass es halt dieses neue Krankheitssystem gibt, man auch schauen kann, welche Region ist wie stark betroffen davon, man auch Optionen bekommt, mit dieser Krankheit umzugehen.
Wie zum Beispiel, da gibt es diese Pest, wir sollten die Landesgrenzen schließen, dass dann aber kein Handel mehr reinkommt. Das heißt, du schneidest damit deine Einnahmen ab. Oder wir sollten anfangen, nach einem Heilmittel zu suchen. Dann ist aber vielleicht das Ergebnis, du bist da lauter Scharlatanen aufgesessen und es hat es noch verschlimmert. Oder du kannst irgendwie, das habe ich dann gewählt, ich weiß nicht, wie ich da drauf gekommen bin. Man muss ja mal nachdenken, Micha. Aber ich habe mir gesagt, wenn da eine Pest ist, die irgendwie alle ansteckt, die sich gegenseitig ins Gesicht husten,
dann feiern wir doch jetzt einfach ganz große Massengottesdienste. Das wird sicherlich eine gute Idee sein. So 600.000 Tote später habe ich dann gedacht, ich ändere das vielleicht mal. Diese Option. Aber cool. Dann haben wir es geändert. Dann habe ich es angepasst. Ich habe gesagt, das mit den Massengottesdiensten war keine gute Idee. Du kannst aber zum Beispiel auch deinen Königshof nicht ins Exil, sondern in den Untergrund verlegen, dass der sich jeder...
jedem Kontakt mit dem gemeinen Volke entzieht, was dann natürlich aber die Leute wieder unzufrieden macht, weil die sagen so, jetzt lässt uns sogar die Monarchie im Stich hier in unserem Elend. Also ganz, das fand ich sehr, sehr cool und das finde ich ist auch ein System, was ja auch zum Einsatz kommt bei sehr vielen historischen Ereignissen und Situationen im Spiel, die ja drin sein sollen. Dieses, okay, wie entscheide ich jetzt? Natürlich auch, auf welche Seite stelle ich mich jetzt? Und sowas. Ja, Rainer, du wolltest was sagen.
Ich wollte nur sagen, das macht es noch faszinierender, weil es sich ja auf dieses Populationssystem tatsächlich auswirkt. Meine Entscheidungen führen dazu, ob mehr oder weniger von meiner Bevölkerung stirbt. Und dann habe ich, wenn zu viele Leute sterben, habe ich auf einmal keine Leute mehr, um meine Betriebe überhaupt zu bewirtschaften. Also es hat halt deutlich, es hat...
tiefe Auswirkungen im Vergleich zu früher in anderen Teilen, da wo dann einfach nur, ja, jetzt habe ich halt zwei Stabilität, deswegen weniger oder so. Aber also das macht es wirklich sehr gut. Es gibt dieses Gefühl, dass ich da wirklich eine Bevölkerung unter mir habe und einen echten Staat und nicht halt nur eine Farbe auf der Karte. Ja, wohl wahr. Das zweite P-System, was ich noch ansprechen wollte, auch das hat Stefan vorhin schon erwähnt, ist das Parlament-System.
Also du kannst in regelmäßigen Abständen ein Parlament einberufen, auch als Monarchie, wo sich die Stände versammeln, also Adel, Klerus, Bürgerschaft und
Weißt du, dürfen die anderen überhaupt rein? Die Gemeinden, der vierte Stand, weiß ich nicht, ob die da reingelassen werden. Bürger, kannst du entscheiden, glaube ich. Also die Bürger schon, weil die Bürger sind ja die reichen Pfeffersäcke aus den Städten, die lasse ich lieber rein. Aber so die Landbevölkerung, die kommen, die Gemeinden, ich glaube auch nicht. Ja, aber wer will das? Aber auf jeden Fall, die Leute, die im Lande was zu sagen haben, dürfen dann da rein. Wenn du eine Republik bist, ist das entsprechend anders zusammengesetzt wahrscheinlich als in der Monarchie. Ja.
Und bei Österreich ist es so, dass ich ja Teil des Heiligen Römischen Reiches bin und innerhalb des Heiligen Römischen Reiches darf kein Krieg erklärt werden, ohne einen Kriegsgrund. Ich darf aber auch keinen Kriegsgrund fabrizieren. Normalerweise muss man dafür so ein Spionagel-Netz einrichten und dann kann man sagen, fingiere mir einen Kriegsgrund. Geht aber nicht. Weiß nicht, ob das so gewollt ist vom Spiel oder ob es ein Fehler war, aber auf jeden Fall konnte ich es nicht. Auf jeden Fall nicht gegenüber anderen Nationen in diesem Heiligen Römischen Reich, aber dahin will ich halt expandieren. Und
Eine Möglichkeit, sich diesen Kriegsgrund zu erschleichen, ist über das Parlament, weil wenn du es einberufst, kannst du entscheiden, über welche Resolution abgestimmt wird. Oder zumindest bietet dir das Spiel eine Handvoll Resolutionen an. Ich glaube, das weiß ich gar nicht, wonach die ausgesucht werden. Ich glaube, das ist auch ein bisschen zufällig, was du dann kriegst. Aber kannst du zum Beispiel sagen, naja, ich lasse jetzt abstimmen über eine diplomatische Initiative, dass sich die Beziehungen zu allen unmittelbaren Nachbarn verbessern.
Oder so. Und dann sagt das Spiel, okay, wie viel Prozent deines Parlaments würden dem denn zustimmen? Die Adeligen, die in deinem Land sehr viel Macht haben, sind sehr für positive Beziehungen zu den Nachbarn, weil die haben da eh alle familiäre Verbindungen. Also ist diese Parlamentszustimmung höher. Und dann kann ich entweder diese Abstimmung durchlaufen lassen, dann gibt es noch Ereignisse, wo dann mal ein bisschen Zustimmung von einem Stand steigt und von dem anderen sinkt. Dann sagt halt irgendwie mal die Stadt Graz, nee, dein Blödsinn hier unterstützen wir nicht. Wir entziehen dir unsere Stimmen in diesem Parlament. So.
Kann ich entweder das machen oder ich kann sagen, wenn ich über 50 Prozent Zustimmung habe, gebe ich 50 Prozent aus für einen, und das ist wieder sehr brettspielig, für einen direkten mächtigen Vorteil wie zum Beispiel höhere Steuerannahmen für eine Zeit, mehr ausgehobene Landbevölkerung für Armeen oder einen Kriegsgrund.
Und das war für mich immer mein Lieblingsmoment, dann zu sagen, aha, dann kann mir doch jetzt mein Parlament die Carte Blanche ausstellen für einen Krieg gegen einen Teil der Schweiz. Mal wieder. Weil es natürlich auch Teil des Heiligen Römischen Reiches ist. Das ist meine einzige Möglichkeit, solange mich keiner beleidigt, weil dann kann ich mich rächen. Also wenn mich ein anderer Land beleidigt, dann kann ich sagen, hier hat mich beleidigt, hier ist die Armee. Ja.
Aber dann konnte ich über das Parlament das halt machen und das fand ich ein interessantes Abwägen, immer zu gucken, okay, wenn ich das natürlich mache, verliere ich 50 Prozent Support dieses Parlaments, das heißt, die Resolution, die da aktuell eingereicht ist, wird höchstwahrscheinlich nicht mehr durchkommen.
Was dann wieder mein Land Stabilität kostet, das verringert wieder die Steuereinnahme, also ist dann generell halt wieder ein Nachteil für das Land, aber erkaufe ich mir dadurch trotzdem vielleicht den Kriegsgrund, weil ich es wichtiger finde, die Schweiz zu erobern, als ein stabiles Land zu haben oder versuche ich doch eine Resolution durchzubringen, versuche ich dafür Zugeständnisse zu machen, der Adel will irgendwie, dass ich die Allianz mit Ungarn breche, mache ich das, ist das eine gute Idee, irgendjemand will Steuervergünstigungen, irgendwelche Bürger, soll ich ihnen das geben, dann kriege ich da wieder ein paar mehr Prozent Zustimmung und
Fühlt sich auch nicht alles zu Ende entwickelt an. Dadurch, dass man das Parlament nur in bestimmten Abständen einberufen kann, ist es sehr gamey als Mechanik, am Ende immer zu sagen, ich will die und die Optionen ziehen. Aber als Idee finde ich es trotzdem cool. Ja, super. Gerade wenn man sich die historische Zeit anschaut...
ist das ja eine, wo diese Stände halt durch den Aufstieg der Bürger und teilweise noch die Bedeutung auch der lokalen Adligen gegenüber dem Landesherrn eine riesige Rolle spielen. Und das ist die zentrale politische Auseinandersetzung in dieser Zeit, ist der zwischen Monarchen und Ständen.
Und da ist die Konstellation in jedem Land anders. Und das ist einer der interessantesten historischen Aspekte. Und dass sie den jetzt so gestärkt haben, spielmechanisch, finde ich wahnsinnig wichtig. Und da macht sich vielleicht dann auch bemerkbar, dass da ein Historiker oder mehrere Historiker mitarbeiten. Weil wenn ich über die frühe Neuzeit nachdenke, genau wenn ich über Viktoria 3 nachdenke, dann das Thema Industrialisierung und Nationalismus und sowas alles aufstieg.
der Arbeiter und sowas. Und wenn ich über frühe Neuzeit nachdenke, dann ist es diese Stände-Auseinandersetzung zwischen Monarchie und Ständen hin zum Absolutismus, dass die Monarchie möglicherweise ganz alleine ohne Stände agieren kann. Das sind die zentralen Fragen. Und das ist cool, dass einfach diese historischen Probleme sich im Spiel da tatsächlich wiederfinden.
Was auch noch cool ist, nur um es ganz kurz zu erwähnen, finde ich, ist die Musik. Die ist wieder hervorragend. Ich liebe orchestrale Globalstrategie-Musik. Manche Leute schalten das ja einfach aus, aber ich liebe es wieder. Ist auch wieder derselbe Komponist wie bei Victoria 3. Macht wieder ganz hervorragende Arbeit, meiner Meinung nach.
Und es gibt Kunst. Das finde ich auch toll. Zum ersten Mal habe ich das Gefühl, in diesen Spielen spielt Kunst eine Rolle. Finde ich ein ganz cooles System. Es gibt einzelne Kunstwerke von Lyrik über Statuen bis Theaterstücken. Es gibt Künstler, die man auch in seinem Reich beauftragen kann. Die Kunst gibt dann einzelne kleine Boni. Das ist ganz nett. Die kann man übrigens auch erobern oder zerstören. Oder die kann zerstört werden bei Kriegen. Und die hat dann wiederum Einfluss auf so ein anderes Subsystem, nämlich so kulturelle Übermacht.
was dann wiederum für andere Fragen wieder eine Rolle spielt. Das finde ich sehr schön, dass sie endlich das irgendwie...
dem eine Bedeutung gegeben haben in den Spielen. Ja, absolut, ja. Auch dann Künstler zu fördern. Und ja, du sagst es schon, da steckt ja dann noch dieses ganze Kultursystem dahinter mit kultureller Akzeptanz und kulturellen Spannungen. Und welche Kultur wird bei mir jetzt eigentlich in dieser Nation als heimisch angesehen und welche nicht? Wer ist eher ausgegrenzt?
Verrückt. Gab es natürlich auch schon in EU4 gewissermaßen. Mein Fazit jetzt, um vielleicht mal in die Schlussphase einzutreten an dieser Stelle, ist, mir kommt es jetzt natürlich an einigen Stellen noch ein bisschen gamey vor. Am Ende ist es ja auch ein Videospiel, aber sehr viel noch simulierter und verzahnter als es war.
früher der Fall war in EU4. Dadurch, dass, ich meine, ihr merkt ja schon, wie wir hier strugglen, einfach Sachen zu erklären, ohne sofort vier neue Fässer aufzumachen, die man auch erklären muss. Einfach noch viel mehr Systeme, die irgendwie in der Simulation selbst ineinandergreifen mit Bevölkerung, Wirtschaft, Warenverkehr, Kultur und, und, und, was da alles noch mit drinsteckt. Rainer, wie geht es dir so? Was ist denn jetzt dein Fazit, nachdem du es gespielt hast? Ich bin insgesamt...
einfach eigentlich total begeistert. Es ist einfach genau die Art von Spiel, wie ich es immer... Ich wusste nicht mal, dass ich es so haben will, aber ich liebe alleine schon, dass Paradox einfach hergeht und so ein komplexes Spiel macht, anstatt dass sie irgendwie versuchen, den Massenmarkt zu erreichen.
Man kann ein bisschen dann die Sorge haben, werden sie überhaupt genügend Leute erreichen, damit das Spiel dann nicht wie Imperator Rome irgendwie wieder in der Versenkung verschwindet. Allerdings glaube ich, dass das schon halbwegs funktionieren wird. Insgesamt meine große Sorge ist einfach, dass es so ein bisschen wie Viktoria 3 am Schluss sich als oberflächlicher herausstellt, als wir uns das wünschen würden.
Aber da will ich noch überhaupt keinen Fall, also da will ich nicht sagen, das wird so kommen, sondern das ist halt eine Möglichkeit, wie es sein kann. Und ich hoffe, dass es nicht so kommt, weil ich will dieses unfassbar komplexe Simulationsspiel haben, in dem ich wirklich über Jahrhunderte mein Reich aufbauen kann und mich wieder ein richtig schöner Herrscher da fühlen kann.
Stefan, was glaubst du, wo geht es hin? Kleine Ehrenrettung für Viktoria 3. Das war ganz sicher am Anfang so, aber man muss sagen, inzwischen ist das Spiel ja auch drei Jahre alt, hat viele DLCs und Patches bekommen und hat sehr interessante Veränderungen bekommen. Das Spiel ist jetzt wirklich viel tiefer und abwechslungsreicher, will ich kurz mal sagen. Inzwischen hat sich da einiges getan. Aber mir geht es eigentlich ähnlich wie Rainer. Ich bin...
Schon sehr überrascht, muss ich sagen, dass sie diesen Mut aufbringen, mit diesem Spiel mal wieder was komplett anderes zu machen oder gewissermaßen zurück zu den Wurzeln zu gehen. Das ist ja so ein bisschen auch...
glaube ich, die geheime Überschrift des Ganzen. Also weg von dem, was sie in Sega 3, in Victoria 3, vielleicht auch in Hearts of Iron 4 gemacht haben. Also weg von dem absoluten Hardcore-Sandbox-Ansatz hin zu so einer Power-Fantasy, die sie in den anderen Spielen ermöglichen und den Spielern häufig die Dinge auch relativ einfach machen.
damit sie ein tolles Spielerlebnis haben. Ich will das auch gar nicht kritisieren, die Spiele machen ja auch Spaß. Aber dass sie mit diesem Spiel halt jetzt nochmal das komplette Gegenteil versuchen, finde ich großartig. Freue ich mich wahnsinnig darüber. Das wird mit Sicherheit viel Frust bei so einigen hervorrufen, weil das Spiel wirklich erfordert einfach sehr viel Investition vom Spieler erst einmal.
Aber ich glaube, diese Art von Spiele haben ihren Platz. Sie finden auch ihren Platz auf dem Markt. Ich sage mal nur, für mich ist, glaube ich, EU5 wird im besten Falle, wenn es alles klappt, wird so eine Art Workers and Resources für Grand Strategy Spiele. Das ist ein ähnliches Prinzip. Auch dort braucht Monster sehr viel Zeit investieren und lernen, wie das Spiel funktioniert. Wenn man aber dann eine Hürde überwunden hat oder wenn man
erst mal 30, 40, 50 Stunden investiert hat und es dann so langsam klick macht, dann erlebt man etwas, was man in anderen Spielen halt so nicht erleben kann. Und wenn das gut läuft, wenn das mit dem Balancing, mit der KI, mit der Performance, was wir jetzt noch nicht wissen, wenn das gut läuft, dann wird das so ein Spiel. Und da bin ich mir hundertprozentig sicher, wird das auch die Zielgruppe finden und die werden ihre 20.000, 30.000 Spieler täglich haben. Ja.
Ja, es ist tatsächlich, man darf es nicht unterschätzen, Europa Universalis 4 ist jetzt zwölf Jahre alt, 2013 erschienen, hat immer noch so um die 20.000 gleichzeitig aktiven Spielerinnen und Spieler auf Steam, immer, im Durchschnitt. Ist größer als Crusader Kings 3, wo es so um die 18.000 sind, kleiner als HCV 1.4, das ist so ihr Platzhirsch natürlich, weil die Thematik Zweiter Weltkrieg halt auch einfach nochmal für viele greifbarer und näher ist und dieser Fokus auf Schlachten halt nochmal einfacher zu verstehen als die anderen Spiele, aber das
Das ist eine riesige Zielgruppe, die sie sich ja selber herangezogen haben für solche Spiele bei Paradox. Also deswegen, ich war am Anfang, als ich das gesehen habe, auch als ich die erste Präsentation gesehen habe von diesem Spiel oder mir Rainer davon erzählt hat, habe ich gesagt, was, die machen es noch komplexer, die machen es noch undurchschaubarer im ersten Moment, die machen es noch mehr hardcore komplexer.
Ist es wirklich der richtige Weg? Oder hätten sie sich lieber auf ein zugänglicheres Europa Universalis fokussieren sollen? Jetzt glaube ich, auch nachdem ich mit euch geredet habe, ist, ich glaube, es ist der richtige Weg, weil
Also natürlich durch die Erklärung, durch die Tooltips, die aufeinander aufstapelnden und so, gibt es natürlich auch Hilfen im Spiel. Aber grundsätzlich zu sagen, okay, wir bauen halt eine historische Simulation mit einer Detailtiefe und hoffentlich am Ende auch einer Komplexität oder funktionierenden Komplexität, wie es sie noch nie vorgegeben hat.
Das klingt so faszinierend. Und du, Stefan, hast mir jetzt diesen Floh ins Ohr gesetzt. Oh mein Gott, die könnten es ja noch um andere Zeitperioden erweitern, wenn sie wollen würden. Da habe ich noch nie dran gedacht, diese Perspektive. Ich weiß nicht, ob es funktionieren würde. Dann müsste man zumindest diese Standesmechanik müsste man dann, glaube ich, rausnehmen, falls es dann nochmal...
Kampagnenende halt weitergeht, dann so in die Viktoria-3-Zeit, da ist ja dann Aldo, Klerus und Co. zwar auch noch da, aber vielleicht nicht mehr so wichtig. Aber sei es wie es sei, diese Idee, dass hier entsteht sozusagen das Grundgerüst einer historischen Simulation, mit der man, wenn man es ein bisschen anpasst, so gut wie jedes Menschheitszeitalter simulieren könnte, von der Antike bis in die Gegenwart,
Okay, also ja, wo muss ich unterschreiben? Wahrscheinlich nicht in den nächsten zehn Jahren, aber ist ja egal. Und das wird unfassbar viel modbarer sein als EU4. Und wenn Paradox nicht macht, dann machen das die Modder. Da bin ich mir hundertprozentig sicher, weil das System ist so modular aufgebaut und so flexibel, dass es dafür gemacht wird.
Ich würde mir nur wünschen, dass sie statt vielleicht die Zeit spannen, noch länger zu machen, wo ich glaube eh schon, dass es ähnlich wie in Crusader Kings dann vermutlich wieder kam, jemand zu Ende spielt. Aber anstatt, dass sie es noch länger machen, würde ich mir persönlich wünschen, dass sie noch einen größeren Fokus auf die grafische Darstellung tatsächlich legen. Ich finde es nicht allzu hübsch, das Spiel von den 3D-Modellen, selbst bis zu einigen von den Event-Fans. Und ich fand den Artstyle teilweise in den Vorgängen sogar besser als jetzt.
Also ich finde, es präsentiert sich nicht besonders hübsch, sondern eher wie ein Spiel aus den, weiß ich nicht, frühen 2000ern oder so. Und ich glaube, so wenig es mich dann letztendlich tatsächlich stört beim Spielen, befürchte ich schon, dass es für Spieler, die vielleicht daran Spaß haben könnte, schon abschreckend ist, dieses Spiel zu sehen. Und dann denke ich, ja,
Kannst mich gerne haben, ich gehe. Ich bin woanders. Da sind wir jetzt quasi beim Epilog, weil wir das vorhin nicht besprochen haben, muss ich auch noch mal kurz was dazu sagen. Ich glaube, da merkt man nämlich, dass sie ein neues Studio sind, gerade an diesen Sachen. Also was ja so irgendwie tragisch ist, meines Erachtens die schönste Karte, die Paradox jemals gemacht hat, war bei Imperator Rom. Das war so eine wunderschöne Darstellung der Welt.
Und wenn man jetzt da ranzoomt, ich finde so diese politische Übersicht, das ist alles okay, funktionabel. Aber wenn man jetzt ganz nah ranzoomt und man macht das oft, weil man ja jetzt viel detaillierter spielt, das sieht echt aus wie 2010 oder so. Also das ist wirklich, ja, diese Gebäudedarstellung, das ist ja krass. Also wirklich, das ist nicht so gut.
Das hat mich auch schon sehr gestört. Ich hätte gesagt, also einerseits das, das sehe ich ja genauso, auch wenn man eine Straße baut, ist keine kleine Straße auf der Karte. Doch. Das ist ein kleiner Strich. Doch, doch. Ach so, ja, aber da fährt kein kleiner Planwagen entlang. Nee, das ist ein Strich. Ja, eben so. Also wenn ich da Eisenbahn bauen kann und dann fährt nicht mindestens ein kleiner Zug da,
Dann bin ich aber richtig sauer. So, das ist das eine. Und das andere stimmt, da haben wir jetzt gar nicht drüber geredet. Aber das noch vielleicht ganz kurz. Auch das Interface ist, ja, es ist ein komplexes Strategiespiel. Aber es gibt sehr viele Farben, sehr viele Icons. Es ist ein sehr großes Sammelsurium an Anzeigen, wo ich eigentlich denken würde, gerade für so ein komplexes Strategiespiel, müssten wir das heute besser darstellen können. Oder wir müssten eigentlich weiter sein beim Thema Strategie.
UX, User Experience, als es dieses Interface bis jetzt ist. Wenn man es mal mit Crusader Kings 3 vergleicht, das hat auch nicht nur Fans, auch klar, aber ich finde, dass Crusader Kings einen deutlich besseren Job macht, die Menüs darzustellen, sodass es immer noch, du hast immer noch alle möglichen Icons, über die du hovern kannst oder so, aber es hat
mehr Talent, die relevanten Sachen, mein Auge zu führen auf die erstmal relevanten Sachen und dann kann ich irgendwie abschweifen auf die anderen Dinge und da wieder drüber fahren. Und da ist es mir EU5 jetzt noch zu wirr.
tatsächlich auch. Also ich finde, sie sollten da einfach nochmal Zeit investieren, das wirklich nochmal zu polishen. Das wäre jetzt alles nicht unmöglich, das noch zu ändern. Aber ich würde mir halt wünschen, dass sie sich nicht gleich einen ordentlichen Teil an Leuten verbauen, einfach nur durch diese Präsentation. Ja.
Definitiv, es gibt noch Arbeit zu tun. Johann, jetzt weißt du es. Ich weiß, dass du uns zugehört hast, auch wenn du wahrscheinlich kein Deutsch verstehst. Aber naja, das sind, glaube ich, die wesentlichen Punkte, die es zu besprechen gab an dieser Stelle zu Europa Universalis V. Wir werden uns das weitergeben.
weiter anschauen. Euch möchte ich einfach darauf hinweisen, dass es mehr von Rainer natürlich bei uns bei GameStar gibt. Unter anderem ein wundervolles Vorschau-Video und einen Vorschau-Artikel. Nochmal zu Europa Universalis 5 und natürlich allerlei andere Berichterstattungen über Strategiespiele auch und insbesondere von Paradox.
Mehr von Stefan findet ihr natürlich bei Steinballen auf YouTube und auf Twitch. Und weil wir diese Folge hier aufnehmen, bevor wir wissen, ob du die Wahl zum Spieler des Jahres gewonnen hast, dieses Jahr beim Computerspiele, beim Deutschen Computerspielepreis, für die du nominiert bist, sage ich jetzt an dieser Stelle entweder schon mal herzlichen Glückwunsch oder schade, du hättest es verdient gehabt.
Ich dachte, du wolltest zwei Versionen schneiden. Ja, dann eben so. Nee, nee, das ist mir zu viel Aufwand. Ich will einfach den Leuten das Instrumentarium an allen möglichen Reaktionen an der Stelle mitgeben. Ich sag einfach mal Danke. Genau, die Daumen sind jetzt auf jeden Fall noch gedrückt für die Abstimmung.
In diesem Sinne, vielen Dank an alle, die uns auch diesmal wieder zugeschaut und zugehört haben. Macht's gut und bis zum nächsten Mal. Tschüss. Tschüss.