Bitte beachtet, in diesem Hörspiel wird diskriminierende Sprache benutzt. Du schlankende Wimpfelschießkau in den Stahl. Du schlankende Wimpfelschießkau in den Stahl. Du schlankende Wimpfelschießkau in den Stahl. Du schlankende Wimpfelschießkau in den Stahl.
Schonzeit von Juliane Stadelmann Regie Petra Feldhoff Halt mal den Zettel. Wir üben es einmal und dann, wenn wir ihm das Geschenk überreichen, alle auf mein Kommando. Gut, Jan. Also, one, two, three.
Ein Schuss knallt durch die stille Nacht. Auf dem Hochsitz hast du durchgemacht. Endlich ist die Sau erlegt. Sie hat sich nicht nochmal bewegt. Das ist dein Hobby, ist dein Leben. Darauf lass uns einen heben. Mit Weidmannsheil und Halali feiern wir so lang wie nie. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag. Mensch, hast du das alles alleine gedichtet? Nee, im Internet gefunden. Oh, das ist er.
Hallo? Ja? Ja, wo seid ihr denn? Ich bin schon bei der Sau. Waldmannsheil, wir hatten noch was zu besprechen. Waldmannsdank. Sag ihm, wir kommen hin. Du, wir kommen hin. Gut, gut, dann bis gleich. Leute, der Arndt von nichts. Das wird eine Riesenüberraschung. Ich meine, so eine Reise. Der war doch noch nie groß weg. Ist auch nur Polen, Jürgen. Ist jetzt nicht die Südsee.
Hat der eigentlich ein Frauchen zurzeit? Der hat doch seinen Wald. Dann ist die Chance ja relativ groß, dass er einen von uns mitnimmt. Meinst du? Mensch, Hirschjagd. In Polen. Wäre Roland nicht, ich würde es mir einfach selber schenken. Das macht doch gar keinen Sinn, Klaus. Also, ich bin ganz zufrieden mit unserem Revier. Lass uns nochmal üben. Alle zusammen. One, two, three. Zitronen- oder Zitronengelb? Ich mag Fuchsia.
Wer trägt denn Crocs in Fuchsia? Wer trägt überhaupt Crocs, Mike? Du, ich muss ja auch nicht mitsteigern. Ich dachte, ich tue dir mal was Gutes. Neuer Job, neue Schuhe. Normale Frauen würden das zu schätzen wissen. Tu mir mal was Gutes und binde mir die Schuhe zu. Wieso? Weil mir sonst wieder ein Knopf abplatzt. Du lässt nicht gehen. Dann eben nicht. Scheiße. Ich hab's doch gesagt. Du musst los, Gittchen. Es ist zehn nach halb. Ich wecke Jonas. Tschüss, Mike.
Guten Morgen, Herr Palomke. Na, wie geht's uns denn heute? Na, Sie schlummern tief und fest. Das freut mich ja für Sie. Ich mache Ihnen mal die Vorhänge auf. Fast wie der Frühling. So, Herr Palomke, dann wollen wir Sie mal umlagern, ja? Was? Was haben Sie gesagt? Danke, Sie Schamöer. Finden Sie, das steht mir, ja? Das ist gut, dass Sie das gerade heute bemerken. Achtung, ich fasse Sie jetzt mal an.
Wissen Sie, heute Morgen, da habe ich echt gedacht, wegen des scheiß Kittels schmeiße ich den Job hin. Ich meine gut, dass ich den Job habe, aber scheiße, dass ich den Kittel tragen muss. Ich sage mir dann, ich tue es für Jonas. Das sage ich mir immer. Aber dann denke ich mir, was hat Jonas eigentlich davon, dass ich mich hier jeden Tag herquäle? Mehr Zeit für Serien wahrscheinlich. Und ich kann ihm mal ein gutes Brot mit zur Schule geben. Nicht immer das billige Weiße, das ist doch gut. Hauptsache er wird nicht fett.
Denn daran erkennt man ja wahre Armut, oder? An fetten Kindern? Jedenfalls ist das in den Dokus immer so. Oh, scheiße. Oh, ist das laut. Sorry, Herr Palauka. Ja? Jonas hat keine sauberen Unterhosen mehr. Gittchen. Was ist eigentlich los mit dir? Ich frage mich das ernsthaft, Gittchen. Du sollst mich doch nicht auf der Arbeit... Ja, geh nicht ran! Was soll das? Hallo? Entschuldigen Sie, ich hätte da nicht rangehen sollen. So, jetzt geht's weiter. Was haben Sie gesagt? Ich hab muskulöse Arme?
Sie Scherzkeks. Naja, ich war eigentlich nie fett. Sportlich, sag ich mal. Und Sie, Herr Palomke, Leistungsschwimmer. Hab ich gehört. Ist nicht mehr so viel übrig geblieben, was? Außer ein paar alter Flossen. Zeigen Sie mal her. Na, morgen mach ich Ihnen mal die Nägel, was? So will doch keiner enden, oder? Als stilles Frack mit langen Nägeln. Ich tauch Sie nur unter, Herr Palomke. Dafür bin ich da. Ich muss jetzt weiter. Sie sind nämlich nicht der Einzige, der hier meine Hilfe braucht. Mit wem reden Sie denn wohl? Ach!
Was machen Sie denn hier? Oh, Entschuldigung. Ist meine Mutter wach? Wenn Herr Palomke Ihre Mutter ist, dann nicht. Die Station war leer und ich wusste nicht... Wer ist denn Ihre Mutter? Rosa? Rosa Riepen. Ja, die müsste wach sein, Zimmer 9. Vielleicht ein bisschen früh? Ja, ich weiß. Na, dann gehen Sie doch mal einfach rein. Ich wollte nur höflich sein. Das ist nett. Sie können ja anklopfen. Ist nämlich auch höflich. Ja, das stimmt. Mutter, du siehst ja gar nichts. Warte mal. Ja.
Sitzt hier vor dem Fenster und hast die Gardinen zu, Mutter. Das macht doch gar keinen Sinn. Nein. Schöner Tag. Stimmt. Bisschen neblig, aber wenn man Nebel mag, dann ist es ein schöner Tag, ja. Habt ihr was mitgebracht? Ja. Mancherie? Ja. Ich mag ich ja. Und weißt du doch nur zu gut, ne? Ja. Und
Ich würde dir ja gerne was anbieten, aber die geben ja nicht mal mir was her. Das stimmt doch nicht, Mutter. Doch! Ich habe heute noch nichts zu essen bekommen. Das glaube ich nicht. Du hast es vergessen. Wie kann man so etwas vergessen? Mama, warum sollten die dir nichts zu essen geben? Du behandelst mich wie Dreck. Du hasst mich. Mach mal frische Luft. Ich habe Hunger. Ich kümmere mich drum, ja? Ich gehe schon. Ich kümmere mich drum. Entschuldigung, kann ich Sie kurz was fragen? Ja.
Meine Mutter, die behauptet, dass sie noch nichts zu essen bekommen hat. Sie hat vor einer Stunde was bekommen. Das kann ich Ihnen hier zeigen. Auf dem Essensplan. Ist abgezeichnet. Hab ich mir schon gedacht. Ich glaub Ihnen das. Wahrscheinlich wollte sie ein bisschen Aufmerksamkeit. Sind Sie Ärztin? Nee, ich bin Pflegekraft. Ach so? Ich hab Sie hier noch nie gesehen. Bin relativ neu. Und Sie? Holzeinschlag. Ich bin Holzfänger. Nein, das meine ich nicht. Ich meine, wer sind Sie? Roland Riepen. Ich bin der Sohn meiner Mutter.
Sie sind lustig. Was? Ach so. Wieso? Was wollten Sie denn jetzt wissen? Entschuldigen Sie, ich... Sie nehmen das nicht so genau mit den Besuchen hier, ne? Ich komme nur zu besonderen Anlässen. Das wäre dann heute welcher? Geburtstag. Habe ich gar nicht auf meiner Liste gesehen, dass Ihre Mutter heute Geburtstag hat. Nein, ich. Ach so. Na ja, dann. Happy Birthday. Mutter, die sagen, du hast was bekommen. Aber du kannst ja noch ein paar Pralinen haschen.
Hast du dir den Fernseher angemacht? Die stopfen mich doch hier den ganzen Tag wie eine Gans. Guck dir das hier mal an. Huch mal. Ach, Mutter. Um Gottes Willen, mach die Hose wieder zu, Mutter. Schmarter klopfen, schmarter klopfen. Mutter, zieh das wieder an. Mutter, mach die Hose wieder an. Und raus lassen Sie mich auch nicht. Sie schließen immer die Tür zu.
als würden sie Erde vor mein Loch schütten. Häschen in der Grube. Ich kann Ihnen sagen, wenn du an die frische Luft willst, die bringt dich dann. Die eine Pflegekraft, die gerade Dienst hat, die scheint doch auch ganz nett zu sein. Mutter, Mutter, zieh dich doch bitte wieder an. Hilfst du mir? Wenn du sie alleine aufbekommst, dann bekommst du sie doch auch wieder zu. Oh, ja.
Also gut. Mach mal die Arme hoch. Zieh den Bauch bitte ein. Bitte! Jetzt konzentrier dich doch mal. Oh ne. Geht's gar nicht zu. Aua. Na komm, atmen sollst du schon noch. Du sollst nur den Bauch einziehen. Pass auf, dass nichts einklemmt.
Oh, Mutter, das ist mir irgendwie... Das ist mir irgendwie... Nee, das ist mir unangenehm. Ist ein Hemd rein oder raus? Ist halt egal. Puh, okay, gut, ich muss jetzt langsam los. Da war doch noch was. Da war doch noch was, was ich dir sagen wollte. Ja? Ja, Mama? Pass auf dich auf. Okay.
Und jetzt geh Kartoffeln schälen, das Wasser kocht doch schon. Mach's gut, Mutter. Ja, tschüss. Ja, tschüss. Hey. Hab sie gar nicht gesehen. Sag mal, nimmst du mich ein Stück mit? Äh, ich weiß nicht. Ehrlich gesagt, ich weiß ja nicht mehr, wer sie sind. Wir haben uns doch gerade oben gesehen. Ja, ich weiß, aber okay, gut. Ich denke, das kann man schon machen. Ich bin Brigitta, Gittchen. Ich steig ein, ja? Ich bin kein Mörder oder sowas. Schöner Name. Warum?
Weiß ich nicht. Okay, steig ein. Aber ich fahre in Richtung Stadtrand. Raus in den Forst. Du musst noch arbeiten. Nein, ich gehe noch mal raus. Auf die Kanzel. Du jagst? Ja, ich habe hier in der Nähe ein Revier gepachtet. Oh, ein Jagdherr. Naja, es ist eher ein Hobby. Na, lass uns mal los. Du kannst mich an der Aral rauslassen. Von da schaffe ich es nach Hause. Sag mal, was stinkt denn hier so? Das ist vielleicht die Sau hinten drin.
Du hast ein totes Tier im Kofferraum? Ja. Aha. Ich bringe sie in die Kühlung, da bleibt sie länger frisch. Und dann wird sie über dem Feuer geröst... Du hast ja Blut am Lenkrad. Schweiß. Das ist Schweiß. Aha. Der Schweiß gehört zur Jagd wie der Dreck unter den Stiefeln. Ich breche die Tiere immer ohne Handschuhe auf. Also, Roland, das will ich gar nicht wissen. Ich kenne wenige Frauen, die das verstehen.
Gar keine. Eigentlich kenne ich gar keine Frau, die das versteht. Das ist okay. Ich muss das gar nicht verstehen. Macht ihr das zu schaffen mit deiner Mutter? Was? Dass sie nicht mehr ganz hinterher kommt. Man sagt, das sei eine Form von Demenz. Was meine ich nicht. Meinen, ob es dir zu schaffen macht. Weiß ich nicht. Ich habe nie viel mit ihr geredet. Verstehe. Ihr könnt mich rauslassen. Hey, du kannst anhalten. Ich kann hier raus. Komm doch mal mit. Ich zeige dir meinen Wald. Ich weiß, wie ein Wald aussieht.
Lass mich raus! Okay. Danke, bis bald. Ja. Hey, sorry! Scheiße. Hallo. Na? Ey, ich hab heute ein riesen Ding versenkt. Die alte Dänenanlage im Keller. Erinnerst du dich? Nein. Ich hatte ein paar Kunden, die mitgesteigert haben und mir immer wieder sofort kaufen angeboten hatten für einen völlig unterirdischen Preis.
Aha. Und ich aber immer schön hart geblieben, nicht klein beigegeben, immer durchgezogen, andere Auktionen steigen lassen. Ist ja nicht so, als wäre ich darauf angewiesen, die Dänenanlage zu verkaufen, weißt du? Natürlich nicht. Genau. Und heute kam eine Anfrage von einem Chinesen oder so, ein Sammler vermute ich. Und jetzt rate mal, für wie viel? 100. 100?
100 Euro vielleicht. Ach, Gittchen. Du lebst wirklich auf einem anderen Stern manchmal. 29,95. Was? Ja, Jonas und ich haben uns heute schon den ganzen Nachmittag gefeiert. Stimmt's, Jonas? Ach, er spielt. 29,95. Ich weiß, ich weiß. Total verrückt. 29,95. Aha. Das kann man natürlich gleich reinvestieren. Die Schwimmerle hier macht nachher einen Ausverkauf von ihrem Fundbüro. Da gehe ich mal vorbei.
Die Leute nehmen ja die interessantesten Sachen mit ins Schwimmbad. Mike, sag mal, wie geht's dir eigentlich? Ist das ein Trick oder so? Nee, das ist eine ernst gemeinte Frage. Gittchen, ey, willst du dich jetzt streiten? Nee, Mike, ich will einfach nur wissen, wie es dir geht. Da steige ich nicht hinter. Es geht wieder ums Geld, oder? Mike, mich interessiert, wie es dir geht. Wenn du komisch wirst, gehe ich sofort. Ich wollte nur mal... Ich wollte nur einfach mal... Na, und hast du jetzt eigentlich die Crocs bestellt?
Was ist denn bitte dein verschissener Stundenlohn da in dem Operparadies? Und du musst dafür noch in 90 Jahre alte Kacke reinfassen. Meinetwegen unterhalten wir uns über unsere Jobs, Gittchen. Hab ich überhaupt kein Problem mit. Ich mach mal Abendbrot. Ich bin selbstständig. Und ich brauche dafür deine Unterstützung. Verstehst du das? Das einzige, was du selbstständig machst, ist den Computer hochfahren und Kaffee kochen, Maik. Also das ist deine Antwort. Toll, Gittchen. Wunderbärchen. Einfach mal was kaputt machen. Das hilft immer. Das war aus Versehen. Maik.
Das hab ich nicht! Nicht vor den Kind, Gittchen. Reiß dich bloß zusammen. Ich geh mal eben. Bulldog Jonas zeigt uns nun hier zum Warmmachen einen Cross-Arm-Breaker und einen klassischen Back-Breaker. It's WrestleMania Season 4. Der Meister des Schmerzes, der Bieter des Ringels fällt face first auf sein Bett. Aber er gibt nicht auf.
Ja, jawoll, jawoll, ja, ja. Jonas, was ist mit deinem Ohr? Das war nur das Ohr von seiner Maske. El Enmascarado. Stimmt's, mein kleiner Luchador? Ja, guck mal, meine Maske. Jetzt kann ich auch bald Lucha Libre. Schön. Wann habt ihr die denn gekauft? Haben wir ersteigert, stimmt's?
Jonas hat das erste Mal selbst geboten, wie ein richtiger Luchador. Nenn ihn nicht so. Wieso? Das klingt schwul. Was? Willst du, dass dein Sohn eine Schwuchtel wird? Äh, Gittchen, das ist, also... Das macht ihn schwul. Gib mir die Maske, Schatz. Ich mag die Maske. Du, Gittchen, die hat er von seinem eigenen Geld. Die war wirklich nicht... Gib mir die Maske. Gib mir die Maske, Jonas. Wir spielen ohne weiter. Wann bekomme ich den wieder? Also, ich... Ich mache jetzt Abendbrot. Scheiße. Mama, was machst du denn?
Na, Abendbrot. Ich helfe dir aufwägen. Okay, danke. Wann bekomme ich meine Maske wieder? Ich wollte sie morgen mit in die Schule nehmen.
Auf keinen Fall, Jonas. Ach, Mama, du verstehst mich einfach nicht. Du kannst mir alles sagen, Jonas, alles. Ich bin immer für dich da. Ach, das sagen sie in den Serien auch immer. Und was passiert? Was denn? Sie verlassen sich. Verlässt du uns? Quatsch! Wo soll ich denn hin? Ich hab dich lieb, Mama. Ich dich... Boah, Jonas, du erwürgst mich ja fast. Ich dich auch. Lass mich los. Lass mich los! Okay, bereit für eine erholsame Nacht?
Ich zieh mal die Vorhänge zu, ja? Nicht, dass Sie morgen früh noch wach werden. Das war ein Witz. Fanden Sie nicht so komisch, was? Ich glaub, früher war ich sehr komisch. In letzter Zeit guck ich beim Abtrocknen immer aus dem Küchenfenster und versuch mich zu erinnern, wie das Leben davor war. Vorm Abtrocknen müssen. Als ich noch komisch war. Aber es fällt mir nicht mal ein. Dann denk ich mir was aus. Mit Hängen und Würgen.
komme ich dann auf irgendeine Vergangenheit mit Titten und Würgefantasien. Vielleicht bin ich längst wie Sie, Herr Palomke. Nur in Wach und ohne Katheter. Ich muss weiter. Schönen Tag noch. Schichtwechsel ist morgen früh um sechs. Hallo Frau Riepen. Haben Sie alles für die Nacht, was Sie brauchen? Nein, was fehlt Ihnen denn? Sie stellen ja dämliche Fragen. Ein Mann natürlich. Oh.
Damit kann ich leider nicht dienen, aber vielleicht der Herr Schmitz von Zimmer Nummer 8, der wäre doch vielleicht ganz nett. Sie wollen mich doch nicht mit diesem Wrack von Mensch verkuppeln. Was ist denn eigentlich mit Ihnen verkehrt? Na gut, ich kenne Ihren Geschmack ja auch nicht so richtig. Oh, es geht nicht um Geschmack, es geht darum, dass er mich anfasst. Herr Schmitz hat Hände wie eine gesplitterte Bank. Verstehen Sie? Haben Sie denn Ihre Medikamente genommen, Frau Riepen? Nein.
Die Box ist noch voll. Nehmen Sie die mal. Allerdings muss er auch mit Kiwis in Socken klarkommen. Mit was? Kiwis in Socken? Brauch ich ein Nachthemd runter? Setz dich wieder an. Das? Kiwis in Socken, verstehen Sie? Ja. Mein Mann war gestern hier. Ihr Sohn. Das war Ihr Sohn, Roland. Nachthemd runter. Ja, ja, Roland. Oh Gott.
Roland. Sie haben einen netten Sohn. Der Roland? Wissen Sie, wie heißen Sie eigentlich? Brigitta. Ich stelle jetzt mal Ihr Kopfteil runter, damit Sie schlummern können. Ich bin so allein auf der Welt. Wissen Sie, Brigitta, mein Fleisch. Freunde, es ist fern zu reden da draußen. Alles, alles zieht es in Richtung Erde. Naja, aber Sie haben Ihren Sohn. Oh.
Was soll ich denn mit dem Mistkerl? Mir ist kalt. Ich bringe Ihnen gleich noch eine Decke. Ich höre Sie nebenan. Was? Ja, ich höre Sie nebenan nebenan. Ich weiß, dass Herr Palomke im Wachkoma liegt. Ich bin ja nicht blöd. Ich habe es längst verstanden. Frau Riepen, was haben Sie mit mir vor? Das ist kein Grund zur Panik.
Es bleibt unser kleines Geheimnis. Und jetzt? Licht aus. Frau Gitter. Ja, Frau Riepen? Ich bin Rosa. Gute Nacht, Rosa. Riepen? Ja, hallo? Hier ist Göttchen. Ach.
Ja, hallo? Ja, hallo, hallo, Roland. Hallo, hallo, hallo. Tja, also Entschuldigung, dass ich störe, aber... Ist was mit meiner Mutter? Oh Gott, die Pralinen, ich hätte fragen sollen. Nein, nein, nein, nein, alles gut. Die Pralinen haben mir geschmeckt. Es geht ihr gut. Ich wollte nur mal fragen, ob sie... Hören Sie, Gittchen, wegen gestern. Also ich habe nicht immer eine Sau im Kofferraum. Also nur, wenn ich mal jagen gehe. Ja, ich würde vielleicht mal mitkommen. Von der Klinik?
Ich bin nur selten da. Ich kann sie nicht regelmäßig irgendwo hin mitnehmen. Dich. Ich kann dich nicht regelmäßig irgendwo hin... Ich meine, zur Jagd. Ja, zur Jagd. Ja, nun... Ja, ist denn bald wieder Jagdzeit? Ja, natürlich. Ist noch eine Weile. Dann geht's in die Schonzeit. Würdest du mich mitnehmen auf die Kanzel? Ja, gerne. Wann, wann denn? Heute? Wann, wann? Äh, wann? Heute? Heute?
Das muss ich kurz besprechen. Gut, okay. Ich bin flexibel. Okay, Herr Padonke, wir gehen alles nochmal durch. Montag, Frühdienst. 14 Uhr Schluss. Einkaufen. Jonas aus der Schule holen. Jonas Hosen zur Schneiderin. Biokiste holen vom Bauer Wiedl. Jonas zum Judo bringen. In der Zwischenzeit Versicherung anrufen. Wird Brücke übernommen? Was, wenn nicht? Jonas vom Judo abholen. Jonas zu Markus bringen.
Kaffee trinken mit Markus' Mama. Konnte ich noch nie leiden. Aber wenigstens mal eine Stunde sitzen. 19 Uhr nach Hause. Abendbrot machen. Waschmaschine an. Trockene Wäsche bügeln. Scheiße. Jonas' Hose bei Schneiderin vergessen. 21 Uhr schlafen. Einfach schlafen. Dienstag.
Frühdienst. 14 Uhr Schluss. Friseur. Mal sitzen. Jonas von Markus abholen. Hoffentlich hat er da Mittag bekommen. Mit Jonas Fahrrad in Werkstatt. Gangschaltung kaputt. Oh Gott, ich hab solche Nackenschmerzen. Dann zu Hause. Vorkochen für die nächsten Tage. Schichtwechsel. Kein Mittag zu Hause für die beiden Männer. 21 Uhr schlafen. Lange schlafen. Mittwoch. Spätschicht. So lange geschlafen, dass Jonas nicht mehr zu Hause ist. Mike hat ihn in den Bus gesetzt. Oder? Hat er was zu essen mit?
Nein, ich bring ihm seine Brotbüchse in die Schule, bevor ich zum Dienst fahre. Unendliche Peinlichkeit. Schon wieder was falsch gemacht. Schnell noch eine Currywurst vor der Schicht. Auf die Lippe gebissen. Scheiße, scheiße, scheiße. Warum steht denn mein verfickter Bus vor der Ampel? Fahr doch, du dumme Sau.
Fahr doch einfach! Ich bekomme keine Luft. Ich krieg hier keine Luft. Hilfe! Spätschicht. 23 Uhr Feierabend. Zuhause. Dunkel. Mike schläft vor dem Fernseher. Er hat das Programm mit dem Kaminfeuer an. Ich gehe ins Bad und heule, während ich die klamme Wäsche aus der Waschmaschine nehme. Die steckt da seit neun Stunden drin. Mike hat vergessen, sie aufzuhängen. Donnerstag. Spätschicht. Ich stehe früh auf. Mike und Jonas sind schon weg.
Wann fängt noch mal die Schule an? Noch schnell zu Obi. Wir brauchen neue Pötte für die Pflanzen auf der Fensterbank. An der Kasse gebe ich die falsche Geheimzahl an. Dreimal hintereinander. Gesperrt. Ein Satz mit X, das war wohl nix, sagt die Kassiererin. Und ich sag zu ihr, du blöde Fotze. Und das ist mir gleich peinlich, peinlich, peinlich. Ich muss dann alles selbst zurückstellen. Sie sagen, ich muss alles zurückstellen.
selbst zurückstellen. Ich hab einen riesen Kloß im Hals. Dann raus da. Bank anrufen. Neue Karte bestellen. Zurück nach Hause. Den Flur muss ich noch sauber machen. Ich hab Hauswoche. Ich schaff den Flur nur halb. Spätschicht. 23 Uhr Feierabend. Freitag ausschlafen. Nachtschicht. Jonas Hose. Schneiderei. Jonas Hose. Hauswoche. Überweisung machen. Pfand wegbringen. Noch mehr bügeln. Krambox aussortieren. Schuhe putzen. Fingernägel feilen. Hauswoche. Hauswoche. Hauswoche. Jonas spielt. Allein. Normal.
Los, mit dem letzten Bus, 22 Uhr am Pflegeheim. Zu früh. Scheiße. Eine Stunde lang war... Dann Dienstbeginn. Dienstbeginn. Samstag, Sonntag, Nachtschicht, Montag frei. Montag frei. Montag frei. Von vorn. Bleib hinter mir. Gut, okay. Hadi, bei Fuß. Wir gehen hier am Zaun lang zur Kanzel. In der Mitte vom Feld ist zu viel Matsch. Okay. So, Vorsicht. Wir sind da. Ich geh zuerst hoch, dann du. Ja. Jetzt du.
Das ist aber laut. Das muss der Sturm abgerissen haben letzte Woche. Ich mach das mal eben fest. Gut, ich setz mich hin. Hier sind Filzkissen. Für den Arsch. Po. Also den Hintern. Du nicht frierst. Gut. Danke. Auf der Kanzel wird nur geflüstert. Was ist mit Hardy? Der bleibt unten. Beim Ansitzen braucht man den Hund eigentlich nicht. Später erst bei der Drückjagd. Verstehe. Und...
Wie lange also... Wie lange sitzen wir jetzt hier? Bis es hell wird. Das ist ja noch eine Weile. Irgendwie. Schön. Machst du das oft? Mit Komapatienten sprechen? Was? Psst. Bleib ruhig. Das geht dich überhaupt nichts an. Entschuldige. Entschuldige. Niemand weiß, was Komapatienten noch wahrnehmen können und was nicht. Ich spreche mit Herrn Palomke, weil ich mir sicher bin, dass es ihm gut tut und dass er mich versteht und...
Weil ich einen echten Freund habe, wenn er mal aufwacht. Da ist was. Gib mir mal das Fernglas. Warte mal. Ja, ich sehe was. Ganz hinten auf der Lichtung. Guck mal durch. Ich sehe nichts. Scheiße. Wie kannst du denn in der Dunkelheit so weit gucken? Wenn du ganz still bist, hörst du sie auch. Eine Ricke mit ihrem Rehkitz. Ich sehe nichts und ich höre nichts. Ich schaue durch meinen Lauf. Darf ich mal die Waffe halten? Klar, aber pass auf. Ist schwer. Was passiert, wenn ich abdrücke? Was?
Dann gehen drei Schuss hintereinander los. Ist ein Repetierer. Drei Schuss gleich? Das heißt, der andere wäre auf jeden Fall tot. Der andere? Also das Tier. Im besten Fall schießt man einem Tier ins Herz oder in den Schädel. Küchenfertig sozusagen. Küchenfertig. Das ist witzig. Aber schwer. Eine Pistole. Ganz klassisch für die Drückjagd. Hier kommt die Munition rein. Roland? Ja?
Hast du schon mal auf einen Menschen geschossen? Wie meinst du das? War nur ein Witz. Harry! Beifuß! Harry! Harry! Oh Gott, jetzt geht's los. Fanglas, wo ist das Fanglas? Wo will denn Harry hin? Hast du es dir hier oben eigentlich schon mal selbst gemacht? Was? Ja? Jürgen hat was. Überlaub, Keiler. Dein Hund sucht jetzt nach. Wir kommen runter. Harry ist mir einfach abgehauen.
Was ist denn los mit dir, Rolando? Verdreht das Fräuchchen dir den Kopf? Gott, das tut mir leid. Ich hab dich abgelenkt. Du hast nicht aufgepasst und dann ist der Hund... Ist alles gut. Der wird da unten beim erlegten Stück sein. Ist es tot? Ja? Natürlich. Gut, und wie geht's jetzt weiter? Ich muss erst mal zu meinem Hund. Ja, aber wie machen wir weiter? Da kommst du jetzt mit und heute Abend gibt's Essen. Die Sau aus dem Kofferraum, die kennst du ja schon.
Ich muss noch meinen Geburtstag nachfeiern. Beantwortet das deine Frage? Ungefähr. Weidmannsheil. Weidmannstank. Wo sind denn die anderen? Die suchen deinen Hund, mein Lieber. Scheiße. Gittchen, bleib kurz hier. Ich geh Hardy suchen. Okay. Was machst du da? Ich brech den Keiler auf. Wie? Pingsel ab. Aber dafür müssen wir erstmal den Enddampf packen.
Und drum herum. Pinsel heißt das? Warum? Warum, warum? Was ist das für eine Frage? So, und hier immer parallel zum Darmverlauf am Becken entlang. Anstrengend, was? Ach, ich hab's im Rücken. So, und jetzt der lange Schnitt hoch bis an den Kinnwinkel. Na, hast du sowas schon mal gesehen, Mädchen?
Ist ein bisschen wie, wenn man an einer falschen Stelle in einen Pfannkuchen beißt, ne? Wenn einem das Pflaumenmus so entgegenquillt. Also wenn du mich fragst... Ja? ...ist das doch genau die richtige Stelle an einem Pfannkuchen. So, jetzt kann ich hier an der Speiseröhre anpacken und zieh... So, das ganze Organpaket raus. Kann ich mal? Was? Kann ich mal ziehen? Ich bin fast fertig. Nur mal ein bisschen?
Na gut, okay. Hier, komm auf meine Seite. Halt richtig fest. Und zieh. Kommst du hier hoch, Mädchen? Geht vorbei. Jetzt zieh mal fester. Ich schneide unten die Sehnen durch. Okay, okay. Oh, Blut. Schweiß. Schweiß. Warte, ich schneide hier unten noch ab. Gut gemacht, Kätzchen. Leg das Paket einfach ab. Paket? Die Gedärme. Leg sie einfach hin. Ja, ja.
Du kannst sie loslassen. Was? Du kannst das alles einfach liegen lassen. Das ganze Innere? Einfach so? Wird das nicht begraben oder so? Und dann? Noch einen schönen Psalm für den Enddarm? Leg's einfach hin, die Tiere freuen sich drüber. Gut. Willst du die Leber haben? Schenke ich dir für deine Hilfe. Äh, super. Oh Gott. Ich muss los. Ich muss zur Arbeit. Ich hab total die Zeit vergessen. Bis heute Abend.
Lass mich los, lass mich los, lass mich los, lass mich los, lass mich los. Hep hep, suff, suff. Hep hep, suff, suff, die Sau, mach auf. Arno Roland, jetzt lass auch den Kopf nicht so hängen. Der findet sich schon wieder ein. Ich weiß nicht, du, ich hab ein komisches Gefühl.
Die gibt mir eine klasse Jägerin auf dein Kittchen. Du, das ist ein Missverständnis. Wer? Du. Eine gute Jägerin wirst du. Danke. Oh, er spielt. Hört, hört. Blass nicht zu doll, Roland, sonst platzt die Hose.
Pass mal auf, Gittchen. Der spielt so schön, da kribbelt es dir überall. Hey, noch einen Schnaps? Sicher. Du, Gittchen, sag mal, du als Krankenschwester, ne?
Dann hat er ja so seine Vorstellungen im Kopf. Ich lass jetzt noch mal die Luft hier raus. Hattest du denn mal... Ich meine, gab es sowas schon mal? Du musst schon richtig fragen, wenn du es richtig wissen willst. Gittchen, du lass mal, die sind alle betrunken. Frag! Hattest du mal Sex auf Station? Gittchen, der ist sexuell frustriert. Mach dir nichts draus, der alte Geilspecht.
Wir hatten mal einen Mann auf Station, Herr Maggiani hieß der, ein Ausländer. Das muss aber unter uns bleiben jetzt, wegen Patientengeheimnis. Da habe ich noch auf einer Intensivpflege als Krankenschwester gearbeitet. Ein Schlaganfall mit N30. Er war vom ersten Tag an im Koma. Ich war gerade mit Jonas schwanger. Naja, exotischer Typ halt. Schöne Haare hat er auch.
Hat die so zu so einem Dutt auf den Kopf gebunden, wie eine Krone. Sah aus wie ein König. Ich stand da ganz lange und hab einfach nur geglotzt und geschwiegen. Irgendwas hat mir die Kehle zugedrückt. Weil ich natürlich wusste, wie es um ihn bestellt war. Und weil ich auch Angst hatte, dass Herr Maggiani einer von denen ist, den ich nie in die Augen gucken werde. Ja, also... Wer da so liegt, interessiert mich auf einmal auch brennend, wie er sich so anfühlt.
Und ich fange an, ihn ein bisschen umzubetten, weil man das ja auch machen muss. Und weil ich ihn bei der Gelegenheit berühren kann. Gittchen, du musst auch nicht weiter. Ich bin richtig nett zu ihm. Ich mache ihm die Ohren und die Nase sauber, die Nägel schön, creme ihm sein Gesicht und seine Hände ein. Obwohl das eigentlich der Job der Mittagsschicht ist. Und danach ist mir richtig warm, Jungs. Ich habe richtig nasse Flecken unter den Armen. Er hat mich ernsthaft gefragt, warum.
Ob mich der Herr Maggiani... Weil ich riechen kann, ich wirklich ziemlich streng. Mir ist auch etwas schwindelig und ich finde es ziemlich aufregend mit so einem schönen Menschen allein in einem Raum zu sein. Und da dachte ich mir: Jetzt kannst du es wagen! Jetzt guck doch mal nach. Und ich heb ganz vorsichtig die Bettdecke und luge so runter. Naja, er hat natürlich ein Nachthemd an.
Aber die Beine kann ich sehen. Durchtrainiert, schlank und ganz behaart. Aber nicht eklig. Einfach schönes, dichtes, dunkles Haar. Nur auf seinen Knien, da wächst nichts. Die Knie, die blitzen hervor wie zwei junge Fohlen. Glatt und warm und weich. Ganz unschuldig. Ich fass hier an die Knie und in mir wird's ganz warm. Ich denk erst, ob Jonas sich bewegt. Aber dann merk ich, es ist Muschi-Sausen.
Muschi sausen. Habt ihr das schon mal erlebt? Nee, wa? Und dann hab ich's hochgehoben, seinen Nachthemd. Einfach hoch. Ein Schwanz wie ein Zapfer. Ist das nicht strafbar? Muschi sausen kommt mir manchmal so vor, ja.
Du Teufelsweiber! Großartiger Humor! Davon kannst du dir mal eine Scheibe abschneiden. Ich war einfach verliebt in ihn gewesen, Jungs. Er hat noch eine Woche gelebt. Jungs, Jungs, Jungs, Jungs. Mann, fast vergessen. Das Geschenk. Jürgen, die Rede. Ach so. Ich mach. Also.
Liebe Roland, uns allen bist du seit Jahren ein treuer Jagdgefährte. Dankbar dürfen wir in deinem Revier jagen und freuen uns über jedes erlegte Stück. Nachträglich zu deinem Geburtstag möchten wir dir deshalb eine schöne Überraschung bereiten. Es geht auf Hirschjagd, lieber Roland, nach Polen mit einer Person deiner Wahl.
Ich, ich, ich! Mensch, Mann, komm zu, Steffen. Du siehst ja schon, welche Wahl er getroffen hat. Spitz doch mal die Augen auf. Was? Halt mal Ruhe! Das kann der Roland ganz allein entscheiden. Mensch. Danke. Ja, Mensch. Bitte. Hirsche. Boah, toll. Und Polen. Ja, und... Was? Polen.
Wen nimmst du mit? Na, sag schon, Roland. Sag's doch einfach. Ja, dann. Also, gut. Steffen! Steffen, ich hätte dich gern dabei. Jetzt bin ich baff. Roland, was ist denn mit Gittchen? Was soll denn sein? Wir kennen uns seit 24 Stunden. Und da bringt er die mit auf Jagd? Nach 24 Stunden? Ich pflege seine Mutter. Das ist ihr Job. Das ist dein Job.
Ich muss los. Ganz ruhig. Das ist mir gerade irgendwie zu peinlich. Ich komme mit. Warte doch mal. Ich komme nicht mit. Danke für euer Geschenk. Steffen, wir telefonieren. Gittchen. Gittchen. Kein Geräusch. Was machst du denn?
Warum flüstern wir? Wenn ich deinen Hund finde, nimmst du mich dann mit? Nach Polen? Oder mit dem Auto? Was meinst du denn? Wie kommst du eigentlich nach Hause? Wohin willst du denn? Kennst du das Gefühl, wenn man nicht mehr unterscheiden kann, ob man Sachen wirklich erlebt hat oder nur vom Foto kennt? Ähm, ja. Göttchen, Göttchen, willst du, willst du, willst du lieber, willst du, willst du, willst du ein Taschentuch?
Und wenn dein Mund wieder sauber ist, würdest du mich dann küssen? Danke, Roland. Nein, ich muss erst mal nach Hause. Ich muss erst mal alles, was da so läuft, küchenfertig schießen sozusagen. Bis ich wieder auf Jagd kann, weißt du? Generell ist es mir eher nach Schonzeit. So sagt man das doch bei euch, ne? Verstehst du? Nee, Gästchen. Nee, ich verstehe dich nicht. Ich verstehe das alles nicht. Schade. Tschüss.
Meine Damen und Herren, unser nächstes Exponat ist eine Stichsäge. Sehen Sie doch nur, wie das Blatt im Sonnenlicht glänzt. Praktisch, handlich, elegant. Wir starten mit 20 Euro. Wer bietet mehr? 20 Euro. Ich sehe 20, sehe ich 25. 25 zum Ersten, 25 zum Zweiten. Gott, Gittchen, wie lange stehst du schon da? Du hast eine Stichsäge? Die gab es bei der Auflösung des Fundbüros von der Schwimmhalle.
Hör mal, wie siehst denn du aus? Wer geht denn mit einer Stichsegel ins Schwimmbad? Das ist doch total irrelevant. Sie wird morgen versteigert. Stell sie doch einfach ins Netz. Ich bin gebucht für morgen. Es ist mein Job. Das ist doch, was du wolltest. Jetzt freu dich doch mal. Okay, okay. Was kriegst du? Oh, Gittchen, meine Fresse. Es ist ein Fest der freiwilligen Feuerwehr. Freiwillig. Verstehst du das? Tu mir einen Gefallen und lass dich wenigstens dafür bezahlen, dass du dich blamierst.
Mindestens die Fahrtkosten. Du, wenn du streiten willst, gehe ich sofort. Wo warst denn du überhaupt? Frühschicht steht in deinem Plan. Auf Jagd, Mike. Gittchen, woher hast denn du die? Ist die echt? Ich kann diese Waffe bedienen, Mike. Ich weiß, wie das geht. Sag mal, drohst du mir? Mein Kittel spannt. Ob du mir drohst? Ich mache mal frische Luft. Mir ist, als müsste ich dich zerschießen, damit endlich irgendwas springt.
Ich hoffe, du sprichst mit der Scheibe, Gittchen. Ich bin dein Mann und nicht dein scheiß Psycho-Problem. Stimmt, das heißt ja, ich kann einfach gehen, oder? Na ja, ist schon irgendwie schöner, wenn du bleibst. In der Wohnung, bei uns und so weiter. Ich finde es manchmal sogar irgendwie schade, dass du arbeiten gehst. Aber so richtig weg kannst du ja eh nicht, sag ich mir. Hörst du das? Was? Gittchen? Verdammt was? Ich glaub, so hört sich das an, wenn man allein ist. Was meinst du? Hallo? Herr Rosa, wie geht's? Beschissen.
Na, da sind wir ja schon mal zwei. Komischer Tag, oder? Was hast du denn? Du bist doch jung. So, na ja, meine Zipperlein. Sollte es sein, Zipperlein. Dann nimm dir doch hier ein Zimmer. Wird es dann besser? Ach, ich mach dir mal die Haare ein bisschen. Ach, mach sie dir doch selbst, Brigitta. Also, du siehst heute aus wie ein Wrack. Was ist denn das da? Das ist mein Kittel. Da guckt ja die ganze Wampe raus. Ja, sag mal.
Hast du ne Pistole? In der Strumpfhose? Ja. Dieser Knopf, der geht immer wieder. Das macht mich fertig. Was ist denn los mit dir? Mädchen. Weinst du oder lachst du? Komm her. Komm mal her. Komm mal her in mein Bett. Wirklich? Ja. Was hast du denn ausgefressen, meine Kleine? Irgendwas hast du doch ausgefressen. Lecker. So.
Genau. Wir verstecken uns hier. Alles keiner weiß. Und der Detektor... Du, Rosa. Ich war letzte Nacht bei deinem Sohn. Hast du was angestellt? Ich habe seine Waffe gestohlen. Ich wollte damit ein Signal setzen. Tja, meister Brigitte. Das mit den Signalen, das ist so eine Sache. Also...
Wenn es sich nicht gerade um eine rote oder grüne Ampel handelt, dann stehen die Menschensignale meistens sehr unterschiedlich. Rosa, warum bist du hier? Du kommst mir überhaupt nicht alt vor. Ich verrate dir mal was. Riechst du das? Das ist irgendwie süß. Das ist ein bisschen eklig. Merkst du den Geruch? So riecht wahre Freiheit. Riecht hier so...
Ach, du hast wieder recht. Bist du wach? Scheiße! Mutter! Gittchen! Was? Hau ab, wir bügeln! Was machst du hier, Gittchen? Ich warte auf meinen Zug. Und du? Was machst du hier? Hat wer Geburtstag? Ich suche meine Waffe. Also dich. Ich weiß, dass du sie hast, Gittchen. Und ich sage dir, das ist nicht witzig. Die anderen, die reden schon von Hexerei. Frau kommt, der Hund geht...
Die Frau geht. Waffe weg. Die Frau weg. Hund wieder da. Hardy ist nämlich wieder da. Er ist wieder da und ich weiß überhaupt gar nicht, ich verstehe es nicht. Ich weiß nicht, warum. Ja. Meine Waffe. Da ist ja Blut dran. Schweiß. Schweiß? Ja. Von der Leber, vom erlegten Stück. Von Jürgen. Wie geht es jetzt weiter? Jetzt, jetzt breche ich auf. Du schwankende Wipfel, schießt eulender Stahl. Du schwankende Wipfel, schießt eulender Stahl.
Schonzeit von Juliane Stadelmann Es sprachen Mira Partecke, Anja Mues, Karin Buchali, Leo Kreuzmann, Guido Lamprecht, Robert Höller, Jürgen Sarkis und Steffen Räuber. Technische Realisation Gertrud Glosemeier und Mechthild Austermann Regieassistenz Freya Hattenberger
Regie Petra Feldhoff. Eine Produktion des Westdeutschen Rundfunks Köln 2016. Dramaturgie Nathalie Tschallis.