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cover of episode Das verlorene Paradies - Dreiecksgeschichte in der Wildnis

Das verlorene Paradies - Dreiecksgeschichte in der Wildnis

2025/5/31
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WDR Hörspiel-Speicher

AI Deep Dive AI Chapters Transcript
People
A
ARD
H
Halim
L
Lynn
S
Simon
Topics
Halim: 我失去了我的家庭、我的家和我的工作。为了生存,我出卖自己,直到我意识到生存不是生活。我试图逃离我的过去和内心的地狱,寻找一种方式来原谅自己。我感到自己像一个朝圣者,必须赎罪,但我不知道该去哪里,也不知道该做什么。我内心充满了黑暗,我不知道自己真正想要什么,我只是想成为另一个人,摆脱我所处的困境。我与上帝和弥尔顿争论,试图理解这个世界以及我在其中的位置。我不断地坠落,但每次坠落都让我更接近我想要成为的人。 Lynn: 我试图帮助 Halim 找到他自己。我看到他内心的痛苦,并试图给他提供一个安全的地方,让他可以休息和思考。我喜欢他的陪伴,并试图理解他的挣扎。我告诉他,他不必属于任何地方,他可以自由地做他自己。我试图让他看到,他不必与上帝争论,他可以找到自己的道路。我试图让他相信,他可以被爱和被接受,即使他犯了错误。我鼓励他去探索周围的世界,并找到他自己的天堂。 Simon: 我不理解 Lynn 为什么收留 Halim。我认为他是一个危险的人,我不信任他。我嫉妒 Lynn 对 Halim 的关注,我感到自己被忽视了。我试图控制 Lynn 和 Halim,但我失败了。我感到自己很无助,我不知道该如何挽救我的婚姻。我试图与 Halim 争论,但我发现他无法被说服。我感到自己很愤怒,我不知道该如何处理我的情绪。我试图与 Lynn 和解,但我发现我们之间的距离越来越远。

Deep Dive

Chapters
The episode begins with Halim, a street hustler grappling with loss and self-loathing. His encounters highlight his alienation and the brutal realities of his life. He seeks solace and escape in a wilderness journey, prompting a profound existential crisis and a search for self-discovery.
  • Halim's experiences as a street hustler
  • His escape to the wilderness
  • Encounter with Lynn

Shownotes Transcript

Translations:
中文

ARD Bitte beachtet, in diesem Hörspiel wird diskriminierende Sprache benutzt. Hey, hallo, warte mal. Kannst du mir vielleicht... Mann, hast du... Mann, siehst du aus, als würde ich dir was geben wollen, hä? Ich bin nur einer aus der Armee, die du hier aufmarschieren lässt. Ziellos, also aussichtslos. Lässt du mich nie in Ruhe, selbst wenn ich vor dir in die Knie gehe. Was ist los, du Hurensohn? Hä?

Was hast denn du auf meiner Straße zu suchen, ja? Willst du die anschaffen oder was? Weißt du, was mit Schwuchteln wir dir machen normalerweise? Was denn, Alter? Wir arbeiten klar, du Fotze. Respekt verdient man sich, Mann. Und wenn deine Freundin dir einen bläst, heulst du rum, weil sie ja die Mutter deiner Kinder werden soll. Weil das unrein ist, aber irgendwie auch geil. Dann wird die Nutte eben nicht die Mutter deiner Kinder, Arschloch. Soll der Kanack geben auf, für uns sie zu lieben? Ich hab so satt. Dann hab ich nicht gesagt, verpiss dich, hm? Hm? Hab ich es nicht friedlich probiert an meiner Queen? Hab ich?

Wir haben die Schnauze voll von so einem Dreck, klar? Battlewonders, du Fotze! Bastard, Alter! Die Codes der Straße kotzen mich an. Die Poser und Aufschneider kotzen mich an. Ich bin durch mit "möchte gern Gangster"n! Ich scheiße auf euren Respekt! Ich bin in mir. Und da ist Himmel Hölle und Hölle ist Himmel. Und ich bin lieber Herrscher meiner Hölle als Diener eures Himmels. Hey, Halim! Hey! Halim? Hey! Was ist mit deinem Telefon? Warum kann ich dich nicht erreichen?

Ich hab's verloren. Das ist schlecht fürs Geschäft, Kleiner. Ich will nicht nach dir suchen müssen. Jetzt hast du mich ja gefunden. Komm, steig ein. Was ist? Worauf hattest du? Der Engel wird zum Wurm und brennt. Und stürzt sich in den Abgrund, wo er zur Untermiete bei uns wohnt. Red keinen Scheiß, steig ein. Such dir einen anderen. Willst du mich verarschen, Halim? Nein. Ich hab nicht ewig Zeit. Ich auch nicht. Halim, bitte. Nicht in den Park. Bist du jetzt eine Edelnutter oder was? Ich dachte nur... Ich bezahl dich nicht fürs Denken, Halim.

Hey, okay, okay, okay. Hotel, Frühstück, Übernachtung, alles inklusive. Zufrieden? Du siehst scheiße aus. Was ist los mit dir? Bin nur müde. Wie lange hast du nicht mehr geschlafen? Ich weiß nicht. Ich habe keine Lust auf Stress. Du bist nicht der Einzige auf der Straße. Für dich schon. Los, zieh dich aus. Erstes Geld. Ich muss los. Ich dachte, Übernachtung inklusive. Take care, Kleiner. Wir sehen uns.

Höre ich jemals auf, dir zu gehorchen, Herr? Hörst du jemals auf zu lieben? Liebst du mich irgendwann? Die Erde ist die Wohnung des Menschen. Und dieses Licht ist unser Tag, der auf der anderen Seite Nacht ist. Und wo du bist, ist das Licht. Und wo ich bin, ist die Nacht. Und wenn das Licht die Nacht fickt, heißt das noch lange nicht, dass du meine Nacht erhältst. Weil dieses Wohnloch mit der Transe traut, zwischen deinem Himmel und meiner Hölle ist. Wenn du sagst, ich falle, dann falle ich.

Ist mir egal, wie er mich nennt. Ich bin raus. Ist mir egal, wo mich das hinführt. Hauptsache, da bin ich ein anderer. Ich fliehe vor dir und falle und lande wieder in der Hölle, weil du schon da bist. Und dann fliehe ich und falle. Und das geht immer tiefer und noch tiefer, aber das hält mich nicht auf. Denn egal, in welcher Hölle ich lande, sie ist der Himmel zu dem Leid, wo ich die Hölle bin. Und am Ende bin ich dann ein anderer. Am Ende kann ich mir vergeben. Bitte.

Hallo? Bist du wach? Was? Kann ich dir irgendwie helfen? Ich... Ich wusste nicht, dass sie hier... also, dass hier jemand ist. Entschuldigung, bin schon weg. Warst du die ganze Nacht hier draußen? Ich hab mich nur ausgeruht. Dann bist du doch bestimmt auch hungrig. Ja, danke. Ich brauch nix. Ich werd mir was zum Frühstück machen. Wohnen Sie hier draußen ganz allein? Du kannst ruhig du sagen. Ich bin Lynn. Und wie heißt du? Ich? Hast du keinen Namen? Doch.

Halim. Hast du dich verlaufen, Halim? Nein. Tu mir das mal. Was ist Halim für ein Name? Das ist arabisch. Meine Mutter war Libanesin. Liebt sie nicht mehr? Das tut mir leid für dich. Ich habe sie nicht gekannt. Schmeckt es dir? Danke. Wohin geht die Reise? Mal sehen. Kein Ziel? Müssen Sie nicht zur Arbeit oder so? Nein. Du kannst gerne noch bleiben, wenn du möchtest.

Sie kennen mich doch gar nicht. Du hast vor meinem Haus geschlafen, bei mir gefrühstückt. Ich weiß, du heißt Harim. Wir können's umsehen. Haben Sie keine Familie? Ich bin verheiratet. Eigentlich wollten wir nur an den Wochenenden hierher. Raus aus der Stadt. Aber ich bin gern hier. Und Ihr Mann? Der nicht. Vermisst er Sie nicht? Ich weiß nicht. Doch. Er versteht nicht, warum ich lieber hier bin. Und deine Familie? Ich hab keine. Wie alt bist du? 21. Willst du nicht wissen, wie alt ich bin? Sie sind 30.

Sie lieben ihr Haus und die Natur hier, aber sie vermissen ihren Mann. Und sie haben studiert. Archäologie. Oder Geografie. Aber sie haben das Interesse verloren. Ihr Mann versteht das nicht. Sie hätten gerne ein Kind und versuchen damit klarzukommen, dass sie keins kriegen können. Tut mir leid. Schon okay. Es war Kunst. Was? Ich hab Kunst studiert. Fotografie. Das passt auch. Worauf wartest du? Willst du nicht ins Wasser? Doch.

Komm schon, du brauchst dich nicht zu schämen. Halim. Ich glaube nicht, dass es dein richtiger Name ist. Halim war mein Freund. Er musste zurück in den Libanon. Dorthin wirst du es zu Fuß nicht schaffen. Er erinnert sich eh nicht an mich.

Aber du willst dich an ihn erinnern. Halim ist nicht der Grund, warum du wegkannst. Ich war noch nie an so einem Ort. Bloß weil Gott denkt, dass er zuerst da war, kann er uns glauben machen, dass alles, was wir haben, seins ist. Ich hab's nicht so mit dem Metaphysischen. Ich geb den Himmel nicht verloren. Als wär ich nie gefallen, falle ich auch ein zweites und ein drittes Mal und lebe immer noch. Was? Das ist pathetisch. Das ist das verlorene Paradies von Milton. Hier.

Ich hab's gefunden. Eigentlich hat das Buch mich gefunden. Aber du schreibst es um. So versuche ich mir die Welt zu erklären. Ich meine, warum gibt es einen Gott, der das geschaffen hat, was er geschaffen hat? Ich meine, wenn er Menschen schafft, warum schafft er dann nicht welche, die ihm ähnlich sind? Vielleicht sind sie das ja auch, aber wer ist dann Gott? Ich glaube, Milton weiß das auch nicht, aber deshalb kann ich mich mit ihm streiten. Also mit seiner Welt. Oder mit meiner. Weil es vielleicht eh nur die eine gibt. Du willst mit Gott streiten. Aber er ist ja nicht da. Also rede ich mit Milton drüber, ob ich jetzt dazugehöre oder nicht.

Warum willst du unbedingt irgendwo dazugehören? Das will ich gar nicht. Aber für die anderen tust du das sowieso. Du bist immer das, was sie in dir sehen. Und ich muss wissen, ob das stimmt. Ob ich das wirklich bin. Vielleicht solltest du dazu lieber nicht nur Milton befragen. Wen sonst? Ich meine, mit wem streitest du über das alles hier? Ich will nicht streiten. Gefällt dir das Nachtkonzert? Ziemlich ungewohnt. Schon mal eine Nacht allein im Wald verbracht? In einem Umkreis von ein paar Kilometern ist mir ja alles vertraut. Dann fängt wirklich viel Nuss an.

Da würde ich mich alleine wahrscheinlich auch fürchten. Das ist eigenartig, weil eigentlich nichts anderes ist als hier. Trotzdem ist ja diese Angst, verloren zu gehen. Ich fürchte mich nicht. Noch einen Schluck Wein? Nein, danke. Sicher? Ja, ich trinke normalerweise nicht. Müde? Ja. Komm, ich zeige dir dein Zimmer. Ja? Möchtest du vielleicht bei mir schlafen? Ich kann nicht. Guten Abend.

Was dunkel in mir ist, erleuchte. Und was niedrig ist. Was dunkel in mir ist, erleuchte. Und was niedrig ist. Ich hab nie die Möglichkeit gehabt, darüber nachzudenken, was ich will. Es ist immer alles passiert. So als würde ich die Scheiße einfach anziehen. Und irgendwann denkst du, dass du die anderen vor dir schützen musst. Aber dann frag ich mich wieder: Warum hat nie jemand mich beschützt? Oh Mann. Keine Ahnung, wonach ich suche. Weil da kein Weg ist. Also zumindest keiner, der mich zur Grenze eures sogenannten Himmels führt.

Eigentlich ist es eine Pilgerreise. Also als Pilger ist man ja der Fremdling. Und das bin ich sowieso schon immer. Und als Pilger musst du Buße tun. Das muss ich auf jeden Fall. Und ein Gelübde erfüllen. Da ist mir noch nichts eingefallen. Und wohin ich pilgern soll, weiß ich auch nicht. Aber das ist auch nicht wichtig. Wichtig ist nur, dass ich weg bin. Und gestern, also gestern Nacht, was ist, wenn ich bleiben möchte? Davor habe ich Angst. Also weil ich auf keinen Fall bleiben darf. Du kannst so lange bleiben, wie du möchtest. So habe ich das nicht gemeint. Gibt es hier Wölfe?

Ja. Was? Nix. Du denkst, sobald du in einem Wald bist, wirst du von Wölfen angegriffen. Dabei ziehen sie längst auch durch die Städte. Ich wette, da hast du nie an Wölfe gedacht, oder? Okay, manchmal fallen sie in einen Blutrausch, wenn sie ihre Beute erlegen, aber sie reißen Rehe, keine Menschen. Das tun die Mischlinge. Wölfe haben Angst vor Menschen. Hunde nicht. Aber kein Wolf paart sich mit einem Hund, wenn er einen Wolf haben kann.

Jedenfalls haben Wölfe nichts mit der Hölle zu tun, mit der du dauernd ringst. Und dann steigt die Armee des Himmels aus der Hölle wieder in die alte Heimat Himmel auf. Und auf dem Weg dahin verwüstet sie das Land, das zwischen ihnen liegt. Gott liebt dich nur, solange du nicht langweilst. Erst stützt er dich, dann die Menschheit. Dieser Milton ist als Lightboy für dich völlig ungeeignet, glaub mir. Halim Milton. Ja, richtig. Ich vergaß.

Na ja, wenn du schon mit Wölfen lebst, kannst du bestimmt auch heulen wie ein Wolf. Ja, kann ich. Dann mach mal. Was soll das denn sein, bitte? Wie, was soll das sein? Das ist ein Bär. Das ist ein Bär. Hier gibt es keine Bären. So, hier gibt es keine Bären? Nein.

Gehen wir zurück? Ja, natürlich. Warum denn? Nein, alles in Ordnung. Ja, bis dann. Und? Das war Simon, mein Mann.

Er kommt heute Abend. Ist auf dem Weg. Ach so. Was? Freust du dich nicht? Doch. Wo willst du hin? Ich hol mal meine Sachen. Ach komm schon, Halim. Er beißt nicht. Warum hilfst du mir nicht? Wir kochen was zusammen und wenn du unbedingt willst, kannst du morgen immer noch los. Ja, ähm... Ich will nicht stören. Du störst nicht. Lin? Lin! Hey. Hey. Wie war die Fahrt? Okay. Wir haben Besuch. Wen? Komm, ich stell euch vor. Das ist Halim. Halim, das ist Simon.

Was ist denn? Warum begrüßt ihr euch nicht? Hallo. Hallo. Möchtest du ein Glas Wein? Holst du mir ein Bier, bitte? Klar. Was willst du hier? Ey, ich bin... Woher soll ich das wissen? Das ist Zufall, ehrlich. Halt's Maul. Halt ja dein Maul! Ich warne dich. Ich warne dich. Ey, keine Sorge. Ich benehme mich schon. Hier, dein Bier. Würdest du den Tisch decken? Kannst du mir sagen, was das soll? Was will dieser Typ hier? Er macht eine Pilgerreise, sagt er. Glaubt, er läuft für irgendwas weg und ist hier gestrandet.

Im Selbstlos, wie du bist, nimmst du ihn auf. Ist das dein Plan für dieses beschissene Haus? Eine Mission für Landstreicher? Ich mag ihn, er tut mir gut, okay? Ich bin hier rausgekommen, um mich an deiner Beschäftigungstherapie zu beteiligen. Sieht doch ein Blinder, dass man dem Typen nicht trauen kann. Er ist mein Gast, finde ich damit ab. Sorg dafür, dass er verschwindet. Wenn du gekommen bist, um zu streiten, kann sie gleich wieder fahren. Lass dich mit dem Freak allein, vergiss es. Setz dich an. Danke. Unterleben? Streib dich in dieser verlassenen Gegend so um. Ich mache eine Reise.

Und wo soll die Reise hingehen? Weiß noch nicht Wie lange soll der Urlaub dauern? Ist unbefristet Scheint es ein ziemlich sorgloses Leben zu führen Für Simon ist es schwer vorstellbar, dass man sein Leben nicht nach einem perfekten Plan ausrichtet Mit anderen Worten, er hat keine Ahnung, was er mit seinem Leben anfangen soll Und schreit deswegen ein bisschen durch die Landschaft Wo er sich Erleuchtung erhofft Und bis die ihn erreicht, liegt der andere noch auf der Tasche, richtig? Ja, so in etwa Kein Wunder, dass meine Frau dich mag Damit kennt sie dich aus Können wir das lassen, bitte? Warum denn?

Ich mache da nur Konversationen Möchtest du ein Glas Wein, Halim? Er trinkt nicht Woher weißt du das? Na, wegen der Namen. Halim, du musst doch Moslem sein oder sowas, hm? Nein, aber ich trink trotzdem nicht. Danke Warum bist du so nervös, Simon? Ich bin nie nervös. Ich hatte nur beschissen eine Woche, okay? Mein Mann ist Innenarchitekt und er verwechselt Leidenschaft gerne mit Ehrgeiz, deshalb fehlt ihm für alles andere meistens die Zeit Wieso? Ist doch so. Ist das so schwer zu verstehen, dass ich die Zeit, die mir bleibt, nicht in so einer Bruchbude verbringen will?

Ich als Innenarchitekt, das ist doch komisch. Guck dich mal um. Ich mag das Haus, wie es ist. Morgen soll es bestimmt weitergehen. Ich weiß noch nicht. Ich mag die Landschaft hier. Ist alles so schön unberührt. Aber nicht ganz ungefährlich, wenn man sich nicht auskennt. Simon kennt sich aus. Ach ja? Ich bin lange nicht mehr draußen unterwegs gewesen. Du könntest doch mit Halim raus. Das bringt dich vielleicht auf andere Gedanken. Was meinst du, Halim? Ich weiß nicht. Tut mir den Gefallen. Ich habe hier eh zu tun. Was denn?

Ich möchte wieder anfangen zu fotografieren. Morgen kommt der Lieferant, der bringt ein paar Sachen für die Dunkelkammer, die ich einrichte. Hast du gar nicht erzählt. Ich wollte mir erst sicher sein. Was ist eigentlich los mit dir? Ich komme extra raus, um dich zu sehen und du quartierst dir diesen Rumptreiber ein und verlangst auch noch, dass ich mit ihm auf Tour gehe. Bist du jetzt vollkommen durchgedreht, oder was? Du kommst extra raus, um mich zu sehen. Sehr tapfer von dir. Du hast dich hier verkrochen. Deine Entscheidung.

Es macht keinen Unterschied, ob ich dich hier oder zu Hause nicht sehe. Ich arbeite! Und ich bin nicht da, um auf dich zu warten. Tut mir leid. Ja, gut. Es kotzt mich nämlich an, dass du nichts tust. Du hast dich aufgegeben, nicht ich. Ja, ich weiß. Ich interessiere mich für nichts. Ich bin nur mit mir selbst beschäftigt. Ich vergeude mein Talent. Sonst noch was? Ja, ja. Was soll das eigentlich mit dieser scheiß Dunkelkammer, ha? Ich wollte wieder anzufotografieren. Das machst du eh nicht. Darum geht's dir doch gar nicht. Worum geht's mir denn? Du schämst dich, weil du dich für ungenügend hältst.

Deswegen erträgst du mich nicht, weil du immer noch denkst, ich werf dir das vor. Es geht um deinen Selbstwert, nicht um meinen. Adoptier ein Kind, such dir einen Laie-Vater, trenn dich von mir meinetwegen. Aber hör endlich auf, dich zu bemitleiden. Es geht mir gut, ist das das Problem? Du bist das Problem und ein ganzer Selbstfindungs-Scheiß. Warum bist du nur hier? Vögelst du ihn? Was? Ist schon okay, wenn es dir hilft. Hauptsache, du fängst dir nichts ein. Arschloch. Was erwartest du von mir, Lilla? Was? Ich weiß es nicht.

Jetzt kotzt mir alles so unerhrlich! Ja, ich find dich auch zum Kotzen ehrlich! Nur das selbe Drehbuch. Was für eine scheiß Wiederholung. Dann kommt jetzt also dein Versöhnungsangebot? Ich hab Sehnsucht nach dir. Dein Kopf? Dein Herz? Oder dein Schwanz? Na, was glaubst du? Ich glaub, du sehnst dich nach etwas, das ich nur noch ersetze. Ich hab keinen Bock auf deinen Psychoscheiß. Stimmt's oder hab ich recht? Und den Nervstlen. Gut. Möchtest du sonst noch was loswerden? Keine Ahnung, was mit mir los ist.

Ich vermiss dich, Herle. Ich vermiss dich auch. Manchmal. Eher selten. Ich bin ein Idiot, okay? Ach, so einfach ist das ja. Ja, manchmal schon. Mach dir keine Sorgen, ich kümmere mich um den Kleinen. Idiot. Hast du Lust mit einem Idioten zu flügeln? Weiß der Idiot noch, wie das geht? Mal sehen. Er ist die Hölle und in sich ist Hölle.

Und überall, wo er hingeht, ist Hölle. Um keinen Schritt kommt er da raus. Und, Halim, bereit fürs große Abenteuer-Wildnis? Guten Morgen. Guten Morgen. Wozu brauchen wir Schlafsäcke? Ich dachte, du willst was erleben. Wir werden eine Weile unterwegs sein. Wofür ist das Messer? Das ist ein Jagdmesser. Ich wusste nicht, dass wir auch jagen gehen. Keine Sorge, du kannst ihm vertrauen. Und? Vertraust du mir? Sicher. Los, mach's gut, mein Engel. Passt auf euch auf.

– Woran wartest du? – Mach's gut. Wir sehen uns. Schweigen wir uns jetzt die ganze Zeit an, oder was? Ich frag mich, was du vorhast. Schleißt dich in mein Leben ein, und was? Welches Leben? Keine Ahnung, was ich mit dir machen würde, wenn du sie angerührt hast. Keine Ahnung, was ich mit dir mache. Ich meine, das verstehst du doch, dass ich irgendwas machen muss, oder? Also was? Was ist dein Plan? Mich erpressen? Mich zerstören, indem du sie... Also was soll ich deiner Meinung nach mit dir tun, hm? Was?

Und deine Furcht in mir frisst sich durch die Eingeweide in die Welt nach draußen. Und verwandelt sich in dieses Tier, das du in mir gesehen hast. Von dem sich alle fürchten. Aber keiner so wie ich. Woher wusstest du, wo sie ist? Ich wusste es nicht. Verarsch mich nicht! Mach ich nicht! Simon, also. Du sagst deinem Fick nicht mal deinen richtigen Namen. Bist du feige. Zumindest in dieser Hinsicht unterscheiden wir uns nicht. Halim. Wir müssen das hier nicht machen. Du kannst doch einfach zurück zu ihr. Ich dachte, wir ficken ein bisschen. Weil im Ernst.

Weißt du noch, wo wir sind? Du bist auf mich angewiesen. Das gefällt dir, habe ich recht. Haben wir eigentlich ein Ziel? Ich meine ja nur, es wird langsam dunkel. Vielleicht sollten wir uns langsam mal nach Hause einmischen. Ja, sollten wir. Hier können wir bleiben. Weißt du, wie man Feuer macht? Ich zeige es dir. Angenommen, dir passiert was. Angenommen, wir gehen hier verloren und du kommst nicht zurück. Wer würde dich vermissen? Niemand. Dann gibt es wirklich niemanden, der nach dir suchen würde? Das würdest du nicht tun, oder? Was? Na, nach mir suchen. Nein. Warum sollte ich? Ja.

Warum solltest du? - Halim, Halim. Ich werde dir nicht wehtun. Versprochen. Du hast mich gebissen. Schau dir meine Hand an. Du hast meine Hand zerfetzt. Schon bewaffnet hast du mich aus deinem Kopf geboren.

und dein Herr der Engel hatte Angst vor mir? Also liebst du mich und nennst mich Sünde. Siehst du mir dein Ebenbild und erlöst sie von dir selbst. Und du fickst ins Tod. Also fick mich und vergib mir. Ich bring dich um, du kleiner Wichser. Ich bring dich um. Ah!

Nein, nein, bitte, bitte. Bitte tu es nicht. Nimm es besser, Michael. Der Mensch soll nicht verloren gehen. Er kann sich retten lassen. Aber nicht durch seinen freien Willen, sondern nur durch deine Gnade. Dein Bein. Du musst die Wunde abbinden. Wie soll ich das machen ohne Hand? Ich helfe dir. Hast du irgendwas dabei? Keine Angst, wir kriegen das hin. Komm.

Du glaubst, wenn du mich ficken kannst, zahlt Gott dir damit irgendwas zurück? Wenn ich dich ficke, wer ist dann dein Gott? Denkst du an deine Mutter? An deine Frau? Ich wollte dich nicht ficken. Ich wollte dich töten. Gib mir deine Hand. Ich bin das Böse. Und wenn du mich zurückschlägst, komme ich als Sturmkopf wieder und ersäufe dich in dem, was du gezeugt hast. Und das kann kein Glück sein. Hier, halt das. Drück drauf. Bist du okay? Simon. Ich scheiß auf Gott, kapiert? Warum versuchst du nicht zu schlafen? Ich bin nicht lebensmüde.

Ich tu dir nichts. Versprochen. Hey Simon, wach auf. Was ist? Nichts. Hast du Fieber? Geht schon. Dann lass uns los. Du weißt doch, wie wir zurückkommen. Was glaubst du denn? Ich bin mit dieser Scheiße aufgewachsen. Ich musste meine ganze Kindheit wieder bringen. Worauf wartest du dann? Ich glaub nicht, dass wir denselben Weg gehen. Ich werd dich nicht allein gehen lassen. Es geht mir gut. Dann ist ja gut. Du gibst nicht auf, oder?

Du willst mich fertig machen. Will ich nicht. Wir sind ja gestern nicht lang gekommen. Ist ne Abkürzung. Was ist? Was? Ich setz mich nur. Was dagegen? Wasser? Na gib schon her. Wir müssen weiter. Willst du dich aufstützen? Komm, verpiss dich. Fuck! Tolle Abkürzung. Wir müssen längs. Simon? Simon? Hey, sag was. Ich kann nicht mehr. Du kannst.

Ich trag dich. Los, hilf mir. Das schaffst du nie. Du lässt mich nicht im Stich, hörst du? Es gibt nichts Giftigeres als den Biss eines Menschen. Wusstest du das? Du würdest schon längst in meinen eingeweiden. Komm schon, du musst doch wissen, wo wir sind. Mach mal die Augen auf! Ist alles Steppe hier. Es wird alles verbrannt. Der Wald, die Wölfe. Lynn liebt Wölfe. Ich vermisse sie. Scheiße, warum bist du nie da?

Hey, du musst dich an irgendwas erinnern. Vielleicht an die Sterne. Es ist helllichter Tag. Es ist aber ohne Sterne zum Kotzen schön hier. Wo sind wir? Simon, bitte. Ja, ja. Das ist alles, was du kannst. Betteln. Dann verkeck doch du, Arschloch. Wenn ich alleine bin, bin ich nicht so einsam wie mit dir. Wenn ich weggehe und dann zurückkomme, freust du dich, dachte ich. Falsch gedacht.

Wir brauchen was zu essen. Als kleiner Junge habe ich oft Kaninchenfallen gebaut. Zeig mir, wie das geht. Du musst es häuten. Wie soll das gehen? Das Messer. Wir haben kein Messer mehr.

Komm, auf! Okay, hier ist es. Gib mal deine Hand. Oh Mann, das sieht übel aus. Du hast mich vergiftet. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ist das dein Gott, der dir befiehlt, mir zu helfen? Ich bin auch auf der Suche nach einem Gott. Ich brauche deine Hilfe nicht. Aber ich brauche deine, um uns hier rauszubringen. Was soll diese Heilsscheiße? Ich wünsche dir den Tod, wann krepierst du es endlich? Wenn du krepierst, hast du gewonnen.

Aber ich lasse mich nicht für etwas wegsperren, das ich nicht getan habe. Du bist mein Zeuge. Ich bin die Sünde für dich, richtig? Dein Zugang zu Gott. Ohne mich keine Vergebung. Und ohne Vergebung kein Gott. Du bist der, der will, dass ich immer erreichbar bin. Du bist der, der mich ins Genick tritt und sich dann verpisst. Du bist der, der es liebt, mich zu waschen, weil das deine gute Tat am Tag ist. Und weil du Angst vor dem Dreck hast, der ich bin. Nur meinen Schwanz wäschst du nicht. Der muss nach Straße schmecken. Das beweist dir, was für ein harter Kerl du bist.

Kein Mensch will wissen, warum du das bist, was du bist. Scheiß auf deine Geschichte. Wen interessiert die? Du glaubst, Mitleid ändert was, ja? Du machst das, was du willst. Und du willst eine Nutte sein. Ich bin nicht dafür verantwortlich. Ich kann nichts dafür, dass du dein Leben mehr schenkst. Ich scheiß auf Mitleid, Kleiner. Du erhebst dich nicht über mich. Bloß weil dein Leben ein Haufen Scheiße ist. Warum bedrohst du mich? Mach ich nicht. Alles, was ich habe. Alles, was ich bin. Du hast mich umgebracht, Halim.

Das ist doch dein Nahrung. Halin, das bedeutet müde und sanft und ruhig, aber du kannst mich nie in Ruhe lassen. Meine Ruhe heißt Zerstörung. Und ich bin erst ruhig, wenn ich die, für die du dein Paradies präparierst, mit dir im Paradies zerstöre. Ich habe keine Angst vor dir. Ich habe Angst, solange ich denken kann. Ich scheiße auf die Angst. Ich bin kein Feigling, du hast dich im falschen Haus gesucht. Ich bin unfruchtbar, du kleiner Wichser. Das ist ein kleiner Wichser, er ist unfruchtbar. Keine Angst.

Kapiert? Du machst mich nicht kaputt. Feuer bring ich dir um. Halim? Halim? Ich bin hier. Wölfe. Keine Wölfe. Wir schlingen. Das ist nicht gut. Das ist überhaupt nicht gut. Ich scheiß auf deine Angst. Hey, du musst wach bleiben. Hörst du? Hey, wach auf!

Ich bin hier. Willst du nicht sterben? Willst du nicht. Versprochen. Komm. Komm.

Ich dachte, wenn ich dich auslösche, lösche ich etwas in mir. Ja, hat nicht geklappt. Simon? Simon? Hey, hey, nicht anschlafen. Nicht anschlafen. Hörst du? Aufwachen. Du sollst aufwachen! Hey, wach auf! Simon, wach auf! Bitte, bitte. Du heiligst keinen Ort, den ich ein Mensch wolle geheim.

Du gibst uns die Macht über Tiere, aber über die Menschen herrschst du selbst. Und deshalb ist uns nichts heilig. Und deshalb sind wir das Böse, das du in die Welt gebracht hast, das dich auf einmal langweilt. Und deshalb lässt du uns allein, weil wir nicht heilig sind. Weil uns nichts heilig ist. Und der Tod ist alles, was dir heilig bleibt. Weil du uns nur durch ihn beherrschst. Alle Nachwelt ist in mir verflucht.

Und mein Gewissen versenkt mich immer tiefer in der Welt der Angst, die du uns auferlegst. Es liegt in deiner Macht, dafür zu sorgen, dass mein Geschlecht nicht fortbesteht. Okay? Dann eben nicht. Das verlorene Paradies mit Christoph Bach, Tristan Pütter, Alice Dwyer und Murat Seven.

Buch und Regie Tim Staffel Musik Alexandra Holsch unter Verwendung von Domenico Scarlatti Sonata H-Moll Sounddesign Jochen Jezusek Dramaturgie Martina Müller-Wallraff Eine Produktion des Westdeutschen Rundfunks 2011